Islamischen Vereinigung Ahlul-Bayt Österreich

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    Re: Islamischen Vereinigung Ahlul-Bayt Österreich

    Anonymous - 24.07.2007, 13:13

    Islamischen Vereinigung Ahlul-Bayt Österreich
    Stellungnahme der ‚Islamischen Vereinigung Ahlul-Bayt Österreich – Zentralverband der Schiiten’ zur Forderung von FP-Strache nach allgemeinem Kopftuchverbot in Österreich

    Wie es scheint, rücken die Muslime und der Islam als Lieblingsfeinde des Herrn FP-Strache immer mehr die Stelle des einstigen Ungeheuers von Loch Ness, um das mediale Sommerloch zu füllen. Das scheint allerdings nicht so recht zu gelingen.

    Strache will sich immer mehr als Vorreiter im Kampf gegen die sog. ‚Islamisierung Europas’, insbesondere im deutschsprachigen Raum profilieren, und sei es auf Kosten des friedlichen Zusammenlebens der Angehörigen unterschiedlicher Religionen besonders in Österreich. So reiste er ungerufen nach Köln, um dort die künstliche Aufregung gegen den Bau einer Mo-schee anzuheizen. In Wien wetterte kürzlich die FPÖ mit medialem Widerhall auch gegen den angeblichen Bau einer Moschee im 16. Bezirk, für den es noch nicht einmal Pläne gibt, und aus dem bloßen Bauch heraus entgegen jeder Realität verdächtigt sie als dahinter stehenden Verein den gleichen wie in Bad Vöslau, wo die FP in wilder Manier gegen den Bau eines tür-kischen Kulturzentrums opponiert. Wie einst Don Quichotte reitet Herr Strache gegen alles, was ihm das ‚christliche Abendland’ zu gefährden droht, wobei man vergeblich danach sucht, was bei der FP denn noch so ‚christlich-abendländisch’ sein soll. Man könnte vielleicht er-warten, dass die FP mit gutem Beispiel für den Schutz von Ehe und Familie vorangeht, indem es in den eigenen Reihen vom Parteiobmann abwärts wenigstens diesbezüglich Ordnung schafft. Aber Strache scheint es willkommener, mit der Beschwörung eines Feindes von au-ßen von den internen Auseinandersetzungen des vielfach zerstrittenen Gesinnungshaufens abzulenken.

    Nun will Strache wieder einmal das Kopftuch für die muslimischen Mädchen und Frauen ver-bieten und er beruft sich dabei auf die angeblich positive Wirkung dieses Verbots in Frank-reich. In den Schulen, in den Behörden und auf den Universitäten soll das Kopftuch keinen Platz mehr haben und die betreffenden Frauen samt und sonders ausgesperrt werden. Neben der Diskriminierung in der Arbeitswelt sollen also auch in Österreich die Frauen mit Kopftuch aus allen öffentlichen Lebensbereichen ausgegrenzt werden, in denen sie bisher zumindest sich ausbilden und auch beruflich aktiv werden konnten. Abgesehen davon, dass ein solches Verbot im Widerspruch zu den Menschenrechten und zum Verfassungsprinzip der Religions-freiheit steht, fragt man sich, was Herrn Strache und seine Partei immer wieder dazu treibt, die Rechte der Muslime, insbesondere der Musliminnen zu beschneiden. Im Grunde genom-men steht dieses Verlangen sogar im Widerspruch zu den Idealen und Prinzipien, auf welche sich die FP in Feiertagsreden gerne beruft, etwa auf die Ideale der 48er Revolution. Genau sie aber ist u. a. für die Religionsfreiheit gegen die Traditionen des Absolutismus und Josephi-nismus eingetreten, welcher in die Autonomie der Religion eingegriffen und dem Willen des Kaisers unterworfen hat. So betrachtet befindet sich die FP keineswegs in der Tradition des Liberalismus und des von ihm geforderten Verfassungsstaates, sondern in jener der feudal-absolutistischen Obrigkeitsstaates, der zwar das Bündnis zwischen Thron und Altar realisier-te, aber unter der Dominanz des Staates, und für welchen die Bürger bloße Untertanen waren. Zu solchen rechtlosen Untertanen will also die FP die Muslime degradieren und damit zu Bür-gern zweiter Klasse stempeln. Damit rückt Strache in die Nähe der türkischen Militärs, wel-che ihrerseits sogar mit dem Putsch drohen, wenn den muslimischen Frauen gleiche Rechte zuerkannt werden sollen, ein wahrlich einmaliges Vorbild für Demokratie, welche die FP sonst bei allen möglichen Gelegenheiten beschwört. Die Türkei hat diesen militanten Laizis-mus bekanntlich vor Jahrzehnten aus Frankreich importiert und einer fast hundertprozentigen muslimischen Bevölkerung aufgezwungen.
    Konsequenter Weise müsste die FP auch die Bekleidung der Nonnen verbieten und sie aus dem öffentlichen Bereich verbannen. Dagegen werden sich allerdings die Kirche und beson-ders die weiblichen Orden wehren, welche auch viele sozial wichtige Tätigkeiten ausüben. Hier wäre umgekehrt eine gemeinsame Basis für Widerstand von Christen und Muslimen gegeben, den es beispielsweise in der Türkei zur Zeit gibt, wo die Christen dazu aufrufen, die muslimische Partei des Ministerpräsidenten Erdogan zu wählen, weil er die Minderheiten mehr schützen will als die militanten Laizisten und nationalistischen Kemalisten. Die Heuche-lei vieler europäischer Regierungen im Verhalten gegenüber der Türkei und dem jetzigen Mi-nisterpräsidenten zeigt sich gerade in dieser Angelegenheit besonders gravierend und wird viele Türken an der Aufrichtigkeit der europäischen Demokraten immer mehr zweifeln lassen. Dann wird sich wieder die große Verwunderung einstellen, warum immer mehr Muslime sich von dieser doppelgesichtigen westlichen Demokratie abwenden.

    Wir glauben allerdings nicht, dass Herrn Strache in seinem Kampf gegen die Muslime ir-gendwelche Ideale antreiben. Vielmehr geht es ihm um die Steigerung von Stimmungsmache und Angst, um daraus Kapital für die nächsten Wahlen schlagen zu können. Dabei hilft ihm natürlich das ständige undifferenzierte Gerede in den Medien und in der Öffentlichkeit von der Gefahr des islamischen Fundamentalismus und Terrorismus, verbunden mit den Berichten über deren Anschläge im Irak, Afghanistan, Pakistan, aber auch in London und anderen euro-päischen Staaten. Schamlos verschwiegen wird dabei allerdings die Mitwirkung westlicher Geheimdienste, insbesondere des CIA und des Mossad, um den Europäern Angst einzujagen und sie im Anschluss an den 11. September schließlich reif für einen neuen Krieg Amerikas gegen die islamische Welt, insbesondere gegen den Iran zu machen.

    Es ist allerdings kaum zu glauben, dass Herr Strache in seiner Profilierungsgier auch hier mit-mischen will, kann doch Österreich dabei nur verlieren, abgesehen von seiner immer wieder beschworenen Neutralität. Eine rechtzeitige Warnung sollte ihm dabei auch sein die Erklä-rung arabischer Botschafter an die Parlamentspräsidentin Österreichs über islamo- und xe-nophobe Tendenzen in Österreich mit rassistischem Hintergrund. Der radikale Antiislamis-mus Straches könnte hier flugs auch wirtschaftsschädigend werden, abgesehen von der Ruf-schädigung des Landes insgesamt, das ihm angeblich im Kampf gegen die Muslime und Isla-misierung so am Herzen liegt. Wir wollen deshalb auch ihm auch nicht völlig die Lernfähig-keit absprechen und die Erfüllung der Hoffnung nicht ausschließen, dass er und seine Partei zur Besinnung kommen. Vielleicht sollte er in der Sommerpause zur Abwechslung einmal bei Rückert, Rilke oder Goethe nachlesen, was sie über den Islam sagen, und seinen Horizont nachhaltig erweitern, abgesehen von der ernsthaften Rückkehr zu den Werten der Demokratie, des Rechtsstaates und der Menschenrechte. Die Erfahrungen Europas mit dem Faschismus sollten doch eine unmissverständliche und dauerhafte Lehre sein. So könnte es im nächsten Wahlkampf vielleicht zur Überraschung aller heißen: Islam und daham sowie Pummerin und Muezzin, auch wenn dieser nicht von einem Minarett, sondern bloß in der Moschee zum Ge-bet aufrufen muss.



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