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Re: EU-Minister wollen Kabeljau schützen
infoshark - 19.12.2006, 15:31EU-Minister wollen Kabeljau schützen
EU-Minister wollen Kabeljau schützen
Brüssel - Die EU-Staaten haben die Beratungen über die Verteilung des Fischfangs im Jahr 2007 begonnen. Die EU-Kommission will vor allem den im Bestand bedrohten Kabeljau in der Nordsee vor weiterer Überfischung schützen.
Die Höchstmenge in einigen Fanggebieten soll um ein Viertel verringert werden. Es muss auch entschieden werden, welches Land welchen Anteil an den Fangmengen bekommt. Mit einer Einigung wird für Donnerstag gerechnet. Für die ebenfalls überfischten Bestände von Schollen und Seezungen in der Nordsee wird es zunächst keine Einigung geben. Wie Diplomaten sagten, liegen die Positionen zu weit auseinander.
Der finnische EU-Ratsvorsitz habe deshalb keine Chance auf eine Einigung bei dem Treffen gesehen. Die Höchstmengen und die Verteilung untereinander müssen nun unter deutscher Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 ausgehandelt werden.
Der Kieler Meeresbiologe Rainer Froese forderte einen zwei- bis dreijährigen Fangstopp für Ostseedorsch. Wenn sich der Bestand wieder erholt habe, sollten größere Fische als bisher gefangen werden, sagte der Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften im ZDF-Morgenmagazin. Eine Verringerung der Fangquote für 2007 sei nicht ausreichend. «Das ist viel zu wenig.» Düstere Aussichten sieht Froese für den Kabeljau in der Nordsee. In zwei Jahren werde die Art dort wahrscheinlich verschwunden sein.
Re: EU-Minister wollen Kabeljau schützen
infoshark - 19.12.2006, 15:32Meeresbiologe fordert Fangstopp für Kabeljau und Dorsch
Meeresbiologe fordert Fangstopp für Kabeljau und Dorsch
Kiel/Brüssel (dpa) - Der Kieler Meeresbiologe Rainer Froese hat einen zwei- bis dreijährigen Fangstopp für Ostseedorsch gefordert. Wenn sich der Bestand wieder erholt habe, sollten größere Fische als bisher gefangen werden, sagte der Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften im ZDF- Morgenmagazin.
Eine Verringerung der Fangquote für 2007 sei nicht ausreichend. «Das ist viel zu wenig.» Düstere Aussichten sieht Froese für den Kabeljau in der Nordsee. In zwei Jahren werde die Art dort wahrscheinlich verschwunden sein. In Brüssel tagt der EU-Agrarrat bis Donnerstag. Er will die Fischereiquoten für 2007 Jahr festlegen.
Froese setzt auf das Qualitätssiegel MSC und ein anderes Fischereiverhalten zur Rettung bedrohter Fischbestände. «Hoffnung kommt von Teilen der Industrie und von Verbrauchern, nicht jedoch von der Politik», sagte Froese der dpa. Das Siegel MSC (Marine Stewardship Councel) garantiert ökologische Standards beim Fang von Fischen. Kunden, Handel und Industrie fragten verstärkt nach MSC- Fisch, der überwiegend aus dem Pazifik stamme. «Das ist ein Erfolg.»
Der Biologe forderte die Politik auf, die Vorschläge der Wissenschaftler zur Reduzierung der Quoten eins zu eins übernehmen. «Die Politiker ignorieren das Jahr für Jahr, was zum gegenwärtig schlechten Zustand aller Bestände geführt hat.»
Die Kabeljaubestände in der Nordsee seien so weit überfischt, dass dieser Traditionsfisch dort vor dem Zusammenbruch steht, sagte Froese. «In der Nordsee sieht es sehr schlecht aus. Die Forschungsschiffe finden nicht genug Kabeljau für ihre Bestandsabschätzungen und auch die Fischer können die festgesetzten Quoten nicht ausschöpfen.» Helfen könne hier, wie auch in der Ostsee, nur noch ein Fangstopp. Für den Kabeljau in der Ostsee, der dort auch Dorsch genannt wird, schlägt Froese eine Unterbrechung des Fangs von zwei bis drei Jahren vor.
Danach sollte die Maschenweite der Netze so vergrößert werden, dass die Mindestgröße der gefangenen Dorsche von jetzt 38 Zentimeter auf mindestens 42 Zentimeter zunimmt. Dann käme immerhin die Hälfte der Fische zum Laichen. Optimal wären 48 bis 50 Zentimeter. «Dann wären die Dorsche beim Fang vier bis fünf Jahre alt und hätten ihre biologische Funktion erfüllt. Das würde den Bestand erhalten.» Ein vorübergehender Fangstopp würde seiner Anischt nach langfristig die wirtschaftliche Situation der Fischer verbessern. In der Zwischenzeit müsste den Betrieben das Überleben gesichert werden. Sie könnten das so genannte Monitoring (Überwachung) der Fischbestände übernehmen und während dieser Zeit Geld vom Staat erhalten.
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