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Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Black Dog - 29.11.2006, 13:42Vor fünf Jahren starb George Harrison
London (dpa) - Beim Wachwechsel vor dem Buckingham-Palast geschah etwas Außergewöhnliches: Statt Marschmusik spielte die Militärband ein Medley von Beatles-Melodien.
Das Londoner Massenblatt «The Mirror» erschien ganz in Schwarz und berichtete: «Von der Königin bis zum Milchmann, alle trauern um George.» Und der US-Präsident mit demselben Vornamen wie der Verstorbene, George W. Bush, ließ aus Washington mitteilen, auch er sei «traurig darüber, dass nun zwei der vier Beatles nicht mehr am Leben sind».
Nur einer hatte dem absehbaren Krebstod von George Harrison vor fünf Jahren, am
29. November 2001, ohne Traurigkeit entgegengesehen: er selbst. «Mein Vater hatte keinerlei Angst, zu sterben», berichtete Harrisons Sohn Dhani.
In der Biografie «Here Comes The Sun» - benannt nach einem der berühmtesten Beatles-Songs aus Harrisons Feder - beschrieb der Autor Joshua M. Greene, was geschah, nachdem der Musiker im März 2001 die Diagnose «Lungenkrebs mit Metastasen» erhalten hatte: «George brachte seine Familie mit einem privaten Jet nach Varanasi in Indien, wo er im Ganges badete - eine traditionelle Praxis für jemanden, der sich auf den Tod vorbereitet.»
Seine enorme psychische Stärke, sein seelisches Gleichgewicht hatte der am 25. Februar 1943 als jüngstes Kind eines Busfahrers in Liverpool geborene Superstar aus der Hingabe an den Krishna-Glauben bezogen, der auf dem Hinduismus beruht. Immer wieder fand er Trost und Inspiration bei Hare Krishna; insbesondere in der Lehre von der Wiedergeburt. «Er war überzeugt von der Unzerstörbarkeit seiner Seele und konnte dadurch die tragische Dimension des Todes hinter sich lassen», berichtete Greene.
Harrison war die treibende Kraft für die - wenn auch vorübergehende - Beschäftigung der Beatles mit dem Hinduismus. Er lockte sie nach Indien. Und er sorgte maßgeblich für die «indischen Töne» auf Beatles-Alben - darunter «Love You To» 1966 auf «Revolver» und «Within You, Without You» 1967 auf «Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band».
Der «stille Beatle» wurde Harrison auch genannt, weil er sich oft dem dominanten Songschreiber-Duo John Lennon und Paul McCartney beugte. Doch der Produzent der «Fab Four», George Martin, bekannte nach Harrisons Tod, für ihn sei stets er «der stärkste Beatle gewesen».
Nicht wenige Musikkritiker hielten Harrison für den besten Gitarristen der Band. Und von seinen Songschreiber-Qualitäten künden immerhin auch 22 Beatles-Titel, darunter Welthits wie der Rocksong «Taxman» auf dem 1966 erschienen Album «Revolver».
Für Frank Sinatra war Harrisons «Something» (1969 auf der LP «Abbey Road»), «das schönste Liebeslied der letzten fünfzig Jahre». Nach McCartneys «Yesterday» ist «Something» bis heute der Beatles-Song, der am häufigsten von anderen Künstlern interpretiert wurde. Harrisons wahre Stärke als Musiker zeigte sich einem größeren Publikum freilich erst nach der Beatles-Ära.
Mit dem hoch gelobten Album «All Things Must Pass», das den Hare-Krishna-Superhit «My Sweet Lord» enthielt und sich rasch drei Millionen Mal verkaufte, hatte er als erster nach dem Auseinanderbrechen der Beatles einen Riesenerfolg als Solostar. Allerdings gab es später einen moralischen Tiefschlag, als ein amerikanisches Gericht «My Sweet Lord» als Plagiat des Songs «He's So Fine» von den Chiffons einstufte.
Das war längst vergeben und vergessen, als Harrison Ende der 80er Jahre mit Bob Dylan, Tom Petty, Jeff Lynne und Roy Orbison unter dem Bandnamen Traveling Wilburys äußerst erfolgreich durch die Lande zog. Und erst recht war es vergeben, als «My Sweet Lord» wenige Wochen nach seinem Tod neu als Single aufgelegt wurde - und sofort auf Platz eins der britischen Hitparade kam.
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Black Dog - 29.11.2006, 13:46
PS:
Der "stille Beatle" ist völliger Quatsch, wenn man an die "George-Bonzo-Zep-Geschchten" denkt ;-)
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Taylorette - 29.11.2006, 14:18
:( Ich war echt geschockt und sehr traurig als ich vor 5 Jahren davon in den Nachrichten hörte.
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
maGGus - 29.11.2006, 14:23
Ich fands auch total schade :(
Habt ihr mal das Concert for George gesehen? Ich finds genial und auch total bewegend
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Black Dog - 29.11.2006, 15:59
Nein, ich habe es (glaube ich) nicht gesehen.
Ja, George war cool 8)
Die Travelling Willburys waren auch gut (soweit ich sie kenne)
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Freddiebear - 29.11.2006, 19:45
Mein Lieblingsbeatle...
George war wirklich nicht so still, wie es immer heißt. Er war verdammt gewitzt... Aber er war auch kein "Raudi". Er war ein wunderbarer Mensch.
Ich liebe ihn wirklich. Vor allem auch, weil er so für seine Religion lebte. Ich bewundere das sehr. Und er war glaube ich jemand, der sich wirklich Gedanken gemacht hat. Er konnte sehr tiefgründig sein. Das alles, und natürlich die Musik macht ihm zu einem besonderen Menschen.
Rest in peace, George...
"Alles kann warten, außer die Suche nach Gott und Nächstenliebe." (George Harrison)
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Black Dog - 29.11.2006, 20:14
Nein, ein "Raudi" wohl nicht...aber er liebte wohl derbe (Bonzo-)Scherze ;-)
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Freddiebear - 29.11.2006, 20:19
Was sind denn solche derben Bonzo-Scherze? :wink:
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Black Dog - 29.11.2006, 20:41
Z.B. Bonzos Geburtstags-Torte mit einem Karate-Hieb zu "zerteilen"...und anschliessend dafür von Bonzo im hohen Bogen in den Swimming-Pool "befördert" zu werden...voll angezogen, versteht sich :lol:
George hat sich in der Gegenwart der Zeppeline sehr wohl gefühlt. Meine Vermutung ist, dass er die "Kameraderie" mochte...das "Lockere"...den Spass. Weil es bei den Beatles wohl nicht mehr so war...sondern "Streit" vorherrschte.
Dasselbe war ja mit Keith Moon + John Entwistle und den Who...
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Freddiebear - 29.11.2006, 21:13
Cool! :lol:
Nun ja, die Beatles waren sich zu sehr auf der Pelle gesessen, das über sehr lange Zeit, langsam hat man dann genug von den anderen. Aber sie waren vier Freunde, die sehr eng waren. Das ist ja gerade das schöne.
Und nach den Beatles haben sie sich auch wieder versöhnt, außer mit John veilleicht. Aber George und Paul waren beispielsweise auf Ringos neuer Hochzeit. Und George hat einen Song für John geschrieben, als dieser gestorben ist.
Wie war das bei The Who?
Re: Vor fünf Jahren starb George Harrison
Black Dog - 30.11.2006, 08:50
Ich bin ja nicht so der Beatles-Experte...aber ich glaube, die Probleme waren zwischen Paul und John (+Yoko). Und das ging sogar weit über "Probleme" hinaus. Man könnte ja schon fast an Hass glauben. Und das hielt auch bis zum Tod von John an. Und vielleicht sogar bis heute!? Jedenfalls hat es meines Wissens keine Versöhnung gegeben.
Die anderen verstanden sich wohl immer. Aber die hatten ja "nichts" zu sagen :roll:
Keith+John wollten weg von The Who (vor allem wohl von Pete+Roger)...und gemeinsam mit Jimmy Led Zeppelin gründen. Und mit JPJ...aber ohne Robert (der war noch nicht "da") :lol:
Eigentlich war schon alles klar...dann waren die beiden wieder bei Pete...bekamen vermutlich den "Kopf gewaschen"...und der Traum vom "Lead Balloon" war geplatzt :cry:
Wäre zwar höööchst interessant gewesen...Zep mit Keith+John ohne Robert (aber wer dann?)...doch ist mir, wie es dann gekommen ist, doch lieber ;-)
Und ich glaube auch nicht, dass die "erste Besetzung" so erfolgreich geworden wäre :roll:
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