| |
| Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
|
|
| Autor |
Nachricht |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 04.01.2006, 20:16 Titel: ~Zeit verändert alles~ (TH) |
|
|
Titel: Zeit verändert alles
Autor: Celes
Genre: Romanze/Lime
Altersempfehlungen: P16
Pairing: Bill & Florence , zeitweise auch Flo & Fynn; bei den anderen weiß ich’s noch nicht. Mal schaun, was sich ergibt..
Inhalt:
Hauptsächlich geht es um Bill und seine Freundin Flo (Florence), die zur Devilish-Zeit mit ihm und den Jungs sehr gut befreundet war. Zwischen Bill und Flo wurde aus der Freundschaft schließlich Liebe und die beiden versprachen sich, ewig zusammen zubleiben. Doch wie es der Zufall wollte, machte Bill Schluss. Das ist der 1. Teil der Story, sprich da waren Th noch zwischen 13-15 Jahre).
Dann geht es in den 2. Teil über, der im heutigen Jetzt spielt. Nun sind Devilish nicht mehr Devilish, sondern Tokio Hotel und berühmt (aber das wisst ihr ja, wie sie mit der Karriere durchstarteten).
Flo, die immer noch an Bill hängt und die Musik schon früher gut fand, ist natürlich ein großer Fan von den Jngs. Zufällig kommt sie an eine Backstagekarte ran und trifft Bill und Co. wieder. Was dieses Treffen für Nachwirkungen hat...lest selbst *
Disclaimer: Die Charaktere der Story gehören mir nicht und alles ist frei erfunden.
------------------------------
*…Einfach mal abschalten und weg von allem Stress. Nach vorne sehen. Es ist so schön nicht zu wissen wo man ist. Es ist so schön einfach mal nicht mehr über das Gestern nachzudenken. Los, lasst uns mal in die Zukunft blicken.
Ja, wir sind ganz frei und schweben nur so schwerelos ins All.
Nur nach vorne sehen. Los, lasst uns weiter schweben. Ich will nicht zurück. Ich will für immer in meiner Welt leben…*
„Vielen Dank! Wir freuen uns, dass wir hier heute auftreten durften und ihr mitgerockt habt. Dankeschön!“, mit diesen Worten verschwand der zierliche Frontmann mit der exzentrischen Mangafrisur und seinen Bandkollegen hinter die Bühne und bahnte sich den Weg ins Hinterzimmer frei, wo auch schon Flo wartete.
„Hey, das nenn ich doch ’nen gelungenen Auftritt! Ihr wart großartig.“, rief sie mit glänzenden Augen und umarmte ihren Freund. Dieser erwiderte ihre Berührung mit einem zärtlichen Kuss.
„Joa, das wiss ma. Sind ja auch die Besten.“, mischte sich Tom, der Gitarrist und Zwillingsbruder des Frontmanns ein.
„Tom, spiel dich net so auf!“, erwiderte Flo lachend und fügte hinzu: „Habt ihr für heute Abend was bestimmtes geplant?“
„Hm, wie wär’s mit Mc Donald’s? Ich sterbe vor Hunger!“, schlug Georg vor.
„Du kannst auch nur ans Essen denken, oder was?“
„Nö, aber Fakt is, dass ich jetzt grad mega Kohldampf habe. Haste net gesehen, wie ich mich grad verausgabt hab? Ich und mein Bass, wir waren eins! Aber so was verstehst du ja net Gustav.“
„Oh doch, glaub mir mein Lieber, mir geht’s mit meinen Drums net anders als dir.“
„Ja, schön ihr beiden. Wir wissen alle, dass ihr für die Musik lebt, aber könnt ihr jetzt bitte mal was Sinnvolles beitragen? Was is mit euch Bill und Tom? Wollt ihr auch unbedingt zum Mc D.?“
„Logo, was denkst denn du?“, versicherte ihr Tom. „Öhm, ich hät’ auch nix gegen ’nen Big Mäc, Süße.“
„Na gut. Ich könnt mir zwar was Schöneres vorstellen, als meinen Abend im Mc D. zu verbringen, aber ihr habt mich einstimmig überstimmt.“
Sie hakte sich bei Bill unter und die beiden folgten, Georg, Gustav und Tom nach draußen in Richtung Bahnhofsplatz.
Das Fast Food Restaurant war nicht weit entfernt von ihrem Gig. Sie hätten eigentlich zehn Minuten gebraucht, doch zögerte sich der ganze Weg auf zwanzig Minuten, da Bill und Flo die Finger nicht voneinander lassen konnten und rumalberten.
„Hör auf, das kitzelt. Bitte, Biiiiiiiiiiiiiiiillll“, quietschte Flo.
„Tut mir Leid, es fällt mir aber so schwer dich loszulassen. Dafür liebe ich dich zu sehr!“ Er beendete kurzweilig seine Kitzelattacke, um Flo näher an sich zu ziehen und drückte ihr einen sanften Kuss auf ihre weichen Lippen.
„Man, Leute, das könnt ihr auch noch drinnen machen. Könn ma jetzt endlich weiter?“, jammerte Tom, der seine Hände zum Schutz vor der aufziehenden Kälte in seine Hosentaschen schob.
„Is ja schon gut.“ , riefen beide wie aus einem Munde und kicherten wie kleine Kinder vor sich hin.
„Jemand der nicht weiß, dass ihr schon 13 und 15 Jahre alt seid, könnte denken ihr wäret gerade mal 8!“, neckte Gustav die beiden und Tom hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht laut loszuprusten.
„Danke gleichfalls.“, gab Bill genervt zurück. „Wieso gönnt ihr uns unser Glück nicht? Kann ich was dafür, dass ich ’ne Freundin hab und ihr nicht!?“
„Ja, weil du dich immer in Vordergrund drängelst. So war’s doch mit Flo auch. Ich hab sie zuerst gesehen.“, erwiderte Georg.
„Tja dein Pech, wenn du nicht in die Gänge kommst und Wochen nur rumdruckst. Jetzt gehört sie mir.“
Bill funkelte ihn mit einem herausfordernden Blick an. „Ach Jungs, streitet euch doch jetzt nicht. Lasst uns endlich essen. Bekomm auch langsam Hunger.“
Flo zog Bill am Ärmel seiner Adidasjacke mit sich und die fünf betraten Mc Donald’s.
Nach zwei Stunden Aufenthalt und mit vollen Bäuchen, machten sich die fünf auf den Nachhauseweg.
„Kommt ihr noch mit zu uns?“, fragte Tom die beiden G’s.
„Nee, alter, ich bin platt.“, antwortete Georg und Gustav darauf: „Bei mir wird das heut auch nix mehr. Bin auch reif für’s Bett.“
„Und was is mit dir kleine?“
„Hey, du sollst mich net immer kleine nennen. Immerhin bin ich zwei Jahre älter als du, Tom!“
„Na und, trotzdem biste kleiner als ich.“ „Jaja, mach dich ruhig lustig über mich. Ich weiß es nicht, ob ich noch zu euch geh. Dann wird es wieder so spät und ich habe keine Lust, nachts um zwei noch zu mir nach Hause zu fahren bzw. latschen. Außerdem ärgerst du mich immer.“ Sie streckte ihm die Zunge raus.
„Ach komm schon Flo. Wir machen uns dann eben ’nen schönen Abend zu zweit in meinem Zimmer. Tom lassen natürlich draußen.“ Bill zwinkerte schelmisch seinem Zwillingsbruder zu.
„Hm, ich würde ja gerne, aber…“ „Außerdem habe ich noch eine Überraschung für dich!“, unterbrach Bill sie.
„Was für mich?“ Er nickte grinsend. „Man, sag das doch gleich!“ und sie boxte ihn lachend in die Seite.
Kurz vor Ende des Stadtzentrums verabschiedeten sich die drei von Georg und Gustav und warteten an der Bushaltestelle auf ihren Bus, der sie nach Loitsche bringen sollte.
Bei den Kaulitz’ daheim angekommen, zog Bill seine Flo sofort mit nach oben.
Sie konnten gerade noch das Gemaulte von Tom wahrnehmen „Von einem Tschüss habt ihr wohl auch noch nie was gehört, wa?“, bevor sie in Bills Zimmer verschwanden.
„Und was is nun die Überraschung?“, fragte Flo ihn neugierig.
„Einen Moment!“ Er ging noch einmal zur Tür und drehte den Schlüssel im Schloss, dann kramte er aus seiner Schreibtischschublade ein kleines schwarzes Kästchen, mit rot verzierten Rosenmuster hervor.
Er zeigte auf die Fernsehcouch und bat sie dort Platz zu nehmen. Sie tat, was ihr befohlen war, setzte sich verunsichert auf das Sofa und starrte ihn mit fragendem Blick an. Bill ließ sich Zeit und schritt allmählich näher, um sich schließlich neben sie zu setzen. Er drehte sich zu ihr, sodass sie ihm direkt in seine rehbraunen Augen gucken konnte und schien augenblicklich in ihnen zu versinken. Einerseits liebte sie es, wenn er sie so intensiv anstarrte, andererseits fühlte sie sich hilflos, weil er in diesen Momenten alles mit ihr hätte machen können. Im nächsten Augenblick, nahm Bill ihre Hand und räusperte sich:
„Meine liebe Florence. Wir kennen uns nun schon seit 1 ½ Jahren und vor sechs Monaten hast du mich zum glücklichsten Menschen gemacht, als wir endlich zusammengekommen sind. Ich kann meine Liebe, die ich für dich empfinde gar nicht beschreiben. Sie ist unendlich groß und ich möchte dich nie mehr missen. Jeden Tag, an dem ich dich nicht sehe, ist wie ein vergeudeter Tag meines Lebens. Ich verspreche dich nie mehr gehen zu lassen und ich hoffe unsere Liebe hält bis in die Ewigkeit. Damit wir uns immer ganz nah sein können, und aneinander denken, auch wenn wir Kilometer weit entfernt sein sollten, möchte ich dir gerne diesen Ring schenken.“
Er öffnete mit zittriger Hand das Kästchen und entnahm diesem zwei silberne Ringe. Den einen streifte er über Flos Ringfinger, den anderen ließ er über seinen gleiten.
„Ich hoffe sie gefallen dir!“, sagte er und blickte sie erwartungsvoll an.
„Ich…ähm…“, sie suchte nach Worten, doch statt die richtigen zu finden, brachte sie nur ein leises Schluchzen hervor.
Bill sah sie besorgt an und nahm sie in den Arm. „Hey Süße, was is denn los? Sehen sie so schrecklich aus?“
Sie schüttelte heftig den Kopf und ein Lächeln huschte über ihre Mundwinkel. „Ach Bill, das müsstest du doch wissen. Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll. Die Ringe sind total schön und du bist so süß…ich…“, sie rang nach Luft, „… ich liebe dich, Bill!“
Er hielt sie fester und drückte sie ganz nah an sich, sodass sie seinen Atem in ihrem Nacken spüren konnte. Sie bekam eine leichte Gänsehaut. Seine Nähe und seine Wärme zu spüren, waren einfach unglaublich. Obwohl sie schon seit einem halben Jahr zusammen waren, konnte sie noch immer ganz genau jeden einzelnen Schmetterling in ihrem Bauch fühlen. Sie flatterten wild herum.
Immer noch in ihren Gedanken versunken, löste Flo sich leicht aus seiner Umarmung und näherte sich seinem Mund. Zärtlich berührte sie seine Lippen, die sich weich und warm anfühlten. Sie küssten sich zuerst zaghaft, doch nach wenigen Sekunden wurde es immer leidenschaftlicher, bis sich ihre Zunge gegenseitig umkreisten und massierten. So verweilten sie für Minuten oder sogar Stunden und schliefen letzten Endes Arm in Arm auf der Couch ein. |
|
| Nach oben |
|
 |
Anzeige
|
Verfasst am: 04.01.2006, 20:16 Titel: Anzeige |
|
|
|
|
| Nach oben |
|
 |
Angel of Darkness Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 193 Wohnort: Bayern
|
Verfasst am: 05.01.2006, 12:04 Titel: |
|
|
die ff ist so schön... freu mich schon, wenn du an die stelle kommst wo du im alten board warst^^ _________________ Eine Träne kann ein stilles Versprechen sein! |
|
| Nach oben |
|
 |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 05.01.2006, 13:28 Titel: |
|
|
Danke!^^
Ich überleg grad, alles bis zu dem letzten Teil aus dem alten Board zu posten, da wir ja noch so wenig User sind.
So könnt ich schneller weiter machen, was meint ihr? |
|
| Nach oben |
|
 |
Clair Foren As

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 05.01.2006 Beiträge: 78
|
Verfasst am: 05.01.2006, 13:56 Titel: |
|
|
Wäre cool!
Dann kann ich endlich weiter lesen  |
|
| Nach oben |
|
 |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 05.01.2006, 14:06 Titel: |
|
|
Okay, dann poste ich jetzt mal die ganzen Teile. Aber weiterschreiben, werd i erst später können, muss noch FRZ lernen
------------------
Am nächsten morgen, Flo und Bill waren immer noch beflügelt von letzter Nacht und ihren Liebesschwüren, saßen sie gemeinsam mit Tom und Mama Kaulitz am Frühstückstisch.
„Und gut geschlafen?“, fragte Tom schlechtgelaunt.
„Also Tom, das sieht man doch! So wie die beiden übers ganze Gesicht strahlen.“, antwortete Frau Kaulitz für die beiden und freute sich für Bill, dass er so ein Glück mit seiner Freundin hatte.
Tja, mein Sohn wird wohl langsam erwachsen. Hat nur noch Augen für Florence.
„Stimmt, Mama. Aber Tom unser Morgenmuffel versteht ja so was nicht.“
„Na und, was kann ich denn dafür, wenn ich morgens nicht der Fixte bin? Außerdem sei du mal still, sonst schläfst du auch bis in die Puppen.“
„Jungs hört auf. Lasst mir wenigstens meine Ruhe bei meinem allmorgendlichen Kaffee! Ich muss eh gleich los, dann könnt ihr euch von mir aus die Köppe einschlagen!“
Bill nickte stumm und wandte sich wieder seiner Flo zu.
„Na, schmeckt’s dir?“ Er strich ihr sanft mit seinen Fingern über den Arm. „Ja, isch guat.“, nuschelte sie mit vollem Mund. „Schön.“ Wieder einmal bemerkte Bill es nicht, wie er Flo intensiv beäugte. „Was is? Hab ich ’nen Krümel um Mund?“
„Nein, is nix.“, sagte er grinsend. „Und warum starrst du mich dann die ganze Zeit an?“
Er zuckte mit den Achseln. „Lass mich dich doch anschauen. Ich bin nun mal froh, dich als Freundin zu haben und du weißt ich gucke Menschen, vor allem wenn sie so schöne Augen wie du haben, gerne in die Augen.“
Flo war über seine Worte höchsterfreut und lief ein wenig rot an. „Das is lieb von dir. Aber du weißt doch, wie sehr mich deine starren Blicke irritieren. Ich habe jedes Mal das Gefühl, du schaust mir in die Seele.“
„Wer weiß? Vielleicht tu ich das ja auch.“ Er zwinkerte ihr zu und gab ihr einen Kuss.
„Boah, geht’s noch? Is man net mal in der Früh von eurem Liebesgesülze verschont?“
Bill blickte Tom leicht erschrocken an, doch sammelte sich gleich wieder.
„Wenn’s dir nich passt, dann geh doch woanders hin!“
„Joa, das werd ich jetzt auch machen. Hier wird man ja noch krank! Man, man…“ , grummelnd stand er auf und schlurfte mit seinem Nutellabrötchen in der Hand nach oben in sein Zimmer.
„Ohje, was is denn zurzeit mit dem los?“, wunderte sich Frau Kaulitz und fügte schnell hinzu: „So ich muss jetzt aber auch los. Wir sehen und heute Abend Bill. Und falls Gordon früher nach Haus kommt, sag im Kühlschrank steht die Pfanne mit dem Auflauf, die soll er sich warm machen.“
„Geht klar. Tschüss Mama.“, er gab ihr einen Abschiedskuss auf die Backe und auch Flo verabschiedete sie. „Tschüss Simone.“
„Sehr schön, jetzt sind wir alleine.“ , stellte Bill in einem Flüsterton fest, fasste Flo um die Hüften und zog sie an sich. „Was hast du vor?“, fragte Flo lachend. „Hm, lass ma überlegen. Wie wär’s wenn wir zwei hübschen uns wieder ins Bettchen legen und dann…ja also…dann sehen wir schon weiter.“, als er das sagte, knabberte er ihr am Ohr.
„Oha, du Schlingel!“ Er zog sie mit nach oben, doch vor seiner Tür blieb Flo abrupt stehen.. „Halt, warte.“
„Was is?“
„Um noch mal auf Tom zurück zukommen…“
„Ja, was is mit ihm?“, er konnte die Finger nicht von ihr lassen und überhäufte sie mit lieblichen Küssen und zärtlichen Berührungen. Flo versuchte sich aus seinen Umarmungen zu befreien.
„Bill, lass das jetzt doch ma. Ich will ernsthaft mit dir reden. Tom ist in letzter Zeit so komisch.“
„Hm.“ *küss*, *schmatz*
„Findest du nicht?“ *wegschieb*
„Hm… nein, bleib da.“ *küss*
„Bill! Jetzt hör mir doch ma zu, bitte! Tom ist zurzeit komisch, das musst du zugeben.“
Flo schaffte sich endlich von ihm zu lösen und sah ihm tadelnd in die Augen.
„Ja, mein Gott, er brauch halt ’ne Freundin. Können wir jetzt ins Zimmer gehen?“
„Meinst du? Glaubst du nicht ihn bedrückt was anderes?“
„Nein, komm schon.“ Ein weiteres Mal zog er Flo an sich.
„Nein jetzt nicht. Ich will, dass du mit Tom redest. Bitte!“
„Sag mal, seid wann liegt dir soviel an Tom?“
„Mir lag schon immer viel an ihm. Er ist einer meiner besten Freunde, aber momentan fühlt es sich so an, als würde ich ihn gar nicht mehr kennen. Weißt du wann ich das letzte Mal so’n richtig tiefsinniges Gespräch mit Tom geführt habe?“
„Ach Tom kann tiefsinnige Gespräche führen? Davon wusst ich ja noch gar nix.“
„Haha, sehr witzig. Auf jeden Fall ist das schon lange her. Man, ich möchte doch einfach nur unseren alten Tom wieder. Verstehst du?“
Bill schien kurz zu überlegen. „Ja, hast ja Recht. Okay, ich rede mit ihm. Wart da weil in meinem Zimmer. Bis gleich, Süße.“
Flo drückte ihn fest an sich und ging zufrieden in Bills Zimmer. Auf das Gespräch war sie aber nun gespannt...
-----------------------
Bill öffnete währenddessen die Türe zu Toms Zimmer und trat ein.
„Hey, kannst du nicht klopfen. Ich hätt ja auch nackt sein können!“, kam es grimmig aus der hintersten Ecke des Zimmers.
„Oh, Verzeihung, daran hab ich gar nicht gedacht.“, erwiderte Bill belustigt und ging auf Tom zu, der am Boden lag und Graffiti auf ein überdimensionale großes, weißes Blatt sprühte.
Er beugte sich über das Papier, um genaueres zu erkennen und betrachtete es kritisch. Tom, der dies bemerkte, schaute auf. „Ui, kommt jetzt dein berühmt; berüchtigter ‚Bill-alles-Checker-Blick’?“
Bill, der Toms Spruch ignorierte, meinte nur: „Sieht gut aus.“
„Ja? Findest du wirklich?“
„Jep, hier könnte nur ’n bissel mehr rot mit rein, dann passt’s.“
„Das is es! Deswegen kam es mir so eintönig vor. Rot hat gefehlt. Danke Bill! Aus dir könnt ja doch noch was werden.“
Bill murmelte daraufhin etwas Unverständliches und machte es sich auf Toms Bett gemütlich.
„Sag ma, was is eigentlich in letzter Zeit mit dir los?“
„Was soll schon mit mir los sein?“
„Du bist immer so gereizt und schnauzt alles und jeden an.“
„Tu ich doch gar nicht. Bin so wie immer.“
„Nein bist du nicht, denn es ist nicht nur mir aufgefallen, sondern auch Mama und Flo. Also…?“, er legte seinen Kopf schief und wartete auf eine Erklärung.
„Man, Bill, wieso muss ich gleich was haben, wenn ich mal schlecht gelaunt bin? Bist du etwa immer Mr. Grinseface?“
„Nein, aber du bist schon ziemlich lang so drauf. Komm, mir kannste es sagen, das weißt du!“
„Weißt du alles läuft schief. Erst mach ich mit Katrin wegen Jana Schluss und dann erfahr ich, dass Jana mich gar net wollte. Dann hab ich doch diese Linda kennen gelernt, aber mit der lief es auch net so gut. War halt das Übliche.“
„Inwiefern?“
„Na, weißt schon. Rein und wieder raus. Man das Mädel hatte echt keine Ahnung. Langweiliger ging’s echt nich. Da is ja Georg beim pennen noch amüsanter. Es stresst mich einfach, dass du immer so Glück mit Mädchen hast. Du hast immer eine Freundin.“
„Du doch auch. Zwar stark abwechselnd, aber immerhin.“, versuchte Bill ihn aufzumuntern.
„Das is es ja! Ich will auch was, was länger hält. So wie bei dir und Flo. Deswegen raste ich immer aus. Kann das nich mehr sehen. Küsschen hier, Grabschen da.“
„Hm, verstehe…weißt du was?“
„Was?“
„Heute Abend gehen wir ins Alex. Da finden wir bestimmt eine für dich!“
„Hey, des is ja nett von dir gedacht, aber so nötig hab ich es nun auch net! Ich bin immer noch fähig genug, mir meine Freundin selbst auszusuchen.“
„Ja, schon klar, wollt dir ja nur helfen.“
„Ich weiß…danke.“, druckste Tom herum. „Wenigstens geht es mir jetzt besser. Alter, das tat gut mit dir zu reden.“
Bill zwinkerte ihm zu und verließ das Zimmer, mit der Begründung, Flo würde auf ihn schon sehnsüchtig warten.
Flo, die sich die ganze Zeit gelangweilt auf Bills Stuhl um die eigene Achse drehte, blickte sofort auf und sprang ihm entgegen, als er hineinkam.
„Und, erzähl! Was hast du raus bekommen?“
„Oh, was für eine stürmische Begrüßung! Ich hatte Recht, er braucht ’ne Freundin. Aber diesmal was richtig festes. Ich kann es gar nicht glauben, aber er sehnt sich nach wahrer Liebe. Er hat wortwörtlich gesagt, dass er so was will, was zwischen uns is.“
Flo lauschte seinen Worten und nickte stumm. Irgendwie musste man ihm doch helfen? Aber wie?
„An was denkst du?“
„Wie wir ihm helfen könnten, DIE richtige zu finden.“
„Vergiss es. Er will keine Hilfe. Hab ihm auch schon vorgeschlagen, heute ins Alex zu gehen, damit wir ihm eine suchen, aber er meinte nur, dass er das allein schafft.“
„Hm…das glaub ich auch, aber…Moment…ich hab’s! Das is die Idee aller Ideen!“
Bill schaute sie überrascht an. „Na los, raus damit.“
„Wir gehen heute nicht ins Alex, sondern in euren Proberaum. Dorthin nehme ich jemanden mit, der super zu Tom passen würde!“
„Aha, und wen?“
„Lass dich überraschen. Oh, das wird perfekt.“ Flo rieb sich freudestrahlend die Hände und setzte ein siegessicheres Lächeln auf.
„Und woher willste wissen, dass Tom auch kommt?“
„Na hör mal. Er is bis jetzt immer zu euren Proben erschienen!“
„Ja, aber heute Abend is keine und das weiß er auch!“
„Mei, stell dich doch net gar so blöd an. Dann sagst du eben, dass ihr euch, also Gustl, Georg und du, kurzfristig um entschieden habt. Heute findet eine Probe statt. Punkt. Aus.“
„Wenn du meinst…“, gab Bill nicht wirklich überzeugt von dem Vorschlag, von sich und wollte sich wieder wichtigeren Dingen zuwenden.
Er legte sich auf sein Bett und zog Flo zu sich. „Krieg ich eigentlich noch ’ne Belohnung, dafür das ich mit Tom gesprochen habe?“
„Ach komm, du tust so, als es das schlimmste wäre, was es gäbe! Aber gut, das hier… *schmatz* …hättest du…*knutsch*…auch so bekommen.“ Sie kuschelte sich an ihn und er massierte ihr sanft den Nacken und bedeckte diesen mit Küssen. Flo genoss es sichtlich, denn am Nacken befand sich ihre empfindsamste Stelle und ihr Bauch machte schon wieder Luftsprünge. Sie konnte es nicht fassen, aber dieser Junge raubte ihr alle Sinne. Nach den vielen Zärtlichkeiten verfielen die beiden in einen leidenschaftlichen Kuss, der nicht so schnell enden wollte.
-------------------------
Acht Stunden später befanden sich Gustav, Georg, Tom und Bill in ihrem Proberaum in Magdeburg wieder. Sie spielten verschiedene Stücke, scherzten und zogen sich gegenseitig auf.
Bill blickte immer wieder auf seine Handyuhr.
Wo bleibt nur Flo mit ihrem Überraschungsgast?
Und da kam sie auch schon. Wie sagt man so schön? Wenn man vom Teufel spricht, dann kommt er. Nicht, dass er Flo mit dem Teufel vergleichen wollte, aber dieser Spruch passte nun mal zur Situation.
„Hey Süße, endlich seid ihr da.“, er kam ihr freudestrahlend entgegen, umarmte sie und gab ihr einen Kuss zur Begrüßung.
„Hey Schatz, darf ich vorstellen. Das hier ist Mariella, Mariella das ist Bill, mein Freund.“
Die beiden begrüßten sich und dann stellte Flo, Mariella auch noch den anderen vor.
„Sieht gar nich mal so schlecht aus.“, flüsterte Georg Tom zu.
„Man, die is der Hammer!“
Die beiden Mädchen setzten sich auf die Couchecke und sahen den Jungs begeistert beim Proben zu. Als sie den letzten Song fehlerfrei durchgespielt hatten, legten sie die Instrumente beiseite und gesellten sich zu den Mädls.
„Wollt ihr was trinken?“
„Ja!“, riefen alle im Chor. „Am besten Red Bull!“, fügte Bill hinzu.
Kurz darauf kam Gustav auch schon mit 6 Red Bull Dosen.
„Ah nee, ich mag doch kein Bull. Hast du nicht was anderes?“, fragte Flo.
„Hm, weiß nicht, da muss ich…“
„Ach egal, ich guck selber. Mariella magst du auch was anderes oder trinkst du dieses Gesöff?“ Sie schüttelte mit dem Kopf.
„Hallo? Du kannst doch nich vor uns so über unser geliebtes Red Bull lästern!“, maulte Tom grinsend.
„Ja tut mir ja Leid, aber das schmeckt einfach ursüß dieses Zeugs.“
Flo kam anschließend mit einer Coladose wieder und kuschelte sich an Bill.
„Hab dich vermisst.“ „Ach echt? War doch nur ’ne Sekunde beim Kühlschrank.“
Er nickte stumm und legte seinen Arm um sie. Flo blickte ihm tief in die Augen. Sie sahen so wunderschön aus und strahlten etwas Warmes aus. Wie so oft verlor sie sich darin, bis Gustav sie aus ihren Gedanken riss.
„Woher kennt ihr euch beiden eigentlich?“
„Vom Kindergarten her. Wir waren ma beste Freundinnen. Doch dann is sie nach Dortmund gezogen und das ganze hat sich verflüchtigt.“
„Genau, bis vor drei Monaten, als mir meine Mom verkündet hat, dass wir wieder nach Magdeburg ziehen. Und nun bin ich hier.“, beendete Mariella den Satz.
„Und wieso hast du sie uns nicht schon früher vorgestellt?“, wollte Tom wissen.
„Naja, überleg ma. Ich hab se lang nicht mehr gesehen und wir mussten erstma unter uns quatschen und alles nachholen, was wir in den letzten sechs Jahren nicht zusammen machen konnten.“
Das klang auch für Tom einleuchtend und er nickte.
Es vergingen einige Stunden, als Georg auf einmal große Lust verspürte zu tanzen.
Keiner wollte so richtig, bis auf Flo. Also folgte sie ihm und die beiden bewegten sich zu Hip Hop und R ’n’ B. Flo wurde die Musik zu eintönig, deswegen legte sie die CD von 3 Doors Down mit dem Lied ‚Here without you’ ein. Dabei umschlang Georg ihre Hüften und sie tanzten eng beieinander.
„Sag ma biste gar nich eifersüchtig, Bill?“; fragte Tom verwundert der dem ganzen Schauspiel zu sah. „Nö“, meinte er „is doch nur Georg.“
„Hey, das hab ich gehört!“, meldete sich dieser gleich zu Wort. „An deiner Stelle würd ich schon aufpassen. Man weiß ja nie.“ Dabei blickte er Flo lasziv in die Augen.
Sie hob lachend eine Augenbraue. „Oho Georg! Pass auf was du sagst, da drüben sitzt Bill.“, dann wandte sie sich zu ihm. „ Schatz, magst du nicht mit mir zu diesem Song tanzen?“
„Nee, lieber nicht. Du weißt doch, dass ich tanzen verabscheu.“
„Och komm schon. Ich liebe dieses Lied. Da krieg ich immer Gänsehaut.“ Sie ging auf Bill zu und setzte sich auf seinen Schoss und gab ihm einen Kuss. „Und mit dir wär es noch viel schöner.“
„Ach Süße, hab doch keine Lust. Aber wenn du willst geb’ ich dir heut Nacht eine ganz private Tanzstunde.“ Er zwinkerte ihr schelmisch zu.
„Hm, das klingt gut. Versprichst du’s mir?“
„Klar!“
„Dann freu ich mich schon auf später.“, flüsterte sie ihm ins Ohr und küsste seinen Hals.
Während die beiden mit sich beschäftigt waren und die beiden G’s Playstation zockten, quatschte Mariella mit Tom.
„…doch sicher. Wusstest du denn nicht das ich die Gitarristen immer am schärfsten finde?“
Tom setzte sein heißestes Lächeln auf, das er besaß. „Zu Recht! Gitarristen sind ja auch die schärfsten in ’ner Band und bekommen auch die meisten Weiber ab.“
„Achja, ist das so?“
„Joa, würdsch ma sagen.“
„Hm, da scheint ja jemand schon Erfahrung zu haben.“ Beide grinsten sich daraufhin an.
„Und du hast keinen Freund?“
„Nö, nicht das ich wüsste. Wieso? Damit du bei mir landen kannst ohne Angst haben zu müssen, dass mein großer, starker Freund auftaucht und dir eine reinhaut?“, hakte Mariella nach.
„Wo denkst du denn hin? Das wär’ mir doch Schnuppe. Freund hin oder her. Ich seh des da nich so eng.“
„Ach so einer bist du also. Na dann wird mir einiges klar.“, gab sie lachend zu.
„Hey Leute, macht es euch was aus, wenn wir schon gehen? Ich hab da doch jemanden ’n Privatstunde versprochen.“
„Kein Problem. Wir kommen hier ganz gut ohne euch zu Recht, stimmt’s Georg“
„Jep. Und ich bin schon wieder am gewinnen. Man Gustav du bist so ein Loser.“
„Tz, du spinnst wohl? Revange!“
„Ja also dann, macht’s gut.“ Flo gab beiden ein Küsschen rechts und ein Küsschen links. Bill machte den üblichen Handschlag, den die Jungs gewohnt waren.
Hand in Hand schlenderten die beiden in den Flur und riefen den Aufzug. „Ähm wo sind eigentlich Mariella und Tom?“, fragte Flo, Bill verwundert.
„Keine Ahnung. Hab sie das letzte Mal vor ’ner halben Stunde auf’m Sofa gesehen.“
„Glaubst du mein Plan is aufgegangen?“
„Hm, wenn Tom sich so wie immer anstellt, dann schon. Nur ob es was längeres wird, is fraglich.“
Der Aufzug brachte sie ein Stockwerk höher ins parterre. Als sich die Tür öffnete, standen vor ihnen Tom und Mariella eng umschlungen an der Wand gelehnt und gaben Schmatzlaute von sich.
Bill und Flo schauten sich grinsend an und riefen beim vorbeigehen: „Viel Spaß euch beiden noch.“
Tom und Mariella hatten es noch gar nicht realisiert, dass sie soeben bei ihrer wilden Knutscherei erwischt worden waren, hielten daraufhin kurz inne, machten aber dann sofort weiter, als die beiden den Fabrikflur verlassen hatten.
------------------
Als Bill und Flo das Haus der Kaulitz’ betraten, saßen Simone und Gordon gemütlich mit einem Gläschen Wein im Wohnzimmer und sahen leise fern.
Mit einem ‚Hallo’ begrüßten sich die beiden Pärchen.
„Na, hattet ihr Spaß?“
„Ja.“, kam es nur knapp von Bill, der gerade auf dem Weg in die Küche war, um sich eine Red Bull- Dose zu holen.
„Wo wart ihr eigentlich? Und wo is Tom?“, hakte Frau Kaulitz weiter nach.
„Waren im Proberaum. Georg, Gustav, Tom und Mariella sind da immer noch.“
„Mariella? Wer ist das?“ , mischte sich jetzt auch Gordon, Bills Stiefvater in das Gespräch ein.
„Mariella ist eine gute Freundin von mir.“ , antwortete Flo.
„Jep und nun sieht’s so aus, als wär sie Toms Freundin.“, fügte Bill schmunzelnd hinzu.
„Wie jetzt? Heut erst kennen gelernt und schon zusammen?“ Simone guckte ganz verdattert.
„Jep, du kennst doch Tom! So wir gehen jetzt aber auf mein Zimmer. Gut Nacht!“
„Du schläfst heute hier, Florence?“
„Ja.“
„Schön. Dann wünsch ich euch eine schöne Nacht.“
„Danke, dir auch Simone.“, sagte Flo lächelnd und folgte ihrem Bill die Treppen nach oben ins Bad, indem sich beide abschminkten und sich fürs Bett fertig machten.
„Du glaubst gar nich, wie müd ich auf einmal bin.“, verkündete Bill mit einem lauten Gähnen und schmiss sich aufs Bett.
Flo räusperte sich und sah ihn mit schief gelegtem Kopf an.
„Was los?“
„Lieber Bill, hast du nicht etwas vergessen?“
Bill kratzt sich am Hinterkopf und tut so als würde er scharf nachdenken.
„Öhm, nö glaub nich.“
„Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein, oder? Weißt du denn nicht, was du mir vor zwei Stunden noch hoch und heilig versprochen hast?“
Bill konnte sein aufkommendes Lachen nicht unterdrücken und von da an, wusste Flo, dass er sich noch genau an das Versprechen erinnerte.
„Süße, was denkst du von mir? Versprochen ist versprochen und wird auch nicht ge…“
„Jaja, is schon gut. Lass den Kindergartenkram und komm lieber her!“
Flo riss ihn an sich und umfasste seinen Hals. Dann zog sie Bill mit sich zu der Anlage, legte die CD rein und drückte auf Play.
Sie tanzten eng umschlungen zum Takt der Musik. Dabei blickten sie sich immer wieder tief in die Augen und küssten sich sanft. Flo legte ihren Kopf an seine Schulter und sang leise mit.
„Du singst wunderschön, weißt du das?“, flüsterte Bill ihr liebevoll ins Ohr.
Sie blickte von seiner Schulter auf und sang unaufhörlich, jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen, weiter. Denn wie sie selbst fand, konnte sie nicht sonderlich gut singen, wollte aber den schönen Moment durch Worte nicht zerstören.
Als Bill wiederum ansetzte etwas zu sagen, legte sie ihren Zeigefinger auf seinen Mund und formte mit ihre Lippen ein ‚Psst’.
Er nickte stumm und dann presste sie ihre Lippen auf seine. Sie küsste ihn langsam, aber fordernd und wich dann wieder ein Stück zurück, bis seine Zunge ihren Mund berührte und sie ihm Einlass gewährte. Er umkreiste ihre Zunge sanft und sie spielte mit seinem Piercing.
Die beiden tanzten, auch als das Lied zu Ende war, wie in Trance weiter und ließen nicht voneinander ab. Nach einigen Minuten löste Bill sich dann von ihr und sagte: „Ich liebe dich.“
„Ich dich auch. Wollen wir jetzt ins Bett? Bin müde.“ ,und sie schnappte neckisch nach seiner Unterlippe und zog ihn zu sich aufs Bett.
Dort lagen sie kuschelnd und küssend zusammen, bis sie einschliefen. |
|
| Nach oben |
|
 |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 05.01.2006, 14:10 Titel: |
|
|
„Hey, kann ich auch endlich mal ins Bad? Bill mach auf!“, rief Tom genervt und wurde sogleich an der Schulter angetippt. „Jaja, wenn’s ma länger dauert immer gleich auf mich schieben.“ Tom blickte Bill verwirrt in die Augen. „Also Flo?“
„Jep, bin nich der einzige, der morgens lang braucht.“, gab Bill grinsend zurück.
„Aber jetzt erzähl, wie war’s gestern noch mit Mariella? Is sie hier?“
Tom setzte sein typisches Grinsen auf. „Joa, war schon ganz geil gestern. Aber nein sie is nich mehr mit hier her. Hab sie zwar gefragt, aber sie fand es schon zu spät. Naja, hab se dann nach Haus gebracht.“
„Oho, mal ganz Gentleman-like, was?“
„Joa muss sein.“
„Ach komm gib’s zu, du hättest sie gern mit nach Haus genommen.“
„Joa, des wär schon geil gewesen, aber ich seh sie ja heut wieder.“
„Ach echt? Was macht ihr?“
„Wir wollen ins Kino und dann vielleicht noch was trinken gehen.“
Die beiden quatschten noch ’ne ganze Weile, bis Flo endlich frisch geduscht und geschminkt, aus’m Bad erschien.
Als sie Toms grinsendes Gesicht sah, wusste sie das gestern alles glatt gelaufen war und sie umarmte ihn herzlich und flüsterte ihm zu: „Das freut mich für dich. Mariella is echt ’ne liebe.“
„Joa danke, dass du sie mitgebracht hast! Ohne dich hät ich se nie kennen gelernt!“ Er zwinkerte ihr zu und verschwand im Bad.
„Kein Problem.“, rief sie durch die nun geschlossene Tür und ging mit Bill an den Frühstückstisch.
Die nächsten Wochen vergingen ähnlich schön, wie die bereits vergangenen. Bill und Flo schwebten noch immer im siebten Himmel und auch Tom schien das Glück auf Erden gepachtet zu haben. Mit Mariella war er nun schon seit zwei Monaten zusammen. Die beiden Pärchen unternahmen viel gemeinsam und es entstand eine noch größere Verbindung zwischen den vieren. Sie hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Ging es dem einen mal nicht gut, verschlechterte sich die Laune auch sofort bei den anderen und sie versuchten alles daran, denjenigen wieder aufzubauen.
Flo empfand dies als glücklichste Zeit ihres Lebens und wünschte sie würde nie zu Ende gehen. Doch leider kam es ganz anders.
Am 25 Juli 2002 machte Bill mit ihr Schluss.
Flo verstand die Welt nicht mehr. Sie waren doch immer so ein gutes Team und hatten sich ewige Liebe geschworen. Seit einiger Zeit merkte sie aber schon, dass es nicht mehr wie früher war. Bill distanzierte sich, hatte immer weniger Zeit für sie. Es schien als seien seine Gefühle zu ihr, nur noch vorgespielt. Jede kleinste Berührung war kalt und fühlte sich falsch an. Was war nur aus den beiden geworden?
„…du weißt ich liebe dich noch, aber es geht nicht mehr. Ich seh doch wie du dich dran kaputt machst, dass ich so gut wie keine Zeit mehr für dich habe. Aber momentan läuft es mit der Musik einigermaßen gut. Wir treten in immer mehr Clubs auf. Und mir ist nun mal die Band wichtiger.“
Wow, dass hatte gesessen. Die Band ist wichtiger.
Flo blickte aus dem Fenster und versuchte ihre aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Es fühlte sich an, als hätte man ihr soeben das Herz rausgerissen. Da, wo es einmal war, schien sich nur noch ein leerer Fleck zu finden. Der Kloß in ihrem Hals, der immer größer werden zu schien, gab ihr den Rest.
Mit bebender und heiserer Stimme flüsterte sie. „Ich weiß, dass dir die Musik wichtig ist und versteh auch dass ich nur an zweiter Stelle steh, aber du kannst mich doch jetzt nicht einfach verlassen. Bill ich liebe dich! Bitte…“
Mittlerweile war es ihr egal, dass heiße Tränen auf ihrer Wange entlang kullerten und sie am ganzen Leib zitterte.
Bill wollte sie zuerst in den Arm nehmen, doch hielt es für das beste es nicht zu tun. Das würde Flo nur noch mehr aus der Bahn werfen. Stattdessen blickte er sie mit glasigen Augen an, in denen sich sein Mitleid für sie, widerspiegelte.
Verdammt, er hasste es Schluss zu machen. Und dann noch auf diese Art und Weise und mit diesem Grund. Er liebte sie doch eigentlich oder nicht? Er war sich nicht mehr sicher.
„Bill jetzt sag bitte irgendwas.“
Er räusperte sich, ging zur Eingangstür und öffnete sie. „Ich glaube, es ist besser wenn du jetzt gehst.“
Flo stand fassungslos auf und lief schluchzend an ihm vorbei, hinaus in die laue Sommernacht.
„Es tut mir Leid.“ , murmelte Bill kaum hörbar, als sie weg war.
-----------------------
Es waren mittlerweile schon zwei Monate vergangen, die Flo nun ohne ihren Bill war. Sie dachte tagtäglich an ihn und konnte nur schwer ihrem Alltag nachgehen. Sie vermisste ihn schrecklich. Jedes Mal, wenn sie ihren Ring betrachtete, sah sie Bills Gesicht vor sich auftauchen. Sogar in ihren Träumen ließ er sie nicht los und verfolgte sie bis in die Unendlichkeit. Jedes kleinste Detail von ihm, nahm sie wahr. Seine schwarz gegeelten Haare, die rehbraunen Augen und das Muttermal am Kinn. Sie konnte sogar noch sein Piercing auf ihrer Zunge spüren, wie sie sich immer leidenschaftlich geküsst hatten. Auch seine Hände und die zärtlichen Berührungen, die sie auf der Haut spüren durfte, bescherten ihr das gewohnte Kribbeln im Bauch und eine Gänsehaut.
Sie wusste einfach nicht mehr weiter. Jeder weitere Tag ohne ihn erfüllte sie mit unersättlichem Schmerz, der sich immer tiefer in ihre Seele bohrte. Würde sie je wieder jemanden so lieben können, wie sie Bill liebte bzw. immer noch liebt? Nein, das war momentan unvorstellbar für Flo.
Anfangs stand sie wenigstens noch mit Tom, Georg und Gustav in Kontakt und traf die drei auch ab und zu. Sie hatten Spaß zusammen, aber es war nicht wie früher, als Bill dabei war. Alle vier spürten, dass das Verbindende Glied der Kette fehlte. Bill.
Doch mit der Zeit verflüchtigte sich auch das und aus Treffen wurden Telefonate und aus Telefonaten SMS.
Das schlimmste für sie stand dann noch bevor, als ihre Mutter ihr verkündete, dass sie nach München ziehen würden, weil das Zusammenleben mit ihrem Vater nicht mehr klappte und ihre Mutter dort bessere berufliche Chancen hatte.
Damit brach der Kontakt zu den restlichen drei Jungs dann völlig ab. Gustav war der einzige, der ihr wenigstens zu ihrem Geburtstag noch eine SMS schrieb.
Flo war es langsam leid, sich immer bei den Jungs zu melden und nichts zurück zu bekommen…
~~2. Teil~~ (spielt im heutigen Jetzt, also 2005)
Seitdem waren knapp drei Jahre vergangen. Florence hat sich sowohl äußerlich als auch innerlich verändert. Sie war reifer geworden und das zeigte sie auch nach außen hin. Über Bill war sie längs hinweg gekommen, auch wenn sie noch manchmal an ihn dachte. Heute konnte sie über ihre damalige Situation, als Bill sie verließ, nur schmunzeln. Wie weh es damals doch getan hatte und wie verzweifelt sie war. Sie hatte sich zu diesem Zeitpunkt geschworen, nie wieder eine feste Beziehung zu einem Jungen einzugehen. Doch änderte sich ihre Meinung nach gut 1 ½ Jahren als sie Fynn kennen lernte. Mit ihm schwebte sie erneut im siebten Himmel. Dennoch behielt sie Bill gut in Erinnerung und dachte an die schönen Zeiten, die sie mit Bill, Georg, Gustav und Tom erlebt hatte, zurück. Ihr wurde bewusst, dass diese enge Freundschaft sie in der Liebe geprägt hatte und dafür war sie verdammt noch mal dankbar.
Wie gesagt, sie hatte sich verändert. Sie war nicht mehr das kleine unschuldige Mädchen von nebenan, sondern ist zu einer vorwitzigen, hübschen, jungen Dame herangewachsen, die kein Blatt vor den Mund nahm.
„Wollen wir nicht doch noch zu Dennis schauen?“
„Nein Schatz, hab dir doch gesagt, dass ich mich nicht wohl fühl. Wenn du willst kannst du mit zu mir kommen oder ich fahr dich jetzt nach Hause.“, presste Flo, mit einer Hand am Steuer und der anderen ihren Bauch haltend, hervor.
„Hm, was is nur los mit dir? Du solltest echt mal zum Arzt gehen, Florence. Nicht das du schwanger bist.“
„Ach quatsch. Hab doch meine Tage. Das wird wohl auch der Grund sein, dass ich so Magenkrämpfe hab. Musst dir keine Sorgen machen.“
Sie hielt abrupt an, als die Ampel auf rot schaltete. „Kommst du nun mit oder nicht?“
„Da fragst du noch? Natürlich komm ich mit zu dir. Lass mir doch nicht so eine heiße Frau entgehen.“, gab er mit seinem typischen Machogrinsen zurück und legte seine Hand auf ihren Schenkel. „Nicht Fynn, du weißt ich kann mich nicht konzentrieren. Du willst doch nicht Schuld sein, wenn ich ’nen Unfall bau.“ Sie kuppelte, legte den 1.Gang ein und trat aufs Gas. Der Wagen fuhr mit quietschenden Reifen an und fuhr über die im Licht sich reflektierende, asphaltierte Straße.
Zwanzig Minuten später befanden sich die beiden in Flos Wohnung, die sie sich mit ihrer Mutter teilte. „Magst du noch was Essen?“, fragte sie ihn fürsorglich.
„Nee, aber wenn du ’n Bier für mich hättest, wär chillig.“
Sie nickte und holte ihm eine Flasche Augustiner aus’m Kühlschrank und lief mit ihm Händchen haltend in ihr Zimmer.
Während er sich auf die ausgezogene Schlafcouch setzte, ließ sie die Jalousien hinab und dämmte das Licht.
„Komm her, Kleine.“ Fynn deutete mit seiner Hand auf den freien Platz neben sich.
„Gleich, ich geh nur kurz ins Bad.“, sie gab ihm einen Kuss und verließ das in rosé gehaltene Zimmer.
--------------------------
Abgeschminkt und umgezogen gesellte sie sich wieder zu Fynn. Dieser stellte wie auf Kommando seine Bierflasche weg und zog Flo zu sich und küsste sie stürmisch, während er ihr unters Nachtkleid fasste. „Nicht, hör auf.“
Doch er ließ sich nicht beirren und machte weiter. „Ich bin müde, lass das bitte.“
Er murmelte was Unverständliches und kniff ihr liebevoll in die Brust. „Fynn!“ , schrie sie jetzt beinahe und er wich erschrocken zurück. „Was is denn los mit dir, Florence? Seit Tagen lässt du mich nicht mehr an dich ran!“
„Ich habe dir schon einmal erklärt, dass ich mich nicht fühle und stets Magenkrämpfe hab. Versteh das doch bitte.“
„Und es steckt kein anderer Typ dahinter?“
„Was?“ , fragte sie verdutzt.
„Hast schon richtig gehört!“
„Fynn, wie kommst du darauf? Du weißt genau, dass du der einzige bist und ich die liebe.“
„Hm…“
„Ehrlich!“
Flo fragte sich, wieso sie so sehr darauf bestand, dass er ihr glaubte. Immerhin sagte sie die Wahrheit. Sie musste ihm doch keine Rechenschaft ablegen.
Immer noch von Schmerzen geplagt, stand sie auf und knipste Fernseher, sowie Licht aus. Dann legte sie sich zu Fynn und starrte an Decke. „Gut Nacht Fynn!“
Sie vernahm neben ihr ein kaum hörbares Nuscheln und drehte sich dann zur Seite und fiel in einen traumlosen Schlaf.
Um elf Uhr wurde sie dann von fröhlichem Vogelgezwitscher geweckt und streckte sich erst einmal ausgiebig. Ihre Unterleibsschmerzen schienen in die Ferne gerückt zu sein, denn sie waren kaum noch zu spüren. Ihr verschlafener Blick wanderte neben sich, doch das Bett war leer. War Fynn etwa still und heimlich gegangen? Sie machte sich darüber nicht weiter Sorgen und nachdem sie sich frisch gemacht hatte, schleppte sie sich in die Küche. Was sie dort sah, verschlug ihr die Sprache. Damit hatte sie jetzt am aller wenigsten gerechnet.
Ein schön gedeckter Tisch mit Croissants und Baguette. In der Mitte stand ein riesengroßer Rosenstrauß, an dem eine Karte geheftet war. Mit breit grinsendem Gesicht steuerte sie direkt darauf zu und zog dabei den wohlriechenden Duft des Kaffees ein. Sie entnahm dem Strauß die Karte, wendete diese zweimal in ihren Händen und begann zu lesen.
Ich wünsche dir einen schönen guten Morgen, mein Schatz,
ich war wohl gestern ein Idiot und wollte mich dafür bei dir
entschuldigen.
Das Frühstück ist nur ein kleiner Teil der Wiedergutmachung!
Kannst du mir noch einmal verzeihen?
In Liebe, dein Fynn
„Oh Fynn, du bist so süß!“
„Ich weiß, mein Schatz!“, flüsterte er ihr von hinten ins Ohr und umschlang ihre Hüften.
„Und verzeihst du mir?“
Flo drehte ihn zu sich und blickte ihm tief in die braun-grünen Augen.
„Ja. Ich hätte vielleicht auch nicht so zickig reagieren sollen.“, gab sie leise zu und küsste ihn sanft. Er erwiderte den Kuss und strich ihr dabei zärtlich über die Wange. „Ich liebe dich, Flo!“ Sie nickte nur stumm und zog ihn lächelnd zum Tisch, an dem sie dann ausgiebig frühstückten.
„Entschuldige mich bitte kurz. Ich muss noch etwas vorbereiten. Bin gleich wieder zurück.“ Er küsste sie auf die Stirn und verschwand im Bad. Einige Minuten tauchte er mit zwei Sektgläsern wieder auf.
„So bist du bereit für den zweiten Teil?“
„Kommt ganz drauf an.“, sagte sie zögernd und streifte sich einen Krümel von den Mundwinkeln.
Er drückte ihr ein Glas in die Hand und forderte Flo auf ihm zu folgen.
„Bist du verrückt? Das wird ja immer besser!“, jauchzte sie laut auf und betrachtete das Schaumbad, in dem viele kleine Rosenblätter schwammen. Der Badewannenrand war umstellt mit lauter, leuchtenden Teelichtern.
„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, Fynn.“ Und im nächsten Moment lief ihr eine Freudenträne über die Wange.
„Engel, du sollst doch nicht weinen.“
Sie boxte ihm leicht in die Seite. „Du Dussel, dass ist eine Träne des Glücks.“
„Ahja, verstehe.“
Lachend stellte er die beiden Sektgläser auf den Rand der Wanne und machte sich daran Flo auszuziehen. Sie tat es ihm gleich und knöpfte zuerst das Hemd auf und zog ihm dann die Hose aus.
Nackt, wie der liebe Gott sie geschaffen hatte, setzten sich beide in das Schaumbad und starrten sich für einige Minuten nur an, bis Fynn ihr zuprostete.
„Auf uns und das unsere Liebe ewig halte!“
Moment mal, dass hatte Flo doch schon mal von irgendjemanden gehört. Sie kramte in ihren Erinnerungen, während sie mit Fynn anstieß und ihm ein Lächeln schenkte. Jetzt fiel es ihr wieder ein. Dieser Jemand war niemand anderes als Bill! Bill…ja er hatte es so ähnlich gesagt…unsere Liebe hält bis in die Ewigkeit… Bei diesem Gedanken huschte ihr eine kleine Träne über die Wange. Bill war ihre erste große Liebe gewesen. Sie erinnerte sich seit langem wieder an die schöne Zeit mit ihm zurück. Er war so lieb und süß zu ihr gewesen. Immer wieder ging ihr der Name durch den Kopf. Wieso erinnerte sie sich gerade jetzt an ihn zurück? Kam da etwa ein kleines Stück Sehnsucht mit hoch?
„…hey, Florence. Antworte doch!“ , riss Fynn sie aus ihren Gedanken.
„Äh, was?“
„Ich habe dich gefragt, ob du mitkommst?“
„Wohin mitkommen?“, verwirrt streifte sie sich eine Strähne aus ihrem Gesicht.
„Na, nach Brasilien. Es wär für mich echt das größte, wenn du auf meiner Studienreise mit dabei sein würdest!“, sprudelte es nur so aus ihm heraus.
„Oh, nach Brasilien? Das kommt ehrlich gesagt, ähm…“, sie suchte nach Worten, „… ein wenig überraschend. Ich überlege es mir noch, ok?“
Geknickt nickte er mit seinem Kopf und trank, das Glas auf Ex. Sie bemerkte, dass er sich anscheinend vor den Kopf gestoßen fühlte und nahm sein Gesicht in ihre Hände. „Fynn, das war nicht so gemeint, nur ich muss das mit meiner Mutter noch bereden, wegen dem Geld. Ich liebe dich doch und wenn alles glatt geht, dann fahre ich natürlich mit!“
Durch ihre Worte etwas aufgemuntert, zwang er sich zu einem Lächeln, zog Flo an sich und übersäte ihren Körper mit Küssen. Sie streichelte ihm sanft über den Rücken und knabberte an seinem Ohr.
Das hatte Bill auch immer so gern.
Und schon wieder musste sie an die schwarzhaarige Mangagestalt denken.
Was war nur mit ihr los? Sie versuchte ihn aus ihren Gedanken zu vertreiben und konzentrierte sich auf Fynn, der sie nun von vorne nahm. Sie genoss es. Beide bewegten sich leicht auf und ab und befanden sich im Einklang. Um nicht wieder an Bill denken zu müssen, fing sie an Fynn leidenschaftlich dabei zu küssen. Sie leckte über seine Lippen und bat um Einlass. Dieser gewährte ihn und sie spielten mit ihren Zungen. Das Liebesspiel der beiden wurde immer intensiver bis sie zu ihrem Höhepunkt gelangten.
Sogar Flo spürte es nach Wochen wieder und fühlte sich dabei so gut wie seit langem nicht mehr.
-------------------------
„Ich hätte es auch nicht gedacht. Aber es fühlte sich seit langem wieder gut an. Mir tat er ja auch schon ein biserl Leid, aber ich war in letzter Zeit echt nicht in Stimmung.“
„Hm, is doch schön, wenn jetzt wieder alles passt. Und wirst du jetzt mitfahren?“, fragte Chantalle und zog an ihrem Strohhalm.
„Wenn das mit dem Geld und der Schule hinhaut, dann schon.“
„Wann wird’s denn losgehen?“
„Ende Oktober. Ich würde mich dann eine Woche freistellen lassen, sodass ich mit den Herbstferien zwei Wochen Zeit habe, um mit Fynn in Brasilien zu verbringen können. Ein ganzer Monat wäre zu lang.“
„Freust du dich denn schon?“
„Ja und nein. Weißt du, blicke da mit gemischten Gefühlen auf die ganze Sache. Aber ich denke mir, dass diese kleine Reise uns nur mehr zusammenwachsen lässt.“
„Bestimmt…oh wart mal kurz.“, entschuldigte sich Chantalle, als sie ihr Handy vibrieren merkte.
„Ja?... hallo Schatz…echt?... ok ich bin auf jede Fälle dabei. Bis gleich…ja ich dich auch…*lach*…nein ich dich mehr.“ , grinsend legte sie auf.
„Flo tut mir Leid, aber ich muss dich jetzt alleine lassen. Mein Typ ist gefragt.“
„Stürzer?“
„Jep, er wartet vorne am Kiosk auf mich. Mach’s gut Süße.“, sie verabschiedete sich mit Bussi links und Bussi rechts von Flo.
„Wir telefonieren?“ „Klar!“, und schon verschwand sie mit ihren Einkaufstüten aus dem Café.
Flo blickte schmunzelnd ihrer Freundin hinterher und widmete sich wieder ihrem Latte Macchiato zu. Sie war echt froh Chantalle vor 2 ½ Jahren hier in München kennen gelernt zu haben und in ihr eine gute Freundin gefunden zu haben. Denn seit sie aus Magdeburg gezogen waren, fehlten ihr die Gespräche mit Mariella. Gespräche über Mode, Männer und Sex. Gespräche, die man eben nur mit Freundinnen führen konnte. Chantalle war vier Monate jünger als Flo und damit noch nicht volljährig. Sie hatte wie Flo lange blonde Haare und grün-blaue Augen. Klamottenmäßig hatten sie oft den gleichen Geschmack, dennoch kleidete sich Chantalle oft sportlicher als Flo. Denn diese bevorzugte eher feminine Kleidung und immer passend mit einem schicken Accessoire ihrer Wahl kombiniert.
Nachdem sie gezahlt hatte, setzte sie sich ins Auto und fuhr nach Hause.
Dort wartete auch schon ihre Mutter auf sie, die gerade mit kochen beschäftigt war. „Na Schatz, war deine Shoppingtour mit Chantalle erfolgreich?“
„Ja und wie. Hab zwei wunderhübsche Ausgehtops, einen Jeansrock und weiße Stiefel gefunden.“, eifrig kramte sie ihre Tüten hervor und hielt ihrer Mutter ihre Ausbeute unter die Augen.
„Holla, die Waldfee! Wen willst denn damit bezirzen? Fynn?“
„Ja, wen den sonst. Also gefällst dir?“
„Und ob, hätt ich eins, zwei Nummern kleiner, würd’ ich das glatt anziehen.“
„Lieber nicht Mom, dafür bist du wohl doch zu alt.“
„Also hör mal! Bin doch erst junge 43!“, gab sie lachend zur Antwort. „Hast du Hunger? Die Spagetti sind grad fertig.“
„Nee, danke.“
„Schade, muss ich denn schon wieder alleine essen?“
Flo brachte ihre neuen Klamotten in ihr Zimmer und rief dann: „Nein, denn ich muss sowieso noch mit dir reden.“
„Na, da bin ich ja gespannt, bei deinem Blick.“
Flo nahm sich eine Cola-Light aus’m Kühlschrank und gesellte sich zu ihrer Mutter an den Tisch.
„Fynn fliegt für einen Monat nach Brasilien.“
„Oh Brasilien. Schönes Land.“
„Ja, gell? Find ich auch und er hat mich gefragt, ob ich mit komme.“
Ihre Mutter stoppte augenblicklich mit dem Kauen und studierte das Gesicht ihrer Tochter genauestens.
„Und was ist mit deinem Abi?“
„Mom, Abi hab ich erst im Mai 2006. Und die Reise ist im Oktober und ich würde auch nicht für einen Monat fahren, sondern nur zwei Wochen. Ich müsste mich halt für eine Woche freistellen lassen.“
Der Kiefer ihrer Mutter setzte sich wie in Zeitlupe wieder in Bewegung.
„Hast du denn so viel Geld?“
„Ähm, ja, deswegen wollt ich ja mit dir reden. Du müsstest mir einen Teil geben und den Rest nehm’ ich von Omas Ersparten.“
„Nein, Omas Sparschwein bleibt unberührt!“
„Aber wieso? Sie hat damals zu mir gesagt, dass ich es zu etwas besonderen verwenden darf. Und wenn eine Brasilienreise nix besonderes ist, dann weiß ich auch nicht.“
„Nein, es bleibt dabei.“
„Mom, ich bin aber schon 18! Du hast mir gar nichts mehr zu sagen!“
„Oh doch, wenn du dich da mal nicht irrst, meine liebe Florence! Solange du unter meinem Dach lebst, gelten auch noch meine Regeln!“
Flo wusste nicht was sie noch sagen sollte. Darauf war sie nicht vorbereitet. Sonst hatte sie ihre Mutter auch immer umstimmen können. Warum jetzt nicht?
Sie setze erneut an. „Mom bitte.“
„Meine Antwort ist NEIN! Und jetzt nerv mich nicht. Ich hatte heute einen anstrengenden Arbeitstag!“
„Immer wenn es ums Geld geht, kommt dein wahres Ich! Sowas geiziges und egoistisches habe ich noch nie erlebt!“ , stieß sie wutentbrannt hervor.
„Flo!“
„Nix Flo! Du regst mich langsam auf! Würden wir noch bei Papa wohnen, könnte ich jetzt fahren!“
„Dann zieh doch zu ihm!“
Das war nun zu viel zu Flo. Wieso hatte sie das gesagt? Ihre Mom wusste genau, dass ihr Vater, Flo damals nicht bei sich behalten wollte. Er sagte wortwörtlich, dass er sein neues Leben ohne sie genießen wolle.
Der Schmerz von früher kam wieder hoch. In diesem Moment fühlte sie sich allein und nicht verstanden. Ihre Mutter war im Grunde nicht anders. Wahrscheinlich hatte sie Flo nur aus Pflichtgefühl mitgenommen.
Heulend lief Flo in ihr Zimmer und knallte die Tür. Sie konnte ihre Mutter irgendwas rufen hören, doch verstand es nicht, da sie schluchzend den Fernseher anschaltete.
Aber was war das? Hatte sie jetzt schon Halluzinationen? Sie kroch näher an die Mattscheibe, sodass sie nur einige Zentimeter davon entfernt war. Nein, das ist unmöglich. Das kann nicht sein…
Zuletzt bearbeitet von Celes am 05.01.2006, 14:30, insgesamt einmal bearbeitet |
|
| Nach oben |
|
 |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 05.01.2006, 14:12 Titel: |
|
|
Unter tränenden Augen erkannte sie zuerst eine schemenhafte Gestalt. Sie wusch sich über ihre Augen, um sich von dem Tränenschleier zu befreien und erkannte ihn nun ganz klar und deutlich. Aber was macht der denn im Fernsehen? Sie drehte die Lautstärke auf, als sie sah, dass er seinen Mund bewegte.
*…Da hießen wir "Devilish". Wir haben uns aber nie so den Plan drum gemacht, weil es ja schon geil ist, wenn man deutsch singt und einen deutschen Namen hat. Aber das war uns zu dem Zeitpunkt egal und wir hatten gar keine Lust, uns einen Namen zu suchen, haben den einfach genommen. Doch jetzt, wo für uns eine neue Zeit anfängt, brauchten wir einen neuen Namen.*
*Wie macht ihr das denn mit der Schule und, vor allem, was sagen eure Eltern dazu?*, kam es von einem Reporter und Tom antwortete:
*Wir versuchen irgendwie alles unter einen Hut zu kriegen. Wir legen die Auftritte aufs Wochenende oder auf nachmittags. Wenn wir unterwegs sind, versuchen wir Hausaufgaben und Schulkram im Bus zu erledigen. Mal gucken, wie das hinhaut, im Moment haben wir zum Glück ja noch Sommerferien.*
Dann kündigte der Reporter die Single von Tokio Hotel an und es kam ein Ausschnitt des Videos. Bill stand nass im Regen und sang sich die Seele aus dem Leib.
Flo strich behutsam über Bills Wange, die sich auf dem Fernsehbildschirm abzeichnete und ihr kullerte eine weitere Träne auf der Wange entlang.
Bill!...er hatte sich verändert. Seine schwarzen Haare lagen nicht mehr verwuschelt und durcheinander, sondern waren zu einer stylischen Frisur geformt und eine markante Strähne hang ihm ins Gesicht. Nur die gleichen, verträumten rehbraunen Augen, ließen sie an ihren Bill von früher erinnern.
Er war noch viel schöner und sweeter als zuvor. Als der Song zu Ende war, wiederholte sie laut den Namen.
-Durch den Monsun – Tokio Hotel-
Tokio Hotel? Sie hatten sich umbenannt? Abermals murmelte sie sich den Namen vor. Er gefiel ihr. Er hatte etwas an sich. Und auch von dem Song war sie angetan. Bills Stimme klang wie früher. Einfach himmlisch.
Als der Bericht zu Ende war, schaltete sie den Fernseher wieder aus und schmiss sich aufs Bett. In ihr drehte es sich.
Oh Bill, was tust du mir nur an?
Sie holte sich die früheren Zeiten, die sie mit ihm erlebt hatte, wieder ins Gedächtnis. Wie viel Spaß sie doch zusammen hatten und wie sehr sie ihn geliebt hatte. Was wäre, wenn Bill nicht Schluss gemacht hätte? Wären sie dann jetzt noch zusammen und sie würden mit den Jungs zusammen ihren Durchbruch feiern? Vielleicht sogar im Proberaum? Wer weiß?
In ihr kam ein Gefühl auf, dass sie bisher nicht kannte. Sie sehnte die alten Zeiten zurück. Oder war es nur ein Teil, dem sie nachweinte? War es Bill?
Ja, sie wollte ihn in ihre Arme schließen und nicht mehr loslassen. Mit glasigen Augen blickte sie auf ihren Finger hinab und drehte an dem Ring. An Bills Ring. Sie hatte ihn bis zum heutigen Tage nicht abgenommen. Somit war er in Gedanken immer bei ihr gewesen. Zumindest war das damals Bills Absicht, weshalb er ihr den Ring gab. Ob er auch ab und zu noch an sie dachte?
Vielleicht vor einem Jahr noch. Aber jetzt, wo sie die neuen Stars am Himmel sind, unwahrscheinlich. Flo versank in tiefste Melancholie und schloss verbittert die Augen.
Zum ersten Mal nach ganz langer Zeit, träumte sie wieder von Bill.
---------------
Am nächsten Tag fühlte sich Flo wie gerädert. Sie kam nur schwer aus dem Bett und auch ihre Magenschmerzen meldeten sich zurück. Als sie es endlich ins Bad geschafft und sich den Sand aus den Augen gewaschen hatte, starrte sie wie versteinert in den Spiegel. Die Augen ihres Spiegelbildes verrieten Missmut und Kummer. Was war nur mit ihr los? Hatte diese eine Begegnung mit Bill, die nur übers Fernsehen stattgefunden hatte, alles in ihr wachgerüttelt? Alte Gefühle, die sie verdrängt hatte, waren die etwa wiedergekehrt?
Ihr Blick wanderte weiter zur Badewanne und sie dachte an das schöne Erlebnis mit Fynn. Er war ihr lange nicht mehr so nah gewesen, wie an jenem Morgen. Und es hatte sich wirklich gut angefühlt, dennoch war es was anderes als das, was damals mit Bill lief.
Wieso geht mir dieser Name nicht mehr aus dem Kopf? Verdammt noch mal! Ich habe doch einen Freund, Fynn. Mit ihm bin ich glücklich…
Wütend über sich selbst, trat sie gegen die Wanne und bereute es eine Sekunde später.
„Aua, so’n Mist aber auch. Flo beherrsch dich!“, rief sie sich selbst zur Ordnung, als auch schon ihr Handy klingelte.
„Ja?“, nahm sie genervt ab.
„Hey Süße, was is denn los mit dir?“
„Nix. Was willst du Chantalle?“
„Ich ruf schon zehn Minuten bei dir daheim an, wieso gehst du nicht ran?“
„War im Bad.“
„Ja, dann geh jetzt bitte mal an dein Festnetz.“
„Ok, bis gleich.“
Sie legte auf, holte das Telefon aus’m Wohnzimmer und setzte sich auf ihr Bett. Es verging keine weitere Minute und Chantalle war wieder am Apparat.
„So und jetzt erzähl.“
„Was soll ich erzählen?“, sie klemmte den Hörer zwischen Schulter und Ohr und öffnete ein Fläschchen mit Nagelhärter, den sie sogleich auf ihre Nägel auftrug.
„Wieso du so Depristimmung verbreitest.“
„Ach es ist nix, wirklich.“
„Komm mach mir nichts vor, Flo!“
„Man, ich will darüber nicht reden, okay?“, antwortete sie giftig und hoffte, dass sie somit Chantalle ein wenig deutlich gemacht hatte, dass sie in Ruhe gelassen werden wollte.
Doch sie irrte.
„Na gut, wenn du es mir nicht sagen willst, dann wird es Fynn bestimmt genauso interessieren und dem willst du doch nichts verheimlichen, oder?“
„Ich glaub’s nicht. Du willst mich erpressen?“
„Jap, genau.“
„Chantalle, bitte. Fynn geht das überhaupt nix an, wieso ich so down bin!“
„Na, dann erzähl es mir und er wird nie davon erfahren.“
Flo überlegte kurz. Sollte sie es Chantalle erzählen? Was würde sie denn von ihr denken? Sie trauerte ihrer lang, verflossenen Liebe nach und hatte diese knapp drei Jahre nicht mehr gesehen. Und nur weil er auf einmal im Fernseher auftauchte, spielten ihre Gefühle jetzt verrückt?
„Flo, was is nun?“, holte sie Chantalle in die Realität zurück.
„Ähm, ja ok ich sag’s dir. Aber könntest du bitte herkommen? Über Telefon ist schlecht.“
„Klar, bin in ’ner halben Stunde da.“
Bevor Chantalle auftauchte, setzte Flo Wasser für den Früchtetee auf. Was Warmes konnte sie in der Tat jetzt gebrauchen. Es klingelte an der Tür.
„Hey, komm rein.“, begrüßte sie Chantalle umarmend und gab ihr links und rechts ein Küsschen.
Diese erwiderte, während sie ihre Schuhe auszog: „Ohje, du siehst ja gar nicht gut aus.“
Flo nickte und bemühte sich zu einem Lächeln.
„Ich weiß nicht wie ich anfangen soll. Es mag für dich total verrückt klingen und ich…“
„Steckt ein anderer Typ dahinter?“, half ihr Chantalle aus ihrem Gestammel und nippte an dem dampfenden Tee.
„Was? Nein…ähm, also indirekt.“
„Und wer ist es? Doch nicht etwa David? Du weißt auf den hab ich schon ein Auge geworfen.“, sagte sie ernst.
„Nein, ich will doch nix von David. Der is mir viel zu langweilig.“ Wieso wusste Chantalle sofort, dass es sich um einen Jungen handelte? Sah man es Flo an?
Flo konnte eine eindeutige Erleichterung in Chantalles Stimme hören. „Na, wer is es dann?“
„Ok, wie fange ich am besten an? Also gut, kannst du dich noch daran erinnern, als ich dir aus meinem früheren Leben in Magdeburg erzählt hab?“
„Öhm ja. Dir fiel es schwer, deine ganzen Freunde hinter dir zu lassen und du bist mit der Reaktion deines Vaters nicht klar gekommen.“
Flo nickte stumm. Tausend Nadeln schienen sich in diesem Moment durch ihr Herz zu bohren.
„Hey Kleine. Beruhig dich. Lass dir Zeit.“ , versuchte Chantalle sie zu beruhigen und nahm sie in den Arm, als Flo zu schluchzen begann.
„Nicht nur das. Am schlimmsten war die Trennung von Bill. Ich habe ihn danach aus meinem Gedächtnis verbannt und jegliche Gefühle zu ihm verdrängt. Doch nun…ich weiß nicht was ich machen, denken oder fühlen soll! Alles ist wieder hochgekommen.“
„Hm, verstehe. Und wie kommt es, dass du so plötzlich wieder was für ihn empfindest?“
„Ich habe ihn gesehen.“
„Was? Wo? Hattest du die Gelegenheit mit ihm zu reden?“
Flo schüttelte heftig mit dem Kopf. „Ich habe ihn im Fernsehen gesehen.“
Chantalle verstand nun gar nix mehr und blickte sie mit einem großen Fragezeichen an. „Wie im Fernsehen? Was macht er denn da?“
„Du weißt doch, dass er eine Band hat. Nun ja, sie haben es geschafft. Die vier wurden unter Vertrag genommen und haben die Chance bekommen ihre erste Single der Öffentlichkeit vorzustellen.“
„Was die sind berühmt?“
„Das würd ich noch nicht sagen, aber sie sind auf dem besten Weg dorthin.“
„Na, dann schnapp dir den Jungen. Stell dir vor, du darfst dann mit ihm über den roten Teppich laufen, Interviews geben und was weiß ich noch. Du nimmst mich doch dann mit oder?“
„Chantalle! Ob er berühmt ist oder nicht, is mir völlig egal. Ich liebe ihn. Außerdem bin ich absolut kein Mensch der gerne in der Öffentlichkeit stehen würde.“
„Ach man, du bist ja doof.“
„Danke.“, gab sie etwas munterer zurück. „Kann ich nur zurückgeben.“
„Nein jetzt mal im Ernst. Wenn du was für ihn empfindest, dann ruf ihn doch an.“
„Meinst du? Das kann ich doch nicht bringen. Am Ende denkt er wirklich, ich ruf ihn nur an, weil er jetzt im Fernsehen ist…“
„Ach Quatsch. Einen Versuch is es doch Wert!“
Chantalle versuchte Flo mit allen Mitteln zu überreden.
„Und was soll ich deiner Meinung nach sagen?“
„Na, sag ihm, dass du es toll findest, dass sie es geschafft haben und du ihm noch viel Erfolg wünscht.“
„Ich weiß net…“
„Nun mach schon!“ und sie drückte Flo den Hörer in die Hand. „Aber stell auf Lautsprecher!“
Unsicher, ob es die richtige Entscheidung war, suchte sie Bills Handynummer aus ihrem Speicher heraus und tippte sie zögerlich ein.
Chantalle drückte auf den Lautsprecher und es ertönte ein Freizeichen.
Gespannt warteten die beiden, bis abgehoben wurde…
------------------
„Ähm, hallo Bill, hier ist…“, doch sie brach ab als sie erkannte, dass es eine Frauenstimme war.
~Dieser Anschluss ist nicht vergeben~
Chantalle und Flo starrten sich ungläubig an. „Hat der ein neues Handy?“, fragte Chantalle überrascht.
„Kann sein oder er hat die Nummer gewechselt, was weiß ich.“, enttäuscht, aber doch einerseits erleichtert, dass sie nicht mit ihm sprechen musste, legte sie den Hörer weg und stand auf. Stumm blickte sie aus dem Fenster und beobachtete kleine Kinder, die im Sonnenschein fangen spielten. „Das haben wir auch manchmal gemacht.“
„Was habt ihr gemacht?“
Verwirrt, dass sie ihre Gedanken anscheinend laut ausgesprochen hatte, winkte sie ab.
„Nix. Ich glaube es ist besser so, wie es ist. Ich habe Fynn und bin glücklich mit ihm. Das mit Bill ist nur eine Spinnerei.“
„Bist du dir da sicher?“
„Ja!“
„Wenn du meinst.“
Während Chantalle durch das Programm zappte, schenkte sich Flo neuen Tee ein.
„Stopp mal, eins zurück!“
Chantalle tat, was ihr befohlen und guckte mit verwunderten Blick auf vier Jungs, die auf einer Bühne standen. Mit seitlichem Blick fiel ihr das plötzliche Strahlen von Flo auf.
„Sind sie das?“ „Ja. Geile Mucke, gell?“
„Joa, hört sich vom Sound ganz gut an, aber die Stimme des Sängers is a biserl strange. Klingt noch so kindlich. Und wer is dein Bill?“
„Der, der nach deiner Ansicht ’ne strange Stimme hat.“
„Oh, ja du weißt schon wie ich das mein. Aber sieht nicht schlecht aus. Aber hey, wer is’n der heiße Feger?“ und sie deutete mit dem Finger auf die Mattscheibe.
„Das? Das ist Georg, der Bassist.“
„Wow? Wie alt is’n der? Weißt du das?“
„Klar. 18. Gefällt dir wohl?“
„Aber Hallo! Du weißt doch, ich liebe Jungs mit längeren Haaren.“
Flo lachte laut auf.
„Was is?“
„Nix. Ich amüsier mich nur über deinen Gesichtsausdruck.“
„Man Süße, wieso biste nimma mit deinem Sänger zam? Dann hät ich jetzt ’ne reelle Chance bei unserem schnuckeligen Bassisten!“
„Jaja, träum weiter! Es soll nun mal nicht sein.“, als Flo diese Worte aussprach, kam ihre miese Laune wieder hoch. Warum musste das Leben es einem auch so schwer machen?
Einen Monat später, befand sich Flo schon wieder mitten im Schulstress. Der September neigte sich dem Ende zu und sie bereute es Bio als Leistungsfach genommen zu haben, denn ausgerechnet sie, hatte Frau Kreß, die berühmt, berüchtigte Lehrerin für schwere Tests bekommen zu haben. Sie quälte sich mit irgendwelchen medizinischen Begriffen rum, die einfach nicht in ihren Kopf reingehen wollten,
Auch Fynns Studiumsvorbereitungen für Brasilien liefen auf Hochtouren, deswegen sahen sich die beiden zurzeit eher selten.
Am Wochenende trafen sie sich mit Freunden auf Parties oder gingen einen trinken. Die romantischen Abende zu zweit, gab es nur noch selten.
Die Sehnsucht nach Bill war zwar noch da, aber sie hatte sie so gut es ging verdrängt. Dennoch verfolgte sie jeden Bericht im Fernsehen und kaufte sich seit Jahren wieder die Bravo. Am Anfang kostete sie es einiges an Überwindung, mit der Bravo in der Hand zur Kasse zu gehen. Aber mittlerweile waren ihr die doofen Blicke und Kommentare schnuppe.
Sie blühte in ihrer Rolle als TH-Fan richtig auf. Und versicherte sich, wenn TH eine Tour geben würden und auch nach München kamen, dann wäre sie die erste mit einer Karte in der Hand.
Wieder einmal blätterte sie in Gedanken versunken die Bravo durch und blieb an einem der vielen Interviews der vier Jungs hängen.
Diesmal ging es um das Thema: Erfolg, Neider und Mädchen.
Sehr interessante Ansichten, die, die Jungs da vertraten, fand Flo.
Als sie den Bericht zu Ende gelesen hatte, schaute sie sich die Fotos an und blieb, wie sollte es auch anders sein, an Bill seinem hängen. Er hatte noch immer die gleichen, schönen Augen, wie früher. Seine sinnlichen Lippen waren zu einem Lächeln geformt.
Wie gern würde Flo diese jetzt küssen. Sie fiel immer tiefer ins Schwärmen, bis sie von dem schrillen Klingeln ihres Handys herausgerissen wurde.
„Ja?“
„Hey Süße, ich bin’s!“
„Hi, was gibt’s?“
„Du wirst es nicht glauben, was ich für dich habe!“, brüllte Chantalle vor Freude und Aufregung in den Hörer.
„Schrei doch nicht so! Hör dich sogar, wenn ich den Hörer Meter weg halte!“
„Tut mir Leid, aber ich bin grad so hibbelig. Ich kann selber nicht glauben, dass ich gewählt wurde!“
„Gewählt? Du? Für was denn?“
„Also, pass auf, ich habe an diese komische Zeitschrift da geschrieben und wir haben gewonnen! Stell dir vor, Flo!“
„Wir?“
„Ja, ich nehm dich natürlich mit!“
„Ja wohin denn?“, fragte sie gelangweilt, von dem ewigen Ratespiel.
„Wir beide werden…
-----------------
„Wir beide werden Tokio Hotel treffen!“
„Bitte was?“, vor lauter Schreck ließ Flo ihr Handy fallen.
„Haaaaaaaaaaalllllllllloooooooooooooo? Floooo biste grad vom Stuhl gefallen oder was?“
Flo griff nach Fassung ringend ihr Handy und antwortete: „Wir treffen Bill, Gustav, Georg und Tom? Ist das dein Ernst?“
„Ja, sag ich doch die ganze Zeit. Cool, ne?“
„Ähm, und wie hast du das angestellt?“
„Hab doch gesagt, hab an die komische Bravo geschrieben. Man sollte beantworten wer der älteste der Band is und das wusste ich natürlich. Mein Georg.“, rief sie freudestrahlend und fuhr hastig fort. „Ich wurde dann unter den vielen Tausenden ausgelost, Tokio Hotel nach einem Photoshooting in Berlin treffen zu dürfen. Und das beste ich darf jemand zweites mitnehmen! Und da fiel meine Wahl natürlich auf dich!“
„Wow, jetzt bin ich baff. Du hast mir gar nicht gesagt, dass du bei so was mitgemacht hast!“
„Wozu auch? Hättest du es gewusst und ich hätte nicht gewonnen, wäre deine Enttäuschung viel zu groß und so ist es jetzt eine mega Überraschung für dich, ne?“
„Ja, ist es. Ich kann es nur nicht wirklich glauben, dass…“
„Denkste ich verarsch dich?“, unterbrach Chantalle sie.
„Naja, bei dir weiß man nie.“, gab sie lachend zurück.
„Also hör mal! Das nehm ich als Beleidigung auf! Ich und verarschen, püh!“
„Ja, is ja schon gut. Wann soll das ganze denn stattfinden?“
„Den kommenden Samstag. Um 16 Uhr sollen wir am Hotel „Vier Jahreszeiten“ sein.“
„Diesen Samstag? Das is ja schon in drei Tagen! Was sag ich Fynn? Du weißt, wie sehr er TH immer mit seinen Kumpels aufzieht! Wenn der wüsste, dass ich Fan bin und jetzt auch noch zu einem Meeting fahr. Auweia!“
„Ach, mach dir darüber mal keine Sorgen. Da fällt mir schon noch was ein, was du als Ausrede sagen könntest. Lass mich ma machen.“
„Na gut… sehen wir uns die Woche noch?“
„Jep, du musst mir noch was in Französisch erklären. Deswegen habe ich beschlossen, dich morgen zu besuchen.“
„Okay, mach das! Bis dann!“
„Servus Flo!“
Sie legte auf und ließ das ganze Gespräch noch mal Revue passieren. Wie konnte das nur sein? Chantalle gewinnt ein Treffen mit Bill und Co. Und sie hatte die Ehre bzw. das Glück mit zukommen. Sie würde alle vier nach drei Jahren wieder sehen. Wollte sie das denn überhaupt bzw. war sie dazu bereit? Was würde sie Bill sagen, wenn er vor ihr steht oder noch schlimmer: Wie würde er reagieren, wenn er sie sieht? Würde er ihr freudig entgegenkommen und sie in den Arm nehmen oder würde er auf Abstand bleiben und ihr nur ein knappes „Hallo“ widmen? Fragen über Fragen, die sie sich selbst nicht beantworten konnte.
Wie angekündigt, erschien Chantalle Donnerstags Abend bei Flo.
„Na bist du bereit für zwei Stunden öde Grammatik?“, flötete sie.
„Logo. Folge mir in mein Gemach.“, gab Flo scherzend zurück.
„Du weißt schon, dass du es mit mir schwer haben wirst! Französisch ist mein schlechtestes Fach.“
„Ich weiß.“, sagte sie achselzuckend. „Deswegen fangen wir jetzt auch an.“
Flo kramte ihre Bücher hervor und versuchte Chantalle die grundlegendsten Sachen einzutrichtern. Sie wunderte sich, wie Chantalle es überhaupt bis in die 13. geschafft hatte, ohne genaue Kenntnisse, wann man das ‚Imparfait’ oder ‚Plus-que-parfait’ verwendete.
Wahrscheinlich durch gnadenloses Spicken. Bei dem Gedanken, huschte ihr ein Lächeln über die Lippen.
„Man, Flo. Ich kann mich gar nicht konzentrieren. Muss die ganze Zeit an Samstag denken!“, jammerte Chantalle.
„Geht mir genauso.“
„Weißt du was? Wir hören jetzt auf und lernen wann anders!“
Total begeistert von ihrer Idee, schlug sie die Bücher zu und kramte in ihrer Tasche nach einer Zigarette. „Ich darf doch?“
„Geh bitte auf den Balkon. Du weißt genau, dass ich Rauch nicht abhaben kann.“
Chantalle war schon auf dem Weg Richtung Balkon, als sie innehielt und sich umwand.
„Du lässt mich einfach gehen und versuchst mich nicht aufzuhalten, um mir dir weiter zu lernen?“
„Warum sollte ich? Würdest du denn auf mich hören?“
„Nö!“
„Eben, außerdem bist du alt genug, um selbst zu entscheiden, ob dir dein Abi wichtig ist oder nicht.“
„Ach komm, jetzt tu nicht so. Wir lernen nächste Woche. Bis zur Prüfung sind es eh noch 14 Tage. Bis dahin krieg ich das schon hin.“ Und sie verschwand auf den Balkon, wo sie sich ihre Kippe anzündete und einmal kräftig daran zog.
Flo war es ganz Recht, dass sie sich nicht mehr mit Französisch beschäftigten, da sie in Gedanken wieder bei Bill war.
„Du? Chantalle, ich muss noch mal mit dir wegen Samstag reden!“, verkündete sie und stellte sich neben ihre Freundin.
„Hm?“
„Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob ich mit komme.“
„Was? Red nicht so ein Scheiß! Ich mein du triffst Bill wieder, deine große Liebe!“
„Ja, schon, aber ich weiß nicht, wie er reagieren wird. Vielleicht will er mich gar nicht sehen und hat schon längst mit der Vergangenheit abgeschlossen!?“
„Süße, red nicht so’n Müll! Der wird sich freuen, glaub mir!“
„Aber du kennst ihn doch gar nicht. Wieso bist du dir da so sicher?“
„Menschenkenntnis! Und jetzt komm, lass uns rein gehen.“, sie drückte den Glimmstängel im Aschenbecher aus und ging rein.
„Ich weiß nicht…“
-----------------
„Was weißt du nicht?“
„Fynn! Was machst du denn hier? Und wie bist du überhaupt rein gekommen?“
„Deine Mutter hat mir geöffnet. Also was weißt du nicht?“, er kam auf sie zu und gab ihr einen Kuss. Als er Chantalle auf dem Bett bemerkte, grüßte er sie.
„Ähm…ich…“, sie blickte verzweifelt zu Chantalle. Wie sollte sie sich rausplappern?
„Sie ist sich nicht sicher, ob sie mit mir am Samstag zu Katrin nach Nürnberg fahren soll!“, schwindelte Chantalle und zwinkerte Flo zu.
„Katrin? Die Ex von David?“
„Ja genau die Katrin.“
„Und was wollt ihr bei ihr? Ich mein ihr habt doch gar keinen Kontakt mehr zu ihr.“
„Das stimmt…ähm…aber Katrin hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Wir haben ihr versprochen zu kommen.“
„Oh, na dann. Hoffentlich geht’s ihr gut. Ich würd ja gerne mitfahren, aber ihr wisst ja…“
„Prüfungsstress! Wir wissen’s.“, sagte Flo erleichtert.
„Habt ihr zwei Hübschen heut noch was vor?“, wollte Fynn wissen und zog den Reißverschluss seiner Jacke ein Stück nach unten.
„Nö, ich wollte eh gerade gehen. Macht euch noch ’nen schönen Abend.“ , verabschiedete sich Chantalle und war auch schon nach draußen verschwunden.
Fynn nutzte seine Chance und zog Flo sofort auf seinen Schoss. „Ich habe dich vermisst!“
Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte und starrte wortlos zu Boden. Fynn schien das alles nicht zu interessieren und küsste sie stattdessen auf die Nase und glitt dann zu ihrem Mund hinab. Er erwartete, dass sie ihn erwiderte, doch sie blieb in der gleichen Position wie zu vor und ließ es über sich ergehen.
„Hey, Kleines, was is los?“ Er rüttelte sie leicht an den Schultern.
„Hm? Ach nix. Ich hab nur grad nachgedacht.“
Zufrieden mit der Antwort, machte er da weiter wo er aufgehört hatte und diesmal stieg auch Flo mit ein. Ihre Zungen umkreisten sich sanft, während er Flo nach unten auf das Bett drückte, wo er auch schon ihr Oberteil auszog.
Ohne zu Schauen öffnete er ihren BH und glitt mit seinen Händen an ihrer Leiste hinab, um ihr aus der Hose zu helfen. Sie tat es ihm gleich und schon bald gaben sie sich ihrer lüsternen Begierde hin. In diesem Moment schien Bill vergessen zu sein.
Nach ihrem Liebesspiel lagen beide zusammengekuschelt da und starrten an die Decke.
„Es war wunderschön!“, brachte Flo noch sichtlich erregt hervor.
„Ja, das machen wir in letzter Zeit viel zu selten.“ Und wieder bedeckte er sie mit seinen Küssen.
„Nicht, das kitzelt.“
„Na und.“, flüsterte er lachend zurück. „Ich liebe es dich zu kitzeln.“
„Vor allem hier.“ Und er kitzelte ihr mit seiner Zungenspitze am Hals bis zu ihrem Schlüsselbein entlang.
Flo drückte ihn sachte zurück. „Nein, lass das, du weißt ich werd da ganz wuschig.“
„Sollst du ja auch, denn ich hab schon wieder Lust bekommen.“, rief er mit einem schmutzigen Unterton.
„Fynn, ich hab jetzt aber Hunger. Lass uns in die Küche gehen.“, redete sie sich heraus und ließ einen verdatterten Fynn zurück.
„Na schön, mir bleibt ja nix anderes übrig.“ Er folgte ihr widerwillig in die Küche.
Die letzten beiden Tage schienen für Flo unendlich zu sein. Am Freitag machte sie noch einige Besorgungen und berichtete ihrer Mutter von dem Vorhaben. Allerdings erzählte sie auch ihr, dass sie nach Nürnberg zu Katrin fahren würden. Da sie Bill auch gekannt hatte, wusste man ja nie wie sie darüber urteilen würde.
Freitagabends versuchte Fynn sie zu überreden doch da zu bleiben, damit er sich nicht so alleine fühlen würde, aber sie blieb standhaft. Ihr war bewusst geworden, dass sie nun nichts anderes mehr wollte außer dieses Treffen. Innerlich zersprang sie vor Vorfreude.
Dann kam endlich der besagte Samstag, den die beiden Freundinnen die ganze Woche schon herbei gesehnt hatten. Heute machten sie sich besonders chic.
Flo trug eine Bluejeans, dazu ein weißes trägerloses Top mit Pailletten drauf bestickt und passend weiße Stilettos. Das ganze wurde von drei Modearmreifen, die sie am linken Handgelenk trug, abgerundet. Ihr langes Haar, ließ sie als wallende Mähne auf ihren Rücken fallen.
Chantalle zog eine etwas sportlichere Variante vor und trug zu Jeans und enger Pumajacke, Turnschuhe, die ebenfalls von Puma waren und hatte ihre Haare zu einem Zopf gebunden.
Zusätzlich packte jeder der beiden noch etwas zum wechseln, sowie Kultur –und Schminkbeutel in ihre Reisetaschen und stiegen ins Auto.
„Bist du auch schon so aufgeregt?“, fragte Chantalle, während sie durch die Glamour blätterte.
„Es geht. Die Aufregung kommt bei mir erst kurz davor. Wart’s ab.“ , antwortete sie und fuhr auf die Autobahn.
„Wie lange brauchen wir laut deinem Navigationssystem?“
Flo bediente das Display und wartete auf die Ansage, der Computerstimme.
~Noch 585 KM. Ankunftsziel 14:14 Uhr.~
„Ohje, das heißt ’ne Fünfstundenfahrt haben wir vor uns?“
Flo nickte stumm und legte eine CD ein.
„Damit sollte es erträglicher werden“, sagte sie aufmunternd, als der erste Takt von „Durch den Monsun“ ertönte.“
„Yeah man, jetzt wird gerockt!“, schrie Chantalle begeistert und wippte, so gut das im Auto ging, mit hochgerissenen Händen, auf und ab.
Zuletzt bearbeitet von Celes am 05.01.2006, 14:28, insgesamt einmal bearbeitet |
|
| Nach oben |
|
 |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 05.01.2006, 14:13 Titel: |
|
|
Die Fahrt verlief soweit ohne Probleme. Die Mädels hatten einmal kurz an einer Tankstelle angehalten, um eine Pippipause einzulegen und dann ging es auch schon weiter.
Kurz nach Langerwisch kam es dann aber zu einem etwas längeren Stau.
Die Hitze im Auto war, obwohl es Ende September war, unerträglich. Flo kurbelte die Scheibe hinunter und hielt ihren linken Arm nach draußen.
„Frische Luft, das tut gut.“, stieß sie hervor und streckte sich genüsslich.
„Findest du nicht auch, die Leute da draußen sehen alle gelangweilt aus?“, wollte Chantalle wissen.
„Wen wundert’s bei so stockendem Verkehr. Ich glaub wir sehen nicht besser aus.“
„Und weißt du was wir jetzt dagegen machen?“
„Nee, was denn?“, gab Flo ein wenig genervt zurück. Die Hitze stieg ihr nämlich langsam, aber sicher zu Kopf und sie war froh, wenn sie endlich aus dem Auto raus konnte.
„Pass auf!“, sie schaltete das Radio auf CD-Player um und drehte die Anlage bis zum Anschlag auf. Dann kurbelte sie auf ihrer Seite noch das Fenster runter.
Aus den Boxen dröhnte laut Bills Stimme. „Bist du verrückt? Das ist viel zu laut. Die ganzen Leute um uns herum gucken schon!“, schrie Flo gegen die Musik an und wollte die Lautstärke vermindern. Doch Chantalle schlug ihr grinsend auf die Finger und brüllte, als der Refrain kam:
„UND JETZT ZUSAMMEN!
ICH MUSS DURCH DEN MONSUN; HINTER DIE WELT; ANS ENDE DER ZEIT BIS KEIN REGEN MEHR FÄLLT; GEGEN DEN STURM; AM ABGRUND ENTLANG; UND WENN ICH NICHT MEHR KANN; DENK ICH DARAN; IRGENDWANN LAUFEN WIR ZUSAMMEN; WEIL UNS EINFACH NICHTS MEHR HALTEN KANN; DURCH DEN MONSUN!“
„Du spinnst doch!“, kam es lachend von Flo, die sich vor lauter Schütteln den Bauch halten musste.
„Du machst uns noch zum Gespött der Leute.“, sie schüttelte noch immer grinsend den Kopf.
„Na und! Ich steh dazu! Und jetzt mach mit!“, forderte sie ihre Freundin auf und sogleich sangen oder besser gesagt grölten sich die beiden, die Seele mit Bill aus dem Leib.
Einige Autofahrer, durch die vermeintliche Lärmbelästigung aufgeschreckt, hupten was das Zeug hielt.
Ein alter, weißhaariger Opa in einem VW neben den beiden schrie irgendetwas Unverständliches und tippte sich wie wild an die Stirn.
„VERSTEHST WOHL KEIN SPAß, OPI, WAS?“ , schrie Chantalle mit rausgestreckten Kopf aus dem Fenster und zeigte ihm den Stinkefinger.
Dieser schüttelte nur mit dem Kopf und fluchte vor sich hin. „Die Jugend von heute! Tz!“
Chantalle und Flo sahen sich mit verdrehten Augen an und fielen in ein herzhaftes Lachen.
„Man, man Chantalle, du bist so crazy!“
„Ich weiß! Ich könnt mir immer noch’n Arsch über den Heini ablachen. Hast du gesehen, wie ihm die Sabber aus’m Mund gelaufen is vor lauter Aufregung? Fehlte grade noch, dass er ’nen Herzkasper bekommen hätte.“
„Ihh, du bist so ätzend. Hör auf!“
„Ja is ja so.“
Der Stau hatte sich aufgelöst und die beiden waren nicht mehr weit von Tokio Hotel entfernt, denn Flo bog die nächste Ausfahrt nach Berlin ab.
„Wir sind gleich da.“, quiekte Chantalle in den höchsten Tönen. „Bist du jetzt schon aufgeregter?“
Flo nickte. „Ja jetzt kommt’s langsam. Bin schon ganz hibbelig.“
„Weißt du auch in welche Straße wir müssen?“
„Ja, hab’s im Navi eingespeichert. Das führt uns da schon hin.“
Sie fuhren etwa zwanzig Minuten durch die Berliner City als die Computerstimme verriet:
~In 500 Metern links abbiegen, dann haben Sie ihr Ziel erreicht~
Erstaunt blickten die beiden vor sich. Das Hotel, ganz in weiß gehalten, ragte über ihnen in die Höhe.
„WOW! Ist die Wand aus Marmor?“, stieß Chantalle begeistert vor.
„Keine Ahnung, kann gut möglich sein.“, antwortete Flo und fuhr auf den Hoteleigenen Parkplatz.
„Ähm, mach mal hinne, wir haben nur noch knapp 45 Minuten!“, rief Flo ihrer Freundin über den Rücken, als sie die Empfangshalle betraten.
Diese war ebenfalls, völlig weiß mit einer riesigen Seitentreppe rechts, die nach oben führte.
Auf der linken Seite befanden sich zusätzlich Aufzüge und einige Meter vor der Rezeption standen gemütliche Sitzgruppen mit kleinen Tischen davor, auf denen sich diverse Zeitschriften, zur Unterhaltung der Gäste, befanden.
„Guten Tag, wir suchen Herrn Marx.“
„Ach seit ihr die Gewinnerinnen der Bravo?“
„Ja genau, das sind wir. Florence Biactani und Chantalle Stegner.“
„Ihr seid spät dran. Aber hier ist euer Schlüssel. Zimmer 225, fünftes Stockwerk. Ich soll euch von Herrn Marx ausrichten, dass ihr Punkt 16 Uhr unten in der Lobbylounge, die ihr zu meiner Linken findet, sein sollt. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt!“, rief die Empfangsdame und drückte Flo den Schlüssel in die Hand.
--------------
Der Aufzug, der innen völlig verspiegelt war, brachte sie geschwind in den 5. Stock.
Sie schritten den langen Gang entlang, bis sie Zimmer 225 gefunden hatten.
Flo steckte den Schlüssel ins Loch und drehte ihn einmal, dann zweimal, bis die Tür aufging.
„Man wie gemein!“
„Was denn?“, fragte Flo neugierig.
„Man kann diese Tür auch mit ’ner Magnetkarte öffnen. Warum haben wir dann so’n dämlichen Schlüssel bekommen?“, meckerte Chantalle und quetschte sich an Flo vorbei, die noch immer im Türrahmen stand.
„Man, das is doch so was von egal. Sei net immer so kleinlich.“
„Jaja, ui guck mal wir schlafen in einem Ehebett. Rrrrrrrrr. Komm her du scharfes Bunny!“
Chantalle zog ihre Freundin zu sich und stieß sie ins Bett. „Hör auf, du magst mir ja noch Angst! Wenn du so’n Blick drauf hast, könnte man glatt meinen du stehst auf Frauen.“
„Vielleicht tu ich’s ja?“, sagte sie grinsend und blickte auf die Uhr. „Scheiße, in zehn Minuten müssen wir schon wieder unten sein. Musst du dich noch frisch machen?“
„Nicht wirklich.“, und schon wühlte Flo in ihrer Tasche und kramte Lipgloss und eine Bürste hervor. „Du auch?“
„Ja, gib Lipgloss.“
„Passt das so alles, Chantalle?“
„Jep, siehst gut aus, wie immer halt.“
„Danke, kann ich nur zurückgeben Oh Gott, du glaubst gar nicht, wie aufgeregt ich jetzt bin. Fühl mal.“ Und sie legte Chantalles Hand auf ihre linke Brust.
„Oha, da hat ja jemand Herzrasen. Und das alles nur wegen Bill?“
„Ich weiß nicht. Ich glaub wegen allem. Ich mein, ich seh heut seit langem alle vier wieder. Ich freu mich ja schon so, aber irgendwie hab ich Angst.“
„Hm, das glaub ich dir. Na, hoffentlich kriegst dann noch was raus. Net das du nur zitternd da stehst und jetzt komm.“
Hand in Hand verließen sie das Zimmer und fuhren nach unten.
„Herr Marx wartet bereits.“, rief ihnen die Empfangsdame zu, als sie die Mädchen in Richtung Lounge zulaufen sah. Die beiden nickten dankend und bogen in den freizügigen Raum, der von einem großen Panoramafenster erhellt wurde.
„Ah hallöchen, seid ihr…“, ein Mann mit blonden Haaren in T-Shirt und karierter Hose schielte auf eine Karte. „… Chantalle und Florence?“
„Ja!“, antworteten die beiden im Chor.
„Beweist es!“
„Was?...achso, ja hier ist das Schreiben und hier die zwei Meetingkarten.“ Chantalle streckte ihm beides mit samt ihren Personalausweisen entgegen. Dieser warf einen kurzen Blick darauf und verglich die Daten. „Ok, ihr seid die Echten!“, erwiderte er lachend. „Denn ihr müsst wissen, dass sich heute schon zweimal jemand als euch ausgegeben hat.“
„Echt? Cool… da will jemand ich sein!“, stellte Chantalle erfreut fest.
„Ja, aber nur weil du die Tokios triffst.“, holte sie Herr Marx auf den Boden der Tatsachen zurück.
„Ihr wisst, wie das ganze abläuft?“
„Ähm, nein nicht so wirklich. Wir wissen nur, dass wir TH hier treffen sollen.“
„Genau. Wenn sie sich nicht verspäten, dann sollten die vier in etwa zwanzig Minuten hier eintrudeln. Dann bekommt ihr ’ne halbe Stunde Zeit zum Quatschen und Fragen stellen.
Danach werden für die Bravo noch Fotos von euch sechs gemacht und danach seid ihr entlassen und könnt tun und lassen was ihr wollt.“, erklärte er, während er sie an ein Sofa führte.
„Mit Tokio Hotel oder ohne?“, fragte Chantalle schelmisch.
„Natürlich ohne oder denkst du, die treffen sich danach noch mit irgendwelchen Fans?“
„Naja, man weiß ja nie, stimmt’s Flo?“
Doch Flo war mal wieder in Gedanken versunken und brachte nur ein scheues Lächeln zum Vorschein.
Oh man, gleich würde sie auf Bill und die anderen drei treffen. Sie hoffte es würde alles gut gehen. Wenn sie doch nicht so aufgeregt wäre. Ihr war schon ganz schlecht.
„Kann ich noch kurz aufs Klo? Mir is irgendwie schlecht.“
„Mädel das is die Aufregung, glaub mir. Das hatten schon viele Mädchen vor dir. Setz dich auf die Couch und warte einfach bis die Jungs kommen. Die sind echt nett!“, versuchte die Herr Marx zu beruhigen.
Chantalle hockte sich neben sie, nahm ihre Hand und flüsterte: „Hey, es wird schon alles klappen. Man hast du schwitzige Hände.“
„Tut mir Leid, kann auch nix dafür. Ich will hier wieder weg. Chantalle ich pack das net! Bitte!“
„Nun ist es wohl zu spät!“
„Was? Warum?“
Doch statt einer Antwort, deutete Chantalle nur grinsend auf die aufgehende Tür.
-------------------
Flo hielt die Luft an und drückte Chantalles Hand so fest, sodass diese rot anlief.
„Au!“, stieß sie leise vor, während sie ihre Hand zurückzog und daran rieb.
Dann blickte sie auf und sah direkt in die schönen Augen von Georg, der als erstes den Raum betrat, dicht gefolgt von Tom, Gustav und Bill.
„Mädls, wollt ihr nicht aufstehen.“ , rief Herr Marx erfreut und stellte sich bei den Jungs vor.
Unsicher hievten die beiden sich hoch und standen nun etwas entfernt hinter Herrn Marx.
„Wie ihr wisst, gab es von der Bravo aus ein Gewinnspiel. Die Sieger bekommen eine halbe Stunde mit euch und ein Fotoshooting. Vorstellen, könnt ihr euch sicher selber Mädls, nicht wahr? Nun denn, ich ziehe mich ein wenig zurück und betrachte das ganze aus’m Hintergrund.“ Er zwinkerte den beiden noch ein letztes Mal zu und machte es sich dann auf einem Sessel, nähe der Tür, gemütlich.
Flo, die immer noch perplex war, wurde augenblicklich von Chantalle nach vorne gezogen.
„Hallo, ich bin Chantalle.“, sie gab jedem der Jungs die Hand. „Und das ist…“
Doch sie wurde unterbrochen. Gustav ging ein Stück näher auf Flo zu und betrachtete sie misstrauisch mit zusammengekniffenen Augen. „Flo?“
Sie war erstaunt, dass er sie sofort erkannt hatte, denn Bill hatte es anscheinend nicht bemerkt.
Flo schenkte ihm eines ihrer schönsten Lächelns und nickte. „Jep, so heiße ich.“
Und als ob er nur auf diesen Satz gewartete hatte, fiel er ihr in die Arme und drückte sie fest an sich. „Schön dich zu sehen.“ „Ebenfalls!“
„Wow, du siehst richtig gut aus!“, kam jetzt auch Tom und umarmte sie. Als er ihren schrägen Blick sah, fügte er hinzu: „Früher sahst du natürlich auch schon toll aus, aber jetzt siehst du halt wie ’ne richtige Frau aus, wenn du verstehst was ich meine.“ Und er setzte sein Checkergrinsen auf.
Sie bemerkte dass Georg sie von der Seite anschielte und wagte selbst den ersten Schritt. „Freu mich auch dich zu sehen!“ und sie schenkte ihm eine herzliche Umarmung. Währenddessen räusperte sich Chantalle.
„Achja, Georg, das ist Chantalle.“ Diese kam sogleich an und gab ihm artig die Hand, dann begrüßte sie auch die anderen Jungs. Die vier machten es sich bereits auf der Couch gemütlich, als Bill mit den Händen in seinen Hosentaschen, immer noch neben der Tür stand.
Er musterte sie still von oben bis unten und auch Flo stand wie angewurzelt da. Ihr Herz begann wieder zu rasen. Wieso kommt er nicht näher und begrüßt mich? Sollte ich etwa den ersten Schritt machen?
Flo wirkte verzweifelt. Sie sah in seine Augen, doch konnte sie nicht abschätzen was er dachte.
Auf einmal machte er seinen Mund auf und fragte: „Was machst du hier?“
Bitte was? Was war das denn für eine bescheuerte Frage? Das weißt du doch ganz genau.
Doch Flo beschloss ruhig zu bleiben und antwortete gelassen. „Chantalle hat das Meeting gewonnen und mich mitgenommen.“
„Aha.“
Wieder starrte er mich eine Zeit an bis er sagte: „Du hast dich verändert.“
„Ja, du auch.“, gab sie mit fester Stimme zurück, auch wenn es ihr schwer fiel.
Dann ging er auf sie zu. Flo wurde es immer heißer und sie bereitete sich seelisch auf die kommende Umarmung vor und war schon dabei, ihre Arme auszubreiten, als Bill ihr die Hand hinstreckte.
Sie sah ihn verdutzt an, doch rang sofort wieder nach Fassung und erwiderte den Händedruck. „Hallo.“, sagte sie leise und beobachtete Bill, wie er zu den anderen aufs Sofa zuging.
Am liebsten wäre sie jetzt im Boden versunken? Wieso war er so abweisend und kalt? Was hatte das alles zu bedeuten? Tom, Georg und Gustav hatten sie sofort freudig in die Arme geschlossen und er, obwohl er ihr einmal viel näher war als die anderen drei, reichte ihr zur Begrüßung nur die Hand? Sie verstand die Welt nicht mehr.
Wieso bin ich überhaupt mitgekommen?
Wäre da nicht Chantalle gewesen, wäre sie auf der Stelle aus dem Raum gerannt und wäre zurück nach München gefahren. Doch das konnte sie ihr nicht antun. Chantalle hatte sich so sehr gefreut. Sie unterdrückte den aufkommenden Kloß in ihrem Hals und setzte sich still zu den anderen.
„Echt? Das is ja der helle Wahnsinn! Aber irgendwie hät ich auch Angst. Ich mein ihr könnt nicht mal mehr normal in der Gegend rumlaufen.“, sprudelte es aus Chantalle.
„Jep, aber es hat schon was Gutes.“
„Achja, was denn?“
„Na, die ganzen Chicks!“, rief Tom.
Chantalle fiel in ein lautes Lachen und löcherte sie weiter mit Fragen. Die einzigen, die nichts sagten und stumm vor sich hinstarrten, waren Flo und Bill.
Gustav, der dies bemerkte, stupste Flo leicht an. „Hey, was is denn los? So kenn ich dich gar nicht.” Doch Flo zuckte nur mit den Achseln.
„Es ist wegen Bill, oder?“, stellte er in einem leisen Flüsterton fest.
Flo nickte. „Ich weiß auch nicht was mit ihm los ist. Aber ich glaube er hätte nie damit gerechnet, dich wieder zu sehen und dann auch noch auf diese Art und Weise. Selbst ich war total perplex.“
„Ja, aber wieso behandelt er mich wie Luft?“
„Der hat halt manchmal seine Eigenarten wenn es um Gefühle geht. Kennst ihn doch.“
„Hm, mag sein…Gustav, hat... hat er eine Freundin?“
----------------------
Gustav drehte Flos Gesicht in seine Richtung, sodass sich ihre Blicke trafen. „Nein, er hat keine Freundin. Wir alle haben keine Freundin.“
Ihr huschte ein kleines Lächeln über die Lippen.
„Hey, was tuschelt ihr denn da so?“, mischte sich Tom ein.
„Das geht dich nix an.“, gab Gustav knapp zur Antwort.
„Und ob mich das was angeht. Macht doch mal Platz, ich möchte neben meine Lieblingsflo. Hab sie schließlich end lang nicht mehr gesehen.“ Tom quetschte sich zwischen Gustav und Flo und legte seinen Arm um ihre Schulter. „Na, was hast du die ganze Zeit ohne uns gemacht?“
„Dies und das.“
„Und es war nicht langweilig ohne uns?“, fragte er erstaunt.
„Hm… ab und zu mal, aber ich hab ja Chantalle, mit der is immer was los.“, gab sie lachend zurück.
„Weißt du, wir ham dich irgendwie vermisst. Die Zeit früher war schon cool.“
„Glaub ich nicht, dass ihr mich ALLE vermisst habt.“
„Doch! Wer sollte dich denn nicht vermisst haben.“
„Schon mal bemerkt, wie Bill auf mich zu sprechen ist?“
„Hm, fand ihn auch ein bisschen komisch vorhin, aber ich glaub der is nur müde. Die letzten Wochen waren urst anstrengend und wir hatten nicht viel Schlaf, weißt du?“ und er kitzelte sie wie früher in die Seite.
„Nein, Tom hör auf, bitte.“ Beide fingen an zu lachen. Flo fühlte sich ein klein wenig besser. Die Nähe zu Tom, tat ihr gut. Immerhin war das mal ihr bester Freund gewesen. Sie blickte ihm in die Augen und sah sofort Bills Augen in seinen. Sie waren sich so ähnlich. Sie empfand Toms stechenden Blick als unangenehm und senkte sofort den rot anlaufenden Kopf.
„Hey, ich rede mit ihm, okay?“
„Nein, das is glaub ich keine gute Idee.“
„Ah doch, dass denk ich schon.“
„Tom, bitte.“
Er lächelte ihr nur zu, nickte kurz und setzte sich zu Bill. Ihr Blick ruhte auf Tom. Und keine Sekunde später, sprudelte es auch schon aus ihm raus.
Sie hörte angestrengt hin, doch verstand kein Wort, da er und Bill so leise tuschelten und Georg mit Chantalle sich lautstark unterhielt und Späße machte.
Ihr fiel das Nicken und Schütteln von Bills Kopf auf und das er ab und zu mal verstohlen in ihre Richtung schielte.
Ob es gerade um mich ging? Oder quatschten sie noch über etwas anderes? Man, ich halt das hier nicht mehr länger aus.
„Lasst mich hier raus!“, mit diesen Worten zog ich alle Blicke der hier fünf anwesenden auf mich.
Oops, hatte ich das jetzt etwa laut gesagt? Wie peinlich! Es wird echt immer besser. Man Flo, das hast du mal wieder super hinbekommen!
„Was ist los mit dir?“, wollte Georg wissen, während er Chantalles mitgebrachtes T-Shirt signierte.
„Nix! Ich meinte ‚Lasst uns hier raus’. Guter Song!“, redete ich mich raus.
„Achso! Ja gefällt er dir? Das ist urst!“, gab er zurück und wandte sich wiederum Chantalle zu, die ihm gerade was vorschwärmte.
Auch Bill und Tom fielen in ihre Diskussion zurück. Sie hatten es ihr also abgenommen. Nein, nicht alle. Gustav musterte sie mit skeptischem Blick.
„Kann ich mal mit dir reden?“, bat er sie und bauschte sich vor ihr auf.
„Klar. Was gibt’s?“
„Nicht hier. Unter vier Augen. Komm mit.“, und er zog sie an der Hand mit nach draußen in die Empfangshalle, was er sofort bereute.
„AAAAAAAAHHHHHHHHHHHH! DA IS GUSTAV!“, schrie ein Groupie.
„JA WIE GEIL! WENN DER DA IST; DANN SIND TOM UND BILL NICHT WEIT! GUSTAAAAAAAAAAV!“, brüllte Groupie Nr. 2.
„Schnell zurück!“, und er schubste sie unsanft in die Lobbylounge, wo die anderen vier saßen.
„Na, das ging aber schnell!“, stellte Tom fest.
„Hast du nicht das Gekreische gehört?“, verteidigte er sich.
„Ja, doch! Das is echt derbst!“
Herr Marx, der das ganze mitverfolgt hatte, stemmte sich sogleich neben die Tür. Gibt es hier denn keinen Schlüssel oder was?
Die sechs zuckten mit den Achseln. „Keine Ahnung.“, fügte Chantalle hinzu. „Aber versuchen sie doch die Empfangsdame zu erreichen. Da drüben steht ein Telefon.“
„Du bist ja lustig, Mädchen! Und wer hält da weil die Türe zu?“
Doch schon kam die ersehnte Hilfe. Zwei Bodyguards von Tokio Hotel schoben den Bravoreporter mit einer Leichtigkeit zur Seite stellten sich mit verschränkten Armen vor die Tür. „Hier ist Endstation für euch!“, rief der eine.
„Bitte lassen sie uns rein. Wir wollen nur ein Autogramm!“, bettelte Groupie Nr. 1.
„Und einmal Bill umarmen!“, fügte die andere rasch hinzu.
„Nix da! Ich sagte NEIN!“
„Puh, das war knapp.“, sagte Gustav erleichtert und zog Flo nun in die hinterste Ecke mit sich.
„Was willst du denn unbedingt bequatschen?“, fragte sie ihn leicht angesäuert, da sie eigentlich schon längst weg sein wollte.
„Ich kann es nicht mit ansehen, wie du wegen dem da…“, er deutete auf Bill, „…leidest! Ich merk doch, dass es dir nicht gut geht. Du empfindest immer noch was für ihn oder?“
Flo hatte mit alles gerechnet, aber nicht mit dem. Diese Worte durchbohrten sie wie kleine Messerstiche. Sie schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Also, doch!“
„Was weißt du denn schon, Gustav?“, zischte sie grimmig zurück. Momentan war ihr alles egal.
„Deswegen brauchst du mich nicht so dumm anmachen! Was kann ich denn dafür, wenn er damit nicht klar kommt?“
„Tut mir Leid. Das war nicht so gemeint. Ich weiß doch auch nicht, was mit mir los ist. Da seh’ ich ihn wieder, und alles kommt wieder hoch, dabei hab ich doch einen Freund.“
„Du hast einen Freund?“, fragte er ungläubig.
„Ja. Ist das so was Außergewöhnliches?“
„Nein, aber trotz der Tatsche, dass du einen Freund hast, interessierst du dich jetzt wieder für Bill? Liebst du ihn den gar nicht?“
„Wen?“, stellte Flo sich dumm.
„Na, deinen Freund.“
„Doch, eigentlich schon, aber das ist alles schwer zu erklären. Ich stecke grad in einem totalen Gefühlschaos. Weiß doch selbst nicht was ich genau will.“
„Hm, verstehe.“
„Aber vielleicht liegt die Lösung ja schon auf der Hand.“
Gustav setzte sich auf die Fensterbank und fragte irritiert. „Wie meinst du das?“
„Schau ihn dir doch an. Ich interessiere ihn nicht die Bohne. Und dann diese verächtlichen Blicke. Ich halt das nicht mehr aus. Wahrscheinlich gehöre ich doch zu Fynn. Das mit Bill war einmal und ist schon lange vorbei.“
„Nein, das glaub ich nicht, er hat oft an dich ge….“
„Tut mir Leid, wenn ich euch jetzt unterbrechen muss, aber könntet ihr bitte auch zu den anderen kommen? Es werden jetzt die Fotos gemacht!“, unterbrach sie Herr Marx und führte sie einen Raum weiter, indem die vier anderen schon standen.
Na toll. Auf Fotos habe ich jetzt am wenigsten Lust.
Zuletzt bearbeitet von Celes am 05.01.2006, 14:26, insgesamt einmal bearbeitet |
|
| Nach oben |
|
 |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 05.01.2006, 14:15 Titel: |
|
|
„Hallo, ich bin Janine und werde heute die Fotos von euch machen. Ich hab mir das ganze so gedacht. Die Mädls setzen sich auf diese Couch da.“, sie zeigte auf ein rotes Sofa.
„Bill und Tom jeweils nach außen auf den Sofarand neben eines der Mädchen und eine Hand auf die äußere Schulter. Georg und Gustav, ihr stellt euch hinter das Sofa.“
Die vier positionierten sich und Chantalle machte es sich auf dem Sofa neben Tom bequem.
„Könntest du bitte auch kommen?“, forderte Janine Flo ungeduldig auf.
Flo nickte, holte einmal tief Luft und setzte sich widerwillig neben Chantalle.
Wieso musste sich Chantalle auch neben Tom hinpflanzen?
„Macht es dir Spaß mich zu ärgern?“, fragte Flo sie leise.
„Nein, ich will nur dein Bestes, Süße.“, raunte sie ihr zwinkernd zu.
„Bill könntest du bitte auch deine Hand auf die Schulter von…“ „Flo legen!“, beendete Tom ihren Satz und grinste.
Einige Sekunden später konnte Flo seine Hand auf ihrer rechten Schulter spüren, die er nur leicht aufgelegt hatte. Doch diese Berührung reichte aus, um in ihr tausend Flugzeuge auf einmal in ihrer Magengegend starten zu lassen. Seine Hand ließ ihren Körper durchzucken und ihr wurde mit einem Male total heiß. Ihr Herz fing laut an zu pochen und ihr Atem wurde schneller.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie die Fotografin.
„Ja.“
Anscheinend hatte Janine ihr es angesehen und sie verdrehte verständnislos die Augen.
„Gut, dann lächele doch bitte auch.“
Flo bemühte sich so gut es ging, um ein Lächeln, was ihr anscheinend auch gelang, denn der Kommentar von Janine war nicht anders zu deuten. „Wunderbar! Georg stell dich jetzt ein wenig seitlich und schau mich lasziv an! Genau, so ist’s perfekt. Gustav du verschränkst jetzt deine Arme und schiebst mit der einen Hand den Ärmel deines T-Shirts höher, sodass ich deinen Oberarm sehen kann.“ Und sie drückte auf den Auslöser. „Super, lass deine Muskeln spielen.“, sagte sie erfreut und knipste ein weiteres mal.
Tom und Bill konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen und drehten sich augenblicklich zu Gustav um. „Joa alter, lass deine Muskeln spielen.“ Dann prustete Tom los und die vier anderen fielen in das Gelächter mit ein. Flo, die darüber nicht lachen konnte, weil ihr andere Sachen durch den Kopf spukten, spielte ein leichtes Lachen auf ihre Lippen, dass sofort wieder versiegte, als Janine mit einer neuen *achsotollen* Idee kam.
„Als nächstes bringen wir ein bisschen Romantik mit ins Spiel. Bill stell dich bitte mal seitlich hinter das Sofa.“
„So?“, fragte er.
„Genau! Und ihr anderen geht mal auf die Seite. Euch brauch ich erst später. Halt! Flo du nicht. Du stellst dich jetzt gegenüber von Bill.“
„Ähm…ja.“
Jede Sekunde dieses Tages wird ja immer besser. So ein scheiß, wieso muss mir so was immer passieren?
„Ein bisschen näher wenn ich doch bitten darf. GUT! Und nun legst du, Flo, deine linke Hand leicht gebeugt auf die Lehne des Sofas.“
Flo tat was ihr befohlen und blickte Janine fragend an.
„So ist gut. Als nächstes legst du Bill, deine Hand auf ihre und dann blickt ihr euch tief in die Augen.“
Nein, nicht das noch! Ich will hier weg. Ich kann ihm doch nicht in die Augen schauen. Das überleb ich nicht…
„Also Kinddaz, stellt euch doch nicht so an. Stellt euch vor ihr wärt ein Liebespaar und zergeht gleich vor Begierde. Ihr müsst, dass so hinbekommen, dass wir das hier drüben auch regelrecht spüren können.“
Hatte die ’nen Sprung in der Schüssel? Wie sollte ich das denn bitte hinbekommen? Wenn die wüsste, dass es einmal zwischen uns so war…tz, aber jetzt zucke ich ja schon bei jeder kleinsten Berührung zusammen und dann soll ich ihm noch tief in die Augen schauen?
„Jetzt macht doch endlich. Oder soll ich zuerst mit den anderen weiter machen?“
Flo wollte schon nicken, als Bill rief: „Nee, das passt schon.“, und dann hob er ihren Kopf an, sodass sich ihre Blicke trafen. Dies versetzte ihr abermals einen heftigen Stich durchs Herz. Diese Augen. So sanft und doch bestimmend. Sie bemühte sich ihnen standhaft zu bleiben, bis sie sich auf einmal in ihnen verlor. In diesem Moment gab es für sie nichts anderes, als sie und Bill. Die anderen um sie herum, hatte sie völlig vergessen.
Wieder einmal versuchte sie abzuschätzen, was Bill wohl jetzt durch den Kopf ging. Sein Blick ruhte nicht mehr, sondern verlief von rechts nach links und wieder zurück. Es schien als würde er etwas in ihr suchen, es aber nicht finden. Daraufhin senkte er für Sekunden den Blick und schaute dann wieder auf. War das etwa eine Träne, die sich in seinem Augenwinkel sammelte und festhielt, um nicht herunter zu kullern?
„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll? Aber das war perfekt! Hätte ich nicht gedacht, dass ihr das noch hinbekommt!“, holte Janine Flo und Bill aus ihrer Erstarrung.
„Bitte setzt euch an die Seite. Jetzt kommen noch die anderen vier dran. Bei euch hab ich auch schon eine ganz genaue Vorstellung!“
Bill und Flo umrundeten die Couch und stellten sich stumm hinter die Fotografin.
Flo war noch immer wie benebelt. Sie konnte seinen Blick nicht vergessen. Es war eines der intensivsten Gefühle, dennoch tat es auch weh. Wieso sagte er noch immer nichts?
Bill schien wie gebannt auf die Szene zu starren, die sich vor ihm abspielte.
-------------
Als nun auch die anderen mit den Fotos fertig waren, liefen die sechs in Richtung Empfangshalle. Die Groupies waren mittlerweile von den Bodyguards weggeschickt worden, sodass sie sich frei bewegen konnten.
„So, ich freue mich, dass ihr euch so gut verstanden habt, aber jeder schöne Tag geht mal zu Ende. Tokio Hotel müssen jetzt weiter zu einem Pressetermin. Und ihr zwei kommt bitte noch mit mir mit für ein kleines Interview. Immerhin möchten unsere Bravoleser doch erfahren, wie es euch ergangen ist.“
Chantalle, die gar nicht begeistert war, dies zu hören, sagte ein wenig schnippisch:“
„Ja, aber in Ruhe verabschieden dürfen wir uns schon noch, oder was?“
„Nur zu, meine Lieben. Kommt dann einfach in die Lobbylounge, wo wir das Interview führen werden.“
Flo und Chantalle nickten und sahen Herrn Marx nach, der durch die nächste Tür verschwand.
„Joa, war schön dich mal wieder gesehen zu haben.“, rief Tom und umarmte Flo. „Bleiben wir in Kontakt?“, fügte er hinzu und brachte sein Handy zum Vorschein. Sie nickte lächelnd und gab ihm ihre Nummer.
Dann verabschiedete sie sich von Georg und Gustav. „Macht’s gut ihr beiden.“ Und mit Tränen in den Augen, fiel sie ihnen in die Arme.
„Das war das beste Fanmeeting was wir bis jetzt hatten.“, rief Georg und Gustav flüsterte ihr ins Ohr. „Nimm dir das mit Bill nicht so zu Herzen. Er ist ein Idiot, aber trotzdem rate ich dir, dich bei ihm anständig zu verabschieden. Es ist zwar nicht leicht, aber manchmal ist es besser, den ersten Schritt zu machen. Glaub mir.“, er gab ihr ein Bussi auf die Wange und schaute sie zuversichtlich und hochgehaltenen Daumen an.
Chantalle, die nun neben ihr stand, schob sie auf Bill zu, um sich selbst von Georg und den anderen verabschieden zu können.
Flo nahm all ihren Mut zusammen, um etwas zu sagen.
„Ich weiß zwar nicht, was mit dir los ist und warum du mich wie Luft behandelst, trotzdem habe ich wenigstens noch den Anstand mich bei dir zu verabschieden.“
Sie wartete auf eine Antwort, doch schon wieder starrte er ihr mit nicht weichendem Blick in ihre Augen.
Flo wurde es langsam zu blöd und sagte dann nur: „Also, mach’s gut Bill.“,und drehte sich um.
„Tschüss Flo.“, vernahm sie Bills Stimme von hinten, die plötzlich um einiges dunkler klang, als sie sie in Erinnerung hatte. Die ganze Zeit war ihr das nicht aufgefallen, obwohl er beim Fotoshooting ja schon ein paar Sätzchen gesagt hatte.
Sie schnappte sich Chantalle, die den vier Jungs noch hinter winkte: Auf ihrem Weg zu Herrn Marx, konnte sie noch mitkriegen, wie Tom Bill zur Sau machte.
„Man was is’n mit dir los? Da steht dein heißes Chick von früher, die wohlgemerkt jetzt noch besser aussieht, vor deiner Nase und du verhältst dich wie der letzte Penner!“
Flo musste bei diesen Worten lachen. Typisch Tom, aber trotzdem süß. Irgendwie war sie doch im falschen Film. Da sorgten sich die anderen mehr um sie und versuchten, dass das Eis zwischen ihr und Bill zerbrach, anstatt dass er sich darum bemühte.
Bedeute ich ihm denn gar nichts mehr?
„Na, habt ihr euch schön verabschiedet?“
„Ja.“, antwortete Chantalle.
„Gut, dann lasst uns jetzt schnell das Interview machen. Dauert nicht lange.“, erklärte er und begann mit den ersten Fragen.
„Was ging euch im ersten Moment durch den Kopf, als ihr vor den Jungs standet?“
„Ich dachte nur wow, live und in Farbe sehen die ja noch viel besser aus!“, antwortete Chantalle selbstbewusst.
„Ahja und was habt ihr sie gefragt?“ Herr Marx blickte zu Flo, doch diese winkte ab und überließ Chantalle weiterhin das Reden.
„Alles mögliche. Wie es sich anfühlt, auf einmal von tausenden Mädls angehimmelt zu werden und wie sie damit umgehen.“
„Sonst noch was wichtiges?“
„Hm, ah genau. Was sie privat für Musik hören und in ihrer Freizeit machen.“
„Gut, dass ist aber nicht so wichtig. Das lassen wir raus. Für die Bravoleser zählt nur der Eindruck den ihr von den Jungs hattet! Ich muss das so in meinen Bericht packen, dass sich die Leserinnen fühlen, als ob sie selbst dabei waren, versteht ihr?“
Die beiden Freundinnen nickten und konnten sich ein grinsen nicht verkneifen, da Herr Marx seinen Job wohl sehr Ernst nahm. Zu Ernst, Flos Meinung nach.
„Man, der steigert sich ja da regelrecht rein!“, zischte Chantalle Flo ins Ohr.
„Jep, das seh’ ich auch so.“
„Ist sonst noch was Wichtiges passiert? Wie fandet ihr das Fotoshooting? Das waren doch bestimmt eure ersten professionellen, stimmt’s?“
„Ja und es hat uns sehr gefallen. War ein geiles Gefühl neben den Jungs zu stehen und sich in Szene zu setzen.“, schwärmte Chantalle weiter. Flo verdrehte nur die Augen. Ohje…
Nachdem Herr Marx mit dem Interview fertig war, verabschiedete er die beiden und sie machten sich hoch in ihr Hotelzimmer.
„Und, was machen wir heute noch?“, wollte Chantalle wissen, während sie Georgs signiertes Foto träumerisch in ihrer Hand betrachtete. „Boah, mir is gar nicht aufgefallen, dass der so süß lächeln kann. Guck mal!“, und sie hielt das Foto direkt vor Flos Nase.
„Ja, sehr schön.“, antwortete diese abwesend.
„Hey Süße, was is los?“
“Das weißt du doch ganz genau!”, erwiderte Flo bitter und betrat das Zimmer.
„Ja sorry. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte.“
„Ach, ausnahmsweise mal auf den Mund gefallen, oder was?“
„Man, sei doch net so zickig! Kann ich was dafür, dass sich dein bekloppter Lover wie ein Gartenzwerg im Kleinkindalter anstellt?“
Nun musste auch Flo lachen. Bill ein Gartenzwerg im Kleinkindalter? Wie skurril!
„Du weißt doch, ich mein das nicht so. Aber es ist nun mal schwer mich bei Laune zu halten. Habe Gustav auch schon so dumm angemacht und das tut mir total Leid. Er wollte doch nur helfen.“
„Eben! Genau wie ich! Aber erzähl mal, was hast du jetzt vor?“
„Nix. Was sollt ich schon vorhaben?“
„Du kannst dich doch mit dieser Situation nicht zufrieden geben! Ich würde, wenn es denn wirklich meine große Liebe ist, dafür kämpfen, Süße!“
„Und was würde mir das bringen? Ich weiß doch nicht einmal was Bill will? Und ob er überhaupt noch Gefühle für mich hat! Denn so wie er mich heute behandelt hat, denke ich eher negativ darüber.“
„Ich hab dir schon mal gesagt, du musst positiv denken. Das is die halbe Miete!“
„Ach du und deine doofen Sprüche. Lass das! Die helfen mir auch nicht weiter. Ich werde Bill eh nie wieder sehen. Oder hast du etwa noch ein Fanmeeting gewonnen?“, fragte Flo ironisch.
„Nein. Aber ich habe keine Lust, dass du andauernd auf der Deprischiene fährst!“
„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“
„Partyyyyyyyyyyyyyy!“, schlug Chantalle stimmungsvoll vor.
„Nee, auf das hab ich wirklich keine Lust!“
„Ach komm, mit mir Party machen ist immer lustig. Wirst sehen, dass heitert dich auf. Bitte Flo, du kannst von mir net verlangen, wenn wir schon mal in Berlin sind, dass ich hier oben auf unserem Zimmer hocke und Däumchen dreh!“
„Na gut, meinetwegen. Aber lass mich jetzt ein bisschen schlafen. Das ganze hat mich irgendwie total fertig gemacht.“
„Kein Problem, wenn du danach umso fitter für meine kleine Aufreißertour bist!“, zwinkerte sie ihr zu und verließ das Zimmer mit den Worten. „Ich werde mir, währenddessen mal den Wellnessbereich anschauen. Bis später!“
Flo froh darüber etwas allein zu sein, um ihre Gedanken neu sortieren zu können, legte sich aufs Bett und schloss verbittert die Augen. |
|
| Nach oben |
|
 |
Clair Foren As

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 05.01.2006 Beiträge: 78
|
Verfasst am: 05.01.2006, 14:45 Titel: |
|
|
Hey,
den letzten teil da hab ich noch gar nicht gelesen!
Fand den einfach suuupiii!
Und was ich noch viel besser find ist, das es bald weitergeht
Also bitte, schneeeeLL! |
|
| Nach oben |
|
 |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 05.01.2006, 18:24 Titel: |
|
|
Danke, danke^^
Werd ja ganz rot hier
Also, jetzt geht's endlich weiter, viel Spaß
„Flo, schau mal wer da kommt!“
„Oh mein Gott. Was will der denn hier?“
„Na hör mal, dass hier is ’ne öffentliche Bar. Da darf jeder hin.“
„Ja, schon, aber doch nicht Bill und er kommt genau auf uns zu.“
„Immer schön cool bleiben. Ich geh mal für kleine Mädchen.“
„Nein, Chantalle! Du kannst mich doch jetzt nicht alleine lassen. Was mach ich denn nun?“, zischte ihr Flo nach und sah ihn dann auch schon vor sich stehen.
Er strich seine Strähne ein wenig beiseite und räusperte sich: „Is der Platz neben dir noch frei?“
„Bitte.“, kam es von ihr mit heisrer Stimme und machte eine einladende Handbewegung in Richtung Hocker.
Ihr fiel auf, dass sie die ganze Zeit von Bill gemustert wurde, doch wagte es nicht aufzublicken und stocherte stattdessen mit einem Strohhalm in ihrem Cocktail.
„Was is los mit dir?“, riss er sie auf einmal aus ihren Gedanken und sie blickte ihn mit Tränenerfüllten Augen an.
„Das weißt du ganz genau!“
„Nein, sag es mir bitte.“
„Verdammt noch mal, jetzt tu doch nicht so!“, schrie sie außer sich und guckte sofort zu Boden, als verdutzte Blicke von allen Seiten auf sie fielen.
„Na gut, wenn du es mir nicht sagen willst, dann geh ich wieder. Tschüss Flo!“, er stand auf und marschierte aus der Bar.
„Nein! Bill, warte…ich…nein“
„Hey Süße, wach auf! Du hast schlecht geträumt!“, schüttelte Chantalle sie aus ihrem Alptraum.
„Was? Wie…wo bin ich? Und wo is Bill?“
„Du liegst in deinem Bett hier in unserem Hotelzimmer und wo Bill ist, kann ich dir nicht sagen.“, beruhigte sie Flo und nahm sie in ihre Arme. „Wie gesagt, das war alles nur ein Traum.“
„Was? Dann ist das alles grad nicht passiert?“
„Nein, ich weiß zwar nicht was du geträumt hast, aber es entsprang alles deiner Fantasie!“
Flo nickte stumm und wischte sich unbemerkt eine Träne aus ihren Augenwinkeln.
„Wie spät ist es denn?“
„Wir haben es jetzt genau acht Uhr. Hast ja ziemlich lang geschlafen.“
„Ahja, hab ich das und was hast du währenddessen gemacht?“
„Hab mir das gesamte Hotel von Kopf bis Fuß angeguckt. Die ham sogar ’ne Sauna und ’nen Whirlpool! Wenn du Lust hast können wir uns nach der Party noch ein klein wenig entspannen.“
„Häh? Was denn für ’ne Party?“
„Och Flochen, hast du’s etwa wieder vergessen? Hab doch vorhin gesagt, dass wir heute Party machen gehen, nur weiß ich noch nicht genau wo.“
„Achso…na gut, wenn’s denn sein muss. Ich verschwind dann mal ins Bad, während du uns ’ne coole Location suchst!“
„Yep, mach das.“
„Und schon was gefunden?“, kam es nach zehn Minuten aus’m Badezimmer.
„Nicht so ganz. Hier in der Nähe gäbe es zwar eine Disko, aber was den Werbeslogan angeht, klingt das nicht wirklich nach Spaß. Außerdem…“ , kurzerhand verstummte sie und blickte sich suchend in dem Zimmer um, denn sie hatte ein leises Klingeln vernommen. Als herausgefunden hatte, woher das Läuten kam, kramte sie auch schon in Flos Tasche.
„Flo, dein Handy! Soll ich drangehen?“
„Ja, wer is es denn?“
„Da steht unbekannter Teilnehmer! Ach ich geh mal ran…hallo?... Wer ist da?... Achso, hey das find ich ja cool, dass du anrufst… Nein ich bin nicht Flo, die macht sich grad schön…*lautes lachen*…ja das is ’ne coole Idee…ok ich sag ihr Bescheid. Bis später!“
„Wer war das?“, fragte Flo neugierig, die mit triefendnassen Haaren aus dem Bad kam.
„Wir haben heut ein Date mit vier Jungs!“, antwortete sie mit einem triumphierenden Lächeln.
„Nein, sag jetzt bitte nicht, dass es Tom war!?“
„Doch, Süße, richtig geraten! Wir treffen uns in einer Stunde unten in der Hoteleigenen Bar.“
„Nein, das geht nicht!“
„Wieso denn nicht? Sei doch froh, dass sie gefragt haben. Ohne die hätten wir jetzt immer noch keinen Plan, was wir heute Abend machen. Außerdem kann ich so ‚meinen’ Georg wieder sehen!“
Flo verdrehte daraufhin die Augen. „Ich glaub’s ja nicht. Merkst du denn gar nicht, dass es mir scheiße geht? Aber du hast nur Georg im Kopf! Der will dich eh nicht haben!“
„Was? Hat er dir das gesagt?“
„Ach Gott, es gibt echt kein anderes Thema oder? Weißt du was, geh doch einfach alleine mit den Jungs weg und mach dir einen schönen Abend. Aber lass mich in Ruhe!“, schrie sie ihrer Freundin ins Gesicht.
„Flo! Bitte, natürlich merk ich, dass es dir scheiße geht, aber versteh mich doch! Ich versuch doch nur alles, damit es dir besser geht. Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn ihr beiden euch heute Abend wieder seht, dass sich alles von selbst klären wird.“
„Ach wirklich? Und du ziehst dabei selbstverständlich keinen Selbstnutzen um Georg wieder zu sehen!“
„Nein, wirklich nicht. Okay, ich würd mich natürlich drüber freuen, aber an erster Stelle geht es mir um dich! Ich möchte, dass meine große Flo wieder lacht, so wie früher. Und du weißt am besten, dass dir dein Lächeln nun mal nur Bill zurückgeben kann!“
Flo, die immer noch wütend auf ihre Freundin war, die sich in alles einmischen musste und so einfach über ihre Kopf bestimmte, ließ sich Chantalles Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Ganz tief in ihrem Inneren wusste sie, dass Chantalle Recht hatte. _________________
Überlege einmal, bevor du gibst.
Überlege zweimal, bevor du nimmst
und überlege tausendmal bevor Du forderst.
(chinesische Weisheit) |
|
| Nach oben |
|
 |
Angel of Darkness Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 193 Wohnort: Bayern
|
Verfasst am: 05.01.2006, 18:30 Titel: |
|
|
das wird ja immer besser....^^
ich sag nur: bitte schnell weiterschreiben^^ _________________ Eine Träne kann ein stilles Versprechen sein! |
|
| Nach oben |
|
 |
kleingroupie Grünschnabel

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 3 Wohnort: berlina city
|
Verfasst am: 05.01.2006, 18:44 Titel: |
|
|
hey süße!!!
jos is ganz gut der teil...*ernstspiel*
neeeeiiihhheeeeeeiiiinnn....der war ma wieda grandios domi!!!!!!!*lob*
du weißt halt genau wie du mich glück lich machst ne?
also ers dachte ich natürlich ma wieda das gkann doch jez net sein oda?!
als bill dan einfach aufgestanden is....udn so schlau wie sden isileinchen is hat es ers ma nich weiter gelesen!!!!!!
und die hat sich dan esrt ma übelst aufgeregt....über die reaktion von bill......
ich glaub die klene isi sollte ma nen bissekl aufpassen un lernen das du sie die ganze zeit verarschen willst!!!!!!
und ich hab mich natürlich richtig gefreut als es nur ein traum war...hätt aba gern ma mitbekommen was denn daraus entstehen würde!!!!*rätsel*
also hase wida ma gut gemacht ich bin stolz auf dich domileinchen!!!
also.....allerliebste domi....du weißt was zu tun is ne?! mach mich glücklich *schickzumschreiben!*
*knuddel*...*knutsch* |
|
| Nach oben |
|
 |
Celes Moderator

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 74 Wohnort: München
|
Verfasst am: 05.01.2006, 18:50 Titel: |
|
|
Danke euch beiden für euer Comment.
Der nächste Teil is grad in Arbeit. Wird noch 'ne Stunde ungefähr dauern.^^
Schön Isi, dass du auch hierher gefunden hast. Freut mich riesig! *knuddel* Meine Stammleserin darf ja hier net fehlen, ne?
Mir is aufgefallen, dass du irgendwie immer in den entscheidenen Momenten 'ne Pause beim Lesen einlegst. ^^
Tja, dann kommt sowas, dass du total erschreckt bist, wie bös Bill doch wieder war. *lach*
Aber gut, werd jetzt ma weiterschreiben.
 _________________
Überlege einmal, bevor du gibst.
Überlege zweimal, bevor du nimmst
und überlege tausendmal bevor Du forderst.
(chinesische Weisheit) |
|
| Nach oben |
|
 |
kleingroupie Grünschnabel

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.01.2006 Beiträge: 3 Wohnort: berlina city
|
Verfasst am: 05.01.2006, 18:57 Titel: |
|
|
hey hey domi...nP i komm doch gern hier her!
äh du.....das is ja des problem ich ärger mich dann dadurch kann ich nich wieter lesen weil wie solln des funksen´soll: lesen un gleich zeitig so was wie : scheiße verdammte wieso macht der des???oaaaar,....
man oki....ich schwör hie rin aller öffentlichkeit das i nie wieda ne pause machen werde!!!!*schör*
so jez habens alle gehört!!!!
jap schrb ma schick weiter!!!!!*anfeuer*
ich geb dir noch 50 mins dann brauch in den neuen teilll= du weißt ich bin krank da daf ich mir wat wünschen!!!!*hoffdasdetklappt*
asoooo......: dein forum is echt geilolistisch gemacht ...gefällt mir richig!!!!*knuddel* |
|
| Nach oben |
|
 |
|
|
Du kannst Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum antworten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.
|
|
|
|