Küstengewässer kühlen ab

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    Re: Küstengewässer kühlen ab

    infoshark - 01.02.2007, 21:33

    Küstengewässer kühlen ab
    Küstengewässer kühlen ab

    Es klingt paradox, aber je weiter die globale Erwärmung voranschreitet, desto niedriger werden die Wassertemperaturen an den Küsten. Gleichzeitig steigt der Meeresspiegel an.

    Ozeane und Klima hängen eng miteinander zusammen. Strömungen wie der Golfstrom verteilen große Wassermengen zwischen Äquator und den Polargebieten. Außerdem mildern die Ozeane den Treibhauseffekt, da sie Kohlendioxid speichern und es nicht in die Atmosphäre gelangen lassen. Umgekehrt beeinflusst der Klimawandel immer mehr die Vorgänge im Meer, wie Bremer Wissenschaftler im Fachmagazin „Science“ berichten. Sie entdeckten, dass kalte Wassermassen verstärkt aus der tieferen See aufsteigen, wie zum Beispiel vor der Küste Marokkos.

    Während sich die Weltmeere aufwärmen, hat sich dieser Teil des Atlantiks im Lauf des 20. Jahrhunderts um 1,2 Grad abgekühlt. „Schwankungen gab es schon immer, sie waren aber noch nie so deutlich wie in den vergangenen 30 bis 40 Jahren“, sagte Stefan Mulitza vom „Marum-Forschungszentrum-Ozeanränder“ in Bremen gegenüber FOCUS Online. Untersuchungen von Sedimentkernen zeigen, dass während der vergangenen 2500 Jahren die Veränderungen vor der Küste Marokkos nie größer waren als heute.

    Wind verschiebt Wassermassen

    „Der scheinbar paradoxe Zusammenhang zwischen mehr Treibhausgas, höheren Temperaturen in der Atmosphäre und sinkenden Temperaturen an den Küsten lässt sich leicht erklären“, so Geowissenschaftler Mulitza. Mehr Kohlendioxid in der Atmosphäre bedeutet, dass die Temperaturen über Nordafrika ansteigen. Das wiederum verstärkt das Tiefdruckgebiet über der Sahara und damit die Luftdruckgegensätze zwischen Land und Meer. Die Winde, die Richtung Äquator wehen, nehmen an Stärke zu. Als Folge weht der Wind immer mehr Oberflächenwasser von der Küste aufs Meer hinaus. „Dieses wird durch aufsteigendes kühles Wasser aus tieferen Ozeanstockwerken ersetzt“, sagte Mulitza.

    Forscher bezeichnen Meeresregionen, in denen dieser Effekt zu beobachten ist, als Auftriebsgebiete. Je stärker der Treibhauseffekt ist, desto stärker arbeitet die Kaltwasserpumpe und umso mehr kühlt das Meerwasser an den Küsten ab. Auftriebsgebiete wie das vor Marokko kennen die Wissenschaftler weltweit. Sie kommen in der Arabischen See, vor der Iberischen Halbinsel, vor Kalifornien und Peru vor. Sie machen weniger als ein Prozent der globalen Meeresoberfläche aus, sind aber wirtschaftlich sehr bedeutsam. 20 Prozent des globalen Fischfangs erfolgen dort. Von ihm leben viele Menschen, vor allem in ärmeren Ländern.

    Bedrohung für Fisch und Mensch

    Ihre Existenz könnte bedroht sein, wenn die Küstenauftriebe weiter zunehmen, warnte Mulitza: „Denn das Wasser in tieferen Schichten ist sehr nährstoffreich. Gelangt es im Austausch mit dem Küstenwasser an die Oberfläche, könnten sich die Algen vermehren.“ Die Algen zersetzen sich, wobei große Mengen Sauerstoff verbraucht werden. Dieser fehlt dann anderen Organismen wie Fischen. Vor Kalifornien beobachteten Wissenschaftler bereits vor einigen Jahren im Zusammenhang mit einem verstärkten Küstenauftrieb ein größeres Fischsterben. Ob sich so ein Ereignis an der Küste vor Marokko wiederholt, sei aber unklar, so Mulitza.

    Meeresspiegel steigt schneller als erwartet

    Gleichzeitig steigt der Meeresspiegel seit 1990 deutlich schneller an, als es Computermodelle vorhergesagt hätten, schreibt Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung im selben Fachjournal. Satellitendaten etwa zeigten von 1993 bis 2006 einen Anstieg um 3,3 Millimeter im Jahr. Die bisherigen IPCC-Angaben lägen hingegen bei weniger als zwei Millimetern im Jahr. Einen Grund für Fehler in den verwendeten Klimamodellen sieht Rahmstorf darin, dass die Modelle möglicherweise die Rolle des vom Menschen freigesetzten Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) unterschätzen.

    Bereits im Dezember hatte Rahmstorf – ebenfalls in „Science“ – gewarnt, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um 0,5 bis 1,4 Meter höher liegen könnte als 1990. Dies trete dann ein, wenn der bisherige Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und steigendem Meeresspiegel für die nächsten 100 Jahre fortbestehe.



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