Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

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    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Katjalein - 09.02.2005, 15:34

    Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?
    Die Fragen:

    Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva den Menschen?
    Verändert dieses Medikament unser Handeln und Tun?
    Bei Einnahme von Antidepressiva, kann es auch zur Gleichgültigkeit führen, wenn zum Beispiel eine Freundschaft auf dem Spiel steht, gleich wegen welchen Problemen oder Gründen auch immer?



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Jessica - 09.02.2005, 16:04


    Hallo Katja,

    die Fragen sind schwer zu beantworten, da es eine Reihe von Antidepressiva gibt, die aufgrund sehr unterschiedlicher Wirkmechanismen wirken. Zudem unterschieden sich Menschen generell darin, wie die auf Medikamente ansprechen.

    Man kann also nicht generell sagen, wie "die Antidepressiva" wirken.

    Hier im forum ist eine Diskussion pharmokologischer Interventionsmöglichkeiten auch nicht angeraten, da Psychologen - oder Psychologieinteressierte - nur bedingt über ein fundiertes Wissen verfügen. Eine verlässliche Aussga kann lediglich ein Pharmazeut oder Psychiater tätigen...



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 09.02.2005, 16:11


    Hallo Katja,

    ich werde auf Deine Frage mit einigen Fachinformationen antworten, die ich aus dem Netz kopiert habe, weil ich gemerkt habe, daß das Thema Depressionen sehr viele hier angeht und interessiert.

    Zu allererst: DEPRESSIONEN SIND EIN ERNSTZUNEHMENDE PSYCHISCHE STÖRUNG UND KEIN "ACH ICH HAB MAL EINEN SCHLECHTEN TAG, UND WENN ICH MICH ZUSAMMENREISSE WIRDS SCHON GEHEN"

    Zu Deinen Fragen:

    a) das kommt auf das Medikament und die Dosis drauf an
    b) selbstverständlich soll das Medikament das Tun und Handeln verändern, dafür wird es ja verschrieben. Du sollt damit ja in die Lage versetzt werden, Dein alltägliches Leben wieder zu meistern, was die meisten Depressiven nicht mehr schaffen
    c) nein, dazu kann es nicht kommen, denn die Bewertung der Freundschaft hängt mit ganz anderen Faktoren zusammen. Es kann aber durchaus sein, daß eine Beziehung, die aufgrund der depressiven Erkrankung als fürchterlich wichtig angesehen wurde, auf einmal anders bewertet wird, da sich der Patient durch die Medikamente selbst auch anders bewertet. viele Beziehungen bei psychischen Störungen sind ja quasi auch "gestört", nicht im Sinne einer Krankheit. Aber im Sinne eines sogenannten sekundären Krankheitsgewinns. D.H. die Beziehung lebt oft durch die psychische Störung. z.B. können die Störungen Hauptthema der Gespräche sein. fällt dieser Hauptgrund weg, entzieht das der Beziehung die Basis. Was aber auch wiederum "gesund" ist, denn damit stellt sich heraus, was eine wahre Freundschaft ist und was quasi nur freundschaftliche Krankheitshilfe ist, mal ganz platt ausgedrückt.

    Welche depressionslösenden Arzneimittel werden eingesetzt?
    Der genaue Wirkungsmechanismus der Antidepressiva ist noch nicht geklärt. Vermutlich greifen sie in den Botenstoffhaushalt des Gehirns ein.

    Antidepresiva werden nach ihrer chemischen Struktur eingeteilt und danach, welchen Botenstoff sie besonders beeinflussen.

    Antidepressiva entfalten ihre Wirkung erst nach zwei bis drei Wochen. Die Behandlung ist grundsätzlich langfristig und dauert einige Monate bis Jahre, teilweise sogar lebenslang an. Die Nebenwirkungen treten aber sofort ein. Zu Beginn einer Therapie kann das Reaktionsvermögen verändert sein, daher sind die aktive Teilnahme am Straßenverkehr zu vermeiden. Alkohol sollte während der Therapie vermieden werden. Bei Antidepressiva besteht keine Suchtgefahr, das bedeutet, dass man von diesen Medikamenten nicht abhängig wird.
    Die Antidepressiva werden in Untergruppen unterteilt. Diese sind:

    Tricyclische und tetracylische Antidepressiva
    MAO-Hemmer
    Selektive Serotonin - Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
    Sonstige synthetische Antidepressiva
    Lithium
    Johanniskraut
    Die Behandlung einer Depression gehört grundsätzlich in die Hand des Arztes. Bis auf Johanniskraut müssen alle Antidepressiva vom Arzt verschrieben werden. Je nach Wirkstoff wirken die Antidepressiva beruhigend oder aktivierend. Bei der Auswahl werden diese Wirkungen mit berücksichtigt.

    Außer gegen Depressionen werden Antidepressiva eingesetzt bei:

    Panikstörungen
    Angststörungen
    Zwangsstörungen
    chronischen Schmerzen
    Entzugssyndrome
    Beruhigende Antidepressiva werden auch gegen Schlafstörungen eingesetzt.
    Tricyclische und tetracyclische Antidepressiva
    Die tricylischen und tetracyclische Antidepressiva sind nach ihrer chemischen Struktur benannt. Sie ähneln sich in ihrer Wirkung. Diese Medikamentengruppe hat sich seit Jahren bewährt. Sie wirkt auf verschiedene Botenstoffe im Gehirn wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Blutdruckabfall mit Schwindelanfällen, Mundtrockenheit, Verstopfung, Müdigkeit und Gewichtszunahme.

    Wirkstoffe (wenn nicht anders vermerkt, gehören sie zu den tricyclischen Antidepressiva) sind insbesondere:

    Amitriptilin
    Amitriptilinoxid
    Clomipramin
    Desipramin
    Dibenzepin
    Dosulepin
    Doxepin
    Imipramin
    Lofepramin
    Mianserin (tetracyclisch)
    Maprotilin (tetracyclisch)
    Mirtazapin (tetracyclisch)
    Nortriptilin
    Opipramol
    Trazodon
    Trimipramin
    MAO-Hemmer
    Die MAO-Hemmer hemmen das Enzym Monoaminoxidase (MAO), das Botenstoffe abbaut. Wird dieser Abbau gehemmt, liegen mehr Botenstoffe vor. MAO-Hemmer erhöhen also die Konzentration verschiedener Botenstoffe im Gehirn.



    Das Enzym MAO existiert in zwei Unterformen, A und B. Die verschiedenen MAO-Hemmer unterscheiden sich unter anderem darin, welche Unterform sie hemmen. Verschiedene MAO-Hemmer können das Enzym entweder dauerhaft oder zeitweise hemmen. Bei einer dauerhaften Hemmung hält ihre Wirkung nach Ende der Einnahme noch etwa zwei Wochen an. So lange dauert es, bis sich genug neue Enzyme gebildet haben.

    Wirkstoffe

    Tranylcypromin hemmt beide Unterformen des Enzyms dauerhaft. Wird dieser Arzneistoff eingenommen, sollte auf Lebensmittel, die die Aminosäure Tyramin enthalten, verzichtet werden. Sonst kann es zu Blutdruckanstieg kommen. Tyraminreiche Lebensmittel sind zum Beispiel Rotwein oder Käse.
    Moclobemid hemmt nur die Unterform A für kurze Zeit.
    Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
    Bei Depressionen wird ein Mangel an dem Botenstoff Serotonin vermutet. Die SSRI erhöhen die Serotoninmenge im Gehirn. Sie wirken, indem sie eine Wiederaufnahme von Serotonin in die Nervenzelle verhindern. Durch diese Unterbrechung des natürlichen Kreislaufs liegt mehr Serotonin im Spalt zwischen zwei Nervenzellen vor. Dadurch wird der Serotoninmangel aufgehoben.

    Die SSRI sind seit einigen Jahren auf dem Markt. Auch ihre Wirkung setzt erst ein bis zwei Wochen ein.

    Wirkstoffe sind insbesondere

    Citalopram
    Fluoxepin
    Fluvoxamin
    Paroxetin
    Sertalin
    Weitere synthetische Antidepressiva
    Reboxetin steigert die Aktivität von Noradrenalin und Serotonin und gehört zu Klasse der Spezifische Noradrenalin –Wiederaufnahmehemmer (NRI).
    Venlafaxin steigert die Aktivität von Serotonin und Noradrenalin. Dieser Wirkstoff gehört zu den Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)
    Oxitriptan (eine Vorstufe des Botenstoffes Serotonin)
    Viloxazin
    Trazodon
    Lithium
    Lithiumsalze werden vor allem bei manisch-depressiven Erkrankungen eingesetzt. Der Wirkungsmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Die Wirkung setzt erst nach einigen Wochen ein. Die Dosis wird individuell angepasst und durch den Arzt genau kontrolliert.

    Johanniskraut
    Johanniskraut ist eine einheimische Heilpflanze. Ihre Extrakte werden gegen leichte Depressionen eingesetzt. Die verantwortlichen Inhaltsstoffe sind noch nicht restlos erforscht. Johanniskraut wirkt erst nach einigen Tagen. Wichtig ist eine ausreichend hohe Dosierung, die sich nach dem verwendeten Extrakt richtet. Die Nebenwirkungen sind geringer als bei den meisten synthetischen Antidepressiva.
    Johanniskraut sollte nicht angewendet werden bei schweren Depressionen. Tritt nach vier bis sechs Wochen keine Besserung ein, wird der Arzt auf ein stärker wirksames Antidepressivum ausgeweichen.



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 09.02.2005, 16:12


    Was ist eine Depression?
    Dieses Gemütsleiden zeigt sich unter anderem in Niedergeschlagenheit, Gereiztheit, Verlust von Interessen und Schlafstörungen.

    Eine Depression kann nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden. Äußere (exogene) Ursachen sind traumatische Erlebnisse wie der Tod eines Partners. Innere (endogene) Ursachen sind nicht bislang bekannt. Es ist unklar, warum manche Menschen depressiv reagieren und andere nicht. Vermutet wird eine Störung des Gleichgewichts der Botenstoffe im Gehirn.

    Zusätzlich bestehen oft verschiedene körperliche Beschwerden. Diese Stimmungstrübung besteht mindestens zwei Wochen, kann aber auch länger andauern.

    Wie häufig sind Depressionen und wie lange dauern sie?
    Depressionen sind häufiger als vielfach angenommen wird. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden an einer Depression. Bei Menschen über 60 Jahren nimmt die Häufigkeit zu, hier sind zwanzig bis dreißig Prozent betroffen.

    Depressionen verlaufen häufig in verschiedenen Episoden. Die einzelnen Episoden sind unterschiedlich lang. Durchschnittlich dauert eine Depression zwischen drei und zwölf Monaten. Etwa jede fünfte Depression dauert ein Jahr und länger an. Unbehandelt kehren die Beschwerden meist wieder oder werden chronisch.



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 09.02.2005, 16:16


    Welche Arten von Depressionen gibt es?
    Unterformen der Depression unterscheiden sich hinsichtlich Krankheitsschwere, -dauer und -anzeichen. Weitere "psychotische" Krankheitszeichen wie Halluzinationen oder Phasen mit übersteigertem Selbstwertgefühl, sogenannte manische Phasen, können hinzu kommen.

    Einige Unterformen der Depression sind:

    Gehemmte Depression
    Diese Form der Depression entspricht dem klassischen Bild eines Depressiven: Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit, sozialer Rückzug, verminderte Aktivität und Interessenlosigkeit treten auf.

    Agitierte Depression
    Diese Form kennzeichnen Unruhe, Hektik und ängstliche Getriebenheit. Sie kann einher gehen mit rastlosen Bewegungen, Jammern und Wiederholen der immer gleichen Fragen.

    Larvierte Depression
    Hier stehen körperliche Symptome im Vordergrund. "Larviert" bedeutet versteckt – die seelische Erkrankung versteckt sich hinter körperlichen Symptomen. Zu ihnen zählen unter anderem

    Magen-Darm-Beschwerden wie Verstopfung, Mundtrockenheit
    Herz-Kreislauf-Störungen
    Reizbarkeit, Ängstlichkeit
    chronische Schmerzen wie Kopf- oder Rückenschmerzen
    Winterdepression
    Trübes Wetter und verregnete Wintertage schlagen vielen Menschen auf die Stimmung. Durch Lichtmangel kann es zur sogenannten "Winterdepression" kommen.

    Wochenbettdepression
    Die depressive Verstimmung der Mutter nach der Geburt wird auch "Baby-Blues" genannt. Vermutet Ursachen ist die hormonelle Umstellung.

    Es gibt auch Depressionsformen, bei der depressive Phasen mit manischen abwechseln.



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 09.02.2005, 16:18


    Welche Ursachen hat eine Depression?
    Eine Depression hat selten eine einzige Ursache. Auslöser ist oft ein belastendes Erlebnis.

    Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle. Die Neigung zu Depressionen kann vererbt werden. Hat ein Elternteil eine Depression, liegt das Risiko für das Kind bei 10 bis 20 Prozent. Sind beide Eltern betroffen, steigt das Risiko auf 50 bis 60 Prozent.

    Frauen erkranken zwei- bis dreimal häufiger an Depressionen als Männer. Dieser Unterschied könnte durch Hormone hervorgerufen werden. So sind Frauen vor der Regelblutung und nach der Geburt besonders anfällig für Depressionen.

    Zwei Drittel der depressiven Patienten haben vor dem Ausbruch der Krankheit ein einschneidendes Erlebnis. Dieses muss aber nicht zwangsläufig zu einer Depression führen. Auslöser für den Ausbruch einer Depression können beispielsweise sein:

    Verlust des Partners
    Misserfolgserlebnisse wie nicht bestandene Prüfungen
    Berentung oder Entlassung
    Krankheiten
    Langanhaltender Stress
    Eine Depression kann auch eine Folge anderer Krankheiten oder von Medikamenten sein. Mögliche Ursachen dieser "sekundär" genannten Depressionen sind:

    Parkinson-Erkrankung, auch Schüttellähmung genannt
    Langfristige Gabe von Cortison-ähnlichen Medikamenten
    Medikamente gegen Psychosen (Neuroleptika)
    Alkoholmissbrauch
    Eine allgemein anerkannte Theorie zur Ursache der Depression lautet: Es fehlen Botenstoffe im Gehirn. Zu diesen Botenstoffen gehören Serotonin, Noradrenalin und mit Einschränkungen Dopamin. Bei der Behandlung der Depression (siehe unten) macht man sich das zunutze. Verschiedene Medikamente steigern die Aktivität der Botenstoffe.

    Eine kurze Erläuterung der Impulsübertragung zwischen Nervenzellen
    Wenn man denkt oder Gefühle empfindet, ein Bild sieht oder Musik hört, sind die Nerven im Gehirn aktiv. Dabei werden Signale zwischen verschiedenen Nervenzellen übertragen. In einer Nervenzelle wird ein Impuls elektrisch weitergeleitet. Dieser Impuls wird bis zu den Kontaktstellen zu benachbarten Nervenzelle, den Synapsen, transportiert. Zwischen der Nervenendigung und der benachbarten Nervenzelle ist ein Zwischenraum, den der elektrische Impuls nicht überspringen kann. Dieser "synaptische Spalt" kann durch chemische Botenstoffe, die Neurotransmitter, überwunden werden. Überwindet ein Botenstoff den synaptischen Spalt und gelangt auf die zweite Nervenzelle, wird hier ein neuer elektrischer Impuls ausgelöst. So wird die Aktivität von einer auf die andere Nervenzelle übertragen. Zu diesen Botenstoffen, die Informationen über den synaptischen Spalt übertragen, gehören unter anderem Serotonin und Noradrenalin.

    Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei einer Depression die Balance zwischen beiden gestört ist. Antidepressiva erhöhen die Aktivität der Botenstoffe.



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 09.02.2005, 16:19


    Wie zeigt sich eine Depression?
    Bei einer Depression sind Erleben und Verhalten verändert, hinzu kommen körperliche Beschwerden.

    Mögliche Folgeschäden
    Das Risiko von Herzerkrankungen ist bei depressiven Patienten erhöht. Umgekehrt haben Menschen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, ein erhöhtes Risiko für Depressionen.

    Folgende Symptome können auftreten, müssen aber nicht:

    Gefühl der Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit
    Verlust des Interesses an Tätigkeiten, die früher Spaß machten (Hobbys, Sex usw.)
    veränderter Appetit, Gewichtsverlust ohne Diät
    Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder früheres Aufwachen als sonst
    Ruhelosigkeit oder verminderte Aktivität, die anderen auffällt
    Schwierigkeiten bei der Konzentration
    Gefühl der Wertlosigkeit
    Schuldgefühle
    Schnelle Ermüdbarkeit und Fehlende Energie
    Pessimistische Sicht der Zukunft
    Verminderte Aufmerksamkeit
    Hoffnungslosigkeit
    Unruhe oder Verlangsamung
    Unentschlossenheit
    Wiederkehrende Gedanken über den Tod, Selbstmordgedanken, Selbstmordversuche. Etwa 15 Prozent aller Patienten mit schweren depressiven Störungen nehmen sich selbst das Leben. Damit ist die Depression die Krankheit mit dem höchsten Selbstmordrisiko.



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 09.02.2005, 16:19


    Was können Sie sonst noch gegen Depressionen tun?
    Das wichtigste für Betroffene: Nicht still leiden, sondern mit jemanden über die Gefühle sprechen. Verschiedene nichtmedikamentöse Behandlungsformen können sinnvoll sein.

    Zu den Methoden, die eine Depression ohne Medikamente bessern sollen, gehören unter anderem:

    Psychotherapie
    Die Psychotherapie wird von einem Arzt oder Psychologen durchgeführt. Es gibt verschiedene Ansatzpunkte wie beispielsweise Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie oder Gestalttherapie. Diese psychotherapeutischen Verfahren können mit Antidepressiva unterstürzt und kombiniert werden.

    Lichttherapie
    Besonders bei Winterdepressionen wird als ein auslösender Faktor Lichtmangel angenommen.

    Sie können mit hellem weißen Licht behandelt werden. Es stammt aus einer Speziallampe, die etwa fünfmal heller strahlt als die normale Raumbeleuchtung. Die über die Augen aufgenommene Lichtmenge entspricht etwa der, die man an einem sonnigen Frühlingstag aufnehmen würde. Der depressionslösende Effekt setzt nach einigen Tagen ein.

    Schlafentzug
    Schlafentzug kann depressionslösend wirken. Diese Vorstellung mag auf den ersten Blick überraschen, da depressive Patienten häufig unter Schlafstörungen leiden. Wiederholter Schlafentzug ist aber eine praktisch risikolose Therapiemaßnahme. Wichtig ist, dass die Patienten am nächsten Tag nicht tagsüber schlafen. Auch ein kurzer Mittagsschlaf ist zu vermeiden. Der Effekt setzt am Tag nach der durchwachten Nacht ein und hält ein bis zwei Tage an. Die Kombination von Schlafentzug und antidepressiven Medikamenten oder Psychotherapie ist möglich.

    Elektrokrampfbehandlung

    Durch einen kurzzeitigen elektrischen Reiz des Gehirns wird ein epileptischer Krampfanfall ausgelöst. Diese künstlichen Krampfanfälle werden vor allem dann eingesetzt, nachdem andere Behandlungsversuche fehlgeschlagen sind.

    Ernährung
    Bislang gibt es keine spezielle Diät gegen Depression.

    Bewegung
    Sport hat vermutlich einen positiven Effekt auf die Stimmung. Dies gilt vor allem für Ausdauersport.



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Katjalein - 09.02.2005, 16:40


    Hallo Amanda,

    danke für die vielen und tollen Informationen. :)



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Anonymous - 13.02.2005, 22:41


    Hallo Zusammen !

    So gut diese Tabletten für manche sind.Braucht mancher davon auch nicht wieder oder so schnell weg.So das die sie über Jahre einnehmen müßen.Ich seh das leider an meiner Mutter.Die können auch negativ beeinflußen.Das hab ich auch schon mal bei jemandem mit bekommen.



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Absimiljard - 13.02.2005, 22:47


    ..da ist vieleicht noch was wichtiges zu sgen..Johanneskraut...für die Damen unter uns...beeinflußt die Wirkung der Hormone in Verhütungsmitteln...also Pille und Johanneskraut...nicht gut :wink:

    die Abhängigkeit ist auch ein Probelm und das die meißten so abstumpfen das man vieles nicht mehr darf..wie zum Beispiel so Dinge wie Autofahren...



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Katjalein - 14.02.2005, 09:04


    Gast hat folgendes geschrieben: Hallo Zusammen !

    So gut diese Tabletten für manche sind.Braucht mancher davon auch nicht wieder oder so schnell weg.So das die sie über Jahre einnehmen müßen.Ich seh das leider an meiner Mutter.Die können auch negativ beeinflußen.Das hab ich auch schon mal bei jemandem mit bekommen.

    Hallo Ingrid,

    Deine Mutter nimmt dieses Antidepressivum?
    Warum nimmt sie das?
    Wie lange nimmt sie dieses Zeugs denn jetzt schon und in welcher Dosis?

    LG Katja



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Anonymous - 15.02.2005, 00:32


    Sie nimmt das schon über 7 Jahre.Ich glaube eine halbe am Tag.



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Katjalein - 15.02.2005, 09:53


    Anonymous hat folgendes geschrieben: Sie nimmt das schon über 7 Jahre.Ich glaube eine halbe am Tag.

    Halo Ingrid,

    das tut mir leid. :(
    Es ist mit Sicherheit schwer, wieder von diesen Tabletten weg zukommen, da man ja schnell in der Abhängigkeit der Tabletten fallen kann.
    Ist sie auch in ärztlicher Behandlung?
    Ich war es damals nicht. :shock: :roll:

    LG Katja



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Absimiljard - 15.02.2005, 14:28


    ...das los kommen ist nicht das schlimmste...sondern das eine falsche Tablette wieder zur Abhängigkeit führt :cry:...hab das leider offt genug ausprobiert



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    casel - 15.02.2005, 19:54


    ..... und hoffentlich Deine (richtigen) Schlüsse daraus gezogen.

    LG
    Casel



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Absimiljard - 15.02.2005, 20:53


    klar...aber wenn dir grade die Decke auf den Kopf fällt...dann machst du einfach Sachen die nciht gut sind...wobei die Trizycklischen noch das harmloseste sind wsa ich hin und wieder nehme...ich hoffe ich bekomme jetzt nicht gleich einen richtig fetten Rüffel...aber was ich hauptsächlich sagen will ist Finger weg von Dingen die abhängig machen...



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 16.02.2005, 11:30


    Das Problem an der Sache ist, daß viele viele Patienten selbst mit der Dosierung der Medikamente spielen, sie eigenständig wieder absetzen, oder ähnliches. Medikamente gehören in die Hände eines Fachmannes und das ist bei Antidepressiva IMMER DER ARZT!!!!!!!

    Wenn Nebenwirkungen auftreten, man das Gefühl hat abhängig zu sein (viele Patienten sind es nämlich gar nicht!), dann MUSS der erste Weg zum Arzt gehen, um mit ihm über die Dosierung und/oder den Wechsel zu einem anderen Präparat zu sprechen.

    Und wenn man das Gefühl hat, daß man bei dem einen Arzt nicht dementsprechend gut aufgehoben ist, dann muß man eben den Artz wechseln. Gott sei Dank haben wir noch die freie Arztwahl! Ich kann mir jederzeit 2-3 Alternativmeinungen einholen.

    Der falsche Weg ist der "NUR" selbst Informationen zu sammeln und sich die Medikamente irgendwie zu beschaffen. z.B. über einen Freund, über die Apotheke etc. FALSCH!!!!!!

    Jede diagnostizierte Depression gehört in die Hand eines erfahrenen Arztes UND Psychologen. Das können ein und dieselbe Person sein, müssen aber nicht. Sie können auch im Team zusammenarbeiten.

    Wichtig ist die REGELMÄSSIGE BEHANDLUNG!!!!!!!!!!

    Das heißt: Medikamente bei GLEICHZEITIGER PSYCHISCHER BETREUUNG, DIE JE NACH AUSPRÄGUNG DER KRANKHEIT UNTERSCHIEDLICH INTENSIV SEIN WIRD.

    Liebe Grüße
    Amanda



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Katjalein - 16.02.2005, 15:55


    Amanda hat folgendes geschrieben: Wichtig ist die REGELMÄSSIGE BEHANDLUNG!!!!!!!!!!

    Ich war ja nun damals nicht in proffesioneller Behandlung, als ich Antidepressiva genommen habe.
    Heißt das, daß dieser Arzt, der mich damals behandelt hatte, schlecht ist/war?
    Müsste es ein Arzt nicht eigentlich wissen, daß Patienten/innen auch professionelle Behandlung gehöre, wenn sie so ein Arznei nehmen oder genommen haben??

    LG Katja



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 16.02.2005, 15:59


    Ja Katja, da hast Du Recht.
    Der Arzt hätte Dich direkt zu einem Psychologen schicken müssen.
    Zumindest, wenn Du sie nicht nur einmal, sondern regelmäßig erhalten hast.

    LG
    Amanda



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Katjalein - 16.02.2005, 16:04


    Amanda hat folgendes geschrieben: Ja Katja, da hast Du Recht.
    Der Arzt hätte Dich direkt zu einem Psychologen schicken müssen.
    Zumindest, wenn Du sie nicht nur einmal, sondern regelmäßig erhalten hast.

    LG
    Amanda

    Hätte ich das nicht auch allein wissen müssen??



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 16.02.2005, 16:14


    Eigentlich schon.
    Aber der Arzt hätte Dich auch unbedingt darauf hinweisen müssen.
    Wobei Du, dadurch, daß Du so fit bist im Internet, eigentlich alleine durch Google hättest eine Menge an Informationen über Depressionen finden müssen. Und dort findest Du überall den Hinweis, bitte unbedingt einen Arzt und Therapeuten aufzusuchen.

    LG
    Amanda



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Katjalein - 16.02.2005, 16:25


    Amanda hat folgendes geschrieben: Eigentlich schon.
    Aber der Arzt hätte Dich auch unbedingt darauf hinweisen müssen.
    Wobei Du, dadurch, daß Du so fit bist im Internet, eigentlich alleine durch Google hättest eine Menge an Informationen über Depressionen finden müssen. Und dort findest Du überall den Hinweis, bitte unbedingt einen Arzt und Therapeuten aufzusuchen.

    LG
    Amanda

    Hinterher ist man meistens immer schlauer..

    LG Katja



    Re: Wie stark beeinflußt die Einnahme von Antidepressiva?

    Amanda - 17.02.2005, 12:45


    Naja, inzwischen bist Du ja schlauer.
    Nimmst Du inzwischen wieder die Medikamente und warst Du beim Arzt?
    Oder bist Du wieder in therapeutischer Behandlung?

    Wenn ich etwas erkenne, sollte ich auch meine Schlüsse und die darausfolgenden Handlungen daraus ziehen.

    LG
    Amanda



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