Vaterschaft Gottes für alle?

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    Re: Vaterschaft Gottes für alle?

    Nachtperle - 05.01.2008, 20:54

    Vaterschaft Gottes für alle?
    Vaterschaft Gottes für alle?

    In unserem Zeitalter der Toleranz wird nicht selten von einer Vaterschaft Gottes für alle Menschen gesprochen. Für gläubige Christen stellt sich die Frage, ob dieser Standpunkt von Gottes Wort, der Bibel, gedeckt wird.

    Eindeutig ist die Aussage, daß wir als Christen Gott unseren Vater nennen und uns mit unseren Sorgen allezeit an ihn wenden können. Das bedeutet jedoch nicht, daß er als ‘unser Problemlöser’ angesehen werden sollte, auf den wir je nach Bedarf zurückgreifen könnten. Vielmehr verheißt die Bibel, daß wir mit Hilfe seines Geistes ‘umgeformt, nach dem Bilde Jesu gestaltet, mit einer neuen Persönlichkeit versehen, auf den Hochweg der Heiligung geführt werden’. Daher kann es vorkommen, daß wir in unserem Leben manchmal dornige Pfade zu beschreiten haben, manchmal wie vor einer Mauer stehen. Es ist dann wichtig zu erkennen, ob wir in solche Probleme gekommen sind, weil wir von Gottes Weg abwichen - die Konsequenz wäre eine Rückkehr zu Gottes Wegen - oder ob diese Probleme Glaubensprüfungen darstellen, die wir zu durchstehen haben. Wir wissen, daß Menschen in der Vergangenheit große Leiden zu durchleben hatten, ohne daß sie jedoch Gottes Wohlgefallen verloren gehabt hätten, im Gegenteil. Es waren oft Personen, die gerade durch solche Leiden auf besondere Aufgaben vorbereitet wurden. Das heißt aber nicht, daß wir jedes Leiden unter diesem Blickwinkel betrachten sollten; viele Leiden sind anderen Ursprungs, denn auch die Menschen, die nicht an Gott glauben, leiden aus den verschiedensten Ursachen, und sei es aus Ungerechtigkeit, Bedrückung, Verfolgung und Not (1.Petrus 4:15-16; 1.Petrus 3:14,17).

    Doch zurück zu dem Begriff der Vaterschaft Gottes. Nirgendwo lehrt die Schrift, daß sich Gott als der ‘Vater’ aller Menschen bezeichnet; er ist der ‘Schöpfer’ aller, und Christus ist auch für alle gestorben. Doch nur solchen, die Jesus annahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu sein (Johannes 1:12), und nur diese können und dürfen ihn auch als Vater ansprechen; es waren seine Jünger, die er entsprechend beten lehrte. Vater ist Gott für die Gläubigen; die anderen werden von der Schrift als Kinder des Zorns bezeichnet (Epheser 2:3). Es gibt allerdings eine Gruppe von Personen, die sich nicht als seine durch den Heiligen Geist ‘gesalbten’ Kinder betrachten, sondern nur als seine ‘Freunde’. Aber eine solche dritte Gruppe kennt die Schrift nicht. Entweder gehören wir zu seiner Familie, oder wir bleiben Kinder des Zorns.

    Wenn wir Christus im Glauben als Herrn und Erlöser angenommen und damit Gott zum Vater haben, dann versichert uns Paulus in Römer 5:5, daß er seine Liebe ausgießt in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. Hier wird auch die Wiedergeburt angesprochen, die in Verbindung mit dem Heiligen Geist steht (Titus 3:5). Und von diesem Heiligen Geist wird gesagt, daß wir in ihm geboren sind, daß er in uns wohnt, daß wir in ihm getauft und durch ihn versiegelt sind, und daß wir von ihm erfüllt und gesalbt sein werden. Aber das Wichtigste daran ist, daß wir vermittels des Geistes durch die Wiedergeburt Glieder der Familie Gottes wurden, Söhne Gottes durch den Glauben an Jesus Christus (Galater 3:26). Diese Gedanken hat Jesus dem Pharisäer Nikodemus klar zu machen versucht (Johannes 3). Alle, die gerettet sind aus Glauben, gehören zur Familie Gottes; jene, die Christus angenommen haben, gehören dazu noch zum Leib Christi, zur Braut Christi. Auch hier wirkt und leitet der Heilige Geist.

    Gerechtsprechung

    Paulus macht in seinen Briefen sehr deutlich, daß unsere Gerechtsprechung vor Gott nicht durch eigene Leistung, durch Werke, geschieht, sondern aus Gnade durch den Glauben an Jesus Christus.
    Es gibt Gemeinschaften, die ‘Taufanwärter’ erst zulassen, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, gleichsam eine ‘Bewährung’ ablegen. So gingen weder Paulus im Fall des Gefängnisaufsehers von Philippi noch Petrus bei Cornelius vor. Wenn der Glaube im Herzen eines Menschen ersichtlich geworden war, wenn Jesus als Herr angenommen worden war, dann konnte jemand Jünger werden. Bestimmt hatten sowohl der Gefängnisaufseher wie auch die Familie des Cornelius noch manches in ihrem Leben zu verändern, als sie nun ihren christlichen Lauf begannen, aber diese Änderungen konnten sie jetzt, nachdem sie gläubig und getauft worden waren, vornehmen. Es gab keine ‘Bewährungszeit’! Wenn heute eine Person wie dieser Gefängniswärter gläubig würde, dann würden ihn nicht wenige Kirchenführer und Älteste nicht zur Taufe zulassen; er müßte zuerst ‘bestimmte Publikationen studieren, Änderungen vornehmen, predigen’ oder andere Voraussetzungen erfüllen. Und nicht selten geht es dann auf dem weiteren christlichen Lebensweg, dem Weg der Heiligung, genau so weiter. Hier wird immer wieder gegen Römer 14:13 verstoßen: Laßt uns nun nicht mehr einander richten!

    Die Bibel kennt also keine Bewährungszeit, wenn jemand den Herrn, Christus, im Glauben annimmt; vielmehr versichert sie, daß vor Gott das frühere Leben eines Gläubigen ausgewischt, von ihm vergessen ist. Und Gott vergißt, auch wenn manche ‘Mitchristen’ sich gern und immer wieder an das Vorleben ihrer ‘Brüder’ erinnern; und wir sind so geartet, daß wir uns leichter an das Schlechte als an das Gute erinnern. Aber davor warnt uns die Bibel immer wieder; sie gibt uns auch das Heilmittel gegen den ‘Richtergeist’: Liebe. Und wir haben allen Grund, Liebe zu üben, da wir Knechte dessen sein dürfen, der uns wirklich frei gemacht hat. Nach Römer 6:14-17 sind wir alle Knechte, doch haben wir die Freiheit, unseren Herrn zu wählen! Und dem Herrn, den wir erwählen, müssen wir auch gehorchen. Paulus setzt voraus, daß gläubige Christen Knechte Jesu Christi sind. Daher sollten wir uns auch freuen, wenn wir in einem anderen Menschen die Frucht der Erlösung erkennen, statt auf seine noch vorhandenen Fehler zu sehen. Was waren wir denn selbst, bevor Gott uns annahm! Wir verdienten nichts, doch er schenkt uns ewiges Leben, das uns langsam zum Bilde seines Sohnes hin verwandelt. Wie also könnten wir anders als uns freuen, wenn Gott wiederum ein anderes Kind Adams befreit? Die Rettung eines jeden verherrlicht Gott und seine Gnade und ist Grund für Danksagung. Der Ausdruck dieser Liebe ist auch ein Erweis unserer eigenen Rettung (1.Johannes 3:14). An diesem Maßstab sollten wir unsere Einstellung zu unseren Mitchristen messen. Warum beklagen sich Christen häufig über Geschwätz, Neid, Eifersucht in ihren Reihen? Weil sie diese Einstellung nicht angenommen haben. Wenn wir wirklich Gott danken dafür, daß er einen weiteren Menschen in Christus gerettet hat, werden wir nicht dazu beitragen, dessen Ruf zu schädigen; und wenn wir an unseren Brüdern Fehler sehen, sollten wir nicht nur daran denken, daß wir selbst ja auch noch genug davon vorweisen können, sondern auch daran, was aus diesem Menschen wohl geworden wäre, wenn er nicht den Weg zu Christus gefunden hätte. Wir wissen nicht, wie sehr er schon seine Persönlichkeit geändert hat, trotz seiner noch vorhandenen Fehler; denn jeder wird ja auf einem bestimmten sozialen und kulturellen Stand geboren und erzogen; und von diesem Stand aus, der an sich schon individuell sehr unterschiedlich ist, beginnt der Heilige Geist mit seinem Werk; wir haben Grund, uns darüber zu freuen, statt jene zu richten, die auf diesem Weg noch nicht sehr weit gekommen sind.

    Gehorsam

    In Römer 6:17-23 zieht Paulus Schlußfolgerungen aus der Tatsache, daß wir Knechte Jesu Christi sind; er spricht von Gehorsam (Vers 17).

    Gehorsam ist in unserer Zeit der Selbstentfaltung und Selbstfindung kein hochgeschätztes Wort, zumal wenn es gedanklich mit dem Begriff des ‘Kadavergehorsams’ in Verbindung gebracht wird. Doch ein solcher Gehorsam wäre auch derer unwürdig, deren Herr sagt: ‘wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit’ (2.Korinther 3:17). Der biblische Gehorsam, von dem die Schrift in der Tat viel spricht, ist ein Gehorsam, der, von der Liebe zum Herrn angetrieben, freiwillig, gern und rückhaltlos erbracht wird. Er ist in keiner Weise Zwang, sondern wird als Vorrecht und als freie Gabe des Gläubigen angesehen. Dabei wissen diese, daß selbst ihr Gehorsam kein Verdienst ist, das auf eigenen Leistungen und Werken beruhen würde, sondern letztlich wieder Gabe Gottes, da wir nur mit seiner Hilfe unseren Weg gehen können, und da e r sowohl das Wollen als auch das Vollbringen gewährt (Philipper 2:13). Wenn daher nachstehend von Gehorsam gesprochen wird, dann ist der Begriff in diesem Sinne zu verstehen.

    Von Jesus wird zu Recht gesagt, daß er dem Willen Gottes völlig gehorchte; und an ihm sehen wir, daß er nicht nur mit Worten lehrte, sondern in Übereinstimmung damit so lebte, wie er lehrte; d.h. daß er noch mehr durch sein Beispiel lehrte. Er erläuterte zum Beispiel in der Bergpredigt die göttlichen Gebote und Grundsätze, aber er lebte auch so, daß man allein aus seinem Leben alle moralischen Grundsätze ableiten könnte, die zur Leitlinie des menschlichen Lebens benötigt würden.

    Dennoch dürfen wir nicht übersehen, daß damals wie heute die Menschen Jesus sehr unterschiedlich sehen. Nehmen wir als Beispiel vier Personen, die den Tod Jesu auf Golgatha angesehen haben: 1. einen römischen Soldaten; 2. einen Pharisäer; 3. eine der mitleidigen weinenden Frauen unter den Zuschauern; 4. einen Jünger. Was sahen sie? Der Römer sah einen hingerichteten jüdischen Rebellen; für den Pharisäer starb hier ein zu Recht verurteilter jüdischer Lästerer und Abtrünniger; die weinende Frau sah einen bedauernswerten, freundlichen und lieben Mann, den man marterte; der Jünger aber erkannte: Jesus Christus, der Sohn Gottes, starb hier für meine, für unsere Sünden! Alle vier mögen später über dieses Ereignis berichtet haben. Drei berichteten das Geschehen, aber nur einer berichtete die gute Botschaft, das Evangelium. Christliche Lehre ist das Berichten von Ereignissen und dazu deren Erklärung, hier die Erklärung des stellvertretenden Leidens und des Gehorsams Jesu bis zum Tod.

    Ein Nachfolger Jesu zeigt seinen Gehorsam, von seinem Herzen angetrieben, darin, daß er sein Vertrauen und seine Hoffnung voll auf den Retter und Erlöser setzt, nicht mehr auf seine eigenen Werke oder Verdienste. Er vertraut auf Gottes Wort. Er zeigt seinen Gehorsam auch in der Tatsache, daß er ‘umkehrt’ von seinem früheren Lauf ohne Gott (Apg. 17:30-31), und daß sein Bereuen aus dem Herzen kommt und nicht eine äußerliche Zurschaustellung ist. Aber vor allem wird sich dieser Gehorsam in der Haltung eines Christen gegenüber seinem Herrn, Jesus Christus, zeigen. Gott offenbarte seinen Sohn als Retter der Welt; die Welt aber wollte ihn nicht, bis heute (Luk. 19:14). Doch seine Nachfolger nahmen ihn an in allem, was er über sich sagte und offenbarte (Johannes 10:30 + 14:9). Die Juden damals, die verstanden, was er mit seinen Worten sagen wollte, beabsichtigten sofort, ihn zu steinigen (Johannes 10:33). Jesus nur teilweise anzuerkennen, zum Beispiel als beispielhaften Menschen, würde einen Mangel oder gar ein Fehlen von Glauben aufzeigen.

    An dieser Einstellung zu Jesus scheiden sich die Geister:

    wenn Jesus wußte, daß seine Behauptungen über sich selbst falsch waren, dann war er ein Betrüger;
    waren seine Behauptungen zwar falsch, aber er war sich dessen nicht bewußt, dann muß man ihn als verrückt bezeichnen.
    Der Gläubige aber erkennt in ihm den Sohn und Retter von Gott her und kann sagen: mein Herr und mein Gott (Johannes 20:28). Dies muß die unvermeidliche Haltung eines gläubigen Christen sein!

    Schließlich drückt sich der Gehorsam eines Christen auch in seiner Haltung gegenüber dem Wort Gottes in der Bibel aus. Manche lehnen es völlig ab, andere verwässern es, schwächen es ab, verfälschen und vermengen es mit menschlichen Vorschriften, ja ersetzen es sogar teilweise. Wieder andere sehen darin nur ein interessantes menschliches Werk; für sie mag die Bibel etwas von Gottes Wort enthalten, aber auch Mythen, Überlieferungen und Legenden. Sie anerkennen die Autorität des Wortes nur in den Teilen, die sie selbst für ‘echt’ erklären.

    Der Gläubige dagegen anerkennt, daß in diesem Wort Gott sich selbst offenbart hat, vor allem in seinem Sohn; er sieht darin nicht die Wiedergabe eines von Menschen geschaffenen Gottesbildes, sondern er nimmt die Bibel als die Stimme Gottes an. Dieses Wort wird bestehen (Matthäus 24:35). Und diesem Wort will der Gläubige gehorchen von ganzem Herzen. Den Unterschied zwischen der Haltung eines Ungläubigen und eines Gläubigen kann besonders der empfinden, der früher selbst ungläubig gewesen war.

    Interessant ist, daß solcher Gehorsam eines Gläubigen sogar von denen erwartet wird, die selbst nicht glauben; das sieht man immer wieder an den Reaktionen, wenn Fehlhandlungen oder Vergehen von Personen begangen werden, denen man eigentlich eine christliche Einstellung unterstellen würde. Dabei ist es eine allerdings nicht ‘nachweisbare’ Tatsache, daß uns Christus als unser Hirte und Leiter von vielen Dingen zurückgehalten hat, die wir als Ungläubige vielleicht begangen hätten in dem Streben nach den Zielen, die heute für nicht wenige den Sinn des Lebens ausmachen. Weil wir seine Knechte sind, werden wir vor vielem geschützt.

    Dabei verkennen wir nicht, daß es unter den Ungläubigen sehr große Unterschiede gibt, und daß auch sehr große Unterschiede in ihren Übertretungen bestehen. Aber dennoch sind sie alle nach der Bibel ‘Knechte der Sünde’, da sie nicht Knechte Jesu Christi sind und sein wollen.

    Christus hat uns durch seinen Tod von der Knechtschaft der Sünde befreit; wir sind nun seine Knechte, was Gehorsam einschließt. Er ist jetzt unser Herr! Das verändert unser Leben, unsere Lebenseinstellung und unsere Lebensverhältnisse.

    Und im Zusammenhang mit dem Gehorsam dürfen wir auch Gottes Gnade nicht vergessen. Die ganze Schrift zeigt, daß er über seine Kinder wacht, über jene, die er in Christus erwählte, schon heute, bevor die Gabe des ewigen Lebens voll empfangen wird. Selbst in Zeiten, in denen wir durch unser Fleisch ihm widerstehen, umgibt er uns mit seiner Liebe und Güte, um uns zur Reue zu führen. In Bezug auf seine Gabe des ewigen Lebens läßt er uns durch sein Wort erkennen: der Urheber des ewigen Lebens ist Gott der Vater; doch das Einpflanzen des ewigen Lebens, wie die Schrift sagt, verändert gegenwärtig nicht unsere adamische Natur, vielmehr bedeutet es ‘eine neue Schöpfung (2.Korinther 5:17; 1Petrus 1:23; 2.Petrus 1:4); der fleischliche Sinn, das natürliche, trügerische Herz ist noch vorhanden (1.Johannes 1:10). Aber seine Gnadengabe ist ewiges Leben (Römer 6:23).

    Paulus schreibt hier an Gläubige, und so ist dieser Text in Römer 6:23 heute an Gläubige gerichtet. Er zeigt, daß die Knechtschaft der Sünde für sie zu Ende und daß die Herrschaft des Heiligen Geistes wirksam ist. Dies macht auch für uns als Gläubige ein siegreiches Christenleben möglich. Darum darf von Gläubigen Gehorsam in Christus erwartet werden.

    Die von Paulus erwähnte Gnadengabe des ewigen Lebens kommt durch Jesus Christus, unseren Herrn. Darum kann sich niemand vor Gott rühmen, und wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn (1.Kor. 1:29 und 2.Kor. 10:17).

    In Römer 8:31-34 faßt Paulus die Auswirkungen der Gnade Gottes nochmals zusammen. Wer sollte gegen die sprechen, die Gott gerechtfertigt hat? Aber die vorausgehende Frage an jeden war die, welche schon Christus gestellt hatte in Matthäus 22:42: was haltet ihr von dem Christus? Das ist auch die entscheidende Frage an jeden heute, und jeder hat das Recht der Wahl in seiner Antwort. Für einige damals waren die Dinge‚ die Christus betrafen, ein Ärgernis’ oder ‘eine Torheit’ (1.Kor. 1:18-23), und sie wandten sich ab. Auch heute gibt es solche Menschen; Skeptiker mögen erklären: ich kann das so nicht sehen! Natürlich nicht, denn der Gott dieses Systems verblendet die Augen vieler Menschen (2.Kor. 4:3-4); andere nehmen die Botschaft über den Christus einfach nicht an und halten sie für unvernünftig (1.Kor. 2:14). Dann gibt es Menschen, die lieber den Kopf in den Sand stecken als sich zu vergewissern; oft verlassen sie sich auf geistliche Autoritäten und vergessen, daß sie als Einzelne vor Christus stehen, der für sie starb. Kein geistlicher Führer starb für sie. Aber solche Leute sagen oft: ‘was sollen wir denn dazu sagen; wohin sollen wir denn gehen?’ Gleichgültigkeit ist heute ja eines der Hauptprobleme der Gesellschaft gegenüber den wirklich wichtigen Dingen. Daran ändert es auch nichts, daß ein großer Teil der Bevölkerung religiöse Lippenbekenntnisse zum Ausdruck bringen mag.

    Doch der Gläubige ist durch Gottes Gnade gerechtfertigt; wer sollte ihn noch anklagen? Vielleicht mögen manche behaupten, ein gerechter Gott habe kein Recht, den Sünder zu rechtfertigen; doch die Antwort ist: Gott legte all unsere Sünden auf seinen Sohn, und er hat für unsere Sünden bezahlt. Dies tat Gott, obwohl wir noch Sünder sind, deshalb gibt es keinen Grund mehr für eine Anklage.

    Wer könnte uns denn anklagen? 1. Gott selbst; 2. andere Menschen; 3. der Widersacher Satan. Aber Gott weiß, daß seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit durch das Opfer Jesu voll genüge getan wurde. Ferner wird er nie auf die Anklagen von anderen Menschen hören, die nicht wie er in die Herzen seiner Kinder schauen können. Und auf die Anklage von Satan wird er nicht hören, auf den, der das Erlösungswerk Christi zunichte machen wollte und der Christus haßt. Niemand kann verurteilt werden außer durch Gott, nur er hat das Recht über Leben und Tod im geistigen Bereich. Zwar steht die gottlose Menschheit gegen ihn, aber in seiner Liebe hat er für viele Rettung bewirkt; doch Voraussetzung dazu ist, daß jemand seine persönliche Schuld vor Gott zugibt und Gottes Rettungsvorkehrung in Christus anerkennt und annimmt.

    Wenn der Heilige Geist uns von unseren Sünden überführt hat und wir uns unserer Schuld bewußt wurden, dann stimmen wir Gottes Worten zu. Wir kämpfen nicht länger gegen Gott und versuchen auch nicht durch eigene Leistung vor ihm zu bestehen. Wenn wir erkennen, daß wir unvermeidlich vor Gottes Gericht stehen, dann sind wir bereit, ihm in Christus unser Leben zu übergeben. Christi Tod ist unsere Erlösung, seine Auferstehung unsere Garantie. Gott nahm sein Sterben an für uns, an Stelle unseres Todes. Daher wird er nie mehr auf unsere Sünde schauen und wird nie auf Anklagen hören, die irgend jemand gegen uns vorbringen könnte.

    Christus ist unser Hohepriester; er tritt für uns ein; er betet für uns; er sitzt zur Rechten Gottes als unser beständiger Fürsprecher. Die Bibel zeigt uns, daß unser Herr, zur Rechten des Vaters, sich nicht mit den Regierungsplänen und Regierungsabsichten der Nationen beschäftigt; was diese betreffen, so ist die Zukunft mit dem Ziel des Reiches Gottes schon seit langem festgelegt und durch die Propheten und Apostel in bleibender Form niedergeschrieben worden. Nichts wird die Ereignisse ändern, die Gott für die Erde festgelegt hat. Es ist eine wunderbare Sache, daß Christus alle Zeit hat, um sich damit zu befassen, den Strom seiner Liebe hinzulenken auf jene, die er erlöst hat um den Preis seines eigenen Blutes.
    Preis sei ihm zur Ehre des Vaters!



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