Kunchom

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    Re: Kunchom

    iroqyn - 23.05.2007, 14:17

    Kunchom
    Habe den Text über Kunchom aus der alten V3-Khom-Box als PDF gefunden, und dachte mir, da uns da ja jetzt was gehört poste ich den mal.
    unter vertauliches da ich das ja natürlich nicht darf und somit nicht jeder sehen braucht der zufällig ins Forum Stolpert.

    Khunchom
    Stadt und Großfürstentum

    Einwohner:. 13100 in der Stadt, weitere 4000 in Bauerndörfern
    im Mhanadidelta
    Garnisonen: 600 Khunchomer Gardisten, 200 Matrosen
    und Seesoldaten der Khunchomer Flotte
    Tempel: Tempel aller Zwölfgötter (außer Firun),
    Rastullah, Rur & Gror

    Besonders geprägt wird das Erscheinungsbild der
    Hafenstadt durch ihre zahlreichen Brtlcken und ihre
    Weitläufigkeit:
    Khunchom wurde im Delta des Mhanadi errichtet, und
    die breiten Arme des Flusses durchteilen die Stadt mit
    ihren schimmernden Wasserflächen, in denen sich die
    weißen Mauern und goldenen Kuppeln prachtvoller
    Bauwerke spiegeln. Behäbig, fast träge, wälzen sich die
    Wasser des Mhanadi durch nicht weniger als neun
    Mündungsarme, von denen der Gräne und der Tiefe
    Mhanadi direkt durch das Stadtgebiet fließen.
    Entlang der Gewässer ziehen sich mit hellem Stein
    gepflasterte Palmenalleen, und das bunte Gewimmel der
    Segel-und Ruderboote auf den Flußarmen findet seine
    Entsprechung im geschäftigen Durcheinander der
    Kutschen, Karren und Sänften auf den Uferstraßen.
    Zwischen den Wasserläufen erstreckt sich überraschend
    sicherer Baugrund, und so ist jeder Fremde erstaunt,
    wenn er feststellt, wie viele prächtige Gebäude der
    feuchte Boden tragen kann. Es ist gerade das
    Nebeneinander von Bauwerken der unterschiedlichsten
    Epochen von urältester Vergangenheit bis zur
    Gegenwart, das das Stadtbild so reizvoll macht: An den
    großen Alleen stehen noch viele der erhabenen,
    marmornen Prachtbauten, die Hela Horas, die schöne
    Kalserin, einst hier errichten ließ. Dazwischen haben sich
    elegante Stadthäuser in späteren Jahren zugewanderter
    Mittelreicher geschoben, aber auch die schlichten Hütten
    und offenen Stände der Straßenhändler werden an den
    prächtigsten Straßen geduldet. Hinter jenen Häuserzeilen
    ragen hier und da vielgeschossige, seltsam abweisende,
    fast fensterlose Lehmbauten auf, Zeugnisse einer heute
    fast vergessenen Baukunst langst vergangener Tage.
    In den Straßen der einstigen Hauptstadt der Tulamiden
    bietet sich dem Reisenden ein Bild, wie es
    farbenprächtiger und
    abwechslungsreicher nicht sein kann: So sieht man stolze
    Wüstenkrieger hoch zu Roß, kleine Karawanen
    hochnäsig blickender Trampeltiere, Ochsengespanne,
    geschmückü mit dem typischen, leuchtend rot gefärbten
    mhanadischen Joch, Händlerkarren, bespannt mit
    riesigen, gelben, ewig hecheln-den Hunden, vornehme
    tulamidische Herren und Damen, die sich in
    verschleierten Rädersänften von Sklaven ziehen lassen,
    hochgewachsene, gelassen durch das Gedränge schreitende
    nordländische Krieger mit glänzenden Rüstungen,
    Seefahrer aus aller Herren Länder und Bauern von der
    Halbinsel Yalalad mit breitkrempigen Reisstrohhüten,
    die ihre Ware in großen Tragen auf dem Rücken
    befördern.
    ,,Khunchom ist eine schöne Herrin: Besuche sie am Tag,
    und sie raubt dir den Atem - begegne ihr in der Nacht, sie
    nimmt dich für immer gefangen!" Wer tatsächlich einmal
    eine Sommemacht in der Stadt, ,,die niemals schläft",
    verbrachte, kann durchaus für immer sein Herz an
    Khunchom verlieren: Eine feine, duftende Brise vom
    Perlenmeer zieht durch die Straßen und streichelt zärtlich
    deine Haut. Entlang der großen Alleen werden Fackeln
    aufgesteckt, mit roten Laternen bestückte
    Prachtkaleschen rollen vorüber, an den Ständen der
    Händler flackern die Öllämpchen, glimmt purpurn das
    Räucherwerk, Schwärme von grünen Leuchtkäferchen
    aus den nahen Deltas ümpfen tanzen um die Häuser, im
    lackschwarzen Wasser des Hafens spiegeln sich die
    kleinen, in gelbem Licht strahlenden Kajütenfenster
    zahlloser Schiffe.
    Khunchom beginnt zu funkeln wie ein Adamant.
    Die Straßen sind nicht weniger belebt als am Tag, es
    scheint nur, daß die Hektik des Tages von den Menschen
    abgefallen ist. Gelassen schreiten glutäugige
    Tulamidinnen unter dem Fackelschein, dunkel und
    lockend klingt ihr Lachen. Aus manchem Haus wehen
    Trommelklang und Gesang heran, dazwischen klirren
    fein die Fußringe einer Tänzerin. Nacht-vögel streichen
    mit wehmütigem Ruf dicht über die Dächer dahin.
    Gaukler und Traumdeuter laden den Wanderer mit
    verheißungsvoller Geste in ihr Zelt. Es ist eine Nacht wie
    Brabaker Seide, ein Traüm, aus dem du niemals
    erwachen willst...
    Die Geschichte
    Anders als bei den meisten aventurischen Städten kann
    man für Khunchom kein genaues Alter angeben: Zu
    lange ist es her, daß die ersten intelligenten Zweibeiner
    aus dem Volk der Echsenmenschen flußabwärts
    wanderten und am Meer eine blühende Stadt der
    Echsischen schufen.
    Sicher ist allerdings, daß Khunchom vor gut drei
    Jahrtausenden aufstieg zur Hauptstadt des menschlichen
    Großreiches der Tulamiden: Hier stand der Thron des
    Diamantenen Sultans, der zeitweise die Geschicke aller
    Menschen zwischen Radrom, Yaquir und Hanfla lenkte,
    hierher brachte man die Tribute aus den untertänigen
    Städten Elem und Nebachot, Mirham und Beylunkh.
    Seit der Eroberung der Stadt durch den letzten Kaiser
    von Bosparan ist Khunchom allerdings fast immer Teil
    eines fremden Reiches gewesen: erst des Mittekeiches,
    dann Araniens - stets legte ein Herr aus fernen Landen
    die Hand auf die reiche Hafenstadt. Was Wunder, daß die
    stolzen Khunchomer ihre vor 14 Jahren erlangte
    Unabhängigkeit über alles schätzen. Vielen Bürgern ist
    es nicht einmal recht, daß Großfürst Seb sich durch einen
    gegenseitigen Beistandspakt mit dem Kalifen arrangiert
    hat. Wenn die Bürger von der ,,freien Stadt Khunchom"
    sprechen, dann ist in ihren Augen zu lesen, daß sie
    jederzeit bereit sind, diese Freiheit mit der Waffe in der
    Faust zu verteidigen.
    Stadt und Land
    Khunchom, dessen Gebiet das gesamte Mhanadidelta
    und etliche kleine Bauerndörfer umfaßt, wird auch nach
    vierzehn Jahren der Unabhängigkeit von Aranien noch
    als Teil jenes Fürstentums betrachtet - und da Aranien
    wiederum vom Neuen Reich beansprucht wird, erhebt
    man auch in Gareth Anspruch auf die uralte Stadt im
    Mhanadidelta.
    Die Khunchomer selbst sehen ihre Stadt als freien
    Staat.Um die Unabhängigkeit zu schützen, mußte der
    neue Großfürst Seb Kulibin allerdings einen
    Bündnisvertrag schließen, der dem Kalifat erheblichen
    Einfluß auf die Geschicke der Stadt zugesteht.
    Die offizielle Regierung liegt weiterhin beim
    Großfürsten und seinen Wesiren, doch wenig geschieht
    ohne das Wissen der Gesandten aus Mherwed. Auch die
    Botschafter Gareths, Zorgans, Festums und selbst
    Al'Anfas kennen Mittel und Wege, ihre Interessen zu
    vertreten...
    So ist denn die Hafenstadt zum Tummelplatz der
    Diplomaten geworden: Wohl jede Macht am Perlenmeer
    versucht, mit List, Geld und Gewalt Einfluß auf die
    strategisch wichtige Stadt zu erhalten.
    Die Wirtschaft
    Für den Stolz der Khunchomer mag auch die
    schwunghafte Entwicklung des Handels verantwortlich
    sein. Während diese Zeilen geschrieben werden, tobt
    zwischen Al'Anfa und dem Kalifat ein wütender Kampf,
    doch der Perlenmeerkrieg hat sich den Khunchomern
    bisher nur von einer angenehmen Seite gezeigt: Ihre
    Stadt hat noch keinen feindlichen Bewaffneten gesehen,
    stattdessen gehen bei den Werftbesitzern und
    Waffenschmieden ständig neue Aufträge ein. Die Wirte
    profitieren von der Verpflegung der hier stationierten
    Matrosen und Seesoldaten, die Bauern können mit dem
    Liefern von Lebensmitteln gegen gute Maravedis,
    Dukaten und Batzen kaum nachkommen.
    Es soll allerdings nicht verhehlt werden, daß es auch in
    Khunchom Viertel gibt, in denen bitterste Arrnut deutlich
    sichtbar wird. Nur ein paar Schritte abseits der reichen
    Alleen kann man auf Ansammlungen Von Hütten aus
    Segeltuchfetzen, Holzlatten und Ziegenfellen stoßen,
    elende Behausungen, über denen der Geruch von Unrat,
    Elend und Krankheit liegt.
    Die Mehrheit der Bevölkerung empfindet dafür
    allerdings wenig Mitleid: Wer es in solch günstigen
    Zeiten nicht versteht, sein Glück zu machen; den haben
    die Götter zu Recht gestraft, ist die gängige Meinung -
    ein Beispiel unter vielen für die herablassende
    Selbstsicherheit des ,typischen Khunchomers".
    Die Bürger
    Der ,,Schmelztiegel am Mhanadi" hat eine gemischte Bevölkerung,
    die die wechselhafte Stadtgeschichte
    widerspiegelt. Die älteste und zahlenmäßig größte
    Bevölkerungsgruppe ist die der Tulamiden. Unter ihnen
    finden sich hochangesehene Dynastien ebenso wie
    einfache Deltabauern aus dem Umland. Die zweitgrößte
    Gruppe ist die der Siedler mittelreichischer Herkunft. Sie
    kamen meist schon in den ersten Jahrhunderten des
    Garether Kaisertums und haben sich hier gut eingelebt:
    Bei alltäglichen Dingen wie Hausbau oder Bekleidung
    folgen sehr viele tulamidischern Vorbild. Auch ihr
    Garethi hat derartig zahlreich Begriffe und Wendungen
    aus dem Tulamidya übernommen und wird mit so harten
    Rachenlauten gesprochen, daß es für einen Wehrheimer
    oder Tralloper beinahe unverständlich ist.
    In jüngster Zeit hinzugekommen sind zwei
    Bevölkerungsgruppen, die beide eine gewisse
    Verwandschaft mit den Khunchomern vorweisen
    können: Zum einen die maraskanischen Exilanten, die
    sich vor der kaiserlichen Herrschaft hierher flüchteten -
    und dabei der Stadt nicht nur neue Bürger, sondern auch
    neue Kenntnisse gerade auf dem Gebiet der
    Schmiedekunst brachten. Die andere Gruppe ist selbstverständlich
    die der Novadis. Der Perlenmeerkrieg hat
    dazu geführt, daß sich viele Wüstensöhne in der Stadt der
    Neun Flüsse ansiedelten; erst als Flüchtlinge vor den
    Al'Anfaner Horden, nun als Hilfstruppen und vom
    Kalifen gesandte Händler und Diplomaten.Eine dritte,
    weit zahlreichere Gruppe wäre hier noch zu
    nennen:Neben all diesen Freien wird Khunchom noch
    von einer großen Zahl Sklaven, meistenteils
    Waldmenschen, bewohnt.
    Für die Fremden, die heutzutage Khunchom besuchen,
    hat der Name der Stadt nichts von seinem
    geheimnisvollen Klang verloren: Noch immer gilt
    Khunchom als das Eingangstor in die fremde Welt der
    Tulamiden mit ihren farben-prächtigen Basaren,
    sagenumwobenen Schätzen und verschleierten
    Schönheiten.
    Die Attraktionen
    Daß Khunchom dem Kunst- oder Geschichtsbegeisterten
    vieles bieten kann, wurde bereits angesprochen - die
    meisten Besucher kommen jedoch aus anderen Gründen:
    So lockt viele die Aussicht. auf Heilung zum Tempel der
    Tsa mit seinen Heilquellen - doch auch andere Heiler
    haben sich in seiner Nähe niedergelassen. Diese und
    andere Gäste müssen in Khunchom nicht unter
    Langeweile leiden. Es locken Rennbahnen, Arenen und
    zahlreiche Lokale. Die Tulamiden, für ihre verfeinerten
    Genüsse bekannt, lehnen kaum etwas ab, das Freude
    bringt: So findet man hier in besten Häusern Gelegenheit
    zu ungestörtem Glücksspiel, Rauschkrautgenuß und
    anderen Vergnügen, für die man andernorts
    verschwiegene Hinterzimmer aufsuchen müßte.
    Eine regelmäßig wiederkehrende Attraktion besonderen
    Ranges stellt natürlich das Khunchomer Gaukelfest dar,
    das Anfang Boron eines jeden Jahres unzählige
    Neugierige in die Stadt lockt. Bei dieser Veranstaltung
    präsentieren Schaustel1er und Artisten ein letztes Mal im
    Jahr ihre Künste, ehe sie sich ins Winterlager begeben.
    Die Einwohner Khunchoms legen in diesen Tagen alle
    Zurückhaltung ab: Wenn die Gaukler am 8.Boron ihre
    große Begrüßungsparade durch Khunchom veranstalten,
    folgen ihnen viele bunt ausstaffierte Khunchomer unter
    der Führung eines Gauklersultans. Für eine Woche
    ,,herrscht" dieser maskierte Monarch voll heiterer
    Willkür über die Stadt. In dieser Zeit ist alles auf den
    Kopf gestellt, und selbst die Sklaven gelten als freie
    Leute.
    1 Hafen- oder Fürstenpalast .(H13) Der Palast ist ein
    imposantes Gebäude aus glasierten gelben Backsteinen,
    die ihn bei Sonnenaufgang. aussehen lassen, als wäre er
    aus purem Gold.erbaut. Die Architektur zeigt starke
    mittelländische Einflüsse, und so ist der Palast vielleicht
    das einzige Bauwerk in derStadt, das typisch garethische
    Stufengiebel und Ziegeldächer mit glänzenden Messingkuppeln
    und hohen tulamidischen Zwiebeltürmen
    verbindet. In der von hohen, zinnenbewehrten Mauern
    umgebenen Palastanlage residiert Großfürst Solo Kulibin
    mit seiner Gemahlin Shenny, hier befinden sich auch
    die Schatzkammer und Münze der Stadt Khunchom. Die
    in Seitenflügeln und Anbauten wohnende zahlreiche
    Dienerschaft hat allerdings unter Solo weniger zu tun als
    zu Zeiten seines Vaters Istav: Zwar liebt der junge
    Großfürst den Luxus ebenso wie sein Vorgänger, doch
    die großfürstliche Familie weilt einen großen Teil des
    Jahres als Gäste des gleichaltrigen Kalifen in Mherwed,
    mit dem Seb eine persönliche Freundschaft verbindet.
    Von den Fenstern der fürstlichen Gemächer hat man
    einen eindrucksvollen Blick über den Hafen und kann die
    geblähten Segel der auslaufenden Koggen und
    Zedrakken bis weit hinaus aufs Perlenmeer verfolgen,
    aber es ist fraglich, ob Solo, dem man eine gewisse
    Abneigung gegen die Seefahrt nachsagt, diesen
    wunderschönen Ausblick zu schätzen weiß. Zu Zeiten
    von Großfürst Selos Abwesenheit ist Palastwesir Khorim
    ibn Tulachim der wahre Herr über die Residenz.
    2 Botschaft des Kalifates (H12)
    Direkt dem Fürstenpalast gegenüber liegt das Gebäude,
    in dem die Gesandschaft des KaI ifen untergebracht ist.
    So verbinden die meisten auswärtigen Herren die
    Audienz beim Großfürsten mit einer.Visite bei ihrer
    Exzellenz Beysa Riftah saba Althufir - und das wohl
    nicht nur, um die Genüsse eines der prächtigen tulamidischen
    Feste kennenlernen zu können, für deren
    Veranstaltung die Botschafterin bekannt ist.
    Angesichts der politischen Lage ist jedem klar, daß die
    Beysa durchaus einen gewissen Einfluß auf die
    Khunchomer Außenpolitik nehmen kann.
    Dabei wahn die Novadi allerdings sorgfältig die Formen
    und unterläßt alles, was die Khunchomer aufbringen
    könnte. So kleidet sie ihre Anweisungen stets in die
    Form von Ratschlägen und vermeidet jede unnötige
    Einmischung in die inneren Angelegenheiten ihrer
    Gastgeber.
    Andererseits sehen die Khunchomer auch darüber
    hinweg, daß in der Botschaft mit dreißig erfahrenen
    Novadikriegern weit mehr Bewaffnete untergebracht
    sind, als zum einfachen Schutz des Gebäudes notwendig
    wären.
    Besonderen Gesprächsstoff für die Khunchomer
    Gesellschaft bietet eine andere Einrichtung des Hauses:
    Es gilt als sicher, daß sich in den weiten Räumen der
    Botschaft ein Harem mit sechs schönen Frauen verbirgt -
    exklusiv für die Beysa.
    3 Bethaus des Rastulah ( )
    Der noch junge Tempel des Wüstengottes ist eine
    Stiftung des Kalifen. Malkillah III. weihte das
    schmuckvolle, strahlend weiße Gebäude bei seinem
    ersten Staatsbesuch in Khunchom ein.
    Mit seiner günstigen Lage unweit der Residenz der
    kalifischen Botschaftenn stellt das Bethaus den geistigen
    Mittel-punkt der in Khunchom lebenden Novadis dar:
    Hier kommen sie zusammen, um im Gespräch
    Neuigkeiten von Krieg und Frieden auszutauschen und
    zu ihrem Gott zu beten.
    Als Verwalter des Bethauses wurde der Mawdli
    Ukhraban ibn Melahath bestellt. Mit ihm hat der Kalif
    wohl eine gute Wahl getroffen, denn seine zu Toleranz
    aufrufenden Predigten sorgen für eine maßvolle
    Zurückhaltung der Wüstensöhne, die für den Stadtfrieden
    Khunchoms mit seinen vielen Tempeln und Glaubensbünden
    lebensnotwendig ist.
    4 Floffenmeisterei (Groß-Khunchom GK) Das im
    tulamidischen Stil errichtete Bauwerk in Hafennähe ist
    relativ unscheinbar und offenbart seine Besonderheiten
    erst beim zweiten Hinsehen: Welche anderen Häuser in
    Khunchom haben schon auf den Flachdächern schwere
    Rotzen montiert, mit denen sich jeder Punkt im Hafen
    erreichen läßt?
    Hier in den alten Mauern ist die Admiralität der
    gesamten Khunchomer Flotte untergebracht. Die
    zahlreichen Räume enthalten neben Soldlisten,
    Schiffsbauplänen und Manöverberichten auch eine
    Sammlung von Seekarten, die man zu den genauesten in
    Aventurien zählen kann, auch wenn sie fast nur die
    Küsten des Perlenmeeres zeigen.
    Hinzu kommt ein besonderer Schatz: In sorgsam
    versiegelten Gefäßen bewahrt man hier uralte Karten auf,
    auf denen in Aventurien unbekannte Küstenlinien
    abgebildet sind, die wohl zu dem sagenumwobenen
    Ostkontinent gehören.
    Herr im Hause ist Flottenwesir Achmad AI'lbarda. Der
    erfahrene tulamidische Seemann hat sein
    verantwortungsvolles Amt schon seit zwei Jahrzehnten
    inne, doch er füllt es noch immer mit jugendlicher
    Frische aus. Zur Zeit stellt sich ihm mit dem Kampf
    gegen Al'Anfa eine gewaltige Aufgabe, die seinen
    Ehrgeiz anstachelt.
    5 Botschaft des Bomlandes (H9)
    Die Gesandten aus dem Norden haben das Haus
    mittelländischer Bauart erst vor kurzem bezogen: Seit
    Beginn des Perlenmeerkrieges baute Festum seine
    Anwesenheit in Khunchom durch einen ständigen
    Vertreter deutlich aus. So fiel denn die Wahl des
    Botschafters auf ein repräsentatives Gebäude, das man
    kurzerhand dem Handelshaus Klande aus Perricum
    abkaufte.
    Besonderer Wert wurde dabei auf die Hafennähe gelegt,
    denn der Botschafter, seine Exzellenz Arpad Grigon Graf
    von Niemitz zu Waldsee, ist sozusagen ,hauptberuflich'
    Flottenadmiral und Kommandant der Bomländischen
    Flotte, soweit sie am Perlenmeerkrieg teilnimmt. Als
    ausländischer Gast genießt derAdmiral große Freiheiten
    und ist nach der Gesandten des Kalifen eine der
    einflußreicheren Personen in der Stadt.
    6 Hafengarnison (GK)
    In diesem Gebäudekomplex sind mehrere Einheiten
    untergebracht, darunter die 25 Hafengardisten, die für die
    Sicherheit des Hafengebietes zuständig sind. In ihren
    weißen Gewändern, mit dem blauen Säbeiwappen der
    Stadt auf der Brust, bieten sie einen imposanten Anblick.
    Viele betrunkene Seeleute verzichten schon beim bloßen
    Erscheinen der Gardisten auf die Fortsetzung ihrer
    Prügelei.
    7 Hotel ,,Erhabener Mhanadi" (17)
    Das ,,Erhabener Mhanadi" spielt für Khunchom eine
    ähnliche Rolle wie das ,,Haus Garetien" für das Neue
    Reich:
    Hier ziehen die Botschafter all jener Staaten ein, die sich
    angesichts der noch jungen Unabhängigkeit Khunchoms
    bisher noch nicht für eine ständigeVertretung
    entscheiden konnten - und vie!e Gesandte ziehen die
    kostbar eingerichteten Säle mit seidenen Wandbehängen,
    Mobiliar aus edelsten Hölzern und eifrigen, dienstbaren
    Geistern einem eigenen Haus bei weitem vor.
    So wohnen in den luxuriösen Suiten des ,,Erhabener
    Mhanadi" zur Zeit Gillia ya Mornicala, die Botschafterin
    des Alten Reiches, und Josho Ylampeter, der Botschafter
    Brabaks, ebenso die Abgesandten aus Gareth und
    Zorgan, Baron Reckhart von Spogelsen und Reuthra
    Yhra von Elburum, die sich natürlich nicht als
    Botschafter verstehen, sondern als ,,Gouverneure von
    Khunchom" firmieren.
    8 Tempel des Gesetzes (J6)
    Der Khunchomer Praiostempel hat schon bessere Zeiten
    gesehen: In den Jahren der Priesterkaiser war die
    Verehrung des Gottes der Herrschaft Pflicht in Khunchom
    - heutzutage suchen allenfalls Gäste aus dem
    Mittelreich das prachtvolle Bauwerk mit der
    glänzendenDachkuppel aus Messing auf. Der Kult des
    Praios ist nicht mehr allzu populär, seit er offen gegen
    die Unabhängigkeit Khunchoms auftritt: Die Lossagung
    vom seinerseits schon abtrünnigen Aranien ist gar zuviel
    für die Praioni, die allerorten die ,,freiwillige Rückkehr
    unter den Schutz des Kaisers" propagieren - oder um es
    mit den Worten des Hochgeweihten Sonnfried von
    Gründeln zu sagen: ,Wer einen Dieb bestiehlt, ist noch
    lange kein ehrbarer Mann."
    9 Tempel der Neun Flüsse (L1 3)
    Hier im Efferdtempei verehrt man den Gott ebenso als
    Herrn der fruchtbringen
    den Mhanadiarme wie als den Gebieter des Meeres -
    dernentsprechend groß tst auch seine Anhängerschaft in
    Khunchom und prachtvoll die Kultstätte:
    Vor vielen hundert Jahren wurde das Haus des Efferd aus
    weißestem Alabaster erbaut - angeblich aus den allerersten
    Blöcken, die von Maraskan auf das aventurische
    Festland gelangten. Wenn das wahr ist, muß der Gott
    wohl beim Tempelbau ebenfalls seine Hand mit im Spiel
    gehabt haben, denn das schwierig zu bearbeitende
    Material ist derart dünn und durchscheinend geschliffen,
    daß die große Bethalle auch ohne Feuer stets angenehm
    erleuchtet ist. Wenig gern hört es die Hochgeweihte
    Asheibith saba Perhiman, wenn man sie auf ein altes und
    anscheinend unausrottbares Gerücht anspricht: Demnach
    soll der Tempel genau über der geschleiften Kultstätte
    eines echsischen Wassergottes stehen. Ihre Hochwürden
    bestreitet das kategorisch, auch wenn ein großes Relief
    im Tempelinneren einen ungewohnt kriegerischen Efferd
    zeigt, der eine riesige Schlange mit Dämonenfratze
    erwürgt. Wohl wegen dieses Bildes haben auch einige
    Thorwaler dem Swafnir in einer Ecke der Halle einen
    Altar errichtet.
    10 Schule der KapItäne (G6)
    Unter gemeinsamer Obhut von Efferdund Hesindetempel
    steht die Khunchomer Navigationsschule. Auf die Lehren
    dieser Institution berufen sich alle Navigatoren und
    Seelotsen, die sich bei ihren Kursbestimmungen mehr
    von wissenschaftlichen Berechnungen als von Intuition
    leiten lassen.
    Tatsächlich haben die Sternkundigen und Rechenkünstler
    der Schule in der Vergangenheit so gute Ergebnisse
    erzielt, daß die Öffentlichkeit sogar milde über einige
    verschrobene Ansichten hinweg-sieht: So findet sich in
    der Eingangshalle gar eine Kugel (!), die angeblich
    unsere Heimat Dere darstellen soll...
    Der Leiter der Schule, Mathernaticus Zulhamid al-
    Adawadt, empfindet die Lehrtätigkeit eher als eine
    lästige Pflicht. Er würde sich am liebsten ganz der
    Wissenschaft widmen und unterhält deshalb auch
    Kontakte mit Gelehrten in ganz Aventurien, von Meister
    Leonardo in Havena über Sorp Sanderwik in Festum bis
    zu den Sternkundlern des Vinsalter Hesindetempels.
    Meister Zulhamid zur Seite steht der erfahrene Seelotse
    Salim al-Rufar, dem die praktische Ausbildung der
    Seekadetten obliegt: Zu diesem Zweck verfügt die
    Schule der Kapitäne über ein eigenes Schulschiff, das
    allerdings von der Regierung bezahlt wurde.
    11 Fürst-Istav-AI lee
    Der nach dem Vater des Grnßfürsten benannte, breite
    Boulevard im Herzen der Stadt ist heute wie in alten
    Zeiten die Prachtstraße Khunchoms: Hier, im Schatten
    der Palmen und Ölbäume, zu beiden Seiten des Tiefen
    Mhanadi, flanieren die vornehmen Khunchomer mit
    ihren Familien, gekleidet in seidene Mäntel, geschmückt
    mit bunten Turbanen und leuchtenden Juwelen.
    Manchmal reitet auch ein Trupp Bewaffneter vorbei, den
    blitzenden Khunchomer Krummsäbel an der Seite; oder
    man erblickt kurz das märchenhaft schöne Antlitz einer
    Haremsdame hinter den Schleiern einer Rad-sänfte,
    gezogen von kräftigen Sklaven. Am Rande der Straße
    sieht man allerdings auch die weniger wohlhabenden
    Bürger hocken: Bettler, die mit dünner Stimme dem
    Vorübergehenden den Segen der Himmlischen
    versprechen, müde, alte Geschichtenerzähler, die lauschenden
    Kindern ihre Berichte von kühnen Heldentaten
    junger Prinzen vortragen, erschöpfte Lastträger, die über
    einer Pfeife lshrar zusammengesunken sind - und
    zwischen ihnen eilig umherhuschende Diebe, die die
    Armen noch um ihre wenigen Habseligkeiten erleichtern.
    Der alte Name der Straße, unter dem die meisten
    Khunchomer sie kennen, ist übrigens ,Diamantene Allee'
    - doch die Benennung nach dem Reichskleinod des
    Diamantenen Sultanats mußte bei der Unabhängigkeit
    dem Namen des Fürsten weichen.
    12 Magierakademle ,,Drachenei" (C8) Seit Großmeister
    Tuleyman ibn Dunchaban vor gut 500 Jahren die
    niedergebrannte Akademie binnen einer Nacht
    wiedererschuf, gehört die Schule zu den angesehensten
    in Aventurien und zieht seitdem Lehrmeister und
    Studenten aus den femsten Ländern an. Auch die legendäre
    Nahe ma, als deren Geburtsort Khunchom gilt,
    soll der Akademie einige Zeit lang angehört haben. Hier
    hat man sich bis in unsere Tage ganz dem Studium der
    unbelebten Materie und ihrer Verwandlung verschrieben
    - mit besonderer Betonung auf der Schaffung magischer
    Artefakte.
    Selbst in dieser ,,Hochburg der Artefaktenmagie" sind
    aber die meisten der etwa 50 Stücke, die jedes Jahr
    erzeugt wer-den, als unzuverlässiger, magischer
    Ramsch oder glatter Ausschuß einzustufen. Dennoch
    kann keine andereSchule Aventuriens so gut die Kassen
    dadurch aufbessern, daß sie die Übungsstücke der
    Studenten weiterverkauft.
    Der Akademieleiter Khadil Okharim, der sich seine
    Künste selbst gerne gut bezahlen läßt, hat nichts gegen
    diesen Nebenerwerb seiner Zöglinge einzuwenden. So
    geht es denn auf dem Drachen-ei-Platz vor dem
    Schulgebäude mit seinen zahllosen ,Erkern und
    Türmchen einmal im Jahr (am 30. Hesinde) zu wie auf
    dem Basar: Auf umgedrehten leeren Bottichen stehen
    dann die Schuldiener und preisen die Erzeugnisse der
    Adepten an. Über Mangel an Nachfrage haben sie nicht
    zu klagen: Irgendeine Wirkung hat fast jedes Artefäkt,
    und die meisten Käufer sind ohnehin damit zufrieden,
    eines der berühmten ,,Drachenei-Examensstücke" zu
    besitzen. Häufig verzichten sie ein Leben lang darauf, ihr
    Artefakt einer magischen Verwendung zuzuführen.
    13 ,,Tempel der magischen Schlange" (Ii 0>
    Der Hesindetempel mit seinem in den weichen Boden
    eingesunkenen und daher schiefstehenden ,,Sternenturm'!
    ist trotz seines verwitterten Äußeren ,erst' 400 Jahre alt.
    Bedeutend ist vor allem die Sammlung alttulamidischer
    Schriftrollen, die, sorgfältig in Tonröhren gelagert, für
    interessierte Historiker bereit gehalten werden.
    Die Beziehung zwischen Magierakademie und
    Hesindetempel ist als gespannt zu bezeichnen: Tajka von
    Eichenstetten, Erzwissensbewahrerin der gesamten
    Region, paßt die ,,würdelose Geschäftemacherei" der
    Zauberkundigen ganz und gar nicht. Und auch an die
    Eigenarten des tulamidischen Hesindekultes (,,obskure
    Schlangengötzendienerei") kann sie sich nicht gewöhnen.
    Tajka empfindet ihre Beförderung vom heimatlichen
    Honingen nach Khunchom eher als Strafe. Vergeblich
    hat die hochgelehrte Geweihte bisher versucht, ihrer neue
    Wirkungsstätte den vornehrneren Namen ,,Heirhstatt des
    unvergänglichen Wissens" zu geben: Die Tulamiden und
    vor allem die Khunchomer sehen Hesinde nun einmal in
    erster Linie als schlangenhafte Göttin der Veränderung.
    14 ,,Museum im Kulibinhaus" (G8)
    Das ehemalige Kaufmannshaus ist in
    den letzten Jahrzehnten durch allerlei
    Bemalungen und Stuckwerk verändert
    worden - ob zum Guten oder Schlechten, ist eine alte
    Streitfrage...
    Heute kann der Besucher für nur zwei Taler Eintritt die
    historischen Räume bewundern, in denen einst Ahnfrau
    Nadeshda Kulibin lebte. Eine ständige Ausstellung zeigt
    ihren Brietwechsel mit den bomländischen Verwandten
    und beschreibt, wie ihre Nachkommen zu
    Handelsmagnaten aufstiegen und öffentliche Ämter
    erlangten - bis hin zur Grafen-, Fürsten- und
    Großfürstenwürde. Alles ist liebevoll illustriert durch
    zeitgenössische Schriften und Exponate aus alten Tagen.
    Seltsam ist nur, daß das Museum trotz seiner packenden
    und lehrreichen Schau-stücke so wenig Besucher hat, daß
    es seit seiner Gründung aus der fürstlichen
    Privatschatulle bezuschußt werden muß
    - allein um die Instandsetzungsarbeiten ausführen zu
    können.
    15 Maraskankontor (Mli)
    Das große Backsteinhaus an der Fürstlstav-AIlee
    beherbergt das einzige Kontor außerhalb des Neuen
    Reiches, das sich eines nennenswerten Handels mit der
    Insel im Perlenmeer rühmen kann:
    Hier werden die vielfältigen Waren Maraskans - als
    Wertvollstes das hochwertige Schmiedeeisen
    urngeschlagen: Das Maraskankontor ist einer der
    Hauptlieferanten der Waffenschmiede und Schwertfeger
    Khunchoms.
    Bei dieser Warenart kann man sich vorstellen daß das
    Haus auf gute Kontakte zum Kaiserreich angewiesen ist:
    Eisen läßt sich nun einmal nur sehr schlecht schmuggeln.
    So gehört das Kontor zu den lautesten Verfechtem der
    These, daß Khunchoni noch immer Teil des Reiches sei:
    Schließlich darf nur von dort aus mit Maraskan Handel
    getrieben werden... Inhaber sind die Handelsleute
    Dhachmani, Gerbelstein, Warninger und Stderrebrandt -
    im Verlauf der Jahre hat sich zwischen ihnen eine gut
    funktionierende Arbeitsteilung eingespielt: Für die
    Beschaffung der nötigen Gelder sorgen die
    wohlhabenden Häuser Gerbelstein und Stoerrebrandt in
    Festum und Mengbilla, das Haus Warrlmger übernimmt
    einen guten Teil der offiziellen Transporte, während das
    Khunchomer Haus Dhachmani für jenen inoffiziellen
    Teil der Geschäfte zuständig ist, der mehr auf dem
    Abenteurertum der einzelnen Kapitäne beruht - allen
    voran Ruban ibn Dhachmani selbst, der noch immer mit
    seiner Zedrakke ,,Diamant" nach Tuzak äusfährt und
    schon so manchem kaiserlichen Zollschiff ein
    Schnippchen geschlagen hat.
    Offizieller Leiter des Kontors ist Stoerrebrandts Vertreter
    lselaff ,,Exzellenz" Dagorski, der aber nur selten hier
    anzutreffen ist - er hängt lieber im ,,Füllhorn" herum und
    klagt jedem sein Leid darüber, daß man nicht ihn zum
    bornländischen Gesandten ernannt hat.
    Bislang hat selbst der Krieg zwischen Mengbilla und
    Festum der Zusammenarbeit der Häuser Gerbelstein und
    Stoerrebrandt in Khunchom nicht viel anhaben können.
    16 Nordlandbank (M8)
    Die Filiale in dem kleinen Haus im frühhelaischen Stil ist
    noch jung - das sie beherbergende Gebäude um so älter:
    Man spottet in Khunchom gerne darüber, daß sich die
    Bank ausgerechnet eine noch unter Hela-Horas errichtete
    Steuereintreiberei ausgesucht hat...
    Die Kunden der Bank scheint das aber nicht zu stören -
    die einheimischen Kaufleute beginnen Geschmack an der
    neuen Art der Geldaufbewahrung zu finden. Die
    allerdings bereitet Direktorin Yasminde Togelin Sorgen:
    Die Schatzkammer ist nicht besonders gut geschützt, und
    schon munkelt man von Racheakten der erzürnten
    einheimischen Geldverleiher.
    Angeblich hat sich die Bankleitung deshalb bereits an die
    Drachenei-Akademie gewandt, um Hilfe beim Einbau
    von abschreckenden, magischen Fallen zu erhalten...
    17 Tempel des Lebens (A9>
    Der hiesige Tempel der Tsa zählt eindeutig zu den
    wichtigsten Gotteshäusern der Stadt. Schon die schiere
    Größe der Anlage am Nordrand Khunchoms beeindruckt
    den Besucher. So zählt man nicht weniger denn neun
    Haupt- und Nebengebäude, deren Äußeres schon Zeugnis
    ablegt von ihrern gewaltigen Alter. Die wenigen
    steinernen Erker und Verzierungen, die herausragen aus
    dem dichten Bewuchs aus wildem Wein und
    Schlingwurz, weisen Ähnlichkeit auf mit den Relikten
    der Echsenstadt im Norden.
    Schon oft wurde überlegt, ob man nicht alle Gebäude
    niederreißen und zu Ehren der Göttin der Jugend neu
    ern.chtensolIe
    - doch die damit verbundene Vernichtung derblühenden
    Schlingpflanzen führte stets zu Beklommenheit und
    Unruhe bei den Arbeitern und hat für die rasche Einstellung
    der Arbeiten gesorgt.
    Im Inneren des Haupthauses befindet sich der große
    Andachtsraum: Er wird erhellt von dem Licht, das die
    beiden Edelsteinaugen des Götterbildes und das
    berühmte ,Eidechsenauge', ein wunder-schöner Smaragd
    in seinen Händen, ausstrahleh, und dem man eine
    heilkräftige Wirkung zuschreibt. Hier beten viele zur
    Göttin des Lebens und erbitten ihren Segen für neue
    Unternehmungen - oder sie bitten um Nachwuchs für
    sich selbst oder ihr Vieh.
    Auf dem Tempelgelände sprudeln auch einige Quellen
    aus dem feuchten Boden, deren heilsames Wasser dem
    Badenden Lebenskraft zurückgibt, so daß sich dieser Ort
    und mit ihm ganz Khunchom zum ,Kurort' Aventuriens
    entwickelt hat:
    Hier beim Tsatempel treffen sich die vornehmen
    Vertreter verschiedenster Mächte beim Bad und bei
    Gesprächen. So kann man selbst die Vertreter Andergasts
    und Nostrias miteinander plaudem sehen oder
    Beauftragte des Mittelreichs und Borans beim
    Gedankenaustausch beobachten.
    Angeblich weiß man im Tsatempel auch um eine Quelle
    der Ewigen Jugend, die irgendwo im Mhanadi-Delta
    sprudeln soll
    - doch bisher wurde dieses Wissen nur wenigen zuteil,
    und keiner konnte es mit Gewalt erzwingen: In
    Khunchom spricht man noch heute darüber, wie Kaiser
    Perval ob seiner Untaten die Gabe der Verjüngung
    verwehrt wurde und all seine Drohungen erfolglos
    blieben.
    18 Tempel des Todes (GK)
    Das aus schwarzem Basalt errichtete Haus des Boron
    liegt inmitten des Totenangers im Süden der Stadt. Hier
    kommen die Khunchomer zusammen, die den Gott der
    Toten um Milde beim Urteil über die Verstorbenen bitten
    wollen -oder die Priesterschaft um die Bestattung eines
    Toten.
    Der feuchte Boden im Delta erlaubt keine Gräber unter
    der Erde - und so liegen die Verstorbenen für einige
    Jahre in häuser-ähnlichen Grabkammern, bis sie dann aus
    Platzmangel auf das Gebeinfeld südlich des Deltas
    verbracht oder gar verbrannt werden.Die wirklich
    Reichen dagegen verfügen über Grüfte, die oft wahren
    Palästen ähneln. Hier muß die Familie nicht fürchten,
    daß der Ahn einmal seinen Platz räumen muß - umso
    größer hingegen ist die Bedrohung durch die
    allgegenwärtigen Grabräuber.
    19 Kamelmarkt & Sklavenmarkt (GK) Alle 18 Tage (am
    1. Tag eines jeden zweiten Gottesnamens - auf dem Kamelmarkt
    wird die Zeit novadisch gezählt) schaffen
    Züchter von nah und fern ihre Tiere in die Stadt am
    Delta, um sie auf dem großen Marktplatz zu präsentieren
    und möglichst gewinnbringend zu verKalifen. Riesige
    Hochlandkamele sind zu sehen, gelbe Wüstentiere und
    selten einmal (und darum vielbestaunt) ein Rennkamel
    mit fahlem, fast weißem Fell. Viele Tiere tragen Kränze,
    in die bunte
    89
    Bänder geflochten sind, auf dem Kopf. Man muß schon
    ein echter Kenner und Liebhaber des Bidenhockers sein,
    um beim Anblick eines solchen lorbeergekränzten
    Kamelhauptes nicht in prustendes Gelächter
    auszubrechen.
    Sehr ernst geht es auf jeden Fall bei den
    Kaufverhandlungen zu, wenn die Händler dem
    aufmerksamen Zuschauer Lektionen in der Kunst des
    Feilschens und der Schauspielerei erteilen. Da hallen
    dann echte Entsetzensschreie über den Platz, wenn ein
    Käufer mit seinem ersten Gebot allzu niedrig ansetzte,
    und bevor ein Verkäufer die frisch erworbenen Dukaten
    zählt, läßt er schon einmal ein paar dicke Tränen fließen,
    weil ihm der Abschied von seinem geliebten ,,Kalifen
    unter den Bidenhockern" gar zu schwer fällt.
    Auf dem Kamelplatz findet auch - etwa alle 14 Tage -
    der Sklavenmarkt statt. Zu diesem Zweck werden
    mehrere Flach-wagen aufgestellt, die als Bühne für die
    Verkäufer und ihre ,,Ware" dienen, welche meist
    gefesselt und höchstens mit einem Lendentuch bekleidet,
    präsentiert wird. Menschen vieler Länder werden hier
    den Käufern gezeigt, die meisten aber sind
    Waldmenschen, die normalerweise schon in Sklaverei
    geboren wurden. Die niedrigsten Preise erzielen ,,zahme"
    Goblins, die meisten Dukaten muß man für Menschen
    aus nördlichen Gebieten bezahlen; es gilt als Zeichen
    besonderen Wohlstandes, einen blonden Tobrier oder gar
    eine Nivesin unter den Haussklaven zu halten.
    Es steht jedem Khunchomer frei, selbst als Verkäufer auf
    dem Markt aufzutreten, normalerweise aber werden
    berufs-mäßige Händler und Aüktionatoren mit dem
    Verkauf betraut.
    Bisweilen begeht ein wohlmeinender Mittelländer den
    tödlichen Fehler, einen oder mehrere Sklaven zu Kalifen,
    um ihnen gleich auf dem Markt die Freiheit zu schenken.
    Ein solches Verhalten ist ein schwerer Verstoß gegen die
    ungeschriebenen Gesetze des Marktes und hat schon in
    mehreren Fällen dazu geführt, daß sich die
    Sklavenhändler und ihre Schergen als Lynchmob auf den
    unvorsichtigen Fremden stürzten.
    20 Alter Sultanspalast (GK)
    Die frühere Residenz der Diamantenen Sultane liegt
    heute zum Teil in Trümmern: Seit das bosparanische
    Kaiser-reich von Khunchom Besitz ergriff, hat kein
    Monarch mehr in den weitläufigen Räumen gewohnt.
    So ist denn der Palast unter den Besuchern der Stadt zu
    einem beliebten Ziel geworden - und tatsächlich kann
    man heute unter der Führung des Gelehrten Alef al-
    Morgub einige Flügel der Residenz besichtigen: Drei der
    zwölf Thron-säle mit den kostbaren Mosaiken und
    Wandmalereien, einige der privaten Schlaf-, Wohn-,
    Ankleide- und Lustkammern der Sultane ebenso wie ein
    paar der Frauengemächer sowie die Kammern der
    vornehmen Adligen. Besonders beliebt ist allerdings der
    in einem Seitenflügel gelegene und viele tausend
    Rechtschritt große Künstliche Wald, dessen Bäume und
    Sträucher aus kunstvoll bemalten Schnitzereien bestehen
    und dessen Gras durch langhaarige Teppiche aus
    gefärbter Seide dargestellt wird. Hier pflegten die
    Sultane die Jagd auf freigelassene Hirsche und Antilopen
    aus den Gehegen, wenn draußen der Regen prasselte.
    Der Fremdenführer Alef sorgt sich vor allem darum, daß
    niemand in die übrigen Teile des Palastes vord ringt.
    Neben den möglichen Schäden, die Unbefugte anrichten
    können, fürchtet er auch um die Neugierigen selbst: In
    den letzten Jahrhunderten sind immer wieder Schatzsucher
    in den dunklen Kammern des leeren Palastes
    verschwunden - und nur von wenigen hat man die
    Leichen finden können.
    21 Feterdhin-Platz (GK)
    Viele große, öffentliche Veranstaltungen finden auf dem
    Fetherdin-Platz statt. Dieses weite Areal - das den
    Namen des legendären Gauklers trägt, der die Liebe der
    Tochter SuIten Sheranbils gewann -dient dann als
    Austragungsort für Wettkämpfe aller Art: Mal werden
    hier Wagenrennen veranstaltet, dann wieder
    Reitwettbewerbe oder Hunderennen. Die meisten
    Zuschauer finden sich aber ein, wenn Stierkämpfe
    gezeigt werden: Dann schicken ehrgeizige Rinderzüchter
    ihre herausgeschmückten Kampfstiere gegeneinander,
    und das Publikum hofft und bangt mit, wenn die
    Ungetüme krachend mit den Schädeln
    aufeinanderprallen, bis endlich der Verlierer ermattet in
    die Knie bncht
    Von Zeit zu Zeit finden hier auch Immanspiele statt.
    Doch die beiden Mannschaften - die ,,Khunchomer
    Klingen" und die ,,Mhanadi- Haie" - sind erbärmlich
    schlecht und haben noch nie am Kampf um den Kaiser-
    Reto-Pokal teilgenommen. Imman scheint keine Zukunft
    bei den Tulamiden zu haben.
    Naturgemäß dient der Feterdhin-Platz auch den
    alljährlich nach Khunchom kommenden Gauklern als
    Festwiese, wo sie ihre Wagen abstellen und ihre Kunststücke
    vorführen können. Vielen Gauklern wäre es lieb,
    wenn sie hier überwintern könnten - doch da der Platz
    auch für andere Dinge da ist, muß das fahrende Volk
    nach dem großen Abschlußumzug am letzten Tag (der
    den Namen Feterdhinstag trägt) fortziehen zu den
    offenen Feldern im Süden der Stadt.
    ,,Herr im Hause" ist übrigens Mhukkadin aI-Ghunar, der
    Wesir für Spiele. Seine wichtigste Aufgabe ist neben der
    Überwachung der Regeltreue vor allem die Organisation
    der Wetten: Die wettfreudigen Khunchomer steuem auf
    diese Weise beinahe mehr zur Füllung der Schatzkammer
    bei als durch ihre Steuern.
    22 Tempel der Geschenkten Freude (L2)
    Nahe beim Feterdhin- Platz liegt die parkähnliche Anlage
    des Rahjatempels. Die in Khunchom verehrte Rahja gilt
    beileibe nicht nur als Göttin der Flei-scheslust -sie ist die
    Schirmerin vieler Dinge, die dem Menschen Freude
    bereiten. So hält man sie auch für die Gottheit, die den
    Menschen das Geben lehrt, das Schenken materieller und
    sinnlicher Gaben.
    Aus diesem Grund spielen die Rahjageweihten der Stadt
    auch eine wichtige Rolle bei der Ausgestaltung der
    Spiele und Feste, für die Khunchom bekannt ist. In der
    Mitte der Anlage erhebt sich der runde, aus rotem
    Sandstein errichtete Tempel - hier kann man fast Tag und
    Nacht Khunchomer Bürger antreffen, die die Göttin um
    Liebesglück oder das Gelingen einer Feier bitten.
    Zahlreichen Besuch erhält auch der in einem Seitenflügel
    zu findende, kostbare Schrein des fröhlichen Halbgottes
    Aves.
    In den Gärten, die das Hauptgebäude umgeben, werden
    auch die meisten der Pflanzen gezogen, die die Liturgie
    benötigt: Von den roten und goldenen Blüten für den
    Tempelschmuck über verschiedene Rauschkräuter bis zu
    jedem bekannten Rahjaikum reicht die Palette.
    Die Leitung des Tempels obliegt der erst 28jährigen
    Raschanna dar Moralan. Sie ist von atemberaubender
    Schönheit, scheint aber nur wenig von dem Verwaltungstalent
    zu besitzen, das für die Führung eines so
    großen Tempels eigentlich erforderlich wäre. So ist sie
    wohl dafür verantwortlich, daß im Tempel ein heiteres
    Chaos regiert, aber die zwölf Geweihten verstehen es, für
    sich selbst zu sorgen, und die Spenden der Khunchomer
    für ihre Rahja fallen meist sehr großzügig aus.
    23 Sandoras Rahjas
    Vor dem Tor zum Rahja- Park findet sich in
    unregelmäßigen Abständen (etwa alle 6 Wochen) eine
    grauhaarige, gebeugte Frau ein, die einen Bauchladen vor
    den Leib geschnallt trägt. In der Lade, auf ein wenig
    verschlissenem rotem Samt, bietet sie immer jeweils ein
    halbes Dutzend fingerlanger, aus Rosenquarz geschnittener
    Rahja-Figuren feil, Miniaturen von einer
    unglaublichen Filigranität und vollendeter Gestaltung.
    Den Figuren sagt man nach, daß sie in manchen Nächten
    des Rahja-Mondes für ein, zwei Stunden zum Leben
    erwachen. Es hat jedoch wohl noch niemand einen
    solchen Vorgang beobachtet. Erwiesen ist dagegen, daß
    die Figürchen im Laufe der Zeit hin und wieder ihre
    Haltung verändern und allmählich noch an Schönheit
    gewinnen.
    Sandoras Rahjas kosten einen Dukaten das Stück, aber
    die alte Händlerin verkauft sie nur an Kunden, die sie
    selber auswählt. So ist es noch nie jemandem gelungen,
    ein Figürchen im Auftrag für eine andere Person, z.B.
    einen Händler, zu erwerben.
    Der wahre Wert einer einzelnen Figur ist kaum zu
    schätzen; es wurden schon mehr als 500 Dukaten
    geboten. Dennoch kann ein Figürchen nur dann den
    Besitzer wechseln, wenn es als Liebes-gabe verschenkt
    wird. Sobald eine von Sandoras Rahjas von einem
    Besitzer weiterverkauft werden soll, zerfällt sie in
    rosafarbenen Staub.
    Sandoras Figuren werden in Khunchom natürlich
    vielfach kopiert; es gibt sie zum Beispiel aus rosigem
    Speckstein an manchem Händlerstand zu Kalifen - auch
    diese kosten in der Regel einen Dukaten.
    24 Abu Silimhas Haus der Spiele (G2)
    Unweit vom Feterdhin Platz kann man auch auf ein
    unscheinbares, einstöckiges Lehmziegelhaus stoßen, aus
    dem fast jeden Abend ein mörderisches Geschrei schallt.
    Wenn man dem Lärm nachgeht, stellt man erleichtert
    fest, daß hier nichtetwa zwei Novadi-Stämme in ein
    Gemetzel aüf Leben und Tod verstrickt sind, sondern daß
    sich alle Anwesenden um einewinzige, nur zwei Schritt
    durchmessende Arena drängen, um irgendwelchen
    kleinen Tieren bei einem blutigen Kampf zuzusehen.
    Hier tritt alles gegeneinander an, was sich irgendwie
    aufeinander hetzen läßt: Ratten, Sandfüchse, Hähne
    und sogar eine blinde, aber wehrhafte Maulwurfsart.
    Silimhas Haus ist ein Treffpunkt der wettbesessenen
    kleinen Leute. Hier haben sie Gelegenheit, ihre wenige
    Habe in einer Nacht zu verspielen. Nicht selten hat ein
    Spieler im Wettrausch Söhne und Töchter in die
    Sklaverei gegeben, um seine Schulden abzulösen.
    25 Nerida Shirinhas Schule der Fechtkunst (Dl)
    Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem
    nordmärkischen Edelmann Dexter von der Schanz
    betreibt Nerida eine kleine Akademie, an der
    vorzugsweise reiche, junge Tulamiden im vollendeten
    Umgang mit Khunchomer und Doppelkhunchomer
    ausgebildet werden.
    Die Schule ist sehr teuer (30 D. Schulgeld pro Monat),
    ihre Anforderungen sind außerordentlich hoch: Von den
    ca. 10 Zöglingen, die Nerida und Dexter in jedem Jahr
    neu aufnehmen, steht nur etwa die Hälfte die dreijährige
    Ausbildungdurch.
    26 Palast der Sinnesfreuden (GK)
    Seit fast hundert Jahren stellt der Palast der Familie
    Gahamud eine der größten Attraktionen der ohnehin an
    Sehenswürdigkeiten reichen Stadt dar. Jeshinna
    Gahamud, ihre Geschwister und die mehr als dreißig
    Bediensteten kennen nur ein Ziel: dem Gast einen
    unvergeßlichen Aufenthalt zu bereiten, so daß er in
    seiner Zufriedenheit und Verzückung kaum darauf
    achtet, wie viele seiner Marawedis und Dukaten in dieser
    Nacht seinen Beutel verlassen.
    Normalerweise beginnt man eine Nacht im Palast in
    einem der duftenden Bade-becken. Anschließend begibt
    man sich in den von Säulengängen gesäumten Innenhof,
    speist dort in heiterer Runde vom Feinsten, das die
    tulamidische Küche zu bieten hat, und sieht dabei den
    Akrobaten, Gauklern und Illusionisten zu. Vor allem
    letztere sind Meister ihres Faches und übertreffen mit
    ihren rauschhaft farbenprächtigen Trugbildern von
    Reiter-kämpfen, vergessenen Echsenreichen und wilden
    Orgien die lllusionsmagie manch eines magischen
    Akademikers. Wer mag, kann später der Aufführung
    einer Wanderbühne zusehen oder allerlei bisweilen
    drolligen, bisweilen haarsträubenden Tierdressuren.
    Auf keinen Fall sollte man den - meist in den frühen
    Morgenstunden stattfinden-den - Auftritt der
    Schleieränzerin versäumen. Seit mehr als zwei Jahren
    beherrscht
    eine Unbekannte die Bühne des Palastes. Während sie
    unter dem andächtigen Raunen der Zuschauer nach und
    nach ihren atemberaubend schönen Körper von den
    sieben Schleiem befreit, bleibt ihr Gesicht - bis auf ein
    blaues Augenpaar - bis zum Schluß von einem
    Seidentuch verhüllt.
    Schon munkelt man, die blonde Unbekannte stamme aus
    der Fremde, dem Lieblichen Feld, und gehöre dort zu
    einer der angesehensten Familien. Wie dem auch sei - die
    Magie ihres Tanzes ist stark, und
    eserscheintwenigwahrscheinlich, daß eine Nicht-
    Tulamidin über eine solche Gabe verfügen könnte.
    Leider reicht der Platz in diesem Reiseführer nicht aus,
    alle Attraktionen des Palastes zu nennen, einige können
    auch aus Gründen der Schicklichkeit nicht beschrieben
    werden. Am teuersten und begehrtesten aber ist eine
    Nacht mit der rothaarigen Jeshinna persönlich, ein Vergnügen,
    das die schöne Hausherrin jedem Gast nur
    einmal gewährt und das ihre Verehrer wie einen
    kostbaren Schatz in ihrer Erinnerung bewahren.
    27 Tempel der Ewigen Flamme (J9)
    In einem unscheinbaren Haus ist der Khunchomer
    Tempel der Travia untergebracht - und es sieht nicht so
    aus, als wenn der Kutt in absehbarer Zeit größere
    Bedeutung erlangen wird: Zu seinen Anhängern zählen
    in Khunchom fast ausschließlich die Einwanderer aus
    dem Norden, die die Göttin der sicheren Heim-statt auch
    in der Fremde verehren wollen.
    So hat Mutter Haldigrid Tarlif, die einzige Geweihte,
    wenig zu tun. Da sich in Khunchom der Tsakult der
    Armen annimmt, kümmert sie sich um die Veteranen und
    Kriegsversehrten, von denen jedes Jahr Dutzende nach
    Khunchom - wie in jede große Stadt - kommen.
    28 Ordenshaus der Therbüniten (H5)
    Gleich am Markt, wo die häufigsten ,Unfälle' geschehen,
    steht, nur durch die grüne Fahne über dem offenen
    Eingang gekennzeichnet, das örtliche Haus der ,,Gesegneten
    Heilerschaft der Peraine-Gläubigen". Die
    Aranier waren mit ihrer Peraine-Mission bei den
    Bewohnern Khunchoms nie sehr erfolgreich, aber die
    kostenlose Versorgung der Kranken und Verwundeten
    wird vor allem von den Ärmsten sehr geschätzt. Bruder
    Pelion Acriados stellt immer wieder fest, daß die
    Anwohner und viele seiner Patienten ihn und seine
    Ordensbrüder nicht vergessen und ihm mit kleinen
    Spenden und Diensten bei seiner schweren Aufgabe
    helfen. Von den Mächtigen der Stadt hat er dagegen
    wenig zu erwarten:
    Während im Mittelreich Therbuniten Häuser auch vom
    Adel großzügig unterstützt werden, hat ihm hier schon
    manch ein Mächtiger, den er um eine Spende bat, klipp
    und klar erklärt, was er vom ,,Durchfüttern alter
    Versager" hält.
    29 Tempel der Frucht (GK)
    In Khunchom hat die altehrwürdige Gottheit Peraine
    einen schweren Stand: Als Göttin der Heilung hat sie Tsa
    nie verdrängen können, und auch die lebens-spendende
    Kraft wird eher der Jungen Göttin zugeschrieben. So
    bleibt Rigbald Blomster, dem Tempelvorsteher, nicht
    viel mehr zu tun, als gelegentlich die Felder der
    mittelreichischen Bauern zu segnen und den
    tempeleigenen Heilkräutergarten zu pflegen.
    30 Feuersturm-Tempel (Dl0)
    Diese Kultstätte stellt eine wohl in ganz Aventurien
    einzigartige Besonderheit dar:
    Seit der Grundsteinlegung vor mehr als tausend Jahren
    verehren die Gläubigen von Rondra und lngerimm ihre
    Gottheiten hier gemeinschaftlich.
    Heute besuchen vor allem die Soldaten des Fürsten und
    insbesondere die zahlreichen Waffenschmiede der Stadt
    den Tempel - eine kleine, aber durchaus spendenfreudige
    Gruppe, so daß sich Schwertschwester Chariaay Narmila
    und Meister der Esse Ingerolf Golzbad keine Sorgen um
    die Erhaltung des Bauwerks machen müssen.
    In einer der vielen Nischen im Tempelinne ren findet
    man auch einen Schrein des Rondrasohnes Kor, des
    Gottes der Söldner. Die Hochgeweihte Charia predigt
    übrigens eine sehr eigenwillige, von der Wildheit Kors
    beeinflußte Sicht Rondras als Göttin der Kampfeswut
    und des Todes, was ihr schon manchen Konflikt mit
    ihren Oberen eingebracht hat.
    31 Haus des Kodex (GK)
    Das in lichtem Ocker getünchte Gebäude mit den
    schweren grünen Blenden birgt nicht etwa - wie man
    angesichts des eigentümlichen Namens denken könnte
    - eine Bibliothek, erbaut zur Belehrung der Bürger, oder
    eine Rechtschule, die die Kenntnis der Gesetzesschriften
    vermitteln soll, sondern eine Söldnergarnison!
    In den starken Mauern der Garnison bewahrt man in der
    Tat nur sehr wenig Geschriebenes auf: Neben Sold- und
    Mitgliederlisten vor allem die Urschrift des Khunchomer
    Kodex, der in allen Einzelheiten Rechte und Pflichten
    von Söldnern und Auftraggebern regelt. Heute beruhen
    viele in Aventurien abgeschlossene Söldnerverträge auf
    diesem Werk, das vor vielen Jahrhunderten vom Rondrageweihten
    Ghorio Dorgulawend verfaßt wurde -
    angeblich nach einer Vision der Götter Praios und
    Rondra, die Gesetz und Ehre in das wütige Toben der
    Söldnerbanden bringen wollten.
    Selbstverständlich hängt man heutzutage im Haus des
    Kodex nicht nur solchen Erinnerungen nach: Auf den
    Innenhöfen finden ständig Waffenübungen statt, auf daß
    die hier stationierten 300 Söldner (sechs der sieben
    Banner der Khunchomer Garde) nicht ihre Kampfkraft
    und Geschicklichkeit verlieren.
    Kommandant der Söldner ist der erfahrene Margahan
    Pascha - doch von mindestens gleicher Autorität ist die
    ,Hüterin des Kodex', Yorgaine aI-Samandra: Sie fungiert
    als oberste Instanz bei der Auslegung des Kodex - und
    nicht nur in Khunchom folgt man ihrem Wort: Auch so
    ferne Söldnereinheiten wie die Uhdenberger Breitäxte
    oder die Kusliker Seesöldner wenden sich an die Hüterin,
    wenn es zu Streitfragen gekommen ist.
    32 Schmiedeviertel (L8)
    Die Neigung der Tulamiden zu Wettstreit und Gefeilsche
    hat dazu geführt, daß sich die Waffenschmiede der Stadt
    fast alle in derselben Gegend ansiedelten:
    Hier kcnnen sie ihre Kunst vergleichen, einander auf die
    Finger schauen und sich im Wettstreit mit Hammer und
    Amboß messen. Neben den Schmieden, die hochwertige
    Schwerter Von der Stange' herstellen, finden sich auch
    etliche Meister des heißen Eisens, die nur Auftragsarbeiten
    für reiche Adlige oder fremde Mächte erledigen.
    Zwar gibt es kein Gesetz, daß eiriem Schmied die
    Ansiedlung im Schmiedeviertel befiehlt - doch die aus
    Tuzak stammenden Schwertfeger mußten rasch
    feststellen, daß fast alle Kaufwilligen das
    Schmiedeviertel aufsuchten und andern-orts wohnende
    Schrniede einfach keine Kunden fanden. So kann man
    denn auf einer relativ kleinen Fläche die Werkstätten von
    41 Waffen- und Werkzeugschmieden sehen und den
    Lärm ihrer Hämmer hören - und kaum ein Fremder ahnt,
    daß nicht wenige dieser Meisterschmiede die stolzen
    Besitzergroßer Paläste am Rande der Stadt sind.
    33 Tempel der Weltenschelbe (L9)
    Einer der wenigen auf dem Festland, ist dieser Tempel
    von Rur und Gror zweifellos eine bauliche Attraktion:
    Mit seinen vier Kegeldächern übereinander ragt er aus
    den umliegenden Gebäuden hervor wie ein Kamel unter
    Maultieren.
    Der Tempel dient auch außerhalb der Gottesdienste als
    Treffpunkt der Exilmaraskaner in Khunchorn: Hier kann
    man fast immer eine Anzahl aufgeregt debattierenderAuswanderer
    vorfinden, die über die rechten
    Mittel und Wege zur Befreiung ihrer Heimat streiten.
    Die Leitung des Tempels und Abhaltung der
    Gottesdienste obliegt traditionsgemäß einem Bruderpaar:
    Den bedächtigen Zwillingen Kardin und Garumin sieht
    man kaum an, daß sie in ihrer Jugend berühmte Kämpfer
    mit Tuzakmesser und Wurfscheibe waren, die nach der
    Niederschlagung des Tuzaker Aufstandes nach
    Khunchom fliehen mußten.
    34 Schenke ,,Zum Füllhorn" (16)
    Erst seit kurzer Zeit gibt es dieses Wirtshaus im
    Hafenviertel: Es wurde nach Verlegung der
    bornländischen Seesoldaten nach Khunchom vom
    Festumer Kaufmann Alatzer eingerichtet. Hier treffen
    sich nun diejenigen Bomländer, die auch in der Ferne der
    Heimat treu bleiben wollen: So bekommt man hier die
    einzigen echt bomischen Kartoffelspeisen, den
    Honigschnaps Meskines und sogar Elchbraten, der nach
    dem langen Transport uber See gerade den richtigen
    Haut-gout hat.
    Die Gesprächsthemen sind dementsprechend Festum,
    Festum und Festum - ein Einheimischer verlrrt sich nur
    selten einmal ins ,Füllhorn'. Mit leichten Mädchen,
    Spielen und Rauschkraut hat der Wirt Ralke
    Wullenwewer schon gar nichts im Sinn, jedenfalls nicht
    für seine Gäste...
    35 Bordell ,,Haus der aufgehenden Sonne" (GK)
    Das Etablissement in Meeresnähe macht von außen
    einen höchst vornehmen
    Eindruck: Die Mauern sind sind goldgelb gestrichen, das
    Dach mit den vielen Türmchen mit glänzenden
    Messingplatten gedeckt. Die Khunchorner kennen eine
    Anekdote, nach der einst ein fremder Praiosgeweihter -
    von Namen und Aussehen getäuscht - das Bordell für den
    örtlichen Tempel des Sonnengottes hielt.
    Ein Blick ins Innere hätte ihn aber rasch eines Besseren
    belehrt: Bereits die Eingangshalle - in der die Gäste
    diskret auf Wohlstand abgeschätzt werden und ihre
    Waffen ablegen können (müssen!) - ist reichlich mit
    plüschenen Möbeln und Vorhängen in Sonnenaufgangs-
    Rosa ausgestattet. Dieselbe Farbe prägt dann auch die
    gesamte übrige Einrichtung: die bequemen Diwane des
    Schankraums ebenso wie die geräumigen Kuppelbetten
    der Schlafkammern und die Spieltische in den
    Hinterzimmern.
    Wenn auch nicht die beste, so ist das Bordell doch
    sicherlich die bekannteste Einrichtung seiner Art in
    Khunchom: Um das ,Haus der aufgehenden Sonne' ranken
    sich zahlreiche Legenden und Anekdoten - und ein
    populäres Lied schildert das Schicksal eines jungen
    Mannes, der durch die hier offerierten Genüsse sein
    ganzes Leben ruiniert hat.
    Diese abschreckende Beschreibung hindert die Besucher
    Khunchoms jedoch keinesfalls daran, das Haus auch
    einmal sehen zu wollen - dementsprechend sind die
    meisten Kunden auswärtige Gäste aus dem Mittel reich
    oder dem Bomland. Der Wirt Elgor Mharkad hat sich
    darauf eingestellt und verlangt extrem hohe Preise: Die
    Gäste werden ohnehin kaum zu Stammkunden.
    36 Bordell Sultani Nahema (Lii)
    Eine Besonderheit des Hauses ist die Einteilung in
    verschiedene, streng voneinander getrennte Bereiche:
    Von einfachen Räumlichkeiten, wie sie auch in anderen
    Bordellen zu finden sind, bis hin
    zu Serailen wie im Palast eines Sultans reicht die Palette.
    Der Zutritt zu letzteren ist aber vor allem eine Frage der
    Einschätzung durch den Türsteher Ghantabir Lankalud -
    nur wenige wissen, daß der diensteifrige Tulamide
    gleichzeitig der Besitzer des Hauses ist.
    Ob die legendäre Khunchomer Magierin sich durch den
    Namens dieses Etablissements geehrt oder beleidigt
    fühlt, war nicht in Erfahrung zu bringen. Ghantabir
    zumindest wird nicht müde zu behaupten, Nahema selbst
    habe dem Haus einmal einen Besuch abgestattet und sei
    sehr angetan gewesen. (Ganz im Vertrauen: In diesem
    Punkt halten wir Ghantabir für einen schlechten, aber
    mutigen Lügner.)
    Name Q P B A Schlafpl.
    Hotel ,,Erhabener Mhanadi"
    6 9 6 15 32
    Hotel ,,Haus Khunchom"*
    7 7 4 9 26
    Hotel ,,Tulamidya"*
    6 7 4 5 12
    Palast der Sinnesfreuden
    10 10 6 32
    Haus der Spiele
    ? ? 2 8
    Schenke ,,Zum Füllhorn"
    5 5 7 2
    Schenke ,,Sold und Säbel"*
    4 6 4 4
    Schenke ,,1001 Rausch"*
    4 8 6 --
    Schenke ,,Islabejas Tee und Kräuter"*
    6 6 5 1
    Bordell ,,Haus der Aufgehenden Sonne"
    5 8 14 4
    Bordell ,,Sultäni Nahema"
    6 7 9 3
    *nicht näher im Stadiführer beschrieben
    Erläuterungen:
    Qualität (Q): Güte der angebotenen Waren,
    Dienstleistungen. Die Skala reicht von 1 (erbärmlich) bis
    10 (fantastisch)
    Preise (P): Die Skala reicht ebenfalls von 1 (sehr billig)
    bis 10 (sehr teuer). Der Wert 5 entspricht etwa dem
    Grundpreis (laut Preisliste)
    Bewohner (B): Anzahl der ständig im Haus wohnenden
    Personen
    Angestellte (A): Anzahl der Beschäftigten, die nur
    zeitweise im Hause anzutreffen sind.



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