Nareas - Das Ende

Liga der Schwarzklingen
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    Re: Nareas - Das Ende

    Mind - 05.08.2006, 00:54

    Nareas - Das Ende
    Für einen Moment starrte er gebannt auf die Drachenklinge in seiner Linken, ein letzter Sonnenstrahl hatte sich darauf gefangen und wurde von der rasiermesserscharfen Klinge reflektiert. Dann ließ er die wertvolle Waffe wieder in die Scheide an seiner Rechten gleiten, drückte dem weißen Wolf unter sich die Sporen in die Seite – rotes Blut lief dem Tier über die Seite - und mit einem gewaltigem Brüllen aus beiden Kehlen stürmte das Duo den feindlichen Linien entgegen. Wenige Augenblicke später folgten die beiden Standarten Träger ihrem Hauptmann auf imposanten untoten Schlachtrössern, das Wappen der Verlassenen jeweils hoch erhoben. Kurz danach folgte der Rest des Schlachtzugs.

    Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen dass die anderen ihm folgten, das Geräusch dutzender Hufen die sich durch den weichen Boden wühlten war unmittelbar hinter ihm. Einige hundert Meter weiter erwartete ihn ein Wall aus Schilden und Schwertern – trotz des Überraschungsangriffs hatten die Verteidiger erstaunlich viele Kämpfer zur Verteidigung mobilisieren können – aber das war nun egal. Der Wind peitsche ihm die langen fettigen Haare aus dem Gesicht, und obwohl fast aller Gefühle beraubt spürte er wie die Anspannung langsam abebbte und kalter Entschlossenheit wich. Noch etwa hundert Meter.

    Die vorderste Linie der Verteidiger duckte sich hinter ihren Schildern, in der zweiten Linie ließen die feindlichen Bogenschützen die Sehnen sprechen. Er riss den Schild vor sein Gesicht. Ein blau gefiederter Pfeil blieb darin stecken und die Wucht des Aufpralls riss ihn fast aus dem Sattel. Aber das spornte ihn nur zu einem noch schnelleren Ansturm an, abermals drückte er dem Wolf die Sporen in die Seite und schrie aus voller Kehle: „Für die dunkle Fürstin, für Sylvanas! Alle Macht den Verlassenen!“

    Der Schrei wurde von dutzenden Kehlen aufgenommen, eine zweite Salve Pfeile regnete über dem anstürmenden Heer nieder, konnte den Ansturm aber nicht mehr aufhalten. Die Speere wurden gesenkt – in wenigen Augenblicken würde er in die feindlichen Linien preschen. Er warf den Schild dem ersten Verteidiger aus vollem Galopp ins Gesicht, noch in derselben Bewegung riss er den Streithammer von seinem Rücken. Der getroffene Soldat senkte, wohl eher aus Überraschung denn aus Schmerz, seine Lanze um wenige Fingerbreit. Reiter und Wolf nutzen diese Blöße und mit einem beherzten Sprung riss der Wolf den Mann von den Beinen und schlug ihm die Fänge in den ungeschützten Hals.

    Wenige Schritte neben ihm erreichten nun auch die beiden Standartenträger die Schlacht, mit ihren wie Zweililien geformten Bannern fraßen sie sich in die feindlichen Linien immer darauf bedacht das Wappen nicht zu verlieren. Noch fest im Sattel des Wolfes schwang er den Streithammer beidhändig, der schwarz glimmende mit Stacheln bewehrte Kopf der Waffe zertrümmerte mühelos Schilde und Schädel rechts und links von ihm. Eine Gruppe Pikeniere vor ihm brachten den Wolf schlussendlich zum stehen. Weißer Schaum vermischt mit dem Blut seines ersten Opfers tropfte dem Tier von den Fängen als er seine Feinde mit einem lauten Knurren willkommen hieß. Wenige Sekunden bevor der Wolf angriff sprang sein Reiter aus dem Sattel, den Hammer noch immer fest in beiden Händen rief er seinem Tier im Flug einen letzten Befehl zu: „Reiß ihnen die Kehle auf Arkas!“

    Kurz hinter ihm wurde einer der Standartenträger zu Fall gebracht, sein Schlachtross verendete mit einem Speer in der Flanke. Der Verlassene fiel rücklings aus dem Sattel und mit ihm das Banner – noch bevor er sich aufrichten konnte waren die Verteidiger über ihm und machten ihn nieder. Mit einem wütenden Schrei machte sich der Hauptmann auf den Weg zu dem im Dreck liegendem Banner, ein Mensch mit blau-weißem Wappenrock über der Rüstung versperrte ihm den Weg. Vom Zorn gepackt schwang er den Hammer über den Kopf und setze seine ganze Kraft in den Hieb, in letzter Sekunde riss sein Gegenüber den Schild vor sich und parierte den Schlag. Sein Gegner taumelte zurück, eine große Delle in seinem Schild zeugte von der Wucht des Schlages. Der Mensch konterte mit einem schnellen Schlag gegen den Hals des Verlassenen, der riss den Hammer hoch und die Klinge bohrte sich tief in den Schaft der Waffe. So seiner Waffe beraubt verfiel der Krieger in einen Moment der Ratlosigkeit, der Untote seinerseits ließ den Streithammer fallen und trat seinem Gegner mit voller Wucht gegen die Brust. Dieser fiel, vom Gewicht seiner Rüstung gezogen, auf den Rücken – mit einem Tritt gegen Kopf brach der Untote das Genick des Menschen. Seines Hammers beraubt zog er die Drachenklinge und den Dolch aus ihren Scheiden – im Nahkampf würden sie ihm ohnehin bessere Dienste leisten.

    Mittlerweile hatte sich der zweite Bannerträger zu ihm durchgeschlagen, zusammen hieben und stachen sie nach ihren Gegnern auf dem Weg zu dem gefallenen Wappen. Nur noch wenige Verteidiger trennten sie von ihrem Ziel. In letzter Sekunde wurde sich der Hauptmann eines Angreifers aus den Augenwinkeln gewahr, er lenkte den Schlag mit dem Dolch ab und schlug dem Menschen den Kopf vom Rumpf – eine Blutfontäne schoss ihm ins Gesicht und raubte ihm für einige Lidschläge die Sicht. Als er den roten Vorhang von den Augen gewischt hatte sah er sich schon einem Axt schwingenden Zwerg gegenüber. Nachdem sich die beiden kurz gemustert hatten begann der Kampf, er täuschte einen schnellen Stich gegen den ungepanzerten Unterarm seines Gegners an – gezwungen auszuweichen stolperte der Zwerg einige Schritte nach hinten, fing sich aber schnell wieder und parierte den wesentlich gefährlicheren Hieb der Drachenklinge mit dem eisenbeschlagenen Griff seiner Axt. Nun griff der Zwerg an, er schwang die Axt mit beiden Händen und einer Kraft die man dem kleinen Wesen nicht zutraute. Er hieb nach der Seite des Untoten, unfähig in der Schweren Rüstung auszuweichen nahm er den Treffer in Kauf und stürzte sich seinerseits mit dem Dolch vorwärts auf seinen bärtigen Gegner. Beide trafen ihr Ziel. Der Dolch bohre sich in das Auge des Zwergs, aber das Knacken seiner Rippen verriet dem Hauptmann das auch das Ableben des Zwerges dem Hieb seiner Axt nicht die Kraft genommen hatte. Zum Glück war er nicht auf einen intakten Brustkorb angewiesen. Neben ihm rammte der Wappenträger einem Menschen gerade das Klingenbewehrte Banner in die Brust.

    Sie waren angekommen. Er ließ den Dolch im Schädel des Zwerges stecken und riss stattdessen das Banner aus dem Dreck: „Seht her Abschaum, niemals wird das Banner der Herrin fallen, niemals sollt ihr es beflecken!“. Mittlerweile hatte sich auch der Rest des Trupps auf ihre Höhe gekämpft, doch es waren immer noch zu viele Verteidiger übrig. Der ungestüme Angriff hatte den Verlassenen einen Vorteil verschafft, doch mittlerweile waren Gruppen von Menschen über die Flanken hinter die Angreifer gelangt und schlossen den Ring um die Untoten.

    In dieser schier ausweglosen Situation erblickte er einige Meter weiter das Banner der Liga von Arathi, auch wenn sie hier alle sterben würden – diesen Sieg wollte er noch erringen. Er schob die Klinge in die Scheide und schwang das Banner wie einen Kampfstab beidhändig vor sich her: „Borzum, Gonaroc! Gebt mir Deckung!“ So warf er sich wieder ins Schlachtgetümmel, als zu seiner linken ein Mensch von einem verführerischen Dämon mit einer Peitsche erwürgt wurde wusste er dass zumindest einer von beiden seinen Ruf gehört hatte. Viel Zeit sich darüber zu freuen hatte er allerdings nicht, so musste er sich nun gleich zwei Angreifern gleichzeitig erwehren. Er parierte den Hieb des ersten knapp mit der oberen Klinge des Banners, ließ die Klinge abgleiten, drehte sich einmal um die eigene Achse und rammte dem Zweiten das hintere Ende aus der Drehung ins Gesicht. Ein dumpfer Schmerz explodierte in seiner linken Schulter, sein erster Gegner hatte die Blöße die er sich mit der Drehung gegeben hatte ausgenutzt und einen Treffer gelandet – er biss die Zähne zusammen und parierte die nächsten Hiebe mehr schlecht als recht. Immer mehr durch die feindliche Klinge bedrängt begann er langsam zurückzuweichen, sein Gegner griff immer wieder seine verwundete linke Seite an. Er war zu nah am feindlichen Banner um jetzt aufzugeben, aber sein Gegenüber ließ einen Schlaghagel nach dem anderen auf ihn niedergehen. Plötzlich endeten die Angriffe, der Mensch verdrehte von einem Augenblick auf den anderen die Augen, stieß einen schrillen Schrei aus und fiel leblos vornüber. Als er kurz einen Schatten neben sich aufflackern sah wusste er dass auch Gonaroc ihn gehört hatte.

    Mittlerweile hatte auch der Dämon zu ihm aufgeschlossen, flankiert von dem Nether-Wesen und dem Schattenpriester stieß er das Banner der Verlassenen fest in den Boden und schrie eine Herausforderung herüber. Nun wurde auch der feindliche Bannerträger auf ihn aufmerksam und mit ihm ein Mann in einer prunkvollen blauen Plattenrüstung – der menschliche Hauptmann. Für einen Moment hielten beide Armeen den Atem an, die Blicke der Befehlshaber begegneten sich – beide zogen ihre Klingen. Ehrfürchtig wichen beide Parteien ein wenig zurück und bildeten so einen Kreis für die beiden Duellanten.

    „Ich sehe kein Blut an eurer Klinge… Hauptmann. Pflegen eure Befehlshaber eher Befehle zu Brüllen statt selbst an der Front zu kämpfen?“
    „Pha, euch wird der Spott noch im Halse stecken bleiben Untote Brut, ich werde die Erde von eurem Antlitz erlösen!“
    Mit einem wütenden Aufschrei aus beiden Kehlen stürmten die beiden aufeinander zu, ihre Klingen kreuzten sich Funkensprühend über ihren Köpfen. Anstatt dagegen zuhalten ließ der Untote den feindlichen Stahl über seine Klinge gleiten, des Widerstands der Klinge beraubt stolperte der menschliche Hauptmann durch seine eigene Kraft in Schlagrichtung. Die Blöße seines Gegners ausnutzend setze der Untote nach, schlug die halbherzig erhobene Klinge des Menschen zur Seite, zog den Menschen mit seinem gesunden Arm an sich heran und grub seine Zähne tief in den Hals des feindlichen Hauptmanns, er riss ein großes Stück Fleisch heraus – das Blut lief ihm an den Mundwinkeln herunter. Er schrie seinen Sieg heraus.

    Etwas spitzes bohrte sich in seinen Rücken, er taumelte. Das letzte was er vor der Dunkelheit sah war das Gesicht der Herrin und darauf eine einsame Träne die sich langsam ihren Weg nach unten suchte.



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