München: Odeonspl. - Theatinerstr. - Implerstr. - Harras

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    Re: München: Odeonspl. - Theatinerstr. - Implerstr. - Harras

    Josef D. - 14.06.2007, 15:47

    München: Odeonspl. - Theatinerstr. - Implerstr. - Harras
    Heute kommen wir zum 3. Kapitel über die Landeshauptstadt München mit Schwerpunkt öffentliche Verkehrsmittel.

    Zuerst mal ein kurzer Exkurs: Hier ist der Odeonsplatz, heute Kreuzungsbahnhof zweier U-Bahn-Stammstrecken. In Nord-Südrichtung verkehren die U3 und U6, in Ost-West-Richtung die U4 und U5. Unterirdisch hab ich da leider keine Fotos gemacht, kann ich aber noch nachholen.

    Am Odeonsplatz verkehrten früher auch mehrere Tramlinien; seit 1971 sind sie eingestellt, da seitdem hier die U-Bahn fährt. Auch ansonsten ist das historisches Gelände. Genau vor der Feldherrnhalle (halblinks; rechts die Theatinerkirche [St. Kajetan]) sammelten sich am 9. November 1923 die Demonstranten der NSDAP nach ihrem sogenannten „Marsch auf Berlin“ (oder genauer gesagt, Hitlerputsch). Im Norden des Odeonsplatzes nahm die Bayerische Bereitschaftspolizei Aufstellung. Mein Standort, als ich das Foto machte, wäre genau in der Mitte dazwischen gewesen, also mitten im Schussfeld. Einige Nazis starben an der Stelle dann, und deswegen wurde genau hier an der Feldherrnhalle einige Jahre später immer wieder der Nazi-Totenkult „gefeiert“, mit allerhand Fahnen, u. A. einer sogenannten „Blutfahne“, die 1923 auch dabei gewesen und mit Blut beschmiert worden sein soll. Ich muss immer dran denken, was da vor so langer Zeit los war, wenn ich da vorbei gehe. Für Filmaufnahmen wurde die Feldherrnhalle übrigens vor einigen Jahren mal mit Hakenkreuzfahnen geschmückt, dass „on location“ gedreht werden konnte. Das hat nicht allen Leuten sonderlich gut gefallen.









    Und hier sind wir wieder beim MVV angelangt: In der Maffeistraße (Haltestelle heißt aber Theatinerstraße, weil sie fast an der Ecke da ist) hält eine Straßenbahn der Linie 19 (Baureihe R 2.2). Die Tram fährt hier durch die Fußgängerzone. Es zeigt sich, dass auch das sehr gut möglich ist, da erstens die Tram keine Abgase verursacht und da zweitens die Passanten aufgrund der Schienen genau erkennen, dass hier die Tram verkehrt und dass sie aufpassen müssen.










    Die Tram hat die Haltestelle verlassen und ist in die Theatinerstraße eingebogen. Gleich biegt sie nach rechts in die Perusastraße ab. Ich denke, das mit der Tramdurchfahrt hier durch die Fußgängerzone ist wirklich gut gelöst. Der Lieferverkehr hält sich allerdings nicht immer an die Angaben auf dem Schild… :D









    Und jetzt sind wir an der Implerstraße. An dieser Haltestelle zweigen die Linien U3 und U6 auseinander. Die U3 fährt nach Fürstenried West weiter, die U6 zum Klinikum Großhadern. Der Zug, in den da die Passagiere gerade einsteigen (Nr. 368) ist Baureihe A, 1. Lackierung, Baujahr 1983, einer der letzten in Dienst gestellten A-Triebzüge. (U3, Fürstenried West)








    Der Bahnhof Implerstr. Ist dreigleisig. In Richtung Süd halten beide Linien auf dem gleichen Gleis, in Richtung Nord auf 2 Gleisen aber am gleichen Bahnsteig, jeweils gegenüber.









    An der Implerstr. gibt’s noch die alten Klapp-Anzeigetafeln, wie sie bereits seit 1971 bei der U-Bahn Verwendung gefunden haben. Die sind zwar robust, haben aber den Nachteil, dass man bei neuer Streckenführung einer Linie oder Einrichtung einer neuen Endhaltestelle erst mal ein neues Schild einbauen muss.






    Zum Vergleich hier ein digitales Schild von der Münchner Freiheit. Hier muss man das neue Fahrtziel nur im Computer eingeben – und fertig! ;) Zusätzlich kann man hier auch noch die vorraussichtliche Wartezeit bis zum Eintreffen des nächsten Zuges ablesen.







    Und nun sind wir am Harras. Bereits ab 1894 verkehrte hier eine erste Pferdebahnlinie vom Sendlinger Tor aus (ab 1898 elektrifiziert). Damals hieß der Platz noch nicht Harras und hob sich auch sonst noch nicht sonderlich ab. Er hat seinen Namen nach einer Gaststätte, „Zum Harras“. Ab 1904 gab es von dort aus die Tram-Abzweigung zum Waldfriedhof, der damals neu erbaut wurde. So entwickelte sich der Harras zum Tram-Knotenpunkt, an dem zeitweise bis zu 5 Linien verkehrten. 1975 wurde die U-Bahn-Haltestelle Harras in Betrieb genommen und dazu die Schleifenanlage am Harras stark umgebaut. Seit 1991 fährt hier keine Tram mehr








    Deutlich zu sehen ist noch die innere der beiden Schleifen (es gab hier einst eine Doppelschleife). Die Gleise sind längst außer Betrieb, die Oberleitung wurde längst abgebaut. Der U-Bahn-Aufgang ist in der Mitte des Platzes. Das heißt, dass die Straßenbahnen, deren Ausstiege auf der rechten Seite waren, links rum (im Uhrzeigersinn) um den Harras fahren mussten. Somit mussten sie über Kreuz fahren. Die Linie 16 bog, von Fürstenried kommend, aus der Plinganserstraße (Süd) nach links auf den Platz ab und kreuzte dabei den Weg der entgegenkommenden Wagen aus Richtung Lorettoplatz/Waldfriedhof (von der Albert-Rosshaupter-Straße) ein weiteres Mal. Die Wagen aus Richtung Waldfriedhof mussten dabei den ganzen Platz umrunden und kreuzten dabei noch den Weg der Linie 27 bzw. vorher 2, die aus der nördlichen Plinganserstr. kam und am Harras wendete (wobei diese sich selbst auch wieder überkreuzte). Das war also schon etwas kompliziert.








    Heute halten am Rondell nur noch Busse (hier die Metrobuslinie 54 zum Scheidplatz)







    Hier sieht man die innere Schleife, auf der die 16 fuhr und wenn man genau schaut, genau außerhalb des Kopfsteinpflasters noch ein wenig die äußere Schleife, wo die L. 27 (bzw. 2) ihre Endhaltestelle gehabt hatte. Tja, das ist alles Vergangenheit.







    Unten in der U-Bahn-Station habe ich nicht fotografiert, wie ich leider feststellen muss. Somit ist also jetzt auch dieses Kapitel beendet. Wenn ich wieder in der Stadt war, gibt es wieder neue Bilder! ;)



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