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Re: Da steht es nun, das Niedrigenergiehaus! Ist es auch eins?
Administrator - 18.02.2006, 18:16Da steht es nun, das Niedrigenergiehaus! Ist es auch eins?
Zitat: Da steht es nun, das Niedrigenergiehaus!
Ist es auch ein Niedrigenergiehaus geworden, fragten wir uns. Unsere eigenen Erfahrungen, das Gepräch mit einem Architekten, der auf der Nachbarschaft wohnt und die Besichtigung von Neubauten, lassen uns diesen Bericht schreiben:
Zunächst: Die Wärmeschutzverordnung, sie seit ca. fünf Jahren gilt, schreibt genau vor, wie ein Niedrigenergiehaus gebaut sein muß. Wir meinen gesehen zu haben, dass die Vorschriften teils gar nicht, teils sehr lasch von den Bauträgern beachtet werden.
Mit dem Einbau der berechneten Wärmedämmung ist es nämlich noch nicht getan. Vielfach wird missachtet, dass die Verordnung auch eine luftundurchlässige Schicht über die gesamte wärmeübertragende Umfassungsfläche eines Gebäudes fordert - eine Vorschrift, die nicht nur für Niedrigenergiehäuser gilt, wie viele vermuten.
Der Architekt nahm uns mit zum Einzelhausneubaugebiet in Bremen-Borgfeld und zeigte uns u.a. folgende Mängel an Häusern, die im Rohbau standen:
* Fenster werden heute u.a. mit sog. Montageschaum abgedichtet. Der Montageschaum zwischen Fenstern, Türen und Mauern sorgt für die Wärmedämmung, hält aber nicht den Wind fern. Es fehlt die Windichtigkeit. Die Fugen hätten abgeklebt oder mit vorkomprimierten Dichtungsbändem eingedichtet werden müssen.
* Was bei Fenstern gilt, trifft auch auf Rollläden zu - Dichtungsband und Klebeband machen die Fugen winddicht, nicht der Montageschaum.
* Bei Mauersteinen mit großen Hohlräumen muss außen äußerst sorgfaltig gearbeitet werden. Die Fugen müssen voll Mörtel sein, bevor Wärmedämmmaßnahmen angebracht werden. Wird hier geschlampt, dringt Außenluft in die Kammern, und es zieht aus Schaltern und Steckdosen. Dämmplatten sollten fugenversetzt aufgebracht werden. Also lieber 2 Platten a 4 cm und diese fugenversetzt aufgebracht als eine 8 cm starke Platte und die Fugen sind nicht bündig! Wie auch immer: kommt es zu einer Hinterlüftung der Wärmedämmung werden die Heizkosten in die Höhe getrieben und kann schlimmstenfalls Zugluft in die Räume bringen.
* Ist die Zwischendecke eine Balkenlage und die Balken gehen über das Außenmauerwerk hinweg, dann müssen die Balken außen mit dünner Dachpappe umwickelt werden, damit evtl. spätere Holzrisse nicht die Zugluft in die Räume befördert
* Dachflächenfenster fehlt häufig an den Leibungen die notwendige Wärmedämmung. So entstehen Wärmebrücken, die langfristig zu Kondensatschäden führen können.
* Zugig wird es auch, wenn die Anschlüsse zwischen Dach und Wänden nicht winddicht gemacht wurden. Mit der Zeit können sich dadurch auch Kondensatmängel einstellen.
* Spitzböden sind ein beliebtes Ziel für Do-it-yourselfer. Hier wird der letzte Winkel genutzt, um gemütlichen Wohnraum zu schaffen. Dabei kann einem später mehr frischer Wind um die Nase wehen, als einem lieb ist, denn die Wärmedämmung muss auch im Bereich der Pfetten dicht schließen, und
* die innere Dampfbremsfolie muss durchgehend von der Traufe bis zum First eingebaut werden, was häufig übersehen wird.
* Kaum ist die Außenhülle eines Neubaus fertig, wird sie wieder zerstört: Schornsteine, Entlüftungsrohre und andere Technik sucht sich ihren Weg. Die dadurch entstehenden offenen Fugen in Dampfbremsfolie und Wärmedämmung.
Es gibt sicherlich noch viel mehr zu beachten. Dieser kleine Aufsatz soll Sie anregen, die Arbeiten an Ihrem Haus genau zu überwachen oder überwachen zu lassen.
Die Luftdichtigkelt eines Hauses wird mit dem Blower-Door-Verfahren und per Thermographie festgestellt. Es gibt in Bremen mehrere Gutachter, die solche Meßungen vornehmen. Aus Wettbewerbsgründen wollen wir hier keine nennen.
-/ Bremen, im Juli 2001
Weitere Informationen können im Kundendienstzentrum der Stadtwerke Bremen (swb) Am Wall / Sögestraße erfragt werden.
Ökotipps und stattl. Förderprogramme gibt es jetzt auch für Bauherren und Energiesparer vom BHW unter www.bhw.de mit Links direkt zu den Anbietern.
Ein User teilt mit: "gibt es inzwischen einen Schutz des Begriffs Niedrig-Energie-Haus durch ein RAL-Gütesiegel, das für Planung und Ausführung als Qualitätssiegel vergeben werden kann. (www.guetezeichen-neh.de)..."
„CO2-Niedrig-Haus" = 30 Prozent Stromersparnins im parktischen Test erwiesen!
Im ganzen Haus Warmwasserleitungen und Gas als Hauptenergielieferant -dies sind zwei sehr effektive Möglichkeiten, den Energieverbrauch und damit den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. Eine positive Bilanz konnten jetzt die Beteiligten des Modellprojekts " CO2-Niedrig-Haus" ziehen.
Mit nur einem Prozent mehr Investitionskosten reduzierten sich die Betriebskosten und der CO2-Ausstoß um zehn Prozent. Der Stromverbrauch sollte möglichst reduziert werden. „Strom ist eine Edelenergie mit hohen Verlusten", erläuterte der Bremer Energie-Konsens (BEK). Darum wurde, wo irgend möglich, Erdgas als Energieträger eingesetzt: für das Heizen, die Warmwasserbereitung, den Herd und den Wäschetrockner. „Ein Gaswäschetrockner trocknet doppelt so schnell und braucht nur ein Drittel an Energie, schreibt die BEK. Mit energieeffizienten Geräten und der zentralen Warmwasserbereitung konnte der Stromverbrauch um 30 Prozent reduziert werden. Das Projekt hat überregional und bei den Umweltverbänden Aufsehen erregt.
Siehe auch Wärmeschutzverordnung und Passivhaus
Quelle: www.umweltfibel.de
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