Die Laterne (meine eigene story!)

Maya und Domenico
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    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    Mingo-Mausi - 16.03.2008, 14:22

    Die Laterne (meine eigene story!)
    Die Laterne

    Sonntag, den 27. Januar
    Liebes Tagebuch,
    Morgen beginnt wieder eine langweilige und eintönige Schulwoche. Die letzte Woche vor den Winterferien. Und natürlich gibt es Zeugnisse! Bravo! Ich werde mich wiedermal vor der ganzen Klasse lächerlich machen, nicht das ich nicht gut in der Schule wäre! Ich höre die Lehrerin schon sagen: „Super Jessica! Wie immer hast du das beste Zeugnis von allen!“. Gute Noten sind ja wichtig, aber manchmal wünschte ich, ich wäre nicht das kleine Strebertöchterchen das alles richtig macht! „Da freut sich dein Vater doch bestimmt!“. Solche Kommentare werde ich wieder den ganzen Tag ernten! Vor allem von Amber, Sabrina und Nadine. Ich verstehe einfach nicht was sie gegen mich haben! Bin ich denn so furchtbar?

    „Guten Morgen mein Engel! Aufstehen, es ist Montag!“, weckte mich Mama und zog die Vorhänge zurück. Die Sonne schien mir mitten ins Gesicht und ich drehte mich grummelnd zur Seite. „Komm meine Kleine! Ich weis du willst noch schlafen, aber du musst aufstehen! Das Frühstück wartet schon!“, versuchte es Mama noch einmal.
    Daraufhin bequemte ich mich aus meinem bett und schlurfte ins Bad. Ich wusch mich, putzte mir die Zähne und betrachtete mich im Spiegel. Was mache ich nur mit meinen Haaren? Sie waren langweilig braun und ich hatte keine Ahnung was ich mit ihnen anstellen solle. Also lies ich sie einfach offen, kämmte sie und ging in mein Zimmer und zog mich an. Mein Kleiderschrank war auch nicht gerade so eingerichtet, dass ein 13 Jahre altes Mädchen damit Aufsehen erweckte. Eher schlicht und langweilig. Also kramte ich irgendetwas heraus und zog mich also mehr oder weniger an.
    Als ich in die Küche trat erwartete Mama mich bereits und drückte mir einen Guten-Morgen-Kuss auf die Wange. Ich lächelte so gut es ging und setzte mich an den Tisch. Ich schmierte mir eine Schnitte mit Honig und lies es mir erstmal schmecken, so gut es ging.
    Nach ein paar Minuten trat mein Paps in die Küche. Er wünschte uns einen schönen Guten Morgen und setzte sich mir gegenüber an den Tisch. „So, bald gibt es Zeugnisse und so wie ich dich kenne Jessica, wirst du uns wieder sehr stolz machen!“, fing Paps mit seiner unerträglichen Leier an. „Ja Paps, ich werde euch nicht enttäuschen!“,
    antwortete ich wahrheitsgemäß und verschluckte mich fast an meiner Schnitte.
    Als ich fertig war, gab ich meinem Paps einen kleinen Kuss auf die Wange und umarmte meine Mama. Ich rief ihnen noch ein „Tschüss“ zu, zog mir meine Jacke an und verschwand nach draußen. Es war sehr kalt, aber es lag kein Schnee. Ich atmete die kalte Winterluft ein und machte mich auf den Weg zur Schule.
    Als ich an dem großen rostigen Tor ankam, wusste ich noch nicht was auf mich zukam.
    Ich ging in den zweiten Stock. Da war es, das Klassenzimmer. Ich öffnete die Tür und verschwand schnell an meinen Platz und hoffte, mich würde niemand sehen. Aber wie es der Zufall so wollte, sah mich natürlich jeder und Amber, Sabrina und Nadine kamen direkt auf mich zu.
    Mit ihren dunklen, aber perfekt geschminkten Augen spießten sie mich förmlich auf und ich verkroch mich hinter einem großen Buch. „Na, wohl wieder am büffeln was?“, stichelte Nadine los. „Damit ihr Vater sich freut!“, fügte Sabrina hinzu. Meine Augen füllten sich mit Tränen, doch ich wusste dass ich sie verbergen musste. Nun sagte auch Amber etwas, besser gesagt nun brüllte auch sie etwas. „Hey alle mal herhören! Unsere liebe gute Jessica heult gleich, weil wir ihr nur sagen was Sache ist! Oh Man wie peinlich ist das denn!“. Sie blickte mich mit ihren grünen Augen vernichtend an. „Das….das ist gar nicht wahr!“; rief ich in voller Verzweiflung und die Tränen flossen einfach so aus mir heraus. Panisch rannte ich aus dem Zimmer und versteckte mich auf der Toilette.
    Wieso war ich nur so leicht zum heulen zu kriegen? Ach und wieso konnte ich nicht so perfekt sein wie die drei Tussis da drinnen. Nadine mit ihren langen Beinen mit denen sie wie ein Modell aussah und Sabrina mit ihren schönen langen blonden Haaren die wie Gold glänzten. Ach und Amber mit ihren grünen leuchtenden Augen, ihrem tollen Körper und ihren langen braun-blonden Haaren die sie immer kunstvoll hochsteckte.
    Wieso konnte ich nicht so aussehen?
    Als die Klingel zur Stunde läutete machte ich mich auf den Weg ins Klassenzimmer. Der Unterricht hatte schon begonnen und der Lehrer bedachte mich mit einem bösen Blick, sagte aber nichts, weil eine Einserschülerin ruhig mal etwas zu spät kommen durfte.
    Der Unterricht war langweilig wie immer und der Rest des Schultages auch.
    Als ich am Nachmittag heim kam waren meine Eltern nicht da, also ging ich in mein Zimmer und kramte mein Tagebuch hervor.



    Montag, den 28. Januar
    Liebes Tagebuch,
    Warum passierte so was auch immer nur mir? Warum kann ich nicht so gut aussehen wie Amber und so? Warum nicht? Ist das denn zu viel verlangt? Meine Eltern haben doch keine Ahnung wie es mir geht….einfach keine Ahnung. Was kann ich nur tun? Ich wünschte in meinem Leben würde bald etwas Tolles passieren.

    Als ich am späteren Abend in meinem Bett lag, sah ich sie wieder. Die Laterne. Sie war etwas ganz besonderes für mich. Sie war die einzige Laterne die so schön war und sie war es auch, die mich ermutigt immer wieder in diese Klasse zu gehen und nicht einfach wie ein Feigling davon zu rennen. Nein, das würde ich nicht tun! Ich setzte mich ans Fenster und betrachtete meine Laterne aus der Ferne. Wie gerne wäre ich jetzt dort. Am Tag bin ich manchmal dort, jedoch nie bei Nacht. Meine Eltern würden mir das nie erlauben und mit ihnen würde ich erst recht nicht da hin gehen. Ich fing an ein wenig zu weinen. Nach ein paar Minuten wurde ich müde und legte mich schlafen.

    Es war Freitag, Zeugnistag. Ich machte mich missmutig auf den Weg in die Schule und stellte mir schon mal vor, was die anderen so zu mir sagen würden.
    Natürlich fingen die Sticheleien sofort an als ich das Zimmer betrat und natürlich musste ich wieder heulen.
    Als unsere Klassenlehrerin Frau Heinzig das Zimmer betrat wurde es ruhig. Sie hatte die Zeugnisse dabei. Nach und nach rief sie uns nach vorn und überreichte uns die Mappen. Ein paar Zeugnisse waren schlecht, andere mittelmäßig und dann kam ich.
    „Endlich mal jemand der wirklich im Unterricht mitmacht und dementsprechend belohnt werden kann! Herzlichen Glückwunsch Jessica! Wie immer ein perfektes Zeugnis!“, teilte sie mir mit und überreichte mir die Mappe.
    Ich schaute mir meine Noten an und sah lauter Einsen, außer in Sport, da hatte ich eine zwei.
    Am ende des Tages kamen natürlich die drei Tussen auf mich zu und fingen gleich wieder an mich zu hänseln. „Oh seht mal, lauter Einsen! Brave Jessica, dein Vater freut sich doch bestimmt wieder riesig!“, giftete Sabrina. „Ruhe jetzt! Kommt Mädels, gehen wir! Jessica soll sich erstmal von uns erholen, aber nicht zu sehr!“, sagte Amber und trat mir mit ihrem spitzen Schuh an den Knöchel. Daraufhin bedachten sie mich mit bösen Blicken und verließen das Zimmer.
    Auch ich machte mich auf den Heimweg. Daheim angekommen freuten sich meine Eltern sehr über das gute Zeugnis. „Ach meine Kleine, wir sind so stolz auf dich!“, sagte Mama und schlang ihre Arme um mich. „Trotz der großen Freude müssen wir dir sagen dass du heute Abend alleine sein wirst, wir wollen zu Tante Maria“, teilte mir Paps mit.
    „Ja mein Schatz, aber das wirst du schon schaffen! Wir kommen ja auch nicht so spät wieder!“, sagte Mama mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ja ja ich bin werde das schon schaffen!“; entgegnete ich etwas beleidigt.
    Nach dieser Unterhaltung verschwand ich in mein Zimmer und lies mich auf mein Bett fallen. Und da kam sie, die Idee. Mama und Papa sind nicht da, also könnte ich doch zur Laterne gehen. Kaum war die Idee in meinem Kopf, wollte sie auch nicht mehr heraus und ich machte mir schon einen Plan.
    Am Abend, nach dem Abendbrot, machten sich meine Eltern fertig und brachen auf. Nun war ich allein. Ich ging in mein Zimmer und holte meine Winterjacke aus dem Schrank, dazu noch eine Mütze und einen Schal und die Winterstiefel standen im Flur.
    Ich zog mich an, bewaffnete mich mit einer Taschenlampe und öffnete die Tür. IN der Ferne sah ich meine Laterne leuchten. Es war kalt und mich fröstelte es, doch ich ging entschlossen los. Ich ging über die Straße zum Spielplatz. Von da an musste ich den Weg entlang bis zum Park. Und Da, mitten zwischen Blumen stand sie, meine Laterne. Sie so ganz nah vor mir zu haben war ein tolles Gefühl. Ich schloss die Augen und lies ihr Licht auf mich leuchten.
    Da hörte ich etwas rascheln. Ich bekam Angst und wollte weglaufen, aber ich konnte nicht, nicht jetzt. Ich rief in die Stille hinein: „Hallo? Wer ist da?“. Niemand antwortete. Auf einmal trat jemand aus dem Gebüsch hervor. Es war ein Junge. Er kam auf meine Laterne zu und sah mich an. „Hallo…!“, hauchte ich hervor, weil mir nichts Schlaueres einfiel. Er sah mich nur an. Seine Haare waren schwarz und er hatte sie mit Gel gestylt. Seine Jacke war auch schwarz und sie hatte ein paar Schrammen und Löcher. Seine Jeans war ebenso zerfetzt, aber irgendwie cool. Wie alt er wohl ist? „Was glotzt du so?“, blaffte er mich an, weil er bemerkt hatte das ich in studierte. „Tut mir leid das wollte ich nicht!“, entgegnete ich zaghaft. Er sah mich an, er musste mich doch für total bescheuert halten. „Kinder wie du gehören um die Zeit ins Bett!“, sagte er mit einem hitzigen Unterton. „Dann musst du doch auch ins Bett!“, entgegnete ich und erschrak über meinen Mut, doch ich wusste doch gar nicht wie alt er war!
    „Ach ja? Mit 15 geht man um die Uhrzeit nicht ins Bett! Lass mich raten, du bist 13 oder?“, sagte er und sah mich etwas komisch an. Und er hatte genau ins Schwarze getroffen, ich war 13! Und er 15? Wow, hätte ich nicht gedacht. „Ja ich gehe ja schon! Ich sollte wirklich nicht hier sein!“, sagte ich, damit er nicht noch erriet wo ich wohnte. Woher wusste er denn dass ich 13 war? Ich bekam ein wenig Angst und wich einen Schritt zurück. Ich war schon im Begriff mich umzudrehen als er mich plötzlich fragte: „Was machst du eigentlich um diese Uhrzeit hier?“. „N-nichts!“, stotterte ich, „Ich wollte mir nur diese Laterne anschauen wenn sie leuchtet!“. „Na dann sind wir ja schon zwei!“, sagte er zu meinem Erstaunen. Ein normaler 15 Jahre alter Junge geht doch nicht nachts in den Park um sich eine Laterne anschauen zu können! Das war doch abgedreht.
    Da schlug die Kirchenuhr 11 Uhr und mir fiel ein, dass meine Eltern doch gegen 11 Uhr zurückkommen wollten. Ich blickte nochmals in das Licht der Laterne und ich wurde ein wenig traurig. So eine Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder. „Was ist mit dir?“, fragte mich dieser sonderbare Junge. „Nichts…nur meine Eltern kommen jetzt bald zurück und ich darf nicht hier sein!“. „Na dann solltest du jetzt gehen! Soll ich dich begleiten? Nicht das dir was passiert! Ach, ich bin übrigens Chris!“, sagte er und lächelte mich an. „D-das ist doch nicht nötig….trotzdem danke!“, sagte ich zu ihm und lächelte auch. „Wie du meinst! Naja dann tschau! Vielleicht sieht man sich mal wieder!“, antwortete er und grinste mich etwas verlegen an. „Ja vielleicht! Auch tschau! Ach und ich heiße Jessica!“, sagte ich zu ihm und spürte wie ich ein wenig rot wurde. Darauf drehte ich mich um und ging schnell nach Hause. Ich drehte mich nicht noch mal um.
    Zu Hause schlüpfte ich schnell in meinen Schlafanzug und verkroch mich in mein Bett und schlug mein Tagebuch auf. Ich notierte dieses Erlebnis ganz genau in meinem Tagebuch. Dieser Chris war einer der ersten Gleichaltrigen der mich nett behandelt hatte, dazu war er auch noch ein Junge der etwas älter war als ich. Ich schloss das Buch und drehte mich zur Seite und sah durch mein Fenster. In der Ferne leuchtete meine Laterne.

    Sonntag, den 17 Februar
    Liebes Tagebuch,
    Meine Ferien waren langweilig wie immer. Ich hatte ja niemanden mit dem ich mich treffen konnte. Morgen ist wieder Schule und ich wette das Amber, Sabrina und Nadine gleich mit ihren fiesen Sprüchen wieder auf mich zukommen werden! Aber sie haben ja keine Ahnung was mir bei meiner Laterne wunderbares passiert war! Doch es war das erste und letzte mal, so ein tolles Erlebnis würde niemals wiederkommen. Ich ging jetzt öfters zur Laterne, aber nur am Tag. Ich habe gehofft Chris wäre mal wieder dort, aber ich habe mich da wohl getäuscht. Ich werde ihn nie wieder sehen.

    Am Montag verlief alles wie immer und ich latschte mit meiner miesesten Laune zur Schule. Doch ich hatte keine Ahnung was an diesem Tag alles so geschehen würde.
    Als ich das Zimmer betrat war es angenehm ruhig. Ich wunderte mich natürlich doch dann sah ich unsere Klassenlehrerin. Daher weht der Wind.
    Als es zur Stunde klingelte setzten sich alle und Frau Heinzig teilte uns etwas mit.
    „Ab Morgen wird ein neuer Schüler in unsere Klasse kommen! Er ist ein wenig älter wie ihr, da er eine Klasse wiederholt!“. Sofort ging das Gemurmel los und alle malten sich aus wie der neue wohl ist. Ich hoffte nur dass er nicht so ein Ekel ist.
    Der Rest der Stunde verlief wie immer. Als es dann zur Pause klingelte stellte sich Amber auf ihren Tisch und wendete sich an die Klasse. „Hey hey ein Neuer! Endlich mal Frischfleisch! Aber wenn der Jessica sieht bekommt der doch gleich das große kotzen!“, brüllte sie und alle lachten. Natürlich stiegen mir die Tränen in die Augen doch ich versuchte sie runter zu schlucken.
    Der Schultag verlief wie immer, alle zickten mich an und lachten mich aus. Auf dem Heimweg flossen dann die Tränen die ich tapfer zurück gehalten hatte. Als ich zu Hause ankam fragte Mama was mit mir los sei, doch ich sagte ihr nicht die Wahrheit und dachte mir schnell etwas aus. „Ach, da waren so Jugendliche, die haben mich beleidigt!“. Tolle Ausrede. Ich erzählte auch nichts von dem neuen Schüler den wir bekommen sollten. An diesem Tag passierte nichts Tolles mehr. Ich machte Hausaufgaben, las ein Buch und schaute ein wenig fern mit meinem Paps. Am Abend verkroch ich mich in meinem Bett und malte mir aus, wie der neue wohl ist. Ich machte mir keine großen Hoffnungen. Das habe ich schon längst aufgegeben.

    Am nächsten Tag hatte ich noch keine Ahnung wer der Neue wirklich war.
    Als ich das Zimmer betrat stand eine große Ansammlung von Leuten, es war die ganze Klasse, um Ambers Tisch. Ich schlich auf meinen Platz als ich plötzlich eine Stimme hörte, die nichts in diesem Raum zu suchen hatte, die mir aber bekannt vorkam.
    Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging zu Ambers Tisch. Ich verschaffte mir eine bessere Sicht. Da blieb mir beinahe die Luft weg als ich ihn sah, Chris. Da saß er, mit seiner Jeans und seiner Jacke. Seine Haare waren genauso gestylt wie an dem Abend bei der Laterne.
    Doch was war nur los? Sah er mich nur nicht oder wollte er mich nicht sehen? Seine ganze Aufmerksamkeit galt Amber. „Und wie alt bist du nun?“, fragte sie ihn und klimperte mit den Wimpern. „Tja, ein bisschen älter wie ihr! Ich bin 15!“, antwortete er, aber seine Stimme klang anders, viel cooler und aufgesetzter. „Ach und wo sitz ich eigentlich?“. „Also neben mir ist kein Platz….nur noch tja…wo…?“, überlegte Amber und da machte es klick. Nur noch neben mir war ein Platz frei. „Ach ja! Du müsstest neben unserer Streberin sitzen! Du tust mir leid!“. Autsch! Das tat weh. Wieso musste sie mich nur gleich so bloßstellen? „Oh mein Gott wer ist das denn?“, er blickte angewidert in der Klasse umher. „Die da!“, Nadine zeigte mit ihrem spitzen
    Fingernagel auf mich. Irrte ich mich oder huschte da ein kleines Lächeln über sein Gesicht? Ich hatte genug und verschwand an meinen Platz. Als es vorklingelte kam er an meinen Tisch und pflanzte sich neben mich. Er würdigte mich keines Blickes. Er sah noch besser aus als ich ihn in Erinnerung hatte. Er bemerkte dass ich ihn ansah und ich blickte verlegen weg.
    Als es Stunde war, widmete sich Herr Schäfer voller Hingabe seinen Matheaufgaben und ich überlegte, ob ich Chris ansprechen sollte. Er kritzelte in seinem Heft herum und malte, was hätte es auch anderes sein könne, meine Laterne. Und er malte wirklich sehr gut. Ob er die Laterne malte um mir irgendein Zeichen zu geben? Wohl eher nicht.
    Die Pausen verbrachte er bei Amber, Sabrina und Nadine. Ich saß wie immer ganz alleine da. Ich blickte aus dem Fenster und war in Gedanken an dem Abend bei der Laterne, wo ich Chris zum ersten Mal getroffen hatte. Plötzlich spürte ich einen ziemlich starken Schmerz am Kopf. Nadine, eine wahre Sportskanone, hatte mir mit voller Wucht einen kleinen, aber harten, Ball an den Kopf geworfen. „Hey, du träumst wohl davon dass jemand mit dir redet was? Da kannst du lange warten!“. Ihre Worte trafen mich wie Giftpfeile. Die ganze Klasse fing an zu lachen und Amber machte mich nach. Sie setzte sich an ihren Tisch und sagte zickig: „Seht mich an, ich bin Jessica, die arme Streberin die niemand haben will!“. Natürlich lachten auch hier alle.
    Ich war schon wieder den Tränen nahe. Zu meinem Glück klingelte es zur Stunde und als der Lehrer das Zimmer betrat, wurde es ruhig.
    Der Unterricht war langweilig wie immer und mein Kopf tat weh. Plötzlich landete ein kleines Zettelchen auf meinem Heft. Ich faltete ihn auf. „Tut dein Kopf noch weh?“
    Diese Schrift kannte ich nicht, doch dann kam mir die Idee, Chris. Ich schrieb meine Antwort auf das Briefchen. „Es geht so!“ Ich legte ihm den Zettel auf das Heft. Er las ihn und kritzelte etwas darauf. „Ich hab doch gesagt wir sehen uns mal wieder!“ „Ja, doch ich hätte gedacht….nicht hier! Und sowieso anders!“ „Was ist denn so falsch an jetzt?“ „Ach nichts….du…na ja du hast mich ignoriert! Das hätte ich ja nun nicht gedacht!“ „Tut mir ja leid, aber ich musste erstmal die Klasse checken!“. Die Klasse checken? So ein Idiot. Eine dümmere Ausrede gab es ja nun wirklich nicht. Auf diese Bemerkung schrieb ich nichts mehr zurück. Wie konnte ich eigentlich so dumm sein und mit jemandem wie ihm reden? So was ist verboten wenn man eine Streberin ist. Ich versuchte mich für den Rest des Tages auf den Unterricht zu konzentrieren und als ich dann nach Hause ging, merkte ich nicht dass mir jemand folgte.
    „Wir haben einen Neuen in der Klasse!“, teilte ich meinen Eltern schlecht gelaunt am Abendbrottisch mit. „So so, einen Neuen? Wie heißt er denn?“, fragte Paps. „Er heißt Chris und ist 15, er muss eine Klasse wiederholen!“. „Naja, ich hoffe du kommst mit ihm aus!“, sagte Mama. Mit ihm auskommen? Ja klar! Hatte Mama sonst noch einen Wunsch? Ich würgte missmutig meine Nudeln runter und ging sehr früh ins Bett.
    Als ich dann in meinem Zimmer war, sah ich dass sich jemand vor dem Gartentor herumdrückte. Ich schlich ans Fenster um die Person genauer zu betrachten. Es war schon recht dunkel und ich erkannte nur Umrisse. Diese Person machte mir Angst und ich verkroch mich in meinem Bett. Ich fragte mich wer das wohl war. Aber dann war es mir auch egal und ich schlief ein.
    In meinem Traum war ich bei der Laterne und auch Chris war da. Wir unterhielten uns und lachten. Doch dann kamen Amber, Sabrina und Nadine. Sabrina und Nadine entführten mich und Amber brannte mit Chris durch. Ich hatte ja keine Ahnung dass dieser Traum eine Bedeutung haben könnte. Zumindest jetzt noch nicht.

    Als ich am nächsten Tag in die Schule ging, fragte ich mich ob Chris wieder einen Zettel schreiben würde. Ich betrat das Klassenzimmer, doch er war nicht zu sehen. Da fiel mir auf das Sabrina und Nadine alleine waren. Sie fixierten mich mit ihren dunklen Augen und kamen auf mich zu. War ja klar dass sie jetzt eine Beschäftigung brauchten. „Na Strebertussi, hast du schön die Hausaufgaben gemacht?“, begann die Zickerei und Nadine trat mir kräftig auf den Fuß. Natürlich hatte ich die Hausaufgaben fein säuberlich in mein Heft geschrieben, mein Vater wachte über solchen Dingen, wie ein Wachmann in der Bank. „Los! Lass mal sehn!“, brüllte Sabrina mich an und riss mein Heft vom Tisch. Ich wollte protestieren doch da sah ich Chris und Amber um die Ecke kommen.
    Sabrina und Nadine sahen sie und stürmten sofort auf sie zu und ließen mich links liegen. Erst jetzt sah ich das Chris und Amber Händchen hielten. Na bravo! Jetzt war er auch noch mit Amber zusammen. Ich hatte gedacht er sei nett und er mochte mich, aber Nein!
    Die Zwei setzten sich auf Ambers Tisch und er schlang seinen Arm um ihre Hüfte. Sabrina und Nadine blickten etwas neidisch, doch das bemerkte niemand.
    Als es zur Stunde klingelte, verschwanden alle auf ihren Plätzen. Wir hatten jetzt Englisch. Mitten in der Stunde lag wieder ein Zettel auf meinem Platz. Ich wollte ihn eigentlich gar nicht öffnen, aber ich tat es trotzdem. „Hey! Wie geht’s dir denn heute so?!“. Tja, von wem war der Zettel wohl? Ich hatte keine Lust mit ihm zu schreiben, antwortete aber trotzdem. „Was interessiert dich das?“ „Wieso sollte es mich denn nicht interessieren? *grins*“ „Lass mich einfach ok! Schreib doch lieber mit Amber!“ Meine Antwort war alles andere als nett gemeint. Ich war gespannt was er zurück schreiben würde. Und da lag auch schon der Zettel. Ich faltete ihn auseinander. „Ja vielleicht hast du recht… ich wollte ja nur nett sein!“ darauf erwiderte ich nichts. Es wäre was anderes gewesen, hätte er mich gleich am ersten Tag so nett behandelt, aber das hatte er nicht getan und er hatte mir damit klar gemacht, das er genau so ein Idiot ist wie alle anderen.
    Nach der Englischstunde hatten wir große Pause. Ich ging alleine zu meinem Platz, einem kleinen und einsamen Baum. Dort stand ich immer und beobachtete die anderen. Ich lies meine Blicke über den Hof schweifen und sah Amber und Chris wie sie in einer Ecke standen und sich küssten. Das Brötchen was ich dabei war schmeckte mir gar nicht. Mir war einfach der Appetit vergangen. Aber wieso machte ich mir so viel aus ihm? Ich meine er ist wirklich sehr hübsch, aber es war irgendwie klar das wir nie Freunde sein könnten. Bei diesem Gedanken wurde ich richtig traurig.
    Nach ungefähr 20 Minuten begaben sich alle wieder ins Schulhaus. Im Gang bekam ich ein Gespräch zwischen Amber und Chris mit. Ich versteckte mich hinter dem Schrank in dem sich das Putzzeug befand und belauschte sie. „Hast du heute Abend Lust mit mir irgendwas zu unternehmen?“, fragte Amber und klimperte mit ihren Wimpern. „Nee, ich kann nicht!“, sagte Chris zu meinem Erstaunen. „Aber wieso nicht? Triffst dich wohl schon mit einer anderen?“, erwiderte Amber mit einem etwas zickigen Unterton. „Nein keine Angst! Ich kann halt einfach nicht! Ich muss heute Abend schon wohin!“. „Na da kann ich doch mit!“. Amber blickte ziemlich traurig drein. Chris lies sich davon nicht beeindrucken und erwiderte kühl: „Nee, das geht nicht! Wir treffen uns ein andermal ok!“. „Ja ok…“. Chris hielt Amber seine Hand hin und sie gingen gemeinsam ins Klassenzimmer. Ich blieb allein. Und da kam mir der Gedanke. Ich konnte mir denken wo Chris hinwollte. Die Laterne! Sicher war ich mir nicht, aber es war gut möglich.
    Als die Schule endlich aus war und ich nach Hause ging, dachte ich ein wenig nach. Ich könnte doch auch zur Laterne gehen. Aber meine Eltern waren ja zu Hause, also war das fast unmöglich. Und was war wenn ich mich irrte? Wenn Chris gar nicht zur Laterne will! Und außerdem, wieso sollte ich eigentlich zu ihm gehen? Er war mir doch egal, oder?
    „Na mein Schatz, wie war die Schule?“, Mama empfing mich mit einem Lächeln und mir stieg der Duft von Nudelauflauf in die Nase. „Ach, wie immer halt!“, entgegnete ich ihr, hing meine Jacke an den Hacken und drückte meiner Mama einen kleinen Kuss auf die Wange. „Das Essen ist gleich fertig! Wasch dich doch bitte und komm dann in die Küche! Ach übrigens, Paps kommt heute erst gegen 17 Uhr, wollen wir da einmal bummeln gehen?“. Die Idee gefiel mir. Das Bummeln mit meiner Mama würde mich bestimmt auf andere Gedanken bringen. „Oh ja! Das wird bestimmt lustig!“, sagte ich freudig und begab mich ins Bad.
    Nach dem essen machte ich mich fertig für die Stadt. Mama wartete schon als ich die Treppe runter kam. „So, dann wollen wir mal!“, sagte Mama und wedelte mit einem Umschlag herum. „Was ist denn das?“, fragte ich. Doch Mama sagte darauf nur: „Eine kleine Überraschung! Wirst du dann schon sehen!“. Eine Überraschung? Naja, lass ich mich halt überraschen. Wir gingen los und nach 10 Minuten waren wir im Kaufhaus. Wir steuerten als erstes die Klamottenläden an. Es gab schon tolle Sachen, aber sie standen mir nicht. Also gingen wir weiter. Im Schmuckladen kaufte ich mir ein paar neue Ohrringe und Mama eine schicke Kette. Danach aßen wir ein Eis. „So, wir sollten jetzt los, sonst kommen wir zu spät!“, sagte Mama. „Zu spät wofür?“, fragte ich ganz entgeistert doch Mama wollte es mir nicht sagen. Wir gingen die Treppen hoch und Mama ging geradewegs auf das Massagestudio zu. „Eine Massage? Cool!“, platzte es aus mir heraus. „Ja, ich hatte gedacht dass das mal genau das richtige für uns Zwei wäre!“. Mama hatte vollkommen Recht. Wir ließen uns so richtig verwöhnen und nach 2 Stunden kamen wir total entspannt aus dem Studio. Wir verließen das Kaufhaus, weil es schon ziemlich spät war. Als wir draußen waren, sah ich eine Truppe Jugendliche. Sie rauchten und tranken Alkohol. Und da sah ich etwas, was ich nicht hätte sehen sollen, Chris. Er stand bei diesen Jugendlichen und rauchte in aller Ruhe eine Zigarette. Das hätte ich nun nicht von ihm gedacht. Mama sah das ich die Jugendliche beobachtete und sagte: „Komm Jessica, sieh da lieber nicht hin! Du weist nie was das für Leute sind!“. „Entschuldige!“, entgegnete ich knapp. Mama hatte Recht. Ich dachte Chris wäre anders, doch ich hätte nie gedacht dass er so anders ist.
    Als wir zu Hause ankamen, war Paps schon da. Er begrüßte uns und wir erzählten ihm von unserer tollen Shoppingtour.
    Der Abend verlief wie immer und wir gingen irgendwann alle ins Bett. Ich holte mein Tagebuch und setzte mich ans Fenster und betrachtete die Laterne, welche einsam in der ferne leuchtete.

    Mittwoch, den 20. Februar
    Liebes Tagebuch,
    Heute ist mir endlich klar geworden, dass ich mich in Chris getäuscht hatte. Nun kenne ich sein wahres Ich! Soll Amber doch mit so einem glücklich sein! Ist mir doch egal! Mama hat Recht! Wie sie gesagt hatte, „Du weist nie was das für Leute sind!“, dass weis man wirklich nie. Am liebsten würde ich ihn so richtig die Meinung sagen….aber wie? Doch ich weis wie! Ich werde jetzt zur Laterne gehen und ihn dort zur Rede stellen!

    Ok, auf geht’s! Diese Mission musste einfach sein. Ich schlich in den Flur und lauschte. Meine Eltern schliefen. Ich tappte die Treppe runter und schlüpfte in meine Schuhe. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich noch meinen Schlafanzug anhatte. Aber ich konnte nicht noch mal hoch! Also zog ich einfach meine Jacke über und öffnete langsam und leise die Tür. Es war sehr kalt. Ich musste mich beeilen, also rannte ich über die Straße in den Park. Ich lief so schnell ich konnte um keine Zeit zu verlieren. Und da sah ich sie schon, meine Laterne. Und da auf der Bank saß Chris und paffte eine Zigarette. Als er mich sah, schmiss er sie schnell weg und schaute mich an. „Was machst du denn hier?“, fragte er und blickte etwas verstört. „Wohl eher, was machst Du hier? Solltest du denn nicht lieber mit Amber ausgehen als hier alleine rum zuhocken?“, entgegnete ich spitz. „Woher weist du das?“. „Ich bin nicht dumm!“. Ich hatte die Hände zu Fäusten geballt und musste mich beherrschen nicht auszurasten! „Weis ich doch! Aber du solltest nicht hier sein Jessica! Nicht jetzt! Um die Zeit ist der Park nicht so wie er am Tag aussieht!“, er schaute mich besorgt an. „Dann ist der Park genauso wie du!“. Chris schaute zu Boden. Jetzt konnte ich endlich loslegen! „Wieso machst du das? Erst bist du so nett zu mir und dann….dann bin ich nur noch Luft!“. „Das verstehst du nicht! Das ist….es ist nicht so…!“. „Wie ist es denn dann? Sag mir jetzt und hier wie es ist! Ich kann damit leben allein zu sein! Das mache ich schon ganze 7 Jahre lang!“, ich brüllte schon fast. Er schaute zu mir hoch, seine Augen sahen im schein der Laterne glasig aus, fast so, als weinte er. „Jessica….ich kann das einfach nicht erklären ok! Bitte, verschwinde jetzt!“. „Ich verschwinde jetzt nicht! Ich schleich mich raus um dich zu suchen und um dich zur Rede zu stellen! Und dann höre ich nur ein Es ist nicht so…ich kann nicht!. Ich dachte du wärst anders! Und dann sehe ich dich, wie du Alkohol trinkst und rauchst!“, ich schrie ihn richtig an und auch mir kamen die Tränen. Wieso machte ich mir nur so viel aus ihm? „Jessica, geh jetzt!“, er stand auf und wollte mich wegbringen, doch ich blieb stehen. Da raschelte es im Gebüsch. Da trat ein Punk heraus. Ein ziemlich gefährlich aussehender Punk! Und es wurden immer mehr! Alle hatten Flaschen in der Hand! Manche sogar einen Knüppel! Chris wollte mich wegschieben doch wir waren umkreist. „So Chris! Wir haben noch eine Rechnung offen!“, sagte einer der Punks. Ich hatte Angst, so sehr Angst dass ich zitterte. „Ey sorry, bitte kann das kurz warten?“, sagte Chris und versuchte cool zu klingen, doch ich spürte das er genauso Angst hatte wie ich.
    „Nee es kann nicht warten! Wir wollen jetzt die Kohle! Und wenn du das Geld nicht hast, kidnappen wir eben die Kleine da!“. „Ihr fasst sie nicht an und wenn ihr Ihr auch nur zu nahe kommt dann mach ich euch alle fertig!“, Chris griff nach meiner Hand. Ich wollte sie schon abschütteln als er auf einmal ein paar Punks zur Seite stieß und ein paar kräftig trat. Dann rannte er los. Er zog mich mit, doch er war einfach zu schnell. Meine Angst ließ mich jedoch weiterlaufen. Plötzlich schepperte es neben uns. Die Punks warfen mit Flaschen. Eine traf Chris am Arm und er blutete. Wir rannten und rannten und ich hatte keine Ahnung wohin. Die Punks folgten uns mit lautem Gegröle. Mir ging die Puste aus und Chris kämpfte gegen den Schmerz. Nach einer Weile wurde der Lärm immer leiser und nach weiteren 50 Metern blieben wir hinter einem großen Müllcontainer stehen. Chris sank zu Boden. Ich ebenfalls. Er hielt sich den Arm und das Blut rann durch seine Finger. Da kam mir die Idee! Ich nahm meinen Schal und wickelte ihn um die Blutende stelle. Dieser Schal war eh hässlich und daher konnte er sich jetzt mal nützlich machen. „Wieso…wieso bist du nicht gegangen?“, fragte Chris unter einem schmerzverzerrtem Gesicht. „Weil ich einfach mit dir reden wollte! Was wollten die von dir?“, diese Antwort war er mir jetzt schuldig. „Geld….! Ich hatte mir mal Geld von denen geliehen, aber nie zurückgezahlt!“. Das sah ihm ja wieder einmal ähnlich. Ich kannte ihn zwar noch nicht lange, aber ich kannte ihn gut. „Was machst du eigentlich immer bei der Laterne?“, fragte ich ihn, weil mich das schon immer interessiert hatte. „Ich komme hier her um nachzudenken! Ich weis das klingt irgendwie verrückt, aber diese Laterne bedeutet mir viel!“, seine Antwort klang ehrlich. „Woher wusstest du dass ich hier bin?“, fragte er und schaute mich an. „Ich weis nicht! Ich wusste es einfach!“. Ich selbst konnte mir auch nicht erklären woher ich das gewusst hatte. Da hörte ich schritte. Viele Schritte. Chris zog mich zu sich und legte seinen Zeigefinger auf die Lippen um mir zu zeigen, dass ich leise sein sollte. Ich weis nicht warum, aber ich hielt plötzlich seine Hand, wahrscheinlich tat ich es aus Angst. Er lächelte mich an und schaute um die Ecke. Ich tat das gleiche. Vor dem Container standen 5 von den Punks. „Ey der Chef killt uns wenn wir die nicht finden!“, plärrte der eine. „Wenn du noch lauter schreist vergraulen wir die ganz!“, meckerte ein anderer.
    „Ja ja sorry! Gehn wir weiter? Die sind hier nicht!“. „Ja ok! Aber wir müssen die finden!“. Die Punks schlurften weiter.
    Ich atmete erleichtert auf. Da fiel mir auf das ich noch immer seine Hand hielt und lies sie schnell los. Er stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie und er zog mich hoch. „Ok, ich bring dich lieber schnell nach Hause ok?“. „Ähm…ok! Aber was wird mit dir? Dein Arm blutet immer noch und die Wunde muss sich ein Arzt anschauen!“. „Ja mach ich schon noch! Aber jetzt musst erstmal du hier weg!“, er schaute mich mit einem Blick an, der mir sagte, Bitte…du musst einfach! Du sollst nicht noch mehr von dieser Welt sehen!. „Ok! Gehen wir“.
    Wir gingen durch den Park, hörten in der Ferne ein paar Punks und trafen einen Obdachlosen. Ich wunderte mich als er zielstrebig auf mein Haus zuging. Ich war mir ziemlich sicher, das er die Person war, die einmal vor dem Gartentor stand.
    „So, jetzt sollte ich auch langsam gehen! Du bist ja schon zu Hause!“. „Ja bin ich! Aber woher weist du das?“, fragte ich ihn, weil es mich interessierte warum er mir damals gefolgt war und was er jetzt darauf sagen würde. „Tja, du solltest jetzt rein!“, war seine Antwort und er lächelte mir zu. „Ja aber…! Ach egal! Ich geh jetzt rein! Wir sehen uns ja in der Schule!“, sagte ich enttäuscht, aber lächelte. Plötzlich umarmte er mich. Ja er umarmte mich. Und ehe ich irgendetwas sagen konnte, war er weg.
    Ich schlich mich ins Haus. Jetzt war mir eins klar, er mag mich! Und ich hatte das Gefühl, das wir Freunde waren. Natürlich notierte ich alles genau in meinem Tagebuch und sank müde und ausgepowert ins Bett.
    Am nächsten Morgen sah ich aus wie der Tod persönlich. Ich hatte Augenringe bis zum Boden, meine Haare waren eine noch größere Katastrophe und ich war müde und gereizt. Meine Mama hatte das Frühstück schon fertig und empfing mich mit ihrer besten Laune. „Guten Morgen meine Maus! Gut geschlafen?“. Das einzige was ich hervorbrachte war ein Grummeln. Ich setzte mich an den Tisch, trank meinen Kakao und würgte mir ein Brötchen runter. Danach ging ich ins Bad und versuchte mich wenigstens ein bisschen als Mensch zu verkleiden. Es gelang mir zwar nur etwas, aber ich sah schon einigermaßen besser aus. Ich machte mich fertig und verabschiedete mich. Auf dem Weg zur Schule kam mir, zu meinem eigenen Erstaunen, Chris entgegen. Er lächelte mich freudig an. Ich lächelte zurück und sah den Verband an seinem Arm. „Moin! Gut geschlafen?“, begrüßte er mich. „Naja, den Umständen entsprechend!“, antwortete ich und gähnte. „Was machst du eigentlich hier?“, fragte ich ihn, weil diese Situation etwas komisch war. „Ich wollte dich abholen! Es hat auch seine Gründe! Die Punks wollen dich jetzt wahrscheinlich als Druckmittel nehmen. Die finden schnell raus wo du wohnst, dann bist du nirgends mehr sicher! Da komm ich halt und beschütze dich!“. Er grinste mich an. „Oh, daran hatte ich nicht gedacht! Das ist ja auch total nett von dir! Aber wir müssen jetzt in die Schule!“. „Klar! Hab zwar kein Bock, aber muss ja sein!“.
    Also gingen wir gemeinsam zur Schule. Auf dem Weg machte sich langsam ein Gedanke breit. Wie würde Amber reagieren? Bei diesem Gedanke wurde mir ganz schlecht. Und da war sie schon, die Schule und natürlich in der Schule die Klasse und Amber. Wir betraten gemeinsam das Schulhaus und das Klassenzimmer. Alle Blicke wendeten sich uns zu. Amber kam wie von der Tarantel gestochen auf uns zu. Sabrina und Nadine folgten ihr. „Was machst du denn mit der Streberin da?“, giftete Amber los. Nadine stand hinter mir. Sabrina hatte sich hinter Chris gestellt. „Streberin nimmst du zurück ja! Und was ich mit ihr mache willst du wissen? Ich bin mit ihr hier her gekommen! Ist das denn so schlimm?“, fragte Chris und grinste blöd. „Was ist denn nur mit dir los? Coole Leute wie wir geben sich nicht mit solchen wie ihr ab! Das müsstest sogar du wissen!“. Amber war ziemlich gereizt. Nadine meldete sich auch zu Wort. „Guck dir die doch mal an! Was soll man mit der schon machen? Sie ist eine Streberin, sie ist nicht beliebt und sie ist hässlich!“. Hässlich? Wow, das saß! Mir stiegen die Tränen in die Augen. „Hässlich nimmst du zurück!“. Chris wendete sich an Nadine und blickte sie so finster an, dass sogar ihr das Blut in den Adern gefrieren müsste. „Ich sage es ja nur so wie es ist!“, war ihre antwort darauf. „Chris was ist nur los? Ich dachte du liebst mich!“. Ambers Stimme klang auf einmal sehr traurig. Ich sah wie auch ihr die Tränen hochkamen. Plötzlich stürmte sie aus dem Zimmer. Sabrina folgte ihr und Nadine bedachte uns noch mal mit bösen Blicken.
    Ich ging an meinen Platz. Chris kam mir einfach hinterher. „das was die sagen, das darfst du nicht so ernst nehmen!“, sagte er auf einmal. „Ja ich weis, aber ich bin halt….ich bin nicht so wie die!“. „So wie die muss man nicht sein!“. „Aber du bist doch mit Amber zusammen oder irre ich mich da?“. „Ja eigentlich schon, aber so wie sie eben war kannte ich sie gar nicht! So privat is die voll nett!“. Amber und nett? Das war wie Feuer und Wasser! Das verträgt sich einfach nicht. „Manchmal wäre ich gern so hübsch wie die Drei!“, sagte ich einfach so aus der Seele heraus. „Was glaubst du wie die ohne Schminke aussehen? Nicht anders wie du! Ich mein du schminkst dich auch, aber nicht so viel wie die! Glaub mir, die sollten sich lieber wünschen so zu sein wie du!“, sagte Chris und schaute mich an. Plötzlich fing es an in meinem Bauch zu kribbeln. Oh Nein! Jessica, du darfst dich nicht in ihn verlieben! Das darfst du nicht! „Du solltest mal nach Amber sehen!“. „Ja du hast Recht! Ich komme dann wieder ok!“. Mit diesen Worten stand er auf und verlies das Zimmer. Erst nach einer langen Zeit, oder kam sie mir nur lange vor, kamen die Vier zurück. Ambers Augen waren ganz verheult. Chris hatte seinen Arm um sie geschlungen und flüsterte auf sie ein. Er begleitete sie zu ihrem Platz und blieb noch etwas bei ihr. Sabrina und Nadine kamen auf mich zu. „Du hältst dich gefälligst von Chris fern!“, schimpfte Sabrina auf mich ein. „Sonst hast du ein großes Problem am Hals!“, zickte Nadine und trat mir gegen das Bein. „Aua! Kannst du damit denn nicht endlich mal aufhören?“, brüllte ich Nadine an. Ich hielt mir vor Schreck den Mund zu. „Hört hört! Unsere Streberin kann ja laut werden! Ich würde dir raten besser aufzupassen, wen du anschreist capito!“, stichelte Nadine und schaute mich finster an. Sabrina bedachte mich auch mit eisigen Blicken und die Zwei gingen mit schwingenden Hüften an ihre Plätze.
    Zum Vorklingeln kam Chris zu seinem Platz. Er setzte sich hin. „Und? Ist alles wieder ok?“, fragte ich ihn, weil ich mir doch ein wenig Sorgen machte. Ich wollte keine Beziehung kaputt machen! „Ja ist alles ok! Sie dachte nur das wir irgendwie zusammen wären und da ist sie halt einfach wütend geworden! Sie fand sich hässlich!“. „Wieso?“. „Naja weil sie halt dachte das ich dich hübscher finde als sie!“. „Toll! Du bist ja nett!“. Diese Aussage schmerzte. „Nein so war das nicht gemeint! Amber ist total hübsch, aber in ihrem Herzen ist sie irgendwie, ich sag mal… verbittert! Naja und du siehst halt gut aus und auch in deinem Herzen bist du hübsch! Also verstehst du das?“, er wurde ein wenig rot. „Ja ich verstehe das!“. Er fand mich hübsch! Ich fühlte mich gerade so wie wenn man einem Vogel die Freiheit schenkt. Es war das Erste Mal das mir ein Junge gesagt hatte, ich sei hübsch! Da klingelte es zur Stunde und Frau Heinzig betrat das Zimmer. „Bevor ich den Unterricht aufnehme möchte ich dich, Chris, bitten nach der Stunde zu mir zu kommen!“. Was wollte sie wohl von ihm? Naja, das werde ich dann schon irgendwann erfahren.
    Die Stunde war langweilig wie immer. Am Ende der Stunde ging Chris zu Frau Heinzig. Ich verlies das Schulhaus und beschloss auf ihn zu warten als ich es sah. An die Hauswand war in dunklem rot geschrieben: Wir finden euch! Egal wo ihr seid! Gruß, die Punks! Oh Nein! Sie wussten auf welche Schule wir gingen. Das war bestimmt der Grund warum Frau Heinzig mit Chris sprechen wollte. Ich wartete also. Und ich wartete auch noch nach 30 Minuten. Nach noch einer halben Ewigkeit kam er endlich. Sein Gesicht zeigte das er gereizt war. „Hey was ist denn los?“. „Tja was wohl? Hast doch das Grafity auch gesehen oder? Frau Heinzig macht sich Sorgen um die Schule und so! Sie hat auch gesagt das ich mich von dir fern halten soll, weil ich dich sonst verderben würde!“. Er kickte einen Stein weg und kramte aus seiner Hosentasche ein Päckchen Zigaretten. Er zündete sich eine an. „Du und mich verderben? Wie kommt die denn da drauf?“. „Was weis ich! Ist mir auch egal! Ich hau jetzt ab! Ich muss irgendwo Kohle auftreiben, eher lassen die uns nicht in Ruhe!“, seine Antwort war bitter und er zog kräftig an der Zigarette. „Ich hab nur keine Ahnung wo ich so schnell Geld her bekommen soll!“. „Wie viel Schulden hast du denn?“. „200€!“. „So viel? Oh Man! Was hast du da nur gemacht?“. „Is doch egal! Is eh alles bescheuert was ich mache! Ich muss wahrscheinlich irgendwo einbrechen!“, in dieser Aussage lag so viel Ernst, wie wenn Frau Heinzig sagte Überraschungstest! „Mach das bitte nicht!“. „Und wie soll ich sonst an so viel Knete kommen?“. Ich dachte nach. 200€ war eine Menge Geld, allerdings hatte ich etwas gespart. Auf meinem Konto müssten so 300€ sein. „Ich könnte dir…das Geld geben!“, fiel mir ein, doch ich war mir nicht so ganz sicher ob das so eine gute Idee war. „Das würdest du tun? Ey, das musst du nicht! Das is meine Sache!“. „Ich möchte aber! Bitte, ich will dir doch nur helfen!“. „Aber das is so viel Geld! Nimm das lieber für dich!“, er schaute mich mit einem Blick an, bei dem ich das Gefühl hatte meine Beine würden zu Pudding werden. „Nein! Ich will dir das Geld geben ok!“, ich war mir jetzt sicher das ich das tun wollte. „Du bist echt ein Sturkopf! Aber ich brauch das Geld noch heute!“. „Kein Problem! Ich geh dann zur Bank und hole das Geld. Blos, dann muss ich dir das ja bringen!“. „Ok…dann kommst du halt….Nein das geht nicht!“. Er schaute zu Boden als hätte er etwas gesagt, was verboten wäre. „Was hast du denn?“. „Ach ich…ich hätte gedacht das du dann zu mir kommen könntest, aber das geht nicht!“. „Warum denn nicht? Ist doch nicht verboten oder?“. „Frau Heinzig hat vielleicht Recht! Meine Welt ist etwas anders!“, nun schaute er mich wieder an. Ich dachte nach. Irgendwie müssen wir das ja lösen. „Ich habe in dieser Zeit so viel erlebt, da kann mich dein zu Hause kaum noch schocken!“, sagte ich und grinste. „Das glaubst du! Aber wenn du es so willst! Komm dann wenn du das Geld hast zu dieser Adresse!“, er gab mir einen Zettel wo die Straße und die Hausnummer draufstand. „Ok! Wir sehen uns dann!“, verabschiedete ich und lächelte ihn an. „Ja bis später!“, sagte er und lächelte auch. Also gingen wir beide nach Hause. Ich in meine Welt und er in seine Welt. Doch bis jetzt wusste ich noch nicht, wie seine Welt wirklich war.
    Als ich zu Hause war, waren meine Eltern nicht da. Also, wie komme ich jetzt an die 200€? So einfach war das gar nicht. Meine Eltern wachten über meinem Konto und ich hatte keine Chance an das Geld zu kommen. Allerdings hatte ich auch in meinem Sparschwein etwas Geld. Ich ging in mein Zimmer und zählte das Geld. Es waren genau 140€. Mist! Es fehlten noch 60€. Da kam mir die Idee. In unserer Haushaltskasse war auch einiges an Geld. Doch wenn ich das fehlende Geld aus der Kasse nehmen würde, beklaute ich da nicht meine Eltern? Doch ich musste es tun. Die Punks sollten ja nicht mein ganzes Leben kaputt machen. Also griff ich in die kleine Büchse die auf dem Regal stand und nahm mir 60€.
    Ich steckte das Geld ein und machte mich auf den Weg. Meinen Eltern hatte ich einen Zettel hingelegt. „Ich bin ein wenig spazieren! Wir sehen uns später! Kuss, Jessica“.
    Ich studierte die Adresse. Doch dieser Straßenname kam mir gar nicht bekannt vor. Was sollte ich nur tun? Zu meinem Glück kam mir eine Frau entgegen. Ich fragte sie nach dem Weg. Sie beschrieb mir wo ich lang musste und ich bedankte mich. Also stiefelte ich los. Nach 25 Minuten Fußweg, veränderte sich die Gegend.
    Die Häuser verwandelten sich in riesige Wohnblöcke, welche grau und hässlich waren. Überall lagen Bierflaschen, Zigaretten und sonstiger Müll herum. Ich ging weiter. Die Vorstellung dass Chris hier wohnt, war einfach furchtbar. Doch da war es, das Schild mit dem Straßennamen welcher auf dem Zettel stand. Jetzt musste ich nur noch die Hausnummer finden. Mir kam ein Mann entgegen. Ich beschloss ihn zu fragen. „Entschuldigen sie bitte, aber könnten sie mir sagen, wo diese Adresse ist?“, fragte ich in meinem höflichsten ton. „Das is dorte drüben! Aber so jemand wie du hat im Ghetto nix zu suchen! Hau lieber ab!“, sagte der Mann ziemlich gereizt. Im Ghetto? Was hab ich mir nur dabei gedacht hierher zu kommen? Aber ich musste weiter. Ich bedankte mich bei dem Mann und ging weiter. Er schaute mir noch ein wenig nach. Als ich dann vor dem Haus stand, wusste ich nicht was ich denken sollte. Das war eins der kaputtesten Häuser, die hier rumstanden. Ich blickte auf die Klingelschilder. Ich las ein paar Nachnamen und mittendrin stand einfach nur Chris. Ich klingelte. Da sprang die Tür einfach auf und ich trat ein. In dem Treppenhaus lagen überall Bierflaschen und es stank nach Zigarettenrauch. An den Wänden war Grafity, welches nicht gerade nett war. Das mussten die Punks gewesen sein, denn diese Sprüche wandten sich alle an Chris. Ich ging die Treppe hoch. Im 3. Stock stand eine Tür offen. Ich ging auf sie zu. Und da stand Chris plötzlich vor mir. Er sah nicht gerade begeistert aus. Ich lächelte ihn an und sagte: „So, da bin ich!“. Ich lies mir nichts anmerken das ich ziemlich entsetzt war. „Seh ich ja! Komm rein!“. Ich folgte ihm in die Wohnung. Sie war nicht gerade großzügig eingerichtet, aber das nötigste stand darin. Ich wunderte mich dass niemand anderes hier war. Und es gab auch nur ein Schlafzimmer. Wir gingen ins Wohnzimmer. Er zeigte mir das ich es mir bequem machen konnte. Ich setzte mich auf das Sofa. Er brachte mir etwas zu trinken. „So, ok…hast du das Geld dabei?“. Er versuchte mich nicht anzusehen, weil ihm das alles wahrscheinlich ziemlich peinlich war. „Ja habe ich! Du sag mal, wohnst du alleine hier?“. „Ähh…ja!“, er blickte immer noch weg. „Cool!“, sagte ich um ihn nicht noch mehr zu beunruhigen. „Du ich geh mal kurz nach unten! Ich muss was holen! Wartest du? Ich beeil mich auch!“. „Ja klar!“. Er ging ins Treppenhaus und ich war allein. Also packte ich die Gelegenheit beim Schopfe und inspizierte die Wohnung. Ich ging in sein Zimmer. Sein Bett sah aus, als hätte er es selbst gebaut. Weiterhin stand in dem Zimmer ein Schrank, ein Schreibtisch, ein Fernseher und eine Stereoanlage. An den Wänden waren Poster von Billy Talent und Nirvana. Alles in allem sah es aus wie in einem typischen Jungenzimmer, nur etwas armseliger. Ich schaltete die Stereoanlage an, weil ich diese Stille nicht ertrug. Ich erschrak, als mich plötzlich Billy Talent anbrüllte. Da stand Chris im Zimmer. „Wenn das richtig laut is haut das dir die Birne weich!“, sagte er und grinste. In seiner Hand hielt er einen Umschlag. Ich machte die Musik aus. „Komm mit! Wir müssen uns beeilen!“, er ging in die Stube. Ich folgte ihm. „Ok, wir müssen das Geld hier rein tun und dann müssen wir es zur Laterne schaffen! Und unsere Namen müssen auf den Umschlag!“. „Gut, aber woher weist du das sie das Geld auch erhalten? Es kann doch sein ein Landstreicher oder so nimmt das Geld!“. Ich hatte da so meine Bedenken. „Das wird nicht passieren! Die Punks sind in der Nähe. Sie werden sich den Umschlag dann sofort holen!“, sagte Chris und lächelte. „Hey, alles ganz easy! Vertrau mir ok!“. „Ja ok! Wir sollten uns jetzt aber beeilen, ich muss dann bald zu Hause sein!“. „Ok, tu du mal das Geld in den Umschlag und ich such mal einen Stift!“. Ich packte das Geld in den Umschlag. Er kam mit einem Filzstift zurück und er schrieb: An die Punks, von Chris und Jessica. Seine Schrift war so Chaotisch. „Los! Wir müssen!“, sagte er und zog mich vom Sofa. Wir gingen also zum Park.
    Als wir bei der Laterne ankamen, befestigte Chris Umschlag an ihr. Und dann umarmte er mich. Und er flüsterte mir ins Ohr: „Ey danke! So was hat noch nie jemand für mich gemacht! Und ich bin dir dankbar!“. Mir kamen die Tränen. Ich wollte ihn nie wieder loslassen. „Ich danke dir! Du hast mir gezeigt, dass ich doch Freunde haben kann! Und ich bekomme auch gleich den besten Freund der ganzen Welt! Dafür danke ich dir!“, flüsterte ich ihm zu. In meinem Bauch kribbelte es schon wieder. Ich durfte mich nicht in ihn verlieben! Das geht einfach nicht! Ich ließ ihn schnell los. Er schaute mich an. Ich schaute weg. „Wir müssen jetzt hier weg! Und zwar schnell!“, sagte er und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie und ehe ich bis 3 zählen konnte, rannten wir auch schon.
    Erst vor meinem Haus blieben wir stehen. Ich war ganz außer Atem. „Wieso müssen wir nur immer so schnell weglaufen?“, fragte ich ihn mit einem lächeln auf den Lippen. „Tja, willst du etwa das die uns kriegen? Also ich jedenfalls nicht!“, sagte er grinsend. Da hatte er ja auch Recht! Die Punks sollten uns auf keinen fall kriegen. „Ok, ich geh dann jetzt auch mal! Wir sehen uns morgen!“. „Ja bis Morgen! Ach und du solltest etwas mehr Zeit mit Amber verbringen!“, sagte ich zu ihm. „Hmm…“. Er sah nicht gerade begeistert aus. Ich wollte mich gerade umdrehen, als mich auf einmal ein unglaubliches Gefühl durchfuhr. Ich drehte mich um, doch Chris war weg. Ich fasste an meine Wange. Die Stelle die er geküsst hatte, brannte wie Feuer.
    Als ich das Haus betrat, schwebte ich fast. Meine Eltern waren schon da, es war ja auch schon 19 Uhr. „Jessica, wo warst du so lange?“, fragte Paps. „Na spazieren! Hatte ich doch auf den Zettel geschrieben!“, sagte ich. „Mein Schatz, wir dachten du kämst eher nach Hause, wir hatten Angst um dich!“, sagte Mama besorgt. „Keine Sorge! Mir geht es gut! Ich werde euch auch nicht noch mal solche Angst machen!“, versprach ich. Meine Eltern wären zwar schon lange tot vor Sorge wenn sie wüssten was ich schon alles erlebt hatte.
    Am Abendbrottisch fragte mich Paps: „Was ist eigentlich mit diesem Neuen in deiner Klasse? Verstehst du dich gut mit ihm?“. „Ja das tue ich! Er sitzt neben mir und wir sind Freunde!“, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Das ist schön!“, freute sich Mama. Unser weiteres Gespräch war eigentlich wie immer. Meine Eltern erzählten von der Arbeit und mehr nicht. Ich ging so gegen 20.15 Uhr ins Bett. Ich fing an ein Buch zu lesen. Es war dann schon so gegen 22 Uhr als ich das Licht löschte. Meine Eltern schliefen schon und auch ich war sehr müde. Nach ein paar Minuten klopfte etwas an meinem Fenster. Ich erschrak. Wer konnte das sein? Ich ging ans Fenster und schaute hinaus. Ich blickte direkt in zwei Augen, es waren die Augen von Chris. Ich öffnete das Fenster und er kam herein. Er war voller Blut. Er hatte im Gesicht eine riesige Wunde und er hielt sich den Bauch. Auch da blutete er. Die Wunde am Arm war auch wieder aufgerissen. „Oh mein Gott was ist mit dir?“, fragte ich ihn entsetzt. „Die…Punks!“, brachte er noch heraus bevor er zusammenbrach. Ich raste in das Zimmer meiner Eltern und weckte sie. Mir waren die Tränen gekommen. Als Paps Chris sah, hob er ihn auf und trug ihn zum Auto. Er fuhr ihn ins Krankenhaus. Mama und ich blieben zurück. „War das Chris? Was ist mit ihm los? Wer hat ihn so übel zugerichtet?“, fragte Mama und ich erzählte ihr alles. Meinen nächtlichen Ausflug, die Erpressung und das ich bei ihm zu Hause war. Mama hörte sich alles genau an und tröstete mich, weil ich wie ein Schlosshund heulte. „Aber wieso hast du mir das denn nicht alles früher erzählt?“. „Weil…weil ich Angst hatte ihr würdet mir verbieten mit Chris befreundet zu sein!“, sagte ich. Mama stand auf und half mir hoch. „Komm!! Wir fahren jetzt erstmal ins Krankenhaus!“. Ich zog mir schnell etwas an und 10 Minuten später saßen wir im Auto.
    Als wir ankamen, sagten uns die Ärzte dass Chris im OP lag. Er hatte eine üble Schnittwunde am Bauch, welche man nähen musste. Paps saß im Wartezimmer und empfing uns. Auch er stellte diesen ganzen dummen Fragen und ich erzählte auch ihm alles, nur das Paps nicht so ruhig blieb wie Mama. Doch meine Eltern klärten alles und waren sich einig, dass erstmal Chris etwas wichtiger war.
    Wir saßen die ganze Nacht im Warteraum. Erst so gegen 7 Uhr rief uns ein Arzt zu sich. „Dem Jungen geht es wieder gut, wenn man mal von seinen Schmerzen absieht. Er muss noch ein paar Tage zur Beobachtung hier bleiben. Wenn sie möchten können sie jetzt zu ihm. Natürlich stürmte ich in das Zimmer. Chris lag in einem Bett und trug weiße Kleidung. Er war ziemlich blass und hatte die Augen geschlossen. Meine Eltern waren noch draußen und unterhielten sich mit dem Arzt. „Hey, na wie geht’s dir?“, fragte ich Chris und setzte mich an sein Bett. Er öffnete die Augen und sah mich an. „Naja, wie man´s nimmt! Danke für die Rettung!“, antwortete er. „Ist doch klar! Wieso haben dich die Punks angegriffen?“. „Sie…wollten noch mehr Geld! Weil ich´s ihnen ja nicht gleich gegeben hatte!“. Seine Augen waren wieder geschlossen. Da fiel mir der Kuss wieder ein. Sollte das etwa heißen das er mich mag? Ich wollte ihn fragen, aber traute mich nicht. In Gedanken fuhr ich mit meinem Finger über die Stelle. Ich sah nicht, das Chris mich beobachtete. Da klingelte sein Handy. „Gehst du bitte für mich ran?“, bat er mich. Ich drückte auf den Hörer. „Ja?“. „Hallo… Chris?“. Das war Amber. „Hey Chris, das ist Amber!“. „Aha! Macht doch nix!“, sagte er und grinste. „Nein hier ist Jessica!“. „Wieso gehst du an sein Handy? Gib ihn mir mal!“. „Das geht nicht! Er ist im Krankenhaus! Er kann nicht ans Telefon! Soll ich etwas ausrichten?“. „Wieso ist er im Krankenhaus und du bist bei ihm?“. Ich schaute mir das Handy an und entdeckte die Lautsprechertaste.
    „Du kannst jetzt mit ihm reden!“. „Ok! Hey Chris! Was ist denn los?“. „Bin im Krankenhaus! Ach und Jessica ist hier, weil sie mich gerettet hat!“. „Dich gerettet? Hat dich jemand überfallen oder was?“. „Ja!“. „Oh mein Gott! Wer denn?“. „Nur ein paar Punks! Is aber nicht weiter schlimm!“. Chris musste natürlich den Coolen spielen. Ich sah aber, das ihm das alles nicht leicht fiel. „Ich komme jetzt zu dir ok?“. „Nee lass mal! Ich hab ja Jessica!“. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. „Wie jetzt? Ich als deine Freundin soll nicht zu dir kommen? Also sag mir jetzt ob du mich noch liebst oder ob es jetzt eine andere gibt! Lass mich raten, du liebst Jessica!“. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Was würde er wohl jetzt sagen? „Es gibt keine andere! Aber für mich gibt es auch dich nicht mehr! Amber…ich mach Schluss ok! Ich glaub das funktioniert nicht!“. Seine Augen waren schon wieder geschlossen. „Du…du machst am Telefon Schluss?“. Ich hörte wie Amber anfing zu schluchzen. Irgendwie tat sie mir leid. „Na du hast doch gefragt! Ich hab dir nur gesagt wie es ist!“. Jetzt heulte Amber richtig los. Sie legte auf. Meine Eltern kamen ins Zimmer. „Der Arzt hat gesagt das Chris so in 3 Tagen nach Hause kann, aber überwacht werden müsste. Wir hätten gedacht dass Chris in unserem Gästezimmer wohnen kann! Dein Vater hat auch nichts dagegen und du ja bestimmt auch nicht! Außerdem ist heute Samstag und du könntest den ganzen Tag hier bleiben. Und nächste Woche sind 2 Tage frei. Mittwoch und Donnerstag. Dann wäre nur noch Freitag und du könntest dich um ihn kümmern!“. Von dieser Idee war ich total begeistert und umarmte meine Eltern. Chris hatte auch nichts dagegen, er wollte uns bloß nicht zur Last fallen.
    Als die 3 Tage um waren, hatte ich das Gästezimmer hergerichtet, damit sich Chris auch richtig wohl fühlt. Als er ankam brachten wir erstmal seine Sachen ins Zimmer und dann gab es Essen. Paps konnte natürlich nicht anders und stellte Chris erstmal ein paar Fragen.
    Nach dem Essen, zeigte ich Chris sein Zimmer, das Bad und natürlich mein Zimmer. Er schaute sich alles genau an. „Das is wirklich anders! Wenn man da mal meine Bude sieht!“, sagte er. Er ging zum Fenster. „Du siehst sie ja!“. Ich wusste natürlich das er von der Laterne sprach. „Ja ich sehe sie! Und jeden Abend leuchtet ihr Licht in mein Zimmer. Also so indirekt! Ich sehe sie immer leuchten!“. „Das is cool! Ich muss immer erst sonst wie weit laufen das ich sie seh!“. Er lies sich auf mein bett fallen. „tut das genähte eigentlich noch weh?“. „Naja es geht! Hier guck mal!“. Er zog sein T-Shirt hoch und ich konnte die Wunde sehen. Sie war ziemlich groß. Im Gesicht hatte er ein Großes Pflaster und am Arm hatte er einen Verband. Natürlich hatte er auch viele blaue Flecke. „Sieht übel aus!“. „Ach das wird schon!“. Er grinste mich an. Er legte sich hin. Und auf einmal hielt er etwas in der Hand. Es war mein Tagebuch. „Was´n das?“, sagte er und öffnete es. Er las den Text auf der Ersten Seite. „Dies ist das Tagebuch von Jessica. Wer es wagt hier drin zu lesen ist so gut wie tot!“. Ich hatte vielleicht ein wenig übertrieben, aber lieber direkt als gar nicht! Er schlug die erste Seite auf. „Hey lass das! Das geht dich nichts an!“, schrie ich ihn an. „Liebes Tagebuch!“, las er vor. „Hör auf!“, brüllte ich und stürzte mich auf ihn. Er sprang auf und rannte mit dem Buch durch mein Zimmer. Ich rannte ihm hinterher. „Hör auf * noch mal!“, fluchte ich. Endlich hatte ich ihn und entriss ihm das Tagebuch. Ich war so wütend das ich ihn mit voller Wucht aus meinem Zimmer stieß und die Tür zuknallte. Ich schloss sie zu und mir kamen die Tränen. Wieso war er nur so ein Idiot? „Hey komm mach auf! War doch nur Spaß!“, rief er von draußen. Spaß?! Der hat Nerven! „Hau ab! Verschwinde du Idiot!“, brüllte ich zurück. Mir liefen die Tränen über die Wangen. Ich hörte wie er seine Tür zuknallte. Gut das meine Eltern nicht da waren. Ich war so wütend! Ich schmiss mein Tagebuch in die Ecke und lies mich auch mein Bett fallen. Nach einer halben Stunde hörte ich wie sich eine Tür öffnete und sich wieder schloss. Ich stand auf und öffnete meine Tür. Vor meiner Tür lag ein Umschlag. Ich nahm in mit in mein Zimmer. Ich öffnete ihn und las: Liebe Jessica,
    Das mit deinem Tagebuch tut mir leid! Ich wollte dich doch nur ein bisschen ärgern! Aber jetzt ist mir klar, das ich hier fehl am Platz bin! Ich gehe wieder nach Hause! Ich wollte dir wirklich nichts böses! Am besten ist es, wenn wir uns nie wieder sehen! Ich hab dich wirklich gern! Sehr sehr gern! Aber es ist wirklich das Beste!
    Liebe Grüße, Chris
    Oh Nein! Er geht nach Hause? Das ist aber nicht gut! Und was meinte er damit, das er mich wirklich sehr sehr gern hatte? Sollte das etwa heißen…? Nein, das kann nicht sein! Mir kamen erneut die Tränen. Ich stürmte die Treppe runter und rannte meine Eltern fast über den Haufen. Sie sahen meine Tränen und machten sich gleich große Sorgen. Ich erklärte ihnen schnell dass ich zu Chris musste.
    Ich rannte auf die Straße. Ich rannte in den Park zur Laterne. Dort angekommen, sah ich die Punks. Sie bemerkten mich und hatten mich sogleich umstellt. „Hey is das nicht die Freundin von Chris?“, sagte der eine. „Ja genau! Los komm die kidnappen wir!“.
    Mit diesen Worten war ich auch schon in ihrer Gewalt. Sie schleppten mich an einen Ort den ich nicht kannte. Das musste ihr Lager sein. „Ok, Chris muss hier her kommen! Schreiben wir mal einen Brief!“. Einer der Punks fing an einen Brief zu schreiben, als er fertig war, zeigte er ihn mir. Wir haben deine Freundin! Wenn du sie je wieder sehen willst, dann bring 500€ zur Laterne oder es sieht schlecht für sie aus!
    „Bring das zu ihm! Ach und das noch dazu!“. Er sah die Kette die ich um meinen Hals trug. An ihr war ein kleines silbernes Herz. Er nahm sie mir ab und gab alles einem der Punks. Der machte sich auf den Weg zu Chris. „So meine Kleine, dein Lover wird bestimmt bald hier sein um dich zu retten! Wir werden bei der Laterne auf ihn warten!“. Mit diesen Worten verschwanden die Punks. Sie hatten mich an einen Stuhl gefesselt und ich hatte keine Chance zu entkommen.
    Ich war alleine. Und das sehr lange. Plötzlich hörte ich jemanden kommen. Ich hatte Angst. Auf einmal stand jemand hinter mir und hielt mir den Mund zu und auf einmal stand Chris vor mir. „Ich befreie dich ok! Und dann müssen wir hier weg!“. Er machte mich los und gab mir meine Kette. Ich stand auf und wir schlichen davon. Doch wir hatten Pech. Die Punks kamen gerade zurück. „Hey, das zählt nicht! Erst das Geld und dann bekommst du sie!“, sagte einer der Punks trocken. „Ihr wisst genau das ich nicht so viel Geld hab!“, sagte Chris. „Tja, dann ist das dein Pech!“. Die Punks hatten uns schon wieder umkreist. Unsere Chancen standen gleich 0! Chris nahm meine Hand. Und er wirbelte herum und riss mich mit. Er stieß ein paar der Punks zur Seite, trat ein paar andere und zog mich mit sich. Und schon wieder waren wir am rennen. Die Punks folgten uns. Chris rannte mit mir irgendwo hin. Ich hatte keine Ahnung wo wir waren. Diese Situation erinnerte mich an unsere erste Flucht. Wir hatten schon so viel erlebt. Mittlerweile hatten wir den Park verlassen und liefen eine Straße runter. Die Punks folgten uns zwar, aber wir hatten einen großen Vorsprung.
    Chris zog mich in eine Seitenstraße und wir blieben endlich stehen. „Warum bist du so dumm und gehst in den Park?“, sagte er zornig. „Warum bist du so fies?“, sagte ich zornig zurück. Er schaute zu Boden. „Es tut mir leid ok?“. „Nein nix ist ok! Was ist nur los? Ich verstehe dich einfach nicht!“. Meine Augen füllten sich schon wieder mit Tränen und ich heulte einfach los. Chris schlang seine Arme um mich und zog mich zu sich heran. Ich heulte mich aus und er streichelte mir übers Haar. „Bitte…ich will nicht das du wegen mir weinst ok!“, auch er schluchzte. „Ich…will ja auch nicht weinen, aber…ich kann einfach nicht anders ok! Als ich deinen Brief gelesen hatte, musste ich dich einfach suchen und mich bei dir entschuldigen! Ich wollte dich nicht Idiot und so nennen!“. „Ich wollte auch nicht so fies zu dir sein! Nicht zu dir! Ach und ich hab was für dich!“. „Für mich?“, ich wusste gar nicht so richtig was jetzt passieren würde. Er holte etwas aus seiner Jackentasche. Es war ein Armband. Ein sehr schönes Armband mit rosa Steinchen. Es glitzerte in der Sonne. „Kann ich es dir ranmachen?“, fragte er mich. „Ja…gerne!“, sagte ich ihm und hielt meinen Arm hin. Er machte das Armband fest. „Ich bringe dich jetzt nach Hause ok! Sagst du deine Eltern bitte Danke von mir?“. „Ok, mache ich!“. Also gingen wir zu mir nach Hause. Vor dem Tor verabschiedeten wir uns. Ich richtete meinen Eltern aus, was Chris mir gesagt hatte. Sie freuten sich sehr darüber. Ich ging in mein Zimmer. Das Armband war sehr hübsch und als ich es mir genauer ansah, sah ich einen kleinen Schriftzug. Forever You´res! Sollte es wirklich so sein? Hatte dieses Armband wirklich die Bedeutung die mir gerade durch den Kopf schwirrte? Ich musste ihn Morgen fragen! Ich holte mein Tagebuch hervor.
    Donnerstag, den 28. Februar,
    Liebes Tagebuch,
    Der morgige Tag würde meinen Ganzen Mut kosten! Dieses Armband und die Bedeutung! Forever You´res stand darauf! Aber was war wenn ich mir alles nur einbildete?
    Ich muss ihn trotzdem fragen! Entweder Morgen oder Nie!

    Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie überfahren. Ich war aufgeregt. Doch ich musste es tun. Ich machte mich extra hübsch für heute. Ich aß so gut wie nichts und Mama machte sich schon Sorgen. Ich zeigte ihr das Armband und sie sah den Schriftzug. Sie verstand, wie so oft!
    Auf dem Weg zur Schule malte ich mir die verschiedensten Antworten und Reaktionen aus.
    Als ich dann ankam, kamen Amber, Sabrina und Nadine auf mich zu. Nadine trat mir kräftig auf den Fuß und Amber giftete mich an. „Du! Du hast mir Chris ausgespannt!“. Die 3 waren kurz davor mich umzubringen, als Chris kam. „Was macht ihr da? Verschwindet!“, ging er die 3 an. „Wir verschwinden jetzt nicht! Wenn hier einer abhaut dann du!“, Nadine war wirklich böse. Sie konnte richtig gefährlich werden. „Los, sag allen dass du Mich wegen ihr verlassen hast! Sag es allen!“, fauchte Amber.
    „Ok! Wie du willst!“. Er nahm meinen Arm und hielt ihn hoch. „Seht ihr alle das Armband? Jessica, du bist anders wie die anderen! Ich mochte dich von der ersten Sekunde an! Der Schriftzug, sagt ja nun alles!“. Er lies meinen Arm los. „Was soll das nun heißen?“, fragte ich ihn. „Jessica, du bist die mit der ich zusammen sein will! Und mit dir würde ich bis ans Ende der Welt gehen!“. Er schaute mich an. Plötzlich riss jemand an meinem Arm und Amber hielt das Armband in der Hand. „Forever You´res! Mein Gott wie kitschig!“. Sie schmiss das Armband auf den Boden. Ich war so wütend, das ich gar nicht wusste was ich tat. „Du bist doch bloß eifersüchtig, weil ich etwas habe, was du nie haben wirst!“, ging ich Amber an. Darauf fing sie an zu weinen. Sabrina ging mit ihr an ihren Platz und tröstete sie. Nadine blieb vor mir stehen. „Du kleine Schlampe!“, schrie sie und wollte mich schlagen. Doch da stand Chris vor mir und stieß Nadine zur Seite. „Hau ab! Lass sie in Ruhe!“, brüllte er sie an. Nadine verzog sich zu Amber und Sabrina.
    „Und was sagst du?“, fragte Chris. „Was ich sage?“, ich hatte keine Ahnung was er wollte. „Na ich meine, willst du nun meine Freundin sein?“, er hob das Armband auf und hielt es mir hin. „Ob ich deine Freundin sein will?“, sagte ich in einem angewidertem Ton. Ich wollte ihn mal ein bisschen ärgern um mich zu rächen!
    „Ok…ich glaub das heißt dann wohl nein!“, er steckte das Armband ein. „Spinnst du? Das heißt ja! Ich wollte dich nur mal ein bisschen ärgern!“, sagte ich und fing an zu lachen. „Du bist so fies!“, er holte das Armband wieder hervor und reichte es mir. Und dann küsste er mich. Nicht nur auf die Wange sondern auf den Mund.



    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    Mingo-Mausi - 16.03.2008, 14:29


    Mein ganzer Körper fing an zu beben. Ich war so glücklich.

    Freitag, den 29 Februar,
    Liebes Tagebuch,
    Ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt. Ich hab in den letzten Wochen so viel erlebt. Und mir ist das Beste passiert was es gibt! Ich habe meine große Liebe gefunden. Meine Eltern freuen sich so für mich und sie finden Chris auch richtig toll!
    Er hat meinem Leben einen ganz neuen Sinn gegeben und ich bin froh darüber!
    Unser Zeichen ist die Laterne. Wir haben mit Kreide „In Love Forever!“ auf sie geschrieben und unsere Namen darunter.
    Ich glaube mir wäre das alles nie passiert, wäre nicht die Laterne gewesen und ich bin ihr dafür sehr dankbar!



    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    xXxTeigerxXx - 16.03.2008, 22:15


    wollte nicht auf 'doof' klicken! sry, sry, sry, sry, sryyyyyyyyyyyyy!!!!! :oops: :oops: :oops: :oops: :oops: hab mich voll verklickt



    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    LillyRose - 16.03.2008, 22:17


    also die Geschichte finde ich schon toll nur sie ist zimlich gleich wie Maya und Domenico :roll: das merkt man schon zimlich das da viel von abgeschaut ist



    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    Nicki- Mausi - 17.03.2008, 13:51


    ich find sie auch schön, is halt ein bissel maya und domenico- mäßig, aber ich finds schön :D



    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    Mingo-Mausi - 17.03.2008, 16:28


    thx leutz! ja habt ihr recht wegen maya und domenico! aber is halt so...hmmm..inspiration!^^ trotzdem danke!^^



    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    Melanie - 04.08.2008, 19:36


    Also ich find die Geschichte echt toll :) Und das sie etwas Ähnlichkeit hat mit der von Maya&Domenico find ich auch gut ;) Außerdem hat sie ja auch noch andere Situationen :) Ich muss schon sagen : Suuuuuuuuupeeeeer :D
    Liebe Grüße,Melli :-*



    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    smili - 07.09.2008, 20:53


    ich finde sie ist mega gut geschrieben!! geil.

    aber voll die nachmachung.. (nicht böse gemeint, ich finds eigentlich nich so schlimm...)
    :wink:



    Re: Die Laterne (meine eigene story!)

    claudi - 09.09.2008, 14:15


    Nicki- Mausi hat folgendes geschrieben: ich find sie auch schön, is halt ein bissel maya und domenico- mäßig, aber ich finds schön :D


    ne?
    bissi nachgemacht vllt auch 8)



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