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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Katharina Weber - Nicky Forum: Gestüt Heaven Horse Forenbeschreibung: Das hier isr das Forums von Gestüt Heaven Horse aus dem Unterforum: Katharina Weber Antworten: 4 Forum gestartet am: Dienstag 06.06.2006 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Zurück zur Normalität Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 4 Monaten, 29 Tagen, 20 Stunden, 6 Minuten
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Re: Zurück zur Normalität
Katharina Weber - 26.11.2006, 17:35Zurück zur Normalität
Sechs Wochen waren nun vergangen seit ich die erlösende Nachricht erhalten hatte, dass Bay gesund würde. Ich hatte ihn dann vor drei Wochen endlich zurück nach Heaven Horse holen können und von da an ging es ihm von Tag zu Tag besser. Sein Bein war nun so gut verheilt, dass ich sogar wieder leichte Spaziergänge mit ihm machen konnte und er auch seinen Paddock wieder benutzen durfte.
Heute brachte ich ihn zum ersten Mal nach seiner Rückkehr auf die Koppel. Der Tierarzt hatte mir zwar davon abgeraten, aber wenn ich in dieser ganzen Zeit eines gelernt hatte, dann auf mein Herz zu hören. Ich spürte einfach, dass Bay das brauchte und ich wusste, dass er vorsichtig sein würde. Dennoch war auch die Unsicherheit da. Was, wenn doch etwas passierte? Was, wenn das Bein wieder brach? Mein Verstand kämpfte mit dem Herzen den ganzen Weg über, den ich Bay zur Waldkoppel führte. Als ich aber seine Aufregung spürte, das freudige Wiehern hörte, mit dem er seinen Freunden entgegenrief, da wusste ich, dass mein Herz Recht hatte. Am Koppeltor klinkte ich den Strick aus und Bay galoppierte sofort mit langen Sätzen los. Kurzzeitig rutschte mir das Herz in die Hose, weil ich befürchtete, dass das Bein dadurch überlastet wird, aber es passierte nichts. Ich musste weinen, als ich ihn laufen sah. Das hätte ich noch vor zwei Monaten nicht zu hoffen gewagt. Allem zum Trotz hatte er es geschafft. Er lebte und er lief. Ich konnte mich nicht sattsehen, daran wie er graste, wie er dahintrottete oder in einem schönen Trab über die Weide stolzierte. Kein Sieg konnte jemals so schön sein, wie dieses Glücksgefühl, das ich in diesem Augenblick hatte, als ich meinem schon todgeglaubten Hengst zusah. Nach einer Stunde fing ich ihn dann jedoch wieder ein und brachte ihn in seine Box zurück, da ich ihn nicht unbeaufsichtigt lassen wollte. Er folgte mir brav und wiederum hatte ich das Gefühl, dass es genau das war, was er wollte. Er schien mir erschöpft und so wunderte es mich auch nicht, dass er sich in seinem Paddock in den Sand legte und die Novembersonne, die ungewöhnlich warm schien, genoss.
Beruhigt widmete ich mich nun den Anderen. Ich arbeitere meine beiden Hengste Daredevil und Black Pearl ein wenig in der Dressur, ritt mit Flash ins Gelände und trainierte mit Deway Hochweitsprünge. Dann widmete ich mich noch einigen der Verkaufspferde, doch dann rief die Buchhaltung. Ich hatte es die letzten wochen erfolgreich ignoriert, ich war ja auch zur Genüge mit Arbeit eingedeckt, aber nun, wo die Normalität wieder Einzug hielt, musste auch das endlich erledigt werden.
Gerade hatte ich meine letzte Abrechnung fertig, da klingelte plötzlich mein Handy. Etwas verwundert ging ich ran und am anderen Ende meldete sich meine Mutter. Sie klang ziemlich verweint.
"Ist was passiert?" fragte ich sofort und lehnte mich gespannt in meinem Stuhl nachvorne.
"Tante Agnes ist tod", kam es schluchzend aus dem Hörer.
"Oh", sagte ich nur. Tante Agnes - Tante Agnes. Ich musste überlegen. Langsam kam die Erinnerung zurück an die Schwester meiner Mutter. Ich hatte sie nur ein oder zweimal gesehen. eine gepflegte Frau mit imposanter erscheinung. Schlank, dunkelhaarig, groß und, soweit ich noch wusste, recht intellegent.
"Ich-" schluchzte meine Mutter, "ich wollte dir nur mitteilen wann die Beerdigung ist. Ich möchte, dass du kommst." Das passte mir gar nicht. Ich konnte doch unmöglich hier vom Hof weg, jetzt wo so viel Arbeit war, doch brachte ich es angesichts meiner vollkommen aufgelösten Mutter nicht über mich abzusagen .
"Na gut ich werde kommen. Wann soll sie denn sein?"
"Nächste - nächste Woche Samstagauf dem Sant Gregori-Friedhof um 15.00Uhr."
"Gut ich werde da sein", sagte ich.
Damit sollte dieses Telefongespräch aber noch nicht zuende sein. Schluchzend erzählte mir meine Mutter, dass sich Tante Agnes erst kürzlich zwei Hunde angeschafft hatte und keiner aus der Familie bereit wäre diese zu nehmen. Ich solle mir doch mal überlegen, ob ich nicht nach Ankas Tod wieder einen oder zwei dieser Vierbeiner im Haus haben wollte. Zuerst war ich dagegen, denn ich hatte schon mit meinen Pferden und dem Hof alle Hände voll zu tun, doch meine Mutter klopfte mich schließlich weich mir die Tiere wenigstens mal anzusehen. Sie wären zufällig - ich lachte innerlich auf, als ich das hörte - bei ihr zuhause und ich solle doch heute abend gleich mal vorbeischauen.
Also verabschiedete ich mich von den Members und Mandy, es war erst gegen 18:00Uhr und fuhr die 40 Kilometer zu meinen Eltern. Dort angekommen gab es dann kein Entrinnen mehr und als ich gegen 10:00 nachhause aufbrach hatte ich einen Saarloos namens Asco und einen Mischling namens Lucas im Schlepptau. Nun war ich also wieder auf den Hund gekommen.
Re: Zurück zur Normalität
Nicky - 26.11.2006, 18:36
Man das freut mich das es Bay wieder sooo gut geht!! Eagle freut sich das er seinen Boxennachbarn wieder hat *g*
Mein Beileid wegen Tante Agnes!
Re: Zurück zur Normalität
Katharina Weber - 26.11.2006, 21:06
Ich nehms nicht so tragisch, immerhin kannte ich sie ja fast gar nicht.
Ich freu mich auch, dass er morgens wieder den Kopf aus seiner Box streckt. :)
Re: Zurück zur Normalität
Nicky - 26.11.2006, 21:50
Das kenn ich seit neuestem auch. *g* Eagle schaut mir nicht entgegen. Er springt mich regelrecht an. :D Er freut sich so das ich ihn wieder reite.
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