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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Mimi - Caro - Manu Forum: Gestüt Sonnenschein Forenbeschreibung: ...der Ort, an dem die Sonne scheint. aus dem Unterforum: Probeberichte Antworten: 6 Forum gestartet am: Samstag 23.06.2007 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Mimi Letzte Antwort: vor 15 Jahren, 3 Monaten, 2 Tagen, 14 Stunden, 14 Minuten
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Re: Mimi
Mimi - 23.01.2009, 19:52Mimi
Seit einer Woche lebten meine 22-jährige Schwester Tanja und ich nun schon ohne unsere Eltern, die aus beruflichen Gründen ausgewandert sind, in einer Wohnung am Stadtrand. Bald würde meine Schwester ihr Studium ebenfalls im Ausland weiterführen und ich müsste mir dann eine andere Bleibe suchen. Allerdings bin ich nicht der Mensch, der allein wohnen möchte und wer nimmt schon so ein verrücktes Huhn wie mich auf? Und nimmt dann auch noch in Kauf, dass ich der absolute Pferdefanatiker bin? Die Wenigsten.
Aber genau das war es, was ich wollte, mit Pferden arbeiten und irgendwo wohnen, wo ich nicht allein war. Ich komme aus wohlhabendem Haus, meinen Eltern mangelt es sicherlich nicht an Geld und bisher haben sie mir jeden Wunsch erfüllt. Tatjana und ich suchten schon seit Tagen nach einer geeigneten Möglichkeit für mich, doch nirgendwo konnten Mensch und Pferd gemeinsam wohnen - bis Tanja im Internet die Seite des Gestüt Sonnenschein entdeckte, sie rief mich umgehend an als ich gerade joggen war und schwärmte nur so von diesem Fleckchen Land, abrupt drehte ich um und joggte in flottem Tempo zurück.
Tanja hatte nicht übertrieben - ein wunderschönes Gestüt wurde auf der Internetseite vorgestellt, mit nicht weniger hübschen Pferden. Wir brauchten ungefähr eine halbe Autostunde bis zum Gestüt und machten einen 'Besichtigungstermin' mit den Hofbesitzerinnen Manu und Caro aus.
Als es dann endlich soweit war hüpfte ich schon wie ein dummes Schulkind durchs Haus und hetzte meine arme Schwester die ganze Zeit, bis wir dann in ihrem Mercedes saßen und die Landstraße runter fuhren. Ich hoffte, dass ich mein Traumpferd dort finden würde, ich war wählerisch, aber nicht kompliziert. Vielleicht könnte ich fürs erste ein Pflegepferd übernehmen, dass wir dann gegebenenfalls kaufen würden, bevor Tanja ins Ausland geht. Die Wohnmöglichkeiten für mich waren auf dem Gestüt perfekt, außerdem gab es ein Jobangebot, mit dem ich mein 'Taschengeld' aufbessern könnte.
Als wir ankamen hüpfte ich sofort aus dem Wagen und atmete den frischen Pferdegeruch ein. Schon seit ich 4 war liebte ich Pferde über alles und war eigentlich eine gute Reiterin. Vorallem die Arbeit mit Hengsten viel mir leicht, irgendwie lag mir das einfach.
Als Tanja sich dann auch endlich aus dem Auto bewegt hatte, kamen auch schon Manu und Caro auf uns zu und begrüßten uns freundlich. Wir sprachen über ein paar Dinge, wie zum Beispiel was ich mir hier erhoffte, vorstellte und wünschte. Meine 'Erwartungen' wurden erfüllt. Zuerst sahen wir uns die Zimmer auf dem Gestüt an, wo ich wohnen könnte, ich war begeistert! Das Zimmer war perfekt für eine einzelne Person und bot mir genug Platz für meine unzähligen Sachen.
Nachdem auch Tanja meinte, dass ihr hier alles sehr gefiel gingen sie und Caro in das Büro des Hofes und Manu und ich begaben uns in den Stall, wo sie mir die Pferde vorstellte.
Für mich war klar: ein Hengst muss es sein. Außerdem war ich leidenschaftlicher Springreiter, von daher wäre ein Dressurpferd mit Sicherheit nicht das Richtige gewesen. Doch da der Hof eine unbegrenzte Vielfalt an Pferden hatte, musste ich darüber gar nicht weiter nachdenken.
Das erste Pferd, das mir sehr gut gefiel war Twister. Er hatte eine hübsche Zeichnung und einen süßen Kopf, außerdem war er total freundlich, als Manu die Box öffnete. Dennoch wollte ich mir auch die anderen Vierbeiner ansehen. Auch AfterEight sprach mir sehr zu, war aber leider 'nur' bis A im Springen ausgebildet, mit meinem damaligen Pony konnte ich mich bis Klasse M beweisen, doch mehr war aus dem Kleinen nicht rauszubekommen.
In der vorletzten Box stand ein Hengst, von dem Manu schon am Anfang erzählt hatte, da 'Zerero' wohl eine tolle Ausbildung hatte und vom Charakter her nicht allzu schwer sein sollte. Manu öffnete die Box und ein niedlicher Pferdekopf mit gespitzten Ohren kam uns entgegen. Zerero ließ sich gleich ganz lieb streicheln, was definitiv für gute Behandlung und tollen Umgang mit den Tieren hier sprach. Ich musste nicht lange überlegen und fragte Manu direkt, ob ich ihn mal ausprobieren dürfte, denn wenn er unter dem Sattel nicht zu mir passte, warum sollte ich ihn dann als Pflegepferd übernehmen? Manu willigte gleich ein, zeigte mir das Putzzeug und wo ich Zerero anbinden könnte und vertraute mir den Hengst zum Putzen allein an, versprach aber in 30 Minuten zurück zu sein um mich weiter zu unterstützen.
Bevor ich das Putzzeug aus der Kiste nahm, streichelte ich Zereros Kopf noch einen Moment und klopfte seinen Hals, dann nahm ich mir zuerst einen Gummistriegel aus der Putzkiste und begann mit kreisenden Bewegungen sein Fell zu putzen. Zerero war total sauber und hatte sehr weiches Fell fiel mir auf, als ich ihn striegelte. Am liebsten hatt er es am Hals, ein Stück hinter den Ohren, wenn ich da etwas mehr aufdrückte begann er mit der Oberlippe rumzufummeln und entspannte sich vollkommen. Als ich sein gesamtes Fell gestriegelt hatte nahm ich mir die Kardätsche und bürstete es wieder glatt, zwischendurch strich ich das bisschen Staub an der Kardätsche mit dem Striegel ab, Zerero glänzte. Anschließend nahm ich mir eine kleinere weiche Bürste und putzte vorsichtig seinen Kopf damit, auch das ließ der hübsche Hengst sich gefallen. Den Schweif verlas ich sorgfältig mit der Hand und drehte ihn anschließend ein Stück ein, damit ich ihn nochmal behutsam durchbürsten konnte - fertig. Nun fehlten noch die mittellange Mähne und der dicke Schopf, der seinen Kopf schmückte. Bevor ich mich daran machte die Hufe auszukratzen kehrte Manu mit Caro und Tanja im Schlepptau zurück. Caro und Manu tauschten nur bedeutungsvolle Blicke aus und Tanja lächelte mich an, während sie Zerero's Hals klopfte. Manu verschwand kurz und kam mit Gamaschen, einer Trense und einem Sattel zurück, den sie mir gleich in die Hand drückte, ich legte den Vielseitigkeitssattel auf und zog den Gurt ein Stück an, Zerero schlug ein wenig mit dem Kopf, war dann aber wieder ganz ruhig. Caro legte dem Hengst die Gamaschen an, während ich ihn trenste und alles verschnallte.
Zuerst wollten wir einen Moment in die Halle gehen, damit ich mich in Ruhe auf Zerero einstellen konnte und umgekehrt genauso, beim Aufsteigen hielt Caro mir gegen und ich ritt im Schritt an. Der Hengst war entspannt und gänzlich desinteressiert an dem Geschehen um ihn herum. Nach 10 Minuten gurtete ich nochmal nach und nahm dann die Zügel auf, Zerero reagierte auf die Paraden total gut und wir trabten ganze Bahn durch die Halle. Er hatte weiche, federnde Gänge und ich konnte an seinem Trab spüren, dass er ein Springtalent war. Ich ritt einige Handwechsel und ein paar Runden auf dem Zirkel, auch hier ließ er sich bestens stellen und biegen. Nach einer Viertelstunde Trab parierte ich durch und klopfte seinen Hals. Abermals überprüfte ich den Sattelgurt und ritt dann eine Runde im Schritt.
Bevor ich wieder antraben und angaloppieren wollte, bat ich die beiden Hofbesitzerinnen um ein paar Tipps zu Zerero und beide waren sich einig, dass ich im Galopp nochmehr mit dem Bein und dem Kreuz dran sein musste, da der Hengst ganz gern mal anzog, schließlich war er ein Springpferd.
Ich tat wie mir geheißen und trabte vorerst noch einige Runden leicht auf dem Zirkel, dann saß ich aus und mit einer feinen Parade war der Hengst im Galopp, er war in einem angenehmen Tempo, für mich jedoch anfangs schwierig zu sitzen, da er eine starke Aufwärtsgaloppade hatte und ich nur mein Pony-Gehüpfe gewohnt war. Nach zwei Runden jedoch kam ich auch damit klar und parierte wieder durch zum Trab, ich lobte Zerero und wechselte die Hand. Auch hier funktionierte der Galopp ganz gut und Caro schlug vor noch 20 Minuten auf den Springplatz zu gehen.
Als ich den perfekt aufgebauten Parcours entdeckte schlug mein Springreiterherz höher und ich freute mich total. Als wir den Platz betraten machte der Hengst einen kleinen Hüpfer zur Seite, er hatte sich vor einem umherfliegenden Stück Plastik erschrocken, sammelte sich aber sofort wieder. Auf Manu's Erlaubnis trabte ich wieder an und Zerero ging super locker am Zügel, der Unterschied war im Gegensatz zur Halle zu merken. Für den Anfang trabte wir über ein paar Stangen und ritten Schlangenlinien um die Sprünge. Dann baute Caro ein kleines Kreuz auf, dass ich aus dem Trab reiten sollte, Zerero hatte eine umwerfende Sprungkraft und einen tollen Stil, leider zog der Hengst danach den Hintern ein und flitzte los wie ein Irrer. Im Chor riefen Caro und Manu mir zu ich solle eine Volte reiten um ihn wieder zu kontrollieren, ein guter Trick, der sofort klappte. Zerero beruhigte sich und ich ritt das Kreuz nochmal, diesmal ritt ich jedoch gleich danach einen Bogen und der Süße kam gar nicht zum losrennen. Caro machte einen Steil aus dem Kreuz, den Zerero hochkonzentriert sprang. ich war total zufrieden mit ihm und auch soweit mit mir.
Tanja grinste die meiste Zeit nur und gab für jeden Schritt und jeden Umstand auf dem Gestüt ihre Einwilligung und auch Caro und Manu waren mit meinem Wunsch Zerero als Pflegepferd zu übernehmen einverstanden.
Ich führte den Hengst wieder zum Putzplatz und sattelte und trenste ihn dort ab. Die Gamaschen nahm ich ebenfalls ab und bürstete sie mit der Wurzelbürste sauber. Mit Zereros Beinen tat ich das gleiche und die Hufe musste ich natürlich auch auskratzen.
Unter der Schabracke hatte der Süße ein bisschen geschwitzt, mit der Kardätsche glättete ich das Fell dort wieder. Dann durfte er wieder in seine Box und bekam Futter.
Ich räumte mit Manu sein Zeug wieder weg und ging dann nochmals zu seiner Box und gab ihm ein Abschiedsleckerlie.
Auf dem Parkplatz kündigte ich mich schon für den nächsten Tag an und Tanja und ich verabschiedeten uns von den beiden und fuhren zurück nach Hause.
Dort angekommen hüpfte ich schnell unter die Dusche machte mir eine Pizza und fiel danach nur noch in mein Bett..
Re: Mimi
Caro - 24.01.2009, 15:48
Wow, ein richtig toller Bericht!
Ich denke mal, das is einer der besten Probeberichte, die wir jemals hatten =)
---> Die Probezeit hast du auf jeden Fall mit einem supertollen Bericht schonmal bestanden :) Glückwunsch!
Re: Mimi
Mimi - 24.01.2009, 21:03
wow super danke :D es macht ehrlich unheimlichen spaß :D
Re: Mimi
Caro - 24.01.2009, 21:05
Genau deswegen haben Manu und ich den VRH erstellt :D
Re: Mimi
Manu - 25.01.2009, 14:41
Also erst mal herzlichen Glcükwunsch Mimi!
Das war glaub ich mit Abstand der beste Bericht den ich von einem unserer Probemitglieder lesen durfte ;) Ich finds toll wie ausführlich und emotional du alles beschreibst. Es würde mich freuen, wenn wir bald wieder was von dir zu lesen kriegen :)
Herzlich willkommen!
Re: Mimi
Mimi - 25.01.2009, 16:46
danke schön² :D
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