Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

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    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    jesse_james - 22.10.2006, 23:54

    Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit
    Wie wir ja alle wissen, ist die derzeitige Regierung auf die Idee gekommen das Renteneintrittsalter um 2 Jahre auf nun 67 Jahre anzuheben.


    Diese Vorgehensweise dient im Allgemeinen nur dazu, dem Trend des verfrühten Eintritts in die Rente entgegenzuwirken um Kosten einzusparen.


    Denn die Einkommenslücke bis zur Berentung wird aus finanziellen Mittel der Bundesagentur für Arbeit bestritten, also Hartz IV.


    Viele Menschen sind bereits jahrelang vor dem Eintritt in die Rente arbeitslos und durch die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre sind es diese Menschen nun noch 2 Jahre länger.

    Durch Zahlung von Arbeitslosengeld II spart der Staat somit viel Geld, als wenn dieser Rente zahlen täte.


    Derzeit klafft die Lücke zwischen alter und junger Bevölkerung sehr extrem, die geburtenreichen Jahre nach dem Krieg sind jetzt im Rentenalter angekommen.


    Aus Sicht der jetzigen Regierung mag das zwar eine tolle Idee sein, all die vielen alten Menschen weiterhin kurz zu halten mit längerer Lebensarbeitszeit oder längerer Alg.-II-Zahlung.
    Dennoch ändert das nichts an den Problemen des Rentensystems und der Arbeitsmarktlage, die durch die 2 Jahre Mehrarbeitszeit zusätzlich belastet wird.


    Denn zum einen werden keine Arbeitsplätze frei, zum anderen zahlt der Staat Unmengen an unnötigen Alg.-II-Kosten.



    Es ist zwar nur eine Idee, aber wenn wir statt das Renteneintrittsalter anzuheben es verkürzen täten (selbst wenn es nur so lange wäre bis die miteinander verbundenen Systeme sich wieder beruhigt haben), dann hätte nwir zwar zum einen höhere Belastungen beim Rentensystem, aber auf der anderen Seite würden sehr viele Arbeitsplätze frei werden.

    Man müsste natürlich bevor man dieses macht dafür sorgen notfalls per Verordnung/Gesetz das die Unternehmen und Konzerne diese freiwerdenden Stellen nicht einfach wegrationalisieren.

    Aber rein spekulativ einmal angenommen, da wir die geburtenreichen Jahre in Rente schicken täten, sagen wir einmal Renteneintrittsalter um 2-3 Jahre verkürzen, das würde rein rechnerisch freie Arbeitsplätze bringen.

    Zum einen hätten wir zwar höhere Ausgaben bei der Rente, aber zum anderen könnten wir all jene Arbeitslosen dir wir derzeit haben wieder in Arbeit bringen.

    Klingt zwar stark nach wahlloser Verteilung von Menschen, aber der Effekt das wir auch die jüngeren Menschen in Arbeit bringen, hat mehr Vorteile als nur den blossen Abbau von Arbeitslosen.



    Die jüngeren Menschen die endlich eine Arbeit finden täten, würden statt vom Staat versorgt werden zu müssen, selbst arbeiten und in die sozialen Systeme einzahlen.
    Darüber hinaus würden diese Menschen wieder Perspektiven sehen, für sich selbst und ihr Leben.
    Desweiteren würden diese Menschen nicht den Anschluss an die Aktualität ihres Tätigkeitsbereiches verlieren.
    Und diese Menschen würden auch den Anschluss an die Gesellschaft nicht verlieren, bzw. sie täten wieder Anschluss an die Gesellschaft haben.

    Und das sind nur einige der Auswirkungen die es auf die Arbeitslosen hätte.


    Zwar müssen wir das Rentensystem so oder so auch neu überdenken, aber mir erscheint das blosse Anheben des Renteneintrittsalters um Kosten einzusparen als nicht sonderlich gut durchdachtes System, da es nur die Probleme auch spätere Zeiten verlagert und es ist aus meiner Sicht eine "sich vor den Problemen des Landes drücken wollen" Methodik.



    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    pendragon - 24.10.2006, 17:18


    hmm mehr arbeitsplätze entstehen nicht. denn für jeden der früher in rente geht, rückt einer der arbeitslosen nach.
    das problem was auch noch existiert, es werden kosten gespart auf kosten der rentengänger. je früher ein mesnch in rente geht, desto weniger steht im zu. darin leigt der vorteil für die politik, indem man das alter heraufsetzt, werden auch die ausschüttungen geringer, die der frührentner bekommen wird.
    kaum einer arbeitet heute noch bis ins alter von 67. die meisten gehen mit 60-62 oder eher noch früher. es mag den einen oder die andere geben, die erst mit 65 in rente geht, aber wenn ich mir mein umfeld anschaue, die arbeitskollegen von bekannten usw. sehe ich nur eins, daß diese mit 63 oft schon unter der erde liegen.
    ein weiter punkt wo kosten somit gespart werden. unsere regierung treibt hier ein makaberes spiel, das auch schon krankenkassen benutzen.
    wie verzögern eine zahlung oder die erhöhung solange, bis die person aufhört zu existieren und somit gespart wird.

    egal was unsere regierung zur zeit macht, es ist ein umschichten und sparen auf kosten von den ohnehin nicht mehr gut betuchten menschen.

    fakt ist...keiner wagt wirklich einen umbruch oder hat neue ideen.
    es wird nur nach mitteln und wegen gesucht, geld zu sparen, nicht wirklich um ein system zu ändern, sonder um die problemlösung in die zukunft zu schieben, damit es hoffentlich jemand anders anpackt.



    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    jesse_james - 24.10.2006, 18:44


    Zitat: fakt ist...keiner wagt wirklich einen umbruch oder hat neue ideen.
    es wird nur nach mitteln und wegen gesucht, geld zu sparen, nicht wirklich um ein system zu ändern, sonder um die problemlösung in die zukunft zu schieben, damit es hoffentlich jemand anders anpackt.


    Das können wir ja ändern, nicht wahr :?:



    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    pendragon - 26.10.2006, 15:42


    das werden wir ändern! und zwar zusammen mit dem ganzen volke. ich bin mir sicher so manch einer hätte gute ideen, da aber idden zur zeit nur aus der politik kommen, habe ich meine zweifel, ob dort die besten köpfe und ideengeber zu finden sind.

    ich frage mich eh warum nicht die ganze bevölkerung bei solchen "reformen" miteinbezogen wird, bestimmt kommen nicht die besten ideen immer aus dem politischen umfeld und er dortigen "spitzenköpfe".

    oft kommen ideen von unbedeutenden leuten, die in ihrem zimmerchen oder ihrer garage etwas geniales erfinden oder erdenken. warum beschränkt man sich bei ideensuche nur auf das, was in der politischen führungsebene arbeitet? für mich einfach unlogisch.



    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    jesse_james - 26.10.2006, 21:30


    Warum machen die Parteien das wohl so ?


    Macht korrumpiert.


    Wer würde Macht freiwillig abgeben, wer würde freiwillig (also von unseren Politikern) zugeben das sie allein nicht fähig sind die Probleme zu lösen ?


    Die haben sich doch alle vor der Wahl hingestellt und gesagt wir werden, wir können, wir wollen, wir machen usw.


    Das WIR bezieht sich auf die Partei, die Politiker, nicht das Volk.


    Würde das Volk entscheiden, wären diese Politiker erstens ganz schnell weg vom Fenster, weil es dann nicht mehr dieses System der Wahl gäbe und zweitens würden die Politiker ihre Rechte, Vorzüge, Vorteile, Vergünstigungen, all die Annähmlichkeiten die sie haben verlieren, sie wären nur noch BÜRGER mit ein paar wenigen Privilegien.

    SO WIE EIN VOLKSVERTRETER SEIN SOLLTE !


    Das jetzige System sichert ihren Fortbestand !



    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    pendragon - 27.10.2006, 02:11


    tja früher war man noch politiker aus überzeugung und stand für das volk ein, heute geht es nur noch ums prestige und den eigenen geldbeutel.

    traurig das solche zeiten wiederkommen mussten. heutzutage haben wir die möglichkeit die attische demokratie noch zu erweitern, stattdessen verkleinern wir den entscheiderkreis.
    heutzutage existiert die möglichkeit jeden an entscheidungen zu beteiligen, aber die politiker verhalten sich wie die priester im alten ägypten.

    du hast schon recht, sie wollen ihre macht nicht teilen. fehler werden schön geredet bis es keinen mehr groß interessiert und gras über die sache gewachsen ist. unpopuläre entscheidungen immer dann durchgesetzt, wenn die aufmerksamkeit des volkes grade auf andere dinge gerichtet ist.

    siehe diätenerhöhung während der wm.



    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    Angel_of_sin - 31.10.2006, 22:08

    Wir-Rhetorik
    Ist euch mal aufgefallen, dass die Politiker immer das "Wir" benutzen ? Damit meinen die nicht sich, ihre Partei, die Politiker, sondern ja, das Volk, uns.

    Wir wissen doch, dass es uns schlecht geht.
    Wir wissen doch, dass moderate Lohnabschlüsse Jobs sichern.
    Etc.
    pp.


    Mit dem "Wir" holen die Politiker das Volk uns mit ins Boot. In Diskussionen mit Mitmenschen hab ich auch festgestellt, dass die Massenweise darauf hereinfallen ......

    Ich weiss nicht, warum wir in China den Schiffsbau finanzieren, wobei bei uns eine Werft nach der anderen dicht macht.
    Ich weiss nicht, warum der deutsche Steuerzahler mit seinen Steuergeldern Hollywood-Flops finanziert (dank an unser "gerechtes" Steuersystem).
    Ich weiss nicht, was es uns bringen wird, wenn die Türkei mal in die EU kommt (ich weiss nur, dass sich die EU-Politiker mit den letzten Erweiterungen eher mehr Probleme beigeschafft haben[Korruption und schnellers versickern von EU-Finanzhilfen,etc. pp]).

    Wir sollen Bescheid wissen, tun wir aber nicht. Aber die Politiker und in Talk-Shows (sonntag abends auf dem ersten und andere) lullen uns richtig ein, bis wir denen einfach nachplappern. Ja, wir wissen , dass es uns schlecht geht......

    Ich weiss auch nicht, warum wir bis 67 arbeiten solle, wo doch fast alle Firmen durch Frühverrentung sich gesund schrumpfen, auf Kosten der Allgemeinheit. Den Gewinn streichen aber die Firmen ein, das ist dann nicht mehr für die Allgemeinheit^^

    Für mich ist das Thema "Arbeiten bis 67" nichts weiter als die verdummung des mündigen Bürgers. Sollen die Politiker doch sagen, es gibt Renten-Null-Runden. Aber nein, das kostet Stimmen von den Stammwählern, weil viele alte nun einmal das wählen, was sie schon immer gewählt haben........

    Auch die Sache mit dem Demographischen Faktor, wusstet ihr, dass es !7! Szenarien gibt ? Aber gezogen wird immer Nr. 7. Wieso, weil das das schlechteste Szenario ist. Sowas kann man dem dummen Volk eher verkaufen und so Null-Runden und Kürzungen durchdrücken.....



    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    jesse_james - 01.11.2006, 04:01


    @Angel
    "Ich weiss auch nicht, warum wir bis 67 arbeiten solle, wo doch fast alle Firmen durch Frühverrentung sich gesund schrumpfen, auf Kosten der Allgemeinheit."

    Na warum wohl ? Wer Alg II erhält bekommt praktisch weniger als ein Rentner bekommt.

    Wenn man das nun bis 67 statt wie bisher bis 65 bekommt spart der Staat Geld.
    Und nicht alle werden in Pension geschickt, von den "Alten".

    Das dieses 67er-System nicht der Entlastung des Arbeitsmarktes dient sehen wir doch schon daran das diese 2 Jahre Mehrarbeit den Arbeitsmarkt zusätzlich blockieren.

    Zitat: Ich weiss nicht, was es uns bringen wird, wenn die Türkei mal in die EU kommt

    Das die Stimmung im Land gegen eine Türkeiaufnahme ist liegt auch an dieser Desinformation.

    So wie jetzt herrscht die Ablehnung gegen das Fremde, das Islamische, vor, als Begründung für einen Nichtbeitritt der Türkei.

    Wären die Bürger aufgeklärt sähe es mitunter schon ganz anders aus.



    Re: Renteneintrittsalter - Lebensarbeitszeit

    pendragon - 03.11.2006, 16:15


    ist doch bei der gesundheitsreform genauso. es wird alles schöngemalt...
    die aussage wir sehen das ganze positiv und es wird ein erfolg werden.
    bitte mag ja sein...aber woher rührt dieser optimismus? hat man schon erfahrungswerte? gibt es statistiken, die belegen das es besser wird?

    NEIN!

    hier wird was schön geredet ohne eine begründungliefern zu können.
    warum also das rentenalter auf 67 rauf? worin liegt die begründung?
    würde man dem bürger zeigen, das der staat dadurch geld spart und nicht wirklich das wohl des bürgers wichtig ist, gäbe es garantiert einen aufstand.
    aber so wird das ganze durchgesetzt ohne wirklich die zu befragen, die es angeht.



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