freepalestina Administrator
Anmeldungsdatum: 12.05.2007 Beiträge: 38
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Verfasst am: 14.05.2007, 16:58 Titel: Turksprache |
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Das Osmanische basiert auf dem oghusischentürkisch und war die verbindliche Verwaltungssprache des Osmanischen Reiches. Während in der Anfangsphase des Reiches das altosmanisch in der Verwaltung und in der Bevölkerung gleichermaßen Verwendung fand, gelangten im mittelosmanischen beginnend im 15 Jh. immer mehr arabische und persische Elemente in die ursprüngliche Sprache. Dabei wurde gerade durch die schriftlichen Verwendung der arabischen Schrift das ursprüngliche türkische Vokabular verdrängt. Damit wurden teile der arabischen und persischen Grammatik ebenso Bestandteil der osmanischen Schrift wie der Sprache. Diese Mischung der aus unterschiedlichen Sprachgruppen entstanden Schrift entwickelte somit auch eigene Schrifttypen und Schriftarten die in verschieden gesellschaftlichen Gruppen auch unterschiedliche Ausdruckformen bzw. in ihrer Lienenführung (Duktus) zahlreiche Spezialisierungen in ihrer Verwendung fanden.
Nach 1850 mit dem auftreten der neuosmaischen Sprachform, die sich durch Aufnahmen auch aus westlichen Sprachen entlehnten Wörter, veränderte, entstand eine groß diskrepantes zwischen dem vulgär türkischen und der osmanischen Hofsprache die es nach der Sprachreform von 1928 so gut wie unmöglich machte allein durch Kenntnis des Türkeitürkischen osmanische Texte zu lesen. Dies lag nicht nur an der Verwendung der lateinischen Schrift ab dem 01. November 1928 sondern an der über Jahrhunderte sich abweichenden Ausdrucksform einer ganz anderen, des osmanischen geläufigen, Gesellschaftsschicht. Gerade aber diese im Osmanischen Reich geborenen und Ausgebildeten Eliten verwendeten zum Teil bis in die heutige Zeit ein türkisch, das sich durch einen reich an arabischen ausgeprägten Stil darstellt. Nicht nur in der türkischen Verwaltung, sondern besonders im religiösen Bereich, in dem das Arabische, als Sprache des Koran, naturgemäß eine bedeutende Rolle spielt.
Turksprachen
Die Turksprachen werden zu der altaischen Sprachgruppe zusammen mit mongolisch und mandschu-tungusisch gerechnet. Dabei wiederum werden die Turksprachen in 6 geographisch-historische Kriterien unterschieden. Zur Gruppe der Südwest- oder Oghusischen Gruppe gehört das neben Aserbeidschanisch, Turkmenisch auch das Osmanische und das heutige Türkische. Das Osmanische wird in drei Hauptgruppen unterteilt. Altosmanisch (Seldschukisch) bis 15 Jh., danach erfolgt die Veränderung in das Mittelosmanisch bis 1850 und abschliessend das Neuosmanisch bis 1928.
Mit der sogenannten “Sprachsäuberung” von 1928 (Gesetz über die Annahme des lateinschriftlichen türkischen Alphabetes Türk Harfleri vom 01 November 1928) wurde versucht arabische und persische Element aus der Sprache zu nehmen und durch alttürkische Begriffe zu ersetzen. Gleichfalls erfolgte eine Übernahme westlicher Ausdrücke insbesondere aus dem französischen und italienischen für moderne Begriffe die im türkischen nicht vorkommen. |
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