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Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Hausdrache - 12.03.2007, 14:16Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Bei manchen fragt man sich wirklich, ob die als Kind zu heiss gebadet wurden. Eine Braunschweiger SPD-Abgeordnete will Hitler posthum die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen und hat mit dieser Idee die niedersächsische SPD infiziert. :lol: Die Frau hat doch denn Schuss nicht gehört oder sie will sich als fade Hinterbänklerin ins Rampenlicht schieben...
Zitat: Ein untätiger Regierungsrat
Der Antrag der SPD lässt bei den Juristen die Köpfe rauchen.Am 25. Februar 1932 wurde Adolf Hitler Deutscher. Nazis in der Stadt Braunschweig hatten ihrem "Führer" auf illegalem Weg zu einem Pass verholfen. 75 Jahre später und 62 Jahre nach dem Tod des Diktators soll er die Staatsbürgerschaft wieder verlieren.
Das zumindest fordert die SPD im deutschen Bundesland Niedersachsen - Rechtsnachfolger des damaligen Freistaates Braunschweig - laut dem deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Die Idee für den "symbolischen Akt" hatte die Abgeordnete Isolde Saalmann.
"Tot ist tot"
Die Braunschweigerin Saalmann will damit auch den "Braunschweiger Komplex" heilen, dass ihre Stadt, damals Nazi-Hochburg, Hitler zum Pass verhalf - der Voraussetzung für die Teilnahme an jener Reichstagswahl, aus der er schließlich als deutscher Kanzler hervorgehen sollte.
Der SPD-Antrag bereitet nun jedenfalls den Juristen des niedersächsischen Landtags Kopfzerbrechen. Kann man einen Toten ausbürgern? "Tot ist tot", meint dazu das Justizministerium des Bundeslandes. "Da kann man nichts mehr wegnehmen."
"Retoursendung" nicht möglich
Eine posthume Ausbürgerung scheint jedoch zumindest möglich, schweigt sich doch das Deutsche Grundgesetz über diesen Punkt aus. Problematischer könnte schon werden, dass Deutschland ebenfalls laut Grundgesetz niemand "staatenlos" machen darf.
Genau das wäre der tote Diktator dann jedoch, da er die österreichische Staatsbürgerschaft 1925 abgelegt hatte. Österreich muss also nicht fürchten, Hitler "zurückzubekommen". Das Vorhaben der Ausbürgerung könnte sich dennoch durch juristische Hintertüren umsetzen lassen.
Wofür sich Hitler zu gut war
Es ließe sich argumentieren, dass Hitler sich die deutsche Staatsbürgerschaft erschlichen habe: Er bekam sie nur, weil ihm seine Unterstützer ein Amt als Regierungsrat zuschanzten, was die Verleihung der Staatsbürgerschaft automatisch nach sich zog.
Ähnliches hatten die Nazis bereits 1930 in Thüringen versucht. Dafür hätte Hitler jedoch pro forma Gendarm werden müssen - wofür er sich zu gut war. Auch hätte er den Pass auf komplett legalem Weg erhalten können - wofür er sich jedoch ebenfalls zu gut war.
Seit 1923 illegal im Land
Auch, dass Hitler nach seiner Verurteilung wegen Hochverrats im Jahr 1923 bereits des Landes verwiesen hätte werden müssen, ließe sich anführen. Er traf damals im Richter jedoch auf einen Sympathisanten, der die Durchsetzung der Vorschrift kurzerhand aussetzte.
Doch auch die Voraussetzung für die Verleihung der Staatsbürgerschaft im Jahr 1932 wurde nie erfüllt. Die einzige "Amtshandlung" Hitlers im braunschweigischen Landeskultur- und Vermessungsamt war das Ausfüllen von Urlaubsanträgen - er trat das Amt nie an. -> http://www.orf.com/070311-10076/index.html
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Seelchen - 12.03.2007, 15:05
Du liebes bischen... :roll:
Ob die Österreicher ihn wohl gebraucht zurücknehmen? :mrgreen:
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Deist - 12.03.2007, 16:45
Zitat: Der SPD-Antrag bereitet nun jedenfalls den Juristen des niedersächsischen Landtags Kopfzerbrechen. Kann man einen Toten ausbürgern? "Tot ist tot", meint dazu das Justizministerium des Bundeslandes. "Da kann man nichts mehr wegnehmen."
Man sollte den Arbeitsausfall kalkulieren und der Abgeordneten in Rechnung stellen. Dann kommen die Leute eventuell nicht mehr auf solch dumme Ideen.
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Sharif - 12.03.2007, 17:45
Ich sehe diese Aktion mit großer Besorgnis, da Geschichtsverfälschung begangen werden möchte.
Wenn man Hitler nun die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen würde, dann wird Jahre später behauptet, dass er niemals deutsch war.
Und so weiter und so weiter.
Was geschehen ist, ist leider geschehen, weshalb es nun mit Zwang nicht mehr gerade gebogen werden kann und auch nicht sollte.
Gruß.
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Iskander - 12.03.2007, 21:02
Ist meines erachtens mal wieder so ein eine Initiative die die Welt nicht braucht, außerdem würde die Bundesrepublik sich damit einmal mehr als nachfolgestaat des untergegangen Deutschen Reiches darstellen. Alleine schon aus diesem grund ist der vorschlag mehr als bedenklich.
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Spargel - 13.03.2007, 10:10
Deist hat folgendes geschrieben: Man sollte den Arbeitsausfall kalkulieren und der Abgeordneten in Rechnung stellen. Dann kommen die Leute eventuell nicht mehr auf solch dumme Ideen.
Der Vorschlag ist ausgezeichnet. daumenhoch
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Gustloff - 13.03.2007, 23:29
Hurra wir haben ein "Frühlingsloch"......
Ich gebe ihnen Brief und Siegel, dass das lediglich eine Forderung zur Etablierung eines Politikers ist. Sowas brauch man halt.....
Allerdings ist die Staatsbürgerfrage von A.H. durchaus interessant, da er nun mal Österreicher war und eigentlich hätte ausgewiesen werde müssen, da er als Ausländer Hochverrat begangen hat. Und man weiter auf Mängeln in der Vergabe der Staatsbürgerschaft prüfen könnte......aber sowas sind Possen für einen Juristen in Rente, der noch ein lustiges Buch schreiben möchte und nicht für Politiker; das ist doch nur noch peinlich und albern.
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Don - 14.03.2007, 11:32
Eine selten dämliche Idee. Das Ausland wird sich kaputt lachen über die deutsche Albernheit. :mrgreen:
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
berndm. - 05.04.2007, 21:59
Wenn es noch nicht so früh im Jahr wäre, würde ich fast behaupten, dass da jemand schon mal was für das Sommerloch tut.
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Hausdrache - 06.04.2007, 11:46
Offensichtlich ist diese Denke ansteckend. Wobei ich gestehen muss, dass es mich nicht unerheblich wundert, das diese "Ehrenbürgerschaften" nicht direkt nach dem Krieg abgeschafft wurden... sceptic
Zitat: Polen: Gesetz soll Hitlers Ehrenbürgerschaften beenden
Das Ende der Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers und anderer Nationalsozialisten in polnischen Städten soll demnächst durch ein Gesetz besiegelt werden.
Nach Medienberichten in den vergangenen Tagen über die noch immer bestehende Ehrenbürgerschaft Hitlers in Szczecin (Stettin), Koszalin (Köslin) und anderen heute polnischen Kommunen wollen Parlamentarier von Regierungs- und Oppositionsparteien nach Ostern ein entsprechendes Gesetz erarbeiten, berichtete die Zeitung "Rzeczpospolita" heute.
Zbigniew Girzynski von der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat bereits vorgeschlagen, die "Entnazifizierung" der Ehrenbürgerschaften mit dem bereits in Arbeit befindlichen Gesetz zur Entfernung kommunistischer Straßennamen zu verbinden. -> http://www.orf.com/
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
Iskander - 06.04.2007, 11:47
Tja, der "böhmische Gefreite" kommt halt immer wieder irgendwo hervor... :twisted:
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
carabao - 06.04.2007, 18:21
Hausdrache hat folgendes geschrieben: Offensichtlich ist diese Denke ansteckend. Wobei ich gestehen muss, dass es mich nicht unerheblich wundert, das diese "Ehrenbürgerschaften" nicht direkt nach dem Krieg abgeschafft wurden... sceptic
Ja, ich musste gerade herzhaft lachen.
Hitler ist im Jahr 2007 Ehrenbuerger etlicher polnischer Staedte.
Das ist doch etwas fuer die Witzecke. :mrgreen:
Re: Hitler die Staatsbürgerschaft entziehen
lennox - 07.04.2007, 10:45
vielleicht mögen die polen hitler mehr, als man bisher geahnt hatte. :lol:
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