10000 Gewalttäter in Deutschland

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    Re: 10000 Gewalttäter in Deutschland

    Gerri - 23.01.2006, 09:57


    Die Gefahr jenseits der Stadien
    Schon jetzt beginnt die Polizei, sich auf Krawalle bei der Fußball-WM vorzubereiten. Das Hirn des Einsatzes ist die "Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze" in Neuss
    von Till-R. Stoldt

    Die Hooligan-Szene in Deutschland ist tot - so war in den letzten Jahren ein ums andere Mal von vermeintlichen Fußballexperten zu erfahren. Wenn es denn je gestimmt hätte, so müßte man nun hinzufügen: Schon jetzt, knapp fünf Monate vor der Fußball-WM in Deutschland, feiert die Szene ihre Auferstehung. Daran glaubt zumindest die "Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze" (ZIS), die als Hirn des Polizeieinsatzes rund um die WM 2006 gilt.


    Denn diese Expertengruppe bereitet sich bereits auf mögliche Krawalle während der WM vor.


    Die ZIS rekrutiert sich aus Beamten des Landeskriminalamts NRW und sitzt in Neuss, ist aber bundesweit beauftragt, vor und während der WM Informationen über Gewalttäter zu Gefahrenszenarien und Lageberichten zu verarbeiten. Allein in Deutschland geht die ZIS von 10 000 potentiellen Straftätern aus (die NRW-Zahlen sind ebenfalls bekannt, werden aber geheimgehalten, um keinen Länderwettkampf der Hooligans anzutreiben). Aus den europäischen Nachbarländern werden zudem Tausende weiterer Gefährder erwartet - nicht sonderlich viele angesichts von schätzungsweise über drei Millionen Besuchern.


    Während Bundes- und Landespolitiker in Festreden den "herzlich willkommenen WM-Gästen" seit dem Jahreswechsel gute Gastgeberschaft geloben, bereitet sich die Polizei auf die unwillkommenen Gäste vor - und darauf, daß mancher Deutsche gar kein guter Gastgeber sein möchte:


    Auf Basis der ZIS-Daten überlegen die ersten Dienststellen derzeit, welchen potentiellen Gewalttätern in ihrem Bezirk sie vorsorglich Platzverweise oder Meldeauflagen erteilen werden, wen sie in Gewahrsam nehmen sollten - und wen sie gezielt vor Straftaten warnen wollen. Diese Warnbesuche, auch "Gefährderansprachen" genannt, haben sich vor allem am Arbeitsplatz bewährt. Denn kaum ein Chef sieht es gern, wenn uniformierte Beamte aufmarschieren und einen seiner Mitarbeiter ermahnen, sich während der WM gefälligst friedlich zu benehmen.


    Ihre Einblicke in die Welt der Fußball-Kriminellen verdankt die ZIS ihren Landesstellen.


    Die wiederum leben von szenekundigen Beamten, meist "Spotter" genannt. Spotter befinden sich ständig in der Fan-Szene eines Fußballklubs (hierzulande werden sogar die Fans von Regionalligisten beobachtet) und kennen die potentiellen Gewalttäter rund um ihren Verein ebenso wie diese den Beamten kennen. Diese Spotter werden die deutschen Gefährder auch während der WM verfolgen.


    Aber auch auf Krawalle ausländischer Hooligans ist die ZIS vorbereitet. Schon jetzt hat sie Ansprechpartner bei den Kollegen in fast allen WM-Teilnehmerländern organisiert. Die werden zum einen Spotter-Delegationen zur WM nach Deutschland schicken, die sich hier an die Versen ihrer niederländischen, französischen oder serbischen Fans heften sollen. Zum anderen werden die Kontaktpersonen im Ausland während der Weltmeisterschaft der ZIS mitteilen, wo, wann und wie sich Fanströme und potentielle Gewalttäter gen Deutschland in Bewegung setzen - ob mit gecharterten Bussen, mit Zügen, Autos oder, seltener, auch per Flugzeug.


    Rund um die Uhr werden die 150 ZIS-Mitarbeiter (sonst sind es 17) in den vier WM-Wochen diese Hinweise entgegennehmen und verwerten. Darin besteht während der WM ihre wichtigste Aufgabe, wie LKA-Sprecher Frank Scheulen sagt: "Bei uns werden täglich bis zu 1000 Informationen eingehen. Aus denen müssen wir Lageberichte über jedes WM-Spiel anfertigen." Mit Hilfe solcher Hooligan-Landkarten werden dann die Einsatzkräfte kurzfristig orientiert, wo sie die Gewaltbereiten aufspüren können.



    Re: 10000 Gewalttäter in Deutschland

    Gerri - 23.01.2006, 09:58


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    Die Gefahr jenseits der Stadien (2)

    Doch der Schutz soll schon früher, nämlich an den Grenzen beginnen. Wenn zum Beispiel bekannte Straftäter aus Krakau zum Spiel der Polen gegen Ecuador nach Gelsenkirchen aufbrechen, sollen polnische Kontaktbeamte die ZIS sogleich warnen, in einigen Stunden werde der Bus mit den Gefährdern den Grenzübergang XY passieren. Die ZIS muß dann schnellstmöglich die Bundespolizei (vormals Grenzschutz) alarmieren. Die Bundespolizei kann sich am Grenzübergang postieren, Personalien kontrollieren und jedem die Einreise verweigern, der bei der polnischen Polizei einschlägig bekannt ist.


    Kopfzerbrechen bereitete den Sicherheitsbehörden bislang allerdings weniger die Kontrolle an der deutschen Grenze zu Polen und Tschechien. Denn diese Staaten gehören zwar der EU an, aber noch nicht dem Schengener Abkommen. An ihren Grenzen darf deutsche Polizei also Paßkontrollen vornehmen. Anders steht es mit westlichen und südlichen Nachbarländern wie Frankreich, den Beneluxstaaten und Österreich. Weil diese Länder - wie auch Deutschland - dem Schengener Abkommen beigetreten sind, dürfen Fanströme von dort erst im deutschen Hinterland kontrolliert werden - was deutlich umständlichere Schutzmaßnahmen verlangt.


    Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums nun aber, mit "hoher Wahrscheinlichkeit" werde der Innenminister das Schengener Abkommen während der WM "partiell aussetzen, etwa bei Hinweisen auf die Einreise gewaltbereiter Fans" oder wenn besonders große Fanströme sich auf den Weg zur deutschen Grenze machten (denn in der Masse könnten Gewalttäter untertauchen wollen).


    Allerdings warnt LKA-Sprecher Frank Scheulen vor dem Irrglauben, es ließe sich hundertprozentige Sicherheit herbeikontrollieren. "Die Fußball-Stadien kann man sehr weitgehend schützen", sagt er, durch den personalisierten Kartenverkauf, durch Videoüberwachung und gründliche Kontrollen rund ums Stadion.


    So genannte "Drittortauseinandersetzungen" seien dagegen schwerer zu verhindern. Damit sind vor allem öffentliche, frei zugängliche Orte gemeint, an denen WM-Spiele auf Großleinwänden übertragen werden. In allen Großstädten von NRW werden solche Liveübertragungen vorbereitet. Eine Arbeitsgruppe der Innenministerkonferenz entwickelt zur Zeit Empfehlungen, wie die Kommunen diese Orte schützen könnten: durch eigene Ordnerdienste, durch Zugangsbegrenzungen und Kontrollen, aber auch durch ein Verbot von Glasbehältnissen am Übertragungsort. Ob diese Empfehlungen aber befolgt werden, das steht noch in den Sternen.



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