Amphibien stark bedroht

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    Re: Amphibien stark bedroht

    Dieter - 24.10.2006, 06:50

    Amphibien stark bedroht
    Pressemeldung Zoo Zürich:

    Ein Drittel der rund 6000 bekannten Amphibienarten ist vom Aussterben bedroht. Innert kurzer Zeit sind bereits über 120 Arten ausgestorben. Wir befinden uns am Anfang der grössten Aussterbewelle einer Wirbeltierklasse seit dem Untergang der Dinosaurier. Die Erhaltung von Hunderten von Amphibienarten ist die grösste Herausforderung im Artenschutz, der die Menschheit je gegenüber gestanden ist. Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) deklariert ex-situ Erhaltungszuchten als essentielle, kurz- bis mittelfristige Massnahmen zur Rettung vieler bedrohter Arten. Nun ist es in erster Linie an den Zoos weltweit, aktiv zu werden und sich gemäss ihren Kernkompetenzen im Artenschutz zu engagieren. Dies ist nicht nur eine einmalige Chance, sondern vielmehr eine Verpflichtung für jeden Zoo, sich jetzt als Naturschutzorganisation zu beweisen. Die Amphibien-Arche, ein aus der CBSG (Conservation breeding specialist group), der WAZA (Weltverband der Zoos und Aquarien) und der IUCN/ASG (Amphibian specialist group) geformtes Steuerungsorgan, fordert jeden Zoo auf, sich für den Erhalt mindestens einer Amphibienart einzusetzen. Damit sollen mindestens 500 Arten vor dem Aussterben gerettet werden.

    2008 plant die Amphibien-Arche eine weltweite Öffentlichkeitskampagne: “2008: Das Jahr des Frosches.” Ziel der Amphibien-Arche ist es, Hunderte von Arten vor der Ausrottung zu bewahren, Platz und Know-how in den einzelnen Zoos zu schaffen, um die Tiere langfristig zu erhalten. Ebenso soll die Amphibien-Arche eine Partnerschaft aufbauen mit denjenigen Organisationen, die sich um die Forschung und den Schutz in der Wildnis bemühen. Das Programm zur Erhaltung der Amphibien soll zudem zum Modell werden, wie Tierarten langfristig erhalten werden können.

    Die Amphibienschutzaktivitäten des Zoo Zürich
    Zuchterfolge bei den Goldfröschchen
    Das Goldfröschchen (Mantella aurantiaca) zählt wegen seiner auffälligen Färbung zu den prominentesten Vertretern der madagassischen Amphibienfauna. Sein Verbreitungsgebiet ist sehr klein und umfasst wahrscheinlich weniger als 10 Quadratkilometer in der Nähe der Ortschaft Andasibe. Die Art ist in der höchsten Gefährdungskategorie der Roten Liste aufgeführt und gilt als ‚unmittelbar vom Aussterben bedroht’. Derzeit ist das sumpfige, von Schraubenpalmenbewuchs dominierte Verbreitungsgebiet noch ungeschützt. Die grösste Bedrohung geht vom fortschreitenden Verlust des Lebensraumes aus. Eine legale Entnahme aus der Natur zu Exportzwecken ist seit 2003 nicht mehr erlaubt.
    Die Frösche im Zoo Zürich sind Nachzuchten und stammen hauptsächlich aus dem Aquarium in Genua. Ein speziell für ihre Bedürfnisse geschaffenes, klimatisiertes Terrarium scheint den Tieren zu behagen. Die etwas kleineren Männchen quaken häufig und überzeugen damit die Weibchen von ihren Qualitäten. Die Gelege umfassen 10-60 Eier und werden ins feuchte Substrat abgelaicht. Bis zur Entwicklung der Kaulquappen dauert es rund zwei Wochen. In der Natur werden die Larven bei Regenfällen in die umliegenden Pfützen oder Tümpel gespült. Im Zoo werden sie zur weiteren Aufzucht in ein Aquarium umgesetzt. Die winzigen, fast durchsichtigen Kaulquappen sind äusserst empfindlich. Temperaturen um 20°C und weiches, leicht saures Wasser ist für eine Entwicklung wichtig. Die Umwandlung bis zum fertigen Frosch beansprucht nochmals gut zwei Monate. Die seit dem 9.10.06 umgesetzten Jungfrösche sind die ersten Nachzuchten in einem Schweizer Zoo. Als Futtertiere kommen winzige Springschwänze zum Einsatz. Ein solcher Zuchterfolg ist nur dank der sorgfältigen Pflege des Reviertierpflegers Roland Steiner und seines Teams möglich. Um den Bestand in menschlicher Obhut langfristig gesund zu erhalten und entsprechend zu managen, wird das Aquarium Genua das Zuchtbuch für diese Art übernehmen.

    Buntfröschchen zeigen erstaunliche Konvergenzen zu den südamerikanischen Pfeilgiftfröschen. Dies bezieht sich auf ihre farbenprächtige Erscheinung, auf die Entwicklung von ähnlichen Hautgiften und teilweise auf Formen der Brutpflege. Eine Buntfröschchenart (Mantella laevigata) ist dafür bekannt, dass sie ihre Eier in Farntrichtern oder kleinen Asthöhlen versteckt und die daraus geschlüpften Kaulquappen mit Nähreiern versorgt. Diese Buntfröschchen haben sich dieses Jahr im Masoala Regenwald zum ersten Mal fortgepflanzt.

    Phyllobates terribilis - der schreckliche Pfeilgiftfrosch
    Der schreckliche Pfeilgiftfrosch ist in Kolumbien endemisch. Sein Verbreitungsgebiet umfasst wenige Lokalitäten im Cauca Department. Geeignete Lebensräume schwinden schnell und die verbleibenden verlieren an Qualität. Die Art ist deshalb vom Aussterben bedroht. Der Zoo Zürich hält die Art seit 10 Jahren. In den letzten Jahren wurden jeweils gegen hundert Jungtiere nachgezogen. Diese werden in erster Linie europaweit an andere Zoos weitergegeben.

    Vor wenigen Wochen wurde in Kolumbien der Chytridpilz erstmals nachgewiesen. Dieser Pilz wurde mittels infizierter Krallenfrösche aus Südafrika in die ganze Welt verbreitet. Krallenfrösche dienten bis zur Einführung modernerer Methoden für Schwangerschaftstests für Frauen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Amphibienarten sind Krallenfrösche unempfindlich gegenüber dem Pilz, tragen ihn aber auf sich und wirken so als Vektoren bei der Verbreitung.
    Herkömmliche Methoden im Naturschutz wirken angesichts der Wirkungsweise des Chytridpilzes nicht. Auch in qualitativ hochwertigen, gut geschützten Lebensräumen sind durch Chytridpilz verursachte Massensterben gemeldet worden (Panama, Costa Rica, Tanzania, Spanien u.a.). Besonders gebirgsbewohnende Arten sind betroffen, da sie sich im vom Pilz bevorzugten Klimabereich (17°-23°C) befinden. Alle andenbewohnende Arten Südamerikas sind deshalb akut bedroht.
    Aus diesen Gründen haben der Zoo Zürich und der Zoo in Cali, Kolumbien ein gemeinsames Amphibienschutzprojekt gestartet. Ziel ist es, möglichst viele Amphibienarten vor dem Aussterben zu retten. Kolumbien ist hinter Brasilien das Land mit der höchsten Amphibienvielfalt. Ein Amphibienzuchtlaboratorium wird noch in diesem Jahr im Cali Zoo eröffnet werden. Gleichzeitig wird dieser Zoo ein internationales Ausbildungszentrum für die Haltung und das Management von Amphibien in menschlicher Obhut.

    Zuchtbuch Blauer Pfeilgiftfrosch
    Der Zoo Zürich züchtet seit Jahrzehnten verschiedene Amphibienarten erfolgreich. Dieses Wissen wird auch an andere Zoos auf der ganzen Welt weitergegeben. Das europäische Zuchtbuch für den Blauen Pfeilgiftfrosch wird in Zürich geführt. Das Ziel besteht darin, den Bestand europaweit langfristig zu sichern. Frösche werden zwischen den beteiligten Zoos ausgetauscht, um die genetische Vielfalt zu erhalten. Derzeit sind 286 Frösche in 38 Institutionen registriert. Der Blaue Pfeilgiftfrosch lebt in kleinen Regenwaldstücken im südamerikanischen Surinam. Die Zerstörung des noch verbliebenen Waldgebietes hätte verheerende Folgen für diesen einzigartigen Frosch.

    Unterstützung Tomatenfrosch Forschungsprojekt
    Der Zoo Zürich unterstützt ein von führenden Wissenschaftlern und von der Universität Antananarivo (Madagaskar) durchgeführtes Projekt zur Untersuchung der Gefährdung, Bestandesentwicklung und der Verbreitung des Tomatenfrosches in Madagaskar. In einem weiteren Projekt sollen durch genetische Untersuchungen die verwandtschaftlichen Beziehungen der beiden Tomatenfroscharten Dyscophus antongili und D. guineti geklärt werden. Schliesslich werden die möglichen negativen Auswirkungen des kommerziellen Tierhandels auf den Bestand der zurzeit noch ungeschützten Art Dyscophus guineti abgeklärt.

    Aktuelle amphibienspezifische Angebote im Zoo Zürich
    Jeden Sonntag um 12.30 Uhr wird ein kostenloser Rundgang durch die Amphibienausstellung ‚Das Schweigen der Frösche’ angeboten. Jeweils am Mittwoch-, Samstag- und Sonntagnachmittag gibt eine Ansprechpersonen in der Ausstellung Auskunft über Amphibien.

    Gruss Dieter



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