Narben

Gefährten des Nordwindes
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    Re: Narben

    Arcas - 02.07.2007, 20:23

    Narben
    Narben

    Wo war dieser verfluchte Gargoyle? Er ist in diese Richtung geflogen.
    Langsam pirschte Arcas sich weiter durch das Dickicht der Geisterlande.
    'Geisterlande', er musste bei diesem Namen schmunzeln, einst war dieses Gebiet Teil des schönen Immersangwaldes, die Heimat der Hochelfen.
    Vergangenheit, alles vergessen, sie waren keine Hochelfen mehr, der Durst hat sie geschwächt und gestärkt.
    Ihr Prinz gab seinem Volk einen neuen Namen, 'Blutelfen' um die glorreichen Toten zu ehren, die tapferen Verteidiger von Quel'Thalas.
    Mit Blut wurde dieser neue Name erkauft und Blut würde sein Volk nun fordern, dachte Arcas.
    Die Luft war stickig und faulig, überall lagen Überreste von Ghulen, Elfen und Monstrositäten, ein gefundenes fres.sen für die Aasfledermäuse und Insekten.
    Der verwesende Geruch ließ Arcas die Galle hochkommen aber er ignorierte dieses Gefühl, er hatte ein Ziel.
    Die Gargoyles hatten schon zu lange den Wald terrorisiert, zu lange Elfen verschleppt, nun war die Zeit gekommen um zurück zu schlagen.
    Aber er war allein, wie immer. Niemals hatte Arcas lange Gefährten gehabt, sie verließen ihn oder starben.
    Er machte sich Vorwürfe, bei allen Gefahren die er erlebt hat, hatte er nie den Tod gefunden, jedoch Elfen, Menschen selbst Zwerge die ihm teuer geworden sind fielen an seiner Seite.
    War es Schicksal das er lebte? War seine Zeit noch nicht gekommen? Was war seine Aufgabe?
    Diese Fragen quälten Arcas schon seit Jahrzehnten, ließen ihn zweifel an sich selbst haben.
    Aber heute nicht, heute hatte er ein Ziel, und er hoffte zu sterben.
    Ein leises Knacken im Baum über ihm! Blitzartig zog Arcas seinen Bogen hinauf und lies den Pfeil gekonnt durch die Luft sirren. Es war nur ein Rabe, ein weiterer Toter hat seinen Tribut in diesem Krieg gefordert.
    So viel Tod und Leid, dachte sich Arcas, wann hört dies alles auf?
    Er schlich weiter durch den Wald. Der faulige Geruch wurde stärker und die Luft schwerer, vor ihm zog leichter Nebel auf der sich wie ein Tuch um die Leichen legte, die immer noch den toten Boden der Geisterlande pflasterten.
    Arcas hing sich seinen Bogen um die Schulter und zog sein Schwert, es war ein mit runenverzierter Anderthalbhänder, eine elegante und dennoch recht klobige Waffe für einen Elfen, aber Arcas vermochte mit ihr umzugehn als sei diese Klinge gerade für ihn geschaffen.
    Plötzlich hörte er ein leises Schlagen ledriger Flügel, ein ekelhafter Klang der die Melancholie des toten Waldlandes verzerrte.
    Plötzlich tauchte vor ihm der gesuchte Gargoyle auf, mit einem Kreischen das durch Mark und Bein ging wurde Arcas begrüßt als das Ungetüm geradewegs auf ihn zuhielt.
    Arcas Lippen verzogen sich zu einem wahnsinnigen Grinsen, als er seine Klinge leicht anhob.
    Der Gargoyle änderte schlagartig die Flugrichtung, so dass er mit seinen klauenbewährten Beinen von der Seite nach Arcas schlug. Arcas ließ zu Boden fallen und rollte sich seitlich ab, dann sprang er auf und vollführte eine elegante Drehung als er nach dem Monstrum schlug.
    'Verdammtes Vieh', ging ihm durch den Kopf als der Gargoyle seinem Hieb auswich.
    Wieder hielt das Ungetüm auf ihn zu, Arcas hob sein Schwert zum parieren, jedoch zu spät.
    Der Gargoyle schlug Arcas die Klinge aus der Hand und hieb nach seinem Kopf, instinktiv zog Arcas seinen Kopf so weit nach hinten wie es ging und legte ihn schräg.
    Die Bestie traf nur seine Wange, drei lange Schnitte zogen sich über Arcas' linke Wange.
    Der Gargoyle ließ von Arcas ab und flog ein wenig höher, nur um wieder auf Arcas zu zuhalten.
    Arcas zog seinen Dolch und rollte sich wieder seitlich ab. Wieder ließ der Gargoyle ein ekelhaftes Kreischen ab und sah den Elfen gierig an.
    Arcas rappelte sich auf und hob seine lange Elfenklinge gegen die riesige Bestie vor ihm.
    Nun war er an der Reihe zu attackieren! Er stürmte auf den Gargoyle zu und stach mitten auf seine Brust, dann verwandelte er den Stich zur Verwunderung des Gargoyles zu einem Hieb und traf das Monstrum an der Kehle.
    Grünes Blut spritze auf Arcas Brustplatte und seinen Umhang.
    Das Monstrum fiel vor ihm auf die Knie und kippte mit einem gurgelndem Geräusch um.
    Arcas ließ sich nach hinten fallen und setzte sich auf den feuchten Waldboden, sein Atem ging schwer aber gleichmäßig. Auf einmel bäumte sich das Monstrum wieder auf und hieb nach dem Elfen, dieser lies sich nach hinten fallen und wich dem letzten Hieb der Bestie aus, welche dann letzendlich sich doch ihrem Schicksal hingab und in den Geisterlanden verreckte.
    Arcas stand langsam auf und griff nach seinem Schwert, das nicht weit von ihm weg lag.
    Plötzlich erbebte die Erde, ein gurgelndes Geräusch durchschnitt die gerade erst wieder eingekehrte Stille.
    Arcas blickt sich verwundert um. Im Nebel war ein riesiger Schatten zu sehn, humpelnd hielt dieser auf Arcas zu.
    Instinktiv zog Arcas seinen Bogen während seine Augen sich zu Schlitzen verengten, er legte einen Pfeil auf die Sehne und schoss ihn auf den nahenden Schatten.
    Wieder musste Arcas grinsen, der Tod kam immer näher.
    Der Schatten ließ ein erstickendes Rufen vernehmen als der Pfeil ihn traf und beschleunigte seinen Schritt.
    Wieder zog Arcas seine Klinge, er war bereit.
    Mit einem Schrei stürmte Arcas dem Monstrum entgegen und hieb auf das aus Fleischresten zusammengefügte Bein.
    Die Beste hieb wiederrum mit ihrer Axt nach Arcas, dieser wich jedoch geschickt aus und hieb mit einer eleganten Drehung nach der Kniekehle der Bestie, diese brach daraufhin in die Knie und grunzte wütend.
    Die Hiebe des Monstrum wurden immer schneller und Arcas versuchte die wütenden Schläge zu parieren.
    Das Monstrum schlug die Klinge des Elfen zur Seite und schlug mit ihrer Axt nach Arcas.
    Zu spät, zu langsam wich Arcas zurück die Axt schnitt ihm von der Stirn über sein Auge zu seiner Wange hin und hinterließ eine tiefe Wunde.
    Arcas Blick füllte sich mit Wut und er trat ihn das Gesicht der Bestie, womit er seinen Schwertarm befreite.
    Voller Wut hieb er auf die Bestie ein. Er schlachtete das Monstrum zu einem Haufen an Gedärmen, Blut und verwesendem Fleisch.
    Nach dem seine Wut abgeklungen war fiel er. Er fiel in die von ihm verursachte Zerstörung.
    Die Wunde an seinem Bauch hatte er nicht bemerkt. Er fiel. Er fiel in eine tiefe Bewusstlosigkeit.. Vielleicht in den Tod..



    Re: Narben

    Arcas - 02.07.2007, 20:23


    _____________________________
    Wunden und Familie

    Dunkelheit. Dieser faulige Geruch. Arcas fragte sich wo er war. Benommen erhob er sich und blickte sich um. Rings um ihn herum betrachtete er das Gemetzel das er veranstaltet hatte. Er wollte aufstehen jedoch verkrampfte er sich sogleich vor Schmerz. Seine Hand wanderte zu seinem Wams.
    Blut, er war doch schwerer verletzt worden. Arcas grinste benommen als er unter starken Schmerzen aufstand. Sich seine Seite haltend torkelte er durch den Geisterwald.
    Müdigkeit legte sich über seine Augen.
    'Endlich.. Endlich wurde ich gefunden.' Er stütze sich an einem Baum ab, und fiel dann dennoch auf den matschigen Waldboden.
    Arcas drehte sich auf den Rücken. Es war Nacht. Die Sterne funkelten selbst über diesem trostlosen Ort in einer Pracht wie Arcas sie schon lange nicht mehr beachtet hatte.
    Das Leben konnte so schön sein, wenn man keine Wunden hatte.
    Arcas dachte an sein Leben, das tut man so im Angesicht des Todes, sagte er sich.Er war bei seinem Vater aufgewachsen aber verbrachte die meiste Zeit alleine in den Wäldern nahe der Elrendarfälle.
    Er war oft auf der jagt mit seinem Vater, da er die Wälder besser kannte als der Fürst dieser Länder. 'Fürst', so sollten sie ihn auch nennen.
    Keiner hatte Respekt vor ihm, er war ihnen nicht elfisch genug.
    Er war immer der Wolfsjunge, niemals der Fürst.
    Sie trizten ihn mit ihrer Magie, sie quälten seine Freunde, seine Wölfe.
    Er konnte sich nicht wehren. Bis zu diesem einen Tag.
    Stardust hat Jungen bekommen, das musste er sehn.
    Er lief voller Vorfreude zum Bau des Rudels.
    Als er Stimmen hörte bremste er seinen Schritt ab und schlich sich an den Bau ran.
    Da standen sie, die drei kleinen Magierkinder, vor dem Bau 'seines' Rudels.
    Kochende Wut packte Arcas, er zog den Dolch, den sein Vater ihm zu seiner Aufnahme bei den Silberpfeilen geschenkt hat.
    Blindlings lief er in die drei jungen Hochelfen rein, einen traf er mit seiner linken Faust ins Gesicht, der daraufhin auch sofort weglief.
    Ein wahnsinniges Grinsen breitete sich in dem Gesicht von Arcas aus.
    'Nun ihr beiden', flüsterte er den Hochelfen vor ihm zu.
    Die beiden blickten sich an und grinsten.
    'Du musst verrückt sein, Wolfsjunge! Wir sind zu zweit!', sagte einer von ihnen. Die Namen der Jungen waren für ihn nur eine Illusion.
    Einer ist wie der andere und beide werden bluten. Keiner nährt sich seinem Rudel!
    Arcas sprang nach vorne und stürtze sich über den Jungen, der gesprochen hatte.
    Mit seiner ganzen Kraft schlug er auf ihn ein, aber er ignorierte dabei den zweiten Jungen. Dieser schlich sich von hinten an Arcas ran, laute ihm seinen Dolch und zerrte ihn von seinem Freund runter. Der Junge stand mit blutverschmiertem Gesicht auf.
    Der Dieb warf dem Ersten den Dolch zu und griff sich dann Arcas und hielt seine Arme fest.
    Der Erste nährte sich Arcas voller Wut. Arcas trat nach ihm, woraufhin der Junge ihm den Dolch ins Bein rammte.
    Langsam zog er die Klinge aus Arcas' Bein. Er fing an zu grinsen als er Arcas in den Bauch stach. Immer und immer wieder.
    Irgendwann liefen die Beiden weg. Arcas hatte nur die Stiche gezählt.
    Es waren fünfundsiebzig. Er lag in seiner eigenen Blutlache und blickt hinauf in den Sternenhimmel. Es war Nacht geworden.
    'Wie jetzt auch', dachte Arcas. Was für eine Ironie, in seiner Kindheit überlebte er fünfundsiebzig Stiche, und starb er im Alter von fünfundsiebzig, dachte er sich.
    Er wand seinen Blick ab vom Sternenhimmel und blickt sich um.
    Diese Gegend kam ihm bekannt vor. Der Rudelbau! Er war daheim.
    Arcas lächelte leicht als er wieder empor blickte. Er hörte ein helles Wolfsgeheul. 'Mein Verstand spielt mir schon streiche, jetzt höre ich euch schon', flüsterte Arcas leise in die Stille hinein.
    Seine Augen schlossen sich wieder. Aber er wusste er würde nicht sterben. Wieder nicht. Er war zu Hause.
    Aus dem Wald trottete langsam ein weißer Schemen an.
    Ein Wolf, weiß wie der Schnee im Alteractal, nährte sich langsam Arcas verletzten Körper.Der Wolf blieb vor dem Bewusstlosen liegen und sah ihn lange an. Plötzlich ließ er ein lautes, langes Heulen vernehmen.
    Er trauerte und weinte. Sein Bruder lag vor ihm, verletzt und an der Schwelle zum Tod. Er legte sich neben Arcas, spendete ihm Wärme damit er nicht erfror.
    Der Wolf hatte seine Familie gefunden, und Arcas die seine.

    _______________________
    Dieser Teil ist mir mal nicht so gut gelungen, dennoch hoffe ich das ihr Spaß am lesen habt...



    Re: Narben

    Arcas - 02.07.2007, 20:23


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    Qualen einer Seele

    Der Wind blies ihm über sein Gesicht, streichelte ihn sanft wach. Langsam öffnet Arcas seine Augen. Die grünen Baumkronen des Immersangwaldes streckten sich über seinen Kopf hin. Er setzte sich auf, sein Blick schweifte umher. "Wie bin ich hierher gekommen?", flüsterte er leise. Als er versuchte aufzustehen durchfuhr ihn ein stechender Schmerz, der ihn wieder zusammenfallen lies.
    Sein Atem ging schwer, aber regelmäßig, leise murmelt er: "Ich wünschte manchmal ich könnte mich selbst regenerieren". Ohne sich zu überanstrengen krabbelte er zu einem der Bäume, die um ihn rum standen und lehnte sich an diesen. Seine Augen fielen einen moment zu, und alle Ereignisse der letzten zwei Monate brachen über ihn ein.
    Der Tod seiner Peiniger, die Flucht vor seinem Volk. 'Pha!', dachte er sich, 'Mein Volk. Diese verblendeten Blutelfen sind nicht länger mein Volk!'. Er schrie die Worte in den Immersangwald: " Ich habe kein Volk!", leise setzte er nach: "Ich werde für immer eine einsame Seele bleiben...".
    Das knacken von Holz lies Arcas aus seinem Wachschlaf hochfahren. Ein schneeweißer Wolf näherte sich ihm, mit stechend blauen Augen sah die Kreatur ihn an. Er erwiederte standhaft den Blick. Beide betrachteten sich eine lange Zeit, bis der Wolf langsam zu dem Verletzen rüber trappte und sich neben ihn legte.
    Arcas fuhr dem Wolf sanft durch sein Fell. "Eine einsame Seele mit einem ständigen Begleiter, hm?", flüsterte er zum Wolf. Dieser blickte zu ihm auf, als ob er seine Worte verstand, nickte die Kreatur langsam.
    Seine Augen fielen wieder zu, diesmal schlief Arcas ein, aber sein schlaf war unruhig und von Alpträumen geplagt.

    "Lauf!", schrie er. Sie war nicht schnell genug. Er sprintete ihr entgegen. Zu langsam. Arcas musste zu sehen, wie die Person die ihm so viel bedeutete von einer Horde Untoten zerfleischt wurde. Wütend sprang er in den Haufen. Ein Schlag auf den Kopf ließ ihn ohnmächtig werden.
    Seine Augen öffneten sich nur wiederwillig. Sein Kopf fühlte sich an als sei ein Haus über ihm eingestürzt.
    "Wo bin ich?", war sein erster Gedanke. "Der Kerker!", musste er erschrekend feststellen. "Ich bin wieder in der Scherbenwelt."
    Die Tür öffnete sich langsam der blutelfische Wächter grinste ihn böse an, "Der Prinz will dich sehen." Zwei weitere Wächter traten ein und hebten ihn hoch, sie schleiften ihn in den Thronsaal des Prinzen. Als sie ihn aus ihren Griffen lösten fiel er auf den Boden, zusammen gekauert blieb er einen moment liegen. Sein Blick wanderte schließlich nach vorne. Vor ihm stand er, Kael'Thas, der Prinz der Blutelfen.
    "Ah!", sagte er, "Der Spion der Geißel. Wir hatten dich schon lange in Verdacht, Arcas. Nun hast du uns bewiesen das du einer der Spione des Lichkönigs bist!". Kael's wütender, beinahe wahnsinniger Blick fixierte ihn. Er wollte wiedersprechen, erklären. Er konnte nicht, sein Kiefer war gebrochen. Beabsichtigt?
    "Dein Schweigen sagt mehr als tausend Worte!", blaffte der Prinz ihn an. "Du wirst leiden, das Leid das dein König meinem Volk angetan hat wirst du teilen! Führt ihn ab!".
    Einer der Wachen schlug ihm gegen die Schläfe, wieder brach er ohnmächtig zusammen.
    Arcas erwachte in der Folterkammer. Seine Augenlider öffnten sich nur schwer, sein Mund füllte der bleierne Geschmack von Blut. Er war auf eine Streckbank geknebelt worden. Bei dem Versuch sich zu bewegen durchfuhr ihn ein unvorstellbarer Schmerz, der ihn beinahe wieder ohnmächtig werden ließ.
    "Der Verräter ist wohl erwacht." Er kannte diese Stimme, sie gehörte zum Foltermeister, Talur Immerschrei. Immer noch unfähig zu sprechen sah Arcas ihn voller Wut, aber auch Schmerz an.
    "Nun, ich denke für zwei Tage war das genug Tortur", sprach der Foltermeister mit seine öligen Stimme, grinstend betrachtete er sein Werk. "Bringt ihn in seine Zelle!", sagte dieser dann zu den Wächtern gewand. Arcas wurde von der Streckbank gelöst und bemerkte die Ursache für seine Schmerzen, seine Beine und Arme waren mehrfach gebrochen worden, aus den Gelenken gedreht worden.
    Sie trugen ihn an einem Brunnen vorbei, im beinahe schwarzem Wasser sah er auch den Grund warum seine Augenlieder so schwer zu öffnen waren, sein Gesicht war nur noch ein breiige Masse, blutüberströmt. Von sich selbst angeekelt wandte er sich vom Brunnen ab.
    Die Wachen warfen ihn in seine Zelle. Unfähig sich zu bewegen lag er zusammen gekauert auf den feuchten, modernden Steinboden. Müdigkeit legte sich um ihn. Er schlief ein, in der Hoffnung nie mehr zu erwachen. Langsam erwachte er wieder. Er blickte in eines der schönen elfischen Gesichter. Eine Heilerin kümmerte sich um ihn, damit er nicht starb. Aber ihr Blick ließ seinen wieder senken, sie sah ihn voller Abscheu an. Als sie ihn mehr oder weniger verartztet hatte, erhob die Heilerin sich und rief nach den Wachen. Bevor sie dann letztendlich den Kerkerraum verließ spuckte sie auf ihn und murmelte etwas von "Verräter". Arcas hoffte nur das er endlich sterben möge. Nie wieder Schmerzen ertragen musste.
    Sein Hoffnug wurde jedoch zerschlagen, er verlor jedes Zeitgefühl. Er wurde mehrmals gefoltert und wieder geheilt. Sie quälten ihn nur noch zum Spaß, er war ihr Spielzeug.
    Arcas erwachte wiedermal aus seiner ohnmacht, die Heilerin war wieder bei ihm. Er sah sie nur kurz an, wandte sich dann aber wieder ab. Sie drehte seinen Kopf aber wieder zu sich und blickte ihn mitleidig und voller Trauer an. "Das was du erträgst ist mehr als das Leid meines Volkes", eine einzelne Träne lief über ihre Wange, "Es tut mir leid."
    Verblüfft sah er die Heilerin an, schüttelte aber dann den Kopf, er wollte was sagen, aber er konnte nicht. Seine Arm bewegte sich nach oben und wischte ihre Träne fort. Sein Arm hat sich bewegt!
    "Ich habe deine Glieder geheilt", sie sah ihn traurig lächelnd an, "Du musst fliehen! Sie werden mich vielleicht töten, oder noch schlimmeres mit mir machen, aber du musst fliehen!"
    Entschieden schüttelte Arcas den Kopf, seine Finger zeichneten in die Luft: "Ich kann nicht, nicht wenn ich weiß das jemand wegen mir leiden muss."
    "Du musst aber gehen!", sie zog einen Dolch, "Sie werden mich nicht quälen können. Und jetzt geh!" Wiederwillig stand Arcas auf, seine Finger schrieben wieder in die Luft: "Ich danke dir!"
    Sie winkte ab und rief nach den Wachen. Als diese eintraten erstach sie beide gezielt. Der Heilerin hinterher blickend lief Arcas aus dem Kerker, als er hörte wie auch ihr Körper auf den harten Stein schlug senkte er traurig seinen Blick, aber er lief weiter. Seine Bewegungen waren unbeholfen. Nur mit Glück entkam er dem Schwarzem Tempel.

    Der Wolf war verschwunden als Arcas aufwachte, sein Blick wanderte traurig über den Waldboden. Er hatte so viele Leben auf den Gewissen. Manche gaben ihre Leben freiwillig für ihn.
    'Was bin ich schon, das diese Leute das tun...?!', fragte er sich selber. Langsam erhob er sich, er hatte ein Ziel. Die Elfen auf Azeroth zu überzeugen das ihr Prinz ein Wahnsinniger ist!
    Er marschierte richtung Hauptstadt, nach Silbermond, oder das was von der einstigen Hochelfenstadt übrig war.



    Re: Narben

    Maliz - 03.07.2007, 00:34


    Huhu Arcas,

    wie versprochen gelesen :)

    Ich mag die Bilder, die Du nutzt, wenn Du von den Stereotypen abweichst, meinethalben kannst Du die ruhig verstärkt nutzen (soll heißen: Mir gefällt "ölige Stimme" besser als "wahnsinniges Grinsen").
    Die Struktur mit den Zeitsprüngen finde ich auch gelungen - lediglich am Ende komme ich nichtmehr ganz mit, das mag aber daran liegen, dass ich müde bin ;).
    Die indirekte Charakterisierung gefällt mir auch sehr, das wirkt nicht so platt wie "Arcas ist ein etwas irrer, schwer traumatisierter Blutelf.".

    Ich würde Dir empfehlen, nochmal auf die Zeitformen zu schauen, die springen teilweise recht wild hin und her. Manchmal sind mir die Zwischenstücke etwas zu lieblos (zB: "Er wurde mehrmals gefoltert und wieder geheilt. Sie quälten ihn nur noch zum Spaß, er war ihr Spielzeug. "). Und durch die Wortwiederholungen wird zT das Tempo der Story reduziert. Was jedoch im dritten Teil merklich weniger der Fall ist.

    Alles in Allem gefällt's mir gut :) man erfährt beim Lesen einige wichtige Details über den Char und die Handlung ist spannend. Ich vermute (weil ich selbst kaum schreibe) dass der Stil mit der Zeit wesentlich sicherer wird, in dem Sinne, reinhauen :)

    liebe Grüße, Maliz



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