Jugendpsychiater zur Mediensucht

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    Re: Jugendpsychiater zur Mediensucht

    Dusky - 28.01.2008, 15:25

    Jugendpsychiater zur Mediensucht
    Aus dem Spiegelwelten-Forum:

    Mediensucht - Die unterschätze Gefahr für die junge Generation?

    Nicht nur seit einigen Amok-Läufen und der großen Debatte über sogenannte "Killerspiele" stehen Medien wie Fernsehen, Handy und PC, in den Händen von Kindern und Jugendlichen, in einem immer schlechteren Licht.
    Und den Befürchtungen vieler Spezialisten nach auch vollkommen zu recht.
    Die Gefahren, die diese Medien und vor allem ihr sorgloser, häufiger Konsum in der Entwicklung von Minderjährigen und die Auswirkungen auf ein späteres Leben, werden noch viel zu sehr unterschätzt.

    Allgemeines vorweg:

    Heute schätzt man, dass 90 Prozent aller Menschen auf irgend eine Art süchtig sind. Dabei spielen nicht nur bekannte Drogen wie Kokain, LSD, Zigaretten oder Alkohol eine Rolle. Alltägliche Begriffe wie Kaufsucht, Magersucht, Arbeitssucht, Spielsucht zeigen, dass Sucht weitaus mehr beinhalten kann, als die Abhängigkeit von einer stofflichen Droge.
    Dabei sind die Übergänge, wann etwas nur Leidenschaft, Vernarrtheit oder echte Abhängigkeit ist sehr fließend und die Definitionen von Gesellschaft und Medizin gehen teilweise sehr auseinander.
    Am Häufigsten verbindet man den Begriff jedoch immer noch mit Drogen und Halluzinogenen. "Droge" ist übrigens ein Begriff aus der Pharmakologie und ursprünglich eine Bezeichung für getrocknete Arzneipflanzen. Heute wird der Begriff für Stoffe verwendet, die die Funktion des zentralen Nervensystems einwirken und diese verändern können.

    Die Ursachen für das Entstehen einer Sucht sind vielschichtig. Dabei spielt die Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe, einer Gesellschaftsschicht oder geschlechtsspezifische Muster keine Rolle. So etwas wie eine "Suchtpersönlichkeit" gibt es nicht. Wohl aber Risikofaktoren, die die Entstehung von Sucht begünstigen können.

    Und leider wird eine Sucht, besonders eine "harmlosere", womöglich wenig auffällige Sucht wie Kaufsucht oder Arbeitssucht leicht unterschätzt oder verkannt.
    Tatsache aber ist: Jede Art von Sucht kann je nach ihrer Intensität eine große seelische und/oder körperliche Belastung darstellen, nicht nur für den Betroffenen.

    Die Symptome sind unterschiedlich, je nach Abhängigkeitsmittel und der Stärke der Sucht. Bei Internetsüchtigen ist es ein auffälliger Rückgang sozialer Kontakte, da die meiste Freizeit online verbracht wird, Schweißausbrüche, Nervosität, hohe Atem- und Herzfrequenz, sowie Angstzustände, wenn das Medium nicht genutzt werden kann, die Betroffenen können kaum an einem angeschaltenen Computer vorbeigehen. Bei Handybenutzern ist das kleine Telefon permanent angeschaltet, sie nehmen es überall mit hin, sie haben Nervositäts- und Angstzustände sind sie einmal nicht erreichbar, geben das Handy nicht aus der Hand usw. Allen gemeinsam ist eine seelische Abhängigkeit, das Medium tröstet, beglückt, entspannt, hilft, muss einfach da sein.

    Gerade die Sucht nach Medien kann einen gravierenden Einschnitt in das Sozialleben eines Menschen bringen, soziale Kontakte, ob zu Freunden, der Familie oder fremden Personen, reißen immer mehr ab, sind nur noch unwichtiges Nebenher, die Freizeit konzentriert sich auf das Ausleben der Sucht, es können sprachliche Beeinträchtigungen, Leistungsabfall, geringere physische und psychische Belastbarkeit, Leseschwächen und sogar der Verlust einer eigenen Identität die Folge sein. Letzteres tritt vorallem bei Internetsüchtigen auf, die in Chats und Online-Games in andere Rollen schlüpfen und so mehr und mehr den Bezug zum eigenen Ich verlieren. Das ständige Rollenspiel wird mehr und mehr zu einer ernstzunehmenden Realitätsflucht und führt letztendlich zu sozialer Isolation.
    Gerade Jugendliche sind immer stärker davon betroffen, als stärkste Internet-Nutzer und Online-Game-Zielgruppe.

    In einem Interview der Tagesschau mit einem Jugendpsychiater zum Thema Mediensucht und die Gefahr für Jugendliche:
    Zitat:tagesschau.de: Herr Bilke, ist Mediensucht ein wachsendes Problem?

    Oliver Bilke: Ja. In kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken gab es noch vor fünf, sechs Jahren vielleicht ein oder zwei Jugendliche, die Probleme mit dem Konsum von Computerspielen oder dem Fernsehen haben. Mittlerweile gibt es bundesweit pro Klinik zwei, drei Fälle im Jahr, bei denen man von starker Abhängigkeit sprechen muss.

    tagesschau.de: Wann tut man das?

    Bilke: Wenn der Jugendliche sich seelisch und körperlich zugunsten der Spielwelt vernachlässigt. Zum Beispiel: Es wird kaum noch etwas Vernünftiges gegessen, Bewegung spielt auch keine große Rolle mehr, Kontakte zur Familie und zu Freunden verringern sich deutlich. Irgendwann kippt dann das System. Es treten alle Zeichen einer Abhängigkeit auf, wie man sie bei Cannabis oder Heroin kennt.

    tagesschau.de: Was sind das für Zeichen?

    Bilke: Aggressionen beim Verlust des Suchtmittels, aber auch klar erkennbare körperliche Symptome. Wir haben Jugendliche in der Klinik, die kaum an unserem Stationscomputer vorbeigehen können. Die schwitzen, werden unruhig, kriegen Angst. Blutdruck und Puls gehen rauf - also die klassischen Entzugszeichen.

    tagesschau.de: Was kann am Computer süchtig machen?

    Bilke: Gefährlich sind vor allem Online-Spiele. Sie laufen immer weiter, egal, ob ich gerade dabei bin oder nicht. Bin ich nicht dabei, läuft das Spiel eben im Hinterkopf ab, die ganze Zeit. Die Gedanken kreisen nur noch darum. Wir hatten schon Patienten, die sich freiwillig und hoch motiviert aufnehmen ließen, und zwei, drei Freunde vorher genau instruiert haben, für sie weiter zu spielen.
    Folgen: Realitätsverlust und Entwicklungsstörungen

    tagesschau.de: Warum sind Süchte wie die nach dem Computer, dem Handy und dem Fernsehen eher ein Jugendphänomen?

    Bilke: Ältere Menschen betrifft das allein wegen der technischen Hürden kaum. Jugendliche haben zu den meisten jungen Medien leichter Zugang. Dazu kommt das Ausblenden der eigenen Schwächen und Ängste. Jugendliche bewerten einander ja gegenseitig ziemlich stark. Das setzt sie sehr unter Druck. Das alles kann ich umgehen, wenn ich in andere Rollen schlüpfe, zum Beispiel in Online-Spielen wie "World of Warcraft" oder "Second Life". Dann wird das Ganze gefährlich.

    tagesschau.de: Was sind die Gefahren?

    Bilke: Konflikte und Chancen, die das normale Leben zu bieten hat, gehen verloren. Vieles wird nicht mehr geübt: Die Jugendlichen blenden aus, dass Bindungen und Beziehungen Zeit brauchen und reifen müssen. Und dass Kommunikation auch ohne Worte stattfinden kann. Zwei Jungen, die gemeinsam angeln und kein Wort dabei sagen, können sich ja trotzdem super verstanden haben. Die Kommunikation in Chats oder per Handy wird auf vereinfachte Sprache reduziert. Da schickt man lieber Smileys.

    tagesschau.de: Auch die Persönlichkeitsentwicklung leidet nach Ansicht von Experten.

    Bilke: Ganz eindeutig. Die typischen Fragen: "Wer bin ich, wie sehen mich die anderen, wer will ich sein?", kann man durch Rollenspiele umgehen. Sie sind aber notwendig für den Reifeprozess. Außerdem kann das Belohnungssystem des Menschen durch Computerspiele beeinflusst werden. Ein Spieler kann sich selbst belohnen, indem er etwa Schwierigkeitsgrade verändert. Damit wird gerade das ältere Kind in die völlig unrealistische Situation versetzt, dass es seine Belohnung selbst steuern kann. Aber das ist eigentlich die große Entwicklungsaufgabe im Alter von acht bis 18: dass man seine Belohnungswünsche den Regeln und Üblichkeiten der Realität anpasst, zum Beispiel an den Mathelehrer, der nur einmal im Schuljahr lobt. Dann ist das Lob auch etwas Besonderes.
    "Lieber zu viel als zu wenig tun"

    tagesschau.de: Manche Experten bezweifeln Süchte wie die nach dem Computer. Was sind ihre Argumente?

    Bilke: Das Ganze ist diagnostisch schwierig, weil das Mittel an sich, der Computer, der Fernseher oder auch das Handy, ja eigentlich einer Tätigkeit dient. Die Grenzen sind fließend. Und wir haben bisher wenig Erfahrung. Internet und Handy sind ja noch jung. Wir haben keine Langzeitstudien. Außerdem ist vieles im Jugendalter eine Phase, die schnell wieder vergeht. Trotzdem würde ich dazu raten, lieber zuviel als zu wenig zu tun, als in drei, vier, fünf Jahren überrascht zu sein. Von so einer Sucht kann ein ganzes Leben kaputtgehen.

    Das Interview führte Nicole Diekmann, tagesschau.de

    Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/interviewcomputersucht2.html

    Ich bin überzeugt, Mediensucht ist eines der gravierendsten Probleme der kommenden Zeit, wenn man hört, dass jedes zweite Kind im Alter von 8-10 Jahren oder jünger schon einen eigenen PC/Fernseher in seinem Zimmer stehen hat.
    Außerdem merke ich an mir selbst, wie ernst sowas ist und wie leicht es unterschätzt wird. Auch ich bin internetsüchtig, bin täglich online, wenn ich kann, kriege Entzugserscheinungen, wenn ich mal ein paar Tage oder länger nicht online sein kann.
    Allerdings liegt es nicht an Online-Games oder am Chatten, sondern es liegt an meinen Foren. Ich will online sein, damit ich mich darum kümmern kann und ich kriege Angstzustände, dass dort was vorfällt, wenn ich keinen Internetzugang habe.
    Es ist schlimm, aber wenn ich weiß, dass sich jemand 100%ig um meine Foren kümmert, bin ich eigentlich beruhigt und dann brauche ich das Internet auch nicht.

    Wie ist es bei Euch?
    Seid auch ihr betroffen von der Sucht nach elektronischen Medien?
    Welches Medium nutzt ihr (vielleicht zu) häufig?
    Was haltet Ihr im Allgemein vom Thema "Mediensucht"?

    Gruß,
    Metallseele



    Re: Jugendpsychiater zur Mediensucht

    Rai Ruri - 30.01.2008, 02:21


    ^^ Ich finde es sehr gut, dass dieses Thema hier einmal zur Sprache gekommen ist.

    Nun zu den Fragen. ^^

    Wie ist es bei Euch?

    Ich denke, ein wenig bin ich auch von der Internetsucht befallen. Ich habe zwar schon bevor ich überhaupt Internet hatte, eher wenige Freunde gehabt, doch es wurden weniger und nun beschränkt sich mein größter Kontakt zur Außenwelt, tatsächlich über´s Interent. Es ist allerdings nicht zwingend nötig. Als ich damals hier das Forum für einige Monate geschlossen hatte, war ich auch so gut wie gar nicht im Internet. Ich denke, wonach ich am meisten süchtig hier bin, ist der Kontakt zu meinen Freunden hier. Da ich so oder so nur wenige habe.

    Und ich habe bemerkt, dass zumindest bei mir, es auch sehr gefühlsmässig abhängig ist... d. h. ... wenn es mal zu ausschreitungen kommt, kann man sich ohne weiteres verdrücken. Wenn ich mich freue, liebe.. od. sonst etwas positives erwarte, kann ich nicht früh genung im Internet sein, aber sonst... wäre es mir dann doch eher egal und ich würde mich höchstens auf Sachen beziehen, die ich im Netzt nachschlagen will od. muss.

    Seid auch ihr betroffen von der Sucht nach elektronischen Medien?

    Ja, doch... ich denke schon... aber (bis auf die handysucht) könnte ich mich da auf kein spiezelles Medium festlegen... ich spiele gern mal was (Ps2, gamecube), ich bin ein absoluter Horrorfilm freak XD und ich bin auch gerne im Internet.. und damit gebe ich zu, dass die Hobbies, die mit elektronischen Medien zusammen hängen, der zeit auch bei mir überwiegen.

    Welches Medium nutzt ihr (vielleicht zu) häufig?

    Momentan... wirklich das Internet ^^ .. ist grad auch viel los, dass mich kaum wegbleiben lässt, nicht? ^^ (aka.. Vegeta und Gil? *zwinker*)

    Was haltet Ihr im Allgemein vom Thema "Mediensucht"?

    Also ich finde es so schlimm, wie jede andere Sucht auch. man sollte es nicht ... wie sagt man dazu... die Situation nicht unterschätzen. es könnte tatsächlich einmal die Sucht der Zukunft werden und man verliert tatsächlich nach und nach seine eigenen Identität. Ich denke.. ein gewisses Mittelmaß ist absolut okay... aber wenn man dann mehr als 5 Stunden vor diesen Monitor hockt... (täglich) ... dann sollte man einsehen, dass man doch etwas süchtig danach ist. (Von welchen Medium nun auch immer)

    ^^ So, dass war meine Meinung dazu. also ich denke, ich bin ein wenig Internetsüchtig, aber auch nur ^^ .. weil nur da, meine Freunde sind...



    Re: Jugendpsychiater zur Mediensucht

    Gil Meltesch - 30.01.2008, 23:54


    Wie ist es bei Euch?
    Seid auch ihr betroffen von der Sucht nach elektronischen Medien?
    Welches Medium nutzt ihr (vielleicht zu) häufig?


    Ich bin viel am Pc. Zu viel. Das weiß ich auch. Ich weiß aber wie Rai habe ich übers Internet Kontakt zu meinen wenigen Freunden....
    Es gibt zwei Gründe, warum ich nicht einfach ohne PC leben könnte.
    1. Ohne den Kontakt zu meinen Freunden würde ich innerlich zerbrechen.
    2. Wenn ich dann in meinem Zimmer sitze und nichts mit mir anzufangen weiß, da ich seit langem keinen wirklichen Spaß mehr habe irgendetwas zutun, würde ich mich wahrscheinlich umbringen, da ich ohne Freunde auf dumme Gedanken komme...^^

    Ich hasse mein Handy... Meine mutter hat mir schön öfter ein neues Handy angeboten, aber ich behalte lieber mein uralt teil^^
    Handysüchtig bin ich nicht... und Fernsehsüchtig auch nicht...



    Re: Jugendpsychiater zur Mediensucht

    Beybe77 - 29.06.2010, 08:08


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