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Re: Marlene Marlow: "Tolle Zusammenarbeit!"
Pilotin - 18.04.2007, 20:59Marlene Marlow: "Tolle Zusammenarbeit!"
Die Schauspielerin Marlene Marlow spielt in der beliebten Serie "Die Rettungsflieger" die Notärztin Dr. Sabine Petersen. Im Interview erzählt sie unter anderem von der Arbeitsatmosphäre am Set und von den Hubschrauberszenen.
ZDFonline:
Wie kam es zu Ihrem Einstieg bei den "Rettungsfliegern"?
Marlene Marlow:
Ich bin vorgeschlagen worden, dann gab es drei Castings, und im Endeffekt hat sich das ZDF für mich entschieden.
ZDFonline:
Was ist das Besondere an dieser Serie und an Ihrer Rolle?
Marlow:
Es ein wunderbares Arbeiten. Wir haben das Glück, mittlerweile freundschaftlich miteinander verbunden zu sein. Das überträgt sich hoffentlich auch auf die Arbeit. Es ist toll, wenn man nicht großartig "umswitchen" muss.
ZDFonline:
Vermissen Sie denn das Set und die Kollegen, wenn gerade nicht gedreht wird?
Marlow:
Wir denken oft aneinander, sind aber auch in Telefonkontakt. Das ist schön, und unsere Zusammenarbeit hat sich wirklich toll entwickelt.
ZDFonline:
Können Sie sich an ein besonderes Ereignis während der Dreharbeiten erinnern?
Marlow:
Es ist schwierig, ein besonderes Ereignis zu nennen. Es gibt jeden Tag Herausforderungen, die gemeinsam gemeistert werden müssen. Man freut sich, wenn man merkt, dass man ein Team ist und dass man an einem Strang zieht.
ZDFonline:
Sie sind ja schon oft im Hubschrauber mitgeflogen. Was ist das für ein Gefühl? Hatten Sie beim ersten Flug Angst?
Marlow:
Manchmal habe ich Angst. Es gibt einen Moment, den ich nicht besonders mag: Wenn sich der Hubschrauber derartig auf die Seite legt, dass man links nur noch den Himmel sieht und rechts nur noch Erde. Wenn sozusagen der Horizont komplett "gekippt" ist. Es gibt zwar Piloten, die etwas waghalsiger fliegen, weil es für die Aufnahmen wichtig ist. Ich habe aber Vertrauen entwickelt.
ZDFonline:
Sie drehen auch viele Flugszenen. Ist es schwieriger, solche Szenen zu drehen - und ist das eine besondere Belastung?
Marlow:
Das Interessante ist: Wenn man etwas Spezielles macht, wobei man als Privatperson Angst hätte, kann man das mit der Konzentration und mit dem Überbau der Rolle beim Spielen trotzdem. Man hat beim Spielen einen anderen Mut, als man ihn als Privatperson hätte.
ZDFonline:
Man wächst über sich hinaus ...
Marlow:
Ja, man ist so konzentriert auf das Spielen.
ZDFonline:
Wie war die Zusammenarbeit mit Dr. Thomas Samek? Er hat Ihnen ja anfangs die medizinischen "Handkniffe" beigebracht?
Marlow:
Wir haben uns vor vier Jahren kennen gelernt. Ich bin damals mal bei einem Originaleinsatz mitgeflogen. Die Zusammenarbeit war und ist hervorragend. Wir sind alle sehr glücklich, dass uns Dr. Samek unterstützt. Ansonsten ist unser direkter medizinischer Fachberater, Frank Ritter, immer vor Ort. Ohne ihn wären wir total aufgeschmissen. Er arbeitet bei der Ausstattung, der Requisite. Dr. Samek hat die Oberaufsicht und redigiert die Drehbücher.
ZDFonline:
Hat sich Ihre Einstellung zur Bundeswehr durch die Serie geändert?
Marlow:
Was sich total verändert hat, ist, dass jetzt hinter diesem Wort "Bundeswehr" einzelne Individuen stehen. Ich kenne durch die Serie einfach viele Leute, die bei der Bundeswehr arbeiten, und die habe ich alle sehr schätzen gelernt. Man trifft sehr interessante Menschen dort.
ZDFonline:
Gibt es für Sie eine Traumrolle, eine Rolle, die für Sie eine Herausforderung wäre?
Marlow:
Mein Grundsatz ist: Die nächste Rolle ist immer die wichtigste Rolle. Ich mache auch keinen großen Unterscheid zwischen Theater, Kino und Serie. Meine Arbeitshaltung ist immer dieselbe. Es gibt sicherlich einige Theaterrollen, die ich noch spielen möchte, aber ich habe keine Lieblingsrolle. Was ich sehr gerne mal spielen würde ist die "heilige Johanna" von Bernard Shaw.
ZDFonline:
Was reizt Sie an dieser Rolle?
Marlow:
Es ist der absolute, unbedingte Glaube an ein Ziel und diese Wegbeschreitung, die fast bis zur Selbstaufgabe führt, aber einer übergeordneten Sache dient. Das ist eine ganz wunderbare Frauenfigur. Es ist in dem Sinne nicht modern, weil jeder heutzutage darauf achtet, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Die heilige Johanna macht was sie macht aufgrund ihres großen Gottesglaubens, das ist schon sehr speziell. Diese Rolle würde mich interessieren. Das ist eine meiner Lieblingsfiguren in der Literaturgeschichte.
ZDFonline:
Spielen Sie lieber Theater oder Film?
Marlow:
Mir macht beides gleich viel Spaß. Es ist völlig unterschiedlich. Wenn man sagt, Theater ist viel anspruchsvoller, weil man da keinen zweiten Take machen kann und die Konzentration über zwei bis drei Stunden halten muss, dann stimmt es nicht. Denn bei Film und Fernsehen muss man die Konzentration über den ganzen Tag halten. Bei jedem Take muss man 100 Prozent geben. Es ist beides total anspruchsvolle Arbeit, und ich mache beides sehr, sehr gerne.
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