Leben als Christ

Nachtperle's Plauderecke
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    Re: Leben als Christ

    Xantos - 05.01.2008, 23:25

    Leben als Christ
    Leben als Christ

    Nach Römer 12:1 sollte ein Christ seinen Leib als ein lebendiges Schlachtopfer darstellen. Doch was bedeutet das für unser tägliches Leben? Zuerst einmal müssen wir erkennen, dass wir unser Leben in dieser Welt führen und dass wir es im Fleische leben (Johannes 17:15 und Galater 2:20). Die Bibel rechtfertigt oder begründet kein asketisches oder gar mönchisches Leben. Wer sich von seinen Mitmenschen zurückzieht, folgt nicht dem Beispiel Jesu. Dieser zog sich zwar zeitweilig - oft des nachts - zum Gebet in die Einsamkeit zurück, aber sonst war er in der Regel von Menschen umgeben (Mark 5:31; Luk. 19:4; Mark. 7:24).

    Wenn wir seinem Beispiel folgen, werden wir unser Leben als Christen in dieser Welt führen, wo immer er uns hingestellt hat, sei es in Schule, Büro, Laden, Fabrik, Krankenhaus, Familie oder wo auch immer. Wir dürfen uns des Lebens auch erfreuen. Wenn jemand mürrisch, verdrießlich, verdrossen und stets jammernd durch das Leben geht, ein asketisches und puritanisches Leben fordert, dann führt er nicht das Leben, das Jesus für seine Nachfolger vorgesehen hat.

    Vielmehr sollen wir uns des Lebens und auch unserer von Gott geschenkten Gaben erfreuen, ohne sie jedoch zu mißbrauchen (Prediger 11:9). Wir müssen uns dieser Gaben wie Talente und Fähigkeiten, Verstand oder gutes Aussehen, nicht schämen oder sie verstecken, sondern wir dürfen Gott dafür danken und uns darüber freuen.

    Dennoch sollen wir uns nicht nach dem Muster, nach den Schemata dieser Welt formen, ihr nicht gleichförmig sein, sondern durch die Erneuerung unseres Sinnes umgewandelt werden (Römer 12:2).

    Das erste ist leicht zu verstehen; wir sollen nicht nach den Idealen, Methoden und Zielen dieses Systems, dieser Gesellschaft und Zivilisation leben und handeln. Denn sonst wäre unser Leben nur die Summe des Lebens der Ungläubigen.

    Das zweite jedoch verlangt tieferes Nachsinnen. Wir sollen durch die Erneuerung unseres Sinnes verwandelt werden. Dazu gehören mehrere Schritte. Zuerst müssen wir die Tatsache erkennen, dass unser Sinn einer Erneuerung bedarf. Das hier gebrauchte griechische Wort für ‘Erneuerung’ kommt nur noch in Titus 3:3-5 vor: Erneuerung des Heiligen Geistes. Was bedeutet das? Wir sind als Nachkommen Adams von Gott fern; auch unser Sinn ist nicht auf Gott ausgerichtet. Doch nun sagt uns Gott, dass das Kommen des Heiligen Geistes eine Erneuerung unseres Lebens bedeutet. Wir sollen von nun an nach dem Geist leben, nicht mehr nach dem Muster der Welt. Wir sollen von der Gegenwart des Geistes des Herrn Jesus Christus geleitet werden (Galater 2:20; Römer 8:3). Wenn aber unser Sinn erneuert wurde und wird, dann sollte das auch in unserem Denken zum Ausdruck kommen, nicht in einem Katalog von Regeln und Vorschriften, sondern im Bewußtsein unserer christlichen Freiheit und in deren christlicher Anwendung.

    Nehmen wir z.B. das Wort aus Römer 13:7 ‘Gebet allen, was ihnen gebührt ... dem Respekt gebührt, Respekt’ (manche übersetzen ‘Furcht’ im Sinne von Respekt). Um diesen Grundsatz anzuwenden, braucht ein Christ keine Regeln; er weiß: ein jüngerer Mensch sollte älteren Respekt erweisen, der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber; selbst wenn letzterer eine anonyme Gesellschaft ist, gibt es darin doch Vorgesetzte. Aber obwohl ein Christ untergeordnet und daher auch respektvoll gegenüber anderen ist, braucht er dennoch nicht servil oder gar kriecherisch zu sein, und dies deshalb, weil wir dem Christus angehören, was uns eine hohe Achtung oder Würde verleiht, unserem Dasein eine hohe Qualität gibt. Wir können und dürfen hohe Selbstachtung haben und können dennoch gute Bürger sein. Wir respektieren jene, die im Leben vor oder über uns gesetzt wurden, sei es in Beruf oder in der Regierung. Wir sehen mit Freimut und Respekt auf alle, die uns gleichgestellt sind, und wir respektieren die Würde derer, denen wir Anweisungen zu geben haben, denen wir vorgesetzt sind, und deren Achtung wir erringen möchten durch unsere Leistung und durch die Aufrichtigkeit unseres Tuns. So hilft uns die Tatsache, dass wir Christus gehören, unseren Platz im Leben richtig auszufüllen.

    Doch was die christliche Freiheit betrifft, so ist außer dem Verzicht auf Regelkataloge noch ein anderer Gesichtspunkt wichtig: Römer 14:13. ‘Lasst uns nun nicht mehr einander richten’! Leider gehen verhältnismäßig wenig Gläubige so weit voran, dass sie selbst ein erleuchtetes christliches Gewissen besitzen, das sie leitet in ihren Entscheidungen. Sehr viele ziehen es vor, dem Diktat ihrer jeweiligen Kirche zu folgen, und lernen nie, als von Gottes Geist erleuchtete Christen dem Wort Gottes zu folgen.

    Manchmal sagen Ungläubige: ‘ich habe das Recht, nach meinem Gewissen zu leben’. Ein solcher mag das tun im Hinblick auf seine Umwelt, aber er kann nicht entscheiden, auf welche Weise er gerettet werden kann vor dem Zorn Gottes, denn da gibt es nur einen Weg (Apg. 4:12). Doch wenn ein Mensch diesen Weg geht, dann hat er im Lichte der Bibel Gewissensfreiheit in seinem Leben, und niemand sollte ihm diese beschneiden; er selbst muß vor Gott stehen (Römer 14:12). Wir können raten und ermahnen, wir können unsere Erfahrungen erzählen, wir können beten, wir können auf Gottes Wort verweisen, wir können versuchen zu belehren, aber wir dürfen nie dem Gewissen eines anderen Gläubigen befehlen. Wenn wir dies verstehen, erkennen wir auch, wie groß die Übel jeder Form von religiösem Legalismus sind.

    Vielmehr sollten wir uns selbst richten. Obwohl wir wissen, dass wir in der Nachfolge Jesu volle Freiheit haben, sollten wir selbst unsere Gedanken und Handlungen prüfen und beurteilen. Wir prüfen uns, um unserem Bruder keinen Anstoß zum Fall zu geben. Wir mögen auf Dinge, die in unseren Augen unschuldig, ja richtig sind, verzichten um unseres Bruders willen; die Liebe Christi treibt uns dazu. Dabei stehen wir also nicht unter Verbotsregeln, sondern allein unter dem Gebot der Liebe, denn nicht jeder hat die gleiche Erkenntnis, aber jeder sollte Liebe haben. Nimm nur als Beispiel den Unterschied in der Erkenntnis eines Paulus und des Gefängnisaufsehers zu Philippi (Apg. 16:30-34) oder des geheilten Blinden (Johannes 9:11,25). Auch heute gibt es große Unterschiede in der Erkenntnis, aber alle können Liebe haben im Glauben an Jesus Christus.

    Was schafft denn Probleme unter Christen? Bestimmt nicht die Liebe, sondern:

    -) ein Sinn, der nicht vergeben kann;

    -) Selbstsucht;

    -) ein legalistischer Geist (das ist ein Geist, der nur in Vorschriften, in Geboten und Verboten lebt);

    -) jemand, der für andere ‘Gott’ spielt;

    -) Heuchelei;

    -) die Weigerung, die Gaben anderer zu schätzen;

    -) das Versagen, den anderen ihre Freiheiten zu gewähren oder zu belassen;

    -) Mangel an Geduld;

    -) kein Verständnis für die Mängel anderer oder für ihren Mangel an Gaben, die wir selbst besitzen;

    -) üble Nachrede;

    -) anderen grundlos Unrecht unterstellen;

    -) gegenseitiges Kritisieren;

    -) die Motive anderer in Zweifel ziehen;

    -) Herrschergeist;

    -) rebellisches Denken;

    -) Überheblichkeit;

    -) Hass;

    -) nörgeln, streiten, murren;

    -) Boshaftigkeit;

    -) Wichtigtuerei;

    -) Habgier;

    -) Bitterkeit;

    -) Groll;

    -) Gefühle der Minderwertigkeit;

    -) Unsicherheit;

    -) Unbeständigkeit;

    -) Schüchternheit;

    -) Gehässigkeit;

    -) Faulheit;

    -) andere ausnutzen;

    -) Lügen und Geschwätz;

    -) Eifersucht;

    -) Hochmut;

    -) ein kritischer Geist gegen andere;

    -) Unversöhnlichkeit;

    -) Falschbeurteilung anderer usw. usw.

    Darum hört auf, einander zu richten! So sagt es der Heilige Geist durch Paulus.

    Vergessen wir nicht: durch Gottes Gnade und durch das Opfer Jesu Christi sind wir von Gott gerechtfertigt worden; wir haben Frieden mit Gott. Nun leitet uns der Heilige Geist in Gerechtigkeit und im Frieden. Wir haben Freude als Frucht des Geistes. Darum sollten wir alles, was wir tun, unter dem Gesichtspunkt unseres Wachstums in Christus betrachten. Das schließt ein, unsere Beziehungen zu anderen, besonders zu anderen Christen, stets im Sinn zu behalten (Galater 5:13-18). Liebe muß die Regel für unser tägliches Leben sein, wenn wir im Geiste wandeln wollen. Der Geist führt weg von Gesetzlichkeit, von unzähligen Regeln und Vorschriften; er führt zur Liebe. Der Herr will, dass jeder ein Leben der Freiheit führt; wir sollen in seiner Freiheit bleiben. Wir sollen nicht wieder in die Sklaverei der Gesetzlichkeit fallen (Galater 5:1). Christus will nicht, dass ein System von Regeln und Anweisungen unser Herr wird; unser Herr ist Jesus Christus!

    Glauben

    Der christliche Glaube ist kein despotisches System von Dogmen und Vorschriften; zu keiner Zeit waren sich Christen in allen unbedeutenden Lehrpunkten immer einig (Römer 14). Aber sie waren sich einig in den wichtigen Dingen: über die Stellung Jesu Christi, über sein Kommen, seinen Tod als Lösegeld für die Menschen, seine Auferstehung, seine Wiederkunft, Aussagen des Wortes Gottes, die zur Rettung unerläßlich waren. In anderen Dingen hatten Christen große Freiheit zu verschiedenen Auffassungen; sie wurden ermahnt, sich nicht über unwichtige Dinge zu streiten. Was wir lernen sollten ist, dass die Bruderschaft aus Menschen mit verschiedenen Meinungen besteht, und dass nicht einer dem anderen seine Meinungen aufzwingen sollte. Die Grundlage der christlichen Gemeinschaft ist Christus Jesus, und nicht die Menge von Erkenntnis, die einer haben mag. Daher ist Toleranz untereinander wichtig. Ferner ist es wichtig, dass wir lernen, einander zu lieben, auch in unserer Unterschiedlichkeit. Gott schafft keine Einheitsroboter; er schafft Söhne und Töchter! Er will nicht, dass alle in ein Schema gepreßt werden. Zwar sollten wir alle danach streben, zu werden wie Jesus; das schließt aber menschliche Verschiedenheit nicht aus; er ist so groß, dass unzählige Menschen ihm nachfolgen und trotzdem verschieden sein können.

    Erinnern wir uns: durch das Kommen Jesu und durch seinen Tod fand ein Wechsel statt:

    statt Moses Christus;

    statt Aaron Christus;

    statt des Lammes Christus;

    statt des Tempels Christus;

    statt der Priesterschaft Christus;

    statt des Altars und der täglichen Opfer Christus.

    So trat demnach ein völliger Wechsel ein; das Gesetz der Regeln und Vorschriften wurde ersetzt durch das Gesetz des Heiligen Geistes. Und dieses Gesetz wird durch Liebe erfüllt, nicht durch eine Unzahl von Regeln und Vorschriften.
    Auch die Waffenrüstung eines Christen (Epheser 6:10-17) besteht letztlich in Christus:


    Wahrheit (Johannes 14:6)

    Gerechtigkeit (1.Korinther 1:30)

    Friede (Epheser 2:14)

    Glaube (Galater 2:20)

    Rettung (Hebräer 5:9)

    Wort Gottes (Johannes 1:14)

    Gemeinschaft

    Die Bibel spricht viel von der Gemeinschaft unter Christen, von der Gemeinschaft der Heiligen. Diese Gemeinschaft geht in zwei Richtungen: horizontal, das ist die Gemeinschaft untereinander, und vertikal, das ist die Gemeinschaft mit Gott und mit Jesus Christus, dem Herrn (1.Johannes 1:3). Im Lichte dieses Textes muß man sagen, dass viele sogenannte Christen nicht in wahrer Gemeinschaft mit Gott sind, weil sie ihren gläubigen Brüdern die Gemeinschaft verweigern. Nicht die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft ist entscheidend, sondern die Zugehörigkeit zu Christus. Ein wahrer Gläubiger muß bereit sein, Gemeinschaft zu haben mit einem anderen wahren Gläubigen, ihn als Bruder in Christo anzuerkennen, wo immer er auch sei. Alle, die von Christus erlöst wurden, benötigen die Gemeinschaft miteinander. Wer die Gemeinschaft mit solchen ablehnt - Gottes Wort sagt, dass er in der Finsternis wandelt, dass er ein Lügner ist, dass er nicht die Wahrheit tut.

    Nur wenn wir uns gegenseitig annehmen, können wir auch füreinander beten! (Römer 15:30-33). Wir sollten das tiefe Verlangen haben, füreinander zu beten. Wie oft hat Paulus in seinen Briefen die Adressaten dazu aufgefordert! Dabei sind solche Gebete immer auch zur Ehre Jesu Christi dargebracht, nicht aus selbstsüchtigen Gründen im alleinigen Interesse der Personen, für die man bittet. Für einander zu beten heißt nicht einfach, einen Segenswunsch auszusprechen; Paulus spricht von einem Kämpfen im Gebet.

    Gott ist wahrlich ein Hörer und Erhörer von Gebeten. Aber wir müssen eines beachten:

    Zuerst einmal müssen wir auch willig und bereit sein, Gottes Entscheidung anzunehmen, wenn er unsere Bitte nicht erhört, ihr nicht entspricht. Unsere Bitte mag nicht nach seinem Willen gewesen sein (1.Johannes 5:14-15). Deshalb sollten wir bei solchen Bitten auch immer hinzufügen ‘wenn es Dein Wille ist’. Dieser Zusatz ist dann nicht erforderlich, wenn wir um Dinge bitten, von denen uns die Bibel sagt, dass sie Gottes Wille sind, wie z.B. in 1.Thessalonicher 4:3. Aber wenn wir nicht eine solche besondere Aussage finden, müssen wir sehr sorgfältig sein und darum bitten, der Herr möge uns auf seinem Weg bewahren, dass wir nicht abweichen oder eigene Wege gehen, und dass, wenn wir um Dinge bitten, die unserem eigenen Weg entsprechen, er sie uns verweigern möge, zu seiner Herrlichkeit und zu unserem Besten.

    Zweitens müssen wir damit rechnen, dass manche Antworten auf unsere Gebete behindert werden durch den Stolz anderer. Der Prediger der Rettung aus Gnade allein, ohne sonst etwas, muß stets damit rechnen, dass ihm widersprochen wird von jenen, die am Legalismus hängen, an der Werkgerechtigkeit oder die gar das Heil von ihrer Kirche abhängig machen. Und wer die Heiligkeit des Lebens predigt, muß mit dem Widerspruch derer rechnen, die in ihrem Glauben schwach oder in ihrer Moral nicht gefestigt sind.

    Drittens müssen wir bereit sein zu erkennen, dass manche Gebete auf eine Weise erhört werden, die völlig außerhalb unserer Vorstellung lag in der Zeit, als wir sie vortrugen, so wie etwa Paulus kaum daran dachte, wie sein Gebet erfüllt würde, als er darum bat, nach Rom gehen zu dürfen.

    Durch das Beten füreinander fördern wir auch den Frieden. Wir haben Frieden mit Gott durch den Glauben an das Opfer Jesu. Friede ist Vertrauen; Gott schenkt uns seinen Frieden als Antwort auf unser Vertrauen, unseren Glauben; wir mögen es nicht verstehen, wie das geschieht, aber es geschieht, genau so, wie wir auch erleben durften, dass der Herr, Christus, seine Versprechen hielt. Er sagte: ‘wer zu mir kommt, den werde ich nicht zurückstoßen’, und als wir zu ihm kamen, da hielt er sein Wort. Glauben an Christus bedeutet Frieden mit Gott. Du hast Frieden mit Gott, aber ruht auch der Friede Gottes auf Dir? Wo liegt der Unterschied?

    Friede mit Gott hast Du durch den Glauben, aber der Friede Gottes kommt aus der Hingabe an Christus (Matthäus 11:29). Christus wird in der Offenbarung der ‘Amen’ genannt, und er selbst führte oft seine Belehrungen mit ‘Amen’ ein. Amen ist ein Wort, das in allen Sprachen der Welt gleich lautet, so wie auch das Wort ‘Halleluja’. Amen bedeutet Treue, und seine Form als Zeitwort umfasst viele schöne Bedeutungen.

    In Jesaja 65 wird der Vater Jesu Christi als der Gott der Treue bezeichnet, eigentlich als der Gott des ‘Amen’. Das Wort Amen findet man in 127 Versen, in 76 Fällen am Anfang des Verses, in 48 Fällen am Ende. Stets sind es der Vater und der Sohn, Jehova und Jesus, die das Wort am Anfang einer Aussage gebrauchen, um ihre Bedeutung und Wahrhaftigkeit hervorzuheben, stets ist es der Mensch, der das Wort am Ende als Zustimmung gebraucht. Der Mensch sagt dem Sinne nach: wir glauben, dass das, was Gott spricht, die Wahrheit ist! Deshalb erwähnt Paulus, dass jemand nur Amen sagen kann, wenn er die Worte versteht, und es wird deutlich, dass man nicht Amen sagen kann, wenn man mit einer Aussage nicht einverstanden ist.

    Christus gebrauchte das Wort ‘Amen’ außerordentlich intensiv, manchmal sogar in Wiederholung. Und wenn wir all diese Texte lesen, wie z.B. in Joh. 8:34; 3:3; 5:24; 10:7; 6:47; 5:25, dann verspüren wir, dass unser Herz dazu ebenfalls ‘Amen’ sagt. Ein Mensch kann immer nur sagen: vielleicht wird etwas sein; aber Christus, der Amen, kann sagen: diese Dinge werden sein! Wenn Gott Amen sagt, legt er für uns eine sichere Grundlage; wenn wir Amen sagen, bauen wir auf ihn! Wenn wir gemeinsam Amen sagen, tun wir dies als Brüder, die in Christus zusammengebunden sind. Doch jeder muß aus seinem Herzen antworten; niemand kann für einen anderen antworten. Und jeder muß für sich dem Bilde Christi nachstreben; mögen auch die Menschen unser ‘Amen’ hören, unsere Zustimmung zu all seinem Wollen. Und mögen wir in unserem Herzen das Echo des Wunsches von Johannes hören: die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen. Amen.

    Nur in dieser Bindung im Herrn und in seinem Geist gibt es echte Bruderschaft, wie das auch aus den Grüßen im 16. Kapitel des Römerbriefs hervorgeht. Das Übermitteln von Grüßen kann reine Routine sein, mag nichts bedeuten. Doch damals bedeutete es viel, denn die Christenversammlung war etwas Einmaliges: ein Zusammensein von Menschen ‘die sich vorher gemieden, sich nicht gekannt’ hätten. Herren und Knechte, Freie und Sklaven, Reiche und Arme, alle eins in Christus. Und nicht nur Vornehme oder Herausragende wurden erwähnt; auch einfache Brüder, Sklaven, die keine Namen hatten, sondern einfach als Erster, Zweiter, Dritter oder Vierter bezeichnet wurden. So in Vers 23 der Bruder Quartus, also der Bruder Nummer 4. Und dieser liebe, einfache Sklave Nummer 4 ist seit bald zweitausend Jahren schon als unser lieber Bruder bekannt geblieben, neben vielen anderen.

    Eine solche Art von Gemeinschaft hatte es vorher nie gegeben, eine Gemeinschaft, deren Zusammenhalt in der Liebe bestand, der Liebe Jesu Christi. Und von Christus getrennt kann es eine solche Gemeinschaft nicht geben, ungeachtet aller Anstrengungen von Menschen. Sie funktioniert nur in Christus. Und die Welt sah es und wunderte sich. Hier sassen sie zusammen, Griechen und Barbaren, Juden und Heiden, frühere Anbeter Jehovas und frühere Anbeter Jupiters, Gebildete und Ungebildete, aus allen schichten der Bevölkerung. Und ein Sklave Nummer 4 konnte einen ehemaligen Pharisäer bitten, seine Grüße auszurichten. Wie ist es bei Dir und Mir?

    In der Namensliste von Römer 16 können wir eine Art Querschnitt der damaligen Christenversammlung erkennen. Und wie halfen sie einander! So wie z.B. Mnason (Apg. 21:16) dem Paulus. Und was wissen wir von ihm? Er war ein alter Jünger, der wahrscheinlich bis dahin von Paulus noch nichts gehört hatte. Aber er war da um Christi willen. Und müssen wir mehr wissen? Ein Jünger! Ein Bruder! Alles andere ist zweitrangig. Du magst kein Paulus sein können, kein Petrus, kein Timotheus, keine Phoebe, keine Priscilla; du magst kein Bibelübersetzer sein, kein Märtyrer, kein Vollzeitprediger oder Evangelist, du magst vielleicht nicht so viel leiden müssen in deiner Zeit wie andere, vielleicht kannst du auch nicht Gastfreundschaft üben wie ein Mnason oder ein Gajus (3.Johannes 1), aber eines kannst du sein: ein Jünger, ein Bruder oder eine Schwester. Du hast ein Herz, das du für Christus öffnen kannst. Welche Heiligkeit und Schönheit können auch in einem verborgenen Leben zu finden sein, das sich nicht in der Öffentlichkeit darstellt. Von manchen der in Römer 16 erwähnten Brüder wird nur gesagt, dass sie ‘in Christus’ seien; das ist genug! Sie hatten keine besonderen Gaben oder besondere Taten. aber sie liebten Christus und folgten ihm. Hier zeigt sich der Kern der Sache; nicht unsere Taten sind wesentlich, sondern die Gründe, warum wir so handeln.

    Hier sehen wir die Worte Jesu erfüllt: ihr seid das Licht der Welt und das Salz der Erde. Nicht die Kerze ist wichtig, sondern das Licht; das Salz, wenn wirksam, löst sich auf. So lebten diese Brüder. Die Worte Jesu waren nicht für Primadonnen oder für Selbstzufriedene, sondern für jene im Verborgenen, manchmal vielleicht Entmutigten.

    Nummer 3, Nummer 4 grüßen dich; danke Herr! Wir können nicht mit ihnen sprechen, aber wenn sie einmal erfahren werden, dass wir dankbar waren, von ihrem kleinen Leben, aber einem Leben in Christo, zu hören, werden sie mehr als zufrieden sein. Denn auch durch sie verstehen wir, was es bedeutet, wie Christus zu werden, indem wir anderen dienen.

    Wahrlich, Jehova Gott ist Gott nicht nur, weil er der Schöpfer aller Dinge ist und die Winde in seinen Händen hält, nicht weil er Sterne ins Dasein ruft oder uns alle in seiner hohlen Hand trägt. Er ist Gott, weil er uns inniger liebt als wir je geliebt wurden oder geliebt werden könnten, und weil er uns unermüdlicher, geduldiger und treuer dient als irgendwer sonst.

    Er liebt uns! Er vergißt uns nicht! Tertius und Quartus, Nummer Drei und Nummer Vier, was für ein Leben habt ihr geführt? Wurdet ihr von euren Herren mißhandelt, geschlagen, waren eure Aufgaben schäbig und schmutzig? Habt ihr leiden müssen an eurem Sklavendasein? Würdet ihr sagen, dass euer Leben hart und übel war?

    Nein! würden sie sagen; wir waren Sklaven; aber eines Tages kam Paulus ins Haus unseres Herrn Gajus; und Gajus wurde völlig verändert; er fing an, freundlich zu uns zu sein; er ließ Paulus uns von Christus erzählen. Paulus kam oft zu uns, da er über zwei Jahre in Korinth blieb. Und einmal in der Woche kamen noch andere Christen aus Korinth zu uns. Das machte mehr Arbeit, aber auch viel mehr Freude. Wir nahmen Brot und Wein wie unser Herr. Wir tranken mit ihm aus dem gleichen Becher, und er lächelte. Alles veränderte sich bei uns. Unser Herr sprach von der Gnade Gottes; er sagte, dass er zwar unser Herr sei, dass er aber auch einen Herrn habe, dem er gehorchen müsse, Christus. Er wollte uns so behandeln, wie Christus ihn behandelte. Liebe veränderte unser Leben.

    Herren und Sklaven! Wie groß wird ihre Zahl in Christi Reich sein? Jesus sagte: jeder, der den Willen meines Vaters tut, dieser ist mir Bruder und Schwester und Mutter. Er sagte, dass viele, deren Namen Zweite, Dritte, Vierte, ja Letzte seien, Erste genannt würden in seinem Reich. Denn viele, die Erste sind werden Letzte sein, und viele, die Letzte sind, werden Erste sein. Was spielt das für eine Rolle, wenn wir nur bei Christus sind! Und während wir auf ihn warten, lasst uns Liebe geben und ihm dienen!



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