Die Steinzeit

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    Re: Die Steinzeit

    Berat - 03.02.2007, 22:21

    Die Steinzeit
    Als Steinzeit bezeichnet man im allgemeinen Sprachgebrauch den Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte, bevor die technische Nutzung von Metallen bekannt war.

    Die Steinzeit ist die älteste Stufe des von dem dänischen Altertumsforscher Christian Jürgensen Thomsen und anderen seit 1830 propagierten Dreiperiodensystems, welches die Ur- oder Vorgeschichte in die Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit unterteilt. Die Steinzeit selbst wird wiederum dreigeteilt in Paläolithikum (Altsteinzeit), Mesolithikum (Mittelsteinzeit) und Neolithikum (Jungsteinzeit).

    Die Dreiteilung nach dem verwendeten Werkstoff ist weitgehend auf Europa und Teile Westasiens und Nordafrikas beschränkt. Für die Urgeschichte des südlichen Afrika gibt es eine eigene Terminologie (Early, Middle und Late Stone Age), die der europäischen Einteilung chronologisch und inhaltlich nur zum Teil entspricht, und in der Erforschung der amerikanischen Urgeschichte hat sich die Idee einer Periodisierung nach dem Kriterium des Werkstoffs überhaupt nicht niedergeschlagen.

    Die Unterteilung des langen Zeitraums erfolgt zwangsläufig nur nach den Werkzeugfunden und den wenigen Knochenfunden. Das bedeutet auch, dass sich die Stufen nicht oder zumindest nicht zwangsläufig mit verschiedenen Entwicklungsstufen des Menschen parallelisieren lassen. Der Wechsel zwischen verschiedenen Entwicklungsstufen ging meist von einzelnen Gebieten aus, Überschneidungen mit vorherigen oder nachfolgenden zeitlichen Entwicklungen sind ebenfalls zu beachten.



    Re: Die Steinzeit

    Berat - 03.02.2007, 22:54


    Die Steinzeit dauerte etwa von vor 2.500.000 bis 8.000 v. Chr. und stellt damit den größten Teil der Menschheitsgeschichte dar.


    Altpaläolithikum
    Chopping Tool (Hackwerkzeug)
    Faustkeil aus dem AcheuléenPer Definition beginnt die Steinzeit mit dem erstmaligen Gebrauch von Werkzeugen aus dem Material Stein durch den Menschen. Werkzeuge können so definiert werden, dass das Grundmaterial in irgendeiner Form zum Zwecke des Gebrauches verändert wurde. Demnach sind die Gerölle des Oldowan, die durch einige wenige Abschläge scharfe Kanten erhielten, die ersten so zu bezeichnenden Werkzeuge. Ob diese Veränderungen anfangs bewusst herbeigeführt wurden oder aber durch Zufall entstanden, wird sich wohl nie restlos klären lassen. Mindestens aber erkannte der frühe Mensch den Nutzen und tradierte wohl auch bald die Werkzeuge und deren Herstellungsmethoden. Die ältesten Funde des Altpaläolithikums finden sich in Afrika (Äthiopien) und sind etwa 2,5 Millionen Jahre alt, die ältesten europäischen Funde datieren auf etwa 1,5 Millionen Jahre und stammen aus Georgien. Wahrscheinlich waren frühe Formen des Homo (Homo erectus, Homo habilis) die Erzeuger, eventuell aber auch Australopithecinen. Für viele Jahrtausende änderte sich am Inventar wenig.

    Vor etwa 600.000 Jahren entwickelte sich dann die Werkzeugkultur weiter, das Acheuléen mit seinen Faustkeilindustrien begann, wiederum zuerst in Afrika. Auch in diesem Zeitalter änderte sich sehr lange nichts, das Acheuléen lässt sich bis vor etwa 100.000 Jahren finden.

    Erstmals wird im Altpaläolithikum das Feuer genutzt - eine wichtige Voraussetzung um auch kältere Regionen zu besiedeln und fleischliche Nahrung für die Verdauung des Menschen bekömmlicher zu machen



    Re: Die Steinzeit

    Berat - 03.02.2007, 22:56


    Mittelpaläolithikum
    Rekonstruktion einer NeandertalerinDie Faustkeile des Acheuléen veränderten sich vor etwa 130.000 - 120.000 Jahren, wurden asymmetrisch (sogenannte Faustkeilmesser). Man spricht nun vom Mittelpaläolithikum und seiner ersten Stufe, dem Micoquien, gleichzeitig entwickelte sich eine ganz neue Form der Werkzeugbearbeitung: Abschläge vom Kernstein wurden erzeugt, die kleiner und leichter waren und flexibler gehandhabt werden konnten (Moustérien mit Levalloistechnik). Im Allgemeinen wird das Mittelpaläolithikum mit dem Neandertaler assoziiert, allerdings fanden sich seit etwa 90.000 auch anatomisch moderne Menschen (archaischer Homo Sapiens). Die Menschen waren weiterhin Jäger und Sammler, besonders das eiszeitliche Großwild wurde gejagt, zusammengesetzte Waffen (Holz und Stein, verbunden durch einen Klebstoff aus Birkenpech) und Feuer waren bekannt. Erste Kunstwerke (Löwenmensch) und Musikinstrumente (Flöten vom Fundort Geißenklösterle) entstanden, die Menschen begruben ihre Toten und gaben ihnen wahrscheinlich auch schon Grabbeigaben mit in die Gräber, was eine religiöse Vorstellung über ein Leben nach dem Tod impliziert. Holz-, Knochen- und Geweihgeräte wurden wahrscheinlich intensiv genutzt, leider hat sich davon fast nichts erhalten.



    Re: Die Steinzeit

    Berat - 03.02.2007, 22:59


    Jungpaläolithikum
    Der Beginn des Jungpaläolithikum wird heute etwa 40.000 Jahre vor unserer Zeit angesetzt. Erstmals kann man regionale Unterschiede in der Entwicklung feststellen - die es eventuell auch vorher bereits gab, die man aber anhand des Fundinventars nicht trennen kann. Lange, schmale Klingen und Messer tauchen im Aurignacien in Mittel- West- und Südeuropa auf, deren Träger nunmehr der moderne Mensch ist. Frühe Felsmalereien finden sich in Frankreich. Das älteste Beispiel einer aufwendigen Bestattung wurde in Sungir (Russland) mit den ca. 30.000 Jahre alten Gebeinen eines Mannes und zweier Kinder entdeckt . Auch Geräte aus organischer Substanz sind nunmehr weit häufiger überliefert. In Frankreich und Nordspanien findet man gleichzeitig das Châtelperronien (bis vor etwa 34.000 Jahren), dessen Inventar neben den jungpaläolithischen Elementen wie beim Aurignacien (bis vor etwa 28.000 Jahren) auch noch eine deutliche Tradition der Levalloistechnik aus dem Mittelpaläolithikum aufweist. Manche Forscher sehen im Unterschied dieser beiden Kulturen auch den Unterschied zwischen Neandertaler und Homo sapiens (in der frühen Form als Cro-Magnon-Mensch oder Archaischer Homo Sapiens). In Ost- und Mitteleuropa kann man gleichzeitig die Kulturen des Bohunicien und des Szeletien unterscheiden. Ab etwa 28.000 bis vor 21.000 Jahren findet sich das Gravettien, Fruchtbarkeitssymbole (oder Göttinnen?) wie die Venus von Willendorf deuten auf religiöse Vorstellungen hin. In Frankreich, Spanien und Portugal dagegen verbreitet sich das Solutréen von etwa 22.000 bis 16.500 vor unserer Zeit, das sich durch Lamellen und flächenretuschierte Blatt- und Kerbspitzen auszeichnet. Felszeichnungen, gravierte Knochen und Figuren finden sich ebenso. Im Magdalénien, dem letzten Abschnitt der jüngeren Altsteinzeit geht die letzte Eiszeit langsam zu Ende. Typisch sind Klingenvarianten mit ersten Anzeichen der im Mesolithikum weit verbreiteten Mikrolithisierung. Die bekanntesten Höhlenmalereien (Höhle von Lascaux) stammen aus dem Magdalénien, ebenso eine zunehmende Zahl an kleinen, beweglichen Kunstwerken. Überreste von Zeltbauten fanden sich ebenso wie Lampen mit Docht, verbesserte Jagdwaffen und Schmuck, der bereits weit gehandelt wurde. Der am besten erhaltene Fund in Deutschland aus dieser Zeit sind die 14.000 Jahre alten Skelette und Kulturbeigaben aus dem Doppelgrab von Oberkassel



    Re: Die Steinzeit

    Berat - 03.02.2007, 22:59


    Mesolithikum oder Mittelsteinzeit
    Die Mittelsteinzeit ist nicht eindeutig und aus sich selbst heraus definiert. Man kann sie mit Ende der Altsteinzeit beginnen lassen (also etwa ab 8.000 v. Chr.) und als Endpunkt den Beginn der Jungsteinzeit ansetzen. Diese beginnt aber in verschiedenen Weltgegenden zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten. So findet man in der Levante nur eine sehr kurze Übergangszeit bis etwa 6.000 v. Chr., die hier auch nicht Mesolithikum, sondern Epipaläolithikum genannt wird. Im nacheiszeitlichen Mitteleuropa dagegen dauerte diese Phase bis etwa 4.500 v. Chr. Die Zeit ist vom Zurückweichen des Eises der letzten Eiszeit und der damit verbundenen Erwärmung des Klimas und einer entsprechenden Änderung der Flora und Fauna geprägt. Kennzeichnend für diese Epoche sind Kleingeräte aus Feuerstein (Mikrolithen), die als Teil komplexerer Werkzeuge (z.B. Sägen) verwendet wurden. Die Sesshaftigkeit nahm weiter zu. Anhand der wechselnden verschiedenen Mikrolithentypen können eine Reihe einzelner Kulturen und Gruppen definiert werden, die in der jüngeren Altsteinzeit einsetzende Differenzierung nimmt weiter zu. Eine frühe Nordeuropäische Kultur war die Maglemose-Kultur, eine andere bekannte Kultur war in der Spätphase z.B. die Ertebölle-Kultur. In der Übergangszeit finden sich erste Hinweise auf eine Neolithisierung: Intentioneller Anbau von Pflanzen, vereinzelte Tierhaltungen und erste Keramik.



    Re: Die Steinzeit

    Berat - 03.02.2007, 22:59


    Neolithikum oder Jungsteinzeit
    Bandkeramische Gefäße aus Mitteldeutschland im Bestand der ur- und frühgeschichtliche Sammlung der Universität Jena, die Friedrich Klopfleisch 1882 zur Definition der bandkeramischen Kultur benutzte.Der Beginn der Jungsteinzeit wird heute über den Übergang von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaftsweise (Neolithische Revolution) definiert, also dem Beginn von Viehhaltung und Ackerbau. Dieser Übergang erfolgte zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten, beginnend in Mesopotamien um 11.000 v. Chr., in Mitteleuropa um 5.500 v. Chr.. Manche Bewohner entlegener Regionen befinden sich noch heute technologisch in der Jungsteinzeit.

    Einheitlich zu definierende regionale und zeitliche Kulturräume lassen sich nunmehr weit häufiger aus den archäologischen Funden bestimmen, als das in den vorhergehenden Epochen der Fall ist.

    In Mitteleuropa beginnt das Neolithikum mit der Bandkeramik zwischen etwa 5.600 und 4.900 v. Chr. Auf deutschem Boden folgt die Rössener Kultur, weiter östlich die Stichbandkeramik. In Südosteuropa und im danubischen Raum bilden sich aus den frühneolithischen neue eigenständige Kulturen (z.B. die Lengyel-Kultur und die Badener Kultur bis hin zu den endneolithischen Kulturen von Vinča im serbisch-rumänischen Raum und Tisza in Ungarn.

    Erste Versuche mit der Metallbearbeitung erfolgten im 8. Jahrtausend v. Chr., anfangs beschränkt auf gediegene Edelmetalle wie Gold, Silber und Kupfer und auf die Ausarbeitung von Schmuck. Für Werkzeuge oder Waffen waren diese weichen Metalle ohne Legierungen nicht geeignet.

    Bekannte Funde von gut erhaltenen jungsteinzeitlichen Menschen sind u.a der Kennewick-Mann und Ötzi.



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