Forum von VRH Abendsonne

[Svenja]

Puh, heute war ganz schön viel Arbeit angesagt was meinen Job betrifft. So viel hatte ich lange nicht mehr zu tun. Es fing damit an, dass Anna mich zu Hause anrief. Uhrzeit: 6.45 Uhr. Die Hannoveranerstute Chantal hatte eine Kolik bekommen. Ich schnappte mir schnell meine Sachen und hetzte zum Hof. Anna kam mir schon entgegen und schilderte die Lage. Gestern abend muss irgendjemand vegessen haben, die Boxentür richtig zuzumachen, sodass die Stute auf Erkundungstour war. Das schlimme dabei, war dass sie auf die bereits fette Weide gelaufen ist und sich den Bauch vollgefressen hat.
Da die Pferde zum Frühling hin erst langsam an das Gras gewöhnt werden müssen, hatte das Fressmahl natürlich seine Folgen. Heute früh fand Anna sie dann völlig verschwitzt und mit verkrampftem Bauch draußen auf dem Hof, wo sie sich zu anderen Pferden gestellt hatte. Ich stellte fest, dass sie eine Windkolik hatte. Dabei gährt das Futter (hier das Gras) im Magen oder im Dickdarm. Ich verabreichte Antibiotika, um den starken Schmerz zu lindern und führte anschließend eine Magensonde ein, durch die die Gase und sonstige Flüssigkeiten abfließen konnte. Arme kleine Maus, wie sie da so stand. Das hieß in den nächsten Tagen erstmal viel Ruhe.

Mein zweiter Fall ließ nicht lange auf sich warten: Nobody, der dicke Norweger hatte wohl Verdacht auf Strahlfäule. Anna war sich ziemlich sicher,also musste ich nur einen Blick werfen und sah auch sofort , dass die Strahlfäule schon sehr weit fortgeschritten war. es stank schon richtig aus dem Huf herraus. Ich beorderte einen Reitschüler, er solle dem lieben Wallach ganz ordentlich die Hufe säubern. Dann schnitt ich erstmal alles faulige Gewebe vorsichtig herraus, um die Behandlung auch wirklich effektiv zu machen. Schließlich bekam der Wallach ein Mittel, das jeden Tag, am besten mehrmals in den Strahl gepinselte werden sollte. Außerdem wechselte Nobody seine Unterkunft gegen etwas trockeneres. Er kam erstmal in eine Box mit Paddoxck anstatt im Offenstall zu bleiben. Es würde jetzt einige Wochen dauern. bis dies vollkommen verheilt ist. Aber ich wusste ja, solange die Behandlung konsequent erfolgt, ist alles nicht so ein großes Problem.
Weiter gings zu den Fohlen, denn die mussten ihre Impfung erhalten.
Das war vielleicht eine Arbeit, weil die kleinen alles andere als mitmachen wollten. es war eher eine Art Spiel für sie. Munter und neugierig kamen sie näher und sobald man sie greifen wollte.....schwups, kehrtsprung und weg waren die Lümmel
Wir nahmen uns Zeit und ich war froh, dass Anna mir half. Wir waren nun zuerst bei den jungen, wilden Hengstfohlen. Dazu gehörte Riku, Excalibur, Caprise, Snoopy, Johnny, Noir, Blitz, Little Foot, Texas, Lucky und Nero. Und jetzt stelle man sich mal vor: Diese ganzen Absetzer, umstürmen dich zuerst wie besessen und dann machen sie sich einen Spaß daraus, dich stehen zu lassen. Aber zum Glück hatte Anna für solche Sachen einen kleinen Coral bauen lassen. Ein kleiner Paddock neben der Koppel, wo wir alle mit großer Mühe reintreiben konnten. Nur der freche Little Foot tobte noch allein auf der Koppel entlang und freute sich nen Keks, dass er der einzige "da draußen war". Wir kümmerten uns nicht um ihn und begannen mit der Arbeit. Einer nach dem anderen bekam ein Halfter auf, Anna hielt fest und ich impfte. Es war nicht einfach, denn Caprise stieg einige Male und Texas ging nur rückwärts. Dabei stieß er voll an Nero an, der ihm wiederum voll Kanne eine verpasste. Texas brach in Panik aus und machte einen riesigen Satz nach vorne. es dauert lange, bis jeder seine Spritze hatte. Da merkten wir, wie Little Foot sich nährte und wir fingen ihn geschickt ein. Dann ließ er sich auch ganz ruhigdie Spritze geben. Eines der Hengstfohlen, der kleine Snoopy hatte eine kleinere Wunde am Hals, wahrscheinlich vom Spielen. Ich strich etwas Salbe drauf und gab Anna davon noch was mit, damit sie es jeden Tage einsalbt. Dann gings ab zu den Stuten. Hier war es nicht weniger anstregend, denn wie so oft, machten die "Mädels" ihrem zickigem Charakter alle Ehre.
Plötzlich fiel uns auf, dass Summer, die hübsche Trakehnerstute recht stark lahmte, weshalb wir sie sofort holten und ich sie erstmal begutachtete. Mir fiel auf, dass sie den Vorderhuf nur im Ballenbereich belastete, die Zehenspitze war angehoben. Ich ließ Anna noch mal vortraben. Ich sah, dass sie eine leichte Fehlstellung besaß, die aber duch unseren Schmied wieder korregiert werden konnte. Ich nahm die kleine sicherhaltshalber erstmal mit in eine Krankenbox und nahm gleich Fee als Gesellschaft mit. Die beiden Stutfohlen sollen jetzt erstmal drinnen bleiben, morgen dürften sie für ein paar Stunden raus, aber nicht zu lange. Ich rief gleich darauf den Schmied an, dass er möglichst bald kommen solle und er werde sich dann bei Anna melden. Dann dürfte das alles kein großer Akt sein, bei Fohlen kommen öfters mal kleinere Fehlstellungen vor und solange sie rechtzeitig korregiert werden, bleiben auch überhaupt keine Schäden zurück.
Zum Schluss war ich ehrlich gesagt fix und alle, was mich ber trotzdem nicht davon abhielt, meinem zweiten Job nachzugehen....wenns doch solch eine Freude macht !!!!!

[Anzeige]

[Anna]

besser gehts net.... :wink:
gibt 418 Euro dafür
_________________
Liebe
Das ist es:
Der bargeldlose Verkehr.
Die ewig zu kurze Decke.
Der Wackelkontakt.