Anders als geplant

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: Anders als geplant

    marie. - 31.03.2007, 17:57

    Anders als geplant
    Autor: marie.

    Art der Story: Gefühlschaos, Drama

    Rating: PG-14/PG-16

    Warnungen: es kann durchaus kitschig und ziemlich dramatisch werden *fg*

    Disclaimer: die jungs von TH, das verwendete umfeld oder ihre songs gehören mir natürlich nicht, die gesamte story ist frei erfunden und ich verdiene kein geld damit

    Summary: ich möcht hier eigentlich nicht zu viel verraten.. ich kann aber so viel sagen, dass die story beginnt, als die protagonistin auf einer aftershowparty durch zufall tom ziemlich nahe kommt was ihr leben "etwas" auf den kopf stellt ;)



    Anders als geplant

    „Na, da hat sich jemand aber eindeutig was für heute Abend vorgenommen!“, kichert Jenna, als ich fertig gestylt das Bad verlasse, woraufhin auch Caro neugierig den Blick hebt und anerkennend durch die Zähne pfeift. „Nicht schlecht, dreh dich mal!“
    Auf meinen hohen Absätzen drehe ich mich einmal betont langsam und mit den Hüften wackelnd um mich selbst und lasse mich anschließend vergnügt glucksend zu den Mädels aufs Bett fallen.

    „Ladies, ich sag euch eins: diese Nacht wird in die Geschichte eingehen!!“, seufzt Caro dann genießerisch und schenkt uns allen eine weitere Runde Sekt in Plastikbechern ein. Ich glaube, es ist mittlerweile die dritte. Könnte aber durchaus auch die vierte sein.
    „Klar, wem sagst du das? Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier!“, entgegnet Jenna sofort gespielt ernst und ich beginne albern zu kichern. Ich habe wirklich noch nie besonders viel Alkohol vertragen und das macht sich spätestens jetzt wohl wieder einmal so richtig schön bemerkbar. Andererseits, nüchtern sind wir inzwischen wohl alle nicht mehr- und das steht hier im Grunde ja auch überhaupt nicht zur Debatte. „Ach nein? Wozu deiner Meinung nach denn dann?“, bringe ich schließlich prustend hervor.

    Meine beste Freundin schaut mich eine Weile lang schweigend und mit schiefgelegtem Kopf an, dann reißt sie plötzlich ihren Becher in die Höhe und ruft: „Na, um Promis aufzureißen zum Beispiel!! Auswahl dürfte es ja nun wirklich genügend geben!“
    Und das ist endgültig zu viel des Guten: Die nächsten paar Minuten werfe ich mich in meinem nagelneuen stinkteuren Kleid auf dem großen Doppelbett unter hysterischen Lachkrämpfen von einer Seite auf die andere.
    „Jenna.. Süße... Du hast echt so was von ’nem Rad ab..“, presse ich nach einer Weile unter Lachtränen hervor; doch Caro geht, promillebedingt natürlich, auch noch promt auf diesen absolut bescheuerten Gedanken ein. „Naja aber jetzt überleg doch mal! Wenn da zum Beispiel dieser absolut geile Sänger von Revolverheld vor dir steht- du kannst mir doch wohl kaum erzählen, dass du dann nein sagen würdest!!“

    Himmel hilf- meine Freundinnen haben sich soeben als Groupies geoutet!! Auf diesen Schock hin brauche ich erst mal flüssigen Nachschub, während Jenna und Caro sich gegenseitig immer weiter hochschaukeln. „Und dieser eine Typ aus dieser einen Castingshow.. Na, ihr wisst schon! Der ist doch auch nicht gerade zu verachten!!“, grinst Jenna gerade breit und fuchtelt aufgeregt mit ihrem Becher unter meiner Nase herum.

    Ich verdrehe nur kopfschüttelnd die Augen. Wenn die beiden das hier wirklich ernst meinen verspricht das ja ein überaus heiterer Abend zu werden..
    Jennas Mum hat uns nämlich Karten für die Aftershowparty der Verleihung des Haller-Awards besorgt, eines der absolut größten Events der deutschen Musikszene diesen Jahres. Für sie ist es absolut kein Problem an so was ranzukommen, immerhin arbeitet sie für einen der Hauptsponsoren und dieses Jahr hat sie uns endlich offiziell für alt genug erklärt.
    Verständlich, dass wir seit Wochen von nichts Anderem reden- man feiert ja schließlich nicht alle Tage Seite an Seite mit den Promis. Und dementsprechend haben wir uns natürlich auch auf diesen Abend vorbereitet- unsere Outfits können sich durchaus sehen lassen und auch bei der Wahl des Hotelzimmers waren wir nicht gerade zimperlich. Wenn schon, dann schließlich richtig!

    - „Eine Wette!!“, werde ich jäh aus meinen Gedanken gerissen und blicke leicht verwirrt in die erhitzen Gesichter meiner besten Freundinnen.
    „Das ist es doch!!!“, kichert Caro begeistert. „Diejenige, die als erste einen Promi aufreißt, gewinnt!“
    Ähh, habe ich gerade richtig gehört??!
    „Ja, ist klar, und WAS gewinnt sie deiner Meinung nach?“, frage ich belustigt- wenn das hier mal nicht die Schnapsidee des Jahrhunderts ist.. „Keine Ahnung.“, nuschelt Caro, während sie sich eine Zigarette anzündet. Sag ich ja, Schnapsidee hoch zehn.

    „Die Gewinnerin..“, beginnt Jenna nach kurzem Schweigen mit feierlicher Stimme. Caro und ich schauen sie erwartungsvoll an. „bekommt..“ Gott, Jenna und ihre elende Theatralik! „Spuck’s schon aus!“, knurre ich genervt und nehme einen weiteren Schluck aus meinem Becher.
    „... Ben!“ Für einen Moment herrscht absolute Stille.

    Ben Richter, zwei Jahre über uns und so unglaublich anbetungswürdig, dass es schon fast weh tut. Der Junge scheint in jeglicher Hinsicht schlicht und ergreifend perfekt. Alle Mädchen stehen auf ihn, ausnahmslos.
    Und dass ausgerechnet wir drei da nicht aus der Reihe fallen, versteht sich.
    Jenna, Caro und ich kennen uns seit mittlerweile fünf Jahren und sind absolut unzertrennlich. Es gibt im Grunde nichts, was wir nicht sofort bedingungslos miteinander teilen würden oder wegen dem wir uns irgendwie ernstlich in die Haare kriegen könnten. Bis auf.. Ben.

    Das Ganze geht jetzt schon seit fast einem ganzen Jahr so und dass auch er nicht abgeneigt ist, hat er mehr als einmal nur zu deutlich signalisiert.
    Blieb bis jetzt nur die Frage, wer denn nun die Glückliche sein darf.

    „Deal!“, erwidert Caro ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, woraufhin die beiden erwartungsvoll in meine Richtung blinzeln. Meine Güte..
    „Meinetwegen.. Deal.“, gebe auch ich nach kurzem Zögern mit inzwischen deutlich erschwerter Zunge zurück. Auch wenn ich noch nicht einmal ansatzweise daran glaube, dass nur eine von uns mit einem Typen, der auch nur annähernd wie ein Promi aussieht, überhaupt ins Gespräch kommen wird...



    Re: Anders als geplant

    marie. - 31.03.2007, 18:10


    Gut eine halbe Stunde später steigen wir also, mit aufgefrischtem Make-Up und wieder perfekt sitzender Frisur, ziemlich angeschickert in das bestellte Taxi zum Club.
    „Nervös?“, fragt Jenna atemlos, als der Wagen nach ungefähr zehn Minuten Fahrt am vereinbarten Ziel vorfährt und wir durch die Scheiben das pompöse Gebäude von außen betrachten.
    „Niemals.“, gebe ich so gelassen wie möglich zurück- was natürlich ein kleines bisschen geschwindelt ist. Denn auch trotz Alkohol im Blut, ich habe wirklich absolut keine Ahnung, was gleich auf mich zukommen wird und zugegebenermaßen schlägt mir mein Herz gerade bis zum Hals. Das Ganze hier ist einfach ein paar Nummern größer als unsere übliche Wochenendgestaltung.
    „Na dann nichts wie los!“, erwidert Jenna grinsend und öffnet die Tür.

    Man hört ja immer wieder, dass dieses ganze luxuriöse Aftershowparty-Getue im Grunde nichts als maßlose Übertreibung ist- aber diese Party, dieser Club.. entsprechen einfach genau jedem einzelnen dieser bescheuerten Klischees!!
    „Ach du Scheiße..“, murmelt Jenna fassungslos, als wir das „stelle“, einen Schickeria-Nobel-Schuppen wie er im Buche steht, betreten. „Nicht schlecht.“, entfährt es mir ebenfalls anerkennend, als mein Blick an einem überaus attraktiven Typen an der Bar hängen bleibt. Nur leider scheint der gerade zu beschäftigt mit seiner kleinen blonden Begleiterin in einem Hauch von Nichts.
    Tss, billig.

    *

    „Wo sindn jetz die ganzn geiln Promis?“, lallt Caro zwei Stunden und weiß Gott wie viele Long Island Iceteas später. Wir sitzen mittlerweile in der Lounge, wo man ungestört in einem richtig schönen Ambiente reden (und vor allem trinken) kann und haben allesamt mehr als ordentlich einen im Tee. Zum Tanzen bin ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr im Stande- ich weiß wirklich nicht, wann ich das letzte Mal so betrunken war..
    Und wie ich schon befürchtet hatte- „richtige“ Promis sind hier leider absolute Fehlanzeige! Naja, mir doch egal. Ich wäre jetzt sowieso überhaupt nicht in der Stimmung, jemanden anzubaggern.
    Am besten erst mal noch ’nen Cocktail.

    Ach scheiße, dafür muss man ja aufstehen. „Wolltir aunoch ein’?“, wende ich mich rein höflichkeitshalber und mit meinem leeren Glas vage in der Luft herumwedelnd an Jenna und Caro, doch die beiden deuten nur wortlos auf ihre noch halbvollen Drinks. Ahja, ich verstehe schon. Jenna scheint sich übrigens ziemlich gut mit dem Typen neben ihr zu verstehen- kein Promi, wohlgemerkt.
    Leicht schwerfällig erhebe ich mich also, streiche fahrig mein Kleid glatt und versuche dann, die Bar so gerade und unauffällig wie möglich zu erreichen.

    Ich habe diese wahrlich nicht zu unterschätzende Herausforderung tatsächlich auch fast erfolgreich gemeistert und jubiliere innerlich bereits aufs Höchste, als ich auf den letzten zwei Metern dummerweise ziemlich ungeschickt mit dem rechten Fuß umknicke..

    Doch anstatt vor allen Anwesenden (verdienterweise) so richtig schön auf die Schnauze zu knallen, sinke ich einfach nur völlig unspektakulär nach vorn- direkt in zwei mir Halt gebende Arme.

    - „Vorsicht!“
    Ohh, da scheint jemand aber über eine exzellente Reaktionsfähigkeit zu verfügen- und vor allem mit Erfolg ins Fitnessstudio zu gehen!!

    Nach einer kurzen Schrecksekunde fange ich mich glücklicherweise sofort und richte mich schnell wieder auf. „Ähh.. wie peinlich.“, bringe ich schließlich mit wahrscheinlich längst hochroter Birne hervor und fahre mir unsicher durchs Haar. Dann hebe ich langsam den Kopf und schaue meinem Gegenüber direkt ins Gesicht.

    Und genau das stellt die Krönung meines jämmerlichen Auftritts dar.



    Re: Anders als geplant

    marie. - 31.03.2007, 18:18


    Ich könnte jetzt natürlich behaupten, ich wüsste nicht wen ich da gerade vor mir habe. Doch das wäre schlichtweg gelogen. Ich kenne ihn. Natürlich. Jeder kennt ihn.
    Gezwungenermaßen.

    „Halb so wild, hat kaum einer gesehen!“, zwinkert er mir zu und schenkt mir ein perfektes Lächeln. Ich blinzle ein paar Mal, fahre nervös mit der Zunge über meine Lippen.
    Sag was, verdammt. Benimm dich nicht wie eine dieser kleinen, dummen Gören, die ihm scharenweise hinterherlaufen!
    „Ist alles okay bei dir?“, will er nach einer Weile etwas unsicher wissen und daraufhin bringe ich es dann tatsächlich fertig, als Antwort mit dem Kopf zu nicken. Großartig. Ganz ganz toll.

    - „Hey Süßer.. Wo bleibst du denn?“ Ich beobachte noch immer völlig perplex, wie sich von hinten ein mehr als leichtbekleidetes Mädchen an ihn schmiegt, mit ihren Lippen sanft seinen Hals berührt und abschließend mir einen tödlich vernichtenden Blick zuwirft. Und das nur, weil ich neben ihm stehe. Das ist so absolut lächerlich.

    Ohne seinen Blick von mir abzuwenden, dreht er seinen Kopf halb nach hinten zu ihr. „Ich bin gleich wieder bei dir... Helena.“ Sie setzt ein säuerliches Lächeln auf. „Hannah.“ Und damit verschwindet sie hoch erhobenen Hauptes wieder in Richtung V.I.P. Bereich.

    „Sorry.“, lächelt er mich entschuldigend an, als wir wieder allein sind. „Kein Problem..“, erwidere ich leicht verwirrt.
    Sollte er nicht längst wieder zu seinen Bandkollegen verschwunden sein, um dort mit jeder Menge willigen Groupies einen auf „Rockstar“ zu machen? Die ganze Situation kommt mir surreal vor.
    Außerdem, und es fällt verdammt schwer mir diese Tatsache einzugestehen, macht mich seine Gegenwart nervös. Und das ist so unglaublich lächerlich, dass ich am liebsten in schallendes Gelächter ausbrechen würde.

    „Ich bin übrigens Tom.“
    Er schaut mich aus seinen zugegebenermaßen einfach nur wunderschönen braunen Augen offen an und streckt mir lässig die rechte Hand entgegen, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass jetzt langsam auch mal irgendwas von mir kommt.
    Idiot. Denkt er etwa wirklich, ich weiß nicht wie er heißt? Es ist seit letztem Sommer doch praktisch ein Ding der Unmöglichkeit, ihn und seine elendige Band NICHT zu kennen!

    Tokio Hotel. Meine Assoziation mit dieser Band läuft zwangsläufig auf Millionen oberpeinlicher hysterisch herumkreischender Teenager, einen unglaublichen Charterfolg nach dem anderen und nicht enden wollende Lobeshymnen hinaus.
    Eine Teenieband, auf die Deutschland nur zu warten gescheint hat, bestehend aus vier aus Magdeburg stammenden Jungs zwischen 17 und 19 Jahren. Ich könnte jetzt sogar noch hinzufügen, dass Sänger und Gitarrist Zwillinge sind- von denen letzterer übrigens gerade höchstpersönlich vor mir steht- oder dass sie im Moment alle vier keine Freundin haben.
    Und das, obwohl ich mich kein Stück mit dieser Band befasst habe. Man kommt einfach nicht an ihnen vorbei. Es ist zwecklos.

    „Und... besitzt du auch so was.. wie einen Namen?!“, werde ich durch seine durch den Stimmbruch mittlerweile recht tief gewordene Stimme zurück in die Realität geholt. Argh, am liebsten würde ich mich einfach nur augenblicklich in Luft auflösen- der hält mich inzwischen doch bestimmt für die letzte Vollidiotin!!

    „Ähh ja klar.. Sarah.“, gebe ich schnell zurück und greife zögernd nach seiner Hand.
    Es ist doch wirklich nicht zu fassen. Dieser Kerl bringt es tatsächlich fertig, dass ich mich hier schlimmer aufführe als jede 12jährige!
    Und dabei ist er gerade mal so alt wie ich. Jungs in diesem Alter sind in der Regel doch nichts weiter als sich absolut peinlich aufführende Oberaffen, für die ich nicht mehr übrig habe als ein mitleidiges Lächeln!
    Was zum Teufel passiert hier gerade??

    Und zu meiner absoluten Schande muss ich gestehen, dass es auch nicht unbedingt zur Beruhigung meines ohnehin schon Purzelbäume schlagenden Hormonhaushalts beiträgt, als mein Gegenüber mich daraufhin ohne jegliche Vorwarnung einfach an sich zieht und mir ein schlichtweg tödliches „Sehr erfreut!“ ins Ohr haucht.

    Als er mich wieder loslässt, huscht ein kurzes, wissendes Lächeln über sein Gesicht. Wahrscheinlich spricht mein Gesichtsausdruck gerade Bände. Oh Gott, es ist so schrecklich demütigend!

    „Kann ich dich auf ’nen Drink einladen?“
    Mein Blick bleibt wortlos an seinem perfekten Mund hängen, an dem sich dort seitlich links befindenden silbernen Ring, mit dem er gerade langsam und absolut berechnend herumspielt.
    Es ist aussichtslos. Ich bin seinem elendigen Charme vollkommen schutzlos ausgeliefert..

    Keine zehn Minuten später sitze ich mit dem ungefähr tausendsten Cocktail für diesen Abend dicht neben ihm in der hintersten Ecke des sogenannten V.I.P. Bereichs.



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 31.03.2007, 18:20


    hii^^
    also ich find deine ff bis jetzt echt suppiii
    geiler schreibstil ^^
    mach gaaanz schnell weiter *g*



    Re: Anders als geplant

    marie. - 31.03.2007, 18:45


    aww thx <3

    *

    Es ist bereits gegen halb fünf, als Tom plötzlich ziemlich deutlich von einem der uns ständig mit Argusaugen überwachenden Bodyguards darauf aufmerksam gemacht wird, dass für den kommenden Tag „eine Reihe wichtiger Termine“ anstehen und es jetzt wirklich „Zeit fürs Bett“ ist.
    Ich kann mir ein breites Grinsen nur schwer verkneifen, als mein Gegenüber daraufhin peinlich berührt die Augen verdreht. „Ja, gleich Mann!“, knurrt er genervt in Richtung Anstandswauwau und wendet sich mit leicht verlegenem Lächeln wieder mir zu.

    Er senkt seinen Blick und spielt eine Weile lang unschlüssig mit dem weißen Schweißband an seinem rechten Unterarm herum.
    „Tja, sieht wohl so aus, als würde die Pflicht rufen..“, murmelt er dann ohne mich anzusehen und kommt mir im nächsten Augenblick so unerwartet so unglaublich nah, dass ich für einige Sekunden instinktiv die Luft anhalte und allen Ernstes fürchte, auf der Stelle einen Herzstillstand erleiden zu müssen.
    „Gib mir deine Nummer!“, haucht er kaum hörbar dicht an meinem Ohr, nur um mir gleich darauf wieder einen viel zu intensiven Blick aus seinen Wahsinns-Augen zu schenken.

    Ich schlucke und schaue Tom eine Weile lang einfach nur an. Ehrlichgesagt habe ich das die vergangenen paar Stunden so ziemlich die meiste Zeit getan. Schrecklich peinlich, ich weiß. Aber wahr.
    Er hat für einen Jungen einfach ein so unglaublich hübsches Gesicht. Vor allem an seinen mandelförmigen rehbraunen Augen mit den sanft geschwungenen langen Wimpern kann ich mich einfach nicht satt sehen.
    Und nur zu gut kann ich mittlerweile nachvollziehen, weshalb ihm halb Deutschlands weibliche Jugend derzeit zu Füßen liegt. Er scheint schlicht und ergreifend perfekt.

    Ich schaue ihm über die Schulter während er meine Nummer in seinem Handy einspeichert, genieße jedes kleine bisschen dieser Nähe und verbiete mir in diesem Moment knallhart jeglichen Gedanken an die Realität.
    Dass er sich niemals bei mir melden wird, weil er dieses Spiel jeden Abend mit einer anderen spielt. Dass es für ihn absolut bedeutungslos ist, während ich längst dabei bin, ihm restlos zu verfallen.
    Und genau darum möchte ich einfach nur diesen Augenblick genießen. Weil meine Vernunft mir sagt, dass er nicht wieder kommen wird.

    „Mit wem bist du hier?“, will Tom etwas angespannt von mir wissen, nachdem der überaus freundliche Securitytyp bereits das zweite Mal zum Gehen gedrängt hat. Und wirklich erst dann denke ich wieder an Jenna und Caro. Dass ich sie das letzte Mal gesehen habe, ist inzwischen schon etwas über vier Stunden her.
    Mit einem Anflug von Panik krame ich in meiner Handtasche nach dem Handy.
    ‚10 Anrufe in Abwesenheit. 2 neue Textmitteilungen.’

    1.00 Uhr, SMS von Caro: ‚Wo bist u?’
    3.59 Uhr, SMS von Jenna: ‚sind jetz. Im hotel, wo steckst Du!’

    „Ähm.. meine Freundinnen sind wohl schon zurück ins Hotel...“, nuschle ich reumütig, nachdem ich das Handy wieder zugeklappt habe.
    „Alles klar, wir fahren dich. Stellt doch kein Problem dar, oder Mike?!“, erwidert Tom sofort und erhebt sich von seinem Platz. Er klopft seinem persönlichen Beschützer einmal kumpelhaft auf die Schulter und aus irgendeinem Grund lässt mich der Blick, den mir besagter Mike daraufhin zuwirft, vermuten, dass er mich schon jetzt nicht besonders gut leiden kann.
    „Absolut nicht.“, bringt der personifizierte Schrank mit verbissenem Gesichtsausdruck hervor und gibt irgendwelche wichtigen Anweisungen in seinen Walkie Talkie.

    „Was ist mit den anderen?“, wendet sich Tom an Mike, während wir zu viert (denn Mike bekam am Ausgang zusätzliche Verstärkung von „Jay“) den Club durch den Hinterausgang verlassen.
    Ich komme mir fast vor wie in einem Fernsehkrimi. Die beiden Typen halten Tom und mich dicht bei sich, während sie im Sekundentakt die Umgebung mit ihren Augen abchecken.
    „Sind im Hotel. Bill und Gustav vor zwei Stunden, Georg vor einer halben.“, ist die knappe Antwort von Schrank Nummer 1. „War Georg allein?“, will Tom sofort breit grinsend wissen, bevor er nach mir in den schwarzen Van klettert. „Nein, er hatte Begleitung.“ Ich presse meine rechte Hand fest vor den Mund um nicht lauthals loslachen. Man kann es doch auch wirklich übertreiben!

    Nachdem sich der Van in Bewegung gesetzt hat, beginnen die beiden sich vorn befindenden Schränke sofort eine angeregte Diskussion über irgendetwas, während Tom und ich hinten sitzen und schweigen.
    Ich starre stur aus dem Fenster, versuche die langsam in mir aufsteigende Enttäuschung weitestgehend zu ignorieren und mir einzureden, dass es so im Grunde das Beste ist.
    Es will mir natürlich nicht gelingen.

    „Wir sind gleich da.“, kommt es plötzlich völlig unerwartet von nebenan und noch bevor ich irgendwie darauf reagieren kann: „Wir sollten die verbleibende Zeit definitiv sinnvoller nutzen!“
    Im selben Moment wird mein Gesicht sanft, aber bestimmt nach rechts gedreht und dann spüre ich nur noch Toms unglaublich weiche Lippen auf meinen.
    Mein Gott, machte mich seine pure Anwesenheit gerade schon fast wahnsinnig, bringen mich seine Küsse regelrecht um den Verstand. Von mir aus könnte diese Fahrt ewig dauern.

    Tut sie aber natürlich nicht.
    „Da wären wir.“, werde ich durch Mikes Stimme unsanft zurück in die Realität geholt. Er steht bereits in der geöffneten Schiebetür und deutet ungeduldig auf seine Armbanduhr.
    „Können wir dann, Fräulein?!“ Ich nicke verwirrt, greife blind nach meiner Handtasche und möchte aufstehen. Doch Tom hält meine Hand fest.
    „Ich ruf dich an!“, sagt er leise als ich mich fragend noch einmal zu ihm drehe und schaut mir direkt in die Augen. Offen. Ehrlich.

    Und dennoch verbiete ich mir selbst, so naiv zu sein und wirklich an das zu glauben was er gerade gesagt hat.

    „Sie brauchen aber wirklich nicht mitzukommen!“, versuche ich draußen Schrank Nummer 2 verzweifelt klarzumachen, dass ich auf dem Weg vom Van bis ins Hotel schon nicht entführt werde, doch es ist zwecklos: Erst als ich an der Rezeption meinen Zimmerschlüssel in der Hand halte, empfindet Jay meine Sicherheit als ausreichend gewährt und verschwindet wieder nach draußen.
    Ich verfolge jeden seiner Schritte wie durch einen Schleier, wie er in den Van steigt und dieser daraufhin außer Sichweite fährt.
    Tja, das war’s dann wohl.



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 31.03.2007, 18:51


    geiiill <3
    weiter!



    Re: Anders als geplant

    babe - 01.04.2007, 11:38


    so ich hab mir das jetzt mal durch gelesen und ich finde es ja ma echt cool!! :-D


    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    KitTtyToM - 01.04.2007, 12:05


    Hey,
    sehr gut geschrieben! :wink:



    Re: Anders als geplant

    marie. - 01.04.2007, 13:54


    wow das freut mich voll, dankeschön :heart:

    *

    Ich werde wach, weil jemand partout nicht damit aufhören will, unsanft an meiner Schulter herumzurütteln.
    Ich blinzle einmal verschlafen und im selben Moment ertönt Jennas Stimme direkt neben meinem Ohr. „Sie kommt zu sich!!“ Ich glaube manchmal, sie guckt eindeutig zu viel Emergency Room.
    Als ich mich jedoch noch einmal auf die andere Seite drehen möchte, sinke ich nur kraftlos wimmernd zurück in die Kissen. Scheiße, hab ich einen Kopf!!
    „Hey, aufwachen! Weißt du eigentlich wie spät es ist?“ Dieses Mal ist es Caros Stimme, und zwar durch einen fünfhundertfachen Verstärker.

    Ich ziehe mir resigniert die Decke über den Kopf, doch diese Ruhe hält wie erwartet nicht lange vor. „Da, trink das. Wir müssen in einer Stunde hier raus sein, Süße!“
    Jenna hält mir mit besorgtem Blick ein Glas unter die Nase. Oh Gott, bloß nicht. Ich fürchte, ich muss auf der Stelle kotzen, wenn ich jetzt irgendetwas zu mir nehme.

    Letzten Endes nehme ich die zwei Aspirin nach langem Zureden dann aber doch und fühle mich danach auch halbwegs dazu im Stande, aufzustehen und erst mal zu duschen.
    Jenna und Caro lauern schon ungeduldig vor der Badezimmertür, als ich zwanzig Minuten später mit noch nassen Haaren und fertig angezogen wieder herauskomme.
    Ich frage mich allen Ernstes, wie die beiden es fertig bringen können, heute so erschreckend fit zu sein. Denn obwohl sich mein Kopf inzwischen wieder einigermaßen normal anfühlt, mir ist so schrecklich übel, dass ich fürchte, mich jeden Augenblick übergeben zu müssen.

    „Und jetzt wollen wir alles wissen!!“, befiehlt Jenna und ich werde entschlossen zum Bett geschoben.
    Ich starre völlig emotionslos in die neugierigen Gesichter meiner besten Freundinnen. Oh bitte tut mir das nicht an. „Was denn wissen?“, starte ich einen verzweifelten Versuch.
    Caro stöhnt genervt auf. „Süße, du bist auf einmal spurlos verschwunden, kommst erst irgendwann morgens zurück ins Hotel.. Uns kannst du doch nichts vormachen- du hattest ’nen Kerl!“ Jenna nickt dazu eifrig mit dem Kopf. „Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!!“

    Ich lasse kraftlos meine Schultern sinken. Ich hatte es so sehr gehofft. Dass ich einfach aufwachen und mich an nichts mehr erinnern würde.
    Doch die Realität sieht leider vollkommen anders aus: In meinem Kopf nichts als dunkelblonde Dreadlocks, Lippenpiercings, viel zu große Klamotten und wundervolle rehbraune Augen. Es ist nicht auszuhalten.

    Mit einem Mal bekommt Caro tellergroße Augen. „Du hast die Wette gewonnen??“
    Es ist mehr eine Feststellung als eine Frage und schlagartig wird mir bewusst, dass sie Recht hat.
    Ich habe die alberne Wette, und damit Ben, tatsächlich gewonnen. Und es könnte mir ehrlichgesagt nicht gleichgültiger sein.

    „Wer war es?? Jetzt spuck’s schon aus, verdammt!!“
    Langsam aber sicher werden die beiden wirklich ungeduldig- Jenna ist kurz davor, mich an den Schultern zu packen und so lange zu schütteln, bis ich endlich mit der Sprache rausrücke. Ich kenne diesen Blick nur zu gut.
    Und sehe ein, dass es zwecklos ist.
    Ich gebe mich geschlagen. Erzähle ihnen alles, jedes kleine, noch so unwichtige Detail. Weil ich es nicht aushalte, es in mich hineinzufressen. Weil es absehbar ist, wie sie reagieren werden. Weil ich es an ihrer Stelle genauso tun würde.

    „Tokio Hotel?? Diese peinliche Kindergartenband???“
    Ich weiß, wie meine besten Freundinnen zu dieser Band stehen. Nämlich genau so wie ich zu ihr stand. Vor diesem Abend. Bevor ich Tom kennen gelernt habe.
    Ich nicke, ohne die beiden anzuschauen.
    „Na dann.. Glückwunsch.“, murmelt Caro und zieht mit vielsagendem Blick die rechte Augenbraue nach oben. Ich ringe mir ein müdes Lächeln ab. Oh ja, auch ich bin stolz auf mich. Hast du ganz toll hingekriegt, wirklich.

    Eine halbe Stunde später haben wir ausgecheckt und steigen mit unserem Gepäck in das Auto von Caros Mum. Sie möchte natürlich alles ganz genau wissen und wir bestätigen mit unserem knappen Bericht pflichtbewusst ihre naive Elternvorstellung einer „Party“.
    Doch ich beteilige mich kaum an dem Gespräch, schweife schnell mit meinen Gedanken ab. Durch die Fensterscheibe verfolge ich am Zebrastreifen ein paar Jungs in weiten Baggys, bis sie außer Sichtweite sind.
    Was er wohl gerade macht?



    Re: Anders als geplant

    marie. - 01.04.2007, 13:57


    Meine Eltern sind glücklicherweise übers Wochenende mit Freunden zum Segeln gefahren und so bleibt mir fürs Erste jede weitere Konversation über die Party erspart, als ich kurz darauf die Haustür aufschließe.
    Doch bereits nach ein paar Minuten wird klar, dass sich die mir sonst so vertraute Stille in unserem großen Haus heute als mindestens genauso unbrauchbar erweist:
    Ich irre vollkommen rastlos hin und her, öffne fahrig den Kühlschrank, nur um ihn gleich darauf wieder zu schließen, nehme wahllos irgendwelche Gegenstände in die Hand und lege sie im selben Moment wieder zurück.
    Kurz: Ich bin absolut unfähig, auch nur einen einzigen Gedanken zu fassen, der sich nicht um Tom dreht.

    Nachdem ich als Krönung des Ganzen fast einen gesamten Liter Milch auf dem Küchentisch verschüttet habe, gebe ich mich schließlich geschlagen.
    Ich finde mich mit der Tatsache, dass ich an diesem gottverdammten Tag wohl absolut gar nichts auf die Reihe kriegen werde, ab und lasse mich entnervt vor den Fernseher fallen.
    Lustlos zappe ich mich durch das wieder mal unfassbar anspruchslose Nachmittagsprogramm, wie erwartet läuft nur absoluter Schwachsinn. Ist ja auch kein Wunder, welcher normaldenkende Mensch hockt um diese Uhrzeit schon freiwillig vor der Glotze?!
    Ich bleibe schließlich bei irgendeiner Schnulze mit Sandra Bullock hängen und heule bei dem superkitschigen Happy End eine gute Stunde später wie ein Schlosshund. Es wirkt unendlich befreiend.

    Erst als das Telefon klingelt, fahre ich erschrocken zusammen und wische mir wütend die verlaufene Wimperntusche weg. Wie tief kann man eigentlich sinken??
    „Hey Süße, ich bin’s!“, ertönt Jennas Stimme gut gelaunt durch den Hörer, nachdem ich mich gemeldet habe.
    „Ich dachte mir, ich seh’ lieber mal nach, ob bei dir alles in Ordnung ist.“ Danke, aber es könnte mir wirklich nicht besser gehen. „Du sahst vorhin nämlich ziemlich.. sei mir nicht böse.. mitgenommen aus!“
    „Boah Jenna, sag mal wundert dich das wirklich?? Ich hatte noch nie so ’nen krassen Kater!“, wettere ich böse, doch meine beste Freundin hat mich längst durchschaut. „Ach komm schon, jetzt tu nicht so, als sei es das erste Mal dass wir ein bisschen gefeiert haben!“
    Ein bisschen gefeiert?! Und das, wo sie doch normalerweise diejenige ist, die zu maßlosen Übertreibungen neigt!

    „Es hat was mit diesem Pseudo-Superstar zu tun, hab ich Recht?“
    Ich hole tief Luft, um sofort aufs Heftigste zu widersprechen, doch stattdessen sinke ich nur kraftlos zurück aufs Sofa. Sie kennt mich einfach zu gut. Ihr etwas vormachen zu wollen wäre wie immer schlichtweg sinnlos.
    „Mann Süße, vergiss ihn! Und zwar auf der Stelle!! Was glaubst du, was du für den bist?? Der zieht die Nummer doch jeden Abend mit ’ner anderen ab!!“ Ich kann förmlich sehen, wie Jenna ihre aufgebrachten Worte mit wilden Gesten untermalt.

    „Was du nicht sagst!“, gifte ich mindestens genauso aufgewühlt zurück. „Aber stell dir vor, ich hab das Ganze nun mal nicht geplant!!“
    Eine Weile lang schweigen wir eisern; es dauert seine Zeit bis sich meine Nerven und Jennas italienisches Temperament einigermaßen beruhigt haben.
    „Schöne Scheiße, was.“, murmelt sie schließlich ein wenig zerknirscht und ich kann nur beipflichtend seufzen. Irgendwie tut es gut, dass sie Bescheid weiß.

    Gegen halb neun höre ich, wie unten die Haustür aufgeschlossen wird und kurz darauf ertönt das wohlbekannte „Wir sind wieder dahaa!“ aus dem Wohnzimmer.
    Ich werfe mir im Badezimmerspiegel einen letzten prüfenden Blick zu, dann steige ich langsam die Treppen vom ersten Stock herunter. Die verräterischen Mascara-Spuren in meinem Gesicht habe ich längst entfernt und auch sonst fühle ich mich bereit für meinen großen Auftritt.
    Und wirklich: Ich führe mich in Gegenwart meiner Eltern auf, als hätte ich die Party meines Lebens hinter mir, lächle ununterbrochen glücklich vor mich hin und meistere jede noch so heimtückische Frage mit Bravour. Vielleicht lag mein Großvater ja doch nicht so falsch mit seiner Aussage, an mir ginge eine großartige Schauspielerin verloren.

    Eine halbe Stunde später verabschiede ich mich dann unter dem Vorwand, noch etwas für die Schule machen zu müssen, nach oben und die beiden sehen mir mit wohlwollenden Blicken hinterher.
    Ja, sie sind unglaublich stolz auf ihre einzige, scheinbar perfekte Tochter. Und ich fühle mich es ihnen einfach schuldig, diese Fassade um jeden Preis aufrecht zu erhalten. Sie tun schließlich so verdammt viel für mich.

    Und genau deswegen werden sie wohl auch niemals davon erfahren, dass ich kurz darauf leise schluchzend in meinem Bett liege, mich schrecklich benutzt fühle und mir dennoch nichts sehnlicher wünsche als wenigstens eine einzige verdammte SMS von ihm.



    Re: Anders als geplant

    KitTtyToM - 01.04.2007, 14:18


    Wirklich fantastisch. Schöner, flüssiger Schreibstil und interessant geschrieben!



    Re: Anders als geplant

    babe - 01.04.2007, 18:03


    oh man das macht sie ja echt fertig das mit tom
    ma gucken ob er sich meldet



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    marie. - 02.04.2007, 11:27


    danke danke ;-*

    *

    „So geht das nicht weiter mit dir, Süße!“, spricht Jenna am Ende der Woche schließlich mit energisch in die Hüften gestemmten Händen ein Machtwort.

    Tom hat sich natürlich nicht gemeldet. Ganze sechs beschissene Tage lang nicht. Von wegen „Ich ruf dich an!“. Für ihn war das wahrscheinlich der reine Standardspruch, den er vor mir schon bei zig anderen abgespult hat.
    Und trotzdem will es mir einfach nicht gelingen, ihn aus meinem Kopf zu bekommen- ganz im Gegenteil: Ich bin mit meinen Gedanken ungefähr 24 Stunden am Tag bei ihm und in einem der absolut nicht mehr zu übertreffenden schwachen Momente habe ich mir sogar die Fan-DVD von gekauft.
    Was das Ganze übrigens nicht gerade verbessert hat.

    „Ich bin mir sicher, dass du morgen noch nicht einmal mehr weißt, wer dieser miese Casanova überhaupt ist!!“, fährt meine beste Freundin euphorisch fort.
    Ich versuche Jenna anzulächeln. Sie hatte es die vergangene Woche weiß Gott nicht einfach mit mir. Jeder noch so liebgemeinte Versuch, mich irgendwie auf andere Gedanken bringen zu wollen, scheiterte schlichtweg kläglich und ich merke ihr deutlich an, dass sie langsam aber sicher mit ihrem Latein am Ende ist.
    Verständlicherweise, ich begreife mich ja schließlich selbst nicht. Ich weiß, wie schrecklich kindisch und naiv mein Verhalten ist.
    Und trotzdem kann ich rein gar nichts dagegen tun. Er ist eben einfach da.

    „Ja, mal sehen.“, gebe ich schließlich undurchsichtig zurück und versuche, Jennas bohrendem Blick auszuweichen. Für mich steht längst fest, dass ich nicht mitkommen werde.
    Die Oberstufenparty im „Millenium“. Eigentlich DIE Party überhaupt, wir haben uns schon seit Wochen darauf gefreut. Erstrangig natürlich wieder mal wegen Ben.
    Doch im Moment könnte mir diese Veranstaltung beim besten Willen nicht gleichgültiger sein, von Ben jetzt mal ganz zu schweigen.

    Jenna gibt sich mit dieser vagen Aussage meinerseits natürlich nicht zufrieden. „Was heißt hier mal sehen?! Du kommst mit und wirst dich verdammt noch mal so richtig amüsieren!!“
    Wer meine beste Freundin kennt, weiß dass das im Grunde nichts anderes als ein Befehl war. Widerspruch unerwünscht beziehungsweise schlichtweg zwecklos.
    Ich seufze tief und überlege mir geschlagenerweise im Geiste schon einmal, was ich anziehen werde.

    *

    Als ich gegen später dann zuhause über meinem superätzenden Geschichtereferat sitze, bin ich mir fast hundertprozentig sicher, dass Jenna irgendetwas im Schilde führt.
    Ich weiß, wie extrem egoistisch sie in manchen Situationen sein kann und ich weiß auch, dass sie langsam endgültig genug hat von dem Trauerkloß, zu dem ihre beste Freundin in den letzten Tagen mutiert ist.
    Mir geht es da im Übrigen nicht anders, aber das dürfte wohl nichts sonderlich Neues darstellen.

    Und ich ahne, was sie vorhat.
    Denn merkwürdigerweise wurde es meine beste Freundin heute partout nicht Leid, mir in einem Fort von Ben vorzuschwärmen.
    Nicht, dass diese Tatsache unter normalen Umständen so furchtbar außergewöhnlich wäre. Wir haben schließlich das gesamte letzte Jahr kaum etwas anderes getan. Doch seit dem letzten Wochenende interessiert mich Ben ungefähr so sehr wie die neue Kollektion von C&A. Nämlich gar nicht.
    Und Jenna weiß das nur zu gut. Deswegen hat das Thema in meiner Gegenwart auch weitestgehend gemieden. Bis auf heute.

    Ich weiß zwar nicht, wie genau ihr Plan aussehen wird, doch eins steht für mich schon jetzt ganz klar fest. Dass er unter gar keinen Umständen aufgehen wird nämlich.
    Das Thema Ben ist für mich schlicht und ergreifend durch, da kann Jenna sich auf den Kopf stellen.
    Fragt sich außerdem, was Caro wohl zu der ganzen Sache sagen würde. Sie verhält sich mir gegenüber seit Samstag nämlich äußerst seltsam und es kommt mir fast so vor, als würde sie mir aus irgendwelchen Gründen krampfhaft aus dem Weg gehen.

    Doch das Ganze erübrigt sich, denn das Schicksal macht meiner besten Freundin an diesem Abend einen fetten Strich durch die Rechnung.



    Re: Anders als geplant

    marie. - 02.04.2007, 11:32


    Kurz nach sieben Uhr klingelt mein Handy. Es ist Jenna.
    „Süße, das mit heute Abend wird nichts.“, knurrt sie unmittelbar nachdem ich mich gemeldet habe.

    Ich presse das Handy fester an mein Ohr und starre ungläubig auf den hellen Parkettboden vor mir. Erst macht sie mich total verrückt wegen dieser Party und jetzt wird es auf einmal nichts??
    „Was meinst du damit?!“, gebe ich perplex zurück und sammle ein paar verstreut in meinem Zimmer herumliegende Kleidungsstücke auf. Als Antwort kommt zunächst nur ein wütendes Schnauben.

    „Ich meine das ganz genau so, wie ich es sage. Es wird nichts. Ich hab Hausarrest.“, erwidert Jenna schließlich gereizt.
    Ich brauche einen Moment, um zu begreifen, was meine beste Freundin da gerade von sich gegeben hat. „Ähh.. du hast bitte was?!“, bringe ich dann, den mit rasanter Geschwindigkeit in mir aufsteigenden Lachkrampf krampfhaft unterdrückend, hervor.
    „Mann, du hast schon richtig gehört. Ich darf heute Abend nicht weg!“

    Ich presse meine Lippen verzweifelt fester aufeinander und wedle mit der freien Hand vor meinem Gesicht herum, um Jennas Laune durch mein lautstarkes Lachen nicht unnötig noch schlechter zu machen. Doch gegen den einen oder anderen Pruster bin ich leider vollkommen machtlos.
    „Verdammt noch mal, das ist NICHT lustig!!!“, keift es daraufhin auch promt durch den Hörer, woraufhin ich mich dann endgültig nicht mehr zurückhalten kann.

    „Tut mir ja.. Leid... Aber das ist einfach so unglaublich... absurd!“, kichere ich mit Lachtränen in den Augen, nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe. „Was um alles in der Welt hast du denn verbrochen?!“
    Es muss auf jeden Fall etwas ziemlich Schwerwiegendes gewesen sein, denn Jennas Eltern sind normalerweise durch nichts so schnell aus der Ruhe zu bringen.
    „Ach.. ich will nicht drüber reden.“, murrt sie bockig. „Viel entscheidender ist doch, dass du jetzt einen weiteren Abend deinem bescheuerten Superstar hinterherheulen wirst und ich rein gar nichts dagegen unternehmen kann!“

    Ha, wusste ich es doch, da war was im Busch! Ich kenne dieses durchtriebene Stück einfach viel zu gut.
    Ich lächle wissend vor mich hin. „Ach, alles halb so wild, Süße. Ich werd den Abend schon irgendwie überstehen- auch ohne dich und deine grandiosen Ideen!“

    Und das soll beim besten Willen keine einfach so dahergeredete Phrase bleiben.
    Keine zwei Minuten nachdem ich aufgelegt habe, beginnt das kleine silberne Ding auf meinem Bett nämlich erneut zu klingeln.

    „Jenna?“, seufze ich genervt in den Hörer- wenn sie jetzt auf einmal doch keinen „Hausarrest“ mehr hat, bekomme ich hier aber wirklich ’nen Anfall!
    - „Äh.. wer?!“
    Moment mal, das ist eindeutig NICHT die Stimme meiner besten Freundin. Das ist überhaupt keine weibliche Stimme, das ist doch... Das kann doch nicht sein, ich meine..
    Oh! Mein! Gott!!!!

    Ich springe panisch vom Bett auf, mein Herz rast wie verrückt, ich bin absolut unfähig, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
    „Hallo??“, erklingt die tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung unsicher erneut.
    Scheiße, ich sollte jetzt vielleicht mal irgendwas sagen. Sonst legt er bestimmt sofort wieder auf und das war’s dann.

    „Ja?!“, bringe ich also krächzend hervor- ich fürchte ernsthaft, jeden Moment einfach nur tot umzufallen zu müssen.
    „Sarah?“ Guter Gott, diese Stimme. Sie allein reicht aus, um ein kaum erträgliches Kribbeln in meinem gesamten Körper auszulösen.
    „Ja.. Wer ist denn da?“, erwidere ich völlig stupide- aber es soll ja schließlich auf keinen Fall der Eindruck entstehen, ich würde seine Stimme sofort unter Tausenden erkennen!

    Ein erleichtertes Aufatmen am anderen Ende der Leitung. „Hey, hier ist Tom. Ich dachte schon, du hättest mir ’ne falsche Nummer gegeben!“
    Aaaah!! Kann mir bitte jemand sagen, dass ich gerade NICHT träume?!
    „Na, wie geht’s dir?“, fährt er locker fort, während ich verzweifelt versuche, so ruhig und gleichmäßig wie möglich zu atmen.
    Sehr gut, und jetzt nach Möglichkeit auch noch antworten. „Mir geht’s..“ TOTAL GEIL!!? „..ganz gut..
    Und dir?“ Warum hast du verdammter Idiot dich nicht gemeldet? Ich wurde die letzte Woche fast wahnsinnig wegen dir!!!

    „Joa.. War ziemlich stressig die Woche, wir hatten ’n paar wichtige Promotermine im Ausland.. Tut mir übrigens Leid, dass ich mich erst jetzt melde..“
    .. Und ich schmelze gerade dahin wie Eis bei 30 Grad im Schatten...
    „.. aber jetzt sind wir übers Wochenende in der Stadt und da wollte ich dich fragen ob du..“
    OH MEIN GOTT!!
    „.. weißt du, ’n Kumpel schmeißt heute Abend ’ne Party im ‚Yellow’..
    Hast du Lust, zu kommen?!“

    Okay, das war’s dann. Mein Herz hat soeben seinen Geist aufgegeben.



    Re: Anders als geplant

    babe - 02.04.2007, 13:10


    TOM! er hat angerufen! ja los jetzt, jetzt musste auch da hin gehen, auch wenn du danach wieder in depressionen verfällst *lach*



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    marie. - 03.04.2007, 11:23


    und weiter geht's ;)

    *

    In meinem Kopf dreht sich alles. „Ich..“, beginne ich, breche dann jedoch ab.

    Natürlich habe ich Lust, was für eine bescheuerte Frage.
    Schließlich hat dieser Kerl es geschafft, mir an einem einzigen lächerlichen Abend komplett den Kopf zu verdrehen.
    Die ganze letzte Woche habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass er sich melden und mich fragen würde. Und jetzt, wo dieser Augenblick tatsächlich gekommen ist, wo es schlagartig kein Traum mehr ist, habe ich auf einmal schreckliche Angst.

    „Geht schon in Ordnung, wenn du was anderes vorhast..“, unterbricht Tom lässig meine Gedanken. Meine Güte, macht der Witze?! Ich glaube, ich würde im Moment so ziemlich alles und jeden für ihn stehen lassen..
    Nervös streiche ich mir ein paar widerspenstige Haarsträhnen hinters Ohr. „Nein, ich hab nichts anderes vor. Es ist nur...“
    Wenn ich jetzt zusage, bin ich ihm ausgeliefert. Endgültig. Das letzte bisschen Schutz fiele mit dieser Entscheidung von mir ab.
    Diese Tatsache wurde mir in den letzten Sekunden schmerzlich bewusst.

    Ich denke an Jennas Worte. Sie hat so verdammt Recht. Für ihn ist es höchstwahrscheinlich nichts im Vergleich zu dem, was es für mich ist.
    Es wird nicht gut gehen. Auf gar keinen Fall. Es wird mich kaputt machen.

    Und doch schaffe ich es in diesem Moment einfach nicht, vernünftig zu sein.
    „Ich komme.“ Meine Finger krallen sich krampfhaft in der Lehne meines Schreibtischstuhls fest.

    „Geil, das freut mich!“ Ich sehe sein unwiderstehliches Grinsen vor mir, seine schönen geraden Zähne, den perfekt ins Gesamtbild passenden silbernen Stecker in seiner Lippe. Allein der Gedanke, ihn wiederzusehen bereitet mir weiche Knie und noch viel mehr als das.
    Ich lausche atemlos seinen Worten, während Tom mir erklärt, an welchem Eingang des Clubs einer seiner Bodyguards auf mich warten und ins „Yellow“ bringen wird.

    Dann ertönen im Hintergrund auf einmal laute Stimmen und ich höre, wie er mit irgendjemandem redet. Hört sich schwer nach seinen Bandkollegen an.
    „Sorry, aber ich muss jetzt Schluss machen, wir treffen uns gleich mit unserer- boah, Alter verpiss dich!!“
    Durch den Hörer dringen für einen kurzen Moment undefinierbare Geräusche- es klingt fast, als würde er sich mit jemandem.. prügeln?!
    „-mit unserer Managerin. Wir sehen uns später- ich freu mich!“ Seine Worte werden von ausgelassenem Gegröle begleitet.

    Doch mich kann gerade nicht einmal mehr das unglaublich peinliche Verhalten von einem Haufen pubertierender Jungs abschrecken. Er hat angerufen. Und ich werde ihn sehen. In weniger als drei Stunden.
    Selig lächelnd lasse ich mich auf mein Bett fallen.



    Re: Anders als geplant

    marie. - 03.04.2007, 11:32


    Mein Herz klopft mir bis zum Hals, als ich gegen zehn Uhr aus dem Taxi vor dem „Yellow“ steige. Nervös fahre ich mir durch die langen Haare, am liebsten würde ich auf der Stelle einfach wieder nach Hause fahren.
    Doch zum Kneifen ist es inzwischen wohl eindeutig zu spät- und außerdem wäre das wirklich eine unfassbare Verschwendung meines stundenlangen Stylings.

    Vor dem Haupteingang des Clubs steht eine kleine Gruppe Mädchen in ungefähr meinem Alter, die aufgebracht mit einem der Securities herumdiskutieren. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass sie Tokio Hotel Fans sind.
    „Vergiss es, da kommen nur geladene Gäste rein!“, meint eines der Mädchen leicht von oben herab zu mir, als ich mich ihnen nähere. Ihre Unterlippe prägt der selbe silberne Stecker wie die von Tom, sie trägt einen Kapuzenpullover der Band und in der Hand hält sie mehrere Poster.
    Ich ziehe als Antwort nur perplex meine rechte Augenbraue nach oben, dann kämpfe ich mich unter den bohrenden Blicken der Gruppe tapfer nach vorn zu einem der Bodyguards.
    Ich nenne meinen Namen, woraufhin er nickt und etwas in seinen Walkie Talkie brummt.

    Keine anderthalb Minuten später erscheint Jay, der mir schon von der Aftershowparty im „stelle“ bekannte personifizierte Schrank Nummer 2, und bringt mich, vorbei an den inzwischen wirklich mehr als bescheuert aus der Wäsche guckenden Hühnern, direkt zum V.I.P. Eingang.
    Und ohne auch nur das geringste bisschen eingebildet klingen zu wollen, ich genieße diesen Moment in vollsten Zügen.

    „Die Jungs geben gerade noch ein Interview, aber sobald sie fertig sind, ist Tom bei dir.“, meint Jay, nachdem wir den Eingang passiert haben.
    Das „Yellow“ ist nicht übermäßig groß, die Einrichtung weitestgehend in weiß gehalten, es läuft House in einer angenehmen Lautstärke. Der Club ist nach meinem Geschmack so ziemlich das, was ich als annährend perfekt bezeichnen würde.
    „Da hinten ist die Tanzfläche, da drüben die Lounge. Und wenn du was trinken willst, wendest du dich einfach ans Personal. Sollte sonst irgendwas sein, ich bleib die ganze Zeit in der Nähe.“

    Ich starre den 2-Meter-Mann einen Moment lang verständnislos an- hat er gerade wirklich gesagt, er bleibt die ganze Zeit in der Nähe?! Verwechselt der mich jetzt schon mit seinen Superstar-Schützlingen oder was?
    Doch noch bevor ich irgendetwas darauf erwidern kann, hat Jay sich auch schon in eine der hinteren Ecken des Raums verzogen und mich einfach wie bestellt und nicht abgeholt stehen gelassen.
    Na schönen Dank auch!!

    Mich nach außen hin so selbstsicher und gelassen wie nur irgend möglich gebend, stolziere ich nach dieser schrecklich ernüchternden Abfuhr meines neuen persönlichen Leibwächters erst mal hocherhobenen Hauptes in Richtung einer der rettenden Hocker an der Bar.
    Mit einer eisgekühlten Cola light in der Hand verschaffe ich mir dort unauffällig einen ersten Eindruck über das Publikum des Clubs.

    Wie schon bei der Aftershowparty im „stelle“ entdecke ich unter den Gästen erschreckend viele bildhübsche, mit einem Hauch von Nichts bekleidete Mädchen.
    Man braucht bei Weitem kein Genie zu sein, um zu erkennen, aus welchem Grund sie hier sind.
    Sie wollen genau dasselbe, was all die kreischenden Mädchen vor dem Club wollen. Mit dem kleinen Unterschied, dass diese Mädchen hier eine reelle Chance auf Erfolg haben.
    Nämlich bestenfalls heute Abend eines der Bandmitglieder auf sein Hotelzimmer zu begleiten.
    Und ich glaube, ich brauche nicht wirklich noch zu erwähnen, dass ich zumindest bei einem der vier Jungs im Moment eindeutig was dagegen einzuwenden hätte.

    *

    Ich starre gerade zum ungefähr hundertsten Mal an diesem Abend auf die kleine silberne Armbanduhr an meinem linken Handgelenk, als Jay plötzlich völlig unvermittelt wieder hinter mir auftaucht. Na, der hat ja vielleicht Nerven- mich erst eiskalt abservieren und mutterseelenallein stehen lassen und dann auf einmal wieder ankommen wollen!
    „Die Jungs werden den Club in Kürze erreichen, soll ich dich schon mal rüber bringen?“, will er mit wichtiger Miene von mir wissen und binnen weniger Sekunden rast mein Herz sofort wieder wie wild.
    Was auch immer sich hinter dem geheimnisvollen Wort „rüber“ verbergen mag- scheint ganz so, als würde es jetzt ernst werden.

    Ich atme noch einmal tief durch, dann nicke ich dem personifizierten Schrank entschlossen zu, erhebe mich langsam und folge ihm daraufhin auf leicht wackeligen Beinen in die durch einige lange weiße Vorhänge abgetrennte Lounge, wo noch mehr dekorativ herumsitzende Groupies auf uns warten.

    Meine Güte, wenn Jay jetzt wieder vorhat, mich einfach allein hier stehen zu lassen, ist es gut möglich, dass er wirklich besser gleich mal „in der Nähe" bleibt- denn diese ausgehungerten Models scheinen mich mit ihren Blicken geradezu töten zu wollen.
    Doch zu meiner großen Erleichterung öffnet mein persönlicher Leibwächter, wieder irgendwelche wichtigen Dinge in seinen Walkie Talkie brummend, am Ende des Raumes eine große weiße Tür mit der Aufschrift „PRIVAT“ und hält sie für mich auf.
    Und was mich dahinter erwartet, lässt mich für einen kurzen Moment wirklich die Luft anhalten.

    Es kommt mir vor, als hätten wir durch die von außen so unscheinbar wirkende Tür einen zweiten, wenn auch sehr viel kleineren Club betreten: Die gleiche, fast ausschließlich in weiß gehaltene stilvolle Einrichtung mit den edlen Ledersofas und langen Vorhängen, einer Bar und Tanzfläche- es läuft sogar der exakt selbe Sound.
    Das Einzige, in dem sich die beiden Räume voneinander zu unterscheiden scheinen, ist, dass sich hier vielleicht allerhöchstens 50 Menschen aufhalten, während es drüben bestimmt dreimal so viele waren.

    „Wo sind wir denn hier gelandet?“, wende ich mich völlig perplex an den Schrank an meiner Seite, doch der grinst nur vielsagend. „Hier findet die eigentliche Party statt.“, ist seine knappe Antwort und nachdem er im selben Moment irgendwelche bestimmt wieder mal höchst wichtigen Informationen über seinen Walkie Talkie empfangen hat: „Du entschuldigst mich!“
    Und schon stehe ich erneut vollkommen allein da. Mit dem kleinen Unterschied, dass es dieses Mal nicht lange dabei bleiben soll.

    Dank meiner elenden Schusseligkeit habe ich keine zwanzig Sekunden später nämlich bereits schon wieder Gesellschaft.
    Auch wenn ich in diesem Fall eindeutig das Alleinsein vorgezogen hätte.



    Re: Anders als geplant

    babe - 03.04.2007, 12:14


    wer den?? tom?? ne glaub ich ja ma net



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    süßehexe - 04.04.2007, 14:12


    hey.. du hast ne neue Leserin.. :)
    Die FF ist klasse...
    ich hab grad alles durchgelesen und..
    ach ich bin begeistern.. :)

    toller schreibstil und sonst
    auch alles klasse....

    würde mich freuen, wenns bald
    weiter geht, denn ich bin jetzt
    auch neugierig geworden, wer
    denn nun zu ihr kommt...

    lg
    jenny



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 04.04.2007, 16:19


    süße!
    du stellst sie sogar online O___o
    ich glaubs nicht!!
    werds mir gleich abspeichern und nochmal von anfang an durchlesen...
    nach der laaaangen pause die du hattest^^ xD
    *hach* freut mich seeeeeeehr dass dus endlich geschafft hast wieter zu schreiben...

    <33



    Re: Anders als geplant

    marie. - 04.04.2007, 18:37


    aww dankeschön <33
    sternchen: *lol* ja die pause war echt ganz schön lang, aber besser spät als nie oder?! :-D

    *

    - „Verdammte Scheiße, hast du keine Augen im Kopf oder was??“

    Ich starre fassungslos und wie gelähmt zwischen dem wohl ehemals weißen Shirt direkt vor meiner Nase und meinem fast vollständig darauf entleerten Glas hin und her.
    „Das.. tut mir Leid. Ich..“ Wütend unterbricht der aufgebrachte Besitzer des eindeutig nicht gerade vom Grabbeltisch stammenden Kleidungsstücks mein erbärmliches Gestammel. „Fuck, das Shirt war sauteuer!! Kannst du nicht aufpassen, wohin du läufst?!“
    Ich versuche verzweifelt, irgendetwas darauf zu erwidern, doch mein Gegenüber funkelt mich aus seinen fast schon schwarzen Augen so unglaublich verachtend an, dass mir jedes meiner noch so jämmerlichen Worte der Verteidigung einfach nur kläglich im Halse stecken bleibt.

    „Wie kommst du überhaupt hier rein, Fans haben hier wirklich absolut nichts verloren!“, setzt er, sich inzwischen komplett in Rage geredet, noch einen drauf. Und das reicht. Endgültig.

    Mir platzt der Kragen. Denn auch wenn ich mir nur zu gut darüber im Klaren bin, wen ich da gerade vor mir habe, und dass ich damit nach einem eiskalten Rausschmiss aus dem Club geradezu bettle- so lasse ich mich nicht behandeln. Von keinem.
    Und schon gar nicht von irgendeinem dahergelaufenen, offenbar größenwahnsinnig gewordenen Typen mit verirrtem Mode- und Musikgeschmack.
    Da kann er der Kopf der momentan erfolgreichsten Band Deutschlands sein so lange er will!

    „Ich hab zwar noch nicht einmal die geringste Ahnung, wie du auf die vollkommen absurde Idee, ich könnte auch nur annähernd so was wie ein Fan von dir oder deiner beschissenen Band sein- aber es war verdammt noch mal keine Absicht!! Ich hab dich einfach nicht gesehen und mich ja wohl auch bei dir dafür entschuldigt. Wenn du aber echt so ein kleinkariertes abgehobenes Arschloch bist, das aus solchen lächerlichen Kleinigkeiten gleich ein riesen Drama machen muss, bist wirklich einzig und allein du derjenige, der einem Leid tun muss- und das nicht zu knapp!!“

    Ich schlucke, mein Herz rast. Ich wünschte, Jenna wäre jetzt hier und könnte mich sehen. ‚Du lässt dir einfach immer viel zu viel gefallen!’ Ha, von wegen!!
    Wenn das mal keine 1a Ansage war, weiß ich auch nicht.

    Während meinen Worten habe ich keine einzige Sekunde lang den Blick von ihm gelassen, auch jetzt starre ich ihm nach wie vor direkt ins Gesicht. Aufgebracht, voller Hass. Warte auf eine Reaktion von ihm. Irgendeine.

    Doch diesen Gefallen tut er mir nicht. Sein Gesichtsausdruck ist völlig ausdruckslos, fast schon gelangweilt. Und ich muss zugeben, dass mich diese Tatsache enttäuscht- ja fast schon verletzt.
    Dass er wirklich so sehr über der ganzen Situation zu stehen scheint, dass es ihm so vollkommen egal ist, was ich ihm da gerade an den Kopf geworfen habe.

    - „Was geht denn hier ab?!“ Ich fahre erschrocken herum und schaue direkt in Toms Gesicht. Sein Blick wandert irritiert und leicht misstrauisch zwischen mir und meinem Gegenüber hin und her.
    Seinem verdammten Zwillingsbruder.



    Re: Anders als geplant

    rose&tom - 04.04.2007, 18:45


    also ich hab jetzt mal beschlossen mich auch zu melden...hab heute erst die ganzen teile gelesen die du schon gepostet hast und ich muss sagen ich bin echt begeistert...du hast echt nen guten schreibstil und das ganze gefällt mir bis jetzt ziemlich gut...das einzige was ich zu "bemängeln" habe ist dass ich (entweder ich habs überlesen oder du hast es nicht geschrieben^^)nicht weiß in welcher stadt sarah wohnt bzw. in welcher sie sich gerade befinden (sorry falls ichs übersehen hab)...und es ist eigentlich gar nicht so schlimm interessiert mich nur *fg*
    also freu mich schon auf den nächsten teil und ich werd auf jeden fall weiterlesen
    Lg



    Re: Anders als geplant

    marie. - 04.04.2007, 18:49


    „Tom..“, beginne ich verzweifelt, doch der Versuch, in meinem Schockzustand irgendetwas auch nur halbwegs Sinnvolles von mir geben zu wollen, scheitert kläglich.
    Resigniert senke ich meinen Blick.

    Eine ganze Woche lang macht mich dieser Typ fast wahnsinnig und als er dann endlich anruft und wir uns wiedersehen, gerate ich ausgerechnet aufs Übelste mit seinem Bruder aneinander.
    In wahrscheinlich allerspätestens fünf Minuten werde ich wieder draußen vor dem Club bei all den kreischenden Fans stehen. Und ihn nie wieder sehen.
    Warum muss so was eigentlich immer mir passieren??

    „Kann mir vielleicht mal einer ’ne Antwort geben??“, unterbricht Tom in diesem Augenblick ungewohnt heftig mein Selbstmitleid. „Bill?!!“ Sein Blick ist jetzt direkt auf seinen Zwillingsbruder gerichtet, eine Weile lang starren die beiden sich wortlos an. Aufgebracht und verunsichert der Eine, gelangweilt und fast schon abweisend der Andere.
    Eineiige Zwillinge. Auf den ersten Blick spricht einfach rein gar nichts für diese Tatsache.

    Bills fast schulterlangen, schwarzgefärbten Haare sind wild gestylt, der fransig geschnittene Pony hängt ihm verwegen in die Stirn und verdeckt teilweise die Sicht auf seine unglaublich intensiven, schwarz mit Kajal umrandeten Augen.
    Er wirkt zerbrechlich, fast schon feminin- es ist schwer zu sagen, ob es an seinem für einen Jungen extrem zierlichen Körperbau liegt, obwohl er größer als sein Bruder ist oder an dem extravaganten Styling.
    Er trägt neben dem elenden, ursprünglich weißen Designerteil eine enganliegende zerrissene Jeans, die so verboten tief sitzt, dass seine hervorstehenden Hüftknochen und ein Teil seiner schwarzen Boxershorts zum Vorschein kommen, aus dem Saum ragen Cowboystiefel. Außerdem trägt er mehr Accessoires auf einmal als ich in einer ganzen Woche: Seine dünnen Arme und den schlanken Hals zieren diverse Ketten und Lederarmbänder, die Fingernägel sind schwarz lackiert.
    Wie Tom ist er gepierct- ein schwarzer Ring prägt seine rechte Augenbraue und beim Sprechen blitzt eine silberne Kugel in seinem Mund. Außerdem weiß ich, dass er im Nacken das Bandlogo von Tokio Hotel als Tattoo trägt. Wie schon gesagt- man kommt nicht an den Kerlen vorbei.

    Und trotz ihres vollkommen unterschiedlichen Stylings ist die Ähnlichkeit der Zwillinge mit einem Mal absolut unverkennbar, wie die beiden so unmittelbar vor mir stehen und sich herausfordernd anfunkeln.
    Denn es sind nun mal die selben wunderschönen Augen, aus denen sie es tun. Die selben, für zwei fast erwachsene Jungen eigentlich viel zu hübschen Gesichter.
    Ich glaube, ohne Bills Make-Up und mit gleicher Frisur wären die beiden kaum zu unterscheiden.

    „Ich höre?!“ Toms Stimme klingt inzwischen fast aggressiv, während er seinen Bruder weiter mit seinem durchdringenden Blick fixiert.
    Ich scheine vollkommen nebensächlich geworden zu sein. Die Situation wird mir zunehmend unangenehm.

    Bill lehnt inzwischen mit verschränkten Armen an der Bar, sein Gesichtsausdruck ist nach wie vor vollkommen gleichgültig. Was würde ich darum geben, um zu erfahren, was gerade in ihm vorgeht..

    „Sag deinen Betthäschen doch in Zukunft einfach, dass sie ihre Augen aufhalten sollen, Bruderherz. Ich pflege meine Klamotten nämlich nicht bei H&M zu kaufen.“, haucht er nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich zuckersüß und verschwindet im nächsten Augenblick, ohne uns auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, hocherhobenen Hauptes in Richtung Ausgang.

    Für einen Moment bleibt mir vor lauter Fassungslosigkeit der Mund offen stehen. Hat er mich gerade wirklich Toms „Betthäschen“ genannt??!
    Für wen zum Teufel hält dieser Kerl sich??

    Tom, der meinen wohl ziemlich eindeutigen Gesichtsausdruck bemerkt, hebt daraufhin nur kopfschüttelnd die Arme. „Tut mir echt Leid, ich hab absolut keine Ahnung was dieser Auftritt da eben sollte. Er führt sich nicht immer so unmöglich auf..“, murmelt er zerknirscht, senkt dann verlegen seinen Blick und schenkt mir im nächsten Moment ein Lächeln, das mich schlagartig alles um uns herum vergessen lässt.
    Oh mein Gott, der Junge ist doch einfach viel zu schön um wahr zu sein!

    Dann macht Tom die paar Schritte, die uns noch voneinander trennen, auf mich zu und nimmt meine Hand. „Ich glaube, wir zwei sollten uns jetzt eindeutig mal 'ne Runde in Ruhe unterhalten..“
    Er haucht mir einen kurzen Kuss auf die Wange und zieht mich dann sanft aber bestimmt in Richtung Lounge.
    Und ich habe absolut nichts dagegen einzuwenden.



    Re: Anders als geplant

    summerdream - 04.04.2007, 20:00


    huuuhuuu *wink* xD

    ich hab jetzt auch mal angefangen deine Ff zu lesen... und die gefällt mir echt guuuuut =)

    ich mag deinen schreibstil *smile* ich find du beschreibst das alles voll toll

    schreib auf jeden fall schnell weiter, ja?! Ich bin nämlich voll neugierig was jetzt passiert...ich freu mich schon voll auf den nächsten teil ...

    ma sehn was bei sarah (?! die hieß doch sarah, ne? :shock: ich kann mir keine namen merken .... sry!!! :oops: ) und tom läuft :lol:

    lg nataliiie



    Re: Anders als geplant

    rose&tom - 04.04.2007, 20:01


    oh je was bill wohl hat...ich vermute mal er ist nicht aus einer laune raus grad so gewesen...da steckt bestimmt was dahinter...und worüber tom sich unterhalten will interessiert mich dann doch *gg*
    ein klasse kapitel immer weiter so
    Lg



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 04.04.2007, 21:08


    ja, besser spät als nie!
    und bei dir ist es seeeehr viel besser so XD
    so heute abend mach ich mich dann mal ans lesen, dass ich wieder aufm neusten stand bin ;)



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 04.04.2007, 23:07


    Hallöchen...,

    habe es jetzt auch geschafft, deine Story zu lesen und ich finde sie einfach nur großartig. Du hast einen tollen Schreibstiel.

    Ich war total erstaunt, dass sich Tom von sich aus gemeldet hat und sie auch wieder sehen will. Und ausgerechnet da muss sie mit seinem Bruder aneinander raten...

    Zitat: „Sag deinen Betthäschen doch in Zukunft einfach, dass sie ihre Augen aufhalten sollen, Bruderherz. Ich pflege meine Klamotten nämlich nicht bei H&M zu kaufen.“

    Aber Bill hat total überreagiert. Der soll sich mal nicht so aufspielen. Böser Bill!

    Zitat: „Ich glaube, wir zwei sollten uns jetzt eindeutig mal 'ne Runde in Ruhe unterhalten..“


    Oh, na jetzt wirds spannend. Bin sehr gespannt, wie die Unterhaltung dann aussehen wird...

    Also schreib schnell weiter. Ich freu mich schon.

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    babe - 05.04.2007, 11:15


    was bill hat das frag ich mich ja ma auch, dem würd ich in der situation auch mal richtig die meinung geigen
    was tom wohl jetzt reden will?



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    marie. - 05.04.2007, 11:18


    whaa seid ihr süß!! damit hätt ich ja wirklich überhaupt nicht gerechnet :oops:
    vielen vielen dank für eure lieben kommentare <33

    rose&tom: nee, ich hab nicht geschrieben, wo sarah wohnt..
    das weiß ich nämlich selbst nicht so genau ;) ^^



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 05.04.2007, 12:30


    aiii < 3
    ich lieeeeep die ff *____*
    w e i t e r ! ! !



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 05.04.2007, 14:30


    aaaw! <3

    ich hab die ff gestern abend im bett fertig gelesen und gott O___o
    ich lieb sie immer noch !!

    dein schreibstil ist unbeschreiblich und lässt sich soo genial lesen.
    hier und da musste ich immer und immer wieder schmunzeln weil jenna teilweiße sooo geniale gedanken hat über ihre freundinnen^^
    köstlich... :)

    ich weiß ja auch wies weitergeht und ich freu mich waaahnsinnig die nächsten kaptel lesen zu können

    go on sweetie <3



    Re: Anders als geplant

    marie. - 05.04.2007, 20:08


    aww dankee :heart:

    *

    Gegen halb elf am nächsten Morgen klingelt es unermüdlich Sturm an unserer Haustür. Da meine Eltern beide arbeiten sind und die Person draußen absolut nicht abzuwimmeln zu sein scheint, stehe ich schließlich tief seufzend auf und begebe mich unwillig nach unten.
    Als ich verschlafen öffne, traue ich meinen Augen kaum: Vor mir steht Jenna.

    „Du? Um diese Uhrzeit?! Ist was passiert?“, begrüße ich sie verwirrt, denn normalerweise ist meine beste Freundin am Wochenende vor Mittag noch nicht einmal ansprechbar. Genau wie ich übrigens. „Kann ich reinkommen?“, ignoriert Jenna meine Fragen gezielt und stolziert im selben Augenblick an mir vorbei ins Wohnzimmer. Ich schließe irritiert die Tür und folge ihr zögernd.

    „Wo warst du gestern Abend?“, will sie ohne Umschweife wissen, nachdem ich mich müde und in meinen Pyjama gekuschelt aufs Sofa habe fallen lassen. Ich schaue sie überrascht an. Wie kommt sie denn jetzt darauf- immerhin war sie es doch, die mich versetzt hat!?
    „Zu Hause..?!“, gebe ich nach kurzem Zögern zurück, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Jenna stößt ein kurzes Lachen aus. „Ach ja?“
    Ich mustere sie fragend. Irgendetwas an der Art, wie sie sich mir gegenüber verhält, verunsichert mich enorm. „Komisch.. Deine Mum meinte nämlich, du wärst ins ‚Yellow’ gefahren..“, fährt meine beste Freundin in diesem Augenblick ungerührt fort und starrt mich triumphierend an.

    Na toll. Aber wer konnte denn schon ahnen, dass sie ausgerechnet bei mir zu Hause anrufen würde? Ich zucke als Antwort also nur kraftlos mit den Schultern und auf Jennas Gesicht breitet sich augenblicklich ein herausforderndes Grinsen aus.
    Und ich gebe es wieder einmal auf, ihr etwas vormachen zu wollen. „Okay okay, es stimmt. Ich war gestern im ‚Yellow’.“, gebe ich matt zurück, ohne sie anzuschauen.
    „Ha!“, entfährt es Jenna böse und ich ziehe perplex meine Augenbrauen nach oben. „Ich hätte es wissen müssen! Du hast dich mit ihm getroffen, hab ich Recht?!“
    Doch ich bekomme ihre letzten Worte nur noch durch eine Art Schleier mit, längst bin ich mit meinen Gedanken wo vollkommen anders..

    Der Abend im „Yellow“ war schlicht und ergreifend perfekt. Nachdem Tom mich mit seinem unbeschreiblichen Lächeln in die Lounge gezogen und wir dort anstandshalber ein wenig Smalltalk geführt hatten, setzten wir erst einmal ausgiebig das fort, was wir nach der Aftershowparty im Van begonnen hatten..

    Allein der Gedanke daran zaubert sofort wieder ein verklärtes Lächeln auf mein Gesicht und Gänsehaut auf meinen gesamten Körper.

    Später lernte ich außerdem die restlichen beiden Bandmitglieder von Tokio Hotel- Gustav, den Bassisten und Georg, den Schlagzeuger - oder war es umgekehrt?! -, kennen, sowie Britta, die Managerin der Jungs.
    Von Toms biestigem Zwillingsbruder fehlte den gesamten restlichen Abend über glücklicherweise jede Spur. Mike meinte später, er wäre ziemlich früh mit "weiblicher Begleitung" zurück ins Hotel gefahren. Ich kann wirklich nur für ihn hoffen, dass seine „Betthäschen“ nicht so ungeschickt sind, wie die seines Bruders.
    Als ich jedenfalls irgendwann heute Morgen selig lächelnd in meinem Bett lag, war mir endgültig klar, dass ich mich verliebt hatte. Absolut rettungslos.
    Aber ist doch wirklich auch wirklich kein Wunder!

    - „Hallo?? Bekomm ich vielleicht mal so was wie ’ne Antwort?!“ Jenna fuchtelt ungeduldig mit ihren Händen vor meinem Gesicht herum, doch dann winkt sie plötzlich genervt ab. „Ach, was frag ich überhaupt noch. Dein Gesichtsausdruck spricht im Grunde Bände.“
    Als Antwort werfe ich meiner besten Freundin nur ein entschuldigendes Lächeln zu. Ich werde mich nicht für das Geschehene rechtfertigen, nicht dieses Mal.

    Ich habe mir geschworen, diesen Abend auf keinen Fall zu bereuen, ganz egal, was passieren wird. Selbst wenn Tom sich nie wieder bei mir melden sollte- es war meine Entscheidung, diesen Schritt zu gehen. Ich allein war es, die sich ihm absolut schutzlos ausgeliefert hat- mit der vollkommenen Gewissheit, welche Folgen diese Entscheidung mit sich bringen würde. Ich hätte es verhindern können, doch ich wollte es nicht.
    Und jetzt liegt alles an ihm.

    „Ich kann wirklich nur für ihn hoffen, dass er das Richtige tun wird!“, knurrt Jenna, als wir uns kurz darauf zum Abschied in den Arm nehmen. Ich muss lachen, obwohl mir nicht wirklich danach ist. „Wird er etwa von Marco verprügelt, wenn nicht?“ Meine beste Freundin zwinkert mir grinsend zu. „Na klar, wozu sonst hat man schließlich einen großen Bruder?!“
    Nachdem Jenna gegangen ist, mache ich mich mit einer Tasse Kaffee auf nach oben in mein Zimmer. An Schlafen ist jetzt sowieso nicht mehr zu denken und eigentlich könnte ich sofort an meinem Referat weiterarbeiten. Doch noch ehe ich den PC hochgefahren habe, erleide ich durch das Klingeln meines Handys einen annähernden Herzstillstand.
    ‚Nummer unterdrückt’. Oh mein Gott!!



    Re: Anders als geplant

    marie. - 05.04.2007, 20:14


    „Ja?“, wispere ich nach einigen tiefen Atemzügen aufgeregt in das kleine silberne Ding. Ich fürchte ernsthaft, die Person am anderen Ende der Leitung kann mein Herz schlagen hören.
    „Sarah? Ich bin’s, Caro.“

    „Ah.. hey.“ Ich schlucke und versuche so gut es geht, mir meine grenzenlose Enttäuschung nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Außerdem verbiete ich mir im Stillen wütend selbst, ständig nur an Tom zu denken.
    „Können wir uns treffen?“, fährt Caro unmittelbar fort und mit einem Mal fällt mir ihr seltsames Verhalten der letzten Woche wieder ein. Auch jetzt klingt sie ungewohnt ernst und irgendwie kalt.

    „Ja klar.. Heute Nachmittag?“, erwidere ich zögernd und wir verabreden uns für drei Uhr in einem Café.
    Die Zeit bis dahin verbringe ich weitestgehend damit, darüber nachzugrübeln, über was sie wohl so dringend mit mir reden möchte. Davon komme ich zwar nicht unbedingt mit meinem Referat weiter, aber immerhin lenkt es ziemlich effektiv von Tom und der Tatsache, dass er sich partout nicht bei mir meldet, ab.

    „Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll..“, setzt Caro unsicher an, als wir uns später, jede über einem Latte Macchiato, gegenüber sitzen. „Um was geht’s denn?“, gebe ich vorsichtig zurück, um die ganze Sache ein wenig voranzutreiben. Schließlich habe ich nicht vor, noch morgen früh hier zu sitzen.
    „Es ist wegen...“, beginnt sie, bricht den Satz dann jedoch ab.
    „Wegen?“, frage ich perplex.
    „Wegen Ben.“, murmelt sie kaum hörbar, ohne mich anzuschauen.
    Ich ziehe fragend eine Augenbraue nach oben. „Warum, was ist denn mit ihm?“ Ich kann mir wirklich beim besten Willen nicht vorstellen, worauf sie hinauswill.
    Caro holt tief Luft. „Letztes Wochenende.. Du hast doch.. Also ich meine, diese Wette...“
    „Caro, wo liegt das Problem??“, unterbreche ich sie ungeduldig.

    „Ich hab mich nicht daran gehalten.“, bricht es mit einem Mal aus ihr heraus. Und ich verstehe nur Bahnhof. „Was willst du mir damit sagen?!“, erwidere ich verwirrt.

    „Der Wette zufolge wärst du diejenige gewesen, die Ben... ach du weißt schon.. Aber gestern, auf der Party...“, setzt Caro erneut mit fast schon verzweifeltem Gesichtsausdruck an und mit einem Mal beschleicht mich eine leise Ahnung. „Was war gestern?“, gebe ich schneidend zurück.
    Noch immer weicht Caro meinem Blick aus, starrt krampfhaft an mir vorbei hinaus auf die Straße.
    „Ich und Ben... wir sind zusammen.“ Sie spricht sehr leise, ihre Hände klammern sich an ihrem halbvollen Glas fest.

    Ich schüttle langsam und ungläubig meinen Kopf, brauche einen Augenblick, bis ich vollständig begriffen habe, was sie da gerade von sich gegeben hat.
    „Aber seit wann.. ich meine, wie..??“, ist schließlich alles, was ich in diesem Moment auf diese leicht schockierende Offenbarung erwidern kann.

    Caro entfährt ein kurzes Lachen. „Ich hätt’s einfach nicht ertragen, wenn du nach dieser Wette mit ihm zusammen gekommen wärst und darum..“ Ich mustere sie fragend. „Philipps Party am Dienstag ist gar nicht ausgefallen.“
    Ich schlucke. „Du hast uns angelogen- wegen ihm?“
    Caro senkt den Blick, stochert gedankenverloren mit dem Löffel in ihrem Glas herum. „Es tut mir so schrecklich Leid. Aber für mich war das Ganze einfach plötzlich kein Spiel mehr..“

    Ich weiß für einen Moment wirklich nicht, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. „Weiß Jenna schon..?“, bringe ich schließlich hervor. Caro schüttelt nur schwach den Kopf, ihre Augen füllen sich mit Tränen.
    „Hey komm schon..“, versuche ich ihr, wenn auch etwas widerwillig, gut zuzureden. „Ich bin dir wegen Ben nicht böse; ich find’s nur einfach ziemlich daneben, dass du uns deswegen was vorgemacht hast.“

    „Und was ist mit Jenna?“, will Caro mit erstickter Stimme wissen, nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hat.
    Ich seufze innerlich. Ehrlichgesagt habe ich nicht die geringste Ahnung, wie meine beste Freundin diese Neuigkeiten aufnehmen wird. „Sie wird wohl damit leben müssen.“, gebe ich schließlich schulterzuckend zurück.

    Ja, das wird sie. Aber sie wird es ihr nicht annähernd so leicht machen wie ich, soviel steht fest. „Glaubst du, sie kann mir verzeihen?“, fragt Caro dann leise und wirft mir aus ihren geröteten Augen einen fast schon ängstlichen Blick zu. „Bestimmt!“, erwidere ich vielleicht etwas zu schnell und versuche, ihr ein zuversichtliches Lächeln zu schenken.
    „Lass einfach mich mit ihr reden, ich mach das schon.“
    Caro lächelt mich dankbar und sichtlich erleichtert an und möchte gerade ansetzen, etwas zu sagen, als plötzlich das Handy in meiner Handtasche zu vibrieren beginnt.

    Mit augenblicklich wieder rasendem Herzklopfen öffne ich den Reißverschluss, klappe das silberne Ding fahrig auf.
    ‚Oh Gott, bitte lass die SMS von ihm sein!’, bete ich im Stillen und verfluche mich gleichzeitig selbst aufs Übelste für mein absolut bescheuertes Verhalten, sobald es um Tom geht. Wohin soll das nur noch führen?!

    ‚Hast du Lust, heute Abend zu unserem Gig zu kommen? Würd mich echt freuen, Tom. P.S.: Danke für den schönen Abend ;-)’

    Ich muss mich wirklich ernsthaft zusammenreißen, um vor lauter Freude nicht laut aufzuschreien. Er hat sich gemeldet, er fand den Abend schön und er möchte mich wiedersehen!!!
    Am liebsten würde ich allen Anwesenden einfach nur überglücklich um den Hals fallen!

    „Hey, was ist denn mit dir los? So hab ich dich ja noch nie strahlen sehen..“, lacht Caro im selben Moment kopfschüttelnd und mir wird schlagartig bewusst, dass sie im Grunde ja keine Ahnung von Tom hat.
    Ich beschließe, dass es fürs Erste besser ist, wenn das auch so bleibt.
    „Erzähl ich dir ein anderes Mal, ja? Ich muss jetzt leider los, wir sehen uns!!“, verabschiede ich mich hastig mit einem Küsschen auf die Wange von ihr und schwebe aus dem Café.



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 05.04.2007, 20:31


    Wie kannst du an so einer Stelle nur aufhören...???

    Nein, das geht nicht. Ich kann später so doch nicht ins Bett gehen?! :lol:

    Der Teil war echt der hammer!!!

    Zitat: Der Abend im „Yellow“ war schlicht und ergreifend perfekt. Nachdem Tom mich mit seinem unbeschreiblichen Lächeln in die Lounge gezogen und wir dort anstandshalber ein wenig Smalltalk geführt hatten, setzten wir erst einmal ausgiebig das fort, was wir nach der Aftershowparty im Van begonnen hatten..


    Ich hab mir schon gedacht, dass so die Unterhaltung aussehen wird. Typisch Tom!

    Man, ich will jetzt wissen, wer mit unterdrückter Nummer anruft!!!

    Bitte lass mich nicht zu lange zappeln.

    Dieser Teil war echt die bombe...!

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 07.04.2007, 11:04


    soo weiter geht's. hab's gestern voll verplant, sorry <33

    *

    Keine drei Stunden später folge ich dann, mich fast schon panisch an meiner kleinen Handtasche festklammernd und mit längst wieder rasendem Herzklopfen, irgendeinem Securitytyp namens Olli durch den Hintereingang der Konzerthalle durch unzählige, nicht enden wollende Gänge. Vorbei an irgendwelchen, meist verschlossenen Türen mit durchaus vielversprechenden Aufschriften wie „Band“ oder „Catering“ bringt er mich schließlich direkt hinter die Bühne.
    Das uns schon den ganzen Weg über begleitende, konstant hysterischer werdende Kreischen der Fans ist hier so laut, dass ich instinktiv beide Hände über die Ohren lege. „Wie viele sind das?“, wende ich mich atemlos an Olli, der für meine Reaktion nur ein müdes Lächeln übrig hat. „Heute sind’s nur knapp sechstausend.“, gibt er mit einem kurzen Augenzwinkern zurück und bedeutet mir dann, ihm weiter zu folgen.

    Dank dem V.I.P. Pass, den Tom mir für heute Abend hat zukommen lassen, habe ich das große Glück, das Konzert in der ausverkauften Halle von ganz vorn mitzuerleben. Und auch wenn mir die scheinbar vollkommen verrückt gewordene Menge da draußen gerade zugegebenermaßen ein klein wenig Angst bereitet- ich freue mich wirklich darauf. Ich kann es kaum abwarten, Tom live auf der Bühne zu sehen.

    Doch zuerst einmal heißt es, mich fast schon lebensmüde in die Höhle des Löwen zu begeben- in diesem Fall sind es, wie gesagt, „nur knapp sechstausend“ in den höchsten Tönen kreischende Fans. Wo man hinsieht nichts als die Namen der vier Jungs, riesige Plakate, Fotohandys, Rosen und Kuscheltiere. Ich fühle mich irgendwie ziemlich fehl am Platz, so ganz ohne ein einziges dieser hier scheinbar absolut unverzichtbaren Accessoires.
    Olli hingegen dirigiert mich seelenruhig in den Graben direkt vor der Bühne, wo eigentlich nur Fotografen und Securities stehen dürfen. „Nach dem Konzert hol ich dich wieder hier ab und bring dich backstage. Wenn in der Zwischenzeit irgendwas ist, wendest du dich an einen der Jungs hier!“, meint er zum Abschied und deutet auf seine zahlreich mit dem Rücken zur Bühne herumstehenden Kollegen in schwarz. Ich nicke mechanisch und kurz darauf ist er verschwunden.

    „Wir wollen Tokio Hotel! Wir wollen Tokio Hotel!“, lautet inzwischen die eindeutige Forderung der Fans und noch während ich angestrengt darüber nachgrüble, ob der Schlagzeuger der Band nun eigentlich Georg oder doch vielleicht eher Gustav heißt (fast hätte ich ein aufgeregt auf und ab hüpfendes Mädchen hinter mir gefragt), geht plötzlich das Licht in der Halle aus und durch die riesigen Boxen erklingt wummernd das Intro.
    Danach- und das hätte ich nun wirklich nicht für möglich gehalten- verfünffacht sich das ohnehin schon unerträglich laute Kreischen mindestens noch einmal, als nacheinander die vier Bandmitglieder auf die Bühne stürmen und mit einem ziemlich schnellen Song, dessen Namen ich natürlich nicht kenne, ihre fast zweistündige Show beginnen.
    Überhaupt sind mir von Tokio Hotel nur die vier bis jetzt veröffentlichten Singles bekannt, während der Rest des weitestgehend weiblichen Publikums hingegen jedes einzelne Lied in und auswendig zu kennen scheint.

    Obwohl während des Konzerts so viel um mich herum geschieht- ein Fan wird von Bill auf die Bühne geholt, einige Mädchen müssen bewusstlos aus den vorderen Reihen gezogen werden- während der gesamten zwei Stunden habe ich für nichts und niemanden Augen als für Tom.
    Er scheint mit seiner Gitarre so vollkommen eins geworden zu sein. Sei es beim Intro zum allerersten Song, das er alleine spielt und bei dem er total konzentriert nach unten auf den Boden starrt. Sei es bei der Ballade „Rette mich“, bei der er mit halb geschlossenen Augen auf einem Hocker sitzt und alles um sich herum vergessen zu haben scheint. Oder bei den schnelleren Songs, bei denen er unwiderstehlich grinsend über die Bühne läuft, vollkommen verschwitzt in die Saiten haut und das, was er da tut, einfach nur zu leben scheint.

    Als er bei „Durch den Monsun“, der allerersten Singleauskopplung von Tokio Hotel, ganz nach vorn an den Bühnenrand kommt um das Publikum aufzufordern, noch lauter zu singen, fällt sein Blick plötzlich auf mich.
    Ich halte die Luft an, während ich wie durch einen Schleier beobachte, wie er mit dem Plektrum in seiner Hand auf mich deutet und mir anschließend ein absolut umwerfendes Lächeln schenkt.
    Und wie er da so unmittelbar vor mir steht- so vollkommen verschwitzt und glücklich berauscht, mit der absoluten Gewissheit, dass sich gerade ein paar tausend Mädchen unter anderem nur wegen ihm die Seele aus dem Leib kreischen; in seinen viel zu großen hellblauen Baggys, die ihm irgendwo in den Kniekehlen zu hängen scheinen und dem weißen, ebenfalls viel zu großen Shirt mit farblich passender Cap- kann ich nichts tun, als einfach nur überglücklich zurückzulächeln.
    Es ist einfach so absolut unglaublich, was dieser Kerl mit mir angestellt hat.

    Als die Show nach der dritten Zugabe schließlich beendet und die Band endgültig hinter der Bühne verschwunden ist, tippt mir plötzlich jemand von hinten auf die Schulter. Ich drehe mich überrascht um und blicke direkt in das Gesicht des Mädchens, das mich schon gestern vor dem „Yellow“ angesprochen hat.
    Das Mädchen mit dem selben Piercing wie Tom.
    „Wer bist du eigentlich?“, fährt sie mich ziemlich unfreundlich an und in meiner Überraschtheit kann ich zunächst nichts tun, als einfach nur wortlos auf den Stecker in ihrer Unterlippe zu starren. Ob sie ihn sich wohl einzig und allein wegen Tom hat stechen lassen?!
    Als ich nicht sofort antworte, fährt sie aggressiv fort: „Los, sag schon, was hast du mit der Band zu tun??“
    Mir wird die Situation zunehmend unangenehm, ich weiß absolut nicht wie ich auf ihre Fragen reagieren soll. Im selben Augenblick erscheint glücklicherweise Olli neben mir. „Kommst du?“

    Ich schaue noch einmal zurück zu dem Mädchen. „Lass die Finger von Tom, ich schwör’s dir!“, zischt sie mir zum Abschied zu, es klingt fast wie eine Drohung. Verwirrt stolpere ich hinter Olli her, ohne den Blick von ihr zu lassen, bis sie außer Sichtweite ist.



    Re: Anders als geplant

    marie. - 07.04.2007, 11:08


    „Und da kann ich jetzt wirklich einfach so rein?“, wispere ich mit längst wieder vollkommen unkontrolliert schlagendem Herzen, als Olli mir keine zehn Minuten später wortlos eine Tür mit der Aufschrift „Band/ Garderobe“ aufhält. „Wären wir sonst hier?! Die Jungs sind sowieso noch unter der Dusche.“, gibt er augenzwinkernd zurück. „Willst du etwa nicht? Also ich bin mir sicher, dass da draußen so ziemlich Jede mit dir tauschen würde!“
    Ich verdrehe kopfschüttelnd die Augen. Der hat vielleicht gut reden..
    Doch bevor Olli mich endgültig für den absoluten Feigling abstempeln kann, fasse ich mir dann doch ein Herz, atme ein letztes Mal tief durch und begebe mich, nach außen hin natürlich seelenruhig und absolut unbeteiligt, ihm voraus in die Tiefen des geheimnisvollen Raums.

    Das Bild, das sich mir im nächsten Augenblick bietet, ist jedoch weitaus enttäuschender, als ich es mir eigentlich ausgemalt hatte. Mit dem Begriff „backstage“ verbindet man als Laie immer so unglaublich viel: Überall Luxus und natürlich jede Menge Party- doch davon ist in dem eher spärlich eingerichteten Raum, der ungefähr doppelt so groß ist wie mein Zimmer, absolut keine Spur.
    Drei dunkle Ledercouchs sind zu einer Art Halbkreis zusammengestellt, auf dem niedrigen Tisch, den sie einsäumen, stehen Getränke sowie eine Schale mit Obst und jeder Menge Süßkram.
    Am anderen Ende des Zimmers ist eine provisorische Küche zu erahnen, wo zwei sich angeregt miteinander unterhaltende Frauen stehen und irgendetwas zu Essen zubereiten zu scheinen. Auf dem Boden stehen diverse Taschen und Koffer; vereinzelte Kleidungsstücke, Handys und Ipods sind quer über den ganzen Raum verteilt.

    „Na, überrascht?“, grinst Olli mir zu und im selben Augenblick an die größere der beiden Frauen gewandt: „Geht doch in Ordnung, wenn sie hier auf die Jungs wartet? Sie ist eine Freundin von Tom.“ Irgendetwas an der Art, wie er das Wort ‚Freundin’ betont, gefällt mir so gar nicht, doch ich bin inzwischen sowieso viel zu aufgeregt, um mich jetzt ernsthaft darüber empören zu können.
    „Ja, sicher. Hey, ich bin Monique!“, erwidert sie sofort freundlich lächelnd in meine Richtung. „Wir sind hier auch gleich fertig.“ Dem süßen Geruch zufolge scheinen sie und ihre namenlose Kollegin Waffeln zuzubereiten.
    An sich ist es ja wirklich beruhigend zu sehen, dass eine so erfolgreiche Band nach einem gelungenen Konzert „nur“ zu Cola und Süßigkeiten greift, aber andererseits bin ich über diese Tatsache auch fast schon ein bisschen enttäuscht- wo zum Teufel ist hier der Champagner??

    Weitere zehn Minuten später sind Monique und ihre Kollegin verschwunden; ein riesiges, wunderschön garniertes Tablett mit Waffeln steht auf dem niedrigen Tisch und ich sitze, inzwischen innerlich fast durchdrehend, auf der Kante einer der Couchs und trommle unruhig mit den Fingerspitzen auf meinem Oberschenkel herum.
    „Keine Panik, die kommen bestimmt gleich!“, zwinkert Olli mir zu. Ich nicke abwesend, versuche ihm zuzulächeln. Wahrscheinlich sehe ich inzwischen aus wie der totale Zombie, aber ist ja auch wirklich kein Wunder bei dieser elenden Anspannung!

    „Wie lange machst du den Job eigentlich schon?“, will ich dann von ihm wissen- nicht, dass es mich auch nur im Geringsten interessieren würde, aber vielleicht ist ein wenig Smalltalk ja ganz hilfreich, meine Nervosität irgendwie in Griff zu bekommen.
    Olli überlegt kurz, ehe er antwortet. „Bei mir sind’s jetzt an die fünfzehn Jahre- anfangs waren’s natürlich eher kleine Geschichten wie...“ Er wird mitten im Satz durch ein rauschendes Geräusch aus seinem Walkie Talkie unterbrochen.

    „Alles klar, bin sofort da!“, erwidert er nach einer Reihe undeutlicher Informationen in das kleine schwarze Ding. Aber der will doch jetzt nicht etwa wirklich..?!
    „So Leid es mir tut, aber ich muss dich leider für ’nen Augenblick allein lassen. Sieht so aus, als würden ein paar Eltern da draußen Schwierigkeiten machen..“, meint er daraufhin schulterzuckend an mich gewandt. „Was heißt, dass wir dir hier wirklich absolut vertrauen. Wehe, mir kommt später zu Ohren, du hättest in meiner Abwesenheit in Bills Unterwäsche gewühlt oder dergleichen!“
    Auf meinen entrüsteten Blick hin zwinkert er mir ein letztes Mal zu, dann verlässt er den Raum. Und ich bin tatsächlich allein. In der Garderobe von Tokio Hotel! Kann mich mal bitte einer kneifen??

    Natürlich ist es einzig und allein eine Frage weniger Sekunden, ehe sich endgültig herausstellt, dass ich auf diese Weise nur noch unruhiger werde als ich es ohnehin schon bin. Fahrig erhebe ich mich, wandere rastlos durch den Raum, lasse meinen Blick suchend durch das Zimmer schweifen.
    Auf einem Sessel liegt eine hellblaue Kapuzenjacke in XXL- man braucht bei Weitem kein Genie zu sein, um auf den ersten Blick zu erkennen, wem sie gehört. ‚Untersteh dich!!’, befehle ich mir im Stillen verzweifelt selbst- doch der Drang, das schon so verboten kuschelig aussehende Ding einfach an mich zu reißen, ist enorm.

    Das Schicksal meint es in diesem Fall aber ausnahmsweise einmal gut mit mir: Ehe ich das gute Stück auch nur berührt habe, wird die Tür geöffnet. Sofort vergrabe ich reflexartig meine sündigen Hände tief in den Hosentaschen und fahre im nächsten Augenblick mit meiner unschuldigsten Engelsmiene herum.

    Und das ist genau der Moment, in dem ich alles, was ich im letzten Atemzug über das gottverdammte Schicksal von mir gegeben habe, augenblicklich wieder zurücknehmen möchte.
    Denn vor mir steht kein Geringerer als Toms Zwillingsbruder.



    Re: Anders als geplant

    süßehexe - 07.04.2007, 11:38


    Zitat: Denn vor mir steht kein Geringerer als Toms Zwillingsbruder.

    he he... zickenterror.... :D


    ich meld mich auch mal wieder zu Wort...
    die letzten teil warn wieder super...

    Zitat: Ich schaue noch einmal zurück zu dem Mädchen. „Lass die Finger von Tom, ich schwör’s dir!“, zischt sie mir zum Abschied zu, es klingt fast wie eine Drohung.

    also spätestens jetzt würde ich es mit der Angst zu tun bekommen... *in deckung geh+

    ach und ich muss noch was sagen: ich finds geil wie du die "nervlichen Zustand" von Sarah immer beschreibst... ich könnt mich jeden mal in die Ecke schmeißen.. :D

    lien grüß
    Jenny



    Re: Anders als geplant

    KitTtyToM - 07.04.2007, 12:01


    Wowww, das geht aber echt fix hier ö.Ö. So schnell kann ich gar keine Kommis schreiben ;-).
    Ähm ja, also ich finde die FF echt gut, toll geschrieben usw.^^.
    Vor allen Dingen ist es aber spannend UND damit, dass es hier auf eine Entscheidung zwischen Domi und Bülly herausspielt, hast du genau meinen Nerv getroffen. <3
    Gaanz große klasse, freue mich auf den nächsten Teil, der ja sicher wieder schnell kommt & ja..mach's gut xD.



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 07.04.2007, 16:50


    Hallöchen...,

    ich bin auch mal wieder da...! Ui, und dann gleich so viele neue Teile...! *freu*

    Ich fiebere immer so mit Sarah mit...du schreibst das echt sehr packend....!!!

    Zitat: „Ja?“, wispere ich nach einigen tiefen Atemzügen aufgeregt in das kleine silberne Ding. Ich fürchte ernsthaft, die Person am anderen Ende der Leitung kann mein Herz schlagen hören.
    „Sarah? Ich bin’s, Caro.“


    Ich dachte wirklich schon, dass Tom anrufen würde... Aber wär ja auch zu schön um wahr zu sein...Aber sehr süß, dass sie gleich ein Herzkasper bekommt, nur weil die Möglichkeit bestände, dass "Er" anrufen könnte. :-D

    Zitat: Caro entfährt ein kurzes Lachen. „Ich hätt’s einfach nicht ertragen, wenn du nach dieser Wette mit ihm zusammen gekommen wärst und darum..“ Ich mustere sie fragend. „Philipps Party am Dienstag ist gar nicht ausgefallen.“


    Na da hat sich Caro ja was geleistet...Freundinnen sollte man nicht anlügen. Für Sarah ist es jetzt nicht mehr so schlimm, da sie ja kein Interesse mehr an Ben hat, aber wer weiß wie Jenna reagieren wird. Ich glaube sie nimmt das nicht so einfach auf, wie Sarah das gemacht hat. Aber es ist sehr mutig, dass Sarah es Jenna sagen will.

    Zitat: ‚Hast du Lust, heute Abend zu unserem Gig zu kommen? Würd mich echt freuen, Tom. P.S.: Danke für den schönen Abend ’

    Ich muss mich wirklich ernsthaft zusammenreißen, um vor lauter Freude nicht laut aufzuschreien. Er hat sich gemeldet, er fand den Abend schön und er möchte mich wiedersehen!!!


    Oh man, er hat sich gemeldet...*freu* und schon wieder stand sie kurz vor einem Herzinfakt. :lol:

    Aber es war eine süße SMS von Tom und es freut mich, dass er sie wiedersehen will!

    Zitat: Ich schaue noch einmal zurück zu dem Mädchen. „Lass die Finger von Tom, ich schwör’s dir!“, zischt sie mir zum Abschied zu, es klingt fast wie eine Drohung.

    Ui, bei so einer Aussage würde ich es aber mit der Angst zu tun bekommen. Ich wüsste in dem Moment auch keinen passenden Konter...

    Ich kann eh solche Leute nicht leiden, die denken Tom oder die anderen wären ihr Eigentum...

    Zitat: Und das ist genau der Moment, in dem ich alles, was ich im letzten Atemzug über das gottverdammte Schicksal von mir gegeben habe, augenblicklich wieder zurücknehmen möchte.
    Denn vor mir steht kein Geringerer als Toms Zwillingsbruder.

    Na das kann ja jetzt interessant werden...Ob Bill schon wieder total rumzicken wird???

    Ich bin total gespannt und hoffe du schreibst schnell weiter.

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 08.04.2007, 17:56


    Die langen schwarzen Zotteln hängen ihm feucht und unbändig in die Stirn; er trägt eine rote Jacke, die üblichen zerrissenen Jeans und Sneakers. Das Einzige, was mir an seinem Styling sofort als ungewöhnlich ins Auge fällt, ist die Tatsache, dass er kein Make-Up trägt.
    Er scheint nicht minder überrascht, mich zu erblicken, denn für einen kurzen Moment steht er einfach nur vollkommen regungslos in der geöffneten Tür. „Ich ruf dich zurück!“, murmelt er dann in das Handy, das er bis dahin an sein Ohr gehalten hat, klappt das schwarze Ding zu und mustert mich abschließend mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Innerlich mache ich mich sofort auf einen erneuten Schlag direkt unter die Gürtellinie seinerseits gefasst, doch Bill schließt nur wortlos die Tür, lässt sich breitbeinig auf eine der Couchs fallen und meint im nächsten Augenblick vollkommen unbeteiligt in eine unbestimmte Richtung: „Tom muss jeden Moment hier sein.“
    Ich nicke verwirrt- wo bleiben hier die Beleidigungen, wo das Gezicke?!

    Während ich weiterhin irgendwie ziemlich verloren bei dem bescheuerten Sessel herumstehe, komme ich nicht umhin, Bill aus dem Augenwinkel zumindest ein kleines bisschen zu mustern. Er sieht müde aus, wie er so dasitzt; den Kopf nach hinten an das dunkle Leder gelehnt, den Blick scheinbar völlig abwesend aus dem Fenster gerichtet.
    Und wie ich es mir schon gedacht hatte- ohne Make-Up ist seine Ähnlichkeit zu Tom nun wirklich mehr als offensichtlich.

    „Hab ich irgendwas im Gesicht?“ Aaah, verdammt. Seine dunkle Stimme lässt mich augenblicklich zusammenfahren, schuldbewusst senke ich den Blick.

    Es verstreichen einige Minuten des eisernen Schweigens zwischen uns, ehe draußen im Gang mit einem Mal Stimmen laut werden. Im nächsten Augenblick wird die Tür schwungvoll aufgerissen und nacheinander betreten die restlichen drei Bandmitglieder inklusive Managerin den Raum.

    Ich bekomme absolut nichts von den postpubertären Sprüchen oder den vielsagenden Blicken von Toms Bandkollegen mit; genauso wenig registriere ich die reichlich wenig begeisterte Reaktion von Britta, der brünetten Managerin, als sie mich erblickt.
    Ich sehe einzig und allein ihn. Sehe sein verlegenes Grinsen auf dem wunderschönen Gesicht. Seine unglaublichen Augen, die mit einem Mal zu strahlen scheinen. Sein elendiges Piercing, an dem er gerade wieder einmal berechnend langsam herumspielt. Seine dunklen Baggys, den braunen Hoodie, die weißen Nike’s und die braune Cap unter der die langen Dreadlocks zum Vorschein kommen. Er erscheint mir in diesem Moment einfach nur perfekt.
    So perfekt, dass es meinem Herz bei dem Gedanken daran, wie glücklich ich mich eigentlich schätzen darf, fast schon einen Stich versetzt.

    Tom kommt mit gesenktem Blick auf mich zu, allein für sein verschämtes Lächeln würde ich ihn in diesem Moment am liebsten auf der Stelle.. küssen.
    Als er endlich vor mir steht, vorsichtig meine Hand nimmt und kaum hörbar „Schön, dass du gekommen bist!“ haucht, habe ich dann endgültig das Gefühl, vor lauter Glück zerspringen zu müssen.
    Einen Moment lang schauen wir uns einfach nur an, dann halte ich es beim besten Willen nicht mehr aus: Sanft ziehe ich ihn zu mir, stelle mich auf die Zehenspitzen und gebe ihm einen vorsichtigen Kuss auf seine Lippen.
    Himmel, ich könnte sterben für dieses Gefühl.

    „Tom?? Wie wär’s wenn du jetzt erst mal was isst?!“ Es ist die leicht genervte Stimme von Britta, die uns unsanft in die Realität zurückholt. Schuldbewusst lasse ich sofort von Tom ab- erst jetzt registriere ich beschämt, dass alle anwesenden Augenpaare im Raum auf uns gerichtet sind- ausnahmslos.
    „Hör einfach nicht auf sie!“, flüstert Tom mir grinsend zu, dann zieht er mich hinter sich zu den anderen auf eine der Couchs. Gustav, oder eben Georg - der Kerl mit den längeren Haaren halt - wirft mir einen ziemlich eindeutigen Blick zu, als ich leicht verunsichert ihm gegenüber Platz nehme. Er sieht im Grunde nicht übel aus, unter dem weißen Shirt zeichnen sich deutlich seine Brustmuskeln ab und sein Grinsen ist zugegebenermaßen ziemlich süß.
    Trotzdem finde ich sein Verhalten in diesem Moment einfach nur total daneben. Angenervt wende ich meinen Blick ab.

    Eine halbe Stunde später sind die Waffeln restlos vernichtet und Britta ruft ungeduldig zum Aufbruch auf. „Wo ist meine Tasche?“, „Verdammt, mein Ipod ist leer!“, „Ich muss noch auf Toilette!!“, tönt es pausenlos durch den Raum. Unzählige Securitytypen sind damit beschäftigt, sämtliche Koffer und Taschen in den Van zu verfrachten.
    Während ich das Treiben mit einigem Abstand von der Couch aus beobachte, breitet sich beim Gedanken daran, Tom in wenigen Minuten schon wieder in irgendein Hotel verschwinden lassen zu müssen, eine unendliche Traurigkeit in mir aus.
    „Hey, was ist los mit dir?“ Plötzlich sitzt er wie aus dem Nichts neben mir, legt vorsichtig seinen Arm um meine Schulter. Ich zwinge mich zu einem Lächeln, als ich ihm direkt in die Augen schaue und leise erwidere: „Ach nichts..“

    Was soll ich schon sagen? Was kann ich schon gegen sein Leben ausrichten? Es ist nun mal, wie es ist. Ich muss versuchen, es zu akzeptieren. Auch wenn es mir verdammt nochmal beschissen schwer fällt.
    Tom drückt mir einen sanften Kuss aufs Haar, dann ist sein Mund plötzlich dicht an meinem Ohr.
    Ich kann seinen Atem auf meiner Wange spüren, als er kaum hörbar flüstert: „Hättest du Lust...“



    Re: Anders als geplant

    marie. - 08.04.2007, 18:04


    Er spricht nicht weiter, verharrt einen Moment in dieser Position und ich bekomme augenblicklich eine Gänsehaut. Als ich langsam meinen Kopf zu ihm drehe und ihn mit großen Augen fragend anschaue, senkt er verlegen seinen Blick.
    „Ich meine, nicht dass du das jetzt falsch verstehst- also es soll auf keinen Fall so rüberkommen..“, murmelt er dann, ohne mich anzuschauen und ich beiße mir schnell auf die Unterlippe, um nicht breit zu grinsen. Er sieht einfach so unendlich süß aus wenn er verlegen ist!
    Ich nehme Toms Hand und schaue ihm tief in seine wundervollen Augen. „Natürlich habe ich Lust.“, flüstere ich wahrheitsgemäß mit klopfendem Herzen und als er mich daraufhin sanft an sich zieht, bin ich mir absolut sicher, dass ich das Richtige tue.

    Wäre da nicht diese verdammte Britta. „Jetzt mal im Ernst, Tom. Ihr müsst morgen um Neun raus- also wie in aller Welt stellst du dir das vor?! Falls du dich noch erinnerst: Wir hatten da diese kleine Abmachung- keine Groupies während der...“ „Sie ist kein Groupie!“, zischt Tom aufgebracht mit einem kurzen Seitenblick auf mich.
    Ich sitze nach wie vor auf der dunklen Ledercouch, nach außen hin völlig in mein Handy vertieft. Tatsächlich schreibe ich in diesem Augenblick eine SMS- und bekomme dennoch jedes einzelne Wort der Unterhaltung am anderen Ende des Raums mit.
    Gerade erklingt ein spöttisches Lachen der Managerin. „Ach nein? Und was ist sie deiner Meinung nach dann?! Ich bitte dich, sei vernünftig und schick sie einfach nach Hause- du brauchst deinen verdammten Schlaf nun mal!!“ Doch Tom schüttelt nur verächtlich den Kopf. „Vergiss es- ich weiß, was ich tue. Und wenn du jetzt mit irgendwelchen beschissenen Verboten ankommst, könnt ihr mich morgen wirklich vergessen.“ Meine Güte, was zum Teufel redet er da?! Er kann sich doch nicht meinetwegen mit seiner Managerin...
    Die scheint für einen kurzen Augenblick wirklich sprachlos, fasst sich dann aber sofort und ruft mit erhobenen Händen theatralisch aus: „Aber natürlich, du bist hier der Star. Ich bin ja nur die dumme Managerin und habe keine Ahnung.“

    Bliebe noch die Frage, wie ich das Ganze meinen Eltern erkläre. ‚Süße, brauch dringend ein Alibi für heute Nacht, erklär’s dir morgen- absoluter Notfall!’, lautet die SMS, die ich kurz darauf an Jenna schicke.
    Auch wenn ich es wirklich nicht gerne tue- in diesem Fall bleibt mir wirklich nichts anderes übrig, als meinen Eltern eine kleine Notlüge aufzutischen. Ich kann den beiden doch unmöglich erzählen, dass ich die Nacht unbedingt mit einem Jungen, den ich seit gerade mal einer Woche kenne, verbringen möchte, weil ich leider absolut keine Ahnung habe, ob und wann ich ihn das nächste Mal sehen werde, weil er dummerweise Mitglied der momentan erfolgreichsten Band ganz Deutschlands ist.
    Das würden sie, bei aller Liebe, höchstwahrscheinlich nicht verstehen. Verständlicherweise.
    Aber wofür hat man schließlich eine beste Freundin? Und wie oft habe ich Jenna schon gedeckt, als sie sich heimlich mit ihrem Ex getroffen hat?!

    Die erlösende SMS erreicht mich, als ich eine Viertelstunde später neben Tom hinten in einem der beiden schwarzen Vans sitze. Er albert gerade lachend mit Georg (Georg ist übrigens der Bassist mit den längeren Haaren!) herum- sein extravaganter Bruder und Gustav (demzufolge der Schlagzeuger) sitzen im Wagen hinter uns. ‚Frag mich beim besten Willen nicht, warum- aber ich mach’s. Sehen uns morgen um 15.00 Uhr im „Moritz“. Jenna’
    Ich lasse erleichtert den Kopf nach hinten an die Nackenlehne sinken. Meine Eltern haben mir die Story, Jenna und ich würden heute den weiß Gott wie vielten Weiberabend bei ihr veranstalten, glücklicherweise ebenfalls abgenommen.
    „Geht das mit deiner Freundin klar?“, fragt Tom im selben Moment und versucht frech, einen Blick auf das Display zu erhaschen. „Allerdings.“, grinse ich vielsagend und klappe das silberne Ding zu.

    „Leute, wir müssen besprechen, wie wir das gleich vor dem Hotel machen.. mit ihr.“, meint kurz darauf Britta, die vorn beim Fahrer sitzt, mit einer vagen Geste in meine Richtung. „Sie kann unmöglich mit den Jungs aussteigen, die Fans würden sofort Verdacht schöpfen!“
    Ich runzle fragend die Stirn- wovon redet sie??
    „Nach den Konzerten stehen immer noch ein paar Fans, die Fotos und Autogramme haben wollen, vor dem Hotel.“, wendet sich Georg in diesem Moment augenzwinkernd zu mir.

    Na großartig- für einen kurzen Moment hatte ich wirklich vergessen, worauf ich mich da eigentlich eingelassen habe. Mit Schaudern fällt mir das Mädchen vom Konzert wieder ein. Wenn die alle so drauf sind, dann gute Nacht..
    Es ist Olli, der den rettenden Einfall hat. „Sie fährt einfach mit bis in die Garage. Ich bring sie anschließend hoch ins Zimmer.“ Ich ziehe vielsagend meine rechte Augenbraue nach oben. Wenn die meinen, dass das unbedingt nötig ist..

    Keine drei Minuten später erweist sich diese Entscheidung jedoch als weise, als sehr weise um genau zu sein. Fassungslos starre ich durch die abgedunkelten Scheiben auf die mindestens fünfzig, beim Anblick des Vans fast durchdrehenden Mädchen vor dem Eingang des „Radisson“.
    Mike und Jay steigen zuerst aus, versuchen die Fans hinter den angebrachten Absperrungen geduldig zumindest einigermaßen zur Ruhe zu bringen, was natürlich so gut wie gar nichts bringt. Wieder unermüdliche „Wir wollen Tokio Hotel!“ Rufe.

    Kurz darauf zeigt Mike Britta durch die Scheibe seinen erhobenen Daumen, woraufhin sie nickt und an Tom und Georg gewandt „Na dann- auf geht’s, Jungs!“ seufzt.
    Tom drückt mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange, flüstert „Bis gleich“, dann steigt er hinter Georg aus dem Van.

    Mit angehaltenem Atem beobachte ich aus dem wegfahrenden Wagen die Szenen, die sich daraufhin vor dem Hotel abspielen: Weinende Mädchen, die die beiden Jungs für ein gemeinsames Foto eng zu sich ziehen, sie umarmen und immer wieder ihre Namen rufen; Tom und Georg, die in diesen wenigen Minuten bestimmt hundertmal ihre Namen auf Handys, T-shirts, Poster und Taschen kritzeln und dabei immerzu lächeln und Jay und Mike, die alle Hände voll damit zu tun haben, die Mädchen, die über die Absperrungen zu klettern drohen, zurückzuhalten und sie immer wieder zu beruhigen versuchen.

    „Ziemlich krass, oder?“, meint Olli lächelnd, als wir in die dunkle Tiefgarage abbiegen. Ich bringe als Antwort nur ein schwaches Nicken zustande.
    Mir wurde soeben schlagartig bewusst, dass ich mir so überhaupt nicht darüber im Klaren war, was der Job den die Jungs da machen, eigentlich alles mit sich bringt.

    *

    wie immer natürlich vielen vielen dank für eure lieben kommentare <33 ;)



    Re: Anders als geplant

    Marieke - 08.04.2007, 18:12


    Heeey <3

    Erstmal ein großes Kompliment meinerseits, für deine tolle FF :)

    Tom ist wirklich richtig süüüüß und deinen Bösi-Bill mag ich auch xD

    Schreibst du eigtl im Voraus, oder stellst du die Teile, die du beendet hast, immer sofort online?

    Lg und BITTE GANZ SCHNELL weiter,

    Marieke XD



    Re: Anders als geplant

    marie. - 08.04.2007, 18:20


    dankeschön *freu* <33
    Marieke hat folgendes geschrieben:
    Schreibst du eigtl im Voraus, oder stellst du die Teile, die du beendet hast, immer sofort online?

    also die FF gibt's eigentlich schon ziemlich lange (*zu sternchen schiel* ^^) und deswegen ist sie auch schon einigermaßen weit gekommen.
    wenn die ganzen bis jetzt schon fertigen teile aber erstmal gepostet sind, dauert's dann schon länger ;)



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 08.04.2007, 20:11


    haaaach wieder toll <3
    wie immer *_*
    ich lieeeeeeeep sie =)
    w.e.i.t.e.r!!



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 09.04.2007, 17:14


    Hallöchen...,

    ui schon wieder so viele neue Teile on...hab es gestern nicht mehr geschafft ein Kommi zu schreiben, aber dafür mach ich es jetzt. :P

    Zitat: Die langen schwarzen Zotteln hängen ihm feucht und unbändig in die Stirn; er trägt eine rote Jacke, die üblichen zerrissenen Jeans und Sneakers. Das Einzige, was mir an seinem Styling sofort als ungewöhnlich ins Auge fällt, ist die Tatsache, dass er kein Make-Up trägt.

    „Tom muss jeden Moment hier sein.“


    Bill ist sooo sexy... *nur schnell los werd*

    Ich staune auch, dass er nicht gleich loszickt. Wer weiß.

    Zitat: „Hab ich irgendwas im Gesicht?“

    Oh man, wie peinlich....!!! Als ob er nicht schon oft genug angestarrt wird.

    Zitat: „Tom?? Wie wär’s wenn du jetzt erst mal was isst?!“ Es ist die leicht genervte Stimme von Britta.

    „Jetzt mal im Ernst, Tom. Ihr müsst morgen um Neun raus- also wie in aller Welt stellst du dir das vor?! Falls du dich noch erinnerst: Wir hatten da diese kleine Abmachung- keine Groupies während der...“

    Na das ist ja eine Kuh. Sie könnte ruhig mal etwas netter zu Sarah sein und nicht so tun, als wär sie die Cheffin von sonst wo...

    Aber voll süß, wie Tom sie verteidigt und zu ihr steht.

    Bitte schreib schnell weiter.
    Du hast einen sehr geilen Schreibstiel.

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 09.04.2007, 21:29


    hach ich weiß nicht was ich noch sagen soll, ihr seid so süß <33
    der nächste teil.. ach ich sag einfach mal nichts dazu *lol*
    aber keine sorge, es bleibt definitiv nicht lange so kitschig-perfekt ;)

    *

    Tom sitzt auf der Kante des großen Doppelbetts und kramt in einem geöffneten Koffer vor sich auf dem Boden herum, als ich kurz darauf zögernd sein Zimmer betrete. Als er mich bemerkt und sich daraufhin mit einem unwiderstehlichen Lächeln auf den Lippen erhebt, drohe ich augenblicklich wie einer seiner hysterischen Fans zu kollabieren.
    „Sorry für das Chaos hier, aber ich hatte leider keine Zeit mehr, aufzuräumen.“, grinst er entschuldigend, als ich den Blick zur Beruhigung meiner Nerven durch das riesige Zimmer schweifen lasse. Überall verstreut herumliegende XXL Klamotten, Zeitschriften, diverse Taschen und Koffer, jede Menge leerer Mc Donalds Tüten und Pizzaschachteln. Am Bett lehnt außerdem eine schwarze Gitarre.
    Ich nicke fahrig- als hätte ich gerade keine anderen Probleme als sein elendiges Chaos.. Die Ungewissheit, was heute Nacht zwischen uns passieren wird, macht mich im Moment ehrlichgesagt fast wahnsinnig und die Spannung im Raum scheint längst greifbar.

    „Magst du was trinken? Ich hätte da... Red Bull und.. Cola. Oder vielleicht Wasser?”, fährt Tom locker fort, während er sich ausgiebig mit dem Inhalt der Minibar beschäftigt. „Ähh ja, Wasser bitte.“, gebe ich leicht konfus zurück, obwohl mir der Sinn - wenn überhaupt - im Moment eher nach etwas eindeutig Hochprozentigerem steht.
    Tom nickt, nimmt eine Flasche Vittel aus dem Kühlschrank und kommt damit die paar Schritte, die uns voneinander trennen, auf mich zu. Als er jedoch unmittelbar vor mir steht und ich reflexartig danach greifen möchte, zieht er sie plötzlich einfach weg und versteckt sie frech grinsend hinter seinem Rücken.

    Einen Moment lang starre ich ihn perplex an, dann folgt ein kurzer, weitestgehend wortloser Kampf mit jeder Menge „zufälligem“ Körperkontakt, bei dem die bescheuerte Flasche immer weiter in den Hintergrund rückt und wir irgendwann albern lachend wie zwei kleine Kinder miteinander herumbalgend auf dem weichen Bett landen.

    „Na, immer noch durstig?“, keucht Tom mit teuflischem Grinsen, als er schließlich, meine beiden Hände links und rechts von mir sanft in die Kissen drückend, auf mir sitzt. „Und wie.“, flüstere ich atemlos, woraufhin sich sein Gesichtsausdruck schlagartig verändert.
    Eine Weile lang betrachtet er mich einfach nur schweigend mit seinen unbeschreiblichen Augen. Und ich drohe, rettungslos darin zu versinken. So wie ich es tue, seit ich das erste Mal hinein geschaut habe.
    „Weißt du eigentlich, dass du was verdammt Besonderes bist?“, murmelt er dann kaum hörbar. Ich halte den Atem an- diese Worte aus seinem Mund machen es mir schlicht und ergreifend vollkommen unmöglich, auch nur ein einziges Wort darauf erwidern zu können.

    Doch Tom macht es mir einfach. Seinen Blick keine Sekunde lang von mir nehmend, beugt er sich Stück für Stück langsam zu mir herunter. Der Moment, in dem seine Lippen endlich auf meine treffen, kommt mir fast schon wie eine Erlösung vor.
    Die gesamte, sich zuvor zwischen uns aufgestaute Spannung entlädt sich in diesen einen, nicht enden wollenden Kuss und ich koste diesen Augenblick aus, wie ich es nie zuvor getan habe. Spiele genauso berechnend mit seinem Piercing, wie er es die vielen Male zuvor getan und mich damit fast um den Verstand gebracht hat. Beiße neckisch in seine volle Unterlippe und genieße jedes einzelne der Geräusche, die ich ihm auf diese Weise entlocke.

    Fordernd fahre ich mit den Händen unter den festen Stoff seines dunkelbraunen Hoodies, streiche sanft über die warme Haut an seinem Bauch, nehme mit einiger Genugtuung seinen inzwischen deutlich beschleunigten Atem gegen meinen Hals wahr. Als ich das lästige Stück Stoff weiter nach oben schiebe, richtet Tom sich auf und zieht es sich kurzerhand über den Kopf.
    Zufrieden lächelnd betrachte ich den durchaus appetitlichen Anblick, der sich mir daraufhin bietet. Wirklich ein Jammer, dass dieser Körper tagein tagaus unter viel zu großen Klamotten versteckt wird..
    Während ich jedoch noch über Toms Klamottengeschmack sinniere, ergreift er die Gelegenheit, die Führung zu übernehmen. Entschlossen schiebt er mein Top hoch, bedeckt die entblößte Haut mit Tausenden kleiner Küsse, die ein kaum erträgliches Kribbeln in meinem gesamten Körper auslösen. Ich habe das Gefühl, auf der Stelle vor lauter Glück zerspringen zu müssen.

    Ich bin noch nie so weit mit einem Jungen gegangen und dennoch zögere ich keinen Moment, es mit Tom zu tun. Es passiert einfach, ganz ohne dass ich darüber nachdenke. Und so merkwürdig es vielleicht klingen mag, so bewusst ich mir über seine ganzen Groupie-Geschichten bin- ich vertraue ihm.

    - „Warte.“ Toms Stimme klingt heiser, als er meine Hand plötzlich völlig unvermittelt sanft aber bestimmt festhält. Wir sind mittlerweile beide nur noch mit dem Allernötigsten bekleidet und wahrlich nicht mehr weit davon entfernt, auch noch den letzten Schritt bis zum Äußersten zu gehen.
    Tom richtet sich auf, es dauert einen Augenblick, bis sich sein Atem einigermaßen beruhigt hat. Es ist das erste Mal, dass ich ihn ohne Cap sehe. Der Anblick ist ungewohnt und doch gefällt es mir irgendwie.

    „Das.. es geht zu schnell.“, bringt er schließlich hervor und nachdem ich ihn als Antwort nur verständnislos anstarre: „Du bist doch noch..?“ Ich senke leicht beschämt den Blick, nicke.
    „Ist das ein Problem für dich?“, gebe ich leise zurück, ohne ihn anzuschauen. Er lacht leise, schüttelt stumm den Kopf. „Ich will nur einfach, dass du es wirklich willst.“ Und das ist zu viel: War ich ihm zuvor sowieso schon rettungslos verfallen, ist es nun endgültig um mich geschehen.

    Und mit genau dieser Gewissheit schlafe ich kurz darauf dicht an ihn gekuschelt ein. Absolut glücklich. Und so unglaublich verliebt.



    Re: Anders als geplant

    marie. - 09.04.2007, 21:34


    Doch natürlich lässt die knallharte Realität nicht lange auf sich warten. Spätestens als ich am nächsten Morgen vor Tom stehe und gezwungen bin, ihn gehen zu lassen, holt sie mich wieder ein. Gewinnt im Nu die Überhand und schmettert mich eiskalt zurück auf den Boden der Tatsachen. Lässt meine Seifenblase auf unbestimmte Zeit einfach zerplatzen.

    „Ich meld mich bei dir- so oft es geht!“, flüstert er leise; mit Tränen in den Augen betrachte ich Toms Gesicht ein letztes Mal. Er wirkt ungewohnt ernst, sieht müde aus. Später wird es keiner bemerken- dann, wenn seine Augen wieder unter den schwarzen Gläsern seiner Sonnenbrille verschwunden sind. Er wird Autogramme schreiben und lächeln, für seine Fans wieder der Tom von Tokio Hotel sein. Der unerreichbare Mädchenschwarm und Herzensbrecher.
    „Du wirst mir so fehlen..“, murmle ich leise und als er mich daraufhin wortlos an sich zieht und mich vorsichtig in den Arm nimmt, kann ich meine Tränen endgültig nicht mehr zurückhalten. Wie soll ich die nächsten Wochen, möglicherweise sogar Monate nur ohne ihn überstehen?

    Vom Fenster aus beobachte ich hilflos die Szenen, die sich abspielen, als die Band kurz darauf das „Radisson“ verlässt. Es sind die selben Szenen wie gestern Abend, auch wenn es heute deutlich mehr Fans sind.
    Und plötzlich fühle ich einen unbestimmten Hass für all die kreischenden Mädchen da draußen in mir aufsteigen. Weil sie sich so unglaublich peinlich aufführen. Weil sie den Jungs jegliche Privatsphäre vollkommen unmöglich machen. Vielleicht aber auch einfach, weil ich auf einmal irgendwie nachvollziehen kann, wie sie sich verhalten?!
    Irgendwann verlasse ich das Hotel, rufe mir ein Taxi. Fühle mich auf der einen Seite glücklich und gleichzeitig doch so schrecklich elend.
    Er fehlt mir unsagbar, schon jetzt.

    „Und?!! Habt ihr..??“, ist natürlich das Erste, was Jenna von mir wissen möchte, als wir uns nachmittags in unserem Lieblingscafé, dem „Moritz“, gegenüber sitzen. Ich muss mir ein breites Grinsen verkneifen. „Nein, haben wir nicht.“, erwidere ich nach einer kunstvollen Pause schließlich wahrheitsgemäß.
    Meine beste Freundin seufzt theatralisch auf. „Und ich dachte schon.. Ich sag dir, das war eindeutig die richtige Entscheidung, ihn nicht gleich ranzulassen- man muss ja immer...“
    -„Er wollte nicht!“, unterbreche ich Jenna lachend in ihrem Redeschwall. Für einen kurzen Moment starrt sie mich verständnislos an.
    „Was willst du damit sagen- er wollte nicht??!“, bringt sie schließlich perplex hervor. Ich zucke mit den Schultern und nehme einen großen Schluck von meinem Milchkaffee. „Er meinte, dass es zu schnell geht.“
    Jenna zieht verwundert ihre rechte Augenbraue nach oben. „Das ist ja ’n Ding- ein Kerl, der mal nicht auf der Stelle mit dir ins Bett will.. Und das bei dem ganzen Zeug, was man über Tom so liest- ich mein, er scheint ja nun wirklich nicht gerade ein Kostverächter zu sein..“, grübelt sie vor sich hin.

    „Keine Ahnung..“, gebe ich knapp zurück; Toms Groupie-Geschichten sind nun wirklich das Allerletzte, woran ich jetzt auch nur einen einzigen Gedanken verschwenden möchte. „Ich hab mich gestern mit Caro getroffen.“, wechsle ich deswegen gezielt das Thema. Früher oder später muss ich ihr das Ganze ja schließlich ohnehin beibringen.

    Jenna starrt mich gelangweilt an. „Achja.. und?!“ Innerlich seufze ich tief. Ich hasse es, zwischen meinen besten Freundinnen Vermittler spielen zu müssen. „Sie ist mit Ben zusammen.“, bringe ich die Sache dann ohne Umschweife auf den Punkt. Irgendwie fehlen mir heute eindeutig die Nerven für langes Um-den-heißen-Brei-Herumreden.
    Wie erwartet verengen sich die Augen meiner besten Freundin nach dieser überraschenden Enthüllung augenblicklich zu kleinen Schlitzen. „..soll das ein Witz sein?!“

    Jennas Reaktion fällt aber tatsächlich weitaus heftiger aus, als ich gedacht hätte. „Das ist doch echt mal das Allerletzte!! Ich mein, dass sie sich hinter unserem Rücken einfach an ihn ranmacht- okay, das hätte ich ihr vielleicht gerade noch verziehen. Aber dass sie uns deswegen anlügt, uns eiskalt was vormacht..“
    Ich zucke gelangweilt mit den Schultern. Die Sache war für mich eigentlich längst durch und ich habe ehrlichgesagt absolut keine Lust auf einen Kleinkrieg deswegen. „Was willst du schon groß dagegen machen?“, erwidere ich deswegen lustlos.

    Jenna schweigt eine ganze Weile, dann breitet sich plötzlich ein gehässiges Grinsen auf ihrem Gesicht aus. „Sie wird es auf jeden Fall bitter bereuen, soviel steht jetzt schon mal fest.“
    Und mich überkommt augenblicklich ein mulmiges Gefühl- ich kenne diesen Gesichtsausdruck.. und er verspricht definitiv nichts Gutes.



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 09.04.2007, 22:09


    was soll ich groß sagen...
    wie immer großartig <3

    tom ist so verdammt süß, wie du ihn beschreibst ... aaww ... da hast dun händchen für! aber was erwartet man auch anderes, bei ner tom verrückten wie die :P^^
    die olle britta ist bei mir jetzt schon unten durch und billyboy war verdächtig unzickig dieses kapitel^^
    was mich ja sichtlich beruhigt... du weißt ja wie ich zu zickigen, bösen, arroganten oder sonst was bills steh... das passt einfach nicht zu sternchens-traumvorstellung :wink: ^^

    weiter süße, einfach perfeckt!!



    Re: Anders als geplant

    Marieke - 09.04.2007, 22:22


    Ahhhh tollig <3

    Schön, dass es endlich weiter geht...
    Ach dazu möchte ich noch sagen, dass ich es gut finde, dass du so regelmäßig postest ;)
    Dies ist nämlich meist der Grund wieso ich irgendwann aufhöre bestimmte FFs zu lesen, da ich es einfach nicht leiden kann, wenn die Teile zu selten online gestellt werden !

    Tom und Sie sind wirklich bezaubernd zusammen <3
    Und dann bricht er auch noch ab und bietet ihr an zu warten... +hehe+
    Einfach supi dein Tom ;)

    An deinem Schreibstil ist nichts auszusetzen und ich mag es sehr, dass du nebenbei noch die Geschichte mit Caro und Ben vorkommen lässt, damit die FF nicht zu 100% auf TH bezogen ist :)

    Supii mach bloß weiter so !

    LG, marieke



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 10.04.2007, 11:23


    Hallöchen...,

    na hier gehts ja immer schnell weiter. *freu* *freu* *freu*

    Tom ist ja so süß zu ihr. Hätte ich ihn gar nicht zugetraut.

    Zitat: Einen Moment lang starre ich ihn perplex an, dann folgt ein kurzer, weitestgehend wortloser Kampf mit jeder Menge „zufälligem“ Körperkontakt, bei dem die bescheuerte Flasche immer weiter in den Hintergrund rückt und wir irgendwann albern lachend wie zwei kleine Kinder miteinander herumbalgend auf dem weichen Bett landen.


    Na das hat ja Tom wieder gut hinbekommen. So liegen sie schon mal zufällig auf dem Bett. Aber ich glaube, sowas kennt jeder, dieses peinliche rumgealber. Tja, sowas macht man, wenn man verliebt ist. :oops:

    Ich hoffe Tom und sie werden sich gaaaanz schnell wiedersehen. *den beiden ganz fest die daumen drück*

    Zitat: „Sie wird es auf jeden Fall bitter bereuen, soviel steht jetzt schon mal fest.“


    Ui, na das kann ja noch Heiter werden. Ehrlich gesagt möchte ich gar nicht wissen, zu was Jenna alles im Stande ist...

    So, das wars erstmal wieder von mir.

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 10.04.2007, 12:05


    ahhhh..
    hab ich schon mal erwähnt das ich diese ff liebe?
    wenn nich dann weistus jetzt <3
    tom is so süüüüüß, wie er sich verhält und so *_*

    oje..ich will nich wissen was jenna jetzt vorhat o.O bestimmt was bööööses

    maCh gaaaaaaaanz schnell weiter bitte <3

    lg samy o.ô[/i]



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 10.04.2007, 15:01


    Zitat: Eine Weile lang betrachtet er mich einfach nur schweigend mit seinen unbeschreiblichen Augen. Und ich drohe, rettungslos darin zu versinken. So wie ich es tue, seit ich das erste Mal hinein geschaut habe.
    „Weißt du eigentlich, dass du was verdammt Besonderes bist?“, murmelt er dann kaum hörbar.

    aaaww <3 wie ich es mir vorstellen kann, er ist so verdammt süß!

    Zitat:
    - „Warte.“ Toms Stimme klingt heiser, als er meine Hand plötzlich völlig unvermittelt sanft aber bestimmt festhält.

    „Das.. es geht zu schnell.“, bringt er schließlich hervor und nachdem ich ihn als Antwort nur verständnislos anstarre: „Du bist doch noch..?“ Ich senke leicht beschämt den Blick, nicke.
    „Ist das ein Problem für dich?“, gebe ich leise zurück, ohne ihn anzuschauen. Er lacht leise, schüttelt stumm den Kopf. „Ich will nur einfach, dass du es wirklich willst.“ Und das ist zu viel: War ich ihm zuvor sowieso schon rettungslos verfallen, ist es nun endgültig um mich geschehen.

    Und mit genau dieser Gewissheit schlafe ich kurz darauf dicht an ihn gekuschelt ein. Absolut glücklich. Und so unglaublich verliebt.

    Lieblingsteil ! ! !
    ich hab so rumgequietscht, süße, dass glaubst du nicht..
    verdammt du raubst mir die nerven mit deiner FF und ich renn bestimmt die ganze zeit mit ner grinse durch den tag =)
    danke ;D

    mach einfach weiter so
    bleib deinem schreibstil treu und dann ist alles perfeckt!
    ich liebe deine story...
    mittlererweile ist sie bei meinen top 5 dabei!!

    wie alt ist denn deine liebe protagonistin? wenn sie noch jungfrau ist?

    -> fühl dich geknutscht von mir <-



    Re: Anders als geplant

    marie. - 10.04.2007, 17:58


    *seufz* gott ihr seid wirklich zuu süß und lieb, ich weiß echt nicht was ich da noch schreiben soll.. :cute:
    dankeschön <33
    sternchen: sie ist so alt wie tom, also 17.

    *

    Die folgenden Wochen ziehen sich schleppend dahin. Zwar haben sich meine schlimmsten Befürchtungen, Caro würde ab sofort Opfer von Jennas Hasstiraden oder dergleichen glücklicherweise nicht bewahrheitet- ganz im Gegenteil, man könnte direkt meinen, meine beste Freundin hätte vollkommen vergessen, was sie im „Moritz“ zu mir gesagt hat- doch auf der anderen Seite droht mich die unendliche Sehnsucht nach Tom innerlich fast durchdrehen zu lassen.
    Er hat sein Versprechen nicht gebrochen. Ruft mich oft noch spät nachts nach irgendeinem Gig in irgendeiner Stadt an; erzählt todmüde von irgendwelchen Städten, Parties, Verleihungen; weiß teilweise selbst nicht einmal mehr, wo er sich gerade überhaupt befindet.

    Und dann kommt Jenna eines Morgens plötzlich mit der neuesten Ausgabe der Bravo in die Schule. Beiläufig lässt sie die Teeniezeitschrift auf meinen Platz fallen. Ich starre sie perplex an. „Danke, aber ich glaube, aus dem Alter bin ich raus, Süße..“
    Meine beste Freundin lächelt mich jedoch nur nachsichtig an und deutet mit ihrem perfekt manikürten Zeigefinger triumphierend auf das Cover.
    Erst jetzt bemerke ich, dass Tom dort abgebildet ist. In einer der für ihn ach so typischen Posen; mit verschränkten Armen und einem Blick, der einen auf der Stelle weiche Knie bekommen lässt.
    „Jenna, das ist nichts Neues- die Jungs sind jede zweite Woche auf dem Titel..“
    Doch meine beste Freundin unterbricht mich energisch. „Verdammt, jetzt LIES schon!!!“

    Und wirklich erst dann fällt mir die eigentlich absolut unübersehbare Schlagzeile neben dem Bild ins Auge. Ich lese, blinzle irritiert, lese ein zweites Mal.
    „Na, was sagst du jetzt?!“ Jenna grinst mich herausfordernd an. „Hab ich mir von Mariella ausgeborgt, ist gestern erst rausgekommen.“
    Ich schüttle nur fassungslos den Kopf. „Aber..“, setze ich verwirrt an, breche dann jedoch ab.

    „Geheimes Liebesglück für Tom- ‚Ja, ich habe mich verliebt!’", ist der fettgedruckte Aufhänger der Bravo, der mir in Form seiner leuchtend roten Lettern förmlich entgegenzuspringen scheint.
    Mit einem Mal wird mir unerträglich heiß. „Das Beste kommt aber noch!“, fährt Jenna eifrig fort und blättert die ersten Seiten der Zeitschrift auf.

    Fassungslos überfliege ich den dort abgedruckten, insgesamt zweiseitigen Artikel.
    „Hemmungslose Groupie-Orgien, unzählige One Night Stands- ist damit für Tom (17), den coolen Gitarristen und Mädchenschwarm von Tokio Hotel, jetzt endgültig Schluss? ‚Ja, ich habe ein Mädchen kennen gelernt.’, ließ er gegenüber der BRAVO jüngst in einem Interview verlauten. ‚Sie ist weder ein Fan noch steht sie in irgendeiner Form in der Öffentlichkeit- wir kennen uns privat von einer Party. Die geplante Bandpause im Herbst wird zeigen, wie sich unsere Beziehung weiterentwickeln wird.’
    Ein guter Freund der Band verriet uns außerdem: ‚Die beiden sind total verliebt und telefonieren so oft es geht miteinander!’ Doch so sehr wir uns für Tom und seine neue Freundin freuen- wie werden die zahlreichen Fans diese überraschende Offenbarung aufnehmen? Schließlich hatten weder Tom, noch sein Zwillingsbruder Bill während der gesamten letzten anderthalb Jahre offiziell Freundinnen. ‚
    Wir sind auch nur ganz normale Menschen.’, versucht Georg, der 19jährige Bassist der Band, die neue Situation zu erklären. ‚Zu unserem Leben gehören Mädchen genauso wie unsere Familien oder die Fans!’ Wir wünschen dem jungen Liebesglück jedenfalls alles Gute und werden euch natürlich auch weiterhin auf dem Laufenden halten.“

    „Warum hat er das nur getan?“, grüble ich verzweifelt vor mich hin, als ich nach der sechsten Stunde gemeinsam mit Jenna den Physiksaal verlasse.
    „Na weil es ihm tatsächlich ernst mit euch ist, nehme ich an.“, gibt meine beste Freundin nüchtern zurück. „Ich kann sowieso nicht ganz verstehen, warum du deswegen so ein Drama machst. Ich mein, einen größeren Beweis dafür, dass du ihm wirklich was bedeutest, konnte er dir doch immerhin fast nicht liefern, oder?!“

    Ich seufze tief. Jenna hat ja nicht die geringste Ahnung von diesen verrückten Fans, für die die vier Jungs einfach alles darstellen. Die nächtelang frierend vor irgendwelchen Hotels stehen und ihr gesamtes Geld ausgeben, um nur ein Autogramm, ein einziges Foto zu bekommen.
    Für die es im Moment wahrscheinlich nichts Schlimmeres als eine ernsthafte Konkurrentin im Bezug auf einen ihrer personifizierten Traumtypen geben könnte.

    Und ich möchte beim besten Willen nicht wissen, zu was diese ‚Fans' fähig sind, um diese augenblicklich wieder auszuschalten..



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 10.04.2007, 18:19


    ahhh geiiill *_*
    goooottt is tom süüß <3
    wenn das kein liebesbeweis is dann weis ich auch ned o.O

    mach gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter bitte!



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 11.04.2007, 17:37


    aaaaw <3
    is er süß, gott der tollste liebesbeweiß seit langem...!!
    aber die fans werden sie töten ich sehs schon kommen xD

    ach süße ich lieb deine FF aber das weißt du ja mittlererweile schon *muha*^^
    freu mich auf den nächsten teil auch wenn ich weiß wies weitergeht, immer wieder toll aufs neue zu lesen... =)
    hab diich lieb



    Re: Anders als geplant

    marie. - 11.04.2007, 18:22


    ... dankedankedankedanke <33 ..

    *

    „Sag mal hast du irgendwas?!“, stöhnt Tom leicht genervt in den Hörer, nachdem meinen einzigen Beitrag zu unserer Konversation bereits das sechste Mal in Folge ein gelangweiltes „Ahja“ darstellt- und das, obwohl ich mich eigentlich wirklich freue, seine Stimme endlich wieder einmal zu hören.
    Ich betrachte schweigend sein zugegebenermaßen einfach nur perfektes Bild auf dem Cover der Bravo, die nach wie vor auf meinem Schreibtisch liegt; fahre mit dem linken Zeigefinger einmal langsam über sein Gesicht.
    Ich weiß beim besten Willen nicht, wie oft ich den bescheuerten Artikel inzwischen gelesen habe. Wie oft ich dieses elende Schundblatt am liebsten in tausend kleine Stücke zerrissen hätte.
    Wie auch immer- Jennas kleine Schwester wird sich wohl oder übel ein neues Exemplar kaufen müssen..

    „Ist es etwa wegen der Sache in dieser Zeitschrift?“, fährt er schließlich, mit einem Anflug von Ungeduld in der Stimme, fort.
    Er hatte sich unser erstes Gespräch nach dem fast einwöchigen Auslandsaufenthalt der Band wahrscheinlich irgendwie anders vorgestellt.
    Und obwohl es mir in diesem Punkt nicht im Geringsten anders geht, gebe ich noch immer keine Antwort, starre nur stur aus dem Fenster hinaus auf unseren großen Garten.
    Tom zieht am anderen Ende der Leitung scharf Luft ein, im nächsten Moment klickt ein Feuerzeug.

    Wenn er es genau wissen will: Ja zum Teufel, ich habe was. Ich bin verdammt noch mal so richtig wütend. Weil ich von ihm, ohne jegliche Vorwarnung, von einem Tag auf den anderen einfach so öffentlich gemacht wurde. Er hat einfach gehandelt und mich dabei vollkommen übergangen.
    Ich wüsste ja wirklich zu gerne, wie er auf so eine Aktion meinerseits reagieren würde!!

    Andererseits ist das nur die halbe Wahrheit. Oder sagen wir.. es ist mehr eine Art Ausrede.
    Viel größer als meine Wut ist nämlich längst meine Angst.

    Natürlich bin ich mir durchaus darüber im Klaren, dass es nicht ewig einfach so hätte weiterlaufen können wie bisher. Dass er seinen kindischen Fans zuliebe am besten sein ganzes Leben lang keine Freundin hat, nur damit deren naive Kindheitsvorstellung von ihrem Traumprinzen um jeden Preis aufrecht erhalten bleibt.
    Aber dieser eine, im Grunde so lächerliche Schritt bringt einfach so verdammt viel mit sich. Für die Fans. Für ihn und die Band.
    Und nicht zuletzt für mich.

    „Boah, wo liegt eigentlich dein Problem, Sarah??“, knurrt Tom, von meinem Verhalten inzwischen offensichtlich mehr als deutlich angenervt, dann.
    Und plötzlich ist er einfach da. Der erste Streit unserer jungen, eigentlich doch so glücklichen Beziehung.
    „Sag mal, ist das alles eigentlich dein Ernst? Kapierst du es wirklich nicht??“, platzt es im nächsten Moment nämlich aufgebracht aus mir heraus. „Du müsstest doch am allerbesten wissen, wie diese Mädchen drauf sind. Was du für die bedeutest. Was glaubst du denn, wie die auf sowas reagieren? Erwartest du etwa, dass sie sich am Ende noch mit dir freuen??“
    Mein Herz klopft wie verrückt, meine Augen haben sich mit Tränen gefüllt. Ja, verdammt- ich habe wirklich Angst vor ihren Reaktionen.
    Ich habe Angst vor irgendwelchen doofen Mädchen mit Lippenpiercings und Postern in der Hand.
    So bescheuert und kindisch es auch klingen mag.

    Schweigen. „Ich dachte, du freust dich vielleicht.“, ist schließlich alles, was als Antwort vom anderen Ende der Leitung kommt. Toms Stimme klingt ungewohnt verletzlich; in diesem Augenblick lässt wirklich rein gar nichts mehr auf den ach so coolen Macho schließen, den er für die Medien nur zu gerne raushängen lässt.
    „Aber ich..“, beginne ich mit zitternder Stimme. „Ich habe mich doch gefreut.“ Die letzten Worte nuschle ich so undeutlich und leise, dass ich sie selbst kaum verstehe.
    Natürlich habe ich mich gefreut. Natürlich hat Jenna Recht, wenn sie sagt, dass er mir eigentlich keinen größeren Beweis für seine Gefühle bringen konnte.

    Mit einem Mal fühle ich mich schrecklich elend. Ich bin so absolut unsensibel und egoistisch.
    Liefert mich auf der Stelle den hysterischen Tokio Hotel Fans aus, ich verdiene es beim besten Willen nicht anders!



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 11.04.2007, 21:51


    ahhhhhh wieder toll *____*
    ich weiss gar nich mehr was ich schreiben kann ausser das es wieder geiil war =)

    maCh schneeeellllll weiter biitteee!!



    Re: Anders als geplant

    marie. - 13.04.2007, 12:33


    aww danke *knutsch* und weiter ;)

    *

    „Weißt du, eigentlich wollte ich dich fragen, ob du Lust hast, in deinen Schulferien mit auf die Malediven zu kommen.“, fährt Tom in diesem Moment unerwartet kalt fort, ohne in irgendeiner Form auf mein Gestammel einzugehen.
    Ich schlucke.

    Britta hat den Jungs für den Herbst eine längere Bandpause verordnet, von welcher sie zwei Wochen auf den Malediven verbringen werden. Völlig abgeschottet von der Öffentlichkeit, alles top secret.
    Zwei ganze Wochen, nur er und ich. Naja, den Rest der Band, Britta und diverse Securities jetzt mal ausgenommen. Aber: Keine Fans, keine Medien. Einfach nur Tom und nicht Tom, der Superstar und Mädchenschwarm von Tokio Hotel.
    Für mich der Himmel auf Erden. Eigentlich viel zu schön, um wahr zu sein.
    Und aus genau diesem Grund hätte ich es mir auch niemals selbst erlaubt, auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, dass Tom mich wirklich fragen könnte..

    „Ja?“, bringe ich schließlich wimmernd hervor. Wer kann ihm denn schon verübeln, dass er in dieser für ihn so kostbaren Zeit keine Lust auf eine bescheuerte Zicke wie mich hat?!
    Ich könnte mich einfach nur ohrfeigen!!

    Tom bläst am anderen Ende der Leitung geräuschvoll Rauch aus. Ich kann ihn wieder einmal förmlich vor mir sehen- wie er in seinen XXL-Baggys lässig auf dem edlen Designerteil von Sessel in seinem Luxushotel-Zimmer lümmelt, neben sich ein halbes Dutzend leerer Red Bull Dosen, überall verstreut herumliegende Klamotten, seine heißgeliebte Gitarre..
    Ein kaum hörbares Klacken während seines eisernen Schweigens verrät mir, dass er wieder einmal an seinem elenden Piercing herumspielt. Etwas -denn so gut kenne ich ihn inzwischen- das er grundsätzlich nur aus zwei Gründen tut.
    Erstens er will ein Mädchen verrückt machen- was ihm (zumindest bei mir) absolut ausnahmslos gelingt. Zweitens –und das ist wohl in diesem Moment der Fall- er ist verlegen, nervös oder denkt angestrengt über etwas nach.

    Mit angehaltenem Atem beginne ich, unruhig in meinem Zimmer auf und abzuwandern. Lange halte ich dieses Schweigen nicht mehr aus, so viel steht definitiv jetzt schon mal fest.

    Meine Erlösung dringt jedoch glücklicherweise nur wenige Sekunden später in Form eines etwas unsicher und verlegen genuschelten „Hast du denn überhaupt Lust, mitzukommen?“ an mein Ohr.
    Einen Moment lang muss ich mich wirklich ernsthaft zusammenreißen, um nicht lauthals „JAAA, du verdammter Idiot!! Was denkst du denn???“ in den Hörer zu brüllen.

    Aufgeregt wedle ich mit der freien Hand vor meinem glühenden Gesicht herum. Manchmal bin ich wirklich zu froh darüber, dass sich die Erfindung des Bildtelefons bis heute nicht durchgesetzt hat. „Ich.. natürlich habe ich Lust.“, gebe ich schließlich, das sich in rasanter Geschwindigkeit auf meinem Gesicht ausbreitende Grinsen so gut wie möglich unterdrückend, atemlos zurück.
    „Also wenn du mich überhaupt noch dabeihaben möchtest.“, füge ich dann schnell etwas unsicher hinzu und beiße nervös auf meinem linken Zeigefinger herum.

    „Du kannst vielleicht Fragen stellen..“, murmelt Tom am anderen Ende der Leitung, offenbar ebenfalls ein breites Grinsen im Gesicht, nach einer gefühlten Ewigkeit endlich.
    „Auch wenn ich manchmal eine egoistische Zicke bin?“, gebe ich dann, innerlich jubilierend und wilde Luftsprünge machend, unschuldig zurück und werfe meinem Spiegelbild in dem riesigen Wandspiegel neben meinem Bett ein zuckersüßes Lächeln zu.
    „Gerade dann.“, lacht Tom und ich.. bin in diesem Augenblick einfach nur das glücklichste Mädchen dieser Welt!



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 13.04.2007, 16:23


    ahhhhhhhhhhh wunder tolliq *_*

    weiter!



    Re: Anders als geplant

    KitTtyToM - 13.04.2007, 16:47


    Wundertollig, einfach schön deine FF.



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 13.04.2007, 20:11


    Hallöchen...,

    du bist aber echt schnell im posten...freut mich! *grins*

    Und da war er: Der erste Streit der beiden Verliebten...Das Tom in einer Zeitung zu seiner Freundin steht, hätt ich nie gedacht. Vorallem so plötzlich. Ich an ihrer Stelle, wäre auch total geschockt und überrumpelt...im ersten Moment. Aber es ist doch eine süße Geste von Tom, dass er zu Sarah steht und seine Gefühle einfach der ganzen Welt mitteilen wollte. Naja, wie die Fans jetzt reagieren, weiß ich auch nicht so genau...aber das werden wir ja bestimmt noch erfahren.

    Viel spannender ist es doch eigentlich zu erfahren, was die beiden jetzt in ihrem ersten gemeinsamen Urlaub alles so machen... *g*

    Und das für Jenna die Sache mit Caro und Ben vergessen ist, glaube ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass sie irgendwas im Schilde führt, so wie sie auf die Neuigkeiten reagiert hat. Naja, wir werden sehen.

    Also mach weiter so!!!

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 16.04.2007, 17:29


    thxx ihr süßen!!! :heart:

    *

    Mir bleiben genau drei Wochen.
    Drei Wochen, in denen es für mich das absolut Unmögliche möglich zu machen gilt. In diesem Fall heißt das, meine Eltern davon zu überzeugen, mich zwei Wochen lang mit für sie völlig unbekannten Menschen auf die Malediven fliegen zu lassen.
    Klingt irgendwie leicht utopisch?! Ich bitte euch..

    „Süße, vergiss es. Ich meine, du kennst doch deine Eltern.. Also- ich will ja wirklich nicht behaupten, sie seien spießig oder so... Aber DAS??“ Jenna sitzt mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen auf meinem Bett, während ich unruhig in meinem Zimmer umherwandere.
    „Aber es MUSS klappen, Jenna. Ich sterbe, wenn ich nicht mitkann.“ Und das meine ich wirklich ganz genau so wie ich es sage.

    Meine beste Freundin schaut mich einen Moment lang mitfühlend an. „Und wie genau stellst du dir das Ganze vor?“, will sie dann vorsichtig von mir wissen. Wahrscheinlich hält sie mich längst für vollkommen übergeschnappt.

    Tja, frag mich erst mal was Leichteres. Ich habe seit gestern Abend über so ziemlich nichts anderes nachgedacht und bin mit meinen Gedanken um ehrlich zu sein nicht das geringste Bisschen weitergekommen.
    Es ist verdammt noch mal beschissen aussichtslos, das sehe ich ja selbst ein. Meine Eltern werden mir niemals etwas Derartiges erlauben- wirklich niemals.
    Aber wie gesagt, ich werde einen Teufel tun und einfach kampflos daheim bleiben.

    Mein übergenialer Einfall kommt über Nacht, oder um genau zu sein: Um kurz nach halb vier Uhr morgens exakt drei Tage später.
    Mit wild klopfendem Herzen fahre ich aus den Kissen hoch, angle im nächsten Moment blind das Handy von meinem Nachtkästchen und wähle fahrig Jennas Nummer.

    Es dauert erst mal eine halbe Ewigkeit, bis meine beste Freundin sich endlich erbarmt, abzunehmen- zudem wurde ich durchaus schon charmanter von ihr begrüßt.
    „Verdammt noch mal, weißt du eigentlich wie spät es ist???“, zischt sie aufgebracht in den Hörer, doch ich nehme es ihr nicht weiter übel. Wahrscheinlich hat sie geschlafen.

    „Süße, halt dich gut fest. Ich hab den ultimativen Plan.“, wispere ich aufgeregt, ohne auf ihren Einwand einzugehen.
    Als Antwort erhalte ich zunächst nur ein gequältes Stöhnen. „Hatte das denn nicht bis morgen Zeit?“, knurrt meine beste Freundin schließlich resigniert und ich rolle im Dunkeln kopfschüttelnd mit den Augen.
    Hatte es natürlich nicht!!

    „Schieß los.“, gähnt sie etliche theatralische Seufzer später dann endlich und ich schließe meditativ die Augen, um vor lauter Aufregung nicht die gesamte Nachbarschaft inklusive meiner Eltern wachzukreischen.
    „Du... kommst einfach mit.“, flüstere ich schließlich beschwörend in das kleine silberne Ding an meinem Ohr und warte atemlos Jennas Reaktion ab.

    Ich meine, jetzt mal wirklich ganz ohne eingebildet klingen zu wollen- aber: Bin ich genial oder bin ich genial?!
    Der einzig plausible Einwand meiner Eltern gegen diesen Urlaub kann doch nur die Tatsache, dass sie niemanden der Mitreisenden kennen, sein. Und Jenna, meine Jenna, meine wirklich allerbeste Freundin- mit der ich schon vor Jahren allein auf Capri und in Manhattan war- ich meine, da KÖNNEN sie doch einfach gar nicht nein sagen!!

    „Sarah?“, kommt es nach einer halben Ewigkeit endlich vom anderen Ende der Leitung.
    Gleich wird sie mir sagen, dass ich genial bin, ein Genie; sie wird zu Tränen gerührt erkennen, wie glücklich sie sich schätzen darf, ausgerechnet mich zur besten Freundin zu haben..

    „Vergiss es.“

    Ähh, wie bitte?!? „Aber Süße, wenn du..“, beginne ich sofort fassungslos, doch Jenna fällt mir genervt ins Wort. „Ich werde die Ferien NICHT mit diesen Pseudo-Superstars verbringen. Auf gar, wirklich absolut gar keinen Fall!!!“

    Leider bleibt meine beste Freundin bei dieser mir so gar nicht in den Kram passenden Aussage- und zwar die gesamte nächste Woche lang.
    Mir läuft die verdammte Zeit davon..

    Ich meine, ich habe wirklich alles versucht. Habe sie auf Knien angefleht; sie mit meinem berühmt-berüchtigten Hundeblick an all die Dinge, die ich schon für sie getan habe, erinnert.
    Die nächste Stufe war verzweifelte Bestechung, die irgendwann in gnadenlose Erpressung überging. Doch noch nicht einmal mein beleidigte-Leberwurst-Schmollen half auch nur das geringste Bisschen.

    Jenna ist nicht umzustimmen.
    Zutiefst enttäuscht von meiner vermeintlich besten Freundin finde ich mich innerlich schließlich resigniert mit der Tatsache, zur Not einfach unerlaubt mitzufliegen, ab- auch wenn mir beim Gedanken an die Konsequenzen schon jetzt übel wird..



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 16.04.2007, 19:49


    wieder mal genial und immer wieder übertriffst du dich selbst noch ein bisschen mehr...
    ich muss immer und immer wieder grinsen, an den ein oder anderen stellen, weil das teilweiße wirklich ich sein könnte die da mit ihrer besten freundin telefoniert. genial!
    bleib einfach deiner sache treu und ich hoffe dass das ganze perfeckt laufende, nicht bald ins schwanken (?)
    kuss



    Re: Anders als geplant

    babe - 17.04.2007, 15:17


    so ich hab mri die letzten teile jetzt auch ma durchgelesen, die on gekommen sind als ich nicht da war!!
    und ich muss sagen die sind einfach hammer!!
    mal gucken wie sie es hin bekommt das sie mit in den urlaub darf!!
    eigentlich könnte sie ja tom den ellis vorstellen!! lol


    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    Marieke - 18.04.2007, 17:50


    Heheee tolles Teilchen x3

    Mach bloooß schnell weiter, ich hab grad eindeutig FF-Mangel :(

    Knutsch dich !



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 19.04.2007, 17:31


    mal wieder toll <3
    ich liebe den schreibstil :P

    weiter *_*



    Re: Anders als geplant

    marie. - 21.04.2007, 11:09


    aww ich liebe euch *hihi* <33

    *

    Doch so weit muss ich glücklicherweise nicht gehen, denn das Schicksal meint es gut mit mir- wenigstens dieses eine, mir so unglaublich wichtige Mal.

    Exakt eine Woche vor dem mit inzwischen wirklich rasanter Geschwindigkeit näherrückenden Abflugdatum ändert Jenna nämlich völlig unerwartet und aus mir bis dahin absolut unerklärlichen Gründen plötzlich ihre Meinung.
    ‚Steht dein Angebot mit den Malediven inklusive Pseudo-Superstars noch? Vielleicht ist das Ganze ja doch nicht so übel.. Jenna’, lautet die SMS meiner besten Freundin, die mich an besagtem Sonntagabend für einige Minuten ungläubig kopfschüttelnd und ziemlich perplex auf mein Bett sinken lässt.

    Ich kenne Jenna inzwischen nämlich wirklich zu gut, um ihre plötzliche Meinungsänderung als reinen Zufall oder gar so etwas wie Nächstenliebe zu deuten. Weicht sie einmal freiwillig von ihrem Standpunkt ab, dann muss sie schon etwas Schwerwiegendes dazu gebracht haben- etwas in der Tat ziemlich Schwerwiegendes um genau zu sein.

    „Ach weißt du, ich hab mir das Ganze einfach noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Und bevor ich zwei Wochen lang allein hier herumsitze, kann ich doch eigentlich auch zusammen mit meiner besten Freundin auf den Malediven meine nachlassende Sommerbräune ein bisschen auffrischen!“, meint sie am nächsten Tag mit scheinbar gleichgültigem Schulterzucken, als wir nach der letzten Stunde gemeinsam das Schulgebäude verlassen.

    Ich mustere Jenna verstohlen von der Seite. Ihr Blick ist starr nach vorn gerichtet, der Gesichtsausdruck ungewohnt ernst und irgendwie traurig. Etwas, und das fällt mir wirklich erst in diesem Augenblick bewusst auf, das in letzter Zeit ziemlich oft der Fall ist.
    Und ich glaube ihr um ehrlich zu sein kein Wort.

    Ich bleibe abrupt stehen, es dauert einen kurzen Moment, bis Jenna es mir endlich gleichtut und mich aus müden Augen fragend anstarrt. Ich muss unwillkürlich schlucken.
    Sie hat sich wirklich verändert- und mir ist es noch nicht einmal richtig aufgefallen. ‚Kein Wunder’, meldet sich mein schlechtes Gewissen sofort zu Wort. ‚Alles, worum sich deine bescheuerten Gedanken in letzter Zeit gedreht haben, waren doch einzig und allein Tom und dieser Urlaub!!’

    „Was ist los mit dir, Jenna? Warum willst du wirklich mit?“, platzt es im nächsten Augenblick aufgewühlt aus mir heraus. Meiner besten Freundin entgleisen daraufhin für einen kurzen Moment sämtliche Gesichtszüge, doch es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde, bis sie sich wieder gefangen hat und mir ein ungläubiges Lächeln schenkt. „Wovon redest du denn- habe ich dir das nicht gerade erklärt?!“

    Und obwohl mich Jennas Verhalten auf irgendeine Weise ziemlich verunsichert, nehme ich es in diesem Fall schließlich einfach hin. Denn- ja, es mag sich vielleicht extrem egoistisch anhören- ich möchte nun mal mit auf die Malediven, um wirklich jeden Preis.
    Und mit meiner besten Freundin an der Seite habe ich das Einverständnis meiner Eltern eben erfahrungsgemäß so gut wie sicher. Denn schließlich war ich die letzten Wochen ja nicht ganz untätig, sondern habe mich mit vorsichtigen Andeutungen Stück für Stück immer näher an einen zweiwöchigen Malediven-Aufenthalt mit „Schulfreunden“ herangewagt.

    Außerdem gehe ich stark davon aus, dass ich Jenna früher oder später schon entlocken werde, was sie nun wirklich zu dieser Entscheidung bewegt hat. Vielleicht setzt ihr die Beziehung von Caro und Ben ja auch einfach doch mehr zu, als ich zunächst gedacht hätte..

    Und nachdem Tom ganze fünf Tage voller Hoffen und Bangen später abschließend dann auch endlich Britta vollständig von unserem Vorhaben überzeugt hat, steht zwei wundervollen Wochen Traumurlaub auf den Malediven endgültig nichts mehr im Wege!
    Kann mich mal eben bitte jemand kneifen und mir sagen, dass ich das alles gerade NICHT träume?!



    Re: Anders als geplant

    marie. - 21.04.2007, 11:13


    Zwei Tage später mache ich mich leicht peinlich berührt aus der überhaupt nicht mehr enden wollenden Umarmung meiner besorgten Mutter los und bete im Stillen, dass sie jetzt bloß nicht auch noch anfängt zu weinen.
    „Sind doch nur zwei Wochen, Mama..“, murmle ich mit verlegenem Blick auf ein paar in diesem Augenblick an uns vorbei schlendernde, ziemlich belustigt dreinschauende Jungs in ungefähr Bens Alter und wende mich dann schnell meinem Vater zu.

    Doch im Grunde bin ich ja schon froh darüber, dass die beiden wenigstens darauf verzichten, mich auch noch bis zum Schalter zu begleiten- wenn sie mich schon um jeden Preis wie eine Zehnjährige an den Flughafen bringen mussten.

    Jenna steht mit leicht abwesendem Blick etwas abseits von unserer kleinen, aber dafür umso dramatischeren Abschiedsszene, die ohne Weiteres Bestandteil irgendeines klischeehaften perfekte-und-glückliche-Familie-Hollywood-Streifens sein könnte und zupft gedankenverloren am Henkel ihrer Handtasche herum.
    Ihre Familie sieht das Ganze natürlich völlig gelassen und macht nicht gleich ein riesen Tamtam, nur weil ihre Tochter mal für zwei Wochen allein in Urlaub fliegt.

    Eine Viertelstunde später habe ich meine Eltern dann aber glücklicherweise ebenfalls so weit beruhigt, dass sie sich endlich dazu bereit erklären, den Weg zurück in Richtung Heimat anzutreten und ich schwebe- ich kann es noch immer kaum fassen!!- tatsächlich an Jennas Seite durch die gläserne Drehtür ins Innere des riesigen Flughafens.

    „Und jetzt?“, will meine beste Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen von mir wissen, als wir kurz darauf, jede mit einem schwarzen Kingsizetrolli vor sich, leicht planlos zwischen all den überwiegend hektisch umherirrenden Menschen vor dem Eingang des flughafeneigenen McDonalds stehen- „wie bestellt und nicht abgeholt“ träfe es wohl ziemlich genau.

    Ich zucke als Antwort nur hilflos mit den Schultern- erst gestern habe ich noch mit Tom besprochen, dass wir uns an genau diesem Ort um genau diese Uhrzeit treffen würden.
    Und jetzt? Nicht die geringste Spur von auch nur einem der vier Jungs, Britta oder wenigstens irgendwelchen Securities.
    Ich kann einfach nicht glauben, dass er..
    Augenblicklich breitet sich ein ziemlich ungutes Gefühl in meiner gesamten Magenregion aus.

    Zwanzig Minuten später- Jenna sitzt inzwischen mit bitterbösem Gesichtsausdruck cheeseburgermampfend auf ihrem Koffer und flucht im Sekundentakt etwas von „absoluter Frechheit“ und „verdammter scheiß Kinderband“ und ich sehe mich die Herbstferien längst frustriert allein daheimsitzend verbringen- ertönt dann jedoch plötzlich eine mir nur zu bekannte Stimme aus Richtung Rolltreppe.

    „Was soll das heißen, wir haben keine Zeit mehr?? Wir gehen jetzt AUF DER STELLE zurück in diesen Shop und kaufen diesen Lidschatten oder ich weigere mich, auch nur einen Tag länger mit dieser unfähigen Crew zusammen zu arbeiten!!“

    Niemals, wirklich niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass ich mich einmal so sehr über den Klang der Stimme von Toms biestigem Zwillingsbruder freuen könnte!!



    Re: Anders als geplant

    babe - 21.04.2007, 11:31


    warum sind die boys den nicht passend gekommen?
    da wäre ich ja mal übelst gereizt
    was hat bill den jetzt?



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    KillerBarbie - 21.04.2007, 12:37


    muhahaha bill wieder am meckern XD
    ich musst lachen wo ich das gelesen hab *gg*
    wieder geile teile *___*
    mach gaaannnz schnelliii weiter :P

    lg



    Re: Anders als geplant

    süßehexe - 21.04.2007, 16:26


    Zitat: „Was soll das heißen, wir haben keine Zeit mehr?? Wir gehen jetzt AUF DER STELLE zurück in diesen Shop und kaufen diesen Lidschatten oder ich weigere mich, auch nur einen Tag länger mit dieser unfähigen Crew zusammen zu arbeiten!!“

    ahhh.. unsere kleine Diva.. :D

    geil.... :P

    die Teile waren wieder klasse... :)
    ich finds toll, dass Tinka jetzt doch mitfahren kann... aber was mit Jenna is, interessiert mich dann doch schon sehr... die findet sicha bill oder einen der andren toll und will deswegen mit.. ^^
    /ich stell schon wieder wilde Theorien auf.. :P \

    nun ja... mach bitte schell weiter...

    lg
    jenny



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 23.04.2007, 17:22


    Hallöchen...,

    man ich musste eben ziemlich viel nachlesen...aber ich mach das ja gerne... *grins*

    Kommen wir ohne große Worte gleich zum zitieren:

    Zitat: „Süße, vergiss es. Ich meine, du kennst doch deine Eltern.. Also- ich will ja wirklich nicht behaupten, sie seien spießig oder so... Aber DAS??“ Jenna sitzt mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen auf meinem Bett, während ich unruhig in meinem Zimmer umherwandere.


    Na das macht ja Mut...Einerseits will man aufgemuntert werden, aber andererseits sind ja Freunde da, um die Wahrheit zu sagen...

    Zitat: Mein übergenialer Einfall kommt über Nacht, oder um genau zu sein: Um kurz nach halb vier Uhr morgens exakt drei Tage später.


    Hach ich liebe deinen Schreibstiel... :lol:

    Zitat: „Verdammt noch mal, weißt du eigentlich wie spät es ist???“, zischt sie aufgebracht in den Hörer, doch ich nehme es ihr nicht weiter übel. Wahrscheinlich hat sie geschlafen.

    „Süße, halt dich gut fest. Ich hab den ultimativen Plan.“, wispere ich aufgeregt, ohne auf ihren Einwand einzugehen.
    Als Antwort erhalte ich zunächst nur ein gequältes Stöhnen. „Hatte das denn nicht bis morgen Zeit?“, knurrt meine beste Freundin schließlich resigniert und ich rolle im Dunkeln kopfschüttelnd mit den Augen.
    Hatte es natürlich nicht!!

    „Schieß los.“, gähnt sie etliche theatralische Seufzer später dann endlich und ich schließe meditativ die Augen, um vor lauter Aufregung nicht die gesamte Nachbarschaft inklusive meiner Eltern wachzukreischen.
    „Du... kommst einfach mit.“, flüstere ich schließlich beschwörend in das kleine silberne Ding an meinem Ohr und warte atemlos Jennas Reaktion ab.


    Hach der ultimative Plan...Mit sowas hab ich jetzt echt nicht gedacht...aber ich glaube, Jennas Reakton ist echt verständlich, ich hasse es auch wenn man nachts angerufen wird...aber dafür gibts ja noch so eine kleine Funktion die man "Lautlos" nennt...

    Mich würde auch brennend interessieren, warum Jenna auf einmal ihre Meinung geändert hat. Ich hoffe, das werden wir bald erfahren...und ich bin schon tierisch gespannt, wie der Urlaub so wird...*grins*

    Also hau in die Tasten...!

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 24.04.2007, 16:59


    hach ihr seid so lieb *knutsch* und weiter <3
    *ach ja und süßehexe hat folgendes geschrieben: Tinka
    heißt sarah ;) ^^*

    *

    Und dann verschwindet all das Chaos rund um Bill, seinen bescheuerten Lidschatten, meine unsagbar schlecht gelaunte beste Freundin und die vorbeihastenden Fluggäste mit einem Mal einfach um mich herum als Tom (der, wie der Rest der Band übrigens auch, ziemlich effektiv mit Sonnenbrille, tief in die Stirn gezogener Cap beziehungsweise Kapuze und auch sonst irgendwie ziemlich merkwürdiger Kleidung vor hysterisch herumkreischenden Lippenpiercing-Fans „getarnt“ ist) mich sanft in seine Arme zieht, mir ein leises „Sorry, wir standen im Stau..“, ins Ohr haucht und mich dann endlich seine unbeschreiblichen Lippen auf meinen spüren lässt...

    Mein wunderschöner Traum nimmt seinen Lauf, als wir Stunden später die erste Klasse unserer Maschine gegen das allerperfekteste Hochsommerwetter und die ultimative Reiseprospekt-Paradies-Landschaft hinter uns lassen.
    „Alter, ist das geil!!!“, brüllt Georg ausgelassen, nachdem er sich in Sekundenschnelle sein graues T-Shirt vom Leib gerissen und uns allen seinen zugegebenermaßen einfach nur perfekten Oberkörper präsentiert hat.
    Aus dem Augenwinkel sehe ich Jenna mit einiger Genugtuung kurzzeitig nach Luft schnappen- tja, so viel dann wohl zum Thema „Kinderband“!

    „Also- wie stellt ihr euch das mit den Zimmern vor?“, will Britta eine halbe Stunde später in der Lobby unseres (natürlich absolut luxuriösen Fünf Sterne) Hotels an Georg, Gustav, Bill, Tom, Jenna und mich gewandt wissen. „Wir haben genau drei Doppel- und ein Einzelzimmer zur Verfü..“

    „Doppelzimmer.“, kommt es augenblicklich aus Richtung dunkelblauer Fred Perry Handtasche und riesiger Chanel-Sonnenbrille geschossen.
    Und als er daraufhin sechs ungläubig auf sich gerichtete Augenpaare realisiert, zuckt Bill nur unschuldig mit den Schultern und haucht zuckersüß: „Ich bin nun mal der Sänger..“

    Tatsächlich gewinnt dieses unfassbare Biest am Ende ein ganzes Doppelzimmer für sich allein; die restliche Zimmerverteilung ergibt sich schließlich wie folgt: Jenna und ich, sowie Georg und Gustav beziehen die anderen beiden Doppelzimmer, Tomnimmt das Einzelzimmer für sich in Anspruch (was mir übrigens nicht ganz unrecht ist, wie für die Meisten nachvollziehbar sein dürfte).

    Als wir gegen später dann den Inhalt unserer Koffer fein säuberlich auf die riesigen Wandschränke verteilt und es uns in Bikinis und mit jeweils einer eisgekühlten Cola light an einem der insgesamt fünf (!!) Pools bequem gemacht haben, bin ich wegen Bills elendem Egoismus noch immer auf mindestens Hundertachtzig.
    „Ich versteh einfach nicht, wie die anderen das so sang und klanglos mit sich machen lassen!! Also ich mein, wenn ich diesen Kerl und seine Zicken Tag für Tag ertragen müsste- glaub mir, ich wäre nach spätestens einer Woche reif für die Klapse!!“, rufe ich theatralisch aus, doch als Antwort erhalte ich von meiner besten Freundin nur ein belustigtes Lächeln.

    „WAS?!“, zische ich aufgebracht, als sie mir auch gefühlte Minuten später noch nicht die erwartete Bestätigung in Form von ausgedehnten Hasssalven gegen diese scheinbare Ausgeburt der Hölle entgegengebracht hat.

    „Süße.. das ist doch lächerlich!“, meint sie schließlich besänftigend.
    Lächerlich?! Ich kann leider absolut nicht verstehen, was zum Teufel daran bitte lächerlich sein soll- außer diesem schwarzhaarigen Möchtegern-Rockstar-Biest natürlich.
    Doch leider können wir unsere merkwürdige Konversation in diesem Moment nicht weiter ausführen, denn im nächsten Augenblick stolziert besagte Plage auch schon hocherhobenen Hauptes aus der Glastür des angrenzenden Wellness-Bereichs..
    Direkt auf uns zu...



    Re: Anders als geplant

    süßehexe - 24.04.2007, 17:22


    marie. hat folgendes geschrieben: hach ihr seid so lieb *knutsch* und weiter <3
    *ach ja und süßehexe hat folgendes geschrieben: Tinka
    heißt sarah ;) ^^*


    uups.... sry ich war noch bei an anderen FF :oops:

    na ja.. ich wäre ja net ich, wenn mir das net auch ma passieren würde.. :D

    jetzt ma zu deinem letzten Teil:

    Ich glaub ich weiß warum Jenna nichts sagt, als "SARAH" sich so über Bill aufregt... :-D

    Mach bitte schnell weiter.. ich will wissen, ob sich meine vermutung bestätigt.. :P

    lieb grüß
    jenny



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 24.04.2007, 21:32


    oh wie toll..
    sie fliegen!
    und dass die zwei sich dauernd streiten wird auch noch böse ausgehen '-.-
    weiter :)



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 24.04.2007, 21:34


    Hallöchen...,

    jetzt sind sie endlich im Paradies angekommen und es herrscht schon ein wenig dicke Luft. Na das kann ja dann noch was werden... Sarah regt sich da aber ganz schön über Bill auf...wer weiß, was da noch alles so passiert...

    Ich bin auf jedenall sehr gespannt!!! Also schreib schnell weiter.

    Teil war wieder super!

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    babe - 25.04.2007, 17:39


    bill? ein eigenes doppelzimmer??

    oh man wenn das bei ihr und jenna so weiter geht, dann wird das noch was werden!



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    marie. - 28.04.2007, 14:02


    daanke euch allen, ich weiß gar nicht was ich noch schreiben soll... ^^ :oops: <33
    *

    „Das hat ja gerade noch gefehlt!!“, zische ich sofort böse in Jennas Richtung, doch von meiner besten Freundin kommt erneut nur ein undurchsichtiges Lächeln.
    Was zum Henker ist eigentlich los mit ihr?? Sie wird am Ende doch wohl nicht etwa..
    Nein, absolut ausgeschlossen. Kein normaldenkender Mensch kann doch ernsthaft auf diesen... Kerl stehen- hoffnungslos in der Pubertät steckengebliebene, hysterisch kreischende Mädchen mit Postern in der Hand jetzt einfach mal ausgenommen- und schon gar nicht jemand wie Jenna. Ich sollte mir meine wertvollen Gedanken wirklich für grundlegendere Dinge aufsparen..
    „Tom sucht dich.“ Bills dunkle Stimme lässt mich unwillkürlich zusammenfahren; die unergründlichen, direkt auf mich gerichteten Augen für einen Moment irritiert den Blick senken.

    Also zusammenfahren natürlich nicht im Sinne von DIESEM zusammenfahren und nicht SO irritiert. Aber ich meine.. was fällt diesem Kerl denn auch ein?!! Mich einfach so ohne Vorwarnung anzusprechen und das auch noch in diesem unmöglichen Aufzug..
    Bills scheinbar endlos langen Beine stecken nach wie vor in der verwaschenen, absolut unzüchtig tief sitzenden Jeans von heute Morgen, die sowohl seine hervorstehenden Hüftknochen als auch einen erheblichen Teil der dunkelblauen Boss-Shorts entblößen. Und dann..
    Ja- und genau das ist der Punkt. Es gibt nämlich kein ‚und dann’. Diese elende Jeans ist- neben den obligatorischen Accessoires in Form von einem schwarzen Lederarmband und einer einzigen verdammten Halskette- alles, was meine persönliche Plage am Leibe trägt.

    „Ja, dann werde ich wohl mal..“, murmle ich- mir im Stillen aufs Heftigste selbst verbietend, auch nur einen einzigen weiteren Blick auf den leicht gebräunten Oberkörper oder noch viel schlimmer: diesen elenden kleinen schwarzen Stern, von dessen Existenz ich bis zu diesem Zeitpunkt ja wirklich absolut keine Ahnung hatte, zu werfen- vor mich hin, während ich fahrig meine Sachen zusammensuche und irgendwie in meine türkise Strandtasche hineinstopfe.

    „Kommst du?!!“, wende ich mich mit einem Anflug von Ungeduld an Jenna, als diese auch dann partout noch keine Anstalten macht, es mir gleichzutun, als ich längst stehe. Nichts wie weg von diesem Freak! Halbnackten Freak um genau zu sein..
    Doch meiner besten Freundin scheint die sengende Sonne zu Kopf gestiegen sein, wie ich nur wenige Sekunden später schmerzlich erkennen muss: „Ich bleibe noch.“, lächelt sie mich freundlich an und nippt versonnen an ihrem Drink.
    Für einen kurzen Moment muss mich ernsthaft zusammenreißen, um sie nicht grob an den Schultern zu packen und lauthals „WIE BITTE???“ zu brüllen- doch als mein Blick auf den süffisant grinsenden Bill fällt, rausche ich kurzerhand, ohne auch nur ein weiteres Wort und innerlich kochend, in Richtung Hotelanlage davon.



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 28.04.2007, 14:15


    marie. hat folgendes geschrieben:

    Bills scheinbar endlos langen Beine stecken nach wie vor in der verwaschenen, absolut unzüchtig tief sitzenden Jeans von heute Morgen, die sowohl seine hervorstehenden Hüftknochen als auch einen erheblichen Teil der dunkelblauen Boss-Shorts entblößen. Und dann..
    Ja- und genau das ist der Punkt.
    Es gibt nämlich kein ‚und dann’. Diese elende Jeans ist- neben den obligatorischen Accessoires in Form von einem schwarzen Lederarmband und einer einzigen verdammten Halskette- alles, was meine persönliche Plage am Leibe trägt.

    Zitat: ...auch nur einen einzigen weiteren Blick auf den leicht gebräunten Oberkörper oder noch viel schlimmer: diesen elenden kleinen schwarzen Stern, von dessen Existenz ich bis zu diesem Zeitpunkt ja wirklich absolut keine Ahnung hatte...


    ääähm.. die zeilen lassen mir echt zu denken übrig, süße.... O.ô
    sie schwärmt ja förmlich, auf eine andere art und weiße, für ihn...
    und ihr freundin, jena, steht doch auf georg?!?!
    häää?
    ich bin verwirrt O.o



    Re: Anders als geplant

    babe - 28.04.2007, 16:23


    ich ralle sie grad ja mal echt net



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    Knuddelmaus3000 - 28.04.2007, 20:54


    Hallöchen...,

    schön das du wieder weiter geschrieben hast...!

    Zitat: Nein, absolut ausgeschlossen. Kein normaldenkender Mensch kann doch ernsthaft auf diesen... Kerl stehen- hoffnungslos in der Pubertät steckengebliebene, hysterisch kreischende Mädchen mit Postern in der Hand jetzt einfach mal ausgenommen- und schon gar nicht jemand wie Jenna. Ich sollte mir meine wertvollen Gedanken wirklich für grundlegendere Dinge aufsparen..


    Na da hat aber jemand einen Groll gegen den Bruder seines Freundes...Ich weiß gar nicht, warum sie ihn nicht mag...Aber hauptsache sie ist ein wenig eifersüchtig, da Jenna noch bei Bill bleiben will...

    Da passiert bestimmt noch einiges...!!! Also ich will mehr von dir lesen...Hoffe du schreibst schnell weiter!!! :-D

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 03.05.2007, 17:39


    dankeschön ihr drei, freut mich wirklich dass ihr weiterhin dabei seid <3
    *gg* ach und lasst euch einfach mal überraschen.. ich denke, ihr werdet dann schon sehn ;)

    *


    Natürlich hat Jenna unseren verfluchten Zimmerschlüssel - denn wer konnte schließlich ahnen, dass meine beste Freundin völlig unerwartet die Lager wechseln und sich aufs Hinterhältigste mit dem Feind verbünden würde?! - und so stehe ich keine zehn Minuten später wie ein Vollidiot vor verschlossener Tür.

    Um meiner inzwischen wirklich überschäumenden Laune auf irgendeine Weise Ausdruck verleihen zu können, nehme ich in einem Moment der vollkommenen Geistesgegenwärtigkeit schließlich einmal ordentlich mit dem rechten Fuß Anlauf und trete dann mit voller Wucht gegen das bescheuerte Holzding.
    -„Aaaaah, verdammte Scheiße!!!“ Leise wimmernd sinke ich an der kalten Wand hinunter auf den Boden, halte mit Tränen in den Augen meinen geschundenen Fuß, zerfließe mit schmerzverzerrtem Gesicht im Selbstmitleid.
    Vielleicht sollte ich für derartige Ausbrüche das nächste Mal dann doch lieber Schuhe tragen..

    - „Sarah?!“
    Oh verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt!!
    Gerade als ich mir so langsam selbst darüber bewusst werde, dass mein übertriebenes Getue im Zweifelsfall ziemlich peinlich und unangenehm werden- wenn nämlich zufällig irgendjemand vorbeikommen und mich so sehen könnte, erklingt plötzlich eine schmerzlich wohlbekannte Stimme hinter mir.

    Und während sich in meinem Kopf noch alles dreht und verzweifelt nach irgendeiner, auch nur halbwegs plausiblen Erklärung dafür, dass ich vor verschlossener Zimmertür still vor mich hinschluchzend AUF DEM BODEN sitze sucht, hat sich Tom auch schon zu mir heruntergebeugt und starrt mich aus seinen unglaublichen Rehaugen besorgt und fragend zugleich an.
    „Was ist denn passiert?“ Ich kann in meiner ungläubigen Perplexheit als Antwort nur stumm den Kopf schütteln. So eine grenzenlose Blamage- und das ausgerechnet an unserem allerersten gemeinsamen Urlaubstag!!
    Ich möchte auf der Stelle im Erdboden versinken..

    Doch Tom ist einfach nur wundervoll. Anstatt mich hoffnungslos Übergeschnappte verständlicherweise einfach auf dem Boden hocken zu lassen, nimmt er meine Hand, zieht mich vorsichtig hoch, schenkt mir erneut einen treuherzigen Dackelblick aus seinen Wahnsinns-Augen und flüstert nur: „Alles okay mit dir?“
    Und nachdem ich es tatsächlich fertig gebracht habe, als Antwort stupide mit dem Kopf zu nicken, sieht es Tom wohl mehr oder weniger als seine Pflicht, mich Schwerinvalide zur Beobachtung erst einmal mit zu sich aufs Zimmer zu nehmen..

    *

    „Na sieh mal einer an!“ Jenna wirft einen amüsierten Blick von der neuesten Ausgabe der „Glamour“ auf, als ich am nächsten Morgen mit noch immer leicht angesäuerter Miene ihr gegenüber an unserem riesigen Frühstückstisch im Freien Platz nehme. Allein, wohlgemerkt- denn obwohl es bereits weit nach Mittag ist, war Tom leider um absolut keinen Preis aus den Federn zu bewegen.

    „Nette Nacht gehabt?!“, fährt meine beste Freundin ungerührt fort, nachdem ich ihre vorausgegangene Bemerkung gezielt übergangen und mich stattdessen ausgiebig mit den verschiedenen Sorten der durchaus vielversprechend aussehenden (natürlich frischgepressten) Vitamincocktails auseinander setze.
    Ich werfe ihr einen kurzen undurchsichtigen Blick gepaart mit einem zuckersüßen Lächeln zu und nehme mir schließlich ein Stück Honigmelone. „Ja, die hatte ich in der Tat, danke der Nachfrage.“
    Innerlich hat sich längst ein teuflisches Grinsen auf meinem gesamten Gesicht ausgebreitet, denn natürlich ist Jennas Reaktion mehr als absehbar.

    Und tatsächlich: „Achja?“, gibt sie augenblicklich scheinbar beiläufig mit vielsagend in die Höhe gezogenen Augenbrauen zurück- dabei zerplatzt sie gerade im Grunde fast vor Neugier.
    Ja, ich gebe es ja zu. Manchmal gehen diese leicht sadistischen Charakterzüge in der Tat ein kleines bisschen mit mir durch und ich liebe Spielchen dieser Art einfach über alles. Aber jetzt mal ehrlich: Jenna hat es nach der gestrigen Aktion doch auch beim besten Willen nicht anders verdient!

    „Und du? Netten Nachmittag mit Mr. Leadsänger verbracht?!“, lenke ich das Thema nach einer kunstvollen kleinen Pause also völlig unvermittelt in eine vollkommen andere Richtung, um meiner besten Freundin auf diese Weise endgültig den letzten Nerv zu rauben.
    Jedoch geht der wundervolle Plan in diesem Fall dummerweise nicht ganz nach meinen Vorstellungen auf.. „Ach.. daher weht also der Wind.“, gibt Jenna nämlich völlig unerwartet mit auf einmal ziemlich hinterhältigem Grinsen zurück und mit einem Mal bin ich diejenige, die irgendwie ziemlich bescheuert aus der Wäsche guckt.
    „Hätte ich mir eigentlich auch denken können, immerhin ist dein Verhalten Bill gegenüber mehr als eindeutig. Du bist eifersüchtig.“, fährt sie nach einer kurzen Pause ungerührt fort und schlägt im nächsten Augenblick die nach wie vor aufgeschlagen auf dem Tisch liegende Zeitschrift triumphierend zu.

    Zeit genug für mich, sämtliche entgleiste Gesichtszüge zurück an ihren ordnungsgemäßen Platz zu bringen und augenblicklich ein ungläubiges Lächeln aufzusetzen. „Jenna, sag mal wovon redest du da überhaupt?!“, erwidere ich scheinbar völlig perplex, obwohl ich eigentlich nicht wirklich scharf auf eine Antwort dieser Frage bin.
    Und sie bleibt mir fürs Erste auch wirklich erspart, denn in genau diesem Moment erklingt vom Büffet her ein dreckiges Lachen gefolgt von einem gebrüllten „Boah verpiss dich, du bist so eine widerliche Sau, Alter!!“

    ... ein Hoch auf sämtliche Bassisten und Schlagzeuger dieser Welt!!



    Re: Anders als geplant

    babe - 03.05.2007, 19:06


    sie ist eifersüchtig???


    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 03.05.2007, 22:13


    gott ich brauch mehr! mehr! mehr!
    einfach so aawww <33
    +tot bin+
    ohoh mariechen unsere niemand checkt was sprache kommt wieder zum vorschein^^bin grade auch etwas geflasht vom th auftritt O.o



    Re: Anders als geplant

    marie. - 04.05.2007, 12:49


    Sternchen hat folgendes geschrieben:
    ohoh mariechen unsere niemand checkt was sprache kommt wieder zum vorschein^^bin grade auch etwas geflasht vom th auftritt O.o
    ^^ genau unser ganzes aww und *tot* gelaber- aber ich versteh dich nach gestern nur zuu gut süße :wink:



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 04.05.2007, 15:27


    :-D
    dann bin ich ja beruhigt^^
    hoffe mal, dass es dich nicht so dolle erwischt hat und wir jetzt ewigkeiten auf das nächste kapitel warten müssen, weil ich glaube ab jetzt, ist auch alles für mich neu ! !



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 04.05.2007, 21:14


    Hallöchen...,

    so ich bin auch wieder da...

    An Sarah ihrer Stelle wäre ich auch so ausgerastet, wenn meine Freundin sich mit dem Feind verbünden würde und ich dann auch noch vor verschlossenen Türen stehe...Zu erst dachte ich ja schon, dass Bill vorbeikommt...na das wäre ja noch peinlicher geworden...aber so war es "nur" Tom und er war ja dann auch noch ganz fürsorglich zu ihr...denke ich mal...grins!

    Ich weiß gar nicht, was ich jetzt zu dem Verhältnis zwischen Sarah und Jenna schreiben soll...Es sind ja schon richtige Machtkämpfe zwischen den beiden...oder zicken die beiden nur ein bisschen rum? Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass Sarah eifersüchtig ist in Bezug auf Bill...Die Sache lässt sie gar nicht los und Jenna hat ja damit auch ein wunden Punkt bei ihr getroffen...

    Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht...!!!

    Also schreib schnell weiter!

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 10.05.2007, 16:24


    dankeschön <33 :cute:
    sternchen: ja, das kann gut sein- langsam aber sicher geht mir nämlich der vorrat an neuen teilen aus *gg*
    hier aber erstmal der nächste- und jetzt wird es spannend :P

    *

    In meinen Gedanken noch so sehr mit der Bewältigung des kurzen, dafür aber umso heftigeren Schocks über Jennas ungeheuerliche Andeutung beschäftigt, realisiere ich zunächst überhaupt nicht, wie sich die Miene meiner besten Freundin mit dem Auftauchen des zumindest bis dahin weitaus unfälligeren Rests der Band schlagartig verändert.
    Erst ihr pseudo-gutgelaunt geflötetes „Guten Morgen ihr beiden!“ holt mich leicht irritiert aus meiner ziemlich konfusen Gedankenwelt in die Realität zurück.
    Als ich jedoch ihren zumindest für mich nun wirklich mehr als eindeutigen, scheinbar an Georgs zu großen Teilen von (frischgepresstem!) Orangensaft durchtränktem, ehemals weißem und ohnehin schon verboten enganliegendem Shirt magisch festklebenden Blick entdecke, wird mir so einiges klar.

    „Jetzt stell dich hier mal nicht an wie ein Mädchen, das kann man doch rauswaschen!“, kichert in diesem Moment Gustav- wenn mich nicht alles täuscht der allererste Satz, den ich von dem sonst eher schweigsamen Schlagzeuger vernehme. Georg hingegen scheint die Sache nicht ganz so relaxed zu sehen: „Ach, erzähl DU mir doch nichts- oder hast du seit Neuestem etwa ’ne Ahnung vom Waschen von der ich nichts weiß?!“, keift er augenblicklich zurück, während er seinen Kollegen aufgebracht mit bitterbösen Blicken taxiert.

    Irgendwie erinnert mich sein Verhalten, beziehungsweise die ganze Situation, nur zu schmerzlich an einen gewissen Abend, beziehungsweise eine bestimmte Person, deren Namen ich in diesem Augenblick noch nicht einmal gedanklich aussprechen möchte.
    Muss wohl irgendwie in der Band liegen (Tom selbstverständlich ausgenommen)..

    Wieder ist es Jennas Verdienst, dass ich der absurden „Unterhaltung“ keine zwei Minuten später ungewollt erneut meine Aufmerksamkeit schenke. „Also wenn du willst, kann ich mich doch um das Shirt kümmern..“, zwitschert sie nämlich in genau diesem Augenblick mit unschuldigem Augenaufschlag in Richtung sexy Bassist- und das ist für mich nun wirklich zu viel des Guten.
    Nur zu genau erinnere ich mich für derartige Aussagen einfach an den Tag, an dem sie mich völlig verzweifelt und in Tränen aufgelöst angerufen hat, weil sie bei dem kläglichen Versuch, ihre Lieblingsjeans zu waschen, den gesamten Keller geflutet hat..

    Doch glücklicherweise erweist sich Georg als clever genug, dass er mit großzügigem Lächeln ihr, mir und dem gesamten Rest der Menschheit diese unausweichliche Katastrophe erspart.
    „Na so weit kommt’s noch.. Wofür gibt’s denn schließlich Personal?!“, zwinkert er ihr zu, während sein Blick sich unverhohlen den Weg zu Jennas weitausgeschnittenem Top bahnt..

    *

    „Gott Süße, ich will wirklich absolut nicht wissen, was du dir von diesem Abend versprichst..“, murmle ich mit misstrauischem Blick auf das Outfit meiner besten Freundin- wenn man einen derartigen Aufzug denn überhaupt noch als „Outfit“ bezeichnen kann.

    Jenna hingegen wirft ihrem Spiegelbild ein mehr als zufriedenes Lächeln zu. „Das glaube ich allerdings auch!“, gibt sie mit vielsagendem Grinsen zurück und wirft sich verführerisch eine lange Haarsträhne über die Schulter.
    „Lass mich raten... Es geht um.. Orangensaftflecken!?“, kichere ich schließlich belustigt, was wiederum zur Folge hat, dass meine beste Freundin mir als Antwort ihren perfekt manikürten Mittelfinger entgegenstreckt.

    Zur kurzen Erklärung: Die Jungs haben Britta und sämtliche Securities tatsächlich davon überzeugt, uns heute Abend in einen ziemlich großen Club in der Gegend fahren zu lassen- ALLEIN!!
    Diese Tatsache hatte zum Einen zur Folge, dass wir uns einen ungefähr einstündigen Vortrag von Mike anhören durften und.. wie eben schon gesagt- dass meine beste Freundin seit exakt zweieinhalb Stunden im Bad steht und sich schlimmer aufdonnert als vor ihrem allerersten Date.

    Doch auch wenn ich noch nicht einmal im Geringsten davon überzeugt bin, dass Georg nur annährend so etwas wie der Richtige für Jenna sein könnte- immerhin erscheint er mir ziemlich auf-das-Eine-fixiert und ebenfalls nicht unbedingt als das, was man.. na ja- besonders.. intelligent?!.. nennen könnte- ich bin irgendwie beruhigt, dass er es ist, für den sie sich in diesen Dimensionen aufbrezelt- und nicht..

    Ach, aber vergessen wir das.

    Eine gute Stunde später sitzen wir also zu sechst in der eigens von der Hotelleitung zur Verfügung gestellten Luxus-Limo und zu meiner grenzenlosen Schande muss ich gestehen, dass mein Plan- nämlich, an diesem Abend weitestgehend nüchtern zu bleiben und meine beste Freundin auf diese Weise so gut wie nur möglich im Auge zu behalten- bereits zu diesem Zeitpunkt ins Wanken zu geraten droht.
    Denn während aus den Boxen lautstark 50 Cents „In da club“ ertönt und eine Runde Vodka Bull der anderen folgt, sitzt Jenna nämlich schon so gut wie auf Georgs Schoß, bevor wir den Club überhaupt erreicht haben.

    Und ich kann in diesem Fall leider absolut gar nichts dagegen unternehmen- denn der verteufelte Alkohol in Verbindung mit dem so unglaublich gut küssenden Tom machen mich beim besten Willen vollkommen machtlos gegen alles Andere..

    *

    „Sagmal, hast du irgendwo Jenna geseh’n?!“ Ich habe längst jegliches Zeitgefühl verloren, als ich gefühlte tausend Stunden später auf dem Weg zum Klo Gustav über den Weg laufe. Jenna habe ich schätzungsweise schon mindestens genauso lange nicht mehr gesehen und spätestens in diesem Moment wird mir schmerzlich bewusst, dass ich in meinen Pflichten als beste Freundin wohl einfach nur jämmerlich versagt habe.
    „Äh, die beiden sind schon gegen Mitternacht zurück zum Hotel..“, lautet dann nur wenige Augenblicke später auch tatsächlich die für mich endgültig niederschmetternde Antwort.

    Für einen kurzen Moment bin ich wie gelähmt, sodass ich zunächst überhaupt nicht mitbekomme, wie mich Gustav mit einem wohl ziemlich großen Fragezeichen im Gesicht schließlich einfach stehen lässt und ich plötzlich andere, wenn auch deutlich weniger angenehme Gesellschaft habe.



    Re: Anders als geplant

    babe - 10.05.2007, 16:33


    also jenna und georg, mal gucken was da snoch wird

    mal gucken wie es allgemein so weiter geht



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 12.05.2007, 23:46


    Man, du kannst doch an so einer Stelle nicht aufhören...!!! Ich habe es schon so im Gefühl, dass Bill ihr jetzt Gesellschaft leistet...!

    War wieder ein super Teil und ich muss schon sagen, dass zwischen Jenna und Georg schon einiges geht und bestimmt noch gehen wird...Ich bin gespannt...!

    Und mich hat Sarahs Aussage auch nicht überrascht, als sie meinte sie sei froh, dass Jenna nichts mit Bill hat...!!! Ja ja, wer weiß was da noch so alles passiert...!

    Also schreib schnell weiter...! Bin doch so neugierig!

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 24.05.2007, 17:44


    dankeschön mädels <33
    tut mir leid euch gegenüber echt leid, dass es hier gerade nicht wirklich weiter geht- aber so die nächsten tage kommt was neues denk ich mal :wink:



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 26.05.2007, 14:32


    *fleißig warten werd bis der nächste Teil on kommt*



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 27.05.2007, 17:53


    da freu ich mich auch schon drauf,
    werds direkt nachm urlaub lesen und kommtenieren ;D

    und mädels:

    UNACCOMPLISHABLE DESTINY
    lesen=)



    Re: Anders als geplant

    marie. - 28.05.2007, 11:03


    so, wie versprochen ;)
    und ich muss hier noch was loswerden, was mich ziemlich stört. die story hat im vergleich zu ihren kommentaren total viele klicks, also leute- warum schreibt ihr nichts wenn doch interesse da zu sein scheint? :(:( (kritik ist übrigens natürlich genauso erwünscht ;) )
    das soll nicht heißen, dass ich zu jedem teil erst tausend comments haben muss, bis ich weiterposte aber ich würd mich einfach freuen, wenn ihr mir sagen würdet was ihr von der story haltet!! :roll: danke ;)

    *

    „Das habt ihr euch ja wirklich fein ausgedacht.“
    Ich fahre erschrocken aus meiner durch den Alkohol zugegebenermaßen doch ein klein wenig erschwerten Grübelei auf und starre wortlos in das mich herausfordernd anfunkelnde, fast schwarze Augenpaar neben mir.
    Bill. Wer denn auch sonst.

    „Wovon redest du?“, gebe ich entnervt zurück, nachdem ich meinen fasziniert-entgeisterten Blick von dieser elenden Ausgeburt der Hölle endlich auf meine weitaus weniger verfänglichen Fingernägel lenken konnte.
    Ich hasse den Kerl für seine dämlichen, viel zu kurzen Shirts- und noch viel schlimmer: diese scheinbar von Mal zu Mal immer noch tiefer sitzenden Jeans!!
    Das Allerschlimmste, für mich Entwürdigendste und vor allem Peinlichste an der ganzen Sache ist jedoch, dass er sich über die damit hervorgerufene Wirkung beim anderen Geschlecht nur zu sehr im Klaren ist.
    Nicht umsonst ist er im Moment für Deutschlands Jugend schließlich DER „Sexgott“ Nummer 1.
    Ach, verdammt.

    Bill entfährt ein kurzes Lachen. „Ne ziemlich gute Schauspielerin bist du ja wirklich, das muss man dir lassen.“, bequemt er sich schließlich, in seiner für mich gewohnt undurchsichtigen Art zurück zu geben. Argh.
    Was zum Teufel will der Kerl eigentlich von mir? Und warum stehe ich überhaupt noch hier, lasse ihn mitsamt seinem sinnfreien Gefasel nicht einfach stehen??

    Doch ich habe den Absprung längst verpasst. „Erst angelst du dir mit ein bisschen unschuldigem Augengeklimper meinen ohnehin schon längst völlig hoffnungslos von der ganzen Situation überforderten Bruder- und weil diese billige Masche so perfekt gezogen hat, schmeißt sich deine kleine Freundin jetzt so offensichtlich an Georg ran, dass einem schon allein vom Zusehen schlecht wird. Nur leider bedeutet für den so ein bisschen Spaß mit irgendner dahergelaufenen Tussi genau das was er wert ist: nämlich gar nichts. Und glaub mir- es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Tom endlich aus seiner naiven Träumerei aufwacht. Und dann war’s das für dich. Ziemlich tragisch, ich weiß. Aber wahr.“

    Ungläubig starre ich dem elenden Miststück vor mir wortlos aus vor Fassungslosigkeit weit aufgerissenen Augen ins Gesicht; brauche schließlich einen ganzen Moment zu lang, ehe ich endlich auf diese bodenlose Unverschämtheit reagieren kann.
    „Du bist so unglaublich bemitleidenswert, Bill. Hat dir das eigentlich schon mal jemand gesagt?“, presse ich vor Wut am ganzen Körper zitternd zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen hervor.

    Bills süffisantes Grinsen scheint sich dadurch nur zu verhärten. Wieder dieses verdammte, unnahbare über-der-ganzen-Situation-Stehen, wie schon damals bei unserer ersten Begegnung im „Yellow“. Und wieder macht es mich mindestens genauso rasend wie es mich auf der anderen Seite verunsichert.
    Warum werde ich nicht schlau aus dem Kerl? Warum schafft er es mit seinen hinterhältigen kleinen Spielchen immer wieder, dass ich mich in seiner Gegenwart unwohler fühle, als inmitten einem ganzen Haufen seiner hysterischen Fans?
    Und warum ist er trotz all dem doch so... faszinierend? Warum habe ich das Gefühl, dass er mit mir im Grunde genau das macht, was er im Moment mit so ziemlich jedem bescheuerten Teenie da draußen tut?
    … warum zur Hölle lässt er mich nicht einfach kalt?!!

    Und dann steht Bill plötzlich völlig unvermittelt hinter mir. „Bin ich das?“, schlägt es eiskalt gegen die erhitze Haut in meinem Nacken.
    Ich erstarre.
    „Dafür mache ich dich aber verdammt unruhig, findest du nicht?“, haucht er im nächsten Augenblick so dicht an meinem Ohr, dass ich seinen Atem auf meiner glühenden Wange spüren, sogar das leise Klacken der bescheuerten silbernen Kugel in seinem Mund hören kann.

    Wieder ein viel zu langer Moment, ehe ich es fertig bringe mich aus meiner überrumpelten Starre zu lösen, wie von Sinnen herumfahre und im nächsten Augenblick eine ganze Spur zu hysterisch zurückkeife: „Für wen hältst du dich eigentlich, Bill Kaulitz?? Für Robbie Williams und Brad Pitt zusammen??? Oder wie zur Hölle kommst du sonst auf die absolut krankhafte Idee, DU könntest MICH unruhig machen???!!!!“

    Ich brauche meinem Gegenüber noch nicht einmal ins Gesicht zu schauen, um seinen Ausdruck zu erraten.
    Ich habe mich schließlich absehbar genug verhalten. Wieder einmal. Und ich beschließe, dass das Maß an Demütigung für den heutigen Tag damit endgültig voll ist.
    Ohne seine Reaktion abzuwarten oder auch nur ein einziges weiteres Wort drehe ich mich auf dem Absatz um und rausche hocherhobenen Hauptes – so gut das alkoholbedingt eben möglich ist – an Bill vorbei hinaus aus dem Club.



    Re: Anders als geplant

    babe - 28.05.2007, 11:17


    bill was wird das den bitte??
    willst dich an die freundin deines bruders ran machen??



    schnell WEITER



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 28.05.2007, 12:07


    Hallöchen...,

    oh man war das ein geiler Teil...und ich arme Maus kann erst ma Wochenende weiter lesen... :cry:

    Also der Teil war wirklich der Hammer...!!!

    Da geht ja bestimmt noch einiges zwischen ihr und Bill...Aber Bill nimmt sich ganz schön was heraus, in dem er sagt, dass Tom bald auch nichts mehr von ihr wissen will...So sicher über ihre Gefühle ist sie sich ja auch nicht mehr...Ich glaube ihr ja schon, wenn sie sagt, sie liebt Tom...aber für Bill empfindet sie auch was...ansonsten würde sie sich nicht immer so über ihn aufregen und ihn dann auch nicht anziehend usw. finden...Und Bill ging ganz schön auf Provokation...Auf was will er denn hinaus...? Will er etwa Tom seine Freundin weg nehmen...? Also bitte Bill!!!

    Ich bin schon so gespannt, wie es weiter geht...!!!!

    Ps.: Nicht wundern, kann dir erst am WE ein Kommi schreiben...

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 16.06.2007, 14:05


    Also ich bin gerade sichtilich geschockt!
    1. weil ich den teil übersehen hatte O.o
    und
    2. weil ich absolut sauer auf deinen bill bin...
    der liebe ist mir hier eindeutig mit etwas ZU VIEL seblstbewusstsein ausgestattet! das kann ja wohl nicht wahr sein O.o was nimmt der sich denn bitte raus zu behaupten sie würde sich nur aus spaß an tom ranmachen...!!??
    also ich hab hier wirklich getobt, vorallem weil er genau weiß was er für auswirkungen auf sie hat -.-
    ich hoffe er wird nicht versuchen diesen quatsch tom klar zu machen und wir erleben hier ein rießen desaster...

    freu mich auf den nächsten teil
    hab dich lieb



    Re: Anders als geplant

    marie. - 09.08.2007, 21:39


    leute! ich glaubs ja selbst nicht, aber es geht hier wirklich weiter :wink:
    der neue teil ist schon aufm laptop, morgen wird gepostet (und ich hoff, dass ihr nach der langen zeit überhaupt noch weiterlesen wollt... :roll: ^^).
    :heart: küsschen marie



    Re: Anders als geplant

    Jazziy - 10.08.2007, 09:05


    Na klar wollen wir weiterlesen, freue mich schon auf den neuen Teil!

    Gruss Jazzy



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 10.08.2007, 14:32


    aber hallo...!
    klar wird hier weitergelesen. wird auch zeit :P^^
    freu mich...



    Re: Anders als geplant

    stuffinchen - 10.08.2007, 14:46


    ohhh is die ff geil
    un bill is so ein böses biest
    das gefällt mir irgendwie
    aber wenn ich die wär neh
    ich hätte den ya sooo angekeift
    glaub mir da hätte de nur dumm aus der wäsche geguckt
    un dann wär ich mit hoch rotem kopf (vor wut)
    aus diesem blöden club gestürmt un wär einfach irgendwo hingegangen
    wär mir scheiß egal wo hin
    aber hauptsache weg
    un am nächsten tag
    hätte ich bill wder dum angemacht
    so lange bis der urlaub zu ende is
    aber ich laber so oder so nur müll xD wird mir eh nie passieren xD
    schreib btte schneeeell weiter ya?!
    lG StuFf <3



    Re: Anders als geplant

    marie. - 10.08.2007, 17:16


    ohh wie schön, das freut mich sehr :cute: ich hoffe, ihr werdet vom neuen teil nicht enttäuscht- hab mir nämlich echt schwergetan, wieder reinzukommen...
    und wundert euch nicht, ihr werdet dann schon sehen warum der teil nicht soo lang ist ;)

    so, genug geredet ^^ los gehts.


    *

    - „Sarah, warte!!“
    Ich schließe für einen kurzen Moment die Augen, versuche die in diesem Augenblick einfach nur unerträglich vertraute Stimme dicht hinter mir zu ignorieren; genauso wie den immer stärker werdenden Nieselregen oder meine schmerzenden Füße in den fast neuen High Heels. Ohne einen einzigen Blick zurück stolpere ich völlig mechanisch immer weiter das graue Kopfsteinpflaster entlang, absolut planlos wohin ich laufe oder wo ich mich überhaupt befinde.

    Im nächsten Augenblick werde ich jedoch unerwartet grob am Arm gepackt und herumgewirbelt, die eiligen Schritte hinter mir verhallen. „Verdammt, was ist los mit dir?? Warum bleibst du nicht stehen?!“ Tom ist völlig außer Atem, in seinem Blick liegt eine Mischung aus Wut, Unverständnis und Sorge.
    Mit einer kurzen abweisenden Bewegung befreie ich mich aus seinem Griff, woraufhin er sofort schuldbewusst seine Hand sinken lässt; sein durchdringender Blick jedoch bleibt. Ich fühle mich schrecklich.

    Warum lasse ich es an ihm aus? Was kann er denn schon dafür?!
    „Lass mich... Bitte.“, flüstere ich kaum hörbar, ohne Tom anzusehen. Seine treuen braunen Rehaugen würden mir jetzt wahrscheinlich endgültig den Rest geben…
    Ich drehe mich leicht weg von ihm zur Straße, schlinge fröstelnd beide Arme um meinen zitternden Körper- erst jetzt realisiere ich, dass mein ohnehin schon viel zu dünnes Sommerkleid fast komplett durchnässt ist.

    Es verstreicht eine scheinbare Ewigkeit des ungewohnten Schweigens zwischen uns, ehe ich schließlich etwas Warmes, Weiches auf meinen Schultern spüre. Es ist Toms weißer Lieblings-Hoodie, dazu brauche ich mich noch nicht einmal umzudrehen. Zu unverwechselbar ist sein Geruch, zu oft habe ich mich glücklich tief in ihn hineingekuschelt.. Der Gedanke daran versetzt meinem Herz unwillkürlich einen merkwürdigen Stich.
    ‚Es ist nur eine Frage der Zeit…‘
    Wieder und wieder hallen Bills Worte in meinem Kopf, spüre ich seinen heißen Atem auf meiner inzwischen vor Kälte zitternden Haut. Für einen Moment fühle ich mich vollkommen unfähig, irgendwie auf Toms Geste reagieren zu können. Gelähmt.
    Durch ausgerechnet die Worte der Person, die ihm doch am nächsten steht..

    „Rede mit mir, Sarah. Ich liebe dich doch.“ Wie durch einen Schleier dringt Toms Stimme zu mir. Ich frage mich, ob es sonst jemals irgendjemanden auf dieser Welt gab oder geben wird, dessen Stimme allein so viel in mir bewegen kann. Und mit einem Mal kann ich wieder klar denken, bin ich wieder ich.
    Entschlossen greife ich nach Toms Hand, die nach wie vor behutsam auf meiner Schulter liegt, drehe mich langsam zu ihm nach hinten.

    Und wie er in diesem Moment so vor mir steht, so vollkommen durchnässt und vor den Kopf gestoßen- und trotzdem irgendwie verständnisvoll für mich rettungslos Übergeschnappte, schwöre ich mir ein für alle mal, dass es niemals irgendjemand schaffen wird, uns auseinander zu bringen.
    Niemals. Um absolut nichts in der Welt.



    Re: Anders als geplant

    -Lara- - 10.08.2007, 18:57


    huhu :)
    ich weiß nich ob ich mich hier schonma gemeldet hab xD aba jetz tu ichs auf jeden fall =)
    ich mag diese ff!
    ich mag deinen schreibstil!
    und ich liiebe deinen bill ;) :D
    *bill-fahne schwenk*
    bin gespannt wies weitergeht :)

    lg
    lara



    Re: Anders als geplant

    babe - 10.08.2007, 19:10


    richtig süß von tom

    schnell WEITER


    lg babe



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 11.08.2007, 15:28


    mariiiiiiiiiiiieeeeeeeeee???? :o :o :o
    wie kommst du auf die idee so enden zu können ??!!
    das war jetzt das was ich so überhaupt nicht erwartet habe als fortsetzung dieser netten auseinandersetzung zuvor ... (?) ich hätte jetzt erwartet dass bill ihr hinterher geht und dann das kommt was wir vllt. alle etwas vermutet haben: sie küssen sich.

    aber so bin ich selbstverständlich viiiiel zufriedener!! tom kommt und wärmt sie dazu auch noch.
    whaaaha. diese hoodie szene *___* ich hatte gänsehaut =) toll gemacht!! überhaupt is tom in deiner FF sowas von zum verlieben. ihm kann man nie böse sein und zum glück hat sarah das dann auch bemerkt, dass sie so etwas gegen nichts in der welt austauschen sollte! (btw ich würde ihn sofort nehmen : D^^)

    und weil du meintest du wärst total schlecht reingekommen mit dem weiterschreiben und das noch im selben stil. mir ist ncihts aufgefallen!
    sehr gut wie eh und je und überhaupt: du weißt ja ich liiebe deinen schreibstil und deine FF allemal! ich hoffe hier kommt in zukunft alles wieder etwas regelmäßiger ... ich wär sowieso mehr als dankbar.^^ du weißt ja die FF-autoren ziehen scih zurück ='( ... wo wir auch wieder bei unserem club wären^^

    der club der verzweifelten singlefrauen auf der suche nach fertiggestellten FF's mit hervoragender Qualität^^haha

    also, hau in die tasten meine liebe und erfreu uns mit neuen problemchen und liebesszenen.

    mone <3



    Re: Anders als geplant

    -Lara- - 11.08.2007, 17:44


    hey ich fühle mich bei diesem club so verdammt angesprochen xD darf ich eintreten? :D



    Re: Anders als geplant

    marie. - 11.08.2007, 18:17


    Sternchen hat folgendes geschrieben:
    der club der verzweifelten singlefrauen auf der suche nach fertiggestellten FF's mit hervoragender Qualität^^haha

    *ROOFL* ich schmeiß mich echt weg :-D auf was für ein zeug wir kommen ^^
    aber dann sind wir ja schon zu dritt, ich bin mir sicher wir finden noch gaaanz viele gleichgesinnte und werden gemeinsam die welt verändern :P



    Re: Anders als geplant

    -Lara- - 12.08.2007, 13:09


    xD
    verbessern!



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 17.08.2007, 23:27


    Hallöchen…,

    so auch ich bin mal wieder hier und wie ich sehe ging es hier weiter…! Ich freu mich ja so darüber…!!! Tom ist ein netter und liebevoller Freund und Bill soll einfach mal seine Klappe halten…! Was er sich überhaupt einbildet…! Ttzzz…! Auch wenn mein Kommi gerade ein wenig kurz ausfällt, hoff ich, dass du trotzdem fleißig weiter postest…!

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 17.08.2007, 23:30


    -Lara- hat folgendes geschrieben: xD
    verbessern!

    verbessern verändern..^^ scheißegal xD hauptsache wir unternehmen etwas haha^^ herzlich willkommen im club :P



    Re: Anders als geplant

    marie. - 26.08.2007, 14:34


    wie sich das anhört :lol:


    ... es geht weiter ^^
    vielen lieben dank für eure kommis, ihr seid echt toll <3
    auch wenn die FF grade echt nicht so läuft, wie ich das gerne hätte- ich tu mein bestes ;)

    *

    Noch immer unkontrolliert am ganzen Körper zitternd, streife ich mir kurz darauf in Toms Zimmer das tropfnasse Kleid von den Schultern und hülle mich dankbar in das große weiße Handtuch, dass er mir schweigend hinhält.
    „Du musst dringend unter die warme Dusche, du bist total ausgekühlt.“, meint er dann, während er sich ein Red Bull aus der Minibar angelt, ohne mich anzusehen.
    „Und was ist mit dir?“, gebe ich mit einem unsicheren Seitenblick auf sein mindestens genauso durchnässtes T-Shirt zurück.

    Ich habe den gesamten Heimweg lang mit keinem Wort erwähnt, warum ich so überstürzt aus dem Club verschwunden bin, warum ich Tom völlig unbegründet so derart vor den Kopf gestoßen habe. Von den unverschämten Unterstellungen seines ach so geliebten Zwillingsbruders jetzt mal ganz zu schweigen..
    Und anstatt deswegen – absolut nachvollziehbarerweise – verständnislos, wütend oder zumindest spätestens jetzt endgültig auf eine Erklärung bestehend zu reagieren, sorgt Tom sich hier allen Ernstes noch um meine Gesundheit?!
    Ich weiß in diesem Moment wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

    „Ich werd so schnell schon nicht erfrieren..“, gibt er schulterzuckend nach einer kurzen Pause zurück, den Blick scheinbar interessiert direkt an mir vorbei aus dem Fenster gerichtet. Einen Moment lang zögere ich, ziehe das wärmende Handtuch noch ein Stück fester um meinen Körper.
    Mein abweisendes Verhalten hat trotz allem eine ungewohnte Distanz zwischen uns gebracht, das wird mir spätestens jetzt endgültig klar. Und ich bin mir sicher- könnte das schwarzhaarige Biest Tom und mich jetzt hier so sehen, es hätte mit Sicherheit seine helle Freude an uns.

    Ich starre angestrengt auf eine zusammengeknüllt vor mir auf dem Boden liegende Jeans.
    Mit dem Gedanken an Bill ist es mit einem Mal wieder da, dieses undefinierbare Gefühl in mir. Irgendwo zwischen Unsicherheit, Faszination- und Hass.
    War es letzten Endes das, was Bill mit seinem Auftritt im Club erreichen wollte? Mich derart durcheinderzubringen, dass mein Verhalten früher oder später einen Keil zwischen Tom und mich treiben würde?!

    Mein Blick fällt zurück auf Tom, der inzwischen oberkörperfrei mit dem Rücken zu mir auf dem Bett sitzt. Die zusammengebundenen Dreads fallen unbändig über die gebräunte Haut seiner Schultern, verdecken teilweise die Sicht auf das sich erst seit ein paar Monaten dort befindende, schwarze Schriftzeichen zwischen seinen Schulterblättern. ‚Bill hat mich dazu inspiriert…‘ Ich schlucke.
    Allein der Gedanke daran, Tom eines Tages verlieren zu müssen, zerreißt mir fast das Herz.

    Nein, das wird er nicht schaffen. Nicht er. Nicht auf eine solch hinterhältige Art und Weise.
    Diesen Gefallen werde ich dir definitiv nicht tun, Bill Kaulitz.

    Mit langsamen Schritten bewege ich mich auf das Bett zu und hauche Tom dann vorsichtig einen Kuss auf den Nacken.
    „Und was ist, wenn ich darauf bestehe, dass du mitkommst?“, flüstere ich ihm verführerisch grinsend ins Ohr, während meine Hände sanft über seinen Oberkörper gleiten. Mein Herz klopft wie verrückt.
    Einen Moment lang starrt Tom mich einfach nur völlig perplex an, als ihm jedoch klar wird, dass es mir ernst ist, breitet sich augenblicklich ein Grinsen auf seinem gesamten Gesicht aus. „Kommt drauf an… Habe ich eine Chance?!“

    Ich ziehe ihn als Antwort in einen leidenschaftlichen Kuss. „Noch nicht einmal die Spur einer Chance!!“, grinse ich dann vielsagend und ziehe ihn damit entschlossen in Richtung Badezimmer..



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 27.08.2007, 13:25


    ich glaube, dass das eine der ersten FF's ist, indenen ich bill so abscheulich verachte und hasse >.<wie>.< nur wegen seiner selbstverliebtheit!!!!! -.-'

    freu mich auf das nächste kapitel und hoffe dass es 1. etwas länger wird und 2. etwas fröhlicher -.- :(

    hdsl



    Re: Anders als geplant

    Dani288 - 28.08.2007, 07:30


    Hallöchen...,

    so ich muss mich ganz schnell beeilen mit dem Kommischreiben, denn ich bin gerade auf Arbeit und da sollte ich mich nicht gerade erwischen lassen, wie ich im Netz surfe...! Ok, der Teil war wieder super und ich hab mich so tierisch doll gefreut, als ich sah, du hast weiter gepostet...! Tom ist sooo süß zu ihr und vielleicht hat sie Recht, mit der Vermutung, dass Bill sie einfach nur auseinander bringen möchte...Aber ich glaube ja eher daran, dass er denkt, er könne jede haben und es auch bei ihr schaffen will...Und Tom tut mir bei der ganzen Sache so leid...! Er ist so ein süßer und liebevoller Freund...! Sie soll sich jetzt erstmal nur auf ihn konzentrieren und Bill ganz schnell vergessen...! Der hat es gar nicht verdient, dass man einen Gedanken an ihn verschwendet.

    Bin schon soooo dermaßen gespannt, wie es weiter gehen wird...! Ich hoffe ich bzw. wir müssen nicht so lange warten...! *grins*

    Und ich find die FF läuft super...Also mir gefällt sie immer noch total...Aber Autoren sind ja mit ihren "Babys" immer etwas kritischer...*grins*

    Liebe Grüße
    Dani



    Re: Anders als geplant

    marie. - 07.09.2007, 17:48


    :( es tut mir total leid, das hier jetzt schreiben zu müssen, aber ich werd die FF an dieser stelle erstmal auf unbefristete zeit beenden.
    ihr habt ja selbst gemerkt, dass es in letzter zeit nicht mehr wirklich weiterging... irgendwie fehlt mir grade einfach die motivation, lust und zeit dazu.
    ausschließen, dass ich irgendwann doch noch mal weiterschreibe, werd ich aber natürlich nicht ;)

    an dieser stelle auch nochmal ein großes dankeschön an die süße mone (Sternchen), ich glaub ohne dich wär die FF gar nicht erst so weit gekommen <3 und an Dani288, hab mich immer total über deine lieben kommentare und dass du so lange dabei geblieben bist gefreut :heart:

    küsschen marie



    Re: Anders als geplant

    Sternchen - 08.09.2007, 01:01


    neee Oo
    du kannst das doch jetzt nicht beenden >_______<
    das hatten wir doch schonmal!
    *seufz*

    gerade jetzt wos spannend wurde. neiiiin :cry: :cry: :(



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