Übelsetzungen, die wirklich weh tun

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    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 19.01.2008, 13:54

    Übelsetzungen, die wirklich weh tun
    Manche Übersetzungen tun wirklich weh.

    Deswegen habe ich hier 2 Threads zusammengeführt, wo besonders arge beispiele erwähnt werden sollen.


    Krass sind ja solche Übersetzungsfehler wo einem quasi im Vorbeigehen auffällt, was da falsch gelaufen ist.

    In Titan Quest gibt's Zombies. Weil es aber das immer gleiche Zombiemodell ist, die Zombies aber immer schwerer werden, sind's dann halt Grausige Zombies, Eitrige Zombies, Modrige Zombies, Aufständische Zombies...

    Aufständisch?
    Tja, ist das eine Möglichkeit, "revolting" zu übersetzen?
    Im Zusammenhang ist jedenfalls nur "abscheulich" odgl richtig.

    Titan Quest ist überhaupt eine Fundgrube für inkompetente Übersetzung.

    "Gehe zu Elysion" sagt einem ein Seher. Allerdings handelt es sich dabei um paradiesische, rosengeschmückte Wiesen, auf denen ewiger Frühling herrscht, und wo ein Nektar-ähnlicher Trank aus einer Quelle der Lethe ewiges Vergessen aller irdischer Leiden ermöglicht. Also das Paradies. Da geht man nicht "zu".



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 28.01.2008, 20:43


    Cold Zero.
    Ein Spiel von JoWood.
    Tja, das sagt doch schon irgendwie was über die Qualität aus.

    Im Vorspann waren 3 englische Schlagzeilen.

    Die erste
    "Cop causes death of hostage"
    übersetzt mit
    "Polizist erschießt Geisel"

    Aus dem Film ergab sich nicht, dass er die Geisel erschossen hat, nur dass er ohne Schießbefehl auf den Kidnapper geschossen hat. Ob er dabei die Geisel getroffen hat, der Kidnapper die Geisel dabei getötet hat etc war unklar.

    "...starts his own business"
    übersetzt mit
    "... öffnet eigenes Büro"
    Er hat eine Art Sicherheitunternehmen aufgemacht. Klar, dort gibt's auch ein Büro, aber das stand nicht dort.

    "No Clients"
    übersetzt mit
    "Keine Mandanten"
    Ok, Mandant ist auch ein weiterer Begriff, aber im normalen Sprachgebrauch halt nur im Zusammenhang mit Anwälten etc, nicht mit Sicherheitsfirmen.

    Ich weiß nicht, ob ich wissen will, wie das Spiel weitergeht...



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    Der Alchemist - 23.03.2008, 21:41


    Hi all! Zuerst mal FROHE OSTERN! Hab' die letzten Tage nix gepostet, wird jetzt alles nachgeholt. :D

    Zum Thema Literatur: Bekanntermaßen wurde Lord of the Rings zweimal ins Deutsche übersetzt, einmal vor längerer Zeit von Margaret Carroux und anlässlich des HdR-Hypes vor wenigen Jahren von Wolfgang Krege. Gleich vorweg, ich bin bis dato nie dazugekommen mir die Bücher mal auszuborgen (Zeitfrage ...), wusste allerdings schon länger, dass die Neuübersetzung wenig Freunde gefunden hat. Wie grotesk schrecklich es allerdings wirklich ist, habe ich erst vor wenigen Tagen durch einen Beitrag in einem anderen Forum erfahren. Hier die besonders harten Beispiele:
    Zitat: Tolkien: "They will never overcome our Lord, and my father is very valiant"
    Carroux: "Sie werden niemals unseren Herrn besiegen, und mein Vater ist sehr tapfer"
    Krege: "Unseren Statthalter kriegen sie nie klein, und mein Vater ist unwiderstehlich" Zitat: Krege: Die könnten sich dort fragen, wo Uglúk diese komischen Ideen nur herhat. Etwa von Saruman? Was denkt der eigentlich, wer er ist? Denkt er, er kann seine eigene Firma aufmachen, mit seinem schmierigen weissen Logo? Zitat: Tolkien: "I hope Strider or someone will come und claim us."
    Carroux: "Ich hoffe, Streicher oder sonst wer wird kommen und uns abholen."
    Krege: "Hoffentlich kommt Streicher und holt mich im Fundbüro ab." Zitat: Tolkien: 'Give me leave, lord,' said Beleg.
    Krege: 'Gib mir Urlaub, Herr', sagte Beleg. Zitat: Tolkien: "Most of them bore the mark DALE on them..."
    Carroux: "Die meisten trugen die Herkunftsbezeichnung THAL..."
    Krege: "...die meisten mit dem Herkunftsstempel MADE IN THAL..." Zitat: Tolkien: "Master!" cried Sam.
    Carroux: "Herr!" rief Sam.
    Krege: "Chef!" rief Sam. Zitat: Krege: "Wo bleibt denn dein schöner Nazgûl? Haben sie ihm mal wieder das Reittier unterm ...weggeschossen?"

    EDIT!!! Dank meiner Vergesslichkeit habe ich es gestern verabsäumt, Sir Arthur Charles Clarke zu gedenken, welcher ja vorige Woche in seiner Wahlheimat Colombo, Sri Lanka, verstorben ist. Als Verfasser der Odyssee im Weltraum gehörte er zu den berühmtesten Science-Fiction-Autoren überhaupt.

    Ein legendärer Satz von ihm: Zitat: "Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic."

    http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_C._Clarke
    Zitat: Seine Idee, geostationäre Satelliten zur technischen Kommunikation zu nutzen, die er 1945 unter dem Titel Extra-terrestrial Relays – Can Rocket Stations Give World-wide Radio Coverage? in der wissenschaftlichen Zeitschrift Wireless World veröffentlichte, erlebte 1970 ihre Verwirklichung. Ihm zu Ehren wird daher der geostationäre Orbit auch "Clarke Belt" beziehungsweise "Clarke Orbit" genannt. Schon früh an den Möglichkeiten interessiert, die der Weltraum der Menschheit bieten könnte, wurde er Mitglied der British Interplanetary Society. Zitat: 1988 wurde bei ihm Kinderlähmung diagnostiziert, wodurch er später an einen Rollstuhl gebunden war. Zitat: Der verheerende Tsunami vom 26. Dezember 2004 zerstörte seine Tauchschule bei Hikkaduwa an der Südwestküste Sri Lankas, die aber wenig später wieder aufgebaut wurde. Zitat: Sowohl ein Asteroid (4923 Clarke), als auch eine Dinosaurierart (Serendipaceratops arthurcclarkei) wurden nach ihm benannt.



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 24.03.2008, 17:42


    Dein Post hat mich dahingehend inspiriert, als es so oft so schlechte Übersetzungen gibt. Da gehört ein eigener Thread her, der das an den Pranger stellt.

    Aus dem Kopf zitiere ich jetzt die Übersetzung des "Vater unser" (also ein nicht ganz unbekannter Text) im Videospiel X Men Legends II.

    "Erlöse uns von dem Üblen"



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    Der Alchemist - 24.03.2008, 18:12


    Zitat: "Erlöse uns von dem Üblen"
    Ich hab' jetzt mal nachgegoogelt. Diese Version gibt's überraschenderweise doch, und zwar in der Russisch-Orthodoxen Kirche.

    http://www.russische-kirche-l.de/bibliothek/kathechese/b-teil5-ka.htm


    Dejo hat folgendes geschrieben: als es so oft so schlechte Übersetzungen gibt Sic. Ich hab' mal einen Star-Trek-Roman gelesen, da wurde "Light Cruiser" mit "Lichtkreuzer" wiedergegeben ... :doh



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 26.03.2008, 18:46


    @übel:

    Wusste ich nicht, interessant.

    Es war jedenfalls ein deutscher Katholik, dem diese Variante in den Mund gelegt wurde.

    @Thread:
    Habe hier jetzt einen zweiten Thread reinverschoben, drum schaut's jetzt leider etwas chaotisch aus.



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 11.11.2008, 18:33


    Legendär ist auch der Fehler in der nicht gepatchten Erstausgabe von Oblivion.

    Da heißt der erste Heilzauber, den man bekommt (im Engl in etwa "Heal minor wounds") auf deutsch "Feuerball".

    Im JoWood Spiel Painkiller fragt der Installer, ob er "Abkürzungen" in Menü und Desktop anlegen soll. Zwar heißt's im Englischen in der Tat "shortcuts", aber auf deutsch wird das nun mal "Verknüpfung" genannt.



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 11.12.2008, 13:16


    Noch ein paar Beispiele aus Oblivion:

    Mehrmals beziehen sich Charaktere auf sich selbst in ihren Reden, verwechseln aber das eigene Geschlecht (Anm: Das ist offensichtlich nicht mal den SynchronsprecherInnen aufgefallen). Graf Hassildor spricht seine Frau als "Mein Lieber" an. Der Kampfschrei "Show me what you got" wird mit "Zeig mir, was du da hast" (anstelle von zB "Zeig mal, was du drauf hast") übersetzt. "Take care" wird mit "Seht Euch vor" übersetzt, was insbesondere dadurch arg wird, als die SprecherInnen dem noch zusätzlich einen bedrohlichen Unterton verleihen. "Go on" wird anstelle von "Macht weiter" mit einem im Konnex völlig unpassenden "Geht dorthin" übersetzt. usw. usf.

    So, dieses Jahr gab es wieder einen Übelsetzer Preis. Der geht an Eurolines, deren Informationen in diversen Ostsprachen tw nur Kauderwelsch sind, zB "Sitzfläche des Vorbehaltes erforderlich" (soll heißen, Sitzplätze muss man reservieren). Wenig lustig, aber ärgerlich für die Betroffenen.

    Die Übelsetzung des Vorjahres übrigens kam von Bundesminister a.D. Gorbach.



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 02.02.2009, 15:26


    http://minister.lebensministerium.at/article/archive/1474

    You can be happy with your concerns or suggestions by e-mail to me, the ombudsman or my professionally competent staff contact.

    Auf der deutschen Seite steht:

    Sie können sich gerne mit Ihren Anliegen oder Anregungen per E-Mail an mich, den Ombudsmann oder meine fachlich zuständigen MitarbeiterInnen wenden.


    Das ist schon so richtig falsch, oder?



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 01.12.2009, 17:56


    Diese schmerzhafte Übelsetzung entstammt leider einer Qualitätszeitung:

    Zitat: Die intellektuellen Rechte würden beide Unternehmen besitzen

    http://derstandard.at/1259280939736/CrunchPad-wegen-Gier-und-Eifersucht-eingestampft



    Re: Übelsetzungen, die wirklich weh tun

    dejost - 22.03.2010, 12:38


    Mein ehemaliger Chef, Prof Schweighofer, selbst eingebunden in viele Prozesse auf EU-Ebene, teilte mir einmal mit, dass im Schnitt auf allen EU-Dokumenten alle 3 Seiten ein sinnverändernder (!) Übersetzungsfehler passiert.

    Neulich habe ich eine Vortrag eines Richters des (damaligen) EUGH gehört, und der gab auch an, dass sie Urteile "zurückgerufen" haben, genau wegen solchen Übersetzungsfehlern.

    Da ist das, was ich heute in einem Bewerbungsleitfaden für Onlinebewerbungen bei der EU gefunden habe, noch harmlos:

    Zitat: Indem Sie auf die vorgegebene Ikone klicken



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