Das Ende meines Pfades....

Der schneeweiße Pfad
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    Re: Das Ende meines Pfades....

    Aneva - 07.08.2005, 19:15

    Das Ende meines Pfades....
    Es ist bewölkt über Dalaran.
    Das Warten auf den Regen ist Nurion immer schwergefallen. Die Wolken ziehen sich zusammen, es ist schwül, man wartet auf das Gewitter, doch wenn es hereinbricht, ist man überrascht, egal wie gut man sich vorbereitet hat.
    Nurions Blick wandert über die Kuppel der zerstörten Stadt, über die Trümmer bis er schliesslich zu seinem Wams kommt, das er immer stolz trug.
    "Nun wird es immer bei den Trümmern sein...", denkt sich Nurion und sein Blick schweift ab in die Ferne.....
    Er hatte schon viele Gemeinschaften zerbrechen sehen. Die Armee, nachdem König Terenas starb, die Allianz, an ihrer Unfähigkeit und seine Familie an ihrer eigenen Verderbtheit und an ihren überheblichen Fehlern.
    Nun soll seine Gemeinschaft wieder zerbrechen. Ebenso an ihrer Ignoranz, den endlosen Debatten und dem fehlendem Vertrauen. Diese Gegenteile dieser Fehler waren es einst, die die Gemeinschaft auszeichneten, doch diese Zeiten sind vorbei.
    Langsam bewegt sich Nurion in Richtung zweier kleiner Hügel, der eine größer als der andere. Die Gräber, die er jeden Abend besucht, haben sich in all den Jahren nie verändert, anders als die Umstände, die in den Gemeinschaften herrschen. Sachte, beinahe liebevoll, legt Nurion sein Wams zusammen und legt es zu den Gräbern. Das Weiss saugt sich augenblicklich mit dem Wasser voll, denn der Erdboden ist immernoch feucht vom letzten Regen.
    "Vielleicht bin ich nicht fähig, in Gemeinschaften zu leben.... Es tut mir leid."
    Endlich setzt der Regen ein. Nurion wendet sich ab von den jetzt drei Gräbern und macht sich auf dem Weg zurück, froh über den Regen, der die einzige, kleine Träne, die in seinem Auge ist, mit sich schwämmt.



    Re: Das Ende meines Pfades....

    Aneva - 07.08.2005, 21:29


    Aus der Taverne in den Regen, den Zweihänder geschultert, geht Nurion Richtung Southshore....
    Es sieht aus wie immer in den Vorgebirgen, die Luft riecht gleich, leicht verbrannt, doch auf ihre Art und Weise angenehm. Doch etwas fehlt nun.... Das Gefühl der Freiheit, der Erlösung.
    Die Urkunde, die Nurion als Besitzer des kleinen Stück Landes identifiziert, ein kleines Stück im Schatten der Kuppel von Dalaran, die Urkunde, die ihm ein Leben in Ruhe und Abgeschiedenheit gewähren sollte, scheint nun Tonnen von Stahl zu wiegen.
    Ein anderes Gefühl macht sich statt Freiheit nun eher bemerkbar. Ein Gefühl der Leere.
    "Geh deinen Weg, Nurion, weiche nicht von ihm. Alles andere wäre Wankelmut. Stelle deinen Stolz über alles andere, dann wirst du dein Glück finden" Die Worte des Onkels klingen Nurion nun in den Ohren, doch klingen sie angesichts der Tatsachen wie Hohn und Spott.
    Heute hatte sein Stolz mal wieder gesiegt. "Glück..." murmelt er und spuckt aus.
    Seinem Stolz, der nie schwand, hatte er einen Großteil seiner Miseren zu verdanken. Sollte er diesmal anders handeln....
    Schon beim Gedanken an einem Rückzieher, einem Eingeständniss seiner Unfähigkeit läuft Nurion ein kalter Schauer über den Rücken.... "Nein... Du wirst deinem Weg folgen." Nurion quält diese Worte hinaus wie ein unwilliger Rekrut sein "Jawohl, Herr" wenn er seinen Strafdienst antreten soll.
    Während Nurion weiterreitet, kommen ihm die anderen Konsequenzen seiner Tat in den Sinn.... Ein Pazifist zu sein, jemand, der auf die Hilfe von Kriegern angewiesen ist, nicht mehr jemand, der selber hilft. Den Kampf aufgeben und das Schwert verstauen....
    Während er vor sich hingrübelt kommt er an die Kreuzzung der Felder von Hillsbrad. Kampflärm reisst ihn aus seinen Gedanken. Schnell reitet er weiter, Flammen sieht er von weitem, ein Bauernhaus brennt. Ein Bauer liegt verletzt am Boden, hinter ihm ein Frau mit zwei Kindern, vermutlich die Ehefrau mit Sohn und Tochter.
    Eine Gruppe von fünf Gestalten steht um den Bauern im Kreis herum, beim Näherkommen erkennt er das 3 von ihnen Untote sind, die beiden anderen Gestalten sind in Rüstung, vom Körperbau her aber eindeutig... Orks.
    Mit einem wütendem "ORKBASTARD" Schrei reitet Nurion näher.... "Gleich fliehen sie...." Den Zweihänder in der rechten Hand springt Nurion vom Pferd und rennt ihnen entgegen.
    Die fünf Gestalten lassen vom Bauern ab, und wenden sich Nurion zu, kein Anzeichen von Flucht. Da merkt Nurion es.... Seine Rüstung trägt er nicht, er ist wie ein Büger gekleidet, und das bei den Untoten verhasste Wams des Pfades liegt in Dalarans Ruinen. Sie erkennen ihn nicht....
    "Sie an" hört er einen der Untoten, die nun wenige Meter von ihm entfernt sind zischeln "was für ein Held" Die anderen fallen in sein Gelächter ein bis er sie mit einer Handbewegung zum Schweigen bringt. "Du, Mensch...Du kommst genau richtig. Ich habe HUNGER." Sabber läuft aus dem faulendem Munwinkel heraus, die Augen, ein einziger weisser Brei, scheinen regelrecht zu funkeln.... Der Untote zieht zwei lange Krumsäbel und bewegt sich mit unglaublicher Schnelligkeit auf Nurion zu. Mit einer wirbelnden Bewegung richtet er den Zweihänder, den er bisher in Drohhaltung mit Spitze zum Boden zeigend hielt, den entscheidenden Moment abwartend...
    Der Untote, vermutlich der Anführer, ist kurz vor Nurion, dann setzt er zum Sprung an. Nurion, alles auf eine Karte setzend, bleibt stehen, da der Untote wahrscheinlich mit einem Zurückweichen rechnet. Kurz bevor die Krumsäbel Nurion erreichen können, rollt er sich nach vorne, unter dem Untoten, der noch in der Luft ist, durch. Blitzschnell ist er wieder auf den Beinen und mit einer Drehbewegung teilt er den überraschten Untoten, der ihm nun den Rücken zuwendet, in der Mitte in zwei Hälften. Nach der zweiten Drehung ist der Kopf vom Rumpf getrennt, und Nurion, mit Eiter und Blut bespritzt, sieht auf die drei Teile des Untoten, der ihn eben noch verspeisen wollte.
    Mit aller Erregung, die ein Krieger bei seinem Gefühl von Überlegenheit und bei der Gewissheit, eben seinen Gegner mit aller Härte hingerichtet zu haben, stösst Nurion einen Schrei aus, der den übriggebliebenen signalisiert, das sie die nächsten sind.
    Die vier Mordgesellen, geschockt über den schnellen und brutalen Tod ihres Anführers, denken aber nicht an Kämpfen. Noch während Nurion sich zu ihnen umdreht, fliehen sie.
    Nurion, in aller Ruhe, nimmt den Bogen vom Pferd, und legt seelenruhig einen Pfeil auf die Sehne. Der Untote, dessen Sehne von ihm durchbohrt, fällt mit einem abartigen Geräusch von splitternden Knochen zu Boden, und während er weiter zu kriechen versucht, hat Nurion auch ihn erschlagen.
    Der Blutdurst schwillt wieder ab, die Realität stellt sich ein....
    Nurion blickt zum brennenden Bauernhaus, wo der Farmer sich zu seiner Familie aufgerafft hat.
    Der Familie, die nun dankend auf ihn einredet, freundlich zunickend, steigt Nurion auf sein Pferd.
    Während er den Bauer betrachtet, kommt ihm das seltsame Gefühl, sich selbst in ihm zu sehen. Die Hilflosigkeit, mit der ein Bürger in diesen Landen lebt, wird ihm nun klar.
    So sicher, wie er sich noch nie im Leben war, macht er sich auf den Weg nach Dalaran, den Wappenrock zu holen, und als einfacher Soldat erneut um Aufnahme zu bitten, um gemeinsam den Untot zu bekämpfen, damit keine Familien mehr sein Schicksal teilen muss.....



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