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Re: Wario Ware: Smooth Moves
R.E.N - 18.02.2007, 17:40Wario Ware: Smooth Moves
Rütteln, rasseln, rollen! So lautet die Devise des neusten Software Geniestreiches aus dem Hause Nintendo – Wario Ware: Smooth Moves! Trotz und gerade wegen Wii und ihrem neuartigem Konzept, rückt die bereits vom GameBoy Advance, Nintendo GameCube sowie Nintendo DS bekannte Minispielserie erstmals in den direkten Fokus von Gelegenheits- und Hardcore Spielern. Was bisher einzig und allein durch seine schrille und abstrakte Aufmachung, Fans von außergewöhnlichen Gameplay-Ideen anlockte, ist nun Zugpferd einer Konsole mit dem Ziel, Jedermann zu erreichen und Menschen jeden Alters den Spaß an virtuellen Welten näher zu bringen. Worin besteht das Phänomen hinter Wario Ware? Welche Moves hast du drauf?
Die Tugenden einer Konsole, der schnelle und einfache Einstieg in ein Spiel ohne aufwendige Installation, welche bei vergleichbaren Computer Spielen selbst mit seitenlangem Handbuch viele vor Probleme stellt, gingen in den letzten Jahren zunehmend verloren. Nicht zuletzt deswegen entwickelte sich das Medium der digitalen Spiele nicht zu dem angestrebten, Massen-mobilisierenden Hobby, sondern blieb vielmehr der reiz orientierten Jugend vorbehalten. Ein Paradebeispiel, welches bereits vor Ausbruch des Trends zu neuen Zielgruppen gegen den Strom schwamm, ist Wario Ware. Seit dem ersten Teil hat sich nahezu nichts an dem grundlegenden Gameplay Konzept verändert, dennoch bewiesen die Entwickler, dass man dieselbe Spielmechanik durch neue innovative Techniken dem Spieler immer auf eine andere Weise näher bringen kann, weshalb die Serie mit ihren diversen Ablegern zu einem großen Erfolg avancierte.
Vom Tastendruck zum Fingerzeig bis hin zur vollständigen Bewegung. Wario Ware ist eine der innovativsten Serien der Computer- und Videospielewelt. Vor allem das hierzulande nicht erschienene Wario Ware Twisted bot auf dem GameBoy Advance einen komplett neuen Ansatz und brachte mit seinem Bewegungssensor erstmals ein völlig neues Spielgefühl. Wii setzt dieses Konzept fort und erweitert es um weitere Dimensionen. Nach dem Einlegen der Disk erwartet euch Meister Wario mit einem schrillen „It's a Wii, Wario!“ und schon geht es auf ins Spiel. Möglicherweise wichtiger als bei jeder anderen Wii Software ist hierbei das Anlegen der Handgelenkschlaufe, weshalb man sich die bekannte Aufforderung zu Herzen nehmen sollte.
Ein kurzes Introvideo beginnt, welches euch in die zugegebenermaßen vernachlässigbare, auf Dauer nervende und mehr oder weniger zusammenhanglose Geschichte einführt. Glücklicherweise besteht die Möglichkeit diese auch im weiteren Spielverlauf auftauchenden Filmchen abzubrechen. Nach dem „Bewältigen“ des Startbildschirms wird es besonders interessant, denn nun kann eines von bis zu Zwölf Spielerprofilen angelegt werden. Jedes dieser Profile verfügt über die Einstellung eines Namens, der Auswahl ob Rechts- oder Linkshänder sowie dem Festlegen eines Mii Charakters. Diese finden zwar nicht annähernd so starke Verwendung wie z.B. im Titeln Wii Sports, dennoch ist die Implementierung der kleinen Karikaturen eine sehr nette Sache. Da wir momentan keine Großfamilie zur Hand haben, begnügen wir uns vorerst mit einem Profil. Nun erwartet den Spieler die Stadtkarte unseres Wohnortes, Diamant City, welche im gesamten weiteren Spielverlauf als Auswahlfeld der kommenden Mikro-Abenteuer fungiert.
Das Spielprinzip ist in wenigen Sätzen erklärt: Die circa 200 im Spiel vorhandenen Mikro Spiele wurden in verschiedenen Gruppen zusammengefasst und je einem Charakter des Wario Ware Universums zugeteilt. Zu Beginn stehen nur wenige von Warios Freunden zur Wahl, mit stetigem Fortschritt und Spieldauer schalten sich allerdings immer mehr Geheimnisse frei. Bei der Auswahl ist es grundsätzlich egal, in welcher Reihenfolge die Spiele ausgewählt werden, aufgrund des mehr oder weniger fehlenden Storyzusammenhangs ist es für das Verständnis nicht erforderlich. Jede der Mikro-Spiele-Serien wird wie bereits gesagt mit einem eigenen, die Thematik einleitenden Video begonnen. Zwar fangen diese Sequenzen recht schnell an einem überdrüssig zu werden, ein gewisser Charme ist ihnen allerdings nicht abzusprechen. Hat man auch diese Hürde genommen, ist der Weg geebnet für die ersten Minigame-Reaktionstests.
Das Besondere an dieser Ausführung der bekannten Minispiele ist der stärkere Fokus auf die Geschicklichkeit und das Reaktionsvermögen des Spielers. Innerhalb eines immer kürzer werdenden Zeitlimits, das maximal nur wenige Sekunden umfasst, wird der Wii begeisterte Spieler vor eine neue und unbekannte Situation gestellt, welche er oder sie erkennen und so schnell wie möglich bewältigen muss. Da Wario Ware für jede Altersgruppe und jeden Erfahrungsgrad eines Spielers konzipiert wurde, beschränken sich die Aktionen auf sehr simple und einfache Bewegungen mit der Wii Fernbedienung, hier der so genannte Formenstab, welche anhand eines kleinen Bildchens und bei jeder neuen Bewegung mit einem in deutscher Sprachausgabe gesprochenen Text, eingeleitet wird. Die Aufgaben gehen vom Stemmen einer Hantel über Seilspringen, einem Hula-Hup Reifen, der bewegt werden muss bis hin zu den klassischen und beliebten Nintendo bezogenen Minispielen mit Ausflügen in die verschiedensten Serien.
Zu Beginn eines Minigame Marathons verfügt jeder über vier Leben, die man im Verlauf des quasi endlosen Spiels verbrauchen kann. Nach einigen Games erwartet den Spieler stets ein Boss Kampf, welcher etwas länger dauert und komplexer aufgebaut ist. Bezwingt man ihn, so erlangt man ein möglicherweise verlorenes Leben zurück. Zwar wiederholen sich die Spiele pro Themengebiet und ausgewählten Charakter mit der Zeit, durch angepasste Schwierigkeitsgrade und leichte optische Abwandlungen fordert einen die Software selbst im späteren Verlauf. Die schier unendliche Anzahl von witzigen Mikro Spielen und einigen zusätzlich freischaltbaren Minigames wie Ping Pong, Zielscheiben-Schießen uvm., wird reichlich Abwechslung geboten, auch wenn der Einzelspieler schon nach einem Tag das Gros der freischaltbaren Extras gesehen haben dürfte. Dennoch tauchen viele, bereits von den Vorgängern bekannte Minigames erneut auf, welche zwar keinen Überraschungseffekt mehr auslösen, durch die neue Steuerung dennoch grundsätzlich positiv auffallen. Doch vor allem die mehr als gelungene Nutzung der Wii Controllerfeatures und die hervorragende Implementierung des Eingabemediums in das Spiel sorgen für eine extrem hohe Langzeitmotivation. Insgesamt stehen fast 20 unterschiedliche Handbewegungen während der Mikro Spiele zur Wahl, welche auch einzeln angewählt und ja nach Präferenz gespielt werden können. So haltet ihr den Formenstab wahlweise wie einen Stift, eine Hantel oder eine Sektflasche, die durch schnelles Schütteln zum spritzen gebracht werden muss. Zusätzlich erwarten einen mehrere lustige Posen, welche man, falls man möchte und es das eigene Schamgefühl zulässt, nachmachen kann und in einer Kartei gesammelt werden. Unproblematisch, unkompliziert, unschlagbar!
Ebenfalls essenziell wichtig für ein Partyspiel ist ein gelungener Mehrspielerpart, über welchen ebenfalls Wario Ware Smooth Moves verfügt, auch wenn er etwas ungewöhnlich daherkommt. Im Unterschied zur GameCube Version von Wario Ware, haben nun maximal 12 Spieler die Möglichkeit gegeneinander anzutreten, diesmal allerdings ausschließlich nacheinander und nicht parallel im Split Screen Modus. Um das Mehrspielervergnügen möglichst lange zu erhalten, stehen diverse witzige Modi zur Wahl, welche viele verschiedene Ansätze bieten, grundsätzlich aber immer noch das Konzept der nacheinander zu absolvierenden Minigames verfolgen. Nun heißt es nach jeder circa 10 Sekunden langen Runde die Wii Remote wechseln, so dass das Spiel fortgesetzt werden kann. Hierbei ist genauso wie im Singleplayer Modus darauf zu achten, dass ausreichend Platz in der Umgebung vorhanden ist sowie die Handgelenkschlaufe angelegt wird. Werden diese Regeln eingehalten ist purer Spielspaß vorprogrammiert und auch die Zuschauer werden sich beim Betrachten der lustigen Bewegungen ihrer Freunde ein Lachen nicht verkneifen können. Leider fällt diese Form des Multiplayer Vergnügens etwas langatmig aus, vor allem mit 12 Spielern gleichzeitig. Da man im Alltag allerdings meist weniger Mitspieler zur Hand hat, geht dies zwar schneller, auf Dauer wäre eine parallele Spielweise mit mehreren Controllern gleichzeitig aber wünschenswert gewesen.
Die technische Präsentation von Wario Ware Smooth Moves wurde gewohnt simpel gehalten und reizt die Leistung der Wii Konsole nicht wirklich aus. Knallige Farben und eine deutliche Darstellung lenken den Fokus deutlich auf das Spielgeschehen und lenken den Spieler oder die Spielerin nicht von der zu lösenden Aufgabe ab. Kleinere 3D Games und Animationen lockern den Gesamteindruck auf und sorgen für Abwechslung. Zusätzlich verfügt das Spiel über einen 60 Hz - sowie 480p – Modus für die bestmögliche Bildqualität. Soundtechnisch sollte man sich ebenfalls keine orchestralen Klänge erwarten, gewohntes Gedudel begleitet einen durch das Spiel und ist wie bei typischer Nintendo Musik wie immer Geschmackssache. Sehr positiv fällt die gelungenen in deutscher Sprache gesprochenen Posenerklärungen auf, welche jede im Spiel vorhandene Wiimote Halteweise erklären. Übrigens benötigt man bis auf einen Abschnitt mit Nunchuk ausschließlich die Wii Remote zum Steuern der Spiele. WiiConnect24 sowie jegliche Online Anbindung wird nicht unterstützt.
Re: Wario Ware: Smooth Moves
R.E.N - 18.02.2007, 17:40
Seite 2: Fazit
Fazit: Wario Ware Wii hält in allen Belangen was es verspricht. Serienveteranen werden sich von der ersten Sekunde an heimisch fühlen und mit neuen Aufgaben und Interaktionsmöglichkeiten über mehrere Wochen immer wieder unterhalten, auch wenn das „Durchspielen“ an sich recht schnell vollbracht ist. Gleichzeitig ermöglicht die Software Videospiel Neulingen einen perfekten Einstieg und vermittelt schon nach den ersten Sekunden eine Menge Spielspaß. Auch der Mehrspielermodus ist gut gelungen und bietet diverse unterschiedliche Modi, welche Wario Ware Smooth Moves zu einem perfekten Party Spiel für alle Generationen macht!
Positives +
+ ca.200 Minispiele
+ hoher Suchtfaktor
+ geniales Partyspiel
+ Multiplayer mit 12 Spielern
+ geniale Steuerung
Negatives -
- nervende Story
- technisch nichts Neues
- Multiplayer nur nacheinander
- keine Onlineanbindung
Bewertung:
Gesamtwertung: 85%
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