Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

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    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:26

    Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter
    Der innere Kreis

    Der Innere Kreis ist die ideale Kabala. Er ist das unbe-merkte Modell für die "Geheimen Meister", von denen so viele Verschwörungstheoretiker sprechen. Die Kainskin-der des Inneren Kreisen sind diejenigen, die in der gesam-ten Sekte die Fäden ziehen, Justicare berufen und sie mit demselben Gleichmut wieder entlassen. Niemand weiß, wer die Vampire des Inneren Kreises sind, aber niemand kann leugnen, daß der Innere Kreis das Zentrum ist, um das sich die Camarilla dreht.

    Einmal alle 13 Jahre treffen sich die ältesten Ahnen der Camarillaclans, um die künftige Richtung der Sekte und gegenwärtige Angelegenheiten zu besprechen. Man kann andere Vampire mitbringen, damit sie vor dem Kreis spre-chen, aber nur die Ahnen können die Stimme für ihre Clans abgeben. Die minderen Clans und Blutlinien sind hier nicht vertreten, und andere dürfen nur mit Einwilli-gung der Mitglieder des Kreises zugegen sein.

    Während dieser Zeit ernennen die Mitglieder der Kaba-la Justicare (nach heftigen Debatten, Drohungen, Feil-schen und ähnlichen Verhandlungen), beraten und be-schließen über die Richtung der Camarilla in den näch-sten 13 Jahren und entscheiden über die Camarilla betref-fende Angelegenheiten. Viele glauben, daß die Mitglieder des Inneren Kreises auch in den folgenden Jahren mit ein-ander korrespondieren, den Justicaren soweit nötig An-weisungen geben und sich treffen, wenn die Umstände es erfordern. Niemand weiß genau, wie die Mitglieder des Inneren Kreises ihre Position erlangen, außer daß sie ein-fach lange genug leben, um ein reifes Alter zu erreichen und unglaubliche Kräfte zu entwickeln.

    Wer zum Inneren Kreis gehört, ist immer noch eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Camarilla. Es ist bekannt, daß sie angeblich "die Ältesten" ihrer Clans sind, aber diese Definition ist eine offene Streitfrage. Manche glauben, daß sich die Zusammensetzung des Inneren Krei-ses mit den Jahrhunderten verändert hat, nachdem der eine oder andere Clanvertreter den Endgültigen Tod ge-funden hat, in Starre verfallen ist oder einfach vermißt wurde. Andere glauben, daß die Mitglieder des Inneren Kreises in anderen Bereichen des Unlebens ihrer Clans zu finden sind. Die Tremere haben zum Beispiel den Ver-dacht, daß ein Mitglied ihres Rates der Sieben im Inneren Kreis sitzt. Aber da niemand die Theorie je überprüft hat, bleibt sie nur Spekulation. Solche Geheimhaltung ist in erster Linie eine Frage der Tradition, aber heutzunächte ist es auch eine ernste Sicherheitsfrage geworden. Mit der Ermordung des Justicars Petrodon ist den Vampiren des Inneren Kreises erneut klar geworden, daß sie die höchste Trophäe sind. Daher gehen sie kein Risiko mit ihrem Un-leben ein.

    Nur wenige Kainskinder, nicht einmal die Justicare, wis-sen genau, was der Innere Kreis eigentlich die meiste Zeit über tut. Viele glauben, daß sie mit den Ahnen ihrer Clans in Kontakt bleiben, ihre Finger bei Veränderungen an der Basis mit im Spiel haben und von den Justicaren neue In-formationen erhalten, damit sie entscheiden können, was beim nächsten Treffen wichtig ist. Optimistische Vampire glauben, daß die Kainskinder des Inneren Kreises gele-gentlich ihre jüngeren Brüder unterrichten und einen be-stimmten Vampir als ihren designierten Nachfolger aus-wählen für die unvermeidliche Nacht, wenn ein Sitz am Ratstisch leer bleibt.

    Diejenigen, die den großen kollektiven Zorn des Inne-ren Kreises erregt haben, taten dies gewöhnlich auf spek-takuläre Weise, was zu einer spektakulären Bestrafung führte. Die eindrucksvollste Strafe, die gegen einen Mis-setäter verhängt werden kann, ist ein Platz auf der Roten Liste, was im wesentlichen dem Verbrecher eine camaril-laweite Blut jagd bis in alle Ewigkeit garantiert. Der Innere Kreis kann die Justicare auffordern, ihre Stärke in die Jagd miteinzubringen. Diese greifen wiederum auf ihre vielen Ressourcen zurück, um den Übeltäter bis ans Ende der Welt zu jagen.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:29


    Die Justicare

    Diese sechs mächtigen Vampire werden vom Inneren Kreis ernannt, um seine Augen, Ohren, Hände und gelegentlich auch Fäuste zu sein. Die Ernennung ist ein langer, ausgedehnter (und manchmal auch ein hinausgezögerter) Prozeß, da jeder Clan darum kämpft, ein starkes Mitglied in die vielleicht mächtigste Position zu bringen, die ein Kainskind haben kann. Viel zu oft gewinnen Kandidaten, die nur ein Kompromiß sind. Aber gelegentlich erreicht der Prozeß sein beabsichtigtes Ziel und ein wirklich verdienstvoller, mächtiger und engagierter Vampir steigt zur Position eines Justicars auf.

    Machmal werden Kandidaten, die nur ein Kompromiß sind, ignoriert oder der Innere Kreis versucht, sie zu manipulieren. Jede dieser Aktionen kann nach hinten losgehen. Diejenigen, die in die Stellung berufen wurden - selbst die, die es nicht erwartet haben - übernehmen das Zepter gewöhnlich voller Ernsthaftigkeit. Diejenigen, die ignoriert werden, können heimlich im Hintergrund Verbündete und Ressourcen sammeln. Diejenigen wiederum, die der Innere Kreis zu mißbrauchen versucht, können die Hand beißen, die sie füttert, und damit fortfahren, ihr Verständnis der ihnen verliehenen Macht zu demonstrieren.

    Justicare genießen in der Gesellschaft der Kainskinder und der gesamten Camarilla immense Macht, mit Ausnahme natürlich des Inneren Kreises. Sie allein haben die äußerste Macht über Angelegenheiten, die die Traditionen betreffen, zu entscheiden, und sie tun es im großen Stil. Ein Justicar kann jederzeit eine Konklave einberufen, entweder um eine Entscheidung zu treffen oder im Hinblick auf gemeinsame Beschlüsse über die Politik der Sekte. Selbst wenn einer dieser mächtigen Vampire nur eine höfliche Anfrage hat, wagen nur wenige Kainskinder, sich ihr zu widersetzen.

    Justicare dienen nicht nur als die unerbittlichen Richter und Agenten des Inneren Kreises. Sie legen auch Wert auf die gesellschaftlichen Aspekte von Konklaven. Das geht so weit, daß sie sogar Konklaven einberufen, damit Kainskinder der Camarilla andere ihrer Art treffen können. Dies sind Treffen, die ohne die Möglichkeit, die eine Konklave bietet, sonst nie zustande kommen würden. Mit ihrer Macht können die Justicare dafür sorgen, daß ein wahnsinniger oder despotischer Prinz entfernt wird, bevor er unter der Bevölkerung allzuviel Schaden anrichtet, oder sie können die Feinde der Camarilla mit Krieg überziehen. Ein richtiges oder falsches Wort von einem Justicar zum rechten Moment kann für ein verzweifeltes Kainskind weit mehr wert sein als Gold oder Status.

    Alles in allem werden Justicare jedoch mit Ehrfurcht und Angst betrachtet. Ihr Zorn ist fürchterlich und ihre Macht immens. Kein Kainskind wagt es, sich ihnen zu widersetzen, selbst wenn es um die Vernichtung dieses Vampirs selbst geht. Sie durchschreiten die Camarilla wie Kolosse, und der Schatten, den sie werfen, ist wirklich lang.


    Ein Kampf der Titanen

    Die Handlungen eines Justicars dürfen nur von einem anderen Justicarin Frage gestellt werden, was zu einigen hochrangigen Streitigkeiten führen kann. Wenn sich die Dinge zu sehr überhitzen, kaun von den Parteien oder einem anderen Justicar eine Konklave einberufen werden, um die Angelegenheit zu regeln, bevor sie außer Kontrolle gerät. Wie eine Reihe verbit-terter Kainskinder bestätigen, sind nur wenige sicher davor, nach Lust und Laune benutzt oder mißbraucht zu werden, wenn Justicare begonnen haben, es auszu-kämpfen. Man weiß von sich bekämpfenden Justicaren, die sogar ganze Städte als Faustpfand benutzt haben. Ein Prinz, der sich dem zu widersetzen wagt, wird sich schnell aufgrund erdichteter Anklagen als Gastgeber von Archonten wiederfinden. Solche Taktiken sorgen oft dafür, daß der Protestierende hinausgeworfen und durch jemand nachgiebigeren ersetzt wird, selbst wenn dies die Stadt destabilisiert. Wenn die Dinge soweit eskaliert sind, sucht jedes Kainskind Deckung oder ver-sucht, Hilfe von außen zu bekommen. Aufgrund dieses Mißbrauchs ärgern sich Alte wie Junge gleichermaßen über den Einfluß, den die Justicare auf das Leben der Kainskinder haben. Die Kräfte der Justicare hindern jedoch viele verstimmte Vampire daran, mehr zu tun, als zu murren.


    Die Justicare
    Aufgrund der Versammlung des Inneren Kreises im Jahr 1998 waren die Justicare:

    Brujah: Jaroslav Pascek
    ]Malkavianer: Maris Streck
    Nosferatu: Cock Robin
    Toreador: Madame Guil
    Tremere: Allastaszdt Zagteb
    Venrrue: Lucinde

    Außer Madame Guil sind alle ]usticare neu. Lucinde ist im Machtgefüge kein unbekanntes Gesicht. Es ist je-doch die erste Berufung der langjährigen Archontin in das hohe Amt. Xaviar, der frühere Justicar der Gangrel, war der letzte seines Clans, der diesen Titel trug. Nach dem "formellen" Rückzug des Clans aus der Sekte, ist ein Justicar der Gangrel nicht mehr notwendig.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:30


    Die Archonten

    Archonten sind die Lakaien der Justicare. Sie sind eingesetzt, um in ihrem Namen zu handeln, wie auch immer es ihren Absichten und Bedürfnissen entspricht. Da kein Justicar überall sein kann, wo er gerne sein möchte oder müßte, kann ein Archont dafür sorgen, daß man seine Anwesenheit spürt (wenn auch nicht sieht). Archonten sind schon fast so lange Teil der Hierarchie der Kainskinder, wie es Justicare gibt. Allerdings hatten sie bis irgendwann Ende des 17. Jahrhunderts keine offizielle Bezeichnung. Höchstwahrscheinlich geht der griechische Ursprung des Wortes auf die Brujah zurück. Gewöhnlich werden die Archonten aus den Reihen der Ancillae oder "jüngeren" Ahnen gewählt, die sich bei ihren Manövern im Machtgefüge als vielversprechend gezeigt haben. Die Amtsdauer der Kainskinder, die auf diesen Posten berufen werden, dauert so lange, wie ihre Arbeitgeber es wünschen. Arbeitgeber kann auch das Amt sein, nicht die Person, die es innehat. Andererseits wählen manche Justicare bei ihrer Ernennung einen völlig neuen Stab. Kürzlich hat der neue Justicar der Nosferatu in einem echten Anfall von Paranoia alle von Petrodons Archonten hinausgeworfen, einschließlich von Horatius Muir, der Petrodon seit dessen erster Ernennung gedient hatte. Horatius hat die Entlassung nicht sehr gut aufgenommen. Seine Mitarchonten, sowohl von seinem wie auch aus anderen Clans, fürchten, daß der frühere Archont sich für die Beleidigung schauerlich rächen wird.

    Nicht jeder Archont marschiert ins Elysium mit einer Auftragserteilung in der Hand und verkündet, daß er im Auftrag des Justicars unterwegs sei. Oft brauchen Justicare Beobachter oder andere heimliche Arbeiter in schwierigen Städten. Die besten unter ihnen tauchen einfach auf, machen ihre Arbeit und verschwinden so unauffällig wie möglich. Archonten stehen dem typischen Unleben der Kainskinder nicht so fern wie ihre Vorgesetzten. Die meisten können sich in die Angelegenheiten einer Stadt einschalten, ohne allzuviel Aufmerksamkeit zu erregen, und das Vertrauen von anderen gewinnen, die oft keinen Verdacht hegen, daß ihre neugefundenen Verbündeten derart mächtig sind. Gelegentlich wählen Justicare Archonten eher wegen ihrer besonderen Einsichten in eine Sache, ihrer Fertigkeiten oder ihrem politischen Geschick aus, was nicht immer mit einer herausragenden Persönlichkeit einhergeht. Man weiß, daß Prinzen solche Maul-würfe ablehnen, aber zuviel Protest erregt die Aufmerksamkeit eines Justicars, der dann wissen möchte, was der krakeelende Prinz zu verbergen hat.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:30


    Der Prinz

    Anscheinend ist der Prinz die Stimme der Camarilla in der Stadt, die er regiert. Theoretisch ist er mehr ein Verwaltungsbeamter oder Aufseher als ein absoluter Herrscher. Es ist der Prinz, der den Frieden aufrechterhält und die Gesetze macht, die notwendig sind, um die Stadt friedlich und sicher vor Einfällen zu halten. Der Prinz hat viele Aufgaben, einschließlich der des Diplomaten, Oberbefehlshabers, Gesetzgebers, Schirmherr der Künste, Richter und Bewahrer der Traditionen. Die Stellung begann ursprünglich mit dem stärksten Vampier einer bestimmten Region, der diese zu seiner Domäne erklärte. Mit der Zeit wurden bestimmte Privilegien und Verantwortlichkeiten mit dieser Stellung verbunden, entweder aus einer Laune des Herrschers heraus oder auf Verlangen der Beherrschten. Die Stellung bekam ihre heute bekannte Form während der Renaissance. Zu was genau sich die Prinzenwürde in der Zukunft entwickeln wird, ist Thema vieler heimlicher Spekulationen, aber niemals, wenn der örtlcihe Prinz in Hörweite ist.

    Es gibt verschiedene Wege, wie man Prinz einer Stadt wird. Einer davon ist,den alten Prinzen abzusetzen. Diese Rebellion kann jede Form annehmen, angefangen von ei-nem unblutigen, von den Ahnen unterstützten Putsch bis hin zu einem offenen Krieg, bei dem die Rinnsteine in Blut schwimmen. Wenn ein Prinz sich als unfähig erweist, die Sicherheit einer Stadt gegen Einfälle zu gewährleisten, kann er vom Rest der Kainskinder gezwungen werden, ab-zudanken. Ein anderer Weg ist, Seneschall zu werden und zu hoffen, daß der Prinz entweder stirbt oder aus seinem Amt vertrieben wird. Natürlich gibt es Wege, um die Sa-che zu beschleunigen, vorausgesetzt, daß man nichts gegen gewisse Risiken hat, die den Endgültigen Tod nach sich ziehen könnten, wenn man entdeckt wird. In einer Kleinstadt oder einem größtenteils ländlichen Gebiet mit weit verstreuter Bevölkerung, kann sich sogar ein junges Kainskind selbst Prinz nennen. Oftmals ziehen die Ahnen die relative Sicherheit von Städten vor und finden ländliche Gebiete sowohl gefährlich wie langweilig. Diese jungen Vampire, die beschließen, den Kleinstädten die Stirn zu bieten, bilden gelegentlich eine halbstrukturierte Organisation, bei welcher der "Prinz" einfach der ist, der das größte Gewehr besitzt oder den meisten Respekt erhält. Solche Titel (Prinz Garrett von der Region Finger Lakes oder Madame Charlotte, Prinz der Seven Sisters Hügel) klingen großartiger als sie tatsächlich sind, und haben nur selten Gewicht bei den Ahnen der naheliegenden Städte.

    Seine "Untertanen" schulden einem Prinzen nichts. In der Tat haben sie, wenn sie das Protokoll der Traditionen befolgen, mehr als genug andere Dinge zu tun. Ein Prinz regiert nur solange, wie er die Ordnung aufrechterhalten kann, seine Untertanen durch seine Macht genügend ein-geschüchtert sind und die Ahnen ihn unterstützen. Wenn einer dieser Faktoren wegfällt, ist seine Herrschaft zu Ende. Andererseits, können sich die Kainskinder einer Stadt, wenn alles davon vorhanden ist, darauf einrichten, eine ziemlich lange Zeit mit ihrem Prinzen festzusitzen. Die Ahnen sorgen im Namen der Stabilität dafür, daß die Herrschaft eines Prinzen aufrechterhalten wird. Aufruhr in den Straßen gefährdet die Maskerade und birgt das Ri-siko des Endgültigen Todes.

    Ein Prinz genießt relativ große Macht, einer der Haupt-gründe, warum jemand diesen Job überhaupt haben will. Oft sammelt er zeitweilig großen Einfluß in der Welt der Sterblichen an, um sicherzustellen, daß er mit gegen ihn gerichteten Drohungen wirkungsvoll fertig wird. Nur wenige neigen dazu, jemandem allzuviel anzutun, der dafür sorgen kann, daß ihre Telefonverbindung "zufällig" abge-schnitten werden kann, wenn gerade Gasrohre verlegt werden. Er kann nach Belieben Nachkommenschaft zeugen, während die anderen Vampire dazu seine Erlaubnis benötigen. Er kann seine Macht auch über die ausdehnen, die seine Domäne betreten, und kann seine Feinde bestra-fen, indem er die Blutjagd ausruft. Ob die Vorrechte die Last des Amtes überwiegen, ist eine allnächtliche Streitfrage in den Hallen des Elysiums. Genügend Kainskinder scheinen dies jedoch zu glauben, daher gibt es in jeder Stadt einen nie enden wollenden Kampf um die Thronbesteigung.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:31


    Rat der Erstgeborenen

    Der Rat der Erstgeborenen ist die Versammlung von Ahnen einer bestimmten Stadt. Jeder Clan hat gewöhn-lich mindestens einen Erstgeborenen, der ihn repräsen-tiert, zusätzlich zu allen andern Ahnen der Clans, die an dem Treffen teilnehmen möchten. Niemand scheint sich ganz sicher zu sein, wann die Körperschaft der Erstgebo-renen entstanden ist. Die meisten Gelehrten der Kains-kinder, die sich dafür interessieren, verweisen jedoch auf den Ältestenrat, der in den Gemeinden der Sterblichen schon seit Jahrtausenden üblich ist. Wo die Organisation auch herkommen mag, der Rat der Erstgeborenen fungiert bis zur heutigen Nacht als Führer der Clans, der ein Amt von bemerkenswerter Macht innehat. Daher sind die Erst-geborenen entweder die größten Verbündeten oder die schlimmsten Feinde eines Prinzen.

    Anscheinend soll der Rat der Erstgeborenen eine Art von legislativer Körperschaft sein, die die Ansichten der verschiedenen Clans im Hinblick auf die Regierung ihrer Stadt vertreten sollte. Diese Einschätzung trifft jedoch nur in wenigen Städten zu. Manchmal fehlt im Rat der Erstgeborenen einer oder mehrere Clans, weil deren Ahnen durch prinzliches Edikt untersagt wurde, ihren Sitz einzu-nehmen. Manchmal ist auch der Grund, daß die Clans nur aus jüngeren Vampiren bestehen und die Ahnen nicht geruhen, das Recht des Clans auf Vertretung anzuerkennen. Die Erstgeborenen, die es in vielen Städten gibt, sind we-niger wie eine versammelte Körperschaft als ein "Club der alten Vampire", ein Nest aus Vetternwirtschaft, Austausch von Gefälligkeiten, Drohungen und Verrat. In manchen Städten, besonders in denjenigen mit einer kleinen Bevöl-kerung aus Kainskindern, ist der Prinz oft der Erstgeborene für seinen Clan. In größeren Städten ist dies nicht so. Diejenigen, die es betrifft, behaupten, daß der Prinz sich mehr um eine ausgewogene Regierung seiner Stadt kümmern sollte, und daß er seine Loyalität aufteilen müsse, wenn er als Erstgeborener diene. Andere Kainskinder geben zu bedenken, daß es einem Clan einen Vorteil zu verschaffen scheint, wenn ein zweites Mitglied des Clans als Erstgeborener für diesen fungiert. Im Gegenteil, antworten diejenigen, die gefragt werden. Manche der heftigsten Unstimmigkeiten zwischen einem Prinzen und einem Erstgeborenen können sich zwischen zwei Mitgliedern dessel-ben Clans abspielen, die sich über eine bestimmte Politik uneins sind.

    Die Erstgeborenen können über große Macht verfügen, ob sie ihnen nun gewährt wird oder nicht. Da es sich um Ahnen handelt, die ihr Unleben mit einer Leidenschaft lieben, die geradezu an Besessenheit grenzt, kann ein Rat von Erstgeborenen Thronanwärter, schwache Prinzen und freimütige Jugendliche im Namen der Stabilität zermalmen. Es ist ihre Unterstützung, die einen Vampir als Prinz bestätigt oder ihn dazu verurteilt, Futter für die Würmer zu sein. Wenn sie es wollen, können die Erstgeborenen ei-nen Prinzen mit ihrer Widerspenstigkeit oder einem Mißtrauensvotum aus dem Amt vertreiben oder ihm durch ihre mächtige Unterstützung eine lange Regentschaft verschaffen. Mancher Rat der Erstgeborenen wird zu der Regierungsgewalt in einer Stadt. Dann ist der Prinz peständig damit beschäftigt, mit ihnen zu kämpfen, sie zu um-schmeicheln, mit ihnen zu streiten oder ihnen zu drohen, damit sie nicht aus der Reihe tanzen. In anderen Städten dagegen, in denen die Prinzen mächtiger als die meisten sind, wahnsinnig oder despotisch, trifft sich der Rat einzig nach Laune des Prinzen und ist oftmals nur noch ein Aushängeschild.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:32


    Der Palamentär

    Manchmal kann selbst der am besten organisierte Erstgeborene überlastet und mit Arbeit überhäuft sein. Wenn dann noch langschweifige Diskussionen bei Clantreffen, widerspenstige Clanmitglieder und allgemeine Wählermüdigkeit dazukommen, ist die Aufgabe eines Erstgeborenen für ein einzelnes Kainskind fast nicht mehr zu bewältigen. Für diese Fälle ist die Position des Parlamentärs geschaf-fen worden. Der Parlamentär ist in der Hierarchie der Ca-marilla keine offizielle Position, sondern eher ein neues Phänomen, das fast nur auf Länder mit einer demokratischen Legislative beschränkt zu sein scheint. Parlamentarische Geschäftsführer dienen in den Regierungen der Sterblichen dazu, die Mitglieder einer politischen Partei darüber auf dem laufenden zu halten, was die anderen tun. Sie halten Diskussionen in Gang und versammeln die entsprechenden Mitglieder, wenn es Zeit für die Abstimmung ist. In den Städten der Camarilla beschäftigen einige Clans Parlamentäre für ähnliche Zwecke. Die Prinzen in Großbritannien und den Vereinigten Staaten machen den häufigsten Gebrauch von diesem Posten.

    Ein Erstgeborener kann sich dafür entscheiden, keinen Parlamentär zu beschäftigen, wenn die Situation es nicht erfordert. Letztlich ist es ein Leichtes, den Rest auf dem Laufenden zu halten, wenn die örtliche Mitgliederzahl des Clans vier beträgt und einer davon als Erstgeborener fungiert. In einer Großstadt mit acht Clanmitgliedern kann ein parlamentarischer Geschäftsführer wiederum sehr nützlich sein. Manche Clans haben gelegentlich ihre Erstgeborenen gezwungen, Parlamentäre zu berufen, wenn es offensichtlich wurde, daß der Erstgeborene mit seinen Ge-schäften überfordert war. Die Berufung zum Parlamentär ist gewöhnlich konditional. Oft ist der Parlamentär ein Kainskind, das im Clan einen gewissen Einfluß hat, damit man auf ihn hört, aber nicht so viel, daß er möglicherwei-se den Erstgeborenen selbst in den Schatten stellt. Ein parlamentarischer Geschäftsführer, der seinen Arbeitgeber überstrahlt, wird voraussichtlich ersetzt werden. Manch-mal kann die Position eines Parlamentärs nicht als Belohnung, sondern als Warnung gedacht sein. Da der Parlamentär eng mit dem Erstgeborenen zusammenarbeitet und seine Anweisungen von ihm erhält, kann es wirkungsvoll sein, einen Störenfried zu berufen, damit er sich in einer heiklen Situation befindet und seine Energien auf etwas Konstruktiveres richtet (oder damit er im Rampenlicht steht, bis er unvermeidlich einen Fehler macht).

    In Clan treffen dienen Parlamentäre dazu, die Diskussi-on mit allen nötigen Mitteln voranzutreiben. Dazu kann auch gehören, Einzelheiten zu liefern, die der Erstgeborene unabsichtlich vergessen hat. Außerdem brüllen sie redegewandtere Clanmitglieder nieder, um den schweigsameren die Möglichkeit zum Sprechen zu geben. Sie können auch jemand beleidigen, bis er mit seiner wahren Meinung herausplatzt oder gelegentlich einen aufrührerischen Angriff machen, nur um die Dinge ins Rollen zu bringen. Parlamentäre können sich auch um jene zurückgezogenen Clanmitglieder kümmern, die aus ihren eigenen Gründen nicht an den Clantreffen teilnehmen wollen oder können.

    In manchen Städten wird der Parlamentär als die rech-te Hand des Erstgeborenen betrachtet. Er hat die Befugnis, den Sitz in den Treffen der Erstgeborenen einzunehmen, wenn sein Meister abwesend ist, oder während Versammlungen zu seiner Rechten zu stehen und anscheinend als "Steno graph" für den Clan zu fungieren. Häufiger macht der Parlamentär sich jedoch Notizen über alles, was bei der Versammlung geschieht, und dem Erstgeborenen vielleicht entgangen sein könnte, während er spricht oder mit dem Prinzen verhandelt. Dazu gehört auch eine Beschreibung der Kleidung, die die anderen Erstgeborenen getragen haben, sowie die Gesten und Gespreiztheiten, der Tonfall und die Reaktionen derer, die nicht in erster Linie angesprochen wurden. Solch ein aufmerksamer Parlamen-tär kann sein Gewicht in Gold wert sein, wenn die Zeit kommt, bei der man die wahre Bedeutung hinter der uncharakteristischen Weigerung eines anderen Erstgebore-nen interpretieren muß.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:32


    Der Seneschall

    In der Welt der Sterblichen war der Seneschall der Hüter der Schlüssel eines Adelshauses, derjenige, der sich um die Angelegenheiten kümmerte, derjenige, der immer wußte, was vor sich ging, und der das Ohr seines Herrn besaß. Es war der Seneschall, der die Verantwortung hatte, wenn sein Herr abwesend war, und der sich in Katastrophenzeiten um den Besitz kümmerte. In der Welt der Vampire hat sich die Position nicht sehr von ihren Ursprüngen entfernt. Der Seneschall wird zum persönlichen Assistenten des Prinzen gewählt. Er ist derjenige, der weiß, was in einem bestimmten Augenblick vor sich geht, und derjenige, mit dem man (einigen Spaßvögeln zufolge) , wirklich verhandeln muß, wenn man will, daß etwas erledigt wird. Zu jeder Zeit kann er aufgefordert werden, den Platz des Prinzen einzunehmen, wenn dieser die Stadt in Geschäften verläßt, abdankt oder getötet wird.

    Wenn auch ein Prinz gerne selbst die letzte Entscheidung bei der Auswahl treffen möchte, haben eine ganze Reihe von Versammlungen von Erstgeborenen darum gekämpft, um sicherzustellen, daß als Seneschall der Kandidat ihrer Wahl eingesetzt wird. Wenn der Prinz als schwach oder unbeliebt gilt, wird der Kampf noch schärfer. Unfälle kommen schließlich vor, behaupten die Erstgeborenen. Daher wäre es am besten, wenn der Nächste in der Reihe jemand ist, der es wert ist, um in solchen Zeiten Verwicklungen zu vermeiden. Die Prinzen bestehen wiederum darauf, daß sie die Wahl treffen müssen, besonders wenn der Seneschall in solch einer heiklen Position ist. Sie verweisen auf verschiedene Katastrophen in der Geschichte der Kainskinder, die den Seneschall betrafen, am häufigsten auf den Nürnberg-Zwischenfall im Jahr 1836. Damals gelang es einem Spion des Sabbat, auf den Posten zu gelangen. Die Stadt konnte nur knapp vermeiden, völlig überrannt zu werden, nachdem er seinen Kohorten alle Geheimnisse übergeben hatte, die er erfahren hatte.

    Für die meisten Seneschälle kann die Aufgabe völlig undankbar sein. Man kann sie als Stufe auf der leiter zu größeren Aufgaben sehen, aber die Belohnungen sind oft nicht der langeweile und Gefahr angemessen. Ein Seneschall kann dazu da sein, den Sekretär zu spielen, die Informations sammelstelle , den Prinzen auf Zeit, den Ratgeber, das Podium, den Prügelknaben, den Botschafter oder die AnlaufsteIle für neue Kainskinder, die in die Stadt kommen. Manche Prinzen haben auch noch andere Verwendungsmöglichkeiten für ihre Seneschälle. Dazu gehört z.B. bei bestimmten Versammlungen den Prinzen zu ver-treten, wenn dieser abwesend sein muß, oder sich sogar mit bestimmten Angelegenheiten zu befassen, die der Prinz nicht seiner Aufmerksamkeit für wert hält. Für einen Prinzen, der mit anderen Angelegenheiten beschäftigt ist (wie Jägern, Setiten oder dem Sabbat), kann ein fähiger Seneschall, der sich um all die winzigen Kleinigkeiten kümmern kann, die zur Regierung einer Stadt gehören, ein Gottesgeschenk sein. Wenn der Seneschall jedoch inkompetent ist, kann er ein Alptraum sein. Ein Seneschall, der nicht über die Bewegungen neuer Kainskinder in der Stadt Bescheid weiß, kann in der Tat unabsichtlich die Tür für Sabbattruppen öffnen. Oder einer, der eine Kirche geschlossen hat, weil er dort Jäger vermutete, kann damit wiederum die Nosferatu verärgert Haben, die diesen Ort ebenfalls benutzten.

    Eine Reihe von Seneschällen haben ihre Position ausgenutzt, um häufig zum am besten informierten Kainskind der Stadt zu werden und darin sogar die Harpyien zu schlagen. Als Informationssammelstelle können manche auch sorgfältig auswählen, was ihr Prinz weiß und was nicht (auf einer strengen Basis von notwendigem Wissen, wobei natürlich der Seneschall bestimmt, wer was notwendigerweise wissen muß). Andere können Punkte der nächtlichen Politik aufhalten, wenn es ihren Zwecken dient, häufig wenn das Kainskind, das die Angelegenheit . vorgebracht hat, den Seneschall auf irgendeine Weise verärgert hat. Da der Seneschall häufig derjenige ist, der dem Ohr des Prinzen am nächsten ist, kann er den Prinzen informieren, wie es ihm gefällt, soweit es geschäftliche oder politische Dinge betrifft - Unterlassungslügen gehören zum Repertoire jedes Seneschalls. Wenn sich jemand durch die Art beleidigt fühlt, wie der Seneschall die Geschäfte handhabt, kann der bescheidene Vampir behaupten, daß er nur die Stimme des Prinzen sei und die Schuld auf den unwürdigen Prinzen schieben. Ein gerissener Seneschall mit Ambitionen und ein Prinz, der mit der Sorge für eine große Domäne überlastet ist, können eine tödliche Kombination sein.

    Die Auswahl eines Seneschall kann von Prinz zu Prinz, von Erstgeborenem zu Erstgeborenem nach allen möglichen Kriterien erfolgen. Manche ziehen Gefügigkeit der Vertrauenswürdigkeit vor, wieder andere sehen eine gewis-se Selbständigkeit und gesunden Menschenverstand als ideale Voraussetzungen. Nur wenige Erstgeborene haben je zugelassen, daß ein Seneschall aus dem gleichen Clan wie der Prinz stammt. Sie glauben nämlich, daß durch die Bevorzugung eines Clans der Katastrophe die Tür geöffnet wird.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:33


    Die Harpyie

    Die Harpyien sind die Klatschweiber, die Gerüchteküchen, diejenigen, die jemand Status verleihen. Sie sind das Wort im falschen Ohr. Sie sind diejenigen, die das Unleben eines Vampirs ins Elend stürzen können, weil er die Sünde begangen hat, eine häßliche Krawatte zu tragen oder eine Beleidigung zu erwidern. Viele der besten (die aufmerksamsten, scharfzüngigsten, schlauesten) Harpyien sind reiferen Alters, obwohl nicht wenige talentierte Ancillae sich in diesen Hallen verborgener Macht behaupten. Neugeborene sind selten mehr als Assistenten oder Lehr-linge der etablierten Harpyien. Sie sind einfach noch zu neu, um alle Nuancen der Etikette des Unlebens zu kennen und zu verstehen, was vorgeht. Ein Neugeborener der versucht, zu früh zum vollen Status einer Harpyie aufzusteigen, stellt fest, daß sich die Höhergestellten gnadenlos gegen ihn wenden. Den meisten wird ihr Ehrgeiz durch diese Behandlung buchstäblich verbal ausgetrieben. Wenn er Glück hat, darf er sich einfach selbst blamieren.

    Harpyien werden selten direkt ernannt. Diejenigen mit den nötigen Fertigkeiten waren während ihres Lebens oft Teil der Elite der gesellschaftlichen Szene und verbrach-ten ihr Leben als berühmte Klatschbasen, Kunstliebhaber und Gesellschaftslöwen. Wie im Leben sammeln sich diese gesellschaftlichen Schmetterlinge da, wo man schöne Menschen findet, und machen einfach mit dem weiter, was sie vorher getan haben. Von Großtuerei sind sie unbeeindruckt. Sie zeigen eine bemerkenswerte Einsicht so-wohl in die vamp irische wie die menschliche Natur und können sich der unfehlbaren Fähigkeit rühmen, Verstellung und Posen zu durchschauen.

    Eine führende Harpyie kann beschließen, ein oder zwei Assistenten zu ernennen, besonders in einer Stadt mit einer größeren Bevölkerung an Kainskindern. Schließlich kann sogar die beste Harpyie kaum hoffen, mit den Ereignissen Schritt zu halten, wenn Elysien sowohl in der Akademie der schönen Künste als auch im örtlichen Hard Rock Cafe stattfinden. In einer größeren Metropole wie Wien oder London kann man mindestens sechs Kainskinder finden, die als die bedeutendsten Harpyien betrachtet werden, und gut zwanzig weitere, die als ihre zusätzlichen Augen, Ohren und Quellen dienen. In kleineren Städten können nur zwei die Position innehaben, wenn auch die Frage, wer tatsächlich das Sagen hat, eine andere Sache ist (über die zweifellos unaufhörlich gestritten wird). In Kleinstädten und ländlichen Gebieten, verzichtet man oft völlig auf Harpyien. Hier und da kann man jedoch einen Vampir finden, der der verkleinerten Gesellschaftsszene vorsteht wie eine untote Hedda Hopper. Die meisten Har-pyien stammen gewöhnlich aus "gesellschaftlichen" Clans wie den Toreador oder den Ventrue, aber man weiß von nicht wenigen Ahnen der Brujah oder gelegentlich geistig klareren Malkavianern, die den Posten ebenfalls innehatten.

    Harpyien sind nicht nur daran interessiert, wer was zu wem gesagt hat, sondern auch an den Feinheiten der Etikette der Kainskinder. Es gibt eine richtige, Art, wie man etwas tut, und eine falsche. Die Harpyien sorgen dafür, daß die Dinge richtig gemacht werden. Jemand, der auf der Abschußliste der Harpyien steht, stellt oft fest, daß er von allen bedeutenden gesellschaftlichen Versammlungen ausgeschlossen ist, und es ist überhaupt nicht schwierig, sich diese Ächtung zuzuziehen. Unverschämtheit, Grobheit, ungefragtes Sprechen, Respektlosigkeit oder offenkundige Dummheit - all dies kann einen Vampir direkt ins Fadenkreuz der Harpyien bringen.

    Wenn manche auch spötteln, daß die Mißbilligung von ein paar "alten Klatschweibern" im großen Plan der Dinge nicht allzuviel bedeutet, erlauben sich die Harpyien (und ihre Opfer), anderer Meinung zu sein. Wir leben in einem Zeitalter, in dem die neuesten Nachrichten praktisch unverzüglich zwischen den Harpyien über ein Netz aus Klatsch ausgetauscht werden können, das jede Vorstellung sprengt. So können die Harpyien in einer Stadt dafür sorgen, daß ein Missetäter in jeder Stadt, die er besucht, ei-nen weniger als herzlichen Empfang erhält. Es sind die Harpyien die beim Vermitteln und Aufzeichnen von Ver-tragsabschlüssen assistieren. Harpyien werden auch oft von ihren Prinzen um Hilfe gebeten, wenn Würdenträger zu Besuch kommen. Heutzunächte sind die Harpyien wirklich sehr beschäftigt. Sie erledigen ihre Korrespondenz mit Hilfe von weitverzweigter E-Mail. Außerdem beschäftigen sie sich mit der Schicklichkeit, wie man einen Ah-nen bittet, durch einen Metalldetektor zu gehen oder ei-ner höflichen Art, um einem möglichen Krankheitsträger vorzuschlagen, sich hurtig in ein Labor zur Untersuchung zu begeben.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:34


    Der Hüter des Elysium

    Der Titel der Tätigkeit erklärt sich von selbst - dieses Kainskind ist für alles verantwortlich, was im Elysium geschieht und gewöhnlich auch in dessen Umgebung. Ein Toreador, der einen Konzertabend ansetzen möchte, ein Tremere, der eine Vorlesung über mittelalterliche Alchimie hält, oder zwei Brujah, die eine Debatte über die augenblickliche Verwicklung der Kainskinder mit der Polizei leiten - sie alle müssen zuerst mit dem Hüter sprechen. Der Hüter kann eine Veranstaltung jederzeit absagen, sogar noch Minuten, bevor sie anfängt, mit der Begründung, daß sie die Sicherheit und die Maskerade gefährde. (Ob diese Behauptung stimmt oder nicht, ist unwichtig. Der Hüter hat diese Autorität, um sie nach Gutdünken zu be-nutzen.) Solche Macht kann mit großer Wirkung einge-setzt werden, wenn sie auch nicht so eindrucksvoll ist wie das Recht der Geißel zur Vernichtung. Der Vampir, der sich monatelang damit wichtig gemacht hat, einen Vortrag im Elysium zu halten, der dann unbekümmert abgesagt wird, verliert ziemlich viel Ansehen.

    Hüter können aus jedem Clan stammen. Die meisten sind zumindest Ancillae, was ihnen die nötige Überzeugungskraft verleiht, um für ausreichende Sicherheit im Elysium zu sorgen und die entsprechenden Leute zu engagieren. Entgegen der allgemeinen Meinung sind die meisten Hüter keine Toreador. Solche Kainskinder neigen dazu, sich durch die Umgebung des Elysiums allzu leicht von ihren Pflichten ablenken zu lassen.

    Die Tätigkeit bringt große Verantwortung und nur we-nige Vergünstigungen mit sich. Ein Hüter ist für alles verantwortlich, das innerhalb (und gelegentlich auch außerhalb) des Elysiums, das ihm unterstellt ist, geschieht. Wenn auch die Position eine renommierte Stellung ist, die einem Kainskind viel Ansehen und Anerkennung bringen kann, sitzt dieses Kainskind fast so offen auf dem Präsen-tierteller wie der Prinz. Die Position erfordert, daß der Hüter ziemlich regelmäßig mit Sterblichen Umgang hat. Daher werden monströse Kainskinder (ob im Aussehen oder im Benehmen) niemals für die Tätigkeit in Betracht gezogen, wenn sie sich nicht auf irgendeine Art tarnen können. Die Ernennung erfolgt gewöhnlich auf Widerruf - der Hüter kann damit rechnen, während der nächsten Versammlungen genau überwacht zu werden, was seine Politik hinsichtlich der Maskerade, der Sterblichen, der Sicherheit und des Elysiums im allgemeinen angeht. Die Harpyien gehen mit einem gescheiterten Hüter nicht sehr freundlich um, wenn er immer noch in der Nähe ist, um ihre Verachtung zu spüren.

    Allnächtlich muß der Hüter sicher sein, daß das Elysium sich an die wichtigeren Regeln hält, die die anerkannten Traditionen und die Maskerade betreffen. Er kann dafür verantwortlich sein, daß Waffen vor der Tür bleiben, eine Aufgabe, die er oft den Sheriff ausführen läßt. Bei Gelegenheit kann es nötig sein, daß er den Gastgeber spielt, sich unter seinen Gästen bewegt und dafür sorgt, daß alles glatt läuft. Wenn der Prinz verlangt, daß Erfri-schungen gereicht werden, ist es die Aufgabe des Hüters, dafür zu sorgen. Wenn mehrere Kainskinder das Elysium für eine Veranstaltung nutzen möchten (wie z.B. Tanzstunden, eine Debatte oder sogar einen Konzertabend), mußder Hüter mit dem gesellschaftlichen Kalender jonglieren. Er muß sicherstellen, daß jeder einmal an die Reihe kommt, und nicht die oftmals lauten Debatten der Brujah die Darstellung des Schweigens durch einen Performancekünstler der Malkavianer niedertrampeln. Wenn neugierige Sterbliche durch die Fenster spähen oder ein unseli-ger sterblicher Wachmann zufällig in eine Versammlung der Kainskinder hineinplatzt, muß der Hüter dafür sorgen, daß die Eindringlinge sauber entfernt werden. Wenn es zu einem Vorfall kommt, der die falsche Art von Aufmerksamkeit unter den Sterblichen erregt, muß der Hüter aufräumen, und er kann dafür alle notwendigen Ressourcen verwenden. Sich auf diese Ermächtigung allzu oft zu ver-lassen, ist jedoch ein guter Weg, um den Zorn des Prinzen zu erregen. Die besten Hüter sind immer noch die, die man am wenigsten bemerkt.

    ,,Wie der Hüter, so das Elysium" ist ein bekanntes Sprichwort in den Hallen der Macht, und es ist recht zutreffend. Ein Hüter, der ständig wegen irgend welcher möglichen Spione paranoid ist, führt das Elysium auf eine Art, die eher für eine Festung angebracht wäre. Die Versammlungen ähneln dann mehr einem Freigang im Gefängnis-hof. Ein Hüter, der großes Interesse an den Künsten hat, hält vielleicht Zusammenkünfte ab, die einem Salon äh-neln, bei denen jeder willkommen ist, der etwas beizutragen hat. Diejenigen wiederum, die mehr an gesellschaftlicher Interaktion interessiert sind, könnten von den Ah-nen unterstützte Treffen abhalten, die mehr den Versammlungs runden der Indianer ähneln.

    Von allen Stellungen in der Stadt ist dies diejenige, de-ren Inhaber am häufigsten wechselt. Die Position ähnelt sehr einem politischen Fußball, der zwischen dem Prinzen und den Erstgeborenen hin und her gekickt wird. Außerdem bietet diese Rolle einem Kainskind ungeheure Möglichkeiten, zu versagen. Früher oder später gelingt es jedem Hüter, jemanden zu beleidigen. Ein weiser Hüter weiß, wann er zurücktreten muß. Nur die Dummen halten bis zum bitteren Ende aus. Wenn ein Vampir seine Karten gut ausspielt, kann er die Stellung des Hüters in-nerhalb weniger Jahrzehnte drei oder viermal innehaben. Talentierte Hüter werden oftmals immer wieder in den Posten berufen.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:35


    Der Sheriff

    Wenn auch die Beschreibung der Tätigkeit des Sheriffs von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein kann, ist seine Hauptfunktion doch, der ,Yollstrecker" des Prinzen zu sein. Er trägt gewöhnlich die "Muskeln" zum Regieren bei. Er macht einfach alles. Er zerrt Missetäter vor Gericht, um die Ordnung auf den Straßen aufrechtzuerhalten, oder wirft gelegentlich Trottel aus dem Elysium. In Kriegszeiten wird der Sheriff oft zum obersten Kriegsherren berufen, der die Angriffe führt und die kriegerische Seite des Kampfes koordiniert. Ein Sheriff kann Hilfssheriffs aus-wählen, die ihm assistieren und oft voll in seinem Namen handeln. Diese Ernennungen benötigen jedoch gewöhnlich die Billigung des Prinzen.

    Weit und breit stellen die Brujah und die verbliebenen Gangrel die meisten Sheriffs, obwohl jeder, der über ein wenig kriegerische Neigung verfügt, ausgewählt werden kann. Da zu den Pflichten des Sheriffs gehört, nach Brüchen der Maskerade Ausschau zu halten, erfordert die Position auch ein wenig Hirn und nicht nur Muskeln. Drauf-losstürzende Raufbolde werden immer seltener. Die Norm sind inzwischen Anführer, die genau wissen, wieviel Gewalt sie einsetzen müssen.

    Die Hüter des Elysiums und die Sheriffs können die be-sten Freunde oder die schlimmsten Feinde sein. Ein Hü-ter, der darauf besteht, sich selbst um die Sicherheit des Elysiums zu kümmern, riskiert, daß er dem Sheriff auf die Zehen tritt. Dieser könnte nämlich glauben, daß eine solche Handlung nur gegenüber den Harpyien andeutet, daßer inkompetent ist. Wenn der Sheriff sich rücksichtslos ins Elysium oder eine Konklave drängt und die Sicherheit, ohne nach bestehenden Plänen zu fragen, an sich reißt, kann er den Hüter damit befremden. Das wiederum entzieht ihm die dringend benötigte Unterstützung, wenn die Zeit für schärfere Sicherheitsmaßnahmen (wie Wärmesensoren) kommt. Wenn die beiden Beamten andererseits Hand in Hand arbeiten, besonders bei Konklaven, können sie ein Netz weben, das sogar das Meer aufhalten würde. Hüter und Sheriffs haben oft ein großes Mitspracherecht, was die Auswahl für die jeweils andere Position angeht, und es ist nicht unbekannt, daß ein besonders eng miteinander verbundenes Paar Kainskinder beide Ämter gemeinsam ausübt.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:35


    Die Geissel

    Manche behaupten, die Position der Geißel sei ein Relikt aus dem Mittelalter, eine alte Form des Sheriffs. Wieder andere glauben dagegen, daß der Posten erst innerhalb des letzten Jahrzehnts geschaffen wurde (mit einer entsprechend dazu geschaffenen Ahnentafel). Wie die Geißel auch entstanden sein mag, das Amt ist inzwischen ein fe-ster Bestandteil vieler Städte der Camarilla. Von Bern bis Portland erfüllen die Geißeln ihre Pflicht, die Grenzlande und Öde der größeren Metropolen zu säubern. Ihr Ziel sind Küken, die ohne Genehmigung geschaffen wurden, Anarchen und jene dünnblütigen Vampire der 14. und 15. Generation, die sich nicht mehr fortpflanzen können.

    Die Vorgehensweise hinsichtlich der Geißel variiert von Stadt zu Stadt. Manche Prinzen gewähren den Geißeln das Recht zur Vernichtung, um den Säuberungsprozeß zu beschleunigen. Andere dagegen verlangen, daß die Geißel den "Fang" der Nacht zum Elysium zur Aburteilung bringt. Letzteres muß man im Licht der jüngsten Berichte über einige übereifrige Geißeln sehen. Diese haben Vampire an-gegriffen und getötet, die das Protokoll befolgten und in der Stadt bekannt waren, sich aber zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielten. Die Geschichte, die zur Zeit im Elysium kursiert, berichtet von einer barbarischen Geißel der Gangrel, der in der Öde von Milwaukee drei Kainskinder in einem verlassenen Gebäude antraf. Da ihm die volle Machtbefugnis verliehen worden war, jedes Kainskind zu vernichten, das er nicht kannte, erledigte die Geißel rasch das Trio, das ihm nicht viel entgegensetzen konnte. Er brachte die Trophäen seiner Arbeit mit zurück, zur großen Bestürzung des Erstgeborenen der Tremere, der die persönlichen Besitztümer dreier vor kurzem anerkann-ter Neugeborener wiedererkannte. Offenbar hatten sie nach einem geheimen Ort gesucht, um ein Ritual durch-zuführen. Der Prinz weigerte sich anfangs, die Geißel abzusetzen, aber die Empörung des Rates der Erstgeborenen und der Zorn des vereinigten Clans der Tremere zwang ihn schließlich, einzulenken.

    Nicht jeder Prinz bedient sich der Geißel - tatsächlich hält eine ganze Reihe von Prinzen (gewöhnlich aus klei-neren oder weniger "berühmten" Städten) es für ein ge-fährliches und unnötiges Amt. Die Rechtmäßigkeit der Geißel ist in einer Reihe von Kreisen immer noch umstrit-ten, im Hinblick darauf, daß diesen Polizisten das Recht zur Vernichtung gewährt wird. Viele Sheriffs sind der An-sicht, daß die Geißel ihnen etwas von ihrer Macht nimmt. Daher können sie das größte Hindernis für einen Prinzen oder Erstgeborenen sein, der die Geißel in einer Stadt ein-führen möchte. Andererseits sehen manche Sheriffs die Geißel auch als eine Möglichkeit, sich um Probleme zu kümmern, die zuviel von ihrer Zeit in Anspruch nehmen. In dieser Zeit könnten sie sich um unzählige andere Angelegenheiten kümmern, wie ein Einfall des Sabbats oder beharrliche Jäger. Eine ganze Reihe von Vampiren, beson-ders diejenigen, die regelmäßig in der Öde zu finden sind, und eine überraschend große Zahl von "Salon"vampiren sehen die Geißel als mögliche Bedrohung an. Eine Geißel, die böse wird oder für den Feind arbeitet, kann tödlich sein, besonders wenn der Prinz der Geißel viel Spielraum in ihrer Behandlung der Dünnblütigen läßt.

    Im allgemeinen sind die Geißeln nicht die beliebtesten Vampire weit und breit. Die meisten sind Einzelgänger. Wenn sie es nicht schon vorher waren, sorgen die Anforderungen ihres Postens bald dafür, daß sie es sind. Nur wenige Kainskinder fühlen sich in der Nähe der örtlichen Geißel wohl, und sogar Prinzen halten die bei ihnen angestellten Vernichter gerne auf Armeslänge Abstand. Verbit-tert und isoliert beginnen die meisten Geißeln bald, die Gesellschaft der Kainskinder zu verachten, und meiden das Elysium ihrer "Arbeit" zuliebe. Nur wenige weitsichtige Kainskinder (gewöhnlich diejenigen, die irgendwelche psychologischen Tätigkeiten in ihrem Hintergrund ha-ben), versuchen immer wieder, die örtlichen Geißeln in das gesellschaftliche Leben der Kainskinder miteinzubeziehen. Sie fürchten, daß die Geißeln ohne gesellschaftliche Kontakte zu Automaten werden, Tötungsmaschinen, die nicht mehr den Unterschied zwischen Freund und Feind kennen. Solche Bemühungen haben oft nur armselige Ergebnisse gebracht. Manche Geißeln verachten solche Versuche, "Gutes zu tun", als Einmischung in ihr Denken. Andere wiederum finden, daß die erzwungene Fröh-lichkeit die Kluft zwischen ihnen und den anderen Kainskinder nur noch mehr hervorhebt.



    Re: Wer ist wer in der Camarilla - die Ämter

    phantomas - 27.05.2005, 17:36


    Die breite Masse

    Nicht jeder Vampir in der Camarilla besitzt einen Titel, eher das Gegenteil ist der Fall. Die große Mehrheit der Sektenmitglieder kümmert sich um ihre eigenen Angele-genheiten. Manche haben Ambitionen, in der Sekte zu Macht zu kommen. Diese Vampire widmen politischen Angelegenheiten große Aufmerksamkeit und verbringen Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte damit, ihren Aufstieg zur Macht zu planen. Andere wiederum gehen der Ange-legenheit völlig aus dem Weg, stellen sich dem jeweiligen Prinzen vor und verschwinden wieder in den Abwasserka-nälen oder thaumaturgischen Laboratorien.

    Der Grund hierfür ist, daß jeder Vampir die Ewigkeit vor sich hat, und er am besten etwas findet, mit dem er sich beschäftigen kann, bevor die Langeweile von ganzen Zeitaltern ihn in den Wahnsinn treibt. Aktive Teilnahme an der Politik ist nur eine Möglichkeit für einige der Kains-kinder. Es steht schließlich nur eine begrenzte Anzahl von Titeln zur Verfügung, und Beförderung ist ein langsamer und blutiger Prozeß. Das bedeutet, daß die Kainskinder andere Interessen und Betätigungsfelder finden müssen, während sie an den Traditionen festhalten und die Mas-kerade bewahren.

    Der häufigste Zeitvertreib für die Kainskinder ist, sich mit Sterblichen zu befassen. Diese Interaktion kann viele Formen annehmen, angefangen damit, sich der Kunst hin-zugeben (Musikgruppen, die völlig aus Vampiren beste-hen, sind überraschend häufig), bis dazu, sich mit Geschäf-ten abzugeben. Andere Kainskinder versuchen, ihr sterb-liches Leben wieder aufzunehmen oder vorzutäuschen. Sie leben unter den Sterblichen in dem Versuch, ihre Ziele fortzuführen oder die Langeweile abzuwehren. Meistens wählt ein Vampir, der beschließt, seine Nächte mit Sterb-lichen zu verbringen, ein bestimmtes Feld oder eine Insti-tution - oft auf Befehl des Prinzen, der kein Interesse dar-an hat, daß seine Untertanen sich über eine besonders vielversprechende Industrie zanken - und beginnt dann mit seinem Spielzeug zu arbeiten. Kainskinder werden ih-ren sterblichen Kontaktleuten gegenüber sehr fürsorglich. Sie behandeln sie mit der gleichen Sorgfalt und Leiden-schaft, die ein Gärtner für einen preisgekrönten Bonsai aufwendet. Es ist oftmals nicht so, daß dem Vampir das spezielle Gebiet, über das er die Domäne hat, etwas bedeu-tet (obwohl es Ausnahmen gibt), sondern es ist eine Frage des Besitzes. Solche Vampire nehmen oft großes Interesse an den allnächtlichen Bedürfnissen ihrer Verbindungsleu-te und widmen sich den Details, um sich abzulenken. Manchmal führen Kainskinder einen Kreuzzug der Sterb-lichen noch über das Grab hinaus weiter, aber früher oder später läßt dieses Engagement nach. Die Form der Vendet-ta bleibt, aber die Motivation ändert sich. Früher oder spä-ter zählt die Jagd mehr als das Ziel. Es ist nicht ungewöhn-lich, daß Vampire, die nach jahrhundertelangen Bemü-hungen ihr Ziel erreichen, kurz darauf in Starre verfallen. Es gibt nichts mehr, was sie noch interessiert.

    Anderseits gibt es noch die Camarillavampire, die kein Interesse daran haben, sich mit Menschen abzugeben. Die Maskerade ist eine bequeme Entschuldigung für sie, jeden Kontakt mit Menschen außer zur Essenszeit zu vermeiden. Diese Einsiedler interessieren sich mehr für vampirische Angelegenheiten: thaumaturgische Forschung, vampiri-sche Philosophie oder künstlerischen Ausdruck sowie an-dere Bestrebungen, die nur denjenigen mit einer unendli-chen Lebensspanne möglich sind. Wie diejenigen Kains-kinder, die sich in die Maskerade werfen, haben Vampire, die sich an unsterblichen Belangen festklammern, eine überragende Leidenschaft für das, was sie tun. Letztlich ist es jedoch nicht so wichtig, was jedes Kainskind tut. Wich-tig ist, daß er es mit vollem Einsatz tut, damit er nicht ziel-los in den Wahnsinn und die Ewigkeit treibt.


    Quelle: Vampire Die Maskerade, Feder &Schwert, 1999



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