geschichte^^

Searina Korunnia
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    Re: geschichte^^

    Magic - 17.02.2007, 12:43

    geschichte^^
    Sooo... damit dieser Bereich mal genutzt wird, mach ich jetzt mal Werbung für meine kleene Geschichte (is noch nich fertig).
    Hat nix mit Fußball zu tun. Ausnahmsweise mal^^
    Hab Dezember angefangen, dann keine Zeit mehr gehabt, mag die Geschichte aber gern, weil das wieder sowas mit ner Wendung und Antworten am Ende ist.
    Na egal, hier ist sie:

    Vorweg: In meiner Geschichte geht es um einen Mann, der einen schweren Autounfall überlebt, jedoch sein Gedächtnis verliert. Auf der Suche nach seiner Vergangenheit trifft er auf viele Leute. Nicht wenige sind nicht gut von ihm zu sprechen. Er stößt auf Sachen, die ihn schockieren und schafft es nicht mehr sich in sein altes Leben anzupassen.
    Was tut ein Mensch der vor einem neuen Leben steht?
    Wie geht er damit um und wie begreift er, dass er ein furchtbarer Mensch gewesen ist?


    "Es ist 22:00 Uhr, Frau Bosch, sie haben Feierabend", brummte Herr Neuner.
    Frau Bosch schaute auf. "Ähm... Herr Neuner", sagte sie zaghaft.
    "Was ist denn? Ich habe wirklich keine Zeit", nörgelte ihr Chef schlecht gelaunt.
    "Ach es ist nur", begann sie, "Die Überstunden... Also es ist so, mein Mann ist arbeitslos geworden und wir müssen viel Geld bezahlen wegen der Therapie seiner kranken Mutter... Das Geld reicht hinten und vorne nicht."
    "Worauf wollen Sie hinaus?", unterbrach Neuner sie.
    "Naja... Ich will Sie nicht um eine Gehaltserhöhung oder ähnliches bitten, ich weiß ja wie wütend Sie das letzte Mal waren.
    Aber die Überstunden... Wenn Sie diese ganzen Überstunden endlich bezahl..." "Ich behandel Sie ungerecht?" Er lachte laut auf. "Dann gehen Sie doch! Suchen Sie sich einen neuen Job oder leben Sie auf Staatskosten, das überlasse ich Ihnen."
    "Nein, ist schon gut", sagte Frau Bosch schnell. "Es war nur eine Idee." Sie zog sich ihren Mantel über und machte, dass sie aus dem Büro kam.
    "Schönen Feierabend noch, Frau Bosch!", rief Neuner ihr noch triumphierend hinterher.
    Sie ging nach draußen in die beißende Kälte.
    Wie sollte sie das bloß ihrem Mann erklären?
    Tränen liefen ihr über ihre blassen kalten Wangen. Es war aussichtslos. Völlig aussichtslos...

    Marco Neuner ging über den Gang und schickte noch weitere Angstellte nach Hause.
    Es mussten immer mal welche Überstunden machen.
    Er war ihnen überlegen, konnte machen, was er wollte.
    Sie konnten sich nicht wehren, nicht kündigen, denn die meisten hatten jetzt schon finanzielle Probleme.
    Sie alle hassten ihn, das wusste er, aber keiner konnte ihm etwas anhaben, denn er war mächtig in seiner Firma.
    Bevor Neuner das Gebäude verließ, ging er noch einmal zur Toilette und stellte sich an das Pinkelbecken, während er sein Gesicht im Spiegel betrachtete.
    Ihm Gefiel sein Gesicht. Es hatte männliche Züge und seine Augen waren katzengrün. Und ihm gefiel sein teurer Anzug. Seine ganze Kleidung war teuer. Teurer als alle diese Angestellten zusammen.
    Er sah gut aus, war reich und konnte jede Frau haben.
    Er musste glücklich sein... Ja, das war er wohl. Glücklich.
    Was wussten diese Untergeordneten schon von Glück?
    Glück war es Geld zu haben, Frauen zu haben.
    Glück war es finanziell abgesichert zu sein, keine Angst vor morgen zu haben.
    Glück war es erfolgreich zu sein, wie Marco Neuner.
    Jeder beneidete ihn, jeder wollte mit ihm tauschen, das wusste er genau.
    Als er wieder durch den Gang ging, waren schon alle gegangen.
    Sie schienen es alle eilig zu haben.
    Sie liefen nur so um die Wette, wenn er sie endlich nach Hause schickte.
    Wie erbährmlich.
    Nur das Personal machte noch sauber, putzte die Gänge, goss die Blumen in den Büros der Angestellten... Machte alles, wofür sich andere zu schade waren.
    Neuner ging nach draußen. Es war kalt und windig und er fror.
    Schnell ging er zu seinem Porsche.
    Jetzt nur nach Hause fahren und jeden Tag genauso weiterleben.
    Wie viele würden wohl dafür sterben?

    Wenig später drehte er den Zündschlüssel und der Motor ging an.
    Er trat auf das Gaspedal und fuhr los.
    Er schaltete den CD-Player ein, setzte seine Sonnenbrille auf.
    Neuner gefiel sich, sehr sogar und Seinesgleichen gefiel er auch.
    Er nahm sich eine Zigarre und zündete sie an, öffnete das Fenster und pustete den Qualm in die kalte Abendluft.
    Alles war wie immer. Er saß bequem in seinem Sitz, völlig ahnungslos, während auf der selben Spur ein Auto auf ihn zuraste.
    Er sah noch die Scheinwerfer vor sich, dann spürte er einen entsetzlichen Druck.
    Er wurde nach vorne gerissen und knallte mit dem Gesicht gegen die Scheibe.
    Sein Arm wurde schmerzhaft verbogen, die Zigarre fiel auf die vordere Ablage.
    Das war das letzte, was Marco Neuner sah.


    Ich öffnete die Augen, um mich herum strahlte ein helles gleißendes Licht.
    Es war ein komisches Gefühl so aufzuwachen und an nichts zu denken.
    An gar nichts.
    Es gab auch nichts, woran ich hätte denken können.
    Es gab nur die Gegenwart.
    Keine Vergangenheit.
    Zumindest wusste ich nichts davon.
    Ich war verwirrt, hatte keine Ahnung wer ich war oder wo ich war, dass ich einmal jemand war und dass ich ein böser Mensch war.
    Ich war einfach.
    Ich fühlte mich verloren, wusste nicht, was ich denn machen sollte, wozu ich da war und was meine Aufgabe war.
    Ich war wie ein kleines Kind.
    Nur das dort keiner war, der mir die Welt erklärte, kein Vater, keine Mutter.
    Also schloss ich wieder die Augen und wartete auf das Ungewisse.
    Und das machte mir ein wenig Angst.
    Irgendwann aber schlief ich ein und als ich wieder die Augen öffnete, stand eine Schwester neben meinem Bett.
    "Wie geht es Ihnen, Herr Neuner?", fragte sie.
    "Meinen Sie mich?", fragte ich verwirrt. Wie hatte sie mich genannt? Der Name sagte mir rein gar nichts.
    "Sie lagen lange im Koma", erklärte mir die Schwester.
    Ich lag im Koma... Ich hatte einen Namen. Also war ich jemand. Aber wer?
    Ich traute mich allerdings nicht es auszusprechen, darum fragte ich:"War meine Mutter schon da?"
    "Ich fürchte sie haben das Gedächtnis verloren...", sagte sie leise.
    Warum? Wieso kam sie genau auf diese Wahrheit, als ich fragte, ob meine Mutter da gewesen wäre.
    "War schon jemand da?", fragte ich und versuchte die Angst vor der Wahrheit zu verbergen.
    "Ein gewisser Eddy Sahlland, der Haupterbe im Testament", sagte sie.
    Woher wusste sie das mit dem Haupterben? Man hatte also bereits mit meinem Tod gerechnet?
    Wer war ich??? Wer? Und warum kümmerte sich niemand um mich?
    Die Wahrheit würde ich bald rausfinden.

    Nachdem die Krankenschwester mein Zimmer verlassen hatte, betrachtete ich den Raum.
    Weißer Boden, weiße Gardinen, weiße Wände, zwei große Fenster mit dem Blick auf eine Stadt -ich wusste nicht welche- mit einem grauen Himmel, keine Blumen auf meinem Tischchen, ein Regal mit einer Bibel und ein paar veralteten Zeitschriften, neben mir ein leeres Bett mit sauberen weißen Bettbezügen.
    Ich würde also nicht alleine in diesem Zimmer bleiben.
    Vielleicht würde mir ein wenig Besuch gut tuen.
    Ich fühlte mich noch sehr schwach, wie mir in diesem Moment auffiel, aber ich konnte mich bewegen.
    Jetzt fiel mein Blick auf meine Hände.
    Sie waren unverletzt und nicht rissig, ich hatte sie früher wohl gut gepflegt.
    Wo ich wohl wohnte...
    Ich betrachtete meinen Körper, der zum Teil mit Schläuchen verbunden war und ich stellte fest, dass ich eine starke Statur hatte.
    Ich beugte mich zum Fenster, nicht um rauszugucken, sondern um mein Gesicht zu sehen.
    Ich war überrascht, denn es gefiel mir.
    Ich sah zum ersten Mal meine Augen, meine Züge, meine dunklen Haare, die früher wohl mal kurz gewesen sind.
    Mein Gesichtsausdruck sah ein wenig hilflos aus.
    Wie alt ich wohl war? Vielleicht Mitte dreißig...
    Die Tür ging auf und die Schwester von vorhin betrat den Raum und begann das Bett neben Meinem zu beziehen.
    "Wie lange lag ich im Koma?", fragte ich sie.
    Sie blickte mich an, hatte wohl nicht gerechnet, dass ich sie ansprechen oder sie das fragen würde.
    "Ungefähr ein Jahr lang", antwortete sie.
    "Wie war noch mal mein Name und wer war ich?", fragte ich weiter.
    "Ihr Name ist Marco Neuner... Aber ich denke nicht, dass jetzt-"
    "Wer war ich?", wiederholte ich meine Frage in der selben Tonlage, wie vorher.
    "Sie waren der Chef einer Firma, reich und sehr... berühmt."
    Das letzte Wort sprach sie ein wenig sonderbar aus, darum fragte ich sie, ob mich viele Leute gemocht hatten.
    "Sie werden bald wieder alles wissen", ermutigte sie mich, "Irgendwann kehren ihre Erinnerungen schon zurück, nur Geduld."
    Ich nickte, aber eine Frage lag mir noch auf dem Herzen. "Wie ist es passiert?"
    "Ein Autounfall... Ein anderer Wagen ist in ihren reingerast." Sie machte sich wieder daran das Bett zu beziehen.
    "Und wie geht es dem Fahrer des anderen Wagens?"
    "Er ist tot", sagte sie.
    "Was war denn sein Motiv in mich reinzu..."
    "Hören Sie Herr Neuner, sie erfahren das alles früh genug." Langsam wurde die Schwester ungehalten.
    "Aber..."
    "Und früher, als sie es sich in ihrer neuen kleinen Welt wünschen werden", flüsterte sie leise, als könnte nur sie diese Worte hören.

    Ich dachte eine Weile über ihre Worte nach. Diese Geschichte erschien mir immer mysteriöser.
    Stumm bereitete sie alles vor für den anderen Patienten, der nur kurze Zeit später eintreffen sollte.
    Es war ein alter Mann, der wohl verlegt worden war und von einer anderen Schwester gestützt wurde, aber trotz seiner Schwierigkeiten beim Laufen wirkte er stolz.
    Sein Gesicht war faltig und wirkte ein wenig eingefallen, seine Haare waren weiß, aber er hatte einen Blick, der mir bereits damals seine Kämpfernatur offenbarte.
    Er wurde auf das Bett gelegt und die Schwester redete ihm eine Weile gut zu.
    Als sie den Raum verließ, schaute der Alte mich ziemlich lange eindringlich an, sodass ich es nicht wagte den Blick zu erwiedern.
    "Mein Name ist Johann", sagte er und als ich nicht antwortete, fügte er hinzu:"Ich dachte es sei passend sich vorzustellen, denn so wie Sie aussehen, werden sie wohl auch noch eine Weile liegen."

    Als er wieder keine Antwort bekam, fuhr Johann fort:"Also wie heißt du Junge?" Es war komisch so angeredet zu werden. Dieses plötzliche dutzen und das "Junge" machten mich noch unsicherer.
    "Ich heiße..." Ich überlegte eine Weile. Wie war mein Name noch mal? "Marco Neuling... oder so ähnlich." Ich senkte den Blick.
    "Du hast also dein Gedächtnis verloren", sagte Johann. "Aber sei nicht traurig, wer weiß wozu das gut ist." Er seufzte. "Ich wünschte mir manchmal, ich würde auch Teile meines Gedächtnisses verlieren. Ich hab so viel gesehen. So viel Traurigkeit."
    Ich nickte. "Aber ich weiß nicht mehr, wer ich bin und wo ich hingehöre", sagte ich. "Ich kann nicht für immer hier bleiben. Ich muss doch irgendwo hin."
    "Du wirst schon einen Weg finden, Junge. Es gibt immer einen Weg", sagte Johann und er klang plötzlich freundlich, gar vertraut.
    Ich sah nach draußen. Weiße Flocken vielen vom Himmel. Erst wenige, dann immer mehr und plötzlich begann es zu schneien, als würde der Himmel all die Last von oben einfach runterrieseln lassen.

    Johann und ich wurden Freunde. In unserer Einsamkeit sprachen wir viel miteinander und er erzählte mir immer ein bisschen mehr über sein Leben. Eine Familie hatte er nicht mehr. Seine Frau war an Krebs gestorben und sein Sohn lebte in England und hatte keinen Kontakt mehr mit ihm. "Wenn du aber glaubst, wir hätten uns auseinander gelebt, liegst du falsch", sagte er mir einmal. "Ich war auch kein schlechter Vater. Ich habe ihm das Radfahren beigebracht und ihm bei den Hausaufgaben geholfen. Wenn seine Freunde keine Zeit hatten, bin ich persönlich mit ihm zum Boltzplaz gefahren. Und einmal habe ich ihm gezeigt, wie man teilt."
    "Warum ist ihr Sohn fort gegangen?", fragte ich. Seine Geschichte machte mich neugierig, vielleicht, weil ich selbst keine Vergangenheit hatte. "Es gibt Dinge im Leben, die passieren", antwortete er darauf nur. Und danach erwähnte er seinen Sohn nicht mehr. Er sagte mir nur, dass er inzwischen ungefähr in meinem Alter sei, mir auch ähnlich sähe, aber andere Augen hätte und ein anderes Gesicht. Eine höhere Stirn und nicht so lange Wimpern, wie ich.
    Ungefähr ein paar Tage nach diesem Gespräch, änderte sich meine Situation. Ich hatte immer wieder Träume von Bildern, die mir vertraut vorkamen, allerdings sah ich die Bilder nur einige Sekunden vor mir.
    Die ersten Male sah ich nur die Bilder ohne irgendetwas dabei zu empfinden. Später fühlten sich diese Erlebnisse wie Alpträume an, obwohl ich nicht mal mehr wusste, was ich genau gesehen hatte. Ich hoffte ich würde irgendwann mehr sehen, aber dann ließen meine Träume ganz nach und ich stand wieder vor dem Nichts.

    Der Tag der Entlassung rückte näher und immer öfter kam Herr Branttorf, der Psychologe, der mir helfen sollte mit meinem Schicksal umzugehen. Er fragte mich immer wieder Dinge, die ich nicht wusste. "Wo haben Sie gearbeitet?" "Wer war ihr bester Freund?" Ich wusste auf die meisten Fragen keine Antwort. Als meinen besten Freund gab ich den Haupterben Eddy Sahlland an. Nie hatte ich ihn im Krankenhaus gesehen, als ich aufgewacht war. Also hatte ich keinen besten Freund. Ich hatte keinen einzigen Freund. Genau danach fragte mich der Psychologe. "Wann haben sie Eddy das letzte Mal gesehen?" Ich überlegte nicht lange, sondern antwortete mit einem traurigen Lächeln, "Ich habe ihn noch nie gesehen..." Er nickte und kritzelte dann etwas auf seinen Notizblock. "Wo lebt ihre Familie?" "Ich weiß es nicht..." "Wo leben Sie?" "Ich weiß es nicht..." "Wo arbeitete der Mann im anderen Auto?" "Ich weiß es nicht, verdammt!"
    Jeden Tag erzählte er mir ein Stück mehr von meiner Vergangenheit. Dafür nahm ich die quälenden Fragen fast gerne in Kauf.
    Ich erfuhr, dass ich Familie hatte. Meine Eltern lebten noch, zwei Brüder hatte ich und eine Schwester.
    Ich hatte wirklich ein paar Freunde, mit denen ich oft im "El Sol" war. Dort habe ich, laut Besitzer, ziemlich oft Billard gespielt oder gepokert.
    Ich besaß eine Wohnung in der Innenstadt und war ledig.
    Bald würde ich mein Heim, El Sol und meine Firma wiedersehen und vielleicht würde dort die eine oder andere Erinnerung wieder kommen.

    Ich erinnere mich genau an den Tag, an dem ich mit dem Taxi zu meiner Wohnung fuhr. Ich war mit dem Psychologen bereits oft in der Gegend gewesen, aber ich hatte darauf bestanden mir mein Haus alleine anzusehen. Der Taxifahrer wirkte leicht sonderbar. Er war nicht gesprächig und schaute mich immer wieder durch den Rückspiegel an. Als das Taxi hielt, bezahlte ich und stieg aus. Ich gab dem Fahrer noch ein Trinkgeld und er bedankte sich rasch. Er hatte einen britischen Akzent in der Stimme, wie mir auffiel.
    Als das Taxi davon fuhr, war ich wieder allein. Ich nahm mir den kleinen Zettel mit meiner Adresse aus meiner Manteltasche. Die Straße war mir bekannt. Ich hatte sie mir vorher ansehen müssen, ehe ich nach Hause durfte, damit nicht so viele fremde Gegenden und Gedanken aufeinmal auf mich einstürzen würden. Es war eine Allee mit Kastanienbäumen und stattlichen Häusern mit Gärten. Ich faltete das Papier auseinander. "Kohnstraße 25". Ich nahm den Schlüssel aus meiner Tasche. Ein kleiner ganz normaler Schlüssel. Die Tür, an der 25 stand, war hingegen groß und massiv, scheinbar aus Eichenholz und Stuck säumte die Hauswand über ihr.

    Ich drehte den Schlüssel langsam. Was erwartete mich hinter dieser Tür? Ich spürte, wie die Tür nachgab und drückte sie vorsichtig auf. Ein Flur weitete sich vor mir. Es roch fremd. Auf dem Boden lag ein weißer Teppich. "Wie unpraktisch", war mein erster Gedanke. Mein zweiter war die Erinnerung an das weiße Krankenhauszimmer. Ich erinnerte mich nicht, dass ich hier schon mal gewesen war und das enttäuschte mich. Ich ging vorsichtig weiter und sah mehrere weiße Türen. Mochte ich weiß? Die Klinken waren golden und sahen etwas staubig aus. Ich öffnete eine der Türen und gelangte in ein großes Badezimmer. Am Rand stand eine große Badewanne, daneben eine Dusche. Der Boden war hellblau-weiß gekachelt, in einem Regal standen viele verschiedene Parfums und Seifen.
    In dem Regal daneben waren verschiedende duftende Kerzen in rot und rosa Tönen.
    An der Tür stand ein cremefarbender Topf mit einer vertrockneten Pflanze. Hier hatte ich wohl morgens gebadet. Ich machte Licht, ging wieder nach draußen und schloss die Tür hinter mir.

    Ich ging wieder durch den Flur und öffnete die nächste Tür. Ein großer Raum lag vor mir, der Fußboden mit einem staubigen Teppich überzogen. Feinste Kleinstarbeit, fiel mir auf. So einen Teppich konnten nur Kinderhände knüpfen. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken. Erst neulich hatte ich ein Gespräch mit Johann über Kinderarbeit in Indien gesprochen. Über die Ausbeutung und Verzweiflung, den Druck der Familien... Am Ende des Raums stand ein Sofa aus Leder. Ich ging schnell zum dorthin, fühlte den Teppich unter meinen Füßen, und setzte mich schnell. Mein Blick schweifte durch den Raum. An einer Wand stand ein Schreibtisch, wohlmöglich aus Eichenholz. Auf dem Tisch stand ein ausgestopfter Falke. Mir ekelte es vor diesem Raum, deshalb stand ich rasch wieder auf, lief schnell zur Tür und erkundete den Rest des Hauses. Es waren viele Räume. Viele unnötige, wie ich fand. Ich fühlte mich nicht wohl. Lieber wäre ich im Krankenhaus geblieben. Irgendwas aber zog mich immer zu dem einen Zimmer zurück- Und widerwillig gab ich diesem Drang schließlich nach. Von Neuem erkundigte ich den Raum mit einem komischen Gefühl. Als ich die Schubladen des Schreibtisches durchsuchte, fand ich schließlich etwas, was in mir Neugier und zugleich große Angst auslöste.
    Ein ledernes Buch. Ich öffnete es.

    "7. August
    Liebes Tagebuch,
    ..."


    (Fortsetzung folgt)


    Wer es bis hier geschafft hat... wow, nicht schlecht^^



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