14. Tag (ohne Stine)

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    Re: 14. Tag (ohne Stine)

    Loa - 12.06.2007, 23:24

    14. Tag (ohne Stine)
    Noch vor meinem Wecker weckte mich heute das trommelnde Geräusch des Regens an meinem Fenster. Regungslos und still lag ich in meinem gemütlichen Bett und blickte in das triste hellgrau des Himmels und beobachtete, wie die Regentropfen an mein Fenster pochten und es benetzten. Nun war ich also wieder alleine in meinem Haus. Ohne Stine, ohne Ajami. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich dieses schwarzhaarige, verrückte Mädchen so vermissen würde. Misu schlüpfte durch einen Spalt in meiner Zimmertür und sprang weich und elegant auf mein Bett. "Nun sind wir wieder alleine, hm?", murmelte ich leise und kraulte meiner hübschen Glückskatze die feinen Ohren, was sie dazu bewog, leise zu schnurren und genießerisch die Augen zu schließen. Das zauberte mir schon wieder ein kleines Lächeln aufs Gesicht und nachdem ich noch 5 Minuten liegen geblieben war, taperte ich erstmal unter die Dusche. Der Anblick von Stines leerem Zimmer verstärkte immer wieder das drückende und stechende Gefühl der Leere in mir und jetzt regnete es auch noch. Normalerweise mochte ich diesen sanften Freund, aber nun erinnerte er mich einfach zu sehr an das humorvolle Mädchen mit diesen eindrucksvollen, blauen Augen. Betrübt trank ich meinen morgendlichen Kaffee, stellte Misu dann Futter hin und huschte erstmal aus dem Haus, um zu Golden Rose zu fahren. Mein altes, rostiges Fahrrad ließ mich dann wieder lächeln. Dieser treue Drahtesel hatte einfach was unglaublich Vertrautes und selbst wenn mich dieses Haus immer wieder an Stine erinnerte, spendete es mir doch irgendwo Trost. Ich setzte meine Kapuze auf und mit einem Grinsen flüsterte ich "Emo" in den Regen, bevor ich losfuhr und während des ganzen Weges hörte ich Stine, wie sie mir ihre Emo-Witze erzählte. Am Hof angekommen, begrüßte ich erstmal Luna und Oakley mit kurzem Kraulen und huschte dann als erstes in die Futterkammer der drei hofeigenen Machos und panschte deren Rationen zusammen. "Morgen Männer", begrüßte ich Al Hattal, Golden Rose und Highlight kurze Zeit später, während mir vor allem der Anglo-Araber tänzelnd zublubberte. Nachdem ich die Futterschalen in die jeweiligen Tröge geleert hatte, brachte ich sie weg und schlüpfte kurze Zeit später in die Futterkammer der Problempferde. Als ich bei der Rotschimmelin ankam, stand sie wegen des Regens unter dem überdachten Teil. "Hallo Mädchen", sagte ich wie immer leise und schlüpfte durch den Zaun. Während die Vollblutaraberin gerade noch dösend und irgendwie kraftlos gewirkt hatte, schoss jetzt ihr schmaler Kopf in die Höhe und in ihren Augen sah ich die blanke Panik. Bebend taxierte sie mich, während ich einfach mit gesenktem Blick und zusammengesunkener, entspanner Körperhaltung da stand und mich nicht rührte. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie die Stute unsicher mit den Ohren spielte und hektisch hin und her tänzelte. Es war wie eine Ewigkeit und ich wusste auch nicht, wie lange ich so dastand. Mitten im Regen, die Futterschale in der Hand und einfach nichtstuend. Langsam, fast unmerklich hatte ich das Gefühl, dass sie ruhiger wurde. Hätte ich sie nicht so oft beobachtet, dann hätte ich es wohl kaum bemerkt, aber ihr Hals schien entspannter. Sie bebte und zuckte immer noch, verunsichert, verwirrt und aus ihrem Blick sprach immer noch panische Angst, aber ihr Hals war nicht mehr ganz so steif und hoch aufgerichtet. Ich wartete noch ein paar Augenblicke, dann ging ich ganz, ganz langsam in die Knie, stellte die Futterschale direkt vor meine Füße und schlüpfte erneut durch die zwei Zaunstreben und kam mit zitternden Knien wieder auf dem Hof an. Völlig erstaunt setzte ich mich auf die nasse Bank und blickte geistesabwesend auf den Boden, während es unablässig weiter regnete. Meine Beine fühlten sich bald wieder besser an, aber es dauerte noch eine ganze Weile, bis sich endlich ein breites Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete und ich mich auf eine sonderbare Weise ganz warm plötzlich fühlte. ^^ Mit besserer Laune fuhr ich erstmal wieder nach Hause, holte mir schnell beim Bäcker 2 Brötchen und frühstückte in aller Ruhe und genoss meinen Morgen mit mehreren Tassen Kaffee und einem Buch. Meine geliebte Welt der Buchstaben und das Erlebnis mit der Rotschimmelin heute Morgen verdrängten ein wenig die Gefühle des Vermissens und so fuhr ich so gegen 11.00 recht gut gelaunt wieder zum Hof Golden Rose. Der Regen hatte sich verflüchtigt und die Sonne schien angenehm warm auf mich herab, als ich mein treues Fahrrad wie immer erstmal abstellte und dann sofort zu der Sattelkammer der Mitglieder taperte. Mich zog es sofort zu meinem Schwarzen und so nahm ich mir Halfter, Strick, Longe, Longierpeitsche, Bodenarbeitsstrick und Knotenhalfter aus meinem Spint, brachte alles an den Putzplatz und pilgerte dann mit geschultertem Nylonhalfter rüber zum Offenstall für Hengste. Als ich die schlanke, völlig tintenschwarzen Gestalt meines Araber-Berbers erblickte, machte mein Herz einen zärtlichen Hüpfer und ich lächelte glücklich. McGammon war anscheinend mit Sakura unterwegs und so stand mein Hengst ausnahmsweise mal alleine. "Hey Schwarzer", sagte ich leise und zärtlich, bevor ich durch den Zaun schlüpfte und auf den tänzelnden und blubbernden Hengst zulief. Seine feinen Ohren hatte er elegant gespitzt und seine dünne, spärliche Mähne wellte sich wie Wasser in der Nacht. "Na du!?", sagte ich zärtlich, als ich bei ihm war und strich ihm über den muskulösen Hals und die aufgeblähten, feinen Nüstern. Erst nach einer ganzen Weile streifte ich ihm sein Halfter über und zum ersten Mal ging Mo ruhig neben mir her zum Putzplatz, schlackerte gelassen mit den Ohren und brummelte leise, als ich ihm den schlanken Hals kraulte, nachdem ich ihn am Putzplatz bei seinen Sachen angebunden hatte. "Du bist echt sensibel", sagte ich leise lächelnd und strich ihm über die feine Nasenpartie. Anscheinend merkte es mein Schwarzer, dass es mir nicht sonderlich gut ging. Mit entspannt gesenktem Hals genoss er das halbstündige Putzen, indem ich Gedanken verloren vor mich hinsummte. Nachdem ich meinen Hengst noch ein wenig gekrault hatte, tauschte ich das Nylonhalfter gegen das Knotenhalfter aus, klinkte die Longe ein und taperte dann in eine der Hallen. Ich legte zuerst den Bodenarbeitsstrick ab, platzierte mich dann auf dem Mittelzirkel und begann mit dem üblichen Longentraining. Allerdings wiederholte ich nur ein paar Sachen und holte meinen Schwarzen schon nach einer viertel Stunde wieder zu mir. Der Hengst war heute wie ausgewechselt. Seine weichen Bewegungen und sein Wesen zogen mich immer noch in seinen Bann, aber er war viel ruhiger als sonst, spielte neugierig mit den Ohren, wenn er meine Stimme vernahm und schranzte nicht unnötig irgendwohin. "Ich mag dich, mein Schattenpferd", murmelte ich leise lächelnd uns legte meine Stirn für einen kurzen Moment an seine. Dann tauschte ich erstmal Bodenarbeitsstrick gegen die Longe und machte erst noch ein paar Führübungen und baute dann auch so Sachen wie Rückwärtsgehen, Seitwärtsgehen, Vor- und Rückhandwendung usw. ein. Mit einer Ruhe und Geduld, die ich sonst nicht von mir kannte, ging ich mit meinem Hengst an diese Aufgaben heran und zum ersten Mal zeigte mir Mo, wie intelligent und aufassungsbegabt er war. Nach einer dreiviertel Stunde verließ ich mit meinem Schwarzen die kleine Reithalle und drehte mit ihm noch eine kleine Spazierrunde durchs Gelände, bevor ich ihn dann auf die Weide brachte. McGammon kam uns wiehernd entgegen und mit einem Gefühl, wie wenn warmes Sprudelwasser durch mich durchblubbern würde, sah ich den beiden Hengsten nach. Mo in einem eleganten, erhabenen und leichtfüßigen Trab und McGammon mit seinen ausdruckstarken und stämmigen Schritten. Ich blieb noch ziemlich lange am Zaun stehen und blickte der schwarzen Gestalt meines Schattenpferdes nach und versank mal wieder in Gedanken, die allerdings nicht wirklich eine Form zu kriegen schienen. Leise seufzend räumte ich erstmal mein ganzes Zeug weg und mistete den Unterstand der beiden Hengste. Gerade als es wieder zu regnen anfing, schlüpfte ich ins Stübchen, schnappte mir eine Tasse Kaffee und starrte durch ein Fenster in den Schleier aus Regen.



    Re: 14. Tag (ohne Stine)

    Anna - 15.06.2007, 15:15


    :zitter: dazu muss man glaub ich einfach nichts mehr sagen :dogeyes: ich glaube niemand könnte so etwas besser schreiben als du
    :sternblau: :sternblau: :sternblau: :sternblau: :sternblau:



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