Gefährten des Nordwindes

[Khâraa]

Ein leises Schlurfen...
Tapsende Schritte auf morschen Holzdielen.

Ich bin da, hört ihr? Hört ihr?

Schleifen. Das tropfen von Flüssigkeit.
Knackende Knochen.

Genau hier. Hört ihr?

Ein Stöhnen. Leise und zitternd, erzeugt von verrottenden Stimmbändern.
Mondlicht erhellt den Flur, dringt durch ein Fenster in das Haus. Eine Silhouette zeichnet sich ab, knochig, gebeugt.

Jaaa... ich bin hier. Hört ihr? Hört ihr? Ich bin da...

Das scharren von Metall, dicht gefolgt von blitzendem Stahl. Mondlicht wird von der Klinge reflektiert. Schnüffelnd steht sie da, die gebeugte Gestalt. Suchend wandert ihr Blick den Gang entlang, bleibt an einer der Türen hängen.

Ich bin hier... Wo bist du? Wooo bist du?

Knarrend öffnet sich die Türe, ein knochiger Fuß schiebt sich hindurch, gefolgt vom Rest des Körpers. Gestank macht sich breit. Unruhig wirft sich der Schlafende hin und her.
Mit einem unangenehmen Klatschen regnen Maden auf den Boden des Zimmers, zeigen deutlich den Weg, welchen die Gestalt genommen hat auf.

Daaa bist du... Hörst du? Ich habe dich... Hörst du? Hörst du?!

Regungslos steht die Gestalt da, starrt auf den unruhig Schlafenden. Eine knochige Hand senkt sich herab, streicht über das Gesicht des Träumers.
Metall blitzt im Mondlicht, ein Dolch stößt herab.
Flüssigkeit tropft auf den Boden, besudelt das Laken.

Schlaf... ewiger Schlaf. Hörst du? Hörst du?!

Erste Sonnenstrahlen erleuchten das Zimmer. Ruhig liegt der Träumer da, nichts wird seinen Schlaf stören. Nie mehr. Hört ihr?
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Avatar: Todeslama from Hell
"His mind is like an arrow and you're the target."
"My mind can MAKE arrows."
~ Richard, lfgcomics

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[Khâraa]

Schmerz

Klirrend prallen Klingen aufeinander.
Staub wirbelt empor als zwei Paar Füße über den Boden scharren.

Fühlst du ihn?

Keuchend atmet er ein und aus, wischt sich mit der freien Hand das Haar aus dem Gesicht.
Sein Gegenüber atmet nicht.

Spürst du ihn, frage ich?

Hart gehen sie aufeinander los. Ausfall, Parade, Finte. Vorstoßen, zurückweichen. Längst haben sich die Klingen in einen silbrigen Wirbel verwandelt, nur unterbrochen durch gelegentliches aufeinanderprallen. Beinahe melodiös ertönt bei jedem aufeinandertreffen ein helles Klingen.

Du wirst ihn spüren, oh ja!

Schweiß läuft ihm in die Augen. Sein Gegenüber schwitzt nicht.
Seine Arme schmerzen, werden schwer. Sein Gegenüber empfängt den Schmerz freudig, er stachelt an.
Unzählige Schnitte erfordern ihren Tribut. Es sind kleine Schnitte, doch auch sie bedeuten Blutverlust. Sein Gegenüber blutet nicht.

Du spürst ihn, nicht wahr?

Klirren. Angriff, Parade, Ausfall, Finte.

Den sengenden Schmerz! Er lässt dich erkennen dass du lebst, nicht wahr?

Ein Loch in der Deckung. Tief dringt die Klinge der Gestalt in weiches, helles Fleisch. Beinahe liebevoll zieht sie ihn heran, umarmt ihn, treibt die Klinge tiefer in seinen Leib. Blut tropft auf den Boden, bildet ein bizarres Muster. Rote Punkte tanzen vor seinen Augen. Ja, er fühlt ihn. Den Schmerz. Den allesumfassenden Schmerz.

Du wirst ihn nie wieder fühlen. Nicht wahr? Nie wieder!

Ein letzter Ruck. Dann verschwindet der Schmerz. In tödlicher Umarmung stehen sie da, zwei Gestalten. Ein leises Summen auf den Lippen wiegt sie ihn hin und her.

Ich habe dir den Schmerz genommen... den sengenden Schmerz. Du wirst nie wieder Schmerzen haben, nie wieder...

Nie wieder.
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