Im Schatten der heißen Quellen

Gasthaus am Ende der Welten
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    Re: Im Schatten der heißen Quellen

    Sinja - 10.02.2006, 12:08


    Um sich blickend schweifen ihre Blicke über die karge Felslandschaft. Das Tal ist umsäumt von niedrigen Felsen. In der Mitte des Kessels kann man das Geräusch von Wasser hören. Dichter Nebel füllt das Tal. Es muß früh am Morgen sein. Wieviel Sonnen diese Welt auch haben mag, keine davon ist momentan aufgegangen. Das Licht erhellt nur langsam den graublauen Himmel.
    Dem Geräusch folgend stolpert sie über einige kleine Steine und Geröll bis sie die Umrisse von Gewässern entdeckt.
    Heißer Dampf steigt empor und erfüllt die Luft mit einem dichten Schleier. Es ist angenehm warm in der Nähe der dampfenden Gewässer.
    Ein leichtes Schmunzeln legt sich auf ihre Lippen. Sie blickt um sich und entdeckt niemanden. Sie ist Mutterseelen allein.
    Achtlos wirft sie das Schwert auf den Boden und entledigt sich ihrer Kleidung. Den dunklen Kapuzenmantel, die schwarze Lederhose, den dunkelbraunen Gürtel und das hellbraune Hemd faltet sie sorgfältig zusammen und legt diese auf einen niedrigen Felsen am Rande einer kleinen Quelle.
    Vorsichtig prüft sie mit den Zehen die Temperatur des Wassers. Es ist wunderbar heiß.
    Langsam gleitet sie nackt in das angenehme Naß und lehnt sich mit einem Seufzen auf den Lippen an das Ufer. Die Flügel schützen sie gegen die scharfkantigen Felsen am Rand. Als ihre zerschundenen Handgelenke in das Wasser tauchen zischt sie einen Schmerzlaut aus. Die Wunden auf ihrer Haut brennen wie Feuer.

    `Verdammt… ich muß einen Weg aus dieser Welt finden.`

    Sie grübelt noch einige Momente über ihr Problem nach. Doch dann werden die Glieder schwer und das Nachdenken fällt ihr nicht mehr leicht. Sie schließt die Augen und fühlt nur noch die angenehme Wärme auf der Haut. Selbst die Schmerzen am Handgelenk lassen nach. Die Gedanken in ihrem Verstand verschwimmen allmählich und verschwinden im Nebel der Schläfrigkeit. Langsam gleitet ihr Kopf zur Seite und bettet sich in den weichen Federn der großen schwarzen Schwingen. Bevor sie einschläft murmelt sie noch:

    „Ich habe das nicht verdient.“

    Die Augen fallen nun endgültig zu und ihr Geist mache eine Reise in die Welt der Träume.



    Re: Im Schatten der heißen Quellen

    Sinja - 14.02.2006, 12:08


    Unter den Lidern bewegen sich die Augen rasend schnell. Sie scheint zu träumen. Die steile Falte zwischen ihren Augen zeigt deutlich, dass es kein angenehmer Traum ist. Als ihr Kopf hinunter rutscht und ihre Lippen das Wasser berühren, schreckt sie auf.
    Die Pupillen weit und die Lider aufgerissen atmet sie schwer. Schon bald verengen sich die Pupillen wieder als die kräftigen Sonnenstrahlen in ihr Auge dringen. Noch etwas benommen blickt sie in die Höhe und entdeckt eine Sonne.

    ‚Nur eine Sonne… wo im Namen der Großen bin ich?’

    Den Schlaf aus den Augen reibend seufzt sie. Dann fällt ihr der Traum wieder ein.

    Schmerzverzerrte Gesichter sind vor ihrem Inneren Auge. Blutige Hände greifen nach ihren Armen und die Schreie sind unsagbar laut. Ein heller grüner Schein verschwindet gerade am Horizont der Stadt. Alle Wesen, die auf den Straßen standen, liegen nun zum Teil auf dem Boden. Tot.
    Die gepflasterten Wege sind in Blut getränkt. Kleine und große Körper mit weißen Schwingen liegen reglos da. Die Überlebenden schreien ihre Verzweiflung heraus und hetzen sie durch die Gassen der Stadt. Sie stolpert über unzählige Leichen deren reine Flügel vom Lebenssaft rot besudelt sind.
    Als sie in eine Gasse einbiegt stoppt sie abrupt. Vor ihr steht eine Gestalt. Eine Gestalt, die sie zu kennen scheint. Doch als das Wiedererkennen schon beinahe in ihr Verstand durchgedrungen ist, wird sie von der wütenden Meute niedergeschlagen. Da öffnet sie auch schon die Augen.


    ‚Ihr Großen, was ist nur geschehen? Verantworte ich wirklich diese schändliche Tat?’

    Energisch schüttelt sie den Kopf und erstickt den aufkeimenden Zweifel.

    „Nein! Das was ich getan habe war gerecht!“

    Sagt sie dann laut und steigt langsam aus dem heißen Wasser. Die kühle Luft treibt ihr schnell eine Gänsehaut über ihren Körper. Sie hat eine schmale Taille und lange schlanke Beine. Die Arme sind nur leicht muskulös doch ihr Griff ist eisenhart. Die Gesichtszüge sind kühl und zeigen selten Gefühlsregungen. Trotz ihrer schmalen Gestalt könnte sie mit Leichtigkeit es im Zweikampf mit einem Mann aufnehmen.

    Hastig zieht sie ihre Kleidung wieder an und wirft den Umhang über ihre großen Schwingen. Das Schwert nimmt sie widerwillig in die Hand. Es ist ein pompöses Schwert mit etlichen Edelsteinen am Griff. Die Klinge ist mit Schriftzeichen verziert und sie liegt nicht gut ausbalanciert in der Hand. Zudem stammt die Waffe aus der verhaßten Eliteeinheit zu der sie einst auch gehörte…Sie braucht schnellst möglich eine andere Waffe.

    Zielstrebig macht sie sich zum Aufstieg aus dem Tal bereit. Geschickt setzt sie einen Fuß vor den Anderen und erreicht schon bald den Rand des Kessels. Ruhig läßt sie ihren Blick über die Landschaft streifen. Ein leichtes Schmunzeln legt sich auf die Lippen. Sie entdeckt einen schmalen Pfad dass sich im Gelände verliert.

    ‚Wenigstens gibt es hier so etwas wie eine Zivilisation.’

    Das Schwert in der Hand folgt sie dem Pfad und entdeckt in der Ferne ein Gebäude. Rauch steigt aus einem Schornstein auf. In ihrer Heimat beheizt man schon lange nicht mehr die Häuser mit Feuer. Selbstwärmende Steine wurden entwickelt, die die Hitze der Sonne speichern und sie langsam, zum Häuser wärmen, und stark, zum kochen abgeben. Feuer wurde nur noch für kämpferische Zwecke oder zum Überleben in der Wildnis benutzt. Sie legt den Kopf schief und atmet hörbar ein. Verächtlich verzieht sie ihre Lippen und runzelt die Stirn.

    „Ihr Großen, ich hoffe sehr, dass diese Wesen nicht all zu primitiv sind.“


    (Edit: Fortsetzung Gasthaus)



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