traurige Deko-Bilanz

klaraputzich
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    Re: traurige Deko-Bilanz

    Anonymous - 16.07.2014, 07:51

    traurige Deko-Bilanz
    Ich mag mal was loswerden und denke, es passt am ehesten hier rein.

    Ich bin ein sehr kreativer Mensch, habe reichlich Phantasie, ein Gespür für Farben. Ich liebe Weihnachten. Mag Ostern. Mag den Herbst über alles, freu mich neuerdings am Frühling. Ich mag frische Blumen auf Tischen usw.

    Früher, und das ist - oh mein Gott, das tut weh - ca 15 Jahre her, hab ich immer einen Adventskranz gemacht und mal hier und da dekoriert. Ich war nie so ne Nippes-Queen, die haufenweise Kram dafür hat, weil immer schon die Lage so war, dass es ein bißchen lächerlich aussah, wenn in der eher siffigen, chaotischen Bude kleine Nettigkeiten dekoriert wurden.

    Dann hab ich damit komplett aufgehört. Ich war in einer Beziehung, die destruktiv was, da ließ sich nix verziehren, beschönigen. Ich bin mehr und mehr versumpft und wenn mal eine Aktion gestartet wurde und ich einen Kranz an die Tür gehängt habe, hab ich mich nur noch mehr geschämt. Weil es sowas Absurdes hat. Meine eh schon sparsamen Dekoutensilien habe ich komplett weggeschmissen. Letztes Jahr? Das Jahr davor? Keine Ahnung. Alles weg. Weil es nichts nützt, wenn ein niedlicher Weihnachtsmann mitten im Müll sitzt. Da kann er noch so laut "Ho, ho, ho" brüllen. Man wird ihn nicht wahrnehmen. Weil das Chaos regiert.

    Das macht mich grade traurig.
    Weil ich jetzt begreife (und fühle), wie schlecht ich mit mir umgegangen bin.

    Ich mußte mir nichts Schönes kaufen. Ganze Läden waren für mich irrelevant. Zeitschriften, die nur wimmeln von geschmackvollen Ideen, wie man sich ein gemütliches, schönes Heim machen kann - braucht Vada nicht. Man kann sich dann einreden, dass man da keine Zeit zu hat, dass man nicht auf sowas steht, dass man da kein Typ für ist.

    Ich habe irgendwann lernen sollen, mir was Gutes zu tun. Ich hatte die glorreiche Idee, mir Blumen zu kaufen.
    Schade eigentlich, dass man dann aber erst mal Platz braucht, um sie hinzustellen. Und dann kramt und kruscht man, bis man eine Vase zwischen die Wanderdünen gerückt hat. Mensch, was für ne Atmosphäre im Haus. "Wow, guck mal, da steht ein Sträußchen auf dem Tisch."
    "Ach ja, gut, dass du es erwähnst, sonst hätte ich es nicht bemerkt zwischen all dem Dreck..."

    ...und dann vergammelt der Strauss, Blütenblätter fallen ab, die Stengel werden schleimig grün, das Wasser trübe....passt besser ins Gesamtbild. Fällt auch kaum auf.

    Ich weiß nicht, es fühlt sich so seltsam an heute morgen.
    Ich glaube, es ist, weil es ein Rückblick ist.
    Auf das, was war.
    Aber ich trau mich noch nicht, das so zu sagen.
    Zu oft schon gedacht, gesagt, gehofft, versucht.

    Aber dennoch kann ich nur den Kopf darüber schütteln und ungläubig feststellen, wie dermaßen detruktiv das war.

    Vielleicht kennt ja die eine oder andere von euch sowas auch?



    Re: traurige Deko-Bilanz

    Staubflocke - 16.07.2014, 14:24


    ich denke,das destuktive Beziehungen in vieler Hinsicht ein Krafträuber sind.

    Man ist so sehr mit sich und diesem Mist beschäftigt,steckt da alle kraft rein das für was anderes kaum was über bleibt.

    Ich bin selbst durch sowas-kind geistig schwerbehindert und sehr chaotisch,sein Vater war Alkoholiker und entsprechend unzuverlässig,auch langsam aber sicher in die Messiekatastrophe geschliddert.

    Und als Sohnemann im Behindertenheim war,kindsvater längst ausgezogen, da brachen bei mir auch so etliche soziale kontakte weg, die mich vorher gezwungen hatten zu funktionieren.

    Dann kamen Depressionen zum Vorschein, verstärkten sich noch durch ein paar Katastrophen wie eine Wohnzimmerdecke, die bis zur Hälfte schimmelig war,Trojaner auf dem PC usw.........und wupps,war ich restlos abgegluckert.

    Hab geheult und mich meinen Depris hingegeben und fast nix mehr gemacht......das resultat kann man sich denken.

    Das hat auch eingeschlossen,das ich für Deko nix mhr übrig hatte und wenn überhaupt, sehr lustlos und nur Kleinigkeiten dekoriert hab.
    Für wen denn auch,hab ich gedacht.Für mich alleine??Neee,keinen Bock sieht eh keiner außer mir.........so dachte ich damals.



    Inzwischen gehts mir deutlichbesser als damals aber noch heute telle ich fest, das wenn mich Depris mal wieder erwischen,ich wieder keinen Bock habe, was zu tun.


    Wollte damit sagenalleine bist du nicht mit dem Problem, es erwischt wohl einige von uns,aber in unterschiedlicher Ausprägung.



    Re: traurige Deko-Bilanz

    tranquilla trampeltreu - 16.07.2014, 17:30

    Re: traurige Deko-Bilanz
    Hallo Vada,

    Dein Beitrag hat mich echt berührt beim Lesen. Ja, ich kenn das auch. Und ich bin aktuell in einem neuen "Erkenntnis-Schub", der zu Deinen Worten passt. :wirr:

    Es ist aktuell zum Glück nicht mehr so heftig, zumindest nicht mehr mit dem Thema Müll. Aber trotzdem spiegelt meine Umgebung meine innere Situation.

    Vada hat folgendes geschrieben:
    ...und dann vergammelt der Strauss, Blütenblätter fallen ab, die Stengel werden schleimig grün, das Wasser trübe....passt besser ins Gesamtbild. Fällt auch kaum auf.

    Es ist krass, wenn es einem fast "besser" geht, wenn die abgeblühte Strauß passend vor sich hinmodert, als wenn er frisch und dasteht und völlig "fehl am Platze" aussieht.

    Kenn ich so gut, war so lange so.

    Vada hat folgendes geschrieben:
    Aber dennoch kann ich nur den Kopf darüber schütteln und ungläubig feststellen, wie dermaßen detruktiv das war.


    Genau solche Gedanken sind es aktuell für mich auch oft. Und vieles (nicht alles) hat dabei auch mit destruktiven Beziehungsmustern zu tun.

    Was mir dabei gut tut: Die Realität nicht mehr verdrängen. Akzeptieren, was war, und was zum Teil noch ist. Und schrittweise weitergehen, ehrlich zu mir selber.

    Ich wünsch auch Dir alles Gute!

    Und dass sich Deine Fantasien von frischen Blumen auf einem freien Tisch erfüllen. :blume:

    trampilla



    Re: traurige Deko-Bilanz

    Anonymous - 16.07.2014, 20:35


    Danke für eure lieben Worte, tut gut zu wissen, dass ich kein Alien bin.

    Ich war heute den Tag über ziemlich angeschlagen. Hängt mir noch nach. Ich hoffe, dass es diesmal eben echt ein Umbruch wird.

    Werde probieren, nach Vorne zu gucken. Aber ist auch logisch und ja auch richtig irgendwie, wenn ab und an so eine dicke Erkenntnis kommt. Also, ich meine, im Erkennen bin ich eigentlich immer ganz gut, nur im entsprechenden Fühlen nicht. Geschweige denn im Umsetzen.
    Was sich auch wiederum bedingt wahrscheinlich.

    Euch beiden noch einen friedlichen Abend, ich geh mal umbruchshaft die Wäsche aufhängen.



    Re: traurige Deko-Bilanz

    Anonymous - 11.08.2014, 17:15


    Hallo Vada,
    nein, leider (oder auch zum Glück, jenachdem wie man es sieht) bist du mit dem Problem wirklich nicht alleine.
    Ich war schon immer ein Dekofreak und habe das Dekorieren wirklich geliebt. Doch seit meinem Tiefpunkt finde ich das auch alles lächerlich. <.<
    Alles versinkt im Chaos, da passen tolle Dekogegenstände einfach nicht rein, egal wie man es dreht und wendet. :/

    Ich hab mir in meinem Tiefpunkt haufenweise Dekomaterial geholt was jedoch alles noch in den tiefen der Kisten herumgammelt weil ich es einfach nicht übers Herz bringe diese Dekogegenstände in diese Unordnung zu stellen. :/



    Re: traurige Deko-Bilanz

    wollmaus - 11.10.2014, 04:49


    Hallo Vada,

    das kommt mir auch bekannt vor. Durch verschiedene schwierige familiäre Situtationen bin ich auch ganz schön in die Depression abgerutscht.
    Früher konnte ich immer mal durch ein paar Hauruck-Aktionen und Nachtschichten das wildestes Chaos beseitigen. Das geht seither aber nicht mehr, weil die Kraft fehlt.

    Ich habe auch noch viele selbstgemachte Dekosachen in irgendwelchen Kartons gebunkert, die schon jahrelang nicht ans Licht kommen. Wozu auch?

    Im Moment würde es in der Unordnung auch eher lächerlich aussehen frische Blumen hinzustellen. Deshalb gibt es hier auch keine.

    Aber was noch geht:

    :herz: Es gibt Blumen auf Balkonien. :freu:

    :herz: Ich freue mich am Umblättern meines wunderschönen Mandala-Kalenders. :freu:

    :herz: Und - absolut genial - ich freue mich wirklich jede Nacht, wenn ich zu Bett gehe, an meinem mit Leuchtfarben bemalten Windlichtglas: Licht aus = Chaos weg = schönes Leuchten. :freu: Ich freu mich so doll, dass ich fast nicht einschlafen kann (Scherz). :D

    Vielleicht hört sich das blöd an, aber das sind für mich kleine Freu-Inseln, :herz: die mir helfen mich wieder :paw: für :paw: zu berappeln.
    Langsam aber sicher werde ich mir auch meine kleinen Ordnungs-Inseln zurückerobern und damit ein "Stückchen Frieden" schaffen. (Mir fällt gerade nicht ein, wer das so liebenswert beschrieben hat).



    Re: traurige Deko-Bilanz

    Regina - 28.05.2015, 12:49


    Das kenne ich so gut, letztes Jahr an Weihnachten habe ich so gut wie nicht dekoriert. An Ostern dieses Jahr auch nicht und eigentlich so gut wie an gar keinem Fest in den letzten Jahren. Zum einen fehlt mir die Kraft dazu, die Ideen und es sieht bescheuert aus wenn in Chaos und Dreck man irgendwas hinstellt.
    Teilweise standen bei mir Herbst,- Weihnachts- und Osterdeko herum. Ich konnte mich nicht aufraffen irgendwas wegzuräumen. Oder ich konnte meine Dekosachen nicht finden weil sie völlig verkramt waren und immer noch sind. Ich brauche auch nichts an Fenster hängen wenn die so schmutzig sind das man nicht einmal mehr durchsehen kann.
    Ich habe mit meinem Nachttisch angefangen, den habe ich geputzt und entrümpelt. Wir haben so große Lacktische von IKE+ da passt eine Menge drauf :roll: . Dann habe ich ein kleines Deckchen besorgt und einen schönen Kerzenleuchter. Der Platz ist mir regelrecht heilig, das ist das erste was ich morgens sehe und das soll etwas schönes sein.



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