Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

Grenzwelten Union Forum
Verfügbare Informationen zu "Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Rhejihathan
  • Forum: Grenzwelten Union Forum
  • aus dem Unterforum: BWS Vesuvius
  • Antworten: 12
  • Forum gestartet am: Freitag 26.08.2005
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise
  • Letzte Antwort: vor 15 Jahren, 10 Monaten, 27 Tagen, 5 Stunden, 11 Minuten
  • Getaggt durch: Reise
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise"

    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 11.09.2007, 23:51

    Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise
    **Aus den Auszügen der letzten Berichte einer fast vergessenen Welt**

    Über den silbrig-grün-schimmernden Ringen geht die Doppelsonne auf und schenkt dem Planeten seine warmen Strahlen. Über dem Horizont des Spiegelnden Wassers sieht man ein Schiff, es bewegt sich in richtung einer kleinen Insel, die am Horizont zwischen den zwei orangefarbenen Sonnenscheiben sichtbar wird. Langsam setzt es seinen Weg auf den seichten Wellen des unendlichen Ozeans fort - verschwindet irgendwann zwischen sich spiegelnden, hellblauen Wellen und Gischt und leuchtenden, orangenen Strahlen der Sonne..

    Es ist eine Zeit - mitten im Krieg - 2656 t. Z., in der die Menschheit schwere Rückschläge erlitten hat und sich aufmacht, in der Ferne der Galaxien und noch unerforschten Systeme vielleicht neue, besiedelbare Planeten zu finden, die ihnen als Zuflucht vor dem Ende durch kilrathische Flotten dienen sollten. Es ist eine Zeit kurz nach der großen Apokalypse - eine Zeit, nachdem die große Sonne des Zwillingssterns im Nachbarsystem in einer Supernova aufging und nach kurzer Zeit als weisser Zwerg im Nichts verschwand - sie speiste den zweiten Stern mit unglaublicher Energie und schleuderte ihn mitsamt einem Teil der Planeten in seiner elyptischen Bahn hinaus in die Weite des Systems..

    Auf den neu erschlossenen Inseln und in den noch wenigen Habitaten unterhalb des tiefen Ozeans wurde die Kunde von der Zerstörung der Sonne berichtet - ein halbes Sonnensystem riss sie mit sich hinfort. Reges Treiben herrscht oberhalb und unterhalb der Wasseroberfläche. In den Versammlungshallen zieht ein Raunen durch die Menge, als der Versammlungsführende die Kunde auf einer Übertragungswand den Anwesenden in den Hallen vorführt. Streit und Trauer, Verzweiflung und Angst macht sich in den Herzen der Anwesenden breit - was wird nun geschehen? Werden die Kolonien nun für immer auf sich allein gestellt sein?

    Die Versammlungen dauern mehrere Tage - man wälzt Lösungen, Probleme, Gesetze und Hilfeplanungen, doch einzig und allein der Wille zum Überleben in der Einöde zählt ab nun an..

    Die Jahre gehen ins Land. Auf den Inseln und in den Habitaten unter der Wasseroberfläche wechselt Leben und Tod. Die Kolonien wachsen und gedeihen in einer Weise, wie es den Kolonieältesten zu den damaligen Zeiten der Apokalypse nie bewusst gewesen war, dass es einen Weg geben würde, zu Überleben. Die Menschen passten sich mit den Jahren - und mit den ihnen damals vorrätigen Mitteln, die sie auf ihrer Reise hierher mitbrachten, sowie mit dem damals vorherrschenden Stand ihrer Technologie - an die rauen und unwirtlichen Gegebenheiten der Kolonien an und lebten in ihrer Weise bis dato ein Leben, das man in dieser Form damals nie für möglich hielt. Und doch gelang es:

    Die Atmosphäre war rauh und windig, immer und immer wieder wechseln die tagsüber vorherrschenden Winde und dichten Regenschauer mit den nächtlichen, geisterhaften, die Atmosphäre erstickenden Nebeln ab, die die Ozeane des Planeten überziehen und den Horizont fast untrennbar für das Auge mit der Atmosphäre verbinden. Die schwere, feuchte Luft ermüdet die Bewohner des Planeten schnell. Das war auch einer der Gründe, warum sie einige Jahre nach ihrer Ankunft und Besiedlung des Planeten damit begannen, die Meere zu ihrem Zuhause umzukonstruieren.

    Sie begannen damit, auf dem Grund des riesigen, fast die ganze Oberfläche des Planeten überziehenden Ozeans Habitate zu bauen, die mit den von ihnen umkonstruierten Schiffen auch unter Wasser erreichbar wären. Selbst ihre Habitate bauten sie so, dass sie sich selbst während der gewaltigen Gezeiten des Ozeans sowohl unter Wasser bewegen konnten, als auch - wenn die Ebbe die Habitate am Grund des Meeres um Meter aus dem Wasser ragen ließen - über Land flexibel und beweglich waren. Die Gezeiten des Ozeans wurden offensichtlich durch die Ringe des Planeten dermaßen beeinflusst, dass eine Gezeit fast eine Tages- bzw. Nachtzeit lang andauern konnte. Der schwarze Doppelmond - wie man ihn nannte, weil er niemals des Nachts zu sehen war, weil er immer im Kernschatten des Planeten stand, weil er sich nur langsam und auch in entgegengesetzter Richtung als der Planet um die Doppelsonne bewegte, war aufgrund seiner Nähe und seiner Anziehungskraft auch nicht untätig an diesen mächtigen Gezeiten. Forschern gemäß waren die Gezeiten daher auch so gewaltig, dass sie die Wasseroberfläche des riesigen Ozeans innerhalb kürzester Zeit fast unmerklich um mehrere 100 Meter ansteigen und absenken lassen konnte. Doch die Siedler passten sich nach einiger Zeit selbst dem an.

    Ihre vorhandene Technologie war zu dem Zeitpunkt zumindestens soweit ausgereift - und Baumaterialien waren innerhalb des Sonnensystems vorhanden und abbaubar - um sich ein Leben in dieser fremden, unerbittlichen Einöde so einzurichten, dass es ihnen an nichts fehlen würde.
    Sie erschlossen das Planetensystem und bauten Minen auf die mineral- und metallhaltigen Asteroiden und Planeten im System, erweiterten ihre Kolonie nach ein paar Jahren, denn sie fanden auf ihren Erkundungen des Systems einen weiteren, bewohnbaren Planeten im System - zwar mit einer leicht toxischen Atmosphäre, die wenig bis keinen Sauerstoff in den Sphären hatte, jedoch begannen sie, den Planeten soweit zu terraformen, dass schließlich Leben auch auf ihm möglich wurde.
    Auch dort wurden mit der Zeit Habitate gebaut, Farmen angelegt und die steinige, trockene Oberfläche des Planeten mittels angelegter Wasseraufbereiter nach und nach urbar gemacht.
    Die Minen boten ihnen die Mineralien und Erze, die sie benötigen, um weitere Resourcen zu gewinnen, um Habitate und Farmen zu bauen - meistens waren es Pflanzen, die sie züchteten, doch auch auf diesen beiden Welten gab es - wie man bald herausfand - eine zwar fremde und unbekannte, doch reichhaltige Fauna, die dem jeweiligen Klima dort angepasst war. Diese fremdartigen Tiere wurden erforscht und zum Zwecke der Nahrung bald gezüchtet.

    Die anderen Planeten im System waren entweder als Gasriese oder als zu toxisch eingestuft worden, um dass sie Leben auf sich unmöglich machten. Und somit blieben den Siedlern diese beiden Planeten, auf denen sie ein neues, wenn auch unwirtliches Zuhause fanden..

    Jahre sind nun ins Land gegangen, und bisher ward kein fremdes Schiff ihrer anderen Leute im System gesehen - nur die Siedlerschiffe durchqueren es auf ihrer Suche nach Erzen und Metallen, in geschäftigen Treiben, im Überlebenskampf und dem Bau einer neuen Heimat. Wenn die Siedler dann abends nach getaner Arbeit in ihrem Habitat stehen und in den Himmel sehen, erinnern sie die Schweife der Eiskristalle, die die Ringe verlassen und mit einem hellen Lichterbogen am Himmel auf sich aufmerksam machen, daran, dass irgendwo da draussen in weiter Ferne jemand nach ihnen suchen wird. Auch wenn die Sterne selbst durch die dichte, mit Nebelschwaden erfüllte Atmosphäre des Planeten mit den Eisringen nicht so deutlich zu sehen sind, wissen die Siedler - sie sind da und dieser Gedanke gibt ihnen die Hoffnung, eines Tages die ihren zu treffen, die zu ihnen kommen - um sie wiederzufinden..



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 12.09.2007, 00:14


    ***Auf der BWS Schimäre - am Rande des Kilrathigebietes, System T`K Tarak (nördlich von N`Der Pak), Händlerrouten der Caxki und nordöstliche Grenzgebiete zu den TCN-Systemen - Sternzeit 2686.254 tZr***

    Sie läuft unruhig auf dem Gang zum oberen Deck herum und denkt nach.
    Lange Zeit ist nun ins Land gegangen, seit sie mit ihrem Gefährten Colonel Maddox in seinem Schiff die 3. Flotte und den Schutz der Vesuvius verlassen haben und in den Systemen umherziehen, auf der Jagd nach neuen Aufträgen, zum Schutze all jener, die nicht auf der Route der BWS Vesuvius liegen und dennoch Hilfe und Schutz gegen die immer hartnäckiger angreifenden Käfer benötigen.
    Sie befinden sich einige Sprünge vom derzeitigen Standort der Vesuvius entfernt, und immer, wenn das Mädchen am Fenster ihres Quartieres steht und nachdenkt, sieht sie diesen roten, magisch funkelnden Stern, als ob er ihr irgend etwas sagen will - ein Zeichen Sivars?

    Nach einiger Zeit lässt sie sich auf ihr Lager fallen, denkt nach und starrt an die Decke. Irgendetwas macht sie unruhig. Ihr Blick fällt auf das Clanzeichen, dass der Colonel über ihrem Bett als Beleuchtung anbringen lassen hat - zu Ehren ihrer und ihrer Ehe.

    In Gedanken an ihre Zieheltern sinnt sie nach und denkt auch an die Prophezeiung, die in ihrer Ahnenrolle geschrieben steht, die sie von ihren Zieheltern mit auf ihre Reise bekam, bevor sie auf die Vesuvius fand.

    Irgendwo da draussen sollten ihre Eltern sein.. nur wo... Es gab tausende von Welten, die sie nicht kannte, wo sie noch niemals zuvor war und die nicht einmal in den Sternenkarten verzeichnet, noch nicht mal erforscht waren, die keinen Namen trugen.. Meist Verstecke von Piraten, die, wenn man sie fand, dann in die Karten einzeichnete und so die Daten aktualisierte. Doch all dies half ihr auch nicht weiter - irgendwas zog sie hinaus... Wohin, das wusste sie selbst nicht, doch die Zeit auf dem Schiff, hier bei Colonel Maddox kam ihr - so schön sie auch war und so glücklich das Mädchen auch zu sein schien mit ihrem Gefährten - vor wie ein Ruhezustand, in dem sie sich befand - untätig dem gegenüber, was sie eigentlich verfolgte, wozu sie von ihren Zieheltern einst ausgesandt worden war.. Irgendwo, so spürte sie, waren sie weit von dieser Aufgabe und ihrer Lösung entfernt, und entfernten sich immer weiter von ihr. Irgendetwas musste geschehen, damit sich dies änderte - denn das Mädchen wurde im Herzen immer unruhiger.

    Nach einigen Tagen fasste sie einen Entschluss - sie wollte zurückkehren. Nicht in ihr Geschwader, und dennoch auf dieses Schiff, wo sie einst war, zu ihren Freunden, zu ihrer Aufgabe und näher an deren Lösung heran - denn sie spürte, nur so konnte sie ihre Aufgabe lösen und die Prophezeiung erfüllen - ihre wahren Wurzeln ihrer Vergangenheit, ihre eigentliche, menschliche Familie, finden.

    ***Einige Stunden später saß sie in ihrer Rapier, eine von den beiden Aufklärern, die damals an Bord der Corvette ihres Gefährten gebracht wurden, und dachte nach, erinnerte sich zurück***

    Sie packte einige Sachen zusammen und betrachtete das Bündel, das auf dem Lager lag.

    Die Tür ging auf und der Colonel kam herein, sah sie ungläubig an:
    Wohin willst du? Willst du mich verlassen?

    Sie schüttelte den Kopf und sagte:
    "Nein, dies möchte ich gewiss nicht tuen, jedoch treibt es mich hinaus, hinaus um meiner Aufgabe nachzugehen, die mir meine Zieheltern einst aufgaben und mich dafür aussandten, in der Hoffnung, ich möge sie erfüllen."

    Den Colonel ansehend, dann den Kopf senkend, blickte sie starr auf das Bündel. Der Colonel trat an sie heran, umarmte sie und gab ihr einen Nackenkuss, drehte sie zu sich herum, sah ihr tief in die Augen und nickte:
    Wenn dies dein Entschluss ist, so werde ich dir nicht im Wege stehen und auf dich warten, und hoffen, dass du gesund wiederkehren wirst.

    Er küsste sie sanft und nickte, sie erwiderte den Kuss und lächelte ihm zu, umarmte ihn fest und sagte:
    "Das werde ich, so es an der Zeit dafür sein wird..."

    Kurze Zeit später standen sie vor ihrer Rapier und er blickte hinauf:
    Ich wünsche dir eine gute Reise.. Die Vesuvius ist nur wenige Sprünge von hier entfernt, wie ich erfahren habe, und ich denke, du kannst sie erreichen, wenn du auf der Station, die sich hier im System befindet, in ein sprungfähiges Schiff umsteigst und von dortaus weiterfliegst. Es werden dir denke ich, bis dahin, keine Käfer begegnen.. Ich werde die nächstgelegenen Patrolien informieren, dass sie dich dann ab der Station, wenn es geht, von Sprung zu Sprung auf deinem Weg begleiten werden, sollte doch etwas sein. Ich habe die Systeme nochmal gründlich überprüfen lassen, funktioniert alles einwandfrei. Du dürftest also ohne Vorkommnisse an deinem Ziel ankommen.. Wir werden uns wiedersehen...

    Ihr noch einen Kuss gebend und ihr ein letztes Mal tief in die Augen blickend, sah er sie an und umarmte sie zum Abschied, dann wendete er sich ab - er hasste lange Abschiede - und verschwand in der Tür zum FD.

    Kurze Zeit später - nachdem alle ihre privaten Sachen verstaut waren, die sie bei sich trug - saß das Mädchen in ihrem CP und sicherte es, startete und testete die Systeme und hob sanft vom FD ab, bevor sie durch die Abschirmung hinaus ins All flog und die Corvette ein letztes Mal umflog. Ein leises Surren sagte ihr, dass der Autopilot aktiviert werden konnte, und sie checkte die Navdaten und bestätigte sie - und so machte sie sich auf den langen, weiten Weg zurück zur Vesuvius...



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 13.09.2007, 13:28


    Als sie nach einigen Stunden der Reise durch das System ihre Augen öffnet, blickt sie sich um - es ist nachtschwarz um sie herum und sie ist ganz allein im All - irgendwo mitten im System T`K Tarak. Die Corvette des Colonel ist ausser Blick- und Reichweite, sie ist nach ihrem Abflug nach Norden weitergesprungen.
    Rings um die Rapier des Mädchens herum sind nur die kleinsten Sternpartikel, die - wenn man sie anleuchten würde - ihr Licht zurückwerfen und funkeln würden wie tausend Sterne.

    Auf den Scannern ist nichts zu sehen, nur einige, ausgegraute Objekte, die noch nicht in Scannreichweite waren, sind zu sehen - es ist ruhig um sie herum.
    Der Autopilot hat sich soeben abgeschaltet und meldet:

    "Navigationsziel erreicht - Entfernung für die Anflugscoordinaten werden geladen...."

    Sie lächelt und blickt sich um, erkennt nun in weiter Entfernung einen hellen Stern - eine Sonne, deren Licht nun auch ihre Aufmerksamkeit erreicht und ihre Gedanken ordnet.
    Die neuen Navdaten bestätigend, die das Bordcom errechnet hat, fliegt sie nun auf die Sonne zu.

    Einige Zeit später hat sie sie erreicht und erkennt nun auch 2 Planeten, die um die Sonne kreisen, und nahe des äusseren Planeten eine kilrathische Station, deren Lichter im Kernschatten des Planeten funkelnd hervortreten und so auf sich aufmerksam machen und ihr die Position der Station nun auch optisch zu erkennen geben. Die Station - so sagt man - sei von einigen Grenzweltlern, aber auch kilrathischem Personal besetzt und geschützt worden, da sie mehrfach von Piraten überfallen wurde und die GWU den Kil einige Leute zu deren Schutz - gerade wegen der gegenwärtig bestehenden Bedrohung durch das eventuell unerwartete Aufkreuzen der Käfer in dem System - abkommandiert hatte. Die Station hatte zwar das Clanzeichen der Kiranka auf den Seitenflügeln, doch war ihr Name terranischer Art.

    Als das Com Funkreichweite meldet, öffnet das Mädchen einen Kanal zur Station:
    °Station Primary Alpha, hier ist Mjr. Rheji`ha Than nar Caxki, Flugerkennung: 0328 Minor Intern Alpha 1 Strich 02, Code 0201 49 für diesen Auftrag, gemeldet von einem Lt. Colonel Bruce Maddox. Ich bin als Gesandte mit einem wichtigen Auftrag unterwegs und erbitte Landeerlaubnis und Audienz bei eurem Vorgesetzten wegen Bitte um Mithilfe zur Weiterreise."

    Einige Momente erreicht das Mädchen nur Rauschen im Funk, doch als sie ihn wiederholt und die Worte:
    °Station Primari Alpha, könnt Ihr mich hören?!"
    :anhängt, klackt es im Funk und eine weibliche, menschliche Stimme meldet sich:

    °Pilot Alpha 1 vom Flug 0328, wir haben Sie verstanden... Gehen Sie in Warteschleife zur Landeformation für Deck 03 Vektor C der Station, Bucht 2 wird für Sie freigemacht. Willkommen an Bord, Miss... Captain Shark wird sich Zeit für Sie nehmen, er ist informiert."

    Abermals zufrieden lächelnd, bestätigt das Mädchen ihre Worte und geht auf vorgegebene Coordinaten zum Landen, und nachdem eine kleine Patrolie vom Hangar gestartet ist und ihr entgegenkam, während sie auf Warteschleife vor der Station schwebte, bekam sie auch die Bestätigung der Station:

    °Sie können nun landen, Flug 0328 Alpha 1. Räumen Sie nach der Landung sofort das Deck und begeben Sie sich in den Bereich ihrer zugeteilten Bucht. Vielen Dank und schönen Aufenthalt an Bord der Station."

    Kurz darauf schwebt das Mädchen durch das Sicherheitskraftfeld in den hinteren Bereich des Decks und landet dort sanft, wendet umgehend und parkt ihre Rapier in die ihr vorgegebene Bucht.
    Nachdem sie die Systeme heruntergefahren hat, nimmt sie ihre persönlichen Sachen und steigt aus, sichert den Flieger und begibt sich in den Sicherheitsbereich - auf den Weg zu dem Menschen, der ihr weiterhelfen soll.

    Nach einigen Gängen, die sie durchstreift auf ihrer Suche nach diesem Menschen und seinem Büro, das ihr in der Fluko mitgeteilt wurde, steht sie auf einem breiten Gang vor einigen offenen Büros und hört lautes Gelächter:
    Einige Männer diskutieren, aber auch grollendes Fauchen einiger Kils, die sich offenbar über irgend etwas stritten.
    Sie ging vorsichtig, dennoch entschlossen, aber umsichtig bleibend, auf die offenen Büroräume zu, als sie hinter sich eine rufende Stimme hört:

    "Suchen Sie jemanden, Miss?!"

    Das Mädchen bleibt abrupt stehen und wendet sich um, sieht in die Augen eines hochgewachsenen Mannes mit Vollbart, der eine dunkle, verschlissene Uniform trägt und einen neumodernen Hut, der ihm überhaupt nicht stand und ihn um einige Jahre älter wirken ließ, als er vielleicht ohne wirken würde. Während sie ihn betrachtete, sprach sie nickend:
    "Ja, ich suche... Captain Shark... Ich würde ihn hier finden, so sagte man mir..."

    Der abschätzende Blick des Mädchens fiel dem Mann auf und er grinste breit.

    "Na dann hat ihre Suche ein Ende, Mam. Ich bin Captain Shark, folgen Sie mir. Oder haben Sie wirklich das Verlangen, bei diesen Händlern da hinten mitzubieten? Das könnte blutig enden... Sie haben vorhin einige Piratentransporter mit TCN-Schiffen erwischt und die Schiffe ihnen abgenommen. Sind noch gut erhalten, die Dinger... Und die Uniformen, die sie trugen, halfen ihnen auch nicht weiter... Erwischt... Jetzt schlagen sie sich drum, ob sie sie behalten und in Einzelteile zerlegen, oder ob sie sie den TCN zurückgeben... Wir sind ja nun keine... Piratenstation hier... Wir sind ehrliche Leute..."

    Er lacht kurz und deutet auf die Bürotür neben ihm, die nun offen steht.

    "Nach Ihnen, Mam..."

    Musternd wartet er, bis die junge Pilotin an ihm vorübergegangen war und ins Büro eingetreten ist, dann schließt er hinter ihr die Tür und bietet ihr einen Sitzplatz an.
    Es ist stickig in diesem Raum, und die fahle, bläuliche Beleuchtung flackert ab und zu auf, während der Captain um seinen Tisch herumgeht und sich einen Kaffee nimmt.

    "Auch einen?"

    - ertönt es und sein Gesicht wendet sich fragend zu dem Mädchen um, grinst sie an.

    "Nein, danke, Sire... Sehr freundlich, dennoch lehne ich ab..."

    Das Mädchen wartet, bis sich der Captain gesetzt hatte, dann setzt auch sie sich. Er mustert sie und als einen Schluck von seinem Kaffee nahm, dann fragt er sie.

    "Nun erzählen Sie mir..."

    Er sieht auf das Pad, was online geschalten vor ihm liegt.

    "...Major ... nar Caxki... - warum Sie hier sind... Lt. Col. Maddox hat uns nur grob informiert.. Sagen Sie: ...Ihr Name... Ist doch ein kilrathischer Name, oder? Wie kommen Sie zu ihm?!"

    Fast schon feixend, sieht er die Pilotin an und neigt den Kopf, die Augenbrauen hebend, zur Seite.

    Das Mädchen schluckt kurz und sieht sich im Augenwinkel um, dann blickt sie dem Captain entschlossen und freundlich lächelnd in die Augen und mustert seine faltigen Hände, mit denen er den Kaffee anhebt und davon trinkt, während er sich zurücklehnt und der Pilotin zuhört:
    "Nun, Sire... Ich bin mit einem wichtigen Auftrag unterwegs... Lt. Colonel Maddox hat Euch also Bescheid gegeben und Euch bereits erklärt, worum es geht? Ich brauche ein Schiff, das sprungfähig ist, sowie eine kleine Eskorte ins TCN-Gebiet... Ich habe einen äusserst dringlichen Botenauftrag und kann auch nicht lange hier verweilen, Sire.. Verzeiht..."

    Dann lächelt sie und fügt hinzu:
    "Ja.. mein Name ist kilrathischer Abstammung, Sire.. Das habt Ihr richtig erkannt... Ich bin bei kilrathischen Zieheltern aufgewachsen, bevor ich meinesgleichen kennenlernen durfte..."

    Die neugierigen Blicke des Captains treffen sie.

    "Soso... kilrathische Zieheltern also... Machen die nicht eher aus einem Menschen Hackfleisch, wenn sie einen in die Klauen kriegen?! Man hört ja soviel... Aber zurück zu ihrem Auftrag, Mam... Ich denke, ich..."

    Er zieht die Stirn krauss und überblickt seine Pilotenliste, schüttelt den Kopf.

    "...ich kann Ihnen da glaube ich nicht weiterhelfen, Miss... Man braucht eine Sondergenehmigung, um ins TCN-Gebiet zu reisen. Und ich gehe davon aus, die haben Sie? Dann kann ich Ihnen helfen, wenn nicht, dann leider nicht, Miss... Tut mir leid... In diesen Zeiten, wo die Käfer mal hier, mal da auftauchen, ohne dass wir wissen, woher sie kommen, ist es viel zu gefährlich, ohne Eskorte auf eigene Faust loszuziehen, und sich wohl auch noch von den TCN-lern einkassieren zu lassen, nur weil man unbefugte Gebiete durchfliegt, ohne Genehmigung... Eskorte? Wir brauchen alle verfügbaren Männer zur Zeit hier... So einfach, wie sich das der Lt. Colonel vorstellt, ist das leider nicht... Wir leben hier im Grenzgebiet zu den TCN-Systemen und haben schon damit zu tun, uns die Piraten und die TCN-ler vom Hals zu halten, die uns auf den Geist gehen... wie es aussieht, Mam..."

    Er sieht sie grübelnd an und zuckt mit den Schultern.

    "...müssen Sie wohl dahin fliegen, woher sie gekommen sind, ansonsten - eine Genehmigung zum Durchfliegen der TCN-Gebiete - wird wohl ziemlich lange dauern, denn die können auch nicht für irgendwelche Zivilflüge Babysitter abtreten... Dafür haben die zusehr mit sich selbst zu tun, glaube ich... Ich bin kein Diplomat, Mam, bitte um Verzeihung, darum sage ich es, wie es ist. Meine Antwort lautet leider Nein."

    Das Mädchen weitet die Augen etwas:
    "Aber... aber.. es muss doch eine Möglichkeit geben..."

    Der Captain schüttelt langsam den Kopf und sieht sie an.

    "Tut mir leid, Miss... Keine Chance..."

    Das Mädchen seufzt und nickt langsam. Irgend einen Weg musste es doch geben, um ihr Ziel zu erreichen! Sollte ihre Mission hier bereits gescheitert sein?! Sie sann nach.
    Leise Worte drangen in ihr Bewusstsein:

    "Mam...?! Hallo? Ich fragte: Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?!..."

    Die Stimme des Captains drang in ihr Bewusstsein und er sieht sie fragend an.

    "Wenn nicht, würde ich jetzt gerne weiterarbeiten! Danke.. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Aufenthalt auf der Station, tut mir leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen konnte! Und grüßen Sie den Lt. Colonel von mir... Gute Heimreise, Miss..."

    Das Mädchen erhebt sich nickend und verneigt sich kurz:
    "Ich danke euch dennoch, Sire... Einen ruhigen Tag wünsche ich euch ebenso..."

    Dann nimmt sie ihre Sachen auf und verlässt das Büro, tritt hinaus auf den Gang und sieht sich um.

    Im Hintergrund ihrer Gedanken, die nun wirr durch ihren Kopf kreisen, hört sie immernoch die Händler streiten, teils auf kilrathisch, teils auf terranisch.

    Sie geht ein Stück auf die Stimmen zu bis zur nächsten Gangkreuzung, dann lehnt sie sich im Seitengang gegen die Wand. Die Beleuchtung im Gang ist ausgefallen und flackert nur ab und zu auf wie ein Blitzlicht. Ihre Gedanken sind beim Lt. Colonel, bei der BWS Schimäre, fliegen dann hinüber zur Vesuvius, die irgendwo da draussen ihre Routen fliegt, um ihre Mission zu erfüllen, die vor ihr liegt.
    Das Mädchen ist unschlüssig, weiss nicht, was sie jetzt noch tun kann, welchen Weg es jetzt noch gibt. Dann lässt sie sich an der wand hinabsinken und senkt den Kopf auf die angewinkelten Knie, zieht ihre Bündel an sich heran und schließt die Augen - im Hintergrund hallen nur noch die Stimmen der streitenden Händler zu ihr herüber...



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 17.09.2007, 17:10


    Die Stimmen dringen nach einigen Minuten wieder in ihr Bewusstsein - wie ein Zeichen Sivars kristallisiert sie plötzlich die Worte eines kilrathischen Händlers aus der Menge heraus:
    "Für dieses unwürdige Schrott-Teil verlangt Ihr aber eine Menge! Kaum würdig für die Wartungsstation. Ich biete Euch einen Terranischen Jäger des Bau-Typus Bearcat... Sie war mit Daten gefüttert, die den Piraten es sehr erleichtert hätten, in den terranischen Gebieten herumzuspionieren, ohne dass man sie erwischt hätte. Neben FF-Codes und Ident-Codes sind Daten darin gespeichert, wo sie im TCN-Gebiet leicht an Informationen gekommen wären, die der Conföderation sehr hätten schaden können, ohne dass sie es jemals bemerkt hätten. Ihr Sprungantrieb ist intakt und einsatzbereit. Sie ist eigentlich zu schade für die Wartung. Im Moment befindet sie sich zur Ansicht auf dem Wartungsdeck, aber ich habe diesen unwürdigen Utaks befohlen, ihre felllosen Krallen von diesem Schiff zu lassen. Lediglich einem Rundumcheck habe ich statt gegeben. Auch die Waffen sind in voller Stückzahl noch vorhanden - das Schiff ist eigentlich so, wie es ist, noch einsatzfähig. Die Schildgeneratoren laufen auf dreiviertel der Leistung wie sie normal laufen sollten, jedoch sollten die Techniker ein Auge darauf geworfen haben. Zeit genug hatten sie ja bereits, denn das Schiff ist ja nicht erst seit letztem Mond hier auf der Station. Alle kleineren Mängel, die das Schiff hat, fallen bei einem Handel nicht ins Gewicht. Ich werde alles veranlassen, dass das Schiff in einem einwandfreien Zustand in den Handel kommt. Dafür stehe ich mit meinem Namen und der machte meinem H`rai bisher immer alle Ehre. Ihr wollt nicht wirklich diesem.... dahergelaufenen T`sakhi hier Gehör schenken! Sein Schiff ist nichts wert im Gegensatz zu diesem prachtvollen TCN-Jäger. So hört meine Worte, die ich zu euch spreche, Sire... Ihr werdet diesen Handel nicht bereuen!"

    Ein anderer Kil faucht in diesem Moment laut auf und ist offensichtlich erzürnt über die Worte des Kilrathihändlers, der eben sprach, und eine terranische Stimme klinkt sich in das Streitgespräch der beiden ein:
    "Ich bitte Sie, meine Herren.... Bewahren Sie ihre Ehre auch an diesem Ort. Wir sind nicht hier, um zu streiten, sondern um zu Handeln. Ich werde mir dieses Schiff zu späterer Stunde auf dem Wartungsdeck einmal ansehen. Den Schiffs-Erkennungscode bräuchte ich noch."

    "Schiffs-Erkennungscode?! Es ist ein schwarz-silbern-glänzender Jäger mit einem Feuerzeichen auf den Flanken, und die Tragflächen tragen das Zeichen der TCN. Der Jäger gehört zwar der älteren Baureihe an, jedoch trägt er die neuen Zeichen der Conföderierten. Es ist ein schönes Stück und äußerst gut zu handhaben in seiner Steuerung."

    "Nun, ich werde das Schiff schon finden. Laden Sie die Daten des Jägers auf mein Pad und ich werde ihn mir ansehen. Dann mache ich den Vertrag klar, ihren Code können Sie mir ja schonmal geben... Wenn es klar geht, sende ich Ihnen die Daten zurück, aber ich denke schon..."

    Die Unterhaltung setzt sich fort und Jhira sitzt noch immer auf dem Gang und denkt nach.
    --Ein terranischer Jäger.... tarnfähig.... neue Abzeichen.... neue Codes.... einsatzbereit.... voll bewaffnet.... und von den Techs frisch gecheckt...?!--

    Ein leichtes Lächeln setzt sich auf dem Gesicht der jungen Pilotin ab und sie erhebt sich, nimmt ihre Sachen auf und geht hinüber zu den Stimmen, untersucht, zu wem welche Stimme gehört, die sie soeben gehört hatte, und überblickt die Anwesenden im Raum, als sie etwas zögerlich eintritt - es sind mehrere Kilrathi vor Ort sowie einige menschliche Händler, und ihr fällt einer der Händler auf - menschlicher Natur - der sich soeben in eine Ecke begibt und mit dem Wartungsdeck Verbindung aufnimmt.

    Die Kils beachten das Mädchen nicht wirklich, nur einige der Augen sind kurz auf sie gerichtet, doch die Unterhaltung im Raum nimmt seinen Lauf und übertönt etwas ihre leisen Worte, die sie an den Händler richtet, der in der Ecke steht, als sie an ihn herantritt und sich leicht verneigt:
    "Ver.... verzeiht mir, Sire... Ich habe eine Frage an euch..."

    Der Händler beendet das Gespräch mit dem Wartungsdeck und sieht das Mädchen fragend an:
    "Kann ich etwas für dich tun?"

    Das Mädchen nickt:
    "Nun, Sire... Es geht um mein Schiff.... ich möchte es veräussern.... Ich suche ein terranisches Gegenstück, und ich denke, ihr könntet mir helfen, Sire..."

    Der Händler sieht das Mädchen breitgrinsend an:
    "Ein Schiff.... was für ein Schiff?!"

    Das Mädchen berichtet über ihr Schiff, das einsatzbereit auf dem FD steht und lächelt, als der Händler hellhörig wird:
    "Was willst du dafür haben, Mädchen?"

    Jhira denkt kurz nach und blickt dabei auf das Pad des Händlers, während er sie neugierig und abschätzend mustert:
    "Nun, ...ich würde gerne das alte terranische Schiff, dass ihr soeben erhandelt habt, gegen meines eintauschen... Im Gegenzug für den erfolgreichen Tausch lege ich noch einige echte, seltene kilrathische Edelsteine hinzu, falls..... ihr daran Interesse hättet, Sire... "

    Sie zieht die Augenbrauen hoch und wartet, sieht dem Mann in die Augen und dann auf das Datapad in seinen Händen:
    "Du sagst, echte kilrathische Edelsteine? Welcher Art?!"

    Das Mädchen erzählt ihm von den Ashakks, die sie bei sich trägt, und der Händler weitet leicht die Augen:
    "Und die willst du mir mit deinem Schiff zusammen für diese alte Bearcat geben? Warum?! Was führst du im Schilde? Sind die Steine nicht ein wenig zu..... wertvoll, um sie auf diese Weise so einfach zu veräussern? Wo sind die Steine?!"

    "Nun, sie sind hier an Bord, Sire... Ich werde sie euch nach dem Handel geben, wenn ihr mir alle Handelsdaten und den Vertrag besiegelt habt.... Sodenn werdet ihr die Edelsteine erhalten..."
    Ein leichtes Lächeln überfliegt ihr Gesicht und sie sieht dem Händler in die Augen, hebt die Augenbrauen fragend:
    "Was sagt ihr, Sire? Gilt der Handel?"

    Ein Breites Grinsen und langsames, abschätzendes Nicken begleitet die freudige Reaktion des Händlers, die er jedoch unter Kontrolle versucht zu halten, es ihm jedoch nicht ganz gelingt, und er hält dem Mädchen die Hand hin:
    "Da fragst du noch?! Natürlich... Was sollte ich mit so einer alten Bearcat, ohne sie weiter zu verkaufen?! Das Ding ist gebongt, junges Fräulein, wer auch immer du bist... Wo steht dein Schiff?! Zeig es mir! Ich will es sofort sehen.... und natürlich auch die Steine..."

    "Natürlich, Sire.... Gerne, jedoch.... dürfte ich zuerst die Bearcat sehen und ihre Abreise nach dem Besuch bei meinem Schiff veranlassen? Ich habe es eilig, ihr müsst verstehen..."
    Lächelnd und auf das Verständnis des Händlers hoffend, sieht sie ihn fragend an.

    "Aber natürlich, junge Frau... Ich werde alles veranlassen, damit du schnell weiterreisen kannst.... Dann komm, wenn du es eilig hast..."
    Der Händler nickt dem Mädchen zu und verlässt den Raum in Richtung Wartungsdeck, und Jhira - innerlich jubelnd - folgt ihm mit ihrem Gepäck.

    Kurze Zeit später stehen sie vor der Bearcat und die Techs daneben geben dem Händler grünes Licht.
    "Die Maschine ist soweit in Ordnung. Wir haben die Schildgens nochmal überholt, sie sind intakt, laufen aber nur zu 90 %. Ich hoffe, das geht dennoch in Ordnung. Die Restleistung kann jede Werft oder Station noch entgeltlos in Ordnung bringen. Sie brauchen etwas länger zum Aufladen, aber ansonsten ist das Schiff intakt.. Die Waffensteuerung ist etwas holperig, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, geht das schon... Es ist ne Bearcat, was verlangen Sie, Mister..."

    Die Augenbrauen hochziehend, sieht der Tech den Händler an und schaut fragend.

    "Das ist, denke ich, so in Ordnung. Machen Sie sie startklar, die junge Frau hier, der das Schiff bald gehören wird, möchte damit weiterreisen, da sie mir ihr Schiff veräussern möchte. Wenn ich das OK gebe, könnt ihr es in ihre Gastbucht stellen und ihr Schiff hier heraufholen. Ein einfacher Tausch, denke ich..."

    "Geht klar, Mister... Ich mach dann mal hier weiter. Viel Freude mit dem Schiff, Mam..."

    Der Tech zupft kurz an seiner Mütze, als er das Mädchen so grüßt, und zieht dann von dannen.
    Der Händler löst das Schiff bei seinem kilrathischen Mithändler umgehend ein und macht den Vertrag klar:
    "So, jetzt geht es klar... Du gehörst nun mir, kleines Goldstück..."

    An das Mädchen gerichtet, lächelt er, dann nickt er dem Mädchen zu und deutet auf den Ausgang::
    "Dann sollten wir uns jetzt mal dein Schiff ansehen, oder? Nimmst du die Bearcat so an?"

    "Natürlich, Sire... Ich danke euch... Nun lasst uns also mein Schiff ansehen... Sobald die Bearcat in meiner Gastbucht steht, werde ich euch die Edelsteine zukommen lassen, wenn das in Ordnung wäre..."

    Nickend lächelt der Händler und geht mit dem Mädchen zu ihrem Schiff. Kurze Zeit später sind die zwei auf dem FD und stehen in ihrer Gastbucht, deren Decke geöffnet wird, so dass man zum Wartungsdeck hinaufsehen kann. Der Händler geht um das Schiff herum und bittet, es zu öffnen. Das Mädchen tut, wie ihr geheißen, und öffnet das CP der Rapier, als der Händler hineinklettert und sich umsieht. Seine Stimme kommt aus dem CP zu ihr herab.
    "Ein schönes Stück, woher stammt es? Es ist wirklich gut erhalten und gepflegt..."

    Das Mädchen ruft hinauf:
    "Nun, es stammt aus meiner kleinen Sammlung und sucht nun auf diese Weise ein neues Zuhause."

    "Du kommst aus dem GWU-Raum?"

    "Ja... das Schiff zumindestens... Es gehörte einem Freund, darum behandelt es bitte gut...."
    Das Mädchen blickt fragend hinauf, als das Gesicht des Händlers über dem CP-Rand lächelnd erscheint:
    "Das werde ich, verlass dich drauf.... Wo sind die Steine? Hier im Schiff sind sie offensichtlich nicht..."

    Das Mädchen lächelt:
    "Nun, über den Verbleib der Steine informiere ich euch, wenn Ihr den Vertrag unterzeichnet habt, Sire, wenn das in Ordnung wäre..."

    Der Händler macht sich, noch während das Mädchen die Antwort gibt und das CP wieder sichert, auf den Weg zu ihr hinab und läd die Daten des Vertrages auf ihr Pad:
    "So, junge Frau.... Hier ist mein Code, die Unterzeichnung fand statt...."

    Er ergänzt die Daten mit seinem Code und dem Vertragsdatum und bestätigt den Vertrag, was das Mädchen dann auch tut.
    "Hier bitteschön.... Das Geschäft wäre geregelt.... Ich habe die Vertragsdaten kopiert und auf dein Pad geladen, dürfte jetzt alles klargehen."

    Er gibt den Techs grünes Licht und die beiden sehen zu, wie die Rapier hinaufgehoben wird und kurze Zeit später die leere Bucht mit einer Bearcat gefüllt wird, die langsam auf den Hangarboden herabgehoben wird.
    Lächelnd sieht das Mädchen zur Bearcat hinauf und sieht den Händler an:
    "Sire? Darf ich Ihnen noch eine Frage stellen? Wie komme ich an eine terranische Uniform?"

    Der Händler sieht das Mädchen fragend an, dann meint er, zum Ausgang deutend:
    "Für einen Stein mehr bringe ich dich hin und besorg dir eine... Ich will garnicht fragen, wofür du die nunwieder brauchst..."

    Das Mädchen zwinkert:
    "Nun, Sire... Um euch dies jetzt zu erklären, bedarf es Zeit, die Ihr genausowenig wie ich - denke ich - im Moment habt... Es ist eine private Mission, ich möchte meine Familie wiederfinden..."

    Lächelnd mustert der Händler das Mädchen und meint abschätzend:
    "Na, wie ne Piratin siehst du nicht gerade aus, Kleine! Also will ich dir das mal glauben... Nagut... Ich werde dir helfen... Komm mit..."

    Beide gehen zum Ausgang und folgen dem Gang hinter bis zu einem der Lagerräume, worin er verschwindet mit den Worten:
    "Warte kurz hier..."

    Das Mädchen nickt und stellt sich neben die Tür an die Wand, beobachtet den Gang. Sie kramt in ihrem Bündel und zieht ein kleines Beutelchen hervor, sieht hinein und mustert die vier Ashakks darin, die sie immer mit sich trägt. Einen davon nimmt sie heraus und verstaut sie wieder in ihrem Bündel, dann bindet sie das kleine Beutelchen mit den restlichen drei Ashakks darin zusammen und behält den Beutel in ihrer Hand. Als die Tür wieder aufgeht, sieht sie eine Hand und hört ein Flüstern:
    "Komm rein... Ich hab hier eine für dich... Hoffe, sie passt dir..."

    Jhira lächelt, als sie die Stimme des Händlers erkennt, und nickt, dann verschwindet sie im Lagerraum.
    Darinnen fällt fahles Licht auf die Kisten und Fässer, die Regale und Stapel, die dort zu sehen sind, als der Händler vor ihr steht und eine blaue Uniform musternd vor sie hinhält:
    "Hmm... wohl etwas zu groß, warte..."

    Er verschwindet zwischen einem Stapel Kisten und kommt kurze Momente wieder hervor, mit einer neuen blauen Uniform sowie einer Fliegerkombi, worauf ebenfalls das TCN-Zeichen prangt, hält beides vor das Mädchen hin und lächelt, nickt:
    "Na also... Geht doch.... Ich habe mir gedacht, du willst noch fliegen, also solltest du auch die hier tragen... Ziehst du dich hier gleich um? Wie alt bist du eigentlich, wenn ich fragen darf?!"

    Zwinkernd mustert er das Mädchen und ist im Begriff, auf sie zuzutreten, als Jhira richtung Wand rückwärts geht, den Kopf schüttelnd, ausweicht und abwehrend die Hand hebt:
    "Ich... ich danke euch für eure Hilfe, Sire... aber... aber ich denke, ich ziehe mich in der Bearcat um..."

    "Ach komm schon, jetzt zier dich doch nicht vor mir... ich habe schon viele Frauen vor mir gesehen, und auch nackt... Was macht da eine mehr.... Ich schaue dir schon nichts weg, Kleine... Ich halte solange deine anderen Sachen, bis du dich umgezogen hast, ich werde nicht hinsehen, versprochen..."
    Der Händler ist im Begriff, ihr die Sachen abzunehmen, doch sie nimmt ihm die Uniform und die Fliegerkombi ab, legt sie über ihren Arm, bedankt sich mit einer kurzen und höflichen Verneigung, als sie wieder rückwärts geht und plötzlich mit dem Rücken an der Wand steht, zu dem Händler hinaufschaut und kopfschüttelnd meint:
    "Nein, danke Sire... Ich danke euch wirklich sehr für eure Hilfe, doch ich denke wirklich ,das kann ich auch allein... Hier.... hier sind eure Edelsteine... Ich trug sie bei mir... Ich hoffe, sie sind eurer Hilfe angemessen genug, Sire... Doch verzeiht, ich muss nun... gehen..."

    Als er versucht, sie festzuhalten, lässt das Mädchen den Beutel mit den Edelsteinen fallen und wickelt die Uniform flugs zusammen, hält ihr Gepäck am Leib fest und eilt zur Tür, öffnet sie, ist kurze Zeit später auf dem Gang verschwunden.

    Der Händler sieht ihr lachend nach:
    "Lauf nur... Ja, lauf... Aber danke für die Steine, Kind... Sie sind wirklich schön!"

    Er blickt auf den Boden und sieht einen der Ashakks, der aus dem Beutel herausgefallen war, als das Mädchen ihn fallenließ, und er hebt den Beutel auf und verstaut ihn, sieht den Edelstein, der hinausgefallen war, lächelnd und zufrieden an und nickt, als auch er den Raum verlässt und hinter sich die Tür schließt, zurück zu seinem Händlerraum geht.

    Das Mädchen eilt zu ihrer Bearcat und sieht ab und an hinter sich, ob der Händler ihr folgt, doch nach der zweiten Biegung sieht sie den Ausgang zum FD und eilt zu ihrem Schiff hinüber, öffnet das CP der Bearcat, die in ihrer Bucht steht und klettert hinein.

    Der schwere Jäger ist geräumig genug, so bemerkt das Mädchen, dass sie sich tatsächlich darin umziehen kann. Sie zieht ihre Fliegerkombi sowie ihre Sachen, die sie darunter trägt, aus, wickelt alles zusammen und verstaut sie in ihrem Gepäck, dann zieht sie die terranische Uniform an und die Fliegerkombi drüber, blickt auf das Namensschild:

    "Fighter.... S. T. Storm"

    Sie hebt die Augenbrauen und sucht die Datenbank ihres Pads nach den Daten des Händlers ab und findet nach einigem Suchen tatsächlich eine Namensbeschreibung, die auf diesen Namen hier passen würde:

    "Sandra.... Sandra Therysah Storm.... Codename: Fighter.... Geboren am 2658.223 t.Z. in Pensylvania, System Sol, Planet Erde.... Vermisst seit: 2682.147 bei einem Einsatz im Kampf gegen die Käfer im Kilrathigebiet, ihre Rettungskapsel wurde nach ihrem Ausstieg nicht gefunden. Die Persönlichen Sachen von ihr wurden mit einem Transporter richtung ihrer Heimat beordert, kamen jedoch dort nie an...."

    Als sich das Mädchen die Akte der Pilotin, deren Uniform sie gerade trug, durchlas, ziehen immer wieder kalte Schauer über ihren Rücken und ihr ist unwohl. Sie setzt sich in ihren Pilotensitz und setzt ihren Helm auf, verstaut die Sachen und schließt das CP, verharrt so einige Minuten und blickt auf das Bild der Pilotin, das ihr ein wenig ähnelt, nur dass die fremde Pilotin etwas längere und hellere Haare hat als Jhira selbst.

    Den Kopf schüttelnd und sich die Daten etwas merkend, ruft sie Codezeichen der Pilotin und all das, was sie wissen muss, auf und merkt sie sich ebenfalls, bevor sie die Systeme startet und das Datapad mit den geladenen Daten der Pilotin an die Bordcon der Bearcat schließt und einen Syscheck durchführt. Der Check verläuft einwandfrei, und Jhira schaltet den Funk ein:
    °Fluko, hier ist Pilot Alpha 1 vom Flug 0328 - erbitte Starterlaubnis..."

    Die Fluko gibt ihre Bucht frei, und bestätigt ihren Funkspruch:
    °Pilot Alpha 1 vom Flug 0328, begeben Sie sich in Startposition Delta, in wenigen Momenten können Sie starten, sobald die Bestätigungslichter leuchten.... Erfolgreichen Weiterflug, Mam..."

    °Danke, Fluko..."
    Jhira lässt die Triebwerke leise aufheulen und begibt sich mit ihrem Schiff anrollend in den gewünschten Startbereich, nachdem die Bestätigungsleuchten in ihrer Bucht aufblinken und sie die Bucht verlassen darf.

    Kurze Zeit später fegt die Bearcat, sanft vom Hangarboden abhebend, an der Fluko der Station vorbei, hinaus ins All....



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 02.11.2007, 21:17


    Jhira beobachtet die kleine, blinkende Diode auf ihrer Bordcon und rätselt, was sie bedeuten könnte. Die Checks des Systems haben ihr vor einigen Stunden, kurz vor ihrem Start, noch gemeldet, dass alles einwandfrei lief, und eigentlich taten die Systeme das auch jetzt noch.
    Bisher lief alles ohne Probleme und Ausfälle und das Mädchen sinnt über die Händler nach und darüber, was jetzt mit ihrem Schiff passieren würde, dass sie gegen dieses alte TCN-Schiff eintauschte. Sie hofft inständig, dass die Codes, die ihr der Händler auf die Bordcon lud, noch aktuell und einwandfrei sind, so dass sie zwar aussah, als wäre sie ein Antiquitäten-Fanatiker, oder aber man würde wirklich annehmen, sie sei die verschollene "Fighter", die vor langer Zeit im Kil-Gebiet verschwunden ist.

    Das Blinken der Diode auf ihrer Bordcon macht sie etwas nervös, dennoch kann sie nichts anderes tun, als abwarten, denn auf einen Fehler weisst dieses Blinken offensichtlich nicht hin - alles läuft ruhig weiter.

    Das Mädchen blickt sich um im All und beobachtet die Sterne und die Umgebung, die die alte Bearcat wie mit einem breiten, dunklen, glitzernden Band umhüllt. Die Con zeigt ihr an, dass sie nun nicht mehr weit vom jenem Sprungpunkt entfernt ist, der sie in die "verbotene Zone" bringen würde - ins TCN-System Lisacc. Und als sie bemerkt, dass das Blinken der Diode schneller wurde und sie auf dem Scanner ein blaues, großes Objekt - und vor sich, noch etwas entfernt, im All die Umrisse des Sprungpunktes - erkennt, beginnt, ähnlich dem Blinken, nun auch ihr Herz schneller zu schlagen. Der letzte Check der Systeme verläuft einwandfrei, ohne Probleme, und die Koordinaten zeigen ihr einen Weg, der sie tief ins TCN-Gebiet bringen würde und der - offensichtlich - noch ein Überbleibsel der alten Navigationskoordinaten-Daten des Schiffes war.
    Sie setzt alles auf eine Karte und hofft, dass sie ihre Reise in das für sie unbekannte und auch verbotene Gebiet nicht eher weiter von ihrem Ziel,
    der Vesuvius, entfernen würde, als mit Glück gesegnet zu sein und sie auf
    ihrer Reise zu finden.
    Dem Mädchen war seit ihrer Abreise damals weder derzeitiger, aktueller Standort, noch die geplante Route der Vesuvius bekannt - das wurde ihr in diesem Moment klar - nur erinnerte sie sich daran, dass der Admiral vor ihrer Abreise und dem damaligen Abschied von allen von einem Auftrag sprach, der die Vesuvius tief ins TCN-Gebiet bringen sollte und, dass es in der Nähe des Sol-Gebietes sein sollte. Und diese wenigen Informationen würde sie nun nutzen müssen, um irgendwie herauszufinden, wo sie die Vesuvius finden würde.
    Sie betete darum und hoffte um Sivars Beistand auf diesem gefährlichen und schwierigen Unterfangen, Beistand, den sie auch sehr gut gebrauchen konnte..

    Die Gedanken überschlagen sich in ihrem Kopf, als sie die Con den Sprung errechnen lässt und die Sprungantriebe initialisiert.

    "Coordinaten berechnet - System... Lisacc - Sprungantrieb wird aktiviert - Sprung in.... 9.... 8.... 7.... 6.... 5....
    4.... 3.... 2.... 1...."

    Das flaue Gefühl im Magen, was das Mädchen in diesem Moment spürt, und der sanfte Druck, mit dem sie zurück in den Pilotensitz gedrückt wird, während neben ihr zu beiden Seiten das all für Augenblicke erhellt wird wie von tausend gleissenden Sonnen und die Sterne für Momente in diesem Licht untergehen und verschwinden, hat sie vermisst und es flößt ihr ein klein wenig Wohlbehagen ein, ein wenig Vorfreude auf das, was sie am Ende ihres Weges finden würde, aber auch ein wenig Unbehagen auf das, was noch auf ihren Zwischenstationen vor ihr liegt.. Doch die Unruhe vergeht wieder, als die Sterne um sie herum nach einigen Momenten wieder im Schwarz des Alls auftauchen und der Sprungantrieb sich abschaltet, das System meldet:

    "Neue Coordinaten erfasst - Ankunft System... Lisacc... Achtung! Gefahr... Kollisionskurs zu... Objekt nicht identifiziert... Kollision in 5 Sekunden... Achtung! Gefahr... Kollision in.. 4 Sekunden... Achtung!..."

    Jhira reisst die Augen auf und blickt auf den Scanner, dann entdeckt sie im Seitenwinkel aus dem Cockpit den Brückenturm eines Transporters, der die Abzeichen der TCN hatte und der ihr bis fast auf Flügellänge nahe war. Ohne auch nur eines weiteren Gedankens fähig, riss sie blindlings den Steuerknüppel nach rechts und vollführte eine Drehung um die eigene Achse, wobei der Drift in diesem Manöver sie von der Gefahrenquelle noch gerade so wegbrachte.
    Hinter sich blickend, zog sie die Augenbrauen hoch und holt tief Luft, ließ für Sekunden den Steuerknüppel los, als hätte er sie soeben erschreckt, blickt ihn entsetzt an und dann die Bordcon, bevor sie wieder einen klaren Gedanken fassen kann und nochmals prüfend auf den Scanner blickt.
    Der Scanner zeigt nun nur noch freien Raum und - wie es scheint - hinter ihrer Bearcat ein gerade in den Sprungpunkt eintauchendes Schiff, als sie selbst ihn eben gerade geöffnet hatte. Nach einigen Sekunden war nun auch hinter ihr der Transporter verschwunden und an dessen Stelle nur noch das pechschwarze All.

    Nochmal tief Luft holend, seufzt sie leise:
    "Das war knapp... Ich hoffe nur, mir passiert das jetzt nicht öfter..."

    Mit einem erleichterten Lächeln blickt sie sich nun um und checkt die Umgebung - es ist ruhig und das Mädchen beschließt, ihren Flug fortzusetzen. Sie wendet die Bearcat wieder zurück auf den Kurs und aktiviert ihre nächsten Coordinaten.

    "Coordinaten initialisiert - Autopilot online..."

    Die Stimme der Bordcom schaltet sich leise knackend ab und ihr nächster Blick gilt ihrer Verpflegung, die sie sich mitnahm. Sie prüft kurz die Vorräte und befindet, dass sie noch 2 Sprünge machen konnte, bevor sie ihre Vorräte wieder auffüllen müsste.

    "Nun noch einen Tarngenerator, und die Reise wäre perfekt..."

    Leise seufzend, zuckt sie die Schultern und lächelt:
    "Aber es geht auch ohne, denke ich..."

    Den Blick auf die Umgebung belassend und auch die Scanner nicht aus den Augen lassend, gönnt sie sich einen Schluck Wasser aus der Flasche und verschließt sie wieder, verstaut sie und nimmt sich eine Avona-Frucht.
    Ihre Gedanken einfach frei lassend, sieht sie aus dem Cockpit und genießt die bis jetzt ruhige Reise.

    Die Bearcat fliegt wie ein kleiner, unschuldiger Vogel durch das dunkle All - auf ihrem Weg zum nächsten Sprungpunkt..



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 03.11.2007, 02:53


    "Was machst du da?"

    Jhira wendet sich aprupt um und sieht das kleine Mädchen erschrocken an, das plötzlich hinter ihr steht und weitet die Augen, packt ihr Bündel zusammen und das Bild, das sie in den Händen hielt, flugs in die kleine Öffnung des Bündels, das sie übrig ließ, hinein, bevor sie sich räuspert und leicht lächelt:
    "Ich... verzeih mir, ich habe nur meine Sachen geordnet. Einige Dinge, die ich von meinen Reisen mitbrachte, bevor ich zu euch kam."

    Ein neugieriger Blick begleitet die Frage von Jhira nun:
    "Doch, was machst du hier? Wo ist dein Vater?"

    "Er schläft, denke ich..."
    Das kleine Mädchen zuckt die Schulter, doch ihr Blick, den sie Jhira unverändert schenkt, bleibt neugierig - oder eher aufmerksam dem gegenüber, was sie beobachtete.

    Jhira fühlt eine eigenartige Stimmung in der Luft und sie versucht, die Ursache herauszufinden, und fragt die Kleine:
    "Und du bist nicht müde? Möchtest du mich in die Bar begleiten? Ich habe etwas Hunger, du auch?"

    Lächelnd und fürsorglich sieht Jhira die Kleine an und hält ihr ihre Hand einladend entgegen, doch der Blick auf die Hand von Jhira und dann in ihre Augen sprechen Bände - er war entfremdlich.

    "Vater... ist traurig gewesen, ..er hat oft geweint und gebetet, gehofft und nach Antworten gesucht... doch nun ist er wieder glücklich... Jetzt, da du hier bist..."
    Der Blick des kleinen Mädchens bleibt beobachtend, und schlägt auf diese Worte des Kindes nun nicht in Freude um, wie Jhira es erwartet hätte - das beunruhigt die Pilotin etwas.

    Lächelnd erwidert Jhira die Worte des Mädchens und nickt, neigt ihren Kopf vertraut:
    "Ich weiss... und auch ich bin froh, hiersein zu dürfen..."

    Noch immer hält sie dem Mädchen die Hand einladend hin, dass sie sie annehmen möge - es vergehen jetzt Momente, in denen sich die Blicke der Beiden treffen und ihre Gedanken Geschichten erzählen, die sich rein garnicht ähneln. Doch plötzlich... geht das kleine Mädchen auf Jhira zu, blickt ihr unverändert in die Augen, und ein leichtes Lächeln begleitet diesen Blick nun, dann nimmt sie die Hand, die ihr angeboten wird, und sie nickt.

    "Lass uns etwas essen gehen... Ich habe auch Hunger, und ich denke, Vater wird uns finden, wenn er aufwacht.."

    Die beiden verlassen das Quartier und gehen in die Bar, die am Ende des Ganges - zwei Decks tiefer - liegt. Als sie die Tür öffnen, verhallt kurz das Gelächter und die Gesichter sind für Momente auf die Beiden gerichtet, doch ein Lächeln des kleinen Mädchens an Jhiras Hand lässt die Aufmerksamkeit der anderen ihnen gegenüber verhallen und sie ihre Gespräche weiterführen. Im Hintergrund ist die Stimme einer Nachrichtensprecherin zu hören, die aus einem Monitor an der Wand die neuesten Geschehnisse in den Systemen berichtet.

    Jhira atmet innerlich wieder auf und sieht die Kleine an ihrer Hand an, dann geht sie mit ihr zu einem kleinen Tisch, der etwas abseits steht, und setzt sich. Das Mädchen setzt sich neben sie, so dass sie die Gesichter der Anderen sehen kann und das Treiben im Raum etwas beobachten kann.
    Lächelnd bemerkt das Jhira und neigt den Kopf:
    "Ganz eine kleine Forscherin, wie dein Vater.. Du wirst später einmal bestimmt eine erfolgreiche Forscherin sein, so Siv..."

    Jhira beisst sich auf die Zunge und berichtigt ihre Worte und beendet ihren Satz, als das Mädchen ihr gegenüber aufhorcht:
    "..so sicher, wie dein Vater ein erfolgreicher Forscher geworden ist.. Ich wünsche es dir von Herzen.."

    Die Augenbrauen hochziehend und hoffend, dass das Mädchen nichts bemerkt hatte, lächelt sie und bestellt sich einen Saft aus Kilrathischen Früchten.
    Der Barkeeper sieht die junge Frau - die Augen dann auf das Mädchen richtend - kurz skeptisch an, nickt dann und fragt die Kleine, was sie trinken möchte.

    "Ich möchte ein Glas Wasser, danke... Und eine kleinigkeit zu essen, für meine Mutter auch, bitte..."

    Ein lächelnder Blick trifft Jhira und die Kleine nickt ihr fragend zu, worauf Jhira mit einem Nicken die Worte des Mädchens bestätigt:
    "Ja, ich esse auch eine Kleinigkeit... Danke.."

    Der Barkeeper sieht das Mädchen nochmal kurz an, dann entfernt er sich und holt das Gewünschte.
    Als die Beiden kurz allein sind, während der Barkeeper die Bestellung einlöst, fragt das kleine Mädchen leise, die Gesichter der Piloten und Crewmitglieder unbemerkt musternd.

    "Seit wann.... trinkst du Saft? Vater erzählte mir immer, dass du... eine Allergie gegen Fruchtsäuren hast.... Ist sie verheilt?"

    Die Augenbrauen hebend, sieht die Kleine die Pilotin nun wieder mit diesem beobachtenden, neugierigen Blick an.
    Als der Barkeeper kommt, stellt er die beiden Getränke vor den Beiden ab und auch die kleinen Mahlzeiten und wünscht guten Appetit, entfernt sich wieder und kümmert sich um die anderen Leute im Raum.

    Jhira nimmt das Glas in die Hand, mustert es und nickt dann lächelnd:
    "Ja, so ist es wohl... Seit einigen Jahren kann ich wieder Saft trinken und Früchte essen..."

    Sie gibt ihren Worten noch etwas Ausdruck und stößt mit dem Mädchen an:
    "Auf was trinken wir?"

    Lächelnd meint das kleine Mädchen.
    "Darauf, dass du nie mehr fortgehen sollst und Vater... nie mehr unglücklich sein soll..."

    Die beiden Gläser klirren leise gegeneinander und die Beiden trinken einen Schluck.

    Nachdem die zwei das Mahl genossen haben, taucht im Türrahmen ein junger Mann auf und das kleine Mädchen sieht erfreut drein, doch die beobachtende Note ihres Blickes ist für Jhira unverkennbar, als die Kleine ihren Vater ansieht, während er zu den beiden rüberkommt und Jhira einen Kuss auf die Stirn gibt:
    "Hier seid ihr beiden - hätte ich mir denken können... Ich dachte schon, dass du wieder da bist, sei ein Traum gewesen..."

    Flüsternd haucht er in Jhiras Ohr, als er sich neben sie setzt und ihr in die Augen schaut:
    "..verlass mich nie wieder auf diese Weise, hörst du?! Ich habe dich einmal verloren und will dich nie wieder verlieren, zulange Zeit war ich traurig, zulange habe ich gehofft, dass du lebst, doch meine Gebete wurden erhört.. Du bist wieder da, mein Sonnenschein... Ich liebe dich.."

    Er gibt ihr einen Kuss, dann blickt er zu seiner Tochter und schmunzelt, legt seine Hand quer über den Tisch auf die des Kindes:
    "..und dich natürlich auch, mein Stern... Ich liebe euch beide.."

    Das Mädchen lächelt und erhebt sich, schiebt ihren Teller zu ihrem Vater rüber und setzt sich bei ihm auf den Schoß, sieht Jhira zuerst lächelnd an, mustert sie kurz, dann sieht sie ihrem Vater in die Augen:
    "Ich dich auch, Vater..."

    Nun sich wieder ihrem Mahl widmend, isst die Kleine weiter.

    Der Mann sieht Jhira an und blickt auf ihren Teller:
    "Nun iss, mein Schatz, dass du zu Kräften kommst.. Ich denke, dort, wo du warst, gab es bei weitem nicht so eine gute Küche wie hier.. Genieße sie ruhig und erhole dich von deinen Strapazen, damit du bald wieder die alte bist... Ich vermisse deine Aufgewecktheit, deine Lebensfreude, deine Ausdauer, mit der du uns mit deinen Witzeleien geneckt hast, und auch so manches mal aufgemuntert hast, wenn wir Sorgen hatten... Ich vermisse die kleine, freche Wildkatze in dir, mein Sonnenschein... Aber ich bin froh, dass du lebst, und das andre kommt bestimmt auch bald wieder.. Ich bin zuversichtlich.."

    Schmunzelnd, fast neckend, sieht der Mann Jhira an und beobachtet dann seine Frau bei ihrem Mahl.
    Jhira weiss keine Antwort auf seine Worte und widmet sich wieder ihrem Essen. Ihr schießen tausende Gedanken durch den Kopf und sie hofft in diesem Moment, er möge sie nicht erkennen.....

    Im Seitenblick sieht sie am Sprachmodul der Tür ein kleines Licht blinken, offensichtlich wird in Kürze eine Durchsage erfolgen.
    Doch die Durchsage bleibt aus - das Blinken des Lichtes fasziniert sie und schwenkt ihre Gedanken um - sie sitzt in einem Cockpit und befindet sich draussen im All......

    --- ---- ---

    Mit plötzlich weit geöffneten Augen starrt Jhira auf ihre Bordcon und beobachtet das blinkende Licht der Diode, das das Cockpit erhellt und sich im Glanz der Scheiben des CP wiederspiegelt.

    "Coordinaten erreicht - Autopilot offline..."

    Die Stimme der Bordcon meldet, dass sie den Sprungpunkt erreicht hat, und Jhira blickt aus ihrem Cockpit, erkennt in einiger Entfernung das Ziel und schüttelt den Kopf - war sie eingeschlafen?

    "Was für ein Traum... Verworren... Ich habe eine Tochter? ...netter Gedanke... nein wirklich..."

    Mit sich selbst redend, muss Jhira, als sie es bemerkt, über sich selbst schmunzeln und schüttelt den Kopf. Dann gibt sie die Weiteren Coords in die Con ein und lässt das Sprungmodul den Sprung initialisieren.

    "Coordinaten berechnet - System... Blockade Point Tango - Sprungantrieb wird aktiviert - Sprung in.... 9.... 8.... 7.... 6.... 5.... 4.... 3.... 2.... 1...."

    Sich zurücklehnend und die Augen schließend, behält sie dieses Mal, bereit zum ausweichen, ihren Steuerknüppel in der Hand und wartet auf das flaue Gefühl im Bauch, was auch flugs folgt und genauso schnell wieder vergeht, als es wieder dunkel um sie herum wird und die Bearcat aus dem Sprung herauskommt. Das System meldet:

    "Neue Coordinaten erfasst - Ankunft System... Blockade Point Tango ... - Sprungantrieb deaktiviert... Autopilot bereit..."

    Eine kleine, blau aufleuchtende Diode gibt in dem Moment den Autopilot zur Aktivierung frei und Jhira atmet auf und lächelt:
    "Na also, gut durchgekommen..."

    Ihr Scanner erfasst tausende grauer Punkte, und von weitem schon erkennt Jhira ein riesiges Asteroidenfeld vor sich, das - wie es scheint - fast das gesamte System auszufüllen scheint. Mit einigen schweifenden Blicken versucht sie, einen Weg durch das Feld zu finden, ohne die ungleichmäßig dicht aneinandergereihten Brocken zu rammen und sie ohne Verlust zu umfliegen. Vor ihr, zwischen zweien der größeren Asteroiden, erkennt sie ein kleines Blinken im All - ..eine Markierungsboje?

    Sie geht dem auf den Grund und fliegt vorsichtig näher heran an die Bojen, dann sieht sie, dass die Asteroiden in einer Art Korridor an dieser Stelle ähnlich einem Tunnel in entfernteren Positionen angeordnet sind. Ohne weiter darüber nachzudenken, fliegt sie in den Korridor hinein und folgt den weiteren auftauchenden, blinkenden Bojen.

    Nach einigen Stunden befindet sie sich umringt von riesigen und kleineren Asteroiden mitten im Asteroidenfeld und hofft, sich nicht zu verfliegen, da ihr inneres Auge fast die Koordination verliert - doch in diesem Moment schaltet sie auf Scanner um und erfasst den Korridor mit ihrem Blick, folgt ihm nun im "Fast-Blind-Flug" per Scanndaten immer tiefer ins Asteroidenfeld hinein.

    Einige Zeit vergeht, als sie auf dem Scanner erkennt, dass sich die Brocken lichten und sie - als sie aus dem Cockpit schaut - vor sich in einiger Entfernung zu ihrem schiff einige Stationen erkennen kann, wobei sich eine davon in ihrer Form von den anderen beiden deutlich unterscheidet. Der Scanner ermittelt die Daten einer Werft, worin gerade ein Schiff liegt, und davor noch drei - auf dem Scanner blau dargestellte - Objekte, die Jhira einige Sekunden später als GKS erkennen kann - zwischen ihnen erblickt sie nun auch zwei Staffeln Geleitschiffe, die still im Raum in Formation zu den GKS stehen - offensichtlich in Warteposition, dass das noch in der Werft befindliche GKS zu ihnen aufschließen möge.

    Sie holt tief Luft und überblickt die Lage - der nächste Blick gilt, während sie langsam näher an die Werft heranfliegt, ihrem Proviant, dann seufzt sie leise zu sich:
    "Ich muss dort rein, es muss sein... Jetzt nur keinen Fehler machen.. Die FF-Codes stimmen jedenfalls, sonst wäre ich jetzt... nicht mehr hier.."

    Etwas erleichtert über den Gedanken, den sie gerade ausgesprochen hat, nähert sie sich nun kontinuierlich der Werft und kreuzt die Position der GKS in einigem Abstand, bis sie einen Funkspruch reinkommen hört:
    °An ankommendes Schiff - hier ist die TC-SY Point Tango I, willkommen daheim, Patrolie S 09 - Landecoordinaten übermittelt - Landen Sie auf Deck 2, Ihre Bucht ist frei, Sie können landen."

    Die Augen der Pilotin weiten sich über diesen Funkspruch, doch flugs bestätigt sie diese Worte:
    °Point Tango I, ich danke euch... Patrolie S 09 Ende!"

    Auf Landeanflug zu einem der beiden Decks gehend, wo gerade die Landelichter online geschalten wurden, und folgt dem Befehl der Fluko der Station.
    Kurze Zeit später heulen die Steuertriebwerke der Bearcat leise auf und das Fahrwerk setzt sanft auf dem Boden des Hangars auf.

    Jhira lässt das Schiff bis zu den vorgegebenen und angezeigten Bereichen vorrollen, dann wendet sie die Bearcat vor der Bucht, an der die Kontrolldioden grün aufleuchten und ihr sagen, dass diese Bucht frei ist.
    Etwas erleichtert über dieses doch so leicht verständliche System dieser Station, das sie ja bisher nicht kannte, parkt sie die Bearcat und fährt die Systeme herunter, lässt ihre persönlichen Sachen im Schiff und nimmt nur die leeren Proviant-Behälter mit.
    Nachdem sie das Schiff gesichert hat, verlässt sie das FD und geht zum Ausgang, wo ihr einige Stimmen entgegenschallen - sie sind ausgelassen und machen sich gerade über die GWU lustig.

    Die Augenbrauen hebend, mustert Jhira die Tür, die vor ihr aufgeht und sie zwei Gesichter anblicken - zwei Piloten, die sie kurz grüßen mit einem knappen Salut, dann weitergehen und sich leise weiterunterhalten und zu ihren Schiffen gehen. Ebenfalls kurz nickend, tritt Jhira durch die Tür auf den Gang und blickt sich um, dann entdeckt sie an der Wand eine Konsole und geht zu ihr hinüber, um sich die Deckaufgliederung der Werft anzeigen
    zu lassen. Nach einigen Momenten entdeckt sie einen Aufenthaltsraum, den das Modul als Verpflegungsraum preisgibt, und sie lächelt und meint leise zu sich:
    "Ich habe Hunger... Na mal sehen, was es heute zu essen gibt..."

    Sie sieht sich auf dem Gang um - es ist ruhig - und sucht sich ihren Weg zum nächsten Lift, betritt ihn, nachdem sie ihn gerufen hatte, und fährt zum gewünschten Deck, wo der Verpflegungsraum ist.

    Nach längerer Zeit hat sie ihn gefunden und tritt ein - sie ist allein im Raum und atmet erleichtert auf - die anderen Piloten sind offensichtlich gerade im Schichtwechsel und in der Nachtruhe, denn ein wenig, so muss Jhira feststellen, hat sie auch auf ihrer Reise hierher die Zeitrechnung vergessen...

    "Guten Abend, Mam... Möchten Sie ihre Vorräte auffüllen? Willkommen daheim... Wie war die Patrolie?"

    "Patrolie... Ja... sie war ruhig... Ohne Vorkommnisse, Sir!"
    Jhira stellt ihren Behälter auf dem Tisch ab und wendet sich salutierend um, als sie das Personal des Verpflegungsraumes erkennt, der die Stirn kraus zieht und verwundert grinst.

    "Seit wann salutiert ein Capt. vor einem Crewman?! Danke für die Ehre, Mam... Möchten Sie etwas bestimmtes, Mam?"

    Neugierig trifft sie der Blick des Personals und er nimmt ihren Behälter vom Tisch vor Jhira und wartet auf eine Antwort der jungen Pilotin.
    "Nun, eigentlich nicht, Sir... Vielleicht einen Tee, heiss, ungesüßt... Und ein paar von den Früchten dort."

    Jhira deutet selbstsicher, um sich nicht zu verraten, auf einen Korb mit Früchten drin und denkt nach:
    "Einige von den Gebäckstücken dort auch, Sir, danke sehr.."

    Lächelnd nickt sie und sieht dem Personal in die Augen, das die junge Frau beobachtet bei ihrer Auswahl und nickt.

    "Geht klar, Mam... Sonst noch etwas?"

    "Ja, fünf Flaschen Wasser, Sir..."
    Jhira lächelt dankend und setzt sich auf die Kante des Tisches, wartet.
    Das Personal nickt und erfüllt der Pilotin ihre Wünsche, füllt den Behälter und die Flaschen auf, stellt zwei Flaschen Tee hinein und legt einige Früchte dazu, dazu noch einige von den Gebäckstücken sowie noch einige andere Sachen, die in die Verpflegungsbehälter gehören. Nach einigen - Jhira ewig vorkommenden Momenten - wendet sich das Personal um und nickt, stellt den Behälter vor Jhira ab und lächelt freundlich.

    "So, ich denke, das ist alles... Ich wünsche eine ruhige Nacht, Mam.."

    "Ja, danke... Ihnen dasselbe, Sir.."

    Jhira nimmt den Behälter an sich - er wirkt nun viel schwerer als vorher und sie lächelt, nickt und verabschiedet sich.
    Dann kehrt sie zu ihrem Schiff zurück.

    Auf ihrem Weg begegnet sie einigen Piloten, die gerade von ihrer Schicht kommen und die sie beobachtend ansehen, dann lästernd sich zuflüstern:
    "Wo will die denn jetzt noch hin?! Hat man kein Zimmer für die gefunden, dass sie im Schiff übernachten muss?"

    Lachend entfernen sich die Piloten und verschwinden hinter einer Biegung. Jhira setzt ihre Schritte fort, den Behälter zum FD schleppend und dort kurz das Flugdeck überblickend, bevor sie eintritt und ihren Proviant zum
    Schiff trägt.
    Es entsichernd, klettert sie hinauf und wuchtet den Proviant nach oben, dann blickt sie nach unten und zur Fluko hinüber, die sie musternd beobachten.
    Als sie im Cockpit verschwunden ist, verstaut sie den Proviant und verschließt ihr Cockpit wieder. Erleichtert, dass dieser kurze Aufenthalt so gut geklappt hat, startet sie die Systeme und checkt sie. Als ihr die Bordcon die Auswertung des erfolgreichen Checks mitteilt, nickt sie:
    "Na dann auf zur Weiterreise... Ich hoffe, ich finde hier auch heil wieder raus..."

    Den Funk aktivierend, spricht Jhira:
    °Hier Flug 09... Ich habe noch einen Auftrag zu erledigen, dauert bestimmt nicht lange... Erbitte Starterlaubnis..."

    °Einen Auftrag? Jetzt noch?! Wer schickt seine Piloten denn zweimal raus?! Uns hier wurde nichts gemeldet... Woher haben Sie die Informationen und ihren Auftrag, Mam?!"

    °Es ist ein direkter Auftrag - Priorität Alpha, Fluko... Das darf ich Ihnen leider nicht sagen. Aber es ist eilig. Und ich hoffe, ich komme nicht zu spät, sonst hat das wieder Folgen für mich, und ich hoffe nicht, für Sie dann auch, Fluko."

    °Oh, na dann beeilen Sie sich, Mam... Bucht ist freigegeben, Startbereich 02. Erfolgreichen Flug und glückliche Heimkehr, Mam..."

    Als die Starterlaubnis erteilt wurde, rollt Jhira langsam aus ihrer Bucht und begibt sich in Startposition - und kurze Zeit später schwebt die Bearcat mit surrenden Triebwerken dem Ausgang entgegen und ist kurze Zeit später im All und zwischen den Asteroiden verschwunden.....



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 30.11.2007, 13:59


    "Coordinaten berechnet - System... Nitir - Sprungantrieb wird aktiviert - Sprung in.... 9.... 8.... 7.... 6.... 5.... 4.... 3.... 2.... 1...."

    Jhira lehnt sich zurück und denkt über die eben besuchte Station nach. War ja eigentlich ganz einfach, und sie war froh, nicht erwischt worden zu sein und darüber, dass ihre Tarnung nicht aufflog. Sie war sich aber auch sicher, dass sie einige offene Fragen denjenigen, die in der Fluko saßen, hinterlassen hat, doch darüber konnte sie in diesem Moment nur lächeln, eine amüsante Vorstellung, nunja.

    Das Asteroidenfeld hatte sie gut hinter sich gelassen. Sie hätte aufgrund einiger TCN-Schiffe, die ihr auf dem engen Flugkorridor durch das Feld entgegenkamen, beinahe zwei der großen Brocken gerammt, aber alles ging nochmal reibungslos über die Bühne. Die TCN-ler haben nur über Funk über sie gelacht und ihre Flugkünste bewundert, mehr ist nicht passiert, und darüber war Jhira auch glücklich. Erleichtert ist sie dann letztendlich dem Ausgang des Asteroidenfeldes zugeflogen und hat die Sprungantriebe mit den neuen Coords gefüttert.

    Nun blickt sie hinaus ins All:
    Vor sich tut sich blendend weisses Licht auf, als der Sprung eingeleitet wird, und sie schließt wieder die Augen. Das Schiff wird durch einen kurzen Ruck erschüttert und die Pilotin in die Sitze gedrückt - wieder dieses mulmige Gefühl im Magen.
    Doch ein Lächeln zeichnet ihr Gesicht - jedes dieser mulmigen Gefühle bringt sie einen Sprung näher an ihr Ziel, einen Schritt weiter auf ihrem Weg, zu dem sie bestimmt worden war, den Sivar sie leitete.

    Kurze Zeit später kommt die Bearcat aus dem Sprung wieder heraus und stoppt, schwebt langsam vom Sprung weg. Das System meldet:

    "Neue Coordinaten erfasst - Ankunft System... Nitir... - Sprungantrieb deaktiviert... Autopilot bereit..."

    Jhira blickt auf die Bordcom und sieht sich um. Sie scannt die Umgebung. Es ist alles ruhig. Ihr Schiff auf die nächsten Koordinaten lenkend, speichert sie den nächsten Sprungpunkt ein und die Bearcat wendet, geht in den Autopilot.

    Die Pilotin sieht sich um - das System ist durchzogen von Gasnebeln und Sternenpartikeln, wie ein explodierter Regenbogen im All schimmert die Umgebung in einer fantastischen Aura - und Jhira genießt den Anblickt für eine Weile.
    Ganz von fern kann sie einen kleinen, dunkel und unscheinbar wirkenden Planeten sehen. Und - wie sie es erwartet hatte - geht hinter ihm in diesem Moment ein heller, golden glänzender Stern auf.
    Lächelnd greift sie neben sich zur Trinkflasche und nimmt einige tiefe Schlücke, dann gönnt sie sich etwas Verpflegung...

    --- ---

    "Coordinaten erreicht - Autopilot offline..."

    Als sich Stunden später der Autopilot deaktiviert, blickt sie sich um und verstaut den Rest der Kleinigkeit, die sie sich als Verpflegung gegönnt hatte. Sie schließt die Box und stellt sie in ihre Niesche zurück, klettert zurück auf ihren Pilotensitz und checkt die Bordcom und gibt die neuen Sprungkoordinaten ins System ein.

    Um sie herum wirkt alles so friedlich und still, und ein Lächeln überzieht ihre Mundwinkel, als sie hinaus blickt - sie empfindet in diesem Moment eine wohlige, innere Wärme, wie sie sie selten spürt und denkt an einen Moment, als sie mit Madman an Bord der BWS Schimäre im System T`K Tarak, als sie durch den Shari-Nebel flogen, von einem Ausblick an Bord des Schiffes aus in die Sterne blickte und sie sich für ihre Zukunft alle möglichen Dinge wünschten und von Sivar ihren Segen bekamen. Diese Begebenheit lag bereits eine Weile zurück...

    Die Stimme der Bordcom holt sie in die Realität zurück:

    "Coordinaten berechnet - System... Perry - Sprungantrieb wird aktiviert - Sprung in.... 9.... 8.... 7.... 6.... 5.... 4.... 3.... 2.... 1...."

    Jhira schließt wieder ihre Augen, als es hell um sie herum wird und der Sprung eingeleitet wird. In ihren Gedanken kreisen die Bilder um diesen Abend mit Madman herum, und sie wünscht sich in diesem Moment, er hätte sie begleitet. Doch seine hohen Verpflichtungen den GWU gegenüber hielten ihn davon ab, und so schüttelt sie den Kopf und vertreibt ihre teilweise traurigen Gedanken. Als sie die Stimme der Bordcom hört, öffnet sie erleichtert die Augen:

    "Neue Coordinaten erfasst - Ankunft System... Perry... - Sprungantrieb deaktiviert... Autopilot bereit..."

    Ihr nächster Blick gehört dem Scanner und die Daten, die er auswirft, verwundern sie:

    *In einiger Entfernung auf ihren Weitstreckenscannergebnissen zeichnen sich viele Spuren von Ionen ab - zurückzuführen auf eine hohe Anzahl von Schiffen, die in einiger Entfernung entweder dort durchgereist sind oder noch dort waren. Die Spuren malen ein dichtes Netz auf den Scanner.*

    Die Pilotin hebt die Augenbrauen und denkt eine kurze Zeit nach. Entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen - da die Koordinaten der Ionenspuren nahe des nächsten Sprungpunktes lagen - der eh auf ihrer Route liegt, gibt sie die nächsten Zieldaten ein und aktiviert den Autopiloten.

    Sie beobachtet während dem Flug das All angestrengt - es ist auch hier in diesem Sektor des Systems ruhig, ...vielleicht zu ruhig?



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 05.01.2008, 22:16


    Ihr Blick ist einige Zeit in die Sterne gerichtet, und ihre Gedanken sind ihren Blicken gefolgt, während die Sternpartikel wie viele, kleine Sternschnuppen an ihr vorbeihuschen und sich die Bearcat per Autopilot den Weg zu den nächsten, eingetragenen Coordinaten bahnt.
    Plötzlich ertönt die Stimme der Bordcom:

    "Achtung, Gefahr!! Feindkontakt - Autopilot offline!"

    Jhira weitet die Augen und blickt sich rasch um, lässt den Scanner nochmal die Umgebung betrachten und erkennt in einiger Entfernung Geschützkreuzfeuer zwischen mehreren Schiffen, deren Herkunft sie optisch noch nicht erfassen kann. Der Scanner gibt in diesem Moment das Ergebnis frei:

    Es handelt sich um eine TCN-Patrolie von 3 Aufklärer-Jägern, die offensichtlich im Gefecht mit einigen, ihr noch unbekannten Schiffen stehen. Der Scanner erkennt sie zwar als Feindjäger, jedoch tragen sie, wie sie erkennen kann, als sie näherkommt, keine Abzeichen.
    Die Bearcat wird in diesem Moment von den Feindjägern entdeckt und ein Funkspruch kommt zu ihr rein:

    °Ah, da kommt, wie es scheint, wohl Verstärkung von euch Feiglingen... Habt ihr etwa Angst?! Hahahaha..."

    Ein höhnisches Lachen ertönt über den Funk, und Jhira zieht die Augenbrauen zusammen:
    "Wollen wir doch mal sehen, wer hier der größere Feigling ist..."

    Sie öffnet einen Kanal zu den TCN-Aufklärern:
    °An TCN-Schiffe! Braucht ihr Unterstützung?!"

    In diesem Moment, noch bevor sie eine Antwort abwartet, fliegt sie schon auf eins der Feindschiffe zu und eröffnet das Feuer auf sie, schaltet eine Rakete auf den feindlichen Jäger auf und lässt sie los. Sie blickt der Rakete hinterher, als nicht nur ihr Buggeschütz auf dem Rumpf des feindlichen Schiffes einschlagen, dem sie gerade folgt und das wohl nun doch der größere Feigling zu sein scheint, wie Jhira mit einem Lächeln feststellen muss, da er wendet und versucht, abzuhauen.
    Doch zu spät hat er sie bemerkt, denn die Rakete schlägt in seinen Hecktriebwerken ein und zerstört sie mit einem Feuerball.
    Die Stimme des feindlichen Piloten ist zu hören:

    °Das wird dir noch leidtun, du Mistkerl!"

    Jhira grinst nur und schüttelt den Kopf, dann wendet sie zum nächsten Feind und jagt ihm hinterher, schaltet noch eine Rakete auf und auch diese trifft ihr Ziel - sie setzt das zweite Feindschiff ebenso Schach-Matt wie das erste - nun ist nur noch einer der Feindjäger manövrierfähig, und der jagt zwischen den TCN-Schiffen hindurch und will sich in sichere Entfernung zurückziehen.
    Jhira öffnet abermals einen Kanal zu den TCN-lern:
    °Nun holt ihn euch schon, worauf wartet ihr denn? Ihr werdet ihn doch wohl zu dritt kleinkriegen, oder nicht?!"

    °Aye, Mam! Aber... aber woher kommen Sie denn so plötzlich?! Los, Jungs! Holt ihn euch..."

    Die Bestätigung der anderen TCN-Piloten erfolgt prompt und nach einem kurzen Kampf ist auch der letzte feindliche Jäger besiegt. Dann wenden die beiden TCN-Aufklärer und fliegen, wie der eine bereits getan hat, zu Jhiras Bearcat herüber.
    Jhira ist ihnen entgegengeflogen und fliegt einige Loopings um die TCN-ler herum, dann lässt sie ihr Schiff hinter den Aufklärern in Position fliegen und stoppt ihre Antriebe.

    °Identifizieren Sie sich, Mam! Hier ist Patrolie Gamma 01 der Station Tinger Explorer III, wir haben den Auftrag erhalten, uns im Nachbarsystem umzusehen, da uns gemeldet wurde, dass hier einige Unruhestifter herumfliegen und die Transporter auf ihren Wegen überfallen wollen. Ich denke, wir haben eine kleine Vorhut von ihnen zerschlagen können, waren wohl Aufklärer von denen, nur frage ich mich, wieso.... tragen die keine Abzeichen?! Woher... kommen Sie, Mam?!"

    Jhira überlegt kurz und läd die Daten, die sie sich am Anfang ihrer Reise durchlas, in die Bordcom und legt den Identifikationscode darüber:
    °Ich komme aus den Kilrathigebieten, bin schon einige Zeit hierher unterwegs und will... nach Hause... Mein Name ist Storm, ...Sandra Therysah... Storm, Codename:..."

    Ein juchzender Aufschrei erfolgt über Funk und Jhira zieht die Augenbrauen erschrocken hoch:
    °..FIGHTER??!! Ihr Codename ist.. Fighter?! Sandra?! Heyy, na so eine Freude.... Da wird sich aber jemand über ihre Rückkehr freuen, Mam.... Sie waren aber lange weg... Wir dachten alle, Sie wären getötet worden!! Hey, Jungs!! Sandra ist zurück!!"

    Jubeln ist über die Lautsprecher zu hören und als die Bestätigung ihres Codes erfolgt ist, fliegen die drei Aufklärer zu ihren beiden Seiten in Eskordformation.

    °Kommt Jungs, wir bringen sie nach Hause! Sie hat uns auch geholfen, also helfen wir ihr auch... Soweit weg ist es ja nicht mehr! Kommen Sie, Mam! Na das ist ja eine Freude!"

    Jhira spricht zögerlich eine Antwort über den Funk und ist sichtlich überrascht über soviel Euphorie, die ihre Information ausgelöst hat - doch nur gut so, besser, als anders - es hätte auch schiefgehen können. Sie schließt kurz die Augen und nickt, dann lächelt sie und spricht:
    °Aye, Sir! Und Sie sind?! Ich werde Ihnen folgen... Danke... für Ihre Hilfe, Sir!"

    °Na das will man doch meinen! Sie haben uns ja auch geholfen, und so überraschend... Und Sie erkennen meine Stimme nicht?! Naja... *lacht* ist ja auch schon eine Weile her... Drei Jahre... Sandra... Das ist wirklich eine Überraschung, wir haben Sie wirklich schon fast für tot erklärt..."

    Die drei Aufklärer übermitteln ihr die Daten für die nächste Route und sie vergleicht sie intern mit ihrer Route - es liegt auf dem Weg, wie sie zu ihrer Beruhigung feststellt - das Nachbarsystem Tingerhoff. Sie gibt die Coords in ihren Autopiloten ein und bestätigt. Die Stimme der Bordcom meldet:

    "Neue Coordinaten berechnet - Ziel: Sprungpunkt... Tingerhoff - Autopilot online..."

    Sie lehnt sich zurück und lächelt. Und so reist sie mit ihren drei Begleitern weiter richtung Sprungpunkt nach Tingerhoff.



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 07.01.2008, 16:01


    "Coordinaten erreicht - Autopilot offline..."

    Als sich kurze Zeit später der Autopilot deaktiviert, blickt sich Jhira nach ihren Begleitern um und checkt die Bordcom, sieht, wie sich die neuen Coordinaten ins Bordsystem laden.

    Um sie herum ist es wieder friedlich, wie sie dem letzten Scannercheck entnehmen kann - nur die letzten, verschwindenden Ionenspuren darauf deuten noch darauf hin, dass hier vor kurzer Zeit reger Flugverkehr war oder ein anderes Ereignis stattgefunden haben muss.

    Die Stimme der Bordcom meldet sich erneut:

    "Coordinaten berechnet - System... Tingerhoff... - Sprungantrieb wird aktiviert - Sprung in.... 9.... 8.... 7.... 6.... 5.... 4.... 3.... 2.... 1...."

    Um sie herum wird wieder alles weiss, als sie in den Sprung eintritt und sie lehnt sich zurück, schließt wieder die Augen. In ihren Ohren knackt es und ihr ist es, als ob das leise Dröhnen des Sprungantriebes in weite Ferne entrückt - für Momente kommt es ihr so vor, als ob sie schwebt und keine künstliche Schwerkraft herrschen würde.

    Kurze Zeit später öffnet sie die Augen, als das Geräusch der Antriebe herunterfährt und es ruhig um sie herum wird, das System meldet:

    "Neue Coordinaten erfasst - Ankunft System... Tingerhoff... - Sprungantrieb deaktiviert... Autopilot bereit..."

    Ein Gefühl der Taubheit macht sich in ihrem Innern breit und sie bohrt sich kurz in den Ohren und schüttelt den Kopf:
    "Ich hasse dieses Gefühl! Jedesmal, wenn es auftaucht, denke ich, ich muss....... Ich hoffe, ich finde die Vesuvius bald, sonst kann ich wohl für nichts mehr garantieren und der Flieger muss grundgereinigt werden!"

    Mit einem Grinsen überspielt sie ihre Übelkeit, die langsam wieder vergeht und mit etwas bleichem Gesicht blickt sie sich um - ihr Geleit schließt zu ihr auf und setzt sich vor ihre Bearcat, aus dem Funk hört sie die Stimme des jungen Piloten von vorhin:

    °...So, wir sind bald da! Ich übermittle Ihnen die Coordinaten, folgen Sie uns, wir bringen Sie heim, Mam!"

    Und nach einiger Zeit hört sie ergänzend:

    °...Dann mal los, Jungs! Bringen wir unser Häschen mal ins Trockene! Ab nach Hause!"

    Die drei Jäger zünden ihre Nachbrenner und geben etwas mehr Schub, so dass Jhira zu tun hat, hinterherzukommen.

    Nach einigen, Jhira ewig vorkommenden Augenblicken erreicht das kleine Geschwader ihr Ziel, und Jhira bestaunt das, was da vor ihr liegt:

    Vor ihnen liegt - nahe eines dunkel erscheinenden Planeten, der wohl in den Schatten des größeren Planeten dahinter getaucht zu sein scheint, und einer hinter dem großen Planeten aufgehenden, rotglänzenden Sonne - eine Basis, die wirklich - im Vergleich zu denen, die sie bisher kennengelernt hatte - groß und mächtig erscheint. An den Seitenflügeln der Basis kann man kleinere Habitatanlagen, die von Glaskuppeln umhüllt sind, erkennen, und Gänge, die die Habitate mit dem Rest der Station verbinden.

    Das Geschwader fliegt auf Landekurs zu dem geräumigen Flugdeck, dass - wie es scheint - durch einen Flugkorridor ins Innere der Station führt und worin Andockbuchten sind - ganz anders, als sie es bisher von Stationen kennt.

    Den drei Jägern in angemessenen Abstand folgend, überprüft Jhira nochmal ihre Systeme und packt ihre Sachen nebenher zusammen, die sie mitnehmen will und so, dass man nichts erkennt, was nicht vielleicht zu einer Forschungsausrüstung gehören könnte. Sie legt ihr Bündel neben den Pilotensitz und verstaut die letzten Verpflegungseinheiten im Behälter, verschließt ihn und landet dann nach den dreien, als sie dazu per Funk aufgefordert wird.
    Vorsichtig fliegt sie im Schwebflug neben eine der Andockbuchten und die Verankerung, die sich ausklinkt, nimmt den unteren Bug des Schiffes auf und zwei mächtige - an riesige Saugnäpfe erinnernden - Andockvorrichtungen stabilisieren ihre Bearcat dann - ein leichter Ruck geht durch das Schiff und Jhira atmet erleichtert auf, als das System meldet:

    "Ankunft ... Station "TCB Tinger Explorer III" ... - Andockvorgang erfolgreich! Systeme werden heruntergefahren!"

    Jhira wartet, bis die Sicherung der Systeme erfolgte und sich das Cockpit entriegeln lässt, dann setzt sie den Helm ab und legt ihn auf den Pilotensitz, nimmt ihre Sachen auf und blickt sich nochmal um, seufzt leise.
    Sie öffnet das Cockpit und steigt auf der Andockplattform aus, sieht sich um. Vor ihr tauchen 3 Piloten auf und haben ein freudiges Lächeln auf ihrem Gesicht. Einer von ihnen schüttelt Jhira die Hand:
    "Willkommen zuhause, Mam! Seit Ihrer Abwesenheit hat sich hier einiges verändert. Das FD wurde generalüberholt und mit neuer Technologie ausgestattet, und die Habitatgärten sind auch erweitert worden. Wir forschen jetzt nach einem Serum, dass es sehr selten im Universum gibt, von einer seltenen Pflanzenart gewonnen, die wir hier nun in der Lage sind, anbauen zu können. Wenn die Forschungsergebnisse in einigen Jahren soweit sind, werden wir wissen, ob man diese Pflanzenart auch auf anderen Kolonien auswildern und züchten kann. Bisher ist es nur wenigen Forschern hier gelungen, die Art und Weise der Lebenskraft der Pflanzen auszumachen, doch man ist bereits seit einigen Monaten soweit, sie in Etappen anbauen zu können, ohne dass wir größere Erntemisserfolge hinnehmen mussten und ganze Pflanzenzuchten eingingen. Kommen Sie, ich führe Sie herum und zeige Ihnen alles, wenn Sie wollen. Aber vorerst sagt der Captain hier Ihrem Mann bescheid, dass Sie wieder zuhause sind. Ich denke, er wird sich sehr darüber freuen - er hat Monate damit verbracht, Sie suchen zu lassen, doch erfolglos. Die Kil sind eben ein Volk für sich und mögen uns Menschen nicht sonderlich, das hat sich auch heutzutage noch nicht viel verändert. Wir sind nur geduldete Gäste in ihren Territorien und müssen ihre Launen ertragen, wie sie kommen. Wir dürfen noch immer nicht alles in ihren Systemen tun, was wir wollen. Auch dafür braucht man strenge Genehmigungen. Ich hoffe, das ändert sich aber bald, es sind Katzen...!!"

    Lachend hat der Pilot ihr den Versorgungsbehälter abgenommen, während er sich mit Jhira unterhält und ihr von der Station berichtet, geht der sich umschauenden und ihm folgenden Jhira voraus und nickt den beiden anderen zu, die er aussendet, dem Mann der verschollen geglaubten Sandra Therysah Storm von der glücklichen und unverhofften Heimkehr ihrer zu berichten.

    Stunden später haben die beiden die Station erkundet und Jhira die wichtigsten Winkel der Basis kennengelernt - die Habitate standen gerade in voller Blüte und der Duft in den Räumlichkeiten, wo die Pflanzen gediehen, wirkte fast berauschend auf die junge Pilotin.

    "...Sandra...?!"

    Der Begleiter von Jhira bleibt abrupt stehen und sieht in das Gesicht eines jungen Mannes, der einige Meter vor den beiden stehengeblieben ist und Jhira wie einen Geist mustert - sein Gesicht wirkt etwas fahl, doch Jhira kann sich nicht entscheiden, ob es von der Beleuchtung des Ganges vor dem Habitat ist, oder ob es seine Erscheinung ist nach alledem, was dieser Mann wohl in seinem Leben so erlebt haben musste.
    Doch das Gesicht... kommt Jhira bekannt vor - sie hatte es schon einmal gesehen.

    Jhiras Begleiter blickt Jhira mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann stellt er die Verpflegungskiste ab und neigt seinen Kopf, flüstert:
    "Ich... denke, ich gehe dann mal und übergebe Sie... an Ihren Mann, Mam..."

    Er lächelt mutmachend und beobachtet, wie Jhira den Mann vor sich fast geistesabwesend - und wohl ebenso verblüfft wie der Mann sie - mustert, der sie eben mit Sandra ansprach, und ein irgendwie auf ihn entfremdlich wirkender Blick von Jhira fällt ihm auf, doch er schüttelt den Kopf und legt seine Hand auf ihre Schulter, flüstert:
    "Nur Mut, er wird Sie nicht beissen, nur weil Sie.. solange weg waren! Wir sind alle froh, Sie wieder hierhaben zu dürfen, Mam! Alles Gute...!"

    Mit diesen Worten nickt der Pilot ihr nochmal zu und salutiert knapp vor ihr, dann nickt er dem Mann grüßend zu und verabschiedet sich von ihm knapp:
    "Ich grüße Sie, Sir! Ich.. denke, ihr kommt jetzt ohne mich klar..."

    Der Mann nickt nur kurz und kann seinen Blick nicht von Jhira lassen - ebenso wie sie, denn sie grübelt nun in sich hinein, woher sie dieses Gesicht kennt. Ein leichtes, fast entrückt wirkendes Lächeln ist auf seine Mundwinkel gezeichnet und sein starrer, auf Jhira liegender Blick deutet, dass er noch nicht so ganz glaubt, was er da sieht. Er tritt langsam auf sie zu und bleibt einige Zentimeter vor ihr stehen, dann schließt er die Augen kurz und flüstert:
    "Ich... habe solange darum gebetet, ...und jetzt bist du wieder da.... Ich... ich kann es noch garnicht glauben... Lass dich umarmen... Wie geht es dir..?!"

    Er tritt auf Jhira zu und umarmt sie prompt und Jhira blickt an die Decke des Ganges und versucht, sich nichts anmerken zu lassen. Sie lächelt und nickt leicht:
    "Ja... scheint so, als... hätte ich meinen Weg hierher gefunden... Mit Hilfe natürlich..."

    "Du warst lange weg... Was haben Sie.. nur mit dir gemacht?!"
    Der Mann löst die Umarmung und sieht Jhira in die Augen, lächelt.

    "Komm, ich denke, es freut sich noch jemand, dich zu sehen..."
    Er nimmt die Verpflegungskiste auf und nickt ihr freudig zu, dann geht er neben ihr her und folgt den Gängen, die zu den Wohnbereichen führen, stellt die Kiste vor einer breiten Tür ab - Jhira ist ihm gefolgt und blickt sich um.

    "Es hat sich einiges verändert hier..."
    Er öffnet die Tür per Code.
    Jhira nickt und meint leise:
    "Ja, das hat man mir bereits erzählt..."

    Nachdenklich und neugierig über das, was nun folgen würde, blickt sie in das sich öffnende, geräumig wirkende Quartier, das - wie sie erkennt - über 2 Ebenen reicht, wie eine Mansardenwohnung angelegt ist.

    Eine rufende Stimme hallt durch das Quartier zu ihr herüber:
    "Vater?! Du bist wieder da? Wo warst du denn?! Vater, schau mal, was ich...."

    Ein kleines Mädchen mit dunklen Zöpfen kommt um die Ecke gelaufen und bleibt wie angewurzelt einige Meter mitten im Quartier vor Jhira stehen - ihre großen, dunklen Augen wirken erschrocken und ihr Blick mustert Jhira, ihr Gesicht ist zierlich, wie auch ihre Statur - ebenso wie Jhiras Gestalt zu ihrer Jugend. Es ist, als ob Jhira in den Spiegel schauen würde und sich als Kind wiedererblicken würde. Ebenso überrascht über dieses Ereignis, zieht Jhira die Augenbrauen hoch und mustert das Mädchen -
    auch dieses Gesicht kam ihr bekannt vor, doch dann kneift sie verstehend die Augen kurz zusammen und lächelt leicht:
    Ihre Vision in der Bearcat vor einigen Tagen - jetzt war ihr klar, woher sie die zwei Gesichter kannte und wovon sie damals noch nicht wusste, was die Vision zu bedeuten hatte.

    "...Mama...?! Aber... aber... du bist wieder.. du bist wieder da..??!!"
    Das Mädchen mustert Jhira noch einige Sekunden des Schocks von oben bis unten, dann überfährt ihr Gesicht ein Schwall von Tränen und ein breites, glückliches Lächeln zeichnet sich auf ihrem Mund ab:
    "DU BIST WIEDER DAAAA!! MAMAAAA!! Oh, Vater!! Das ist die schönste Überraschung, die du mir jemals machen konntest!!! MAMA IST WIEDER DAAA!!"

    Die Kleine rennt die letzten Schritte auf Jhira zu und springt ihr auf den Arm, und verdutzt und dennoch lachend, fängt Jhira sie auf und torkelt zur Wand rückwärts, fängt sich ab, um nicht mit dem Kind auf dem Arm umzufallen.

    Der Mann schmunzelt glücklichen Blickes und tritt ein, lächelt Jhira zu, dann trägt er die Kiste herein und stellt sie im Kochbereich ab, blickt hinein:
    "Du musst hungrig sein - hier ist ja kaum noch etwas übrig... Ich werde uns einen Tisch in der Bar reservieren, was meinst du? Heute gehen wir alle drei mal fein essen... Zur Feier des Tages... Was sagt ihr dazu?!"

    Er lächelt Jhira zu und nickt, und auch das kleine Mädchen nickt Jhira zu und ist noch überwältigt von dieser Überraschung, die wohl für alle eine war.

    "Ich.. ich würde mich vorher gern etwas frisch machen, wenn es euch nichts ausmacht..."
    Jhira blickt die beiden - sie noch immer entrückt musternden - Gesichter fragend lächelnd an. Das Mädchen nickt und der Mann ebenso, beide sind nun sprachlos.

    "Dann.. gehe ich mal..."
    Jhiras Blick sucht die Badeinheit des Quartiers und der Mann erkennt den Blick und lächelt:
    "Dort hinten... Wir haben ein neues Quartier bekommen, durch die Habitate, die an die Sektion angebaut wurden... Es ist dort, wo das ehemalige Badabteil war."
    Er lächelt.

    Jhira dankt ihm und geht, ihre Sachen aufnehmend und mitnehmend, durch das geräumige Quartier, sich umblickend und auf die Badeinheit zu. Auf ihrem Weg dorthin erblickt sie viele Bilder der Familie - mit Sandra darauf und erkennt, dass sie ihr wirklich ähnelt. Ein erleichtertes Lächeln überschattet ihr Gesicht und sie nickt, dann verschwindet sie im Bad.

    ---

    Eine halbe Ewigkeit - so kam es Jhira vor - stand sie unter der Dusche und ließ sich vom warmen Dampf berieseln. Wie lange es herwar, seit sie das letzte Mal eine Dampfdusche genommen hatte, war ihr garnichtmehr bewusst. Und so genoss sie sie, solange sie dauerte.
    Irgendwann trat sie - frisch bekleidet in Zivilkleidung, die nicht das GWU-Zeichen aufgebracht hatte - zurück ins Zimmer und überschaut es.
    Das kleine Mädchen kommt aus dem Schlafbereich und hüpft um Jhira herum:
    "Können wir essen gehen? Vater hat uns den am schönsten gelegenen Tisch reserviert, den es gab. Wir haben einen wunderschönen Ausblick auf den Planeten! Komm Mama.... Du hast sicherlich großen Hunger, oder?"

    Sie zieht Jhira nach nebenan in den Schlafbereich ihres Vaters und meint glücklich und stolz:
    "Vater... So sieh doch... Sieht sie nicht wunderschön aus?! Sie hat sich neue Kleider gekauft..."

    Der Mann wendet sich vom Fenster um und sieht Jhira an, mustert sie bewundernd und lächelt, nickt:
    "Ja.. das sieht sie... Können wir gehen? Bist du soweit?"

    Nickend blickt Jhira die beiden an und lässt sich von den beiden die Bar zeigen.
    Auf ihrem Weg dorthin begegnen ihnen viele Crewmitglieder der Station und grüßen sie mit einem verwunderten, aber dann freudigen Gesicht.

    ---

    Einige Zeit war nun vergangen.

    Nach dem Essen sind die Drei wieder ins Quartier gegangen und haben die Kleine zusammen ins Bett gebracht, da es beim Essen spät wurde und der Mann Jhira viel zu erzählen hatte.
    Als die Kleine schlief, setzten die beiden ihre Unterhaltung im Wohnbereich fort.
    Der Mann, der bemerkte, dass Jhira durch das, was sie schreckliches erlebt haben musste, offensichtlich unter einem starken Erinnerungsverlust litt, erzählt Jhira nun davon, dass er als leitender Forscher an der damaligen Expedition in die Kil-Gebiete teilnahm, die seine Frau damals begleitete und die damals von den Kil - bei einem Angriff auf den Forschungsträger - bei der Verteidigung des Trägers mit manövrierunfähig geschossenem Schiff von den Kil aufgesammelt und entführt wurde, ohne dass er noch etwas hätte dagegen tun können. Seither galt sie als verschollen und wurde nie gefunden - so sehr er auch etwas dafür unternahm und alles menschenmögliche in Bewegung setzte, um sie wiederzufinden - doch leider erfolglos.
    Er war sichtlich froh darüber, dass sie ihn gefunden hatte.

    Er beobachtet sie während der Unterhaltung - kaum dringen Worte aus Jhiras Mund, sie scheint nur verblüfft über das, was sie da hört, zu sein - er findet sie verändert. Doch er erklärt es sich ebenso mit dem Trauma, was seine Frau durchgemacht haben muss, seit sie als verschollen galt, und vertraut der Situation.

    Es war spät und der Mann bemerkt, wie müde Jhira ist, und er lächelt:
    "Sandra, liebes... Du solltest schlafen gehen. Ich habe noch etwas dringendes zu erledigen - man hat mir vorhin eine Nachricht zukommen lassen, das das Projekt im Habitat 05 im westlichen Sektor der
    Station zu scheitern droht. Ich muss mit den anderen wohl noch etwas arbeiten und über das Ergebnis wachen, bevor ich schlafen kommen kann. Ich hoffe, du verzeihst mir das? Nichts würde ich lieber tun, als heute mit dir gemeinsam einzuschlafen, aber meine Arbeit verbietet es mir... wie schon so oft... Es tut mir leid, Sandra... Ich werde sehen, dass ich schnell wieder hier sein kann... Es wird nicht die ganze Nacht dauern, das verspreche ich dir.."

    Er lächelt Jhira sanft zu und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn, sieht ihr in die Augen.
    Dann erhebt er sich und verlässt das Quartier.

    Jhira sieht sich um und mustert die Räumlichkeiten, dann gähnt sie herzhaft und nimmt ihre Sachen auf, die sie in einem Sideboard verstaut hatte. Sie nimmt sie mit in den Schlafbereich und schließt die Tür hinter sich leise, überblickt den Quartierbereich:

    Der Schlafbereich ist sehr geräumig - es steht ein großes Bett darin, worauf 2 Erwachsene ausreichend Platz zum Schlafen finden können. Zu beiden Seiten stehen kleine Sideboards, die jeweils mit kleinen Diodenlämpchen versehen sind - eine Art Nachtlicht mit Bewegungsmelder. Ein großer Strauss terranischer Rosen ziert eine Ecke, woneben ein hohes und breites Board zum Verstauen der Kleidung in die Wand eingebracht ist und in das Spiegelmuster eingearbeitet sind. An den Wänden hängen Dekorationsmotive und auch ein Familienbild von Sandra und ihrem Mann sowie der kleinen Therysah Jr. - so nannte der Mann vorhin seine kleine Tochter während dem Essen. Eine kleine, aber geräumige, halbrunde Sitzecke mit einem kleinen Beistelltisch ergänzt die Einrichtung.

    Jhira denkt nach und blickt zum Fenster, geht hinüber zum Bett. Sie nimmt eines der Kissen vom Bett und eine Decke, legt beides auf die Sitzecke und blickt zurück zum Bett, dann schüttelt sie den Kopf und seufzt leise.

    Der Mann von Sandra wird sich zwar fragen, warum sie auf der Sitzecke schläft, wenn er zurückkommt und Jhira so schlafen sieht - so denkt Jhira bei sich - doch er wird es verstehen. Immerhin hat er seine Frau lange nicht gesehen, aber so auch umgekehrt und Jhira empfindet, dass ein wenig Abstand am Anfang verständlich wäre, wenn es Sandra wäre, die zurückgekehrt wäre an ihrerstatt. Und ausserdem - so ahnte Jhira - würde er wegen seiner Arbeit vor dem nächsten Morgen sowieso nicht wiederkommen.

    Ihr Bündel unter ihr Kissen lagernd, legt sie ihr Kissen darauf und deckt sich zu. Sie blickt an die Decke und denkt nach, lässt all das, was geschehen ist, noch einmal revuepassieren und ist erleichtert, bisher nicht entdeckt worden zu sein und über soviele glückliche Umstände gestolpert zu sein. Die Augen schließend, schläft sie auch bald ein.



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 08.01.2008, 15:30


    Jhira hört ein leises Schnaufen neben sich und schlägt die Augen vorsichtig auf:
    Neben ihr liegt das kleine Mädchen und schläft wie ein eingerollter Igel unter ihre Decke gewunden, von ihr abgewandt. Sie erhebt sich leise, deckt die Kleine richtig zu und nimmt ihr Bündel vorsichtig unter ihrem Kissen hervor. Ein leises Murren seitens des Kindes ist zu hören, und sie atmet auf, als sie merkt, dass die Kleine nicht erwacht ist.
    Ihr nächster Blick fällt auf das große Bett - darin liegt, ebenso eingerollt, der Mann und schläft tief und fest. Sie betrachtet ihn einige kurze Momente und ein Lächeln huscht über ihre Mundwinkel.
    Auf leisen Sohlen schleicht sich die Pilotin dann aus dem Schlafraum, schließt die Tür leise hinter sich und geht mit ihrem Bündel nach nebenan in den Wohnbereich, legt es auf ein Sideboard, das am Fenster steht, sieht hinaus. Leise meint Jhira zu sich:
    "Jetzt eine entspannende Morgendusche... Es kommt mir so vor, als sei ich die ganze Nacht wach gewesen und hätte kein Auge zugemacht..."

    Sich umblickend, zuckt sie die Schultern und verstaut das Bündel in dem Sideboard, geht hinüber zum Duschbereich und verschwindet darin.
    Nach langen Momenten kommt sie wieder heraus - in frische Kleider gehüllt - und blickt sich um, lauscht.
    Es ist ruhig, kein Laut ist im Quartier zu hören.

    Sie beschließt, einen kleinen Rundgang durch die Station zu machen, und sich nach einem Kaffee, den sie sich gönnen wollte, das nächstgelegene Habitat einmal näher anzusehen, von dem der Mann gestern sprach.
    Gesagt - getan.
    Kurze Zeit später steht Jhira vor der Schleuse zum Habitat, aus dem einige Crewmans herauskommen und ihr die Tür offenhalten, sie freundlich grüßen und die Jhira mit einem knappen Lächeln zurückgrüßt und ihnen nachsieht, bevor sie das Habitat betritt.

    Es erinnert an das hydropologische Deck auf der Vesuvius, denkt sich Jhira und sieht sich um. Die Pflanzen hier in diesem Habitat stehen in voller Blüte und reihen sich wie Bäume aneinander, die man in Reihe und Glied gepflanzt hatte. Sich einen ruhigen Platz suchend, legt sie sich hinter einer geschützten Stelle etwas auf den mosig scheinenden Boden und lehnt sich an den Stamm der hohen Pflanze, die neben ihr steht. Sie versinkt in Gedanken und denkt an ihre Vergangenheit, aber auch an ihre Zukunft...

    Es vergehen einige Stunden, die sie dort verbringt, und als sie auf den Timer blickt, weitet sie etwas die Augen. Die Atmosphäre in diesem Habitat wirkte wohl so entspannend auf die Pilotin, dass sie dabei die Zeit vergaß. Sie erhebt sich, ordnet ihre Kleider und blickt sich nochmal um. Dann nimmt sie eine Blume und zwickt sie von einem der Zweige der Pflanzen ab, blickt sich nochmal um und verstaut sie unter ihrer Kleidung, bevor sie das Habitat verlässt.

    Sie geht zurück ins Quartier und öffnet leise die Tür.
    Drinnen ist es noch immer - oder wieder - ruhig. Kein Laut ist zu hören.
    Die Tür zum Schlafbereich steht offen. Auf dem Tisch im Wohnbereich, wohin ihr nächster Blick fällt, liegt ein blinkendes Pad - es zeigt an, dass darauf eine Nachricht hinterlassen wurde.
    Jhira geht hinüber und nimmt das Pad in die Hand, betrachtet es, bevor sie die Nachricht öffnet, sie liest:
    "Sandra, Liebes! Ich hoffe, du hast gut geschlafen, obwohl ich mich wunderte, dass du die Nacht auf der Sitzecke verbracht hast. Jedoch verstehe ich dich..."

    Jhira atmet erleichtert auf, als sie die Worte liest und murmelt leise:
    "Ich danke dir, Sivar..."
    Dann liest sie weiter:
    "...Die Zeit, die du nicht da warst, war lang und sicherlich musst du dich erst wieder an den Gedanken an soviel Nähe, die ich dir zuteil werden lassen möchte, gewöhnen und auch daran, falls du unseren Streit nicht vergessen haben solltest, bevor damals der Angriff auf das Forschungsschiff stattfand und du im Streit mit dem Jäger davongeflogen bist, um uns zu schützen, dass ich es nicht so gemeint habe. Ich liebe dich über alles - das hat sich auch nach all den Jahren deiner Abwesenheit hier nicht geändert - und habe dich sehr vermisst. Doch ich gewähre dir die Zeit, die du brauchst, um über all das, was du mitgemacht hast, hinwegzukommen und all das zu verarbeiten, was dir widerfahren ist. Ich werde dir helfen, wenn du mir eine Chance gibst und weiss, dass auch Therry alles daran setzen wird, dir dabei zu helfen, zu uns zurückzufinden. Ich hoffe auch, du verzeihst mir meine Abwesenheit, denn schonwieder verlangt die Arbeit nach mir. In den Habitaten wurden Unregelmäßigkeiten in den Klimamodulen gemeldet - wohl nur eine Fehlfunktion, doch der leitende Forscher muss leider all das, was das Forscherteam tut, überwachen, damit wir nicht noch einmal um Jahre zurückgeworfen werden und die Zucht aufs Spiel setzen. Du kennst dich ja in unserer Arbeit am besten aus und weisst, was es zu verlieren gilt. Daher bitte ich dich um Verständnis und sei nicht traurig. Therry ist mit mir im Forschungscenter und ich werde dir einen freien Tag gewähren, um deine neue Umgebung richtig wahrnehmen zu können. Du warst lange nicht hier und hier gibt es viel neues zu sehen. Ich kann es dir bei Gelegenheit alles einmal zeigen, wenn du möchtest, und dir dabei helfen, dich wieder richtig daheim fühlen zu können, damit du bald deine Arbeit wieder aufnehmen kannst. Wir brauchen dich, Sandra, liebes. Nicht nur Therry und ich, sondern auch das Forscherteam.
    Ich werde dich heute abend in der Bar treffen. Bis dahin ruhe dich noch etwas von deiner wohl langen Reise aus, mein Liebes.
    Achja, dein Jäger - so habe ich erfahren - wird gerade durchgeschaut und er dürfte bis heute abend wieder einsatzbereit in seiner Bucht stehen. Aber ich denke nicht, dass du ihn so schnell wieder brauchen wirst. So schnell lasse ich dich nicht wieder weg.
    Ich liebe dich und umarme dich,
    Marthyn."

    Als Jhira die Nachricht gelesen hatte, schließt sie sie und legt das Pad zurück auf den Tisch, sieht sich um. Ein leises Magenknurren eröffnet ihr, dass es Zeit für ein kleines Mahl wird. Und so geht Jhira in den Nebenraum, um sich etwas zu Essen zu machen.
    Sie gönnt sich etwas Ruhe im Quartier, liest in einigen Dateien auf dem Pad die neuesten Nachrichten, die dorthin übermittelt wurden und verbringt etwas Zeit für sich.
    Die Zeit vergeht, und es wird spät abends.
    Sie erhebt sich und geht hinüber zum Fenster, blickt hinaus, sieht auf den Timer.
    Noch immer ist nichts von dem Forscher und dem kleinen Mädchen zu sehen.
    Hinüber zum Sideboard gehend, es öffnend und ihr Bündel herausnehmend, denkt sie wieder nach, kramert etwas darin herum und findet ein Bild.
    Darauf ist sie neben Madman zu sehen, aber auch ihr Herr, Big Fox, mit einem Sivistian in beiden Händen, und zwei Kilrathi, die in festlichen Gewändern mit den anderen neben einer Thunderbolt stehen. Madman hat auf dem Bild ein kilrathisches Gewand an und sieht - so hat es auf Jhira den ersten Eindruck - etwas fremdartig darin aus. Ein Lächeln überzieht ihre Mundwinkel, als sie das Bild betrachtet, und sie fällt in Gedanken an die frühere Zeit, an die Zeit, wo Madman sie vor ihrem kilrathischen Vater um ihre Hand bat, an die Zeit, die sie gemeinsam in Dunkelheit verbrachten, um das Akhrat zu vollziehen, an die Zeit, die danach folgte und wo sie Madman wieder mit zurück auf sein Schiff nahm, um eine langwierige Mission im kilrathischen Sektor zu erfüllen, die sie von ihrem Herrn aufgetragen bekam...



    "Was machst du da?"

    Jhira wendet sich aprupt um und sieht das kleine Mädchen erschrocken an, das plötzlich hinter ihr steht und weitet die Augen, packt ihr Bündel zusammen und das Bild, das sie in den Händen hielt, flugs in die kleine Öffnung des Bündels, das sie übrig ließ, hinein, bevor sie sich räuspert und
    leicht lächelt:
    "Ich... verzeih mir, ich habe nur meine Sachen geordnet. Einige Dinge, die ich von meinen Reisen mitbrachte, bevor ich zu euch kam."

    Ein neugieriger Blick begleitet die Frage von Jhira nun:
    "Doch, was machst du hier? Wo ist dein Vater?"

    "Er schläft, denke ich..."
    Das kleine Mädchen zuckt die Schulter, doch ihr Blick, den sie Jhira unverändert schenkt, bleibt neugierig - oder eher aufmerksam dem gegenüber, was sie beobachtete.

    Jhira fühlt eine eigenartige Stimmung in der Luft und sie versucht, die Ursache herauszufinden, und fragt die Kleine:
    "Und du bist noch nicht müde? Es ist bereits spät... Möchtest du mich in die Bar begleiten? Ich habe etwas Hunger, du auch?"

    Lächelnd und fürsorglich sieht Jhira die Kleine an und hält ihr ihre Hand einladend entgegen, doch der Blick auf die Hand von Jhira und dann in ihre Augen sprechen Bände - er war entfremdlich.

    Jhira denkt kurz nach - irgendwoher kam ihr diese Situation bekannt vor.
    War es ihre Vision, die sich nun erfüllte...?!
    Ein leichtes Lächeln überfährt ihre Mundwinkel und sie blickt die Kleine musternd an.

    "Vater... ist traurig gewesen, ..er hat oft geweint und gebetet, gehofft und nach Antworten gesucht... doch nun ist er wieder glücklich... Jetzt, da du hier bist..."
    Der Blick des kleinen Mädchens bleibt beobachtend, und schlägt auf diese Worte des Kindes nun nicht in Freude um, wie Jhira es erwartet hätte - das beunruhigt die Pilotin etwas.

    Lächelnd erwidert Jhira die Worte des Mädchens und nickt, neigt ihren Kopf vertraut:
    "Ich weiss... und auch ich bin froh, hiersein zu dürfen..."

    Noch immer hält sie dem Mädchen die Hand einladend hin, dass sie sie annehmen möge - es vergehen jetzt Momente, in denen sich die Blicke der Beiden treffen und ihre Gedanken Geschichten erzählen, die sich rein garnicht ähneln. Doch plötzlich... geht das kleine Mädchen auf Jhira zu, blickt ihr unverändert in die Augen, und ein leichtes Lächeln begleitet diesen Blick nun, dann nimmt sie die Hand, die ihr angeboten wird, und sie nickt.

    "Lass uns etwas essen gehen... Ich habe auch Hunger, und ich denke, Vater wird uns finden, wenn er aufwacht.."

    Die beiden verlassen das Quartier und gehen in die Bar, die am Ende des Ganges - zwei Decks tiefer - liegt. Als sie die Tür öffnen, verhallt kurz das Gelächter und die Gesichter sind für Momente auf die Beiden gerichtet, doch ein Lächeln des kleinen Mädchens an Jhiras Hand lässt die Aufmerksamkeit der anderen ihnen gegenüber verhallen und sie ihre Gespräche weiterführen. Im Hintergrund ist die Stimme einer Nachrichtensprecherin zu hören, die aus einem Monitor an der Wand die neuesten Geschehnisse in den Systemen berichtet.

    Jhira atmet innerlich wieder auf und sieht die Kleine an ihrer Hand an, dann geht sie mit ihr zu einem kleinen Tisch, der etwas abseits steht, und setzt sich. Das Mädchen setzt sich neben sie, so dass sie die Gesichter der Anderen sehen kann und das Treiben im Raum etwas beobachten kann.
    Lächelnd bemerkt das Jhira und neigt den Kopf:
    "Ganz eine kleine Forscherin, wie dein Vater.. Du wirst später einmal bestimmt eine erfolgreiche Forscherin sein, so Siv..."

    Jhira beisst sich auf die Zunge und berichtigt ihre Worte und beendet ihren Satz, als das Mädchen ihr gegenüber aufhorcht:
    "..so sicher, wie dein Vater ein erfolgreicher Forscher geworden ist.. Ich wünsche es dir von Herzen.."

    Die Augenbrauen hochziehend und hoffend, dass das Mädchen nichts bemerkt hatte, lächelt sie und bestellt sich einen Saft aus Kilrathischen Früchten.
    Der Barkeeper sieht die junge Frau - die Augen dann auf das Mädchen richtend - kurz skeptisch an, nickt dann und fragt die Kleine, was sie trinken möchte.

    "Ich möchte ein Glas Wasser, danke... Und eine kleinigkeit zu essen, für meine Mutter auch, bitte..."

    Ein lächelnder Blick trifft Jhira und die Kleine nickt ihr fragend zu, worauf Jhira mit einem Nicken die Worte des Mädchens bestätigt:
    "Ja, ich esse auch eine Kleinigkeit... Danke.."

    Der Barkeeper sieht das Mädchen nochmal kurz an, dann entfernt er sich und holt das Gewünschte.
    Als die Beiden kurz allein sind, während der Barkeeper die Bestellung einlöst, fragt das kleine Mädchen leise, die Gesichter der Piloten und Crewmitglieder unbemerkt musternd.

    "Seit wann.... trinkst du Saft? Vater erzählte mir immer, dass du... eine Allergie gegen Fruchtsäuren hast.... Ist sie verheilt?"

    Die Augenbrauen hebend, sieht die Kleine die Pilotin nun wieder mit diesem beobachtenden, neugierigen Blick an.
    Als der Barkeeper kommt, stellt er die beiden Getränke vor den Beiden ab und auch die kleinen Mahlzeiten und wünscht guten Appetit, entfernt sich wieder und kümmert sich um die anderen Leute im Raum.

    Jhira nimmt das Glas in die Hand, mustert es und nickt dann lächelnd:
    "Ja, so ist es wohl... Seit einigen Jahren kann ich wieder Saft trinken und Früchte essen..."

    Sie gibt ihren Worten noch etwas Ausdruck und stößt mit dem Mädchen an:
    "Auf was trinken wir?"

    Lächelnd meint das kleine Mädchen.
    "Darauf, dass du nie mehr fortgehen sollst und Vater... nie mehr unglücklich sein soll..."

    Die beiden Gläser klirren leise gegeneinander und die Beiden trinken einen Schluck.

    Nachdem die zwei das Mahl genossen haben, taucht im Türrahmen ein junger Mann auf und das kleine Mädchen sieht erfreut drein, doch die beobachtende Note ihres Blickes ist für Jhira unverkennbar, als die Kleine ihren Vater ansieht, während er zu den beiden rüberkommt und Jhira einen Kuss auf die Stirn gibt:
    "Hier seid ihr beiden - hätte ich mir denken können... Ich dachte schon, dass du wieder da bist, sei ein Traum gewesen..."

    Flüsternd haucht er in Jhiras Ohr, als er sich neben sie setzt und ihr in die Augen schaut:
    "..verlass mich nie wieder auf diese Weise, hörst du?! Ich habe dich einmal verloren und will dich nie wieder verlieren, zulange Zeit war ich traurig, zulange habe ich gehofft, dass du lebst, doch meine Gebete wurden erhört.. Du bist wieder da, mein Sonnenschein... Ich liebe dich.."

    Er gibt ihr einen Kuss, dann blickt er zu seiner Tochter und schmunzelt, legt seine Hand quer über den Tisch auf die des Kindes:
    "..und dich natürlich auch, mein Stern... Ich liebe euch beide.."

    Das Mädchen lächelt und erhebt sich, schiebt ihren Teller zu ihrem Vater rüber und setzt sich bei ihm auf den Schoß, sieht Jhira zuerst lächelnd an, mustert sie kurz, dann sieht sie ihrem Vater in die Augen:
    "Ich dich auch, Vater..."

    Nun sich wieder ihrem Mahl widmend, isst die Kleine weiter.

    Der Mann sieht Jhira an und blickt auf ihren Teller:
    "Nun iss, mein Schatz, dass du zu Kräften kommst.. Ich denke, dort, wo du warst, gab es bei weitem nicht so eine gute Küche wie hier.. Genieße sie ruhig und erhole dich von deinen Strapazen, damit du bald wieder die alte bist... Ich vermisse deine Aufgewecktheit, deine Lebensfreude, deine Ausdauer, mit der du uns mit deinen Witzeleien geneckt hast, und auch so manches mal aufgemuntert hast, wenn wir Sorgen hatten... Ich vermisse die kleine, freche Wildkatze in dir, mein Sonnenschein... Aber ich bin froh, dass du lebst, und das andre kommt bestimmt auch bald wieder.. Ich bin zuversichtlich.."

    Schmunzelnd, fast neckend, sieht der Mann Jhira an und beobachtet dann seine Frau bei ihrem Mahl.
    Jhira weiss keine Antwort auf seine Worte und widmet sich wieder ihrem Essen. Ihr schießen tausende Gedanken durch den Kopf und sie hofft in diesem Moment, er möge sie nicht erkennen..

    Nach einiger Zeit hatten alle ihr Mahl beendet und das Mädchen ruft:
    "Bin ICH aber satt! Und müde... Vater?"

    Sie sieht ihrem Vater in die Augen:
    "Darf Mama heute wieder mit in deinem Bett schlafen?"

    Prüfend sieht das Mädchen Jhira an, dann wieder zu ihrem Vater und wartet auf eine Antwort.

    Die Frage hat den Vater leicht verdutzt und er lächelt zu Jhira rüber und nickt:
    "Natürlich darf sie das... Das darf sie immer und wird sie immer dürfen, ..aber warum fragst du denn, Therry?"

    Das Mädchen mustert Jhira wieder - abermals kommt es ihr vor, als würde der Blick der Kleinen etwas eigentümliches beinhalten - und meint leise:
    "..ist Mama noch böse auf dich? Sie hat... letzte Nacht auf der Sitzecke geschlafen..."

    Lächelnd blickt der Mann seine Tochter an und drückt sie sanft:
    "Weisst du, Kleines, es gibt Momente im Leben, wo manche Dinge geschehen, die du nicht so leicht verstehen wirst. Warum Mama auf der Sitzecke geschlafen hat, erkläre ich dir ein andernmal, ja? Jetzt ist es erstmal Zeit fürs Bettchen, oder was sagst du, Sandra?"

    Jhira nickt und bestätigt seine Worte lächelnd:
    "Ja, das denke ich auch. Du bist bestimmt müde, Therry, oder?"

    "..ein wenig... Bringst du mich ins Bett?"
    Fragend blickt die Kleine Jhira tief in die Augen - und Jhira kommt es so vor, als wäre irgendetwas nicht in Ordnung. Irgendetwas stimmte mit dem Mädchen nicht - es schien fast so, als würde sie etwas.. verheimlichen.

    "Natürlich bringe ich dich ins Bett, das tue ich doch gern."
    Lächelnd versuchend, ihr Gefühl zu überspielen, sieht Jhira die Kleine liebevoll an und neigt ihren Kopf, dann blickt sie in die Augen des Mannes und lächelt ihm ebenso zu.
    "Dann kommt. Auch ich bin müde..."

    Gesagt - getan.
    Und kurze Zeit später waren die Drei wieder auf dem Quartier und Jhira geht mit der Kleinen in den Kinderschlafbereich und bringt sie ins Bett.

    "Mama? Warum... hast du die letzte Nacht... im Schlaf gesprochen?"
    Das Mädchen huscht unter seine Decke und kuschelt sich ins Kissen, blickt Jhira fragend und beobachtend an.

    Jhira lächelt und meint leise:
    "Nun, das kann ich dir nicht sagen. Vielleicht hatte ich einen Alptraum... Ich habe im Schlaf gesprochen? Was.. habe ich denn gesagt?"
    Wissend, jedoch fragend und vorsichtig lächelnd, sieht Jhira die kleine an.

    Das Mädchen blickt an die Decke, dann in Jhiras Augen, mustert sie, als ob sie sie scannen würde, ob sie lügt oder nicht.
    "Du... hast von Kilrathi gesprochen..., von einem Schiff, von einer Station, einem fernen Planeten... von einem Planeten namens... Dallas... Warst.. warst du im Traum dort? Liegt dieser Planet in den kilrathischen Sektoren, wo... du damals verschwunden bist und wo man dich hingebracht hat?"

    Jhira horcht auf und kneift innerlich die Augenbrauen zusammen, meint leise und stockend:
    "Nun ja... Seit ich wieder hierher unterwegs bin, träume ich... manchmal von Dingen, die... Ach, das verstehst du nicht, Therry.. Ich erkläre es dir später einmal, ja?"

    Hoffend, dass sich das Mädchen mit der Antwort zufrieden geben würde, und darum innerlich betend, blickt sie die Kleine lächelnd an. Doch weit gefehlt - das Mädchen fragt hartnäckig, und ihr Blick verfinstert sich langsam:
    "...wer ist Madman..?! Und... warum nennst du das Schiff im Traum.. dein Zuhause?! Es.. es hieß glaube ich Vesuvius oder so ähnlich!"

    Innerlich zusammenzuckend, sieht Jhira die kleine nun etwas entrückt an, doch sie versucht sich, prompt wieder zu fangen, damit ihre Tarnung nicht auffliegt. Ein Kind, das sie enttarnt, hätte ihr jetzt gerade noch gefehlt. Versuchend, eine Erklärung zu finden, sagt sie:
    "Nun, es gibt wie gesagt manchmal Dinge, von denen ich träume, die passieren erst... viel viel später... Es gibt auch Dinge, von denen ich träume, die passieren ganz anderen... Personen.. Nicht mir, verstehst du?"

    Versuchend, ein beruhigendes Lächeln aufzulegen, sieht Jhira die Kleine an, nun hoffend, sie würde sich damit zufriedengeben und das Thema fallen lassen. Doch abermals weit gefehlt, und die Kleine fragt abermals:
    "...du bist nicht meine Mama...."

    Mit einem leichten Kopfschütteln und einem tieftraurigen Blick sieht das Mädchen Jhira nun an und ergänzt ihre Worte leise:
    "Ich... ich habe es bemerkt... Darum schläfst du nicht bei Vater im Bett. Darum... versteckst du deine Sachen vor uns und achtest darauf, dass... niemand hineinsieht.... Ich..."

    Jhiras Blick wird nun ernst und sie fragt entrückt, aber leise flüsternd:
    "Du... du warst an meinen Sachen?"

    Das Mädchen duckt sich leicht unter die Decke und nickt, lugt darunter hervor und betrachtet Jhira eingehend, als sie meint:
    "...ja, verzeih mir bitte.... Aber ich wollte einfach Gewissheit haben und... Antworten... Ich weiss nun, dass du nicht... meine Mama bist.. Ich habe das Bild gesehen.... Ich habe den Brief gefunden, den dir... dein Mann schrieb... Ich habe... ich habe Vater aber nichts gesagt, sonst... sonst wäre er unglücklich und.. und würde dich vielleicht verhaften lassen, aber ich denke, du... du brauchst Hilfe..."

    Mit großen verständnisvollen Augen - nun - sieht das Mädchen Jhira an, die nun kreidebleich neben ihr auf der Bettkante sitzt und an die Wand starrt, dann in die Augen des Kindes blickt und die Augenbrauen hochzieht.
    Das Mädchen fragt leise:
    "Dieses Schiff... es ist dein Zuhause, und... und du willst es suchen... Habe ich Recht?"

    Ein langsames Nicken ist seitens Jhira zu erkennen, dann mustert sie die Kleine und schweigt, ist keines Wortes mehr fähig.
    Das Mädchen lächelt und legt die Hand auf Jhiras Hand auf der Bettdecke.
    "Sei ganz beruhigt, ich werde.. dir helfen, nach Hause zu finden. Wenn ich Mama schon nicht wiedersehen kann, so kann ich wenigstens machen, dass... sie stolz auf mich wäre. Sie fehlt mir... Ich denke, wenn Vater es erfahren würde, er wäre sehr erzürnt über dich und weiss Gott, was er mit dir anstellen würde. Von ihm würdest du sicherlich wegen dem Schmerz seines Verlustes über Mama keine Hilfe erfahren... Ich versuche, dir zu helfen... Ich werde ihm nichts sagen, das... das verspreche ich dir..."

    Leise meint Jhira, zurück in die Realität findend und ihre Gedanken ordnend:
    "Das würdest... du für mich tun? Wie willst du mir helfen?"

    Das Mädchen lächelt.
    "Ich habe Vaters Nachricht auf dem Pad gelesen und weiss, dass dein Schiff abflugbereit auf dem Flugdeck steht. Ich werde Vater sagen, dass du einige Besorgungen machen und ihm eine Überraschung bereiten willst. Wenn du dann weg bist, werde... ich ihm alles erzählen, aber erst, wenn du weit genug weg bist. Ich hoffe, er wird es mir verzeihen, aber ich denke, er wird mich verstehen... Ich habe nicht soviel Leid zu erfahren, als du, wenn du hierbleiben würdest und er es so erfahren würde... Ich hoffe, ich kann dir so helfen?"

    Jhira nickt - obgleich sie es auf eine andere Art hart findet, wie die Kleine ihrem Vater gegenübertreten will, doch findet sie auch, dass es wohl der einzige Ausweg wäre, der sie nicht in der Arrestzelle dieser Station enden lassen würde. Sie hofft, Sivar würde ihr helfen und dass er ihr vergeben würde. Leise meint sie:
    "Gut, ich danke dir dafür, du weisst garnicht, was das für mich bedeutet, dass du so lieb zu mir bist... Ich werde deinem Vater auf einem Pad eine Nachricht hinterlassen, die kannst du ihm dann zeigen, wenn.... wenn ich weit genug weg bin... Vielleicht mindert das seine Wut auf mich und er wird auch mich verstehen... Man weiss es ja nicht... Ich hoffe es sehr.. Denn ihn zu verletzen, das.. war auch niemals meine Absicht.., das musst du mir glauben.."

    Das Mädchen lächelt leicht und nickt:
    "Das.. weiss ich, ich sehe es in deinen Augen.. Du bist unsicher, seit du hier auf der Station bist und seit ich dich das erste Mal gesehen habe... Ich habe von Anfang an bemerkt, dass du ein Geheimnis mit dir bringst, doch ich wusste erst seit letzter Nacht, welches es ist... Lass uns jetzt schlafen und morgen mit der Verpflegungsbox in die Bar gehen, wenn Vater auf Arbeit ist. Ich helfe dir dann, zu deinem Schiff zu gelangen. Ich hoffe, er wird uns das verzeihen... Aber ich denke, früher oder später wird er verstehen..."

    Jhira nickt leicht und umarmt die Kleine dankbar, eine kleine Träne fließt über ihre Wange und sie wischt sie sofort weg, als sie die Kleine wieder ansieht und versucht, zu lächeln.
    Das Mädchen sieht Jhira an.
    "Nicht weinen, hörst du? Du wirst nach Hause finden, das weiss ich... Nur Mut... Und vielleicht sehe ich auch eines Tages meine Mama wieder..."

    Lächelnd deckt sich das Mädchen nochmal richtig zu und kuschelt sich in die Decke und ins Kissen, dann schließt sie die Augen, murmelt leise.
    "Gute Nacht... Und versucht, dieses Mal nicht im Schlaf zu reden, denn Vater ist heute Nacht zuhause und wird erst morgen früh zur Arbeit gehen..."

    Jhira nickt und lächelt:
    "Ich versuche es..."

    Schmunzelnd erhebt sie sich und streicht dem Mädchen nochmal durch die langen Haare, dann geht sie leise aus dem Quartier und schließt leise die Tür.
    Sie blickt in den Wohnbereich und sieht in die Augen des Mannes, der sie fragend ansieht:
    "Ihr... habt euch aber lange unterhalten. Naja, du warst ja auch lange nicht da... Schläft sie jetzt?"

    Jhira nickt:
    "Ja, das tut sie... Ich bin.. sehr müde... Macht es dir etwas aus, wenn ich... mich dann schlafen lege?"

    Der Mann tritt auf Jhira zu und umarmt sie sanft:
    "Natürlich nicht, leg dich nur hin, ich werde noch etwas wach bleiben und dann auch ins Bett gehen. Ich wünsche dir eine gute Nacht und hoffe, dass du dich bald wieder zuhause fühlst."

    Jhira nickt und lächelt leicht. Dann wendet sie sich um und geht in den Schlafbereich und legt sich schlafen.

    Am nächsten Morgen erwacht sie und sieht sich vorsichtig um - das Bett, worin der Mann geschlafen hatte, ist leer und die Decke liegt ordentlich auf ihrem Platz.
    Sie erhebt sich und zieht sich an, räumt ihre Decke ebenso auf und geht in den Wohnbereich.
    Dort steht eine Tasse Kaffee auf dem Tisch und nebenan ein kleines Frühstück.
    Das Mädchen kommt mit einer kleinen Kanne aus dem Kochbereich und lächelt.
    "Guten Morgen.. Ich.. habe dir ein kleines Frühstück gemacht, bevor.. du fliegst.."

    "Guten Morgen, ich danke dir sehr dafür.. Hat Vater noch etwas zu dir gesagt?"
    Jhira sieht das Mädchen lächelnd an und setzt sich. Das Mädchen setzt sich zu Jhira und sieht sie an, schüttelt den Kopf.
    "Nein, er hat uns nur einen schönen Tag gewünscht und gesagt, ich könne ihn dann im Habitat besuchen, wenn er mir über das Pad bescheid gibt, falls du.. noch etwas Ruhe benötigst."

    Jhira nickt leicht und lächelt. Dann isst sie etwas und trinkt einen Schluck von dem Heissen Kaffee, den das Mädchen ihr eingeschenkt hatte.
    Nach einiger Zeit ist sie mit ihrem Frühstück fertig und holt ihre Sachen aus dem Sideboard.

    Das Mädchen beobachtet sie:
    "Dann... lass uns zur Bar gehen und die Verpflegungsbox auffüllen für den Flug..."

    Jhira nimmt ihre Sachen auf und sieht das Mädchen dankbar an, nickt ihr zu, dann holen die Beiden die Box aus dem Kochbereich und verlassen das Quartier, gehen zur Bar, wo die Box im Handumdrehen wieder gefüllt ist, so dass es für eine Reise durch mindestens 3 Systeme reichen dürfte. Auch Genügend Wasser packt das Mädchen mit ein und tut es oben in den Behälter der Box dafür, verschließt sie.
    "So, das dürfte reichen für die nächste Zeit. Ich hoffe, du erreichst dein Ziel ohne Vorkommnisse..."

    "Danke..."
    Jhira sieht die Kleine lächelnd an und nickt.
    "Ich denke schon..."

    Die Kleine nimmt mit Jhira die Box auf und führt sie dann zum Flugdeck und zu der Andockbucht, wo die Bearcat liegt. Jhira klettert hinauf und verstaut ihre Sachen in der Bearcat, dann klettert sie wieder herunter und bleibt vor dem Mädchen stehen. Sie ist in ihre Uniform gekleidet, die sie anhatte, als sie herkam, und das Mädchen betrachtet sie.
    "Sie steht dir gut... Du ähnelst Mama wirklich sehr.. Nichtmal Vater hat den Unterschied herausgefunden... Ich hoffe, er wird Mama eines Tages wiederfinden... Ich hoffe es so sehr..."

    "Ich denke, das wird er... Ich.. muss jetzt los.. Hier.."
    Jhira holt ein kleines Bündel hervor - die letzten Sachen, die sie damals mit der Uniform mitbekommen hatte und die die letzten Sachen von Sandra waren, waren in dem Bündel und sie überreicht es dem Mädchen, was es mit großen Augen annimmt.

    "Danke... Es sind die Sachen von Mama... Warte, ich .. habe auch noch etwas für dich.. Hier.."
    Das Mädchen kramt in ihrer Kleidung und zieht einen kleinen Teddybären hervor, hält ihn Jhira hin und lächelt leicht.
    "Er soll dich begleiten und dir Glück bringen und dich... an mich erinnern, falls... du Mama irgendwo finden solltest.. Wenn nicht, gehört er dir, als Andenken an mich..."

    Jhira ist gerührt von der Geste des kleinen Mädchens und nimmt den Teddybären langsam in ihre Hände, betrachtet ihn leicht lächelnd und sieht dann das Mädchen an, umarmt sie lange, flüstert:
    "Ich werde... das, was du für mich getan hast, niemals vergessen... ebenso wenig wie dich... das verspreche ich dir, und sollte ich deine Mama finden, werde ich ihn ihr wiedergeben, mit einer Nachricht von mir... Versprochen.. Hab vielen Dank... und nimm das hier..."

    Sie holt aus ihrer Tasche ein Pad heraus und übergibt es der Kleinen:
    "Darauf ist eine Nachricht für deinen Vater... Gib sie ihm, wenn ich dir eine Nachricht sende, sobald ich mein Schiff gefunden habe, ja? Machst du das?"

    Lächelnd mustert sie die Kleine, die ihr zunickt und verabschiedend nickt.
    "Ja, das werde ich... Gute Reise..."

    Das Mädchen blickt Jhira nochmal in die Augen und eine Träne rinnt ihr übers Gesicht, als sie sich umdreht und zum Ausgang eilt, Jhira mit ihrer Maschine an der Andockbucht allein zurücklässt.
    Jhira sieht ihr nach, bis sie im Ausgang verschwunden ist. Dann klettert sie in ihr Schiff, sichert es von innen und setzt den Helm auf, startet die Systeme, die Andockvorrichtung reagiert und macht sich zum Abdocken bereit, und Jhira schaltet den Funk ein:
    °Flug Alpha 01 - Codeidentifikation Sandra Therysah Storm - erbittet Starterlaubnis."

    Die Fluko bestätigt und wünscht einen guten Flug, dann wird die Sektion zum Start freigegeben und die Andockvorrichtung gibt, als die Antriebe der Bearcat aufheulen, langsam den Schiffsrumpf frei. Dann zünden sich die Steuertriebwerke und die Bearcat wendet im Schwebflug und fliegt dem Ausgang zu, verschwindet draussen im All.

    Hinter der Sicherheitsscheibe sind kleine Hände zu sehen, die dagegenlehnen, und zwei Kinderaugen, die der Bearcat traurig nachsehen, dann verschwinden auch die Hände von dem Glas und es wird dunkel im Sicherheitsbereich....



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 10.03.2008, 14:28


    Es ist dunkel um das Mädchen herum, als es aus dem Cockpitfenster der Bearcat blickt:
    Die Sterne um sie herum leuchten wie tausende klitzekleiner Lichter um sie herum auf und verschwinden vor ihren Augen - wie auf mysteriöse Weise vom Nachtschwarz des Alls um sie herum verschluckt - wieder im Nichts.
    Alle Systeme laufen ruhig und Jhira blickt nicht zurück - die Station rückt hinter ihr in weite Ferne und bald ist sie auch auf ihrem Scanner verschwunden.
    Mit Reisegeschwindigkeit fliegt sie durch das System und blickt sich aufmerksam um - es ist ruhig.
    Sie gibt die neuen Coordinaten in ihr System ein und hört die Bordcom die Daten bestätigen:

    "Neue Coordinaten berechnet - Ziel: Sprungpunkt... Nexus - Autopilot online..."

    Als der Autopilot online geht, lehnt sich das Mädchen zurück und blickt auf ihre Reiseverpflegung.
    Auch wenn sie an diesem Tag noch nicht viel gegessen hatte - aus irgend einem Grunde hatte sie aber auch keinen wirklichen Hunger oder Appetit. Sie öffnet die Vorratskiste und blickt hinein, ihr Blick fällt auf ein kleines Bild, und sie lächelt leicht, holt es heraus und betrachtet es - darauf ist das kleine Mädchen zu sehen und ihr Vater, das Mädchen hält den Teddy in der Hand, der nun hinter ihrem Sitz in ihren Sachen verstaut liegt, nur eine kleine, fellig Tatze verrät, dass darin ein Plüschtier verstaut ist.

    Leise sagt Jhira, das Bild betrachtend:
    "Ich denke, wir werden uns... auf welche Weise auch immer.... wiedersehen... Ich hoffe, du wirst deine Mutter finden, ...Sandra Therysah Jr...."

    Leicht lächelnd, betrachtet sie das Bild noch einige Sekunden und verstaut es dann wieder in der Kiste, nimmt sich einen Apfel heraus und schließt die Box wieder, beisst von der Frucht ab und kaut in Gedanken ihren Bissen herunter, während ihre Obacht wieder auf die Scanner und die Systeme fällt.

    Nach einiger Weile hat sie ihren Apfel aufgegessen und schließt etwas die Augen.
    Sie hofft bei sich, wenn die Umstände günstig für sie fallen würden, und Gesetz dem Falle, dass sie keinen Käfern begegnet oder jemanden, der ihre falschen Codes identifiziert hatte, würde sie ihren Weg schnell durch die Systeme finden, doch wo nur - wo sollte sie die Vesuvius finden?! Schließlich flog sie - wenn man so wollte - nur von ihrer Intuition geleitet - und von Sivars Pranke gelenkt - immer tiefer in die TCN-Gebiete hinein, ohne den genauen Ort zu kennen, wo die Vesuvius sich ungefähr gerade befinden könnte, jedenfalls nicht bis vor einigen Stunden.
    Sie hatte - kurz bevor sie die Station verließ - in den Nachrichten einen Bericht gehört, dass ein Schiff der GWU vor einigen Tagen über das System Bernhard`s Star nach Morone springen wollte und dort auf - wie es aussah - feindliche CVE-Klasse der Piraten stieß, die die TCN ausspionieren wollten und sich falsche Schiffscodes ergaunern wollte. Man berichtete von diesen Zwischenfall, den das Schiff der GWU zusammen mit einigen TCN-lern löste und sich so weiter auf ihren Weg machte.

    Das Mädchen erkannte, dass es sich hierbei wohl nur um die Vesuvius handeln konnte, und sie war dankbar für diesen unverhofften Hinweis und hoffte nun, dass sie nun die weitere Route richtig wählte - sie versuchte zu erahnen, welchen Weg die Vesuvius nehmen würde und hoffte, sie in einen der Systeme, die sie noch durchfliegen würde, vielleicht zu finden.

    Die Chancen waren ihr klar - da war wohl ein kleines Wunder nötig - und sie betete zu Sivar, er möge ihren Instinkt - und auch ihr Schiff - den richtigen Weg weisen. Eine Mischung aus Angst und Zuversicht machte sich in ihr breit - ihr war klar, was passieren würde, wenn sie die Vesuvius nicht finden würde. Irgendwann hätte sie mal nicht solches Glück, wie sie es bis hierher gehabt hatte - Sivars Pranke erwies sich bisher immer als hilfreich.
    Jhira sendet ein Dankgebet gen Sterne, als die Bordcom sie aus ihren Gedanken herausholt:

    "Coordinaten erreicht - Autopilot offline..."

    Sie öffnet die Augen und überblickt das Board vor sich, checkt die Systeme - alles läuft einwandfrei und auch ihr Blick auf die Scanner zeigt ihr, dass es um sie herum noch ruhig ist. Sie läd die neuen Coordinaten ins System.

    Die Stimme der Bordcom meldet sich erneut:

    "Coordinaten berechnet - System... Nexus... - Sprungantrieb wird aktiviert - Sprung in.... 9.... 8.... 7.... 6.... 5.... 4.... 3.... 2.... 1...."

    Um sie herum wird wieder alles grell, als der Sprungantrieb aktiviert wird und das Schiff beschleunigt, und sie lehnt sich zurück, schließt abermals die Augen. In ihren Ohren knackt es und ihr ist es, als ob das leise Dröhnen des Sprungantriebes in weite Ferne entrückt - für Momente kommt es ihr so vor, als ob sie schwebt und keine künstliche Schwerkraft herrschen würde und das flaue Gefühl im Magen gewinnt dieses Mal fast die Oberhand - doch sie kann den Brechreiz noch im letzten Moment unterdrücken, bevor sie hört, dass das Geräusch der Antriebe herunterfährt und es wieder ruhig um sie herum wird.

    Sie öffnet die Augen, überblickt die Bordcom, und das System meldet:

    "Neue Coordinaten erfasst - Ankunft System... Nexus...- Sprungantrieb deaktiviert... Autopilot bereit..."

    Das Rauschen in ihren Ohren lässt langsam nach, und sie checkt die Systeme, lässt den Scanner das Gebiet um sie herum scannen. In weiter Ferne erkennt sie einige Ionenspuren, die ihre Spuren auf dem Scanner hinterlassen und sie blickt sich um - es ist ruhig.
    Es sieht so aus, als würden hier vor kurzem einige Frachter in Eskorte ihren Weg gekreuzt haben und nun auf dem Weg ins System sein.
    Jhiras Weg führt hier weiträumig um die hiesigen Planeten im System herum - sie hatte ihre Proviantbox bis zum Rand gefüllt und könnte nun einige Tage ohne Stopp weiterfliegen. So würde sie diversen Fragen und Diskussionen mit den hiesigen Anwohnern der Systeme der TCN umgehen und - so hoffte sie - ohne weitere Vorkommnisse die Systeme durchqueren können.

    "Wenn nicht noch einige der TCN-ler hier Hilfe im Kampf benötigen und ich keine Schiffe treffe, die wissen wollen, woher ich komme, so werde ich in gut einem Tag in Junction sein... Das System ist nicht allzu groß.. und von dort aus komme ich gut weiter... Mal sehen, wohin mich Sivar sendet... Ich vertraue dir mein Leben an, Sivar..."

    Jhira lächelt bei ihren laut vor sich hingesprochenen Gedanken und blickt zum Fenster hinaus, gibt die neuen Coordinaten für den Autopiloten ein und aktiviert das System. Die Bordcom meldet:

    "Neue Coordinaten berechnet - Ziel: Sprungpunkt... Junction... - Autopilot online..."

    Der Autopilot geht online und das Mädchen stellt den Scanner auf Dauer-Passiv-Scan und Meldung, sobald ein Objekt im Raum geortet werden würde. Dann lehnt sie sich in ihrem Sitz zurück, blickt hinaus und beobachtet die Sterne, die an ihr vorüberziehen.
    In Gedanken wieder auf der Station, bei dem Mädchen, in den Habitaten und bei Therrys Vater, denkt sie über die vergangenen Ereignisse nach und lässt ihren Gedanken freien Lauf.
    Sie schweifen ab auf die Nachrichten, die sie hörte und die Bilder, die sich dazu in ihrem Kopf breit machten, als ob sie life bei diesem Flug der Vesuvius durch das Bernhard`s Star-System dabei gewesen wäre. So sehr hätte sie sich das gewünscht - und doch war sie wohl noch so weit von ihrem Ziel entfernt...

    -- Dennoch: Ein Lächeln huscht bei diesen Gedanken über ihr Gesicht und sie schließt die Augen, lässt ihre Gedanken weiter schweifen. --

    Vor ihr taucht das Bild von Madman auf, der sie leise ruft und sie blickt sich um, sieht ihn erfreut an und läuft ihm entgegen. Das Gesicht von Madman verändert sich in ihrem tiefen Traum, in den sie nun eintaucht, während sie einschlummert - und es wechselt mit dem Gesicht von ihrem Vater, mit dem sie über sein Schiff spaziert, und das Gesicht ihrer Mutter, das vor ihrem Inneren Auge auftaucht, sie freudig schnurrend in die Arme nimmt....
    Eine leise Melodie huscht durch ihren Traum und erfüllt die Umgebung, wo sie sich befindet, mit einem friedlichen Hauch......
    Eine leise Prise weht ihr durch die Haare, und am Horizont geht eine Doppelsonne langsam unter und färbt den Himmel tief-orange.....
    Sie ist zuhause....



    Re: Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise

    Rhejihathan - 28.05.2008, 17:37


    ...Fortsetzung folgt im August, denke ich mir, da noch nicht feststeht, wann es hier weitergeht und ob überhaupt...
    bis dahin allen lesern eine schöne zeit... :)
    eure Jhira



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Grenzwelten Union Forum

    Neuer GF gesucht Red Amazons - gepostet von bigfox am Montag 18.12.2006
    Erstes GWU Turnier - gepostet von bigfox am Samstag 03.03.2007
    nachentschuldiigung - gepostet von Rhejihathan am Freitag 19.05.2006
    Mission am Freitag, dem 25.08.06 - gepostet von Rhejihathan am Freitag 25.08.2006
    Vaga Baut etwas - gepostet von Vagabond am Mittwoch 16.05.2007
    alles geht seinen Gang...... - gepostet von bigfox am Donnerstag 23.02.2006
    Forum-Link auf der main - gepostet von bigfox am Montag 17.04.2006



    Ähnliche Beiträge wie "Die Welt der verlorenen Siedler - die letzte Reise"

    Sieben Jahre von Familie getrennt: - T.H. (Dienstag 02.12.2008)
    lasst uns die welt retten! - JanReiners (Samstag 17.09.2005)
    Welt 9 - Gamer No. 1 (Mittwoch 04.10.2006)
    Heisseste Frau der Welt? - tWeedy (Freitag 09.03.2007)
    Größter Diamant der Welt - Anonymous (Dienstag 28.08.2007)
    Dave Evans & Thunderstruck - ccity (Sonntag 11.10.2009)
    Das Leben in dieser Welt ist echt zum k... Ohne Mos nix los - matman (Donnerstag 03.05.2007)
    Nico Francis Weg in die Welt - tanjah (Mittwoch 12.07.2006)
    meine kleine reale welt :) - Hanna*theW* (Mittwoch 10.05.2006)
    Der schlechteste Großbild-TFT der Welt^^ - Effendi (Donnerstag 12.07.2007)