Schwanentod

Der Pfad der Ahnen
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    Re: Schwanentod

    Dummer Fuchs - 06.11.2012, 13:33

    Schwanentod
    Hallo :)

    Ich habe mich mal an einen sieben Kapitel Sidekick mit Pax gewagt. Ein paar Leuten könnte eventuell aufgefallen sein, dass Pax die Gilde verlassen hat. Und... nun... hier ist der Grund dafür.

    Ich werde das ganze in drei Etappen posten.
    Kapitel 1-4 (poste ich jetzt)
    Kapitel 5-7 (poste ich dann heute Abend oder so (da fehlt nämlich noch was))
    Und der Epilog (morgen oder früher)



    Re: Schwanentod

    Dummer Fuchs - 06.11.2012, 13:35


    1
    Shattrath
    Amtsstube der Aussenstelle des Ordens der Blutritter
    15:04 Uhr

    Paxleon Winterschein musterte das mit einem roten Bändchen verschnürte Päckchen auf seinen Knien als ob es eine Granate wäre. Genauso explosiv war es mit Sicherheit, wenn auch auf andere Art und Weise und er hatte keine Ahnung, wie er nun damit verfahren sollte. Er sah zu seinem Bruder und gleichzeitig Untergebenem auf, der ihn mit hochgezogenen Brauen musterte. Marat Winterschein hatte ihm das Päckchen eben gegeben und erwartete offenbar eine Reaktion.
    "Ist da wirklich drin, was draufsteht?" Paxleons Stimme war ein wenig heiser und auf Marats Nicken hin lief es ihm Kalt den Rücken hinunter. "Wer weiß noch davon?" Zur Antwort schüttelte der große, rothaarige Blutritter den Kopf. "Außer dir und mir niemand, der noch am Leben ist."
    Das klang ernst und Paxleon verzog missmutig das Gesicht. Doch dann fiel sein Blick wieder auf das Paket und er löste behutsam die Schnur. "Wir könnten es verbrennen", schlug er halbherzig vor, allerdings musste er nicht einmal Marats vernichtenden Blick sehen um zu wissen, das Kneifen hier nicht in Frage kam. Bedächtig zog er die Schutzfolie ab und sah sich einer dünnen Mappe mit Dokumenten gegenüber. Glaubte man dem Titelblatt so sollte in dieser Mappe die Bedarfsliste des gesamten Ordens mit seinen einzelnen Abteilungen liegen. Ein Blick auf die Blätter verriet Pax, das dies so war, und als er eine Abschrift seiner eigenen Anforderungsliste vorfand war ihm klar, dass diese Dokumente echt sein mussten. "Himmel", entfuhr ihm leise.
    Auf den ersten Blick war eine Bedarfsliste gewiss ziemlich uninteressant, sofern sie vom unbeteiligtem Leser überhaupt als solche erkannt wurde. Es war lediglich eine Jahresaufstellung von allem, was überall benötigt wurde. Doch in den falschen Händen gewann dieses unscheinbare Liste unglaublichen Wert, denn auch wenn nichts konkretes drin stand, so konnte ein Feind alles über den Orden herausfinden. Die Nahrungsmittelanforderung verrieten ihm die Stärken aller stationierten Einheiten. Die Bedarfsliste für Waffen zeigten ihm die Bewaffnung. Weiterhin konnte der Feind auch den Zustand der Truppen erraten. Pax selbst hatte in seiner Liste eine Menge Alkohol gefordert, weiterhin Arzneien, da seine hier stationierten Blutritter öfters Bauchkrämpfe bekamen. All das würde offen liegen, wenn diese Liste an den Feind geriet.
    Wer diese Liste zusammengetragen und die Abschriften gemacht hatte, hatte gewiss eine sehr große Goldsumme dafür erhalten. Und Hochverrat begangen.
    Paxleon seufzte und sah zu Marat, der die Inspektion der Papiere schweigend abgewartet hatte. "Wo hast du das her?" Der Hühne verzog das Gesicht und strich sich die roten Haare zurück. Interessiert stellte Paxleon fest, dass es Marat offenbar peinlich war, darüber zu reden. "Ein Draenei hatte es bei sich..."
    "Ein Draenei?" Paxleon hob elegant eine Augenbraue. Was hatte sein Bruder denn mit den Aldor zu schaffen? Der Orden war eher den Sehern zugeneigt. Doch Marat winkte ab. "Unwichtig. Fakt ist, dass diese Liste auf dem Weg nach Sturmwind war - sofern eine Abschrift es nicht schon bis dorthin geschafft hat." Der Hühne schnaubte und erinnerte Paxleon vorrübergehend an ein grimmiges Kodobiest, dem man Kürbisse vorenthielt. Doch seine Gedanken flogen bereits weiter. "Gab es denn Hinweise auf weitere Vervielfältigung?" Marat lachte eisig auf. "Denk mal nach, Brüderchen, wenn du so was von der Allianz bekämest, was würdest du zuerst machen?" "Abschriften..." Paxleon seufzte schwer und legte die Dokumente behutsam auf seinen Schreibtisch, strich sie automatisch glatt und erhob sich schließlich. "Wir müssen rausfinden, wer der Verräter ist." "Und ihn beseitigen", fügte Marat hinzu, was Paxleon ein Grimasse ziehen lies. Gewiss war es für den Orden absolut notwendig, den Verräter zu eleminieren, doch war er persönlich einfach kein Freund von Hinrichtungen. Er war weder besonders heißblütig, noch ein siedender Kämpfer für den Orden - sein Bruder hingegen schon. Es würde gewiss anstrengend werden, erst recht, wo es keinerlei Anhaltspunkte gab, wer der Täter sein könnte. Obwohl... Paxleon erhob sich und blickte zu Marat. "Wo ist der Draenei?"
    "Festgesetzt." Die Antwort kam so prompt und klang so süffisant, dass Paxleon fragend eine Augenbraue hob. Ihm schwante fürchterliches.... "Führ mich hin, Bruder. Wir wollen mit ihm reden."

    2
    Shattrath
    innerer Ring
    16:46 Uhr

    "Wie konntest du nur?!" Laut brüllte Paxleon seine Worte, obwohl der Adressat genau neben ihm lief. Ein paar Draeneiwächter auf ihren Elekks sahen sich erstaunt um, sagten aber nichts. Vermutlich hatten sie auch nichts verstanden - nur wenige Draenei sprachen Thalassisch. Marat schwieg nur redselig und schmunzelte, während er den wütenden Ausbruch seines Bruders hinnahm.
    Paxleon hatte zwar schon schlimmstes gefürchtet, hatte den Draenei schon halbtot, irgendwo aufgehängt oder in einer sonstigen Position gesehen, die dem Orden nur geschadet hätte, wäre sie publik geworden. Die Wahrheit jedoch war weitaus ernüchternder. Marat hatte Paxleon zu dessen Wohnung geführt und dort war auch der Draenei. Im Schlafzimmer eingesperrt. Mit nichts bekleidet, dass auch nur entfernt als bedeckend gewertet werden könnte. Nun, zumindest würde dieser Vorfall nie in die Öffentlichkeit kommen, dachte Paxleon sardonisch. Dem Draenei - es war ausgerechnet einer der Aldorkrieger gewesen - war es gewiss zu peinlich. Er würde nicht melden, dass zwei Blutritter ihn verhört hatten, denn sonst müsste er wohl auch die Frage beantworten, was er unbekleidet im Schlafzimmer des hiesigen Oberbefehlshaber der Blutritter verloren gehabt hatte. Nein, nein, die Öffentlichkeit würde nie etwas erfahren. Aber wie hatte es Marat bloß wagen können, einen Draenei ausgerechnet zu Paxleons Wohnung zu bringen?
    "Was hast du Dir dabei gedacht, du... du... schlechtfrisierter Elf! Du dummer Haarfärber!" Das waren so in etwa die schlimmsten Beleidigungen, mit denen Paxleon seinen Bruder anzuschreien wagte. Denn obwohl Marat ihm in der Ordenshierachie untergeben war - er war auch wesentlich jähzorniger und stärker als Paxleon. Außerdem grinste er, und schien Paxleon sowieso nicht ernst zu nehmen. "Wir haben doch was herausgefunden, oder?" warf er in einer kleiner Pause ein, als Paxleon Atem für seine nächste Brülltriade holte.
    Nun, Marat hatte ja recht. Sie beide waren zu dem Draenei ins Zimmer gekommen, der nervös Paxleons Bettdecke umschlungen hielt. Anschließend hatten sie ihn zu den Dokumenten befragt. Überraschenderweise hatte der Draenei geantwortet - und wenig überraschend hatten seine Antworten nichts mit der Wahrheit gemein. Dann war Paxleon rausgegangen, um Marat das Feld zu überlassen, der dann die Befragung intensivierte. Wenn man ihn in Ruhe und ungestört lies, konnte Marat äußerst fordernd und überzeugend werden, daher wunderte es Paxleon kaum, als sein Bruder grinsend aus dem Zimmer trat, kurz zusammenfasste, was der Draenei gewusst hatte und nach Kaffee verlangte.
    Pax schnaubte laut und seine Stimme triefte vor Sarkasmus. "Ja, wir haben herausgefunden, dass Mael Sonnenläufer ihm das Zeug gegeben hat, wirklich klasse!" Er registrierte am Rande, dass Marat leicht verunsichert zu ihm sah, ignorierte das allerdings hoheitlich und stampfte, ohne seinen Bruder eines Blickes zu würdigen, weiter. Schnell hatte Marat wieder zu ihm aufgeschlossen und legte die Hand auf seine Schulter. "Kennst du den Kerl etwa?" "Ob ich ihn kenne?!" Schlagartig bliebt Paxleon stehen und wirbelte herum, sodass Marat fast gegen ihn geprallt wäre. "Willst du mich veralbern?" Kurz suchte Pax mit ungläubigem Blick das Gesicht seines Bruders ab, konnte allerdings kein Anzeichen von Scherz entdecken. Der Hühne schien wirklich nicht zu wissen, das die Sonnenläufer eine der mächtigsten Familien in Silbermond waren und Mael selbst eine große Person, die eigentlich nur zu Reputationszwecken im Orden war. Es hieß sogar, Mael kontrollierte inzwischen nebenbei 80% des Weinhandels und unterhielt eine der Tavernen. Ein sehr mächtiger Mann. Einer von der Sorte, die man nicht mal eben des Hochverrats beschuldigen konnte. Kurz setzte Paxleon seinen Bruder ins Bilde, der nur den Kopf schüttelte. "Das sind die Momente, in denen ich Silbermond immer weniger vermisse..." Paxleon verzog das Gesicht zu einem gequältem Ausdruck, der widerwillige Zustimmung ausdrückte.
    Ein paar Draenei ritten auf ihren Elekks an den Fußgängern vorbei und automatisch schlug Pax den Weg zum World's End ein, ihrer Stammkneipe hier. Er konnte jetzt etwas Hochprozentiges gebrauchen und als hätte Marat seine Gedanken gelesen mahnte er sogleich: "Wir sind im Dienst." Dann jedoch wurde seine Stimme etwas freundlicher: "Und was tun wir jetzt, mein Oberkommandant?" "Wir reisen nach Silbermond."


    3
    Silbermond
    Straße

    Schnell war alles geregelt gewesen. Sandra Morgentau hatte die Vertretung in Shattrath übernommen - wobei ihr auch genaugenommen gar nichts anderes übrig blieb - und schließlich waren Paxleon und Marat nach Silbermond aufgebrochen. Die Reise verlief über Ogrimmar und war staubig und frustrierend gewesen. Frustrierend, weil Paxleon zu gerne noch einmal in Mulgore vorbeigeschaut hätte und sein Bruder gedroht hatte, er käme mit und würde Tauren schlachten. Nun, es war auch tatsächlich keine Zeit zu verlieren. Und doch schlenderte Paxleon durch die Straßen Silbermonds, als hätte er alle Zeit der Welt. Er musste nachdenken, wie man die Sache mit Mael Sonnenläufer am geschicktesten angehen konnte. Zum Orden gehen, die Listen vorlegen und einfach mal Sonnenläufer zu beschuldigen, war aus verschiedenen Gründen eine wirklich dumme Idee. Sonnenläufer war einfach zu mächtig und galt als zu loyal. Nein, nein, er würde nur Paxleon einen Strick daraus drehen. Einfach zu Sonnenläufer gehen und ihn umzubringen war eine ähnlich dumme Idee. Ihn mit der Anschuldigung zu konfrontieren, hätte nur zur Folge, dass Sonnenläufer alle noch existierende Beweise eliminierte und gewiss gegen den, der die Anschuldigung erhoben hatte, intrigieren würde. Himmel, es war wirklich zu verzwickt. Paxleon ließ sich auf eine Bank fallen, schloss die Augen und legte den Kopf nach hinten. Seine Gedanken lies er schweifen, mal hierhin, mal dorthin und vor allem genoss er die Ruhe - und den Umstand, dass Marat nicht in seiner Nähe war. Auf die Dauer wurden Brüder anstrengend, anstrengend und nervig. Besonders, wenn es sich um ordenstreue Fanatiker handelte, wie Marat nun mal einer war. Als Paxleon ihn verlassen hatte, hatte Marat nur etwas von "Bericht" und "Leibwächter" gebrummt; er wollte sich nicht ausmalen, was sein kleiner Bruder da schon wieder ausheckte.
    Ein paar durchtrainierte Ordensrekruten in Rüstung und mit großen Schwertern marschierten an Paxleon vorüber und mit sanftem Lächelns und froh über die Ablenkung, sah er ihnen nach. Er selbst war auch einmal so gewesen. Vor langer, langer Zeit. Und jetzt… Gedankenverloren strich er ein Fältchen in seinem Gesicht nach, das er heute morgen entdeckt hatte. Ja, er war in kürzester Zeit wirklich sehr gealtert. Eine Katze strich um seine Beine, vertrieb die düsteren Gedanken. "Tristan!", rief Pax verblüfft aus, als er die einmalige Himalayamusterung des Katers - seines Katers - erkannte. "Himmel, was tust du hier draußen!" Der Elf hatte die Stimme gesenkt, um ja keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dieser Kater war in Wirklichkeit ein Dämon und ein Ordensritter würde ihn beim genauen Hinsehen auch als solchen erkennen. Und diese Art von Aufmerksamkeit, die dann folgen würde, nun, die brauchte Paxleon wahrlich nicht. Er packte das schnurrende Fellknäuel und erhob sich damit von der Bank. Den friedlichen Kater fest im Griff ging er schnell zurück ins Haus der Winterschein, eine halb eingefallene Ruine am Stadtrand, in der nur noch die unterste Etage bewohnbar war. Der Weg kam Paxleon unglaublich lang vor und in seinem Kopf schwirrte es nur so von Sonnenläufern, Dämonen und schmackhaften Rekruten.


    4
    Silbermond
    Das Haus Winterschein

    Pax warf die Tür hinter sich zu und lies den Kater fallen, der gewandt durch ein Loch in der Wand ins angrenzende Zimmer entschwand. "Mistvieh", brummte Paxleon und wollte durch die Tür in ebenjenes Zimmer gehen, bis er abrupt stehenblieb. "Was ist denn das?!" Den Türrahmen füllte ein sehr breites, sehr befelltes und dumm blickendes Etwas mit kleinen Ohren aus. Es musste eines dieser neuen, alten Rasse sein, ein… wie nannten sie sich? Pandare?
    Paxleon guckte verstört, bis sich aus dem Raum die stimme seines Bruders meldete: "Hey, Silberohr, lass ihn rein!" Der Pandare bewegte seinen unglaublich fülligen Körper zu Seite und gab den Weg frei. Der Elf warf ihm einen verwirrten Blick zu und quetsche sich an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo Marat auf einem Sessel relaxte und ihn angrinste. "Hey, Paxleon, darf ich Dir meinen Leibwächter vorstellen? Silberohr, der Pandare, der Tote sehen kann." "Dein Leibwächter?" Paxleon blickte noch verwirrter und ungläubiger drein "So ein tumbes Vieh? Der merkt doch erst, dass du angegriffen wirst, wenn du durchbohrt am Boden liegst!"
    Im Gesicht des Pandaren zuckte nicht ein Muskel; er blickte weiterhin dumm und verständnislos zu Pax zurück. Unglaublich. Wie kam Marat nur an solche Typen?
    Sein Bruder zuckte leicht mit den Schultern, das Grinsen noch immer im Gesicht. "Unterschätz ihn nicht! Er ist groß." Paxleon schnaubte. "Es kommt nicht auf die Größe an." "Ach ja? Und was war das damals, als du…" Das war der Moment, als Paxleon entschied, einmal kurz zu brüllen. Marat sprach den Satz nicht zu Ende, begann allerdings, schallend zu lachen. Tja, und der Pandare… Nun, der stand da und schaute dumm.
    Die Nacht verging ruhig und friedlich, zumindest so ruhig und friedlich, wie es sein kann, wenn man mit seinem Bruder, einem Kater und einem fremden Pandaren auf einer Decke auf dem Wohnzimmerboden nächtigte. Paxleon tat kein Auge zu. Dafür vervollständigte er seinen Plan. Seine Vorgehensweise. Am Frühstückstisch setzte er Marat auseinander, dass sie nun vier Tage die Lage in Silbermond ausspähen würden, um dann Mael zu konfrontieren. Es war zwar gefährlich, doch noch eine der besten Möglichkeiten. Nach dem Frühstück wollte Paxleon zunächst seine ehemaligen Rekruten besuchen, während Marat…Pax befürchtete, Marat würde die Gelegenheit nutzen, um sich in Tavernen rumzutreiben. Manchmal war er so durchschaubar...



    Re: Schwanentod

    Dummer Fuchs - 07.11.2012, 01:35


    5
    Silbermond
    Straße

    Paxleon rannte. Völlig außer Atem rannte er auf die Tür des Winterscheinchens Anwesen zu. Es hatte so gut begonnen. Es war ein Desaster geworden. Er hatte seine ehemaligen Rekruten gefunden, das war kein Thema gewesen. Tatsächlich hatte er sich gut mit ihnen unterhalten, sie hatten Neuigkeiten ausgetauscht, einen Tee getrunken. Die Ritter, die er ausgebildet hatte, mochten ihn. Und er mochte sie. Das war der Grundstein seiner Ausbildungsmethode - und genau deswegen waren die Rekruten, die von ihm kamen, mit die Besten. Er behandelte seine Rekruten immer mit Respekt und mehr Anstand, als andere Kommandanten. Bei ihm gab es für Verfehlungen nur selten körperliche Strafen und er zeigte ihnen, dass auch ein Kommandant nur ein Blutelf ist.
    Tja, nur, dass Paxleon dies niemals an die Öffentlichkeit dringen lies. Er tat alles dafür, seinem Ruf als schlechtester Kommandant in ganz Silbermond nachzukommen, unfähig auszusehen und Gerüchte von den übelsten Bettgeschichten zu verbreiten. Die Leute, auf die es ankam, wussten Bescheid. Der Rest hielt Paxleon für den Abschaum des Ordens. Daher kam er auch arg in Bedrängnis, als Kommandantin Morgensonne und Kommandant Silberstrahl plötzlich auftauchten und Paxleon aufforderten, sofort das Gebäude zu verlassen. Sie forderten exakt einmal, bevor sie sich mit ihren Soldaten auf ihn stürzten. Und nun rannte Paxleon. Himmel, die beiden waren so jung, sie könnten seine Kinder sein - und er floh vor ihnen. Wie unangenehm. Varesh grinste ihm bloß vom Pferd aus zu. Doch vom Champion erwartete Paxleon sowieso keine Hilfe. Die Tür der Winterscheins ging auf, und der Pandare lies ihn ein, bevor er augenblicklich die Tür zudonnerte. Paxleon lehnte sich schwer atmend an die Wand und blickte sich zum Pandaren um. "Danke fürs Einlassen", sagte er keuchend. Der Pandare blickte ihn kurz ausdruckslos an, bis sich plötzlich ein Lächeln auf dem Gesicht ausbreitete. Es war wie ein Sonnenaufgang. Mit tiefer Stimme, ähnlich einer geborstenen Glocke, brummte er: "Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn."
    Paxleon benötigte ein paar Sekunden, um diesen Satz zu begreifen. Er musste gerade überaus dumm aussehen. Dann jedoch, begann er loszulachen. Himmel, das hätte er nun als letztes erwartet. Genau seine Art von Humor, genau sein Stil… Und als Paxleon wieder zu dem Pandaren aufblickte, war er gewillt, die Intelligenz in dessen Augen zu erkennen. Und er war überrascht, wie viel er davon vorfand.


    6
    Silbermond
    Das Haus Winterschein

    Die vier Tage vergingen wie im Flug und Paxleon verbrachte fast jede freie Minute mit Silberohr, dem Pandaren. Es stellte sich heraus, dass sich ihre Interessen in vielen Punkten deckten und Paxleon Silberohr besonders in Anatomie noch einiges beibringen konnte. Marat wirkte fast schon eifersüchtig, wie er dauernd um beide herumschlich. Irgendwann schließlich riss Marats Geduldsfaden, als er entdeckte, dass Paxleon und Silberohr den Vorratskeller zugunsten von Leichenaufbewahrung ausräumten. Auch Paxleons "Ja, sollen wir sie denn draußen lagern oder was? Da entdeckt man die doch viel zu leicht!" machte es nicht besser.
    Schließlich jedoch kam er, der Tag der Entscheidung. Heute wollten sie sich zu Mael aufmachen und ihn fragen, was er sich dabei gedacht hatte, den Orden zu verraten. Es würde ein verdammt lustiges Gespräch werden, überlegte sich Paxleon mit ironischem Unterton. Sie hofften, Mael würde unbeabsichtigt ein paar Beweise für ihre Theorie aufzeigen. Nichtsdestotrotz war das Ganze ein sehr gefährliches Unterfangen.
    Beim Mittagessen knallte Marat seinem Bruder einen Block und einen Stift vor die Nase. Paxleon blickte erschrocken von seinem Wurstbrot auf. "Schreib", knurrte der jüngere bloß, "schreib ihr." Damit verließ er den Raum und lies einen seufzenden Paxleon zurück. Er verstand, was Marat von ihm wollte. Es war eine Art Tradition. Bevor man sich in Lebensgefahr begab, schrieb man seinen Liebsten einen Abschiedsbrief, für den Fall, dass man nicht zurückkehrte. Paxleon hatte schon dutzende dieser Briefe geschrieben und dutzende davon wieder vernichtet. Er hoffte nicht, dass ein einfacher Besuch mit seinem Tod enden würde. Schließlich waren sie hier mitten in Silbermond. Wenn Mael ausfallend werden würde, könnte Pax einfach seine Rekruten zu sich rufen - das Ordensgebäude war nämlich gleich gegenüber.
    Und doch. Marat wollte es und so konzentrierte sich Paxleon und schrieb. Er schrieb an Pasiphea, schrieb die ganze Geschichte auf. Tristan sprang auf seinen Schoß und schnurrte, doch selbst das registrierte der Blutelf nicht, so vertieft war er. Nachdem er vier Seiten mit seiner winzigen, geraden Schrift gefüllt hatte, machte er zum ersten Mal eine Pause. Tristan hatte es sich inzwischen gemütlich gemacht und trat sacht in Paxleons Bauch.
    "Mh? Du hast ja Recht…" Nicht, dass der Kater etwas gesagt hätte oder dergleichen, aber Pax hatte gerade ein Gedanke überrollt und er glaubte, dass Tristan diesen gehabt hatte. "Sollte sie das hier je lesen, wäre sie in Lebensgefahr." Eine deprimierende Feststellung.
    Paxleon hielt das Papier über eine Kerzenflamme und verbrannte es. Dann setzte er erneut an. Do war es diesmal kein langer Brief, es war eigentlich nur ein einziges Wort, geschrieben in Taurahee. Eines der wenigen Wörter, die er inzwischen beherrschte. Tristan äugte auf den Brief und schnurrte. Nun, zumindest der Dämonenkater war einverstanden. Es war fast schon lustig - doch Paxleon war so gar nicht nach Lachen zumute.


    7
    Silbermond
    Das Haus Sonnenläufer

    Der Fall schien kein Ende zu nehmen. Graue Steinwände, nass und glitschig rauschten an ihren Seiten vorbei. Festhalten war unmöglich, man rutschte sofort wieder ab. Der Fels war hart wie Diamant, selbst als Marat versuchte, sein Schwert hineinzurammen, um ihren Fall zu bremsen, gab er kein bisschen nach. Funken flogen zwar, doch war es aussichtslos. Der Wind pfiff in schrillen Tönen an ihren Ohren vorbei und Dunkelheit lastete auf ihren Augen. Was war das hier für ein Spiel?
    Sie hatten ihre Briefe Silberohr gegeben, der zuhause bleiben musste. Dann waren sie losgezogen. Marat in seiner Blutritterrüstung mit Schild und Schwert. Paxleon fand das zwar übertrieben - doch andererseits sah sein Bruder darin unglaublich gut aus. Er selbst trug bloß einen Kettenbrustschutz und eine stabile Hose. Das Kurzschwert steckte hinten im Gürtel. Es war mehr eine Waffe zum Zeigen, als zum Benutzen. Paxleon trug das Dokument bei sich in einer Tasche. Tristan hatte sich ebenfalls darin zusammengerollt. Paxleon war entschieden dagegen gewesen, den Kater mitzunehmen, doch Marat hatte darauf bestanden. Mael hatte sie freundlich empfangen und noch bevor sie etwas hatten sagen können, gestand er schon seinen ganzen Verrat. Verdammt, warum waren sie nicht darauf gekommen, dass das ganze ein Trick war. Warum war ihnen nicht aufgefallen, dass alles viel zu leicht ging?
    Mael behauptete, zu dem Verrat gezwungen worden zu sein. Er führte sie in sein Esszimmer. Sie waren unachtsam gewesen. Hatten nicht gemerkt, dass Maels Wachen absichtlich auf Abstand blieben, sie hatten nicht realisiert, dass der Teppich auf dem Boden farblich so gar nicht in das Haus passte. Dann war es schon passiert. Kaum hatten sie beide die Füße auf dem Teppich, senkte sich der Boden ab und sie vielen in einen dunklen Schacht.
    Und sie fielen immer noch. Die Dokumente hatte Pax fest umklammert und spürte nur am Rande, wie sich Tristan in sein Haar krallte. Von unten schien ein Licht herauf, ein rötliches Glühen flackerte an den Wänden. Und Wärme. Dort unten musste es sehr warm sein. Der Boden, der jetzt klar erkennbar unter ihnen lag war gelborange und… bewegte sich? "Verdammt!", schrie Paxleon gegen das Tosen des Fallwinds an, "Ist das Lava?!" Er hatte ja schon gehört, dass in Silbermonds Kellern das Merkwürdigste geschah - aber ein Haus mit einem Zugang zum Erdinneren? Zu Lava? Himmel…
    Inzwischen konnte er Marats Gesicht im roten Licht erkennen. Und zum ersten Mal sah Paxleon Panik in den Gesichtszügen seines starken Bruders. Dieser Anblick war noch schockierender als die Lava selbst. "Gottesschild", brüllte Paxleon, kurz, bevor sie am Boden auftrafen. Die schimmernde Kugel dämpfte den Aufprall und die Hitze. Paxleon schielte zu seinem Bruder. Zum Glück war der Mann zum Gehorchen erzogen worden; auch um ihn schimmerte die Kugel. Schnell sah sich Paxleon um. Sie waren hier in einer Art Grotte gelandet, hoch über ihnen das Loch zum Haus Mael.
    "Gut! Wir aktivieren unsere Flügel, fliegen da hoch und hauen Mael eine runter!" Paxleon hatte es einfach sagen müssen. Er musste es sagen, um nicht zu verzweifeln. Es gab hier keinen Weg hinaus. Sie konnten nicht fliegen. Es musste schon ein verdammtes Wunder passieren!
    Das schimmernde Schild um sie herum erlosch und heiße Lava brandete gegen sie. Paxleon gab alles, alles, was er je als Heiler gelernt hatte. Er senkte beider Körpertemperatur und heilte jede geschlagene Brandwunde sofort weg. Marat schrie vor Schmerzen.
    Der ältere Blutelf hatte körperliche Pein schon immer gut weggesteckt und heilte ungehemmt weiter. Sein Blick verschleierte sich kurz, wurde aber sogleich wieder klar. Tränen, schoss ihm durch den Kopf, ich weine und die Tränen verdunsten. Doch mehr Gedanken gestattete er sich nicht, er musste weiterheilen. Er musste solange durchhalten, bis ein Wunder geschah! Er musste einfach! Langsam spürte er, wie es immer schwerer wurde, die Heilungen zu setzen. Nein! Das durfte nicht sein! Er brauchte immer länger und die Heilungen zeigten weniger Wirkung. Ich muss durchhalten! Für Marat! Für Jevun! Für meine Teuerste! Es war ein letztes Aufbäumen vor dem unvermeidlichem Ende, er heilte, wie er noch nie zuvor geheilt hatte… und doch….
    Plötzlich erstrahlte gleißendes, weißes Licht in der ganzen Grotte. Paxleon sah mit letzter Kraft auf und erblickte… ein Wunder?
    Dort, bei seinem Bruder stand es. Es schwebte etwa einen Meter über der Lava, sein Licht brachte angenehme Kühle. Es war Tristan. Der blöde Kater. Tristan in seiner wahren, dämonischen Form. Er schwebte dort, als wäre es die leichteste Sache der Welt. "Ich habe keine Lust mehr", verkündete er, "lasst uns gehen." Der Dämon reichte dem sich vor Schmerz windenden und heulendem Marat die Tatze.
    Paxleon war außer sich. Er wollte Tristan anbrüllen, warum er sie erst jetzt rettete. Er wollte den Dämon in die Arme schließen, weil er nun doch seine Geliebte widersehen konnte. Er war erleichtert und wütend und glücklich und… zweifelnd. Da war etwas… das nicht passte. Das… und schließlich, als Marat in Tristans Tatze einschlug realisierte Paxleon, was der Dämon gemeint hatte.
    Ein trauriges Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Ein tieftrauriges, ehrliches Lächeln. Tristan kam zu ihm herüber und bot auch ihm die Tatze an.
    "Ja", antwortete Pax und stoppte seine Heilzauber, "lass uns gehen. Hier gefällt es mir nicht." Dann schlug auch er in Tristans Tatze ein.
    Es war so leicht. Paxleon schien es, als brauchte er seinen Körper nicht mehr, deshalb lies er ihn in der Lava liegen, hielt aber einen Augenbick inne, um sich an das Gefühl zu gewöhnen, dass Kraft und Schnelligkeit in ihm brodelte, die er nur in der Jugend gehabt hatte. Pax lächelte Marat zu und gemeinsam schwebten sie den Tunnel hinauf. Tristan glitt als Katze über ihnen voran. Sie passierten die Falltür, passierten die Wachen, ohne dass ihnen jemand Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Ein letztes Mal gingen sie durch Silbermond und Pax blickte sich um. "Es wird ihnen gut gehen", ließ sich Tristan vernehmen, dessen Stimme wie Wasser klang, das eine Felswand herab sickerte. "Ihnen und tausenden Ihresgleichen. Wenn wir weitergehen zeige ich Dir, was ich meine." Der Kater erreichte das Tor in einem einzigen großen Satz. Hand in Hand folgten die Brüder und gemeinsam glitten sie davon, liefen leichtfüßig durch den Wald hinunter, wo die ersten Primeln zu blühen begannen.



    Re: Schwanentod

    Dummer Fuchs - 07.11.2012, 01:49


    ~Ende~



    Tja.
    Damit ist Pax also tot.
    Möge er die anderen Toten in Frieden ruhen lassen.



    Re: Schwanentod

    Dummer Fuchs - 07.11.2012, 04:25


    Epilog
    Der Pandare, der Tote sehen konnte. Das sagten sie über ihn. Es glaubte zwar niemand wirklich, aber sie sagten es dennoch. Aber Silberohr konnte wirklich Blicke in die Welt der Geister erhaschen und so wusste er, dass Marat und Paxleon nun gegangen waren. Er verließ das Haus Winterschein und riss das Banner über dem Eingang herunter. Der schwarze Schwan auf weißem Grund fiel in sich zusammen und der Pandare warf es sich über die Schulter. Kurz schüttelte er sich und setzte sich auf den Boden vor einer der intakten Wände. Wo war denn… Mit nachdenklichem Ausdruck auf dem Gesicht kramte er die beiden Abschiedsbriefe hervor. Er sollte sie überbringen. Nun, warum nicht. Allerdings nicht, bevor er nicht wusste, was drinstand.
    Briefgeheimnis hin oder her - die Schreiber würden ihn sowieso nicht mehr belangen.
    Neugierig öffnete er den ersten Brief. Marats Brief, adressiert an Ty und Athan, Außenposten des Ordens der Blutritter Scherbenwelt 4563, war etwa anderthalb Seiten lang und enthielt eine genaue Anleitung, wie seine beiden Mitarbeiter seine Alkohol- und Drogenverstecke im Außenposten fanden und nutzen konnten, sowie eine Aufstellung, wen man womit am besten bestechen konnte. Silberohr verschloss den Brief wieder und grinste. Diesen Brief würde er überbringen.
    Der andere Brief war an Pasiphea Flusswind adressiert. Paxleon hatte ihm genau erklärt, wie er sie fand; dass er am besten über die Gilde "Pfad der Ahnen" ging, und so weiter. Der Pandare öffnete den Brief und ein einziges Blatt kam zum Vorschein. Eine Blume war gemalt worden, derart filigran, dass man sogar die einzelnen Äderchen in den Blüten erkennen konnte. Es war ein Meisterwerk. Doch plötzlich stutze Silberohr. Diese Äderchen. Das war nicht nur Zeichnung. Das war ein Wort. Ein Wort auf Taurahee. Silberohr schmunzelte. Auch diesen Brief würde er überbringen. Das Wort
    "Vergissmeinnicht".

    Schließlich erhob sich der Pandare und ging geradewegs zu Mael Sonnenläufer. Die Wachen nicken ihm zu und Sonnenläufer selbst grinste ihn an.
    "Du hast gute Arbeit geleistet, Silberohr. Ohne deine Idee, dem Draenei das Päckchen zu geben und ohne deine Hilfe, Paxleon seine 'vier Tage' abzulenken, hätten wir es nur sehr viel schwerer geschafft, sie aus dem Weg zu räumen. Du bist ein guter Spion." Mael trank einen Schluck schweren roten Wein. Silberohr schnupperte kurz. Schilcher. Diese Weinsorte hatte auch Paxleon gemocht. Der Blutelf sprach weiter. "Nun ist das Haus Winterschein gefallen und das gesamte Grundstück geht an das Haus Liaramee. Und Lady Liaramee wird meinen Antrag nun gewiss annehmen. Lauf zu ihr, Pandare, und überbringe ihr die Botschaft."
    Silberohr blieb, wo er war. Alles nur wegen Grundstücken, Ländereien und Macht. Und Gold. "Zuerst will ich die versprochene Belohnung."
    Mael starrte ihn kurz an, grinste dann und holte ein kleines Säckchen hervor, in dem es fröhlich klimperte. "Ein Geschäftspandare, sehr schön. Ich habe dir sogar etwas draufgelegt." Silberohr machte ein paar Schritte auf Mael zu und griff nach dem Beutel. In letzter Sekunde änderte er sein Ziel und rammte seine Hand gegen Maels Brust. Die Elektrizität von Blitzen zuckte durch die befellten Handflächen und der Elf brach tot zusammen. Während die Wachen noch versuchten, das Ganze zu realisieren, sprang Silberohr aus dem Fenster und floh. Das Gold ließ er liegen.
    Nun, dann wollen wir mal schauen, wo dieser ominöse Pfad denn ist , dachte er und grinste.



    Re: Schwanentod

    Shayan - 08.11.2012, 15:33


    Schön zu lesen, gefällt. Schade um Pax allerdings. Darf ich so neugierig sein zu fragen warum du ihn hast gehen lassen?



    Re: Schwanentod

    Wyzzel - 08.11.2012, 20:11


    Ich hätte auch gerne noch mehr über dieses Charakter herausfinden wollen, habe ich durch Thal ja bisher nur die schlechten Seiten kennenlernen dürfen. Der Frage schließe ich mich neugierig an.



    Re: Schwanentod

    Neomi - 08.11.2012, 22:57


    Ich kann mich hier an dieser Stelle den anderen nur anschließen: Schade um den Char Pax. Ich fand das RP mit ihm immer recht unterhaltsam und trauere ihm daher sogar ein bisschen nach.

    Aber genauso gespannt bin ich auf das was nun folgt oder folgen könnte und hoffe einfach darauf, dass das RP zwischen deinen und meinen Chars
    bestehen bleibt und nicht einschlafen wird. Mich würde es zumindest freuen :)



    Re: Schwanentod

    Dummer Fuchs - 09.11.2012, 07:20


    Erst mal Danke fürs Lesen :)


    Trauern tue ich um Pax auch. Er war und ist einer meiner absoluten Lieblinge :)
    Und es tut mir auch ehrlich Leid um Pasi, dass die schon wieder einer Kerl verliert.


    Nun, warum?
    Tja, Paxes Leben lief in geregelten Bahnen. Er hatte einen Job, eine große Liebe (mit der es zwar kompliziert war, aber auch nicht komplizierter, als eine Beziehung sein kann). Er hatte genug Gold und war versorgt, einen kleinen Bruder, den er rumkommandieren konnte, seine Ruhe vor Attentätern und seiner Mutter. Er hätte glücklich sein müssen. Wars aber nicht. Denn Pax ist nur glücklich, wenn sein Leben in irgendeinen Abgrund stürzt.
    Die Abgründe (oder besser gesagt deren Spieler) sind allerdings inzwischen aus der Gilde draußen oder treiben sich in SWTOR rum und Pax ist inzwischen zu vernünftig und zu unzugänglich geworden, als dass sich ein neuer Abgrund bilden kann (Thal dürfte davon ein Lied singen können ^^' )
    So war also klar, dass Pax so schnell nicht mehr glücklich werden würde, dass sich der enthusiastische, intrigante Schneidermeister in einen faltenzählenden Alten wandeln würde. Und einen deprimierten Pax zu spielen macht keinen Spass.
    Also habe ich mich entschieden, ihn gehen zu lassen. Erst wollte ich ihn auf Reisen schicken, um eine Rückkehr möglich zu machen, dann dachte ich mir, nein. Pax hat es nicht verdient, irgendwo zu verstauben. Also habe ich ihm ein Ende geschrieben, das ihm gewiss gefallen hat.
    Und dadurch, das Pax gestorben ist, hat er den Weg für einen anderen Char ins RP bereitet, der seinen Tod verkünden wird.
    Oder deutlicher gesagt: Silberohr ist schon ein Gast der Ahnen :)


    Auch ich hoffe, dass das RP zwischen unseren Char bestehen bleibt. Ich will mal schauen, wie es mit Silberöhrchen klappt (der irgendwie Pax aus der Anfangszeit ähnelt^^'), habe zum Ausweichen noch Rico oder, wenn es mit Nicht-Belfen gar nicht geht, kommt Zen wieder mehr ins Spiel:)



    Re: Schwanentod

    Wyzzel - 09.11.2012, 20:56


    Da Pax sozusagen der Tropfen war, der das Fass zum überlaufen gebracht hat, verdanke "ich" diesem Charakter auch, dass Thal sich endlich von etwas trennen konnte was eh nie wirklich zu ihm gepasst hat. Die Blutritter.

    Demnach wird er zumindest für mich nicht in Vergessenheit geraten. Und auch wenn sein Ende sehr unwürdig verlief, wie ich finde ... er hätte wirklich etwas Besseres verdient als einem Attentat zum Opfer zu fallen ... ist alles sehr schön und überraschend geschrieben.
    Hoffen wir dass Pasi niemals herausfindet wer für den Tod ihres Schatzis mit verantwortlich ist :wink:



    Re: Schwanentod

    Dummer Fuchs - 24.02.2013, 23:57


    So... Drei Monate später; das erste reguläre RP nach Pax Tod um.
    Mir hat es Spass gemacht.

    Ein paar Worte der Erklärung aber, da Paxes Wiederbelebungsstory noch nicht fertig ist.
    Pax äusserte ja ein paar Dinge, von denen zumindest die Hälfte der Spieler weiß, dass das nicht hinkommen kann.
    Ihr habt Recht. Eigentlich.
    Allerdings fehlen Pax im Moment noch ein paar Erinnerungen. Bzw. die Erinnerungen an jede Sünde, die er je begangen hat (Alkohol, Sodomitentum und Affairen miteingeschlossen). Er weiß es einfach nicht mehr.

    Das ändert sich zwar noch, aber vorerst ist es halt so :)



    Re: Schwanentod

    Jevun - 13.04.2014, 00:52


    Jetzt hab ich das endlich auch gelesen und muss sagen:

    zu allererst, ich mag deinen Schreibstil sehr. Flüssig, stilistisch schön und mit einem schönen Spritzer Ironie dabei.

    Ich hab ein paar Mal sehr herzlich gelacht bei dem Text, vor allem dem Epilog *gg* Ach, Marat, das alte Schlitzohr. Und sehr süß, dass Pax noch einmal an Jevun gedacht hat. das ist ihm ja hoch anzurechnen.

    alles in allem find ich das Werk sehr gelungen, war gut zu lesen. :)



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