Sturm und Drang

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    Re: Sturm und Drang

    Beatboxrocker - 20.12.2006, 20:42

    Sturm und Drang
    [nach dem Drama »Sturm und Drang« (1776) von F.M. Klinger] (Geniezeit), Bezeichnung für eine geistige Bewegung in Deutschland, etwa von Mitte der 1760er-Jahre bis um 1790, v.a. in der Literatur ausgeprägt. Hervorgegangen aus Aufklärung und Empfindsamkeit, war der Sturm und Drang eine Protestmanifestation der jugendlichen Literaten, die sich auf Rousseau, Spinoza, die englische Literaturästhetik und Lessing (v.a. seine Ablehnung der Regelpoetik der französischen Klassik) beriefen. Der geistesgeschichtliche Horizont des Sturm und Drang wurde umspannt von den Schlüsselwörtern »Geschichte« und »Natur«; die Vertreter des Sturm und Drang huldigten dem Geniekult, ihr großes Vorbild war Shakespeare, ihr Interesse galt der Geschichte und der Sprache (die wichtigsten Impulse kamen hier von J.G. Herder, der die Idee der Kulturnation herausbildete). War die Bewegung anfangs durch die Anregungen von J.G. Hamann und J.K. Lavater noch religiös geprägt, erhielt sie durch Herder und den jungen Goethe (Begegnung in Straßburg 1770) einen literarischen Charakter. Bevorzugte Gattung war das Drama, wo der leidenschaftliche Freiheitsdrang, die Auflehnung gegen alle überkommenen Normen am direktesten dargestellt werden konnten (H.W. Gerstenberg, J.M.R. Lenz, H.L. Wagner, Goethe mit »Götz von Berlichingen« und dem »Urfaust«, Schiller v.a. mit den »Räubern«). Die Lyrik des Sturm und Drang, unter dem Einfluss der Pindar-Rezeption des 18.Jahrhunderts, strebte nach Gestaltung wahrer Empfindungen und unmittelbaren Erlebens, vollendet verwirklicht in Goethes Gedichten für Friederike Brion; in der Dichtung des Göttinger Hains wirkte stark das Vorbild Klopstocks; das Interesse für Geschichte und Volksüberlieferungen regte die Balladendichtung an (G.A. Bürger). In der Epik fand die Suche nach Authentizität in der Autobiografie und im Briefroman (herausragend Goethes »Die Leiden des jungen Werthers«) Ausdruck. Mit seinem Subjektivismus, mit dem Interesse für das Mittelalter, für Volksdichtung, für Unheimliches und Übersinnliches trug der Sturm und Drang zur Vorbereitung der Romantik bei.

    (c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2006



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