Söldner

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    Re: Söldner

    Jonathan - 06.03.2007, 16:09

    Söldner
    Auf einer der Straßen des Imperiums. Ein einsamer Reiter, eingehüllt in einen langen mantelartigen hellgrauen Umhang, der für den Sommer wohl zu warm und für den Winter zu kalt ist. Die Kapuze über den Kopf tief ins unrasierte Gesicht gezogen. An separaten Waffengurten trägt er jeweils einen Parier- und einen normalen Dolch. Quer über die Brust gespannt ein weiterer Waffengurt mit Scheide und Schwert. Die Griffe der Waffen sind mit Leder umwickelt. Die Profession des Reiters ist nicht so ohne weiteres zu deuten, eher noch die eines im Imperium oftmals anzutreffenden Söldners.

    Rechts von der Straße, in etwa fünfzehn Schritt Entfernung, dort wo Gebüsch in Wald übergeht, eine von Rascheln begleitete Bewegung. Durch das Geäst verdeckt nur schlecht sichtbar, scheint etwas von offenbar humanoider Gestalt zu lauern. Dem Schnauben nach eher eine vom Chaos geschaffene Kreatur, denn ein Wegelagerer. Der Reiter veranlasst das Pferd anzuhalten, sucht dann aufmerksam den Waldesrand ab, findet aber keine erkennbaren Hinweise dass noch mehr Kreaturen versteckt wären.

    Als das Pferd nervös zu tänzeln beginnt steigt der Reiter ab, die linke Hand, geschützt von einem ledernen Handschuh, liegt am Griff seines Parierdolches, ohne ihn aber noch zu ziehen. Mit der rechten Hand schiebt er die Kapuze zurück, langes ungeordnetes Haar quillt hervor, fällt zum Teil auch ins Gesicht. Das Haar ist altehrwürdig grau mit weißen Strähnen und, sieht man genau hin, sogar auch noch einigen schwarzen Strähnen. Würde man daran das Alter des Reiters schätzen wollen, so hätte er schon gute fünfzig Sommer hinter sich. Geht man aber nach dem Gesicht so käme man wohl kaum auf mehr als dreißig Sommer.

    Der Reiter steht nun ganz ruhig mitten auf der Straße, blickt zu jener Stelle von der fortgesetztes Schnauben kommt und eine schemenhafte Gestalt hin und her wogt. »Nun komm schon heraus, damit ich dich erschlagen kann.«
    Die Kreatur ist jedoch nicht bereit aus dem sicheren Dickicht herauszutreten um die gewalttätigen Gedanken des Reiters Wirklichkeit werden zu lassen. Dieser wiederum zeigt keine Anzeichen sich von der Straße weg in Richtung Waldesrand zu bewegen. Dies wäre zwar mutig, viel mehr jedoch unvorsichtig, könnten im Wald vielleicht doch noch ein weiteres Dutzend Kreaturen versteckt sein. So starren beide sich über die Entfernung hinweg an, wobei der Blick der Kreatur immer wieder unruhig hin und her schweift. Nach einer Weile wirft der Reiter einen kritischen Blick gen Himmel. Es wird bald dämmern um dann unvermeidlich in nächtliche Finsternis überzugehen. Diese quälende Dunkelheit! Viel beunruhigender als die unbekannte und weiterhin im Wald versteckte Kreatur. Der Reiter steigt wieder auf sein Pferd, sieht nochmals zur Kreatur zurück und reitet schließlich die Straße entlang weiter.

    Je mehr die Dämmerung fortschreitet, desto mehr treibt der Reiter sein Pferd an. Da! Choralgesang dringt an des Reiters Ohr. Das Reitpferd wird unverzüglich angehalten. Der Reiter lauscht dem fernen Gesang, der wohl aus einem den Göttern des Reiches gesegneten Tempel kommen muss. Somit scheint auch das Ziel des Ritts, ein in der Nähe befindliches Rasthaus, nicht mehr weit. Während der Reiter nun den Ritt in langsamer Gangart fortgesetzt, stimmt er leise in den Gesang mit ein.

    Am Übergang von Dämmerung zur Nacht erreicht der Reiter die Raststation. Um diese herum befindet sich ein kleines Zeltlager. Es sind unruhige Zeiten, denn die Armeen des Chaos unter Führung von Archaon, dem ewig Auserwählten, bedrohen das Imperium. Daher lagern hier sowohl Söldner und Soldaten auf dem Weg in den bedrohten Norden, als auch Händler und Bürger auf der Flucht in den scheinbar sicheren Süden.

    Am äußeren Ring des Zeltlagers steigt der Reiter vom Pferd und führt es am Zügel bis zur Raststation. Dort öffnet er die Eingangstüre, bleibt aber im Durchgang stehen um die im Schankraum befindlichen Gäste aufmerksam zu mustern. Kühle Luft weht durch die geöffnete Tür und scheint einen der beim Eingang sitzenden Gäste, augenscheinlich ein gutbürgerlicher Händler, zu stören. Missmutig dreht er seinen Kopf Richtung Eingang um den Störenfried zurechtzuweisen, überlegt es sich dann aber doch als er den Reiter, dessen linke Hand am Griff seines Parierdolches liegt, erblickt.

    Der Reiter tritt nun in den Raum. Während er langsam durch den mit Gästen überfüllten Schankraum Richtung Ausschank geht knöpft er seinen bodenlangen Mantel auf, unter dem eine abgetragene Lederrüstung sichtbar wird. Auch ist nun ein um den Hals getragenes religiöses Symbol zu sehen. Es ist ein Symbol Verenas in Form eines Schwertes, dessen Knauf eine Eule ziert. Gebildete und fromme Bürger wissen, dass die Eule allgemein für Weisheit steht, während das Schwert die Waffe ist mit der Ungerechtigkeit geahndet wird. Das Symbol scheint allerdings unvollständig oder gar beschädigt, denn es fehlt die Darstellung der Waage, die für Gerechtigkeit steht.

    Die Tische des hinteren Teils des Gastraumes sind allesamt mit zum Teil grimmig dreinblickenden Söldnern besetzt. Von einem dieser Tische erhebt sich eine bullige narbengesichtige mit Dolchen und Schwert bewaffnete Gestalt. Als sie kurz den Mund öffnet, offenbar um etwas zu seinen Tischkameraden zu sagen, erkennt man, dass schon mehrere Zähne fehlen. Mit einem Krug Bier in der Hand bahnt sich der Söldner, nicht ohne da und dort grob anzurempeln, einen Weg zur Ausschank. Vielleicht einen Schritt vor dem Reiter bleibt er stehen. Einem aufmerksamen Beobachter würden wohl die bei beiden jeweils um einen Waffengurt geflochtenen gleichartig gefärbten Tücher auffallen.
    »Jonathan!« Der Söldner hält dem Reiter seinen Krug Bier hin, dabei grinst er mit einer kindlichen Freude, die man ihm nicht zugetraut hätte, »Hab ma scho Sorge gmacht. Guat dass da bist, wia alle habe scho gwart auf di.«
    »Ludovico, mein Freund! Hier bin ich, unversehrt!« Jonathan breitet dabei seine Arme aus. »Ich bin froh hier zu sein, denn Dunkelheit breitet sich draußen aus. Lass uns zu den anderen gehen. Aber zuerst«, und dabei greift er nach dem angebotenen Krug Bier, »lass mich diesen Krug leeren. Ich bin wirklich durstig.«



    Re: Söldner

    Sebastian - 06.03.2007, 18:50


    War schon gespannt auf deinen ersten Erguss (künstlerisch gesehen). Jetzt nicht schlapp machen, weiter so.
    Auch Wastl (sitzt sehr nah bei mir) meint: vor allem gutes Ende mit Durst und Bier !!



    Re: Söldner

    Jonathan - 06.03.2007, 23:20


    Sebastian hat folgendes geschrieben: War schon gespannt auf deinen ersten Erguss (künstlerisch gesehen).
    Auch Wastl (sitzt sehr nah bei mir) meint: vor allem gutes Ende mit Durst und Bier !!
    Ich hoffe der literarische Erguss - an einem anderen hätte Dich Jonathan, Kameradschaft hin oder her, nicht teilnehmen lassen - hat Dich einigermaßen befriedigt (künstlerisch gesehen). Den Wastl sowieso! Denn letztlich lief die Geschichte ja bloß darauf hin, das kameradschaftliche Biertrinken zu kultivieren. Oder?



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