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Das Lied des Nathrezim...



 
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Tindómerel
Anmeldungsdatum: 19.10.2005
Beiträge: 114
BeitragVerfasst am: 27.10.2005, 13:22    Titel: Das Lied des Nathrezim... Antworten mit Zitat

Das fahle Licht des Mondes hüllte den Wald in einen unwirklichen silbrigen Glanz, in dem Bäume und Sträucher mit ihren Schatten zu einem Meer schemenhafter Gestalten verschwommen. Es lag eine wartende Stille über dem Wald. Kein Laut eines Vogels, kein Knacken im Geäst, ja selbst der Wind schien den Atem angehalten zu haben. Langsam löste sich einer der Schatten aus dem Dunkel und begann die Gestalt einer Nachtelfe anzunehmen. Sie verharrte einen Moment unter dem Geäst einer alten Eiche, dann schob sie sich langsam weiter vorwärts. Ihre Bewegungen glichen einem Tanz mit den Schatten. Eine leichte Bewegung hier, als würde ein unsichtbarer Hauch des Windes die Äste eines Strauches wiegen, waren einziges Zeugnis ihrer Anwesenheit, bevor sie wieder mit den Schatten verschmelzen zu begann. Wie ein leichtes Kräuseln an der Oberfläche eines Sees der Schatten, kaum von diesen zu unterscheiden schob sie sich vorwärts, hin in Richtung einer kleinen Lichtung.
Tautropfen, silbrigen Perlen gleich leuchteten auf dampfendem Moos, eine Minitaturansicht der sie umgebenden Welt in sich bergend. Für einen flüchtigen Augenblick schienen sie die Umrisse einer Nachtelfe einzufangen, bevor diese einem Traume gleich wieder entschwanden. Die Lichtung selbst wurde erhellt vom flackernden Licht eines einzelnen Feuers, in dessen Schein sich vor dem Hintergrund steinerner Ruinen eine riesige Gestalt abzeichnete. Große lederartige Flügel schienen sie wie ein düsterer Mantel aus Schatten zu umhüllen. Der muskulöse Körper trug den Panzer einer schweren Rüstung, dunkles Purpur, welches sich in unheiligem Leuchten vor der bleichen Haut der Kreatur abhob. Langsam hob die Gestalt ihren Kopf, nachdem sie sich zur vollen Größe aufgerichtet hatte und gab so den Blick frei auf ihr Gesicht. Zwei gewaltige Hörner ragten wie eine gespenstische Krone aus ihrer Stirn. Ein Gesicht, das keine Regung preis gab, umrahmte wie ein düsterer, in Stein gemeißelter Alptraum ein Paar Augen, welche von kaltem, leblosen Feuer erfüllt schienen. Die Augen fixierten einen Punkt am Rande der Lichtung, eben jenen, an dem sich zuvor die Bewegungen der Nachtelfe abgezeichnet hatten. Die Formen des versteinerten Gesichtes schienen zu fließen und gingen über in ein unheimliches Lächeln, das Ausdruck ihrer dämonischen Bosheit bot. Die Kreatur begann zu sprechen, wie dunkler rollender Donner, der hinter den Hügeln ein sich nahendes Gewitter vermuten lässt. „Glaubt ihr, ihr könnt mich mit euren Netzen aus Schatten täuschen? Tretet hervor ins Licht, damit ich euch besser sehen kann.“
Wie als Antwort, löste sich aus dem Schatten einer umgestürzten Säule nahe dem Feuer die Gestalt der Nachtelfe. Langsam, mit gelassenen Bewegungen, schritt sie auf das Feuer zu, der Schein des Feuers gab den Blick frei auf ein zeitloses Gesicht, umrahmt von langem silbrigen Haar. Die Augen schienen einen Moment den Schein des Feuers in sich zu halten, bevor sie sich auf die Kreatur richteten. Leise begann sie zu sprechen und war die Stimme der Kreatur wie Donner, war die ihre wie das leichte melodische Plätschern eines Baches, klar und frisch, wie an einem heißen Tage kühle Linderung versprechend.
„Seid gegrüßt Nathrezim.“ Regungslos schien sie auf eine Reaktion der Kreatur zu warten, als keine kam, fuhr sie fort. „Ihr habt etwas in eurem Besitz das mir gehört“
Bei diesen Worten schien sich das Grinsen im Gesicht der Kreatur tiefer einzugraben und so Zeugnis übler Machenschaften, die sich hinter ihrer Stirn abzeichneten, abzulegen. „Die Nathrezim pflegen nicht mit...Euresgleichen…zu verhandeln, wir nehmen uns was uns zusteht und bedürfen euer Zustimmung nicht. Es war ein Fehler zu kommen.“
Mit diesen Worten vollführte die Kreatur eine leichte Bewegung ihrer Hand, ihre Stimme formte nun einen Gesang, mal tief wie ein Donnern tief im Innern der Erde, dann wieder ansteigend zu einem heißeren Gekrächze, als würde blanker Stahl über Gestein streifen. Die Laute, die sie ausstieß schienen mal Worte einer alten längst vergessenen Sprache zu sein, mal glichen sie dem bloßen Geräusch eines Tieres.
Wie als Antwort erhoben sich die Flammen des Feuers, Funken flogen höher in das Dunkel der Nacht, das Feuer selbst glich lodernden Zungen, die gierig um sich zu greifen schienen.
Das Feuer selbst schien den Blick der Nachtelfe auf sich gezogen zu haben, wie gebannt starrte sie in die Glut und inmitten der sich Flammen formte sich ein Bild, wie ein Blick in eine andere Welt, umwoben von einem Gewirr sich züngelnder, feuriger Schlangen…(wird fortgesetzt)
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BeitragVerfasst am: 27.10.2005, 13:22    Titel: Anzeige

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