Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

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  • Forenbeschreibung: Der zweite Meister überzieht London mit Tod und Verderben
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    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Andrew Simmons - 08.10.2006, 19:49

    Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus
    Hier kommt man an, wenn man den Weg durch den Wald gefunden hat.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Gillian Jenings - 10.10.2006, 23:08


    pp: Wintergarten

    Gillians schlanke Finger glitten nahezu unbewusst und spielerisch über die Klinke. Sie selbst schenkte ihrer eigenen Bewegung keinerlei Aufmerksamkeit, sondern behielt Richard im Blick.

    "Ich wünsche dir noch einen angenehmen und erfolgreichen Resttag." sagte sie leise und ihr Lächeln wurde eine Spur breiter.
    "Ich melde mich, wenn... ich etwas finden sollte."

    Mit diesen Worten schlossen sich ihre Finger urplötzlich blitzschnell und fest um die Klinke und drückten sie hinunter.
    Gillian wandte sich ab und trat in den verschneiten Tag hinaus in Richtung Kutsche.
    Sie sah sich nicht ein einziges Mal um.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Lea Rubenstein - 27.10.2006, 20:18


    pp mit dem Rest: Wald

    Lea versuchte Concords gemurmelte Worte zu ignorieren. Für ihren Geschmack hatte sie in der letzten Zeit zu viele ungewöhnliche Dinge erlebt, um offen für weitere zu sein.

    Sie holte tief Luft und konzentrierte sich erneut auf Simmons, der mit unbewegtem Gesicht auf das Haus zuhielt. Er wirkte besorgt, aber das schien weniger auf seine Wunden zurückzuführen zu sein. Etwas anderes beschäftigte ihn.

    Lea blickte nach vorne und sah vor sich zwischen alten Bäumen mit knorrigen Ästen ein Haus aufragen, das gleichsam verborgen wie abschreckend und leblos wirkte. Das Eingangsportal wirkte we ein riesiges Maul, die Fenster wie tote Augen. Sie schauderte kurz und setzte dann den ersten Fuß auf die flachen, dunklen Stufen.
    Das würde für die nächste Zeit ihr Zuhause werden.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Andrew Simmons - 28.10.2006, 15:22


    Andrew war Richards Präsenz bewusst und sie gab ihm Sicherheit. Er spürte wie etwas in ihm dem Ruf der Finsternis, die sie umgeben hatte, folgen wollte. Er fühlte, dass ein Teil von ihm sich umwenden und fliehen wollte vor den lateinischen Worten, die sein Freund murmelte.

    Andrew spürte Hitze durch seine Venen rasen und hörte das Echo von Nestors Gelächter in seinen Gedanken. "Ich bin du und werde es immer bleiben!"
    Nein!
    Seine Züge verzerrten sich vor Agonie eines Erlebnisses, das längst vorbei war und dennoch scheinbar Macht über ihn besaß. Nestor war fort und doch schien ein Teil von ihm sich mit dem, was Andrew war verbunden zu haben. Er sah zu Boden und glaubte unter der gefrorenen Erde Gesichter von Geschöpfen zu sehen, die Nestor versklavt und unterworfen hatte. Sie streckten ihre vermoderten Hände nach ihm aus und ihre Münder öffneten sich in stimmlosen Schreien. Die verlorenen Seelen gierten nach seinem Leben und waren eifersüchtig auf den Sieg, den er davon getragen hatte.
    Der Arzt spürte den bitteren Geschmack des Triumphes auf seiner Zunge und erinnerte sich an den Siegeschor, der Nestor begleitet hatte. Sollte die Kreatur Recht behalten?
    Ein heftiger Windstoß riss an ihnen und wirbelte Andrews sorgfältig zurückgenommene Haare durcheinander. Die hellen Augen schienen sich zu verdunkeln und der schwarze lange Mantel erinnerte an Schwingen, die er nicht besaß.

    Lea sah auf und die Angst auf ihren Zügen war unverkennbar. Sie spürte, dass etwas in Gang geraten war und wie konnte es anders, als sie an das zu erinnern, was sie bereits erlebt hatte?
    "Sie sind nicht alleine." wisperte sie, doch in dem eisigen Wind war ihre Stimme kaum zu vernehmen.

    Andrew löste sich von den beiden Menschen und wandte sich um. Ein namenloses Grauen kam auf sie zu und der Erdboden wölbte sich einer riesigen Welle gleich, während das Böse aus ihm herauszubrechen drohte.
    Andrew hörte wie Richard seinen Degen zog und hinter ihn trat. Er spürte eine unbekannte, ihm fremde Macht sich hinter ihm zusammenziehen und wusste, dass sein Freund sich wappneten ihm bei was auch immer beizustehen.
    Der Arzt breitete die Arme aus und auf seinen Ruf hin verdichtete sich die Kraft der Finsternis um ihn herum. Er hatte gelernt, während Nestor in ihm gelebt hatte. Andrew wusste auch, dass je öfter er tun würde, was er tat, er immer mehr zu der Gestalt werden würde, die er am meisten in seinem Leben hasste. Er ahnte aber auch, dass es jetzt angebracht war, wenn sie nicht sterben wollten.

    Die Wolken rissen über ihnen auf und Richards Augen begannen in einem bitteren Grün zu leuchten. Hitze umschloss den Körper des Okkultisten und als der erste finstere Fangarm auf sie zuschoss, war es seine Magie, die ihn zerstörte.
    Andrew stieß einen gleichsam triumphierenden, wie von drohendem Wahnsinn getränkten Schrei aus und eine Säule aus schwarzem Licht hüllte ihn ein und sandte ihre Stärke dann der Welle aus Tod und Verderben entgegen, die die Frechheit besaß, sie anzugreifen.

    Ein Chor unzähliger unheiliger Stimmen erhob sich in entsetzlicher Agonie. Ein Gesicht, das bereits verrottet zu sein schien, keine Augen mehr besaß und dennoch unendlich hasserfüllt auf sie herunter sehen konnte, bildete sich aus dem Sturm von Erdreich und aufgewühlten Blättern.
    "Ihr seid mein! Wenn nicht jetzt, dann doch in naher Zukunft! Ihr seid mein!"

    "Komm und miss dich mit mir, wenn du den Mut dazu besitzt!" rief Andrew mit seltsam veränderter Stimme.
    Die einzige Antwort, die er erhielt, war ein höhnisches Lachen. "Nestor war ein Narr und wie es aussieht hat er dir seinen Größenwahn vermacht!"
    "Finde es heraus!"
    "Das werde ich... wenn die Zeit dafür gekommen ist."
    Ein weiteres Lachen erklang. "Nehmt euch in Acht, denn der zweite Meister ist hinter euren Leben her!"

    Der magische Sturm ebbte ab und die Wolken verschlossen sorgfältig den Riss, den Andrew durch Nestors Macht gerissen hatte. Kein Lufthauch war mehr zu spüren.
    Der ehemalige Meister der Finsternis starrte mit unbewegten, grausam kalten Augen auf das, was gewesen war, während sich sein langes Haar langsam auf seine Schultern und seinen Rücken legte.
    Mit schleppenden Bewegungen wandte er sich um und als sein Blick endlich Richards traf, handelte es sich wieder um denjenigen eines Menschen. Die hellen Augen sahen Richard kummervoll an. Sie waren eine stumme Bitte zu begreifen, dass das Monster, welches er einst gewesen war, nie wieder gehen würde. Es war ein stummes Flehen nicht verstoßen zu werden.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, ließ Andrew zu, dass einige durchsichtige Tränen sein blasses Gesicht hinabliefen und sie waren es, die Lea dazu bewegten, die Stufen des Hauses wieder zu verlassen, sich auf unsicheren Boden zu begeben und einige Schritte auf den Mann zuzumachen, der stumm auf seine Vergebung wartete.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 30.10.2006, 21:51


    Der Wind, der zu einem Sturm geworden war, ebbte ab.

    Richard sah, wie sich das dunkle Haar Andrews langsam wieder auf seine Schultern legte, aber der Mann wusste auch, dass es nicht der Sturm gewesen war, der daran gezerrt hatte.

    Nein, er hatte Andrews Haar schon mehrmals entgegen aller Naturgesetze flattern sehen. Als Nestor den Körper seines Freundes besessen hatte.

    Und als er ihn nun ansah, bemerkte, wie die Kraft aus ihm wich, und er sich langsam zu ihm umwandte, da begriff er noch weit mehr.

    Augen, die eben noch schwarz gewesen waren, sahen ihm verzweifelt und flehend entgegen, so dass es Richard eiskalt den Rücken herunter lief.

    Was Nestor Andrew angetan hatte, war nicht wieder gut zu machen.
    Wie sehr sein Freund auch immer versuchen würde, es zu vergessen, er würde nie wieder derselbe werden.
    Ein Funken, eine Erinnerung an den ersten Meister würde immer bleiben, und diese Erkenntnis schmeckte bitter auf Richards Lippen.

    Andrew sah verloren aus, hilflos, und Richard zögerte.
    Hatte er selbst die Stärke, seinen Freund aus dieser Verzweiflung zu führen?
    Ihm die Wärme und die Geborgenheit zu bieten, die er nun brauchte?
    War er dazu jemals fähig gewesen?

    Seit langer Zeit waren sie befreundet, und Richard erinnerte sich noch gut daran, wie Frederick ihm einmal gesagt hatte, seine Arroganz würde ihn einen hohen Preis kosten.
    Und dass er Andrews Freundschaft sehr wohl verlieren konnte, wenn er es zuließ.

    Nestor hatte ihn daran erinnert, wie zerbrechlich, aber auch stark das Band war, welches sie aneinanderschmiedete.

    Und jetzt, genau in diesem Augenblick erkannte Richard, dass seine eigenen Zweifel, seine Schuld, und letztendlich auch seine Unfähigkeit, der Freund zu sein, der er sein wollte und sollte, die Dinge waren, die an ihrer Freundschaft nagten.
    Und diese vielleicht zu zerstören vermochten.
    War er selbst vielleicht ihr größter Feind?

    Rubenstein zögerte ihm Gegensatz zu ihm nur wenig.
    Sie hatte Angst, das konnte er fühlen, ohne in ihr Gesicht sehen zu müssen, doch aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie sie das rettende Haus verließ, und auf Andrew zutrat um ihn zu unterstützen, während Richard sich noch immer nicht bewegten.
    Andrews Augen baten stumm um Vergebung für etwas, das er nicht zu verantworten hatte und der Okkultist fühlte, wie sich tief in seinem Herzen erneut etwas regte.
    Vergessen waren Sarkasmus, waren Distanz oder Unnahbarkeit.
    Andrew brauchte ihn! Auch wenn es dieses Mal nicht um Dämonenaustreibung, Schusswunden oder dergleichen ging.
    Auch wenn Andrew vor ihm stand, Herr seiner Sinne und seines Körpers, er brauchte ihn dennoch!

    Richard nickte unmerklich, ohne die Augen von ihm abzuwenden.
    Es war ein stummes Versprechen, welches er gab, und nicht auszusprechen brauchte.

    Ich werde für dich da sein.

    Und er löste sich aus seiner Starre, und trat auf Andrew zu.
    Behutsam nahm er Andrews freie Hand in seine, drückte sie sachte, aber bestimmt und schob dann seinen Arm unter Andrews Arm, um ihn zu stützen.

    Sie steuerten alle gemeinsam auf die Treppen zu, und unbehelligt gelang es ihnen, die Stufen zu erklimmen.

    Henry, der Kutscher war es, der hinter ihnen die Stufen hinaufeilte, um vor ihnen bei der großen Eingangstür anzugelangen, und diese für die Herrschaften zu öffnen.

    Richard bemerkte einmal mehr Leas Scheu und sah die Frau über Andrew hinweg an.
    "Nur keine falsche Scheu." Sagte er leise, aber deutlich.
    "Es wird Sie nicht verschlucken." Ein herablassendes Lächeln malte sich auf die Züge des Okkultisten, verschwand allerdings gleich wieder.

    Das Klacken ihrer Absätze verstummte, als sie über die Schwelle traten, und ein ungewöhnliches Dämmerlicht umfing sie, als sie das Foyer betraten.
    Ungewöhnlich für Rubenstein, normal allerdings für Richard, und all jene, die ihm in seinem Hause dienten.

    tbc: Foyer (& Lea und Andrew)



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Lara Resnick - 15.01.2007, 01:36


    pp: Wald

    Die Kutsche schoss in ungesundem Tempo aus dem Wald heraus auf die Lichtung, auf welcher sich das ansehnliche Haus des Okkultisten auftat.
    Kalter, scharfer Wind hatte sie ergriffen, und Laras Frisur war schon lange nicht mehr perfekt.
    Das spielte nun aber auch keine Rolle mehr für sie.
    Der Kutscher brachte das schweratmende Pferd zum Stehen, und Lara versuchte ihre zitternde Hand zu verbergen, als Frederick ihr die seine anbot um ihr aus der Kutsche zu helfen.
    Sie atmete tief durch, strich sich einige der gelösten Haarsträhnen aus dem Gesicht, blickte kurz zu ihrem Mann, und schließlich zu der düsteren Türe des ebenso düster und bedrohlich wirkenden Hause.
    Der Eingang schien sie nahezu verschlucken zu wollen, und Lara erschauderte.
    Hatte sie wirklich selbst vorgeschlagen, hier her zu kommen?
    Vielleicht war diese Entscheidung doch zu vorschnell gewesen.
    Wieder glitt ihr Blick ein wenig unsicher zu Frederick.
    Ihr Mann war noch ruhiger als sonst, und dennoch konnte sie seine innere Aufgerührtheit spüren, was sie daran erinnerte, weswegen sie diese Entscheidung getroffen hatte.
    Wegen Frederick.
    Er litt unter diesem Zustand, und die einzige Chance, es zu beenden war, hierher zu kommen und das alles auszudiskutieren, oder bei dem Versuch es zu tun, zu scheitern.
    Sie atmete nocheinmal tief ein, und nickte dann leicht, während sie nach Fredericks Hand griff und ihre Ängste und Sorgen, und auch die Ungewissheit dessen, was sie erwarten mochte, beiseite schob.

    Gemeinsam schritten sie die Stufen bis zur Türe hoch, und Lara erblickte die schrecklich verzerrte, dämonische Fratze aus Kupfer, die ihnen dort entgegenprangte, und offenbar benutzt werden wollte.
    Vorsichtig legte sie die Finger um den Griff, hob ihn an, und ließ ihn dann zweimal kräftig auf das Holz der Türe fallen, so dass ein zweifaches, lautes Pochen entstand.
    Nun hieß es abwarten.
    Lara hielt den Atem an.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 15.01.2007, 10:57


    pp: Wald

    "Willst du denn nicht nachsehen?" Fragte sie leise, regte sich aber noch immer nicht.
    "Er könnte unter den Trümmern liegen... Oder... vielleicht der Kutscher...

    Nein, Frederick wollte nicht stehen bleiben, um nachzusehen, im Gegenteil, er wollte so schnell es ging von diesem Ort weg.
    Sein Gefühl sagte ihm, dass er hier nichts finden würde, zumindest keine Antworten auf die Fragen, die ihm durch den Kopf gingen.
    Je näher sie nun dem Haus kamen, umso nervöser schien Frederick zu werden.
    Seine Frau musste dies bereits bemerkt haben, trotzdem gab er sich äußerlich noch immer verschlossen und gefühllos, um zumindest den Anschein zu wahren, alles wäre beim Alten.

    Für Frederick war es fast so, als würde der Weg bis zur Tür eine halbe Ewigkeit dauern und als sie ihr Ziel endlich erreicht hatten, war es doch Lara, die die Initiative ergriff und an die Tür klopfte.
    Frederick war ihr dankbar, wäre doch für ihn im Moment selbst eine so einfache kleine Geste zu viel gewesen.

    Als das Warten begann, wurde er plötzlich unruhig und mit einem Male kam ihm die Idee, hierher gekommen zu sein, gar nicht mehr so gut vor.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 15.01.2007, 16:54


    pp: Limbus der Hausangestellten

    Die Türe wurde geöffnet, und auf der Schwelle erschien der ausdruckslos dreinblickende Butler, der schon seit Jahren in Richards Diensten stand.
    Wässrige graue Augen musterten zunächst Frederick und dann seine hübsche Begleitung, aber in seinem Gesicht regte sich nichts, ließ nichts darauf schließen, ob er sich eine Meinung über die beiden Menschen, die vor ihm standen bildete oder bereits gebildet hatte.

    "Sie wünschen, Mr. Resnick?" Fragte er höflich und doch zugleich monoton, während er darauf wartete, dass Frederick ihm antwortete.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 15.01.2007, 18:14


    „Meine Frau und ich möchten gerne den Hausherrn sprechen.“ antwortete Frederick und versuchte dabei ganz normal und gelassen zu wirken.

    Auch wenn es ihm im Grunde egal war, was der Butler von ihm dachte, wollte er keinesfalls vor einem Fremden eingestehen, dass er unsicher war.
    Es war ihm schon peinlich genug, dass seine Frau das alles mitbekommen hatte.
    Trotz seiner Bemühungen wirkte Frederick noch immer ein wenig fehl am Platz.

    „Und auf der Zufahrtsstrasse liegt eine verunglückte Kutsche.“ sprach Frederick weiter, weil er sich selbst beruhigen wollte und das ging am besten, indem er redete. „Sieht nicht sehr einladen aus.“



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 15.01.2007, 19:03


    Der Butler nickte abgehakt, rührte sich aber nicht von der Stelle, als Frederick Anstalten machte, etwas hinzuzufügen.

    Schließlich nickte er ein weiteres Mal abgehakt.
    "Mister Concords Kutsche." Erwiderte er, ohne weiteres dazu erklären zu wollen.
    Ein leichtes Heben seiner Augenbraue machte für den geübten Beobachter klar, dass der Butler sich daran störte, von dem Mann gesagt zu bekommen, was noch getan werden musste.
    Zumal selbstverständlich bereits alles in die Wege geleitet war.
    "Es wird sich darum gekümmert werden." Fügte er schließlich hinzu, und trat dann zur Seite, damit Frederick und Lara ins Foyer treten konnten.
    Er bedeutete ihnen, dort zu bleiben.
    "Ich werde Mr. Concord von Ihrer Anwesenheit in Kenntnis setzen." Erklärte er dann, bevor er sich umwandte, und in dem dunklen Korridor verschwand.

    tbc: Salon



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Lara Resnick - 15.01.2007, 19:13


    Lara fröstelte erneut.
    Jede einzelne Faser in ihrem Körper wehrte sich dagegen, dieses dunkle und dämonisch aussehende Gebäude zu betreten, aber dennoch tat sie es.
    Der Butler war nicht gerade das, was Lara als Freundlichkeit in Person bezeichnen würde, doch auf recht groteske Art und Weise passte es durchaus zu Richard Concord.

    Sie ließ ihren Blick durch das Foyer schweifen, über die große, dunkle Treppe, den Marmorboden und die anschließenden Gänge, die bereits nach wenigen Metern in absoluter Dunkelheit zu enden schienen.
    Sie fühlte sich ganz definitiv unwohl.
    Im Inneren des Hauses herrschte ein unangenehmes Dämmerlicht, welches sie nicht gewohnt war.
    Der große Kronleuchter hoch über ihren Köpfen spendete nur gedämpftes Licht und Lara fragte sich, ob das wohl Absicht war.
    Ihre Hand legte sich einmal mehr um Fredericks Arm, als sie sich ihm wieder zuwandte, und ihre blauen Augen sie ansah.
    "Ist der Butler immer so?" Fragte sie, nicht zuletzt um sich selbst abzulenken.
    "Oder liegt das nur an... den Umständen unseres Besuches?"



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 15.01.2007, 19:45


    Frederick fühlte sich ebenfalls unwohl, doch das hing von einem ganz anderen Umstand ab. Das Haus fügte ihm selbst kein Unbehagen mehr zu und die kalte Höflichkeit des Butlers war er bereits gewohnt.

    Vielmehr machten ihm die nächsten Minuten zu schaffen.
    Würde Richard ihn überhaupt empfangen?
    Er war sich unsicher in diesem Punkt, das musste er zugeben und wenn er ehrlich war, so wünschte sich ein Teil seiner selbst, dass Richard es ablehnen würde, ihn zu sehen.

    Du kannst nicht vor deinen Problemen davonlaufen.
    Also hör auf so dummes Zeug zu denken!

    Er versuchte zu lächeln, um zumindest Lara ein wenig Zuversicht zu schenken.

    „Der Butler scheint heute sogar noch einen außerordentlich guten Tag zu haben.“ antwortete er.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 15.01.2007, 20:15


    Lara sah ihren Mann zunächst ungläubig an, lächelte dann aber scheu.
    "Ach, der ist normalerweise noch schlimmer?" Fragte sie, verstummte allerdings, als sie eine Bewegung in den überschatteten Korridoren ausmachen konnte.

    pp: Salon
    Der Butler trat wieder in das Dämmerlicht des Foyers, und wie er schien, war er nicht alleine.

    Richard war seinem Butler gefolgt, und noch als sie sehr weit entfernt waren, hatte er im Zwielicht der Eingangshalle die schlanke Gestalt von Frederick Resnick erkannt.
    Den Bruchteil einer Sekunde hatte er in Erwägung gezogen, umzudrehen, und den Mann einfach stehen zu lassen, aber den Gedanken hatte er verworfen, noch bevor er ihn zu Ende gedacht hatte.
    Zorn kochte einmal mehr in ihm hoch, als er seinen "Freund" erblickte, aber Richard zwang sich dennoch zur Ruhe.
    Zur Kälte.
    "Resnick." Stellte er schließlich fest, als er aus den Schatten in das Dämmerlicht trat.
    Er machte dem Butler ein Zeichen, dass er sich zurückziehen durfte, und bezog selbst Position vor dem Paar, ohne Lara auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Er sparte sich die Höflichkeiten bewusst und zeigte Frederick deutlich, dass er ihn verachtete, allein schon daran, dass er ihn mit Nachnamen ansprach.
    Er zürnte diesem Menschen vor ihm mehr als jedem anderen auf dieser Welt, und dennoch begriff er in diesem Moment auch, dass ihn mit diesem Mann tatsächlich etwas verbunden hatte.
    Etwas, das mit dem Krachen zweier Schüsse zerrissen worden und seither in kalte Wut umgeschlagen war.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 15.01.2007, 20:45


    Als Frederick die Schritte vernahm, wandte er den Blick von seiner Frau ab.
    Aus der Dunkelheit des Foyers trat Richard in den schwachen Schein, den der Kronleuchter über ihnen auf sie warf.
    Sein Gesicht war zur einer eisernen Maske erstarrt und doch spürte Frederick mit einem Mal keinerlei Reue oder Schuldgefühle mehr.
    Auch die Nervosität war von ihm abgefallen, jetzt wo er seinem ehemaligen Freund gegenüberstand und in dessen kalte Augen blickte.

    Ja, er hatte einen Fehler begangen, das gab er offen zu und vielleicht verdiente er diese Behandlung sogar, doch er würde trotzdem nicht klein beigeben.
    Er hatte gute Gründe für seine Tat gehabt, selbst wenn Richard das nie einsehen würde.

    „Du lebst?“ stellte Frederick mit ernster Miene fest und erwiderte seine Worte in der gleichen Kälte. „Das hätte man gar nicht gedacht bei dem unschönen Anblick deiner Kutsche.“



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 15.01.2007, 21:02


    Richard musterte ihn kalt und seine blassgrünen Augen bohrten sich gerade zu in Fredericks braune.
    Er sah, wie der Kriminologe seine Fassung gewann, und die Unsicherheit, die er gerade noch an sich gehabt hatte, abschüttelte, um sich ihm stellen zu können.
    Es kam nicht selten vor, dass sie beide aneinander gerieten, und in den letzten Jahren war es beinahe zu einer Art Spiel geworden.
    Einem kleinen Kräftemessen, das sie beide gefordert hatte, welches aber beiseite gelassen worden war, wenn es um wirkliche wichtige Angelegenheiten gegangen war.
    Und Frederick hatte sich die Fähigkeit erworben, Richard kontra bieten zu können.
    Seinen Zorn hatte er bislang allerdings nie auf sich geladen. Nicht in diesem Maße.
    Und es war auch kein Spiel mehr.

    Richard scherte sich nicht um seine Kutsche und auch nicht um Fredericks Kommentar, der ihn zwar verblüffte, aber wie immer ließ er sich das nicht anmerken, ließ er sich nicht von soetwas beirren.
    "Was willst du hier?" Fragte er kurz angebunden, darauf bedacht, Frederick so schnell wie möglich wieder loszuwerden, und ihm diesen Besuch so unangenehm zu machen, wie es nur ging.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 15.01.2007, 21:27


    Richard kam gleich zur Sache, ein Zeichen dafür, dass er dies schnell zu Ende bringen wollte.
    Frederick konnte es ihm nicht verübeln und war einerseits auch dankbar dafür.
    Er hatte nicht erwartet freundlich begrüßt zu werden und wollte diese Situation ebenfalls rasch hinter sich bringen.
    Wäre es hier nicht um Andrew gegangen, hätte Frederick den Weg bis zu Richards Haus nicht einmal auf sich genommen.

    Es waren Wochen vergangen und Frederick hatte es nicht gewagt, Andrew im Krankenhaus zu besuchen.
    Er hatte Angst davor, Andrew gegenüber zu treten, weil er befürchtete, dass dieser ihm die gleichen Vorwürfe machen würde, wie Richard.
    Wie konnte er das auch nicht tun?
    Richards kühle Art konnte Frederick ertragen, doch dieselbe Behandlung von Andrew entgegengebracht zu bekommen, wäre für ihn wie ein Schlag.
    Deshalb war es ihm auch lieber mit Richard zu sprechen, selbst wenn das bedeutete, mit dessen kalten und abweisenden Art Vorlieb zu nehmen.

    „Ich wollte mich erkundigen, wie es Andrew geht.“ sagte Frederick direkt heraus.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 15.01.2007, 22:07


    Richard betrachtete Frederick abschätzend, sein Gesicht jedoch blieb abweisend, und der Blick seiner Augen feindselig.
    Lara fühlte sich unwohl, dieser Unterhaltung zwischen den beiden Männern beiwohnen zu müssen.
    Sie hatte das Gefühl zu stören, glaubte, dass es sie eigentlich nichts anging.
    Aber sie wusste auch, dass Frederick sie brauchte, und zwar nicht irgendwo in irgendeinem Salon, sondern hier, an seiner Seite.
    Sie schluckte, blieb aber stehen wo sie war und ließ vorsichtig seinen Arm los, um ihm mehr Freiraum zu geben.
    Richard beachtete sie gar nicht, was im Grunde noch schlimmer war, als von ihm belächelte zu werden.
    Das war allerdings das Wenigste, worum sie sich nun sorgte.
    Sie fühlte die Kälte, die von dem Mann ausging, sich wie eine unsichtbare Mauer vor ihnen aufbauen.
    Sie fühlte die Woge von Verachtung, Wut und Zorn auf sie zuschwappen, ohne dass Worte gesprochen worden waren und ahnte, dass das nur ein Vorgeschmack dessen war, was vielleicht wirklich auf Frederick zukommen mochte, wenn Richard seine Maske fallen ließ und seinen Zorn auf Frederick sich entlud.

    Die Schatten in der großen leeren Halle schienen noch tiefer zu werden, ließen Richards blasses Gesicht noch grauer, die grünen Augen noch stechender wirken und Lara gefielen die dunklen Flächeln, die sich auf das Gesicht ihres Gatten malten nicht.

    "Den Umständen entsprechend." Entgegnete Richard wieder kurzangebunden.
    'Natürlich. Du musst ja fragen, Frederick. Du warst ja nicht einmal dort, um ihn zu besuchen.'

    Er wirkte starr, wie er so da stand, aber auf eine andere Art wiederum passte es zu ihm.
    Als würde ihm bewusst, dass sie ihn anstarrte, verschränkte er die Arme vor der Brust.
    "Sonst noch etwas?" Seine Augen brannten sich abermals in die seines "Freundes" und Lara gewahrte ein gefährliches Blitzen in ihnen, war sich über seine Bedeutung jedoch nicht im Klaren.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 16.01.2007, 12:44


    Die Spannung zwischen den beiden war fast unerträglich, doch schien zu diesem Zeitpunkt keiner der zwei Männer fähig zu sein nachzugeben.
    Frederick hatte lange genug Zeit gehabt zu überlegen, was er sagen würde, wenn er Richard oder sogar Andrew das nächste Mal begegnete. Doch nichts auf dieser Welt konnte ausdrücken, wie er sich im Moment fühlte und deshalb ließ er es bleiben.
    Er konnte und wollte nicht über seine Emotionen sprechen und schon gar nicht mit Richard, wusst er doch, dass er nur Spott von ihm ernten würde.

    Aus diesem Grund fixierte er sein Gegenüber mit dem selben kalten Ausdruck auf dem Gesicht.
    Auch wenn es Frederick leid tat, was er getan hatte, so emfpand er keine große Schuld, hatte er doch getan, was in seinen Augen das Richtige war.
    Diese Einstellung konnten andere wohl als Überheblichkeit ansehen, Frederick selbst glaubte einfach nur eine gesunde Portion an Selbstvertrauen zu haben.
    Er hatte schon viele Fehler begangen in seinem Leben und zu jedem dieser Fehler hatte er gestanden.
    Es war dieses Mal nicht anders. Er stand zu seiner Tat, egal ob es Richard nun anders sah.

    Als er nun erfuhr, dass es Andrew zumindest so weit gut ging, atmete er innerlich auf.
    Vor dieser Antwort hatte er am meisten Angst gehabt und Richard wusste wahrscheinlich nicht, welche Last er damit von ihm nahm.

    Er griff in seine Jackentasche und holte einen Brief hervor. Er erinnerte sich daran, wie er ihn zu schreiben begonnen hatte, wusste er doch nicht einmal, was er Andrew darin sagen wollte.
    Frederick hatte Wochen dafür gebraucht und doch waren es zuletzt nur einige Sätze geworden, in denen er nichts weiter ausdrückte, als das was er in dieser schweren Zeit fühlte. Auch wenn Andrew ihm nie vergeben würde, so wollte er zumindest, dass er wusste, was seinen Freund dazu getrieben hatte auf ihn zu schießen.

    "Ich will, dass du den Brief Andrew gibst. Ich vertraue auf deine Zuverlässlichkeit, dass er ihn auch erhält." sagte Ferderick und der kalte Spott war unüberhöhrbar in seine Stimme, als er Richard den Umschlag reichte.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 16.01.2007, 17:28


    Richard starrte Frederick noch immer an und das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich aus.
    Lara spürte sie Spannung zwischen beiden und sie fürchtete, dass sich beide gleich wie ein Blitzgewitter entladen würden, als Frederick zu ihrer Überraschung einen Brief unter seinem Mantel hervorzog.
    Vielleicht würde es ihm so gelingen, die Situation zu entschärfen, oder wenigstens zu kippen!
    Hoffnungsvoll sah sie zu Richard, aber der Okkultist hatte dem Brief nichteinam einen Blick geschenkt.
    Stattdessen fuhr er damit fort, Frederick kalt zu mustern, während dieser sprach.

    'Deinen Brief soll ich ihm geben, Frederick?
    Machst du es dir nicht etwas zu leicht?
    Hast du nicht einmal den Mut, ihm gegenüberzutreten?
    Du hast einen Fehler begangen, das wissen wir beide.
    Aber nun fehlt dir das Rückrat, dafür gerade zu stehen?
    Ich dachte bisher, du könntest in meiner Achtung nicht weiter sinken.
    Nun kannst du es doch.
    Du wusstest, ich würde es dir nicht leicht machen.
    Nun wählst du den Weg des kleinsten Widerstandes, Resnick?'

    Noch immer hatte er keine Anstalten gemacht, den Brief zu ergreifen oder Frederick aus den Augen zu lassen.
    "Ich denke nicht, dass du noch zu den Leuten gehörst, die auf mich vertrauen sollten, Resnick." Erwiderte er schließlich, nahm die Hände wieder runter und wandte sich um, ganz so, als ob das Thema hiermit für ihn erledigt sein.
    "Du findest die Türe alleine." Fügte er hinzu, während er Anstalten machte, einfach wieder zu gehen.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 16.01.2007, 18:37


    Frederick sah ihn gleichmütig an.
    Mit einer derartigen Reaktion hatte er gerechnet, deshalb überraschte es ihn nicht, wie abweisend Richard auf seine Bitte reagierte.
    Er musste ihn für feige halten und das konnte er ihm auch nicht verübeln.
    Doch es steckte etwas anderes hinter seinen Intentionen, Gründe, die Richard jedoch nicht verstehen konnte, weil er einfach einen völlig anderen Charakter als Andrew besaß.

    Dafür war Frederick auch froh.
    Mit Richards Zorn konnte er umgehen, doch was Andrew betraf, da war er sich nicht sicher, ob er es über sich bringen konnte, die Bitterkeit in den Augen seines Freundes erblicken zu können und trotzdem an seinen Prinzipen festzuhalten.

    „Ich habe mir schon gedacht, dass du es mir schwer machen wirst.“ sprach Frederick unbeirrt von Richards letzten Worten weiter.

    „Deine Respektlosigkeit ist einzig und allein das Selbstbehauptungsmittel eines kleinen Mannes.“



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 16.01.2007, 19:02


    Richard, der sich bereits einige Schritte von Frederick entfernt hatte, hielt im Gehen inne.
    Es dauerte einen kurzen Moment ehe er sich wieder zu ihm umwendete, und ihn erneut musterte, doch zu der Kälte in seinen Augen hatte sich nun auch unverhohlener Zorn gemengt.

    "So, glaubst du?" Entgegnete er lauernd, während er wieder näher kam, die Stimme nicht lauter als notwendig, damit Frederick ihn verstehen konnte.
    "Meinen Respekt muss man sich verdienen, Frederick Resnick." Erklärte er schließlichlich mit scharfer Stimme.
    "Du hattest beides. Meinen Respekt und mein Vertrauen." Die hellen, grünen Augen blitzten erneut auf.
    "Und du hast beides verloren." Seine Stimme hatte sich mittlererweile zu einem nahezu tonlosen aber dennoch schneidenden Flüstern herabgesenkt.
    "Ist dir eigentlich bewusst, was du getan hast?" Fragte er weiter und die Schatten ließen sein Gesicht erschreckender und bedrohlicher wirken, als es das eigentlich war.
    Lara trat einige Schritte zurück, als er sich Frederick näherte.
    "Du hast auf Andrew geschossen." Antwortete der Okkultist an Fredericks Stelle.
    "Du hast ihn erschossen." Präzisierte er anschließend und das Glitzern in seinen Augen wurde noch kälter, noch verächtlicher als zuvor.
    "Du hast wissentlich seinen Tod ihn Kauf genommen, anstatt ihm zu vertrauen, wie es angemessen gewesen wäre. Anstatt ihm zu helfen." Richard war wieder zum Stehen gekommen, und es war nur noch etwa ein Schritt der ihn von Frederick trennte.
    Er machte eine wegwischende Bewegung mit seiner Hand, gebot Frederick, zu schweigen und sprach dann unbeirrt weiter.
    "Du hast es nicht für nötig erachtet, ihn zu besuchen. Dich nach ihm zu erkundigen. Er war dir egal. Und wenn du jetzt glaubst, hier einfach hereinspazieren zu könnnen, dann muss ich dir leider mitteilen, dass dem nicht so ist." In den Tonfall seiner Stimme mischte sich nun auch ganz offen der Hass, der sich aus seiner Wut entwickelt hatte, und den er die vergangenen Wochen so sorgfältig unter dem Mantel der Kälte verborgen hatte.
    Richard ließ es nicht oft zu, dass seine Gefühle die Oberhand über sein Handeln gewannen, doch in diesem einen Fall wollte er Frederick all die Wut, den Hass und die Verachtung spüren lassen, die er seiner Person entgegenbrachte, denn es war das letzte, was an dem Kapitel Frederick Resnick für ihn noch nicht abgeschlossen war.
    Obwohl er zu keiner Zeit seine Stimme über die normale Sprechlautstärke erhoben hatte, waren seine Worte wohl und bewusst scharf gewählt gewesen.
    Richard hatte für gewöhnlich keine Wutausbrüche. Auch jetzt nicht. Er kompensierte es stattdessen mit Kälte, mit Abweisung, Verachtung, aber auch der ihm zu eigenen Schärfe und Unnachgiebigkeit, die jenen, die ihn nicht kannten einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
    "Du hast alle deine Ansprüche, verwirkt, Frederick und ich bin dir nichts schuldig." Schloss er schließlich mit dunkler Stimme während seine Augen einen stummen Kampf mit Frederick austrugen.

    Ooc: Coooooles neues Ava! *grins* Bin zuerst ganz erschrocken, und dachte ich wäre im falschen Forum! Aber mir gefällt's sehr gut!



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 17.01.2007, 11:15


    „In einem Punkt hast du wirklich recht, du bist mir nichts schuldig, genauso wenig wie ich dir.“ erwiderte Frederick und seine Worte waren schneidend.

    Es überraschte ihn selbst, wie gleichgültig ihm Richards Hass auf einmal erschien.
    Hatte er doch zunächst angenommen, er würde es nicht einmal schaffen ihm in seinem eigenen Haus gegenüberzutreten, so war er doch nun über seine eigene Reaktion erstaunt.

    „Außerdem ist es nicht notwenig mir nochmals meine Fehler aufzuzählen, denn ich habe die Ereignisse noch lebend in Erinnerung. Aber das ist wieder mal typisch für dich, du kannst es einfach nicht lassen, anderen ihre Irrtümer zum Vorwurf zu machen, ungeachtet deiner eigenen Fehltritte.“

    Frederick fühlte, wie seine Frau neben ihm immer unruhiger wurde. Sie hatte sich sogar einige Schritte von den beiden entfernt und wahrscheinlich war es das erste Mal, dass sie ihn so erlebte.
    Frederick Resnick tat sich im Grunde auch schwer, Gefühle zu zeigen, egal welche Art von Emotionen es waren.
    Doch in diesem Augenblick schien er plötzlich wie verwandelt zu sein.

    „Mir schuldest du nichts, Richard, aber Andrew schuldest du etwas, genauso wie ich. Hier geht es in erster Linie nicht um dich, sondern um ihn.“

    ooC: danke euch! Ich hatte kurz Pause und habe mir zwei neue Bildchen rausgesucht und dachte, das wär doch was!



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 17.01.2007, 12:51


    Richards Gesichtszüge erstarrten einmal mehr bei Fredericks Worten und zeigten deutlich wie sehr sie ihm mißfielen.

    'Meine Fehltritte, Frederick?
    Was weißt du schon von meinen Fehlern?
    Ich kenne sie und ich sehe sie vor mir, und ich lebe damit, weil ich es muss.
    Und ich weiß, dass sie vergeben werden können.
    Dir kann ich nicht vergeben.
    Du hast auf Andrew geschossen, Frederick.
    Wie soll ich dir da vergeben können?
    Du hast nicht einmal, sondern zweimal geschossen.
    Wie soll ich dahinter die Freundschaft erkennen, die du zu Andrew hegtest?
    Wie kann ich einem Freund einem Mörder in die Hände geben?
    Hättest du auf mich geschossen, wäre es ein Fehler gewesen.
    Aber einer, den zu vergeben ich in der Lage gewesen wäre.
    Aber du hast Andrew misstraut.
    Und einen Vertrauensbruch tilgt man nicht mit Worten.
    Weder mit einem, noch mit tausenden.'

    Angestrengt biss er die Zähne aufeinander, während Frederick fortfuhr, weiter darum bemüht sich zur Ruhe zu zwingen - rein äußerlich jedenfalls.
    Frederick sprach Dinge aus, die er besser nicht sagte, doch keines von ihnen traf tief genug, um Richards Fassade zu sprengen.
    Aber sie bildeten Risse, ließen sie Bröckeln und das wiederum spiegelte sich in den zornigen, blaßgrünen Augen wieder.
    "Ja, richtig, Andrew schulde ich etwas." Erwiderte er mit leiser, zischender Stimme.
    "Aber das schließt ganz gewiss nicht ein, ihn seinem Mörder auszuliefern, und jetzt raus hier!"
    Er stand noch immer, wo er war, die Stimme gesenkt, aber seine Worte drangen dennoch bis zu Lara hinüber, und der unsägliche Unterton darin ließ sie erneut erschaudern.
    Sie waren hier nicht willkommen.
    Die Erkenntnis schwappte über sie, und im selben Moment wirkte das Haus noch sehr viel unfreundlicher.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Lara Resnick - 17.01.2007, 12:52


    ...
    Das Foyer schien dunkler geworden sein, und die finsteren Korridore erschienen ihr wie gähnende Münder die nur darauf warteten, sie zu verschlingen.
    Wohin sie sah, begegneten ihr schaurige Fratzen, und als sie meinte, eine von ihnen sich bewegen zu sehen, stieß sie einen erschrockenen Schrei aus, nahm dann allerdings die Hand vor den Mund, und versuchte sich zu beruhigen - um Fredericks Willen.
    Schnell wandte sie den Blick ab, konzentrierte sich auf ihren Mann und dessen ehemaligen Freund, und als sie beide so stehen sah, eine Woge von Kälte gegeneinander aussendend, da begriff sie, dass möglicherweise etwas zerstört worden war, von dem sie bis zu diesem Augenblick nicht gewusst hatte, dass es existiert hatte.
    Beide Männer wirkten verbissen, jeder auf seine eigene Art, und keiner von beiden wollte nachgeben.

    Die Zeiten, in denen sie einander auf irgendeine Weise nahegewesen waren, schien längst der Vergangenheit anzugehören.
    Lara machte ein unglückliches Gesicht, während sie die beiden betrachtete.
    Richard, der wütend, zugleich aber auch unsäglich kalt vor Frederick stand, und ihn beinahe mit dem einschüchternden Blick der kalten grünen Augen aufspießte - hatte sie bisher nicht an die Gerüchte der einfachen Leute geglaubt, dann wusste sie jetzt, warum viele von ihnen glaubten, dass er ein Hexenmeister war. Es fehlte nur noch dass er irgendwelche ominösen Formeln zu murmeln begann, und sie würde selbst daran glauben.

    Und dann Frederick.
    Der Mann, den sie kannte, liebte und schätzte, und das nicht erst seit gestern.
    Und dennoch hatte sie diese Seite an ihm noch nie erlebt.
    Sie hatte nicht gewusst, dass er über diese Stärke, aber auch über diese verletzende Kälte verfügte, wie er sie nun an den Tag legte und sie scheinbar nur für Richard aufgespart hatte.
    Und auf eine Art wünschte sie sich, diese Seite niemals kennengelernt zu haben.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 17.01.2007, 14:44


    Ein missbilligendes Lächeln trat auf Fredericks Gesichtszüge.
    Er kannte Richard gut genug um zu wissen, dass er innerlich vor Wut kochen musste, doch genauso erging es ihm auch.
    Er machte jedoch keine Anstalten sich von dem Platz fortzubewegen, auf dem er stand und funkelte sein Gegenüber mit einem feindseligen Blick an.

    Selbst Laras Anwesenheit half ihm nicht dabei, ruhiger zu werden. Im Gegenteil, er hätte beinahe vergessen, dass seine Frau sich ebenfalls mit ihnen im Foyer befand.

    „Ach, ich wusste gar nicht, dass du seit neustem alle Entscheidungen für Andrew triffst.“ spottete er und in seinen Augen glomm kaltes Licht.

    „Wie schön für dich, damit hast du endlich das erreicht, was du seit Jahren versucht hast. Schon immer war es dir ein Bedürfnis anderen Leuten deine Meinung und deinen Willen aufzuzwingen.“



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 17.01.2007, 15:27


    "Wir haben ja beide gesehen, was dabei herauskommt, wenn du eine Entscheidung triffst." Konterte Richard unverzüglich, während er Resnick anfunkelte.

    Was an seiner Aufforderung das Haus zu verlassen hatte er wohl nicht verstanden?
    Er starrte ihn einen kurzen Augenblick lang schweigend an.

    Was ich seit Jahren versuche?
    Versuche ich dir, meinen Willen aufzuzwingen?
    Tatsächlich?
    Habe ich nicht versucht, dir begreiflich zu machen, wie ich bin, und wie ich die Welt sehe?
    Erachtest du das als Zwang?
    Wir waren schon immer zu verschieden, Frederick.
    Vielleicht war uns dieses Ende vorbestimmt?
    Du schürst meine Wut, meinen Hass und meine Verachtung und nimmst alles mit gleichmütiger Kälte in Kauf.
    Welche Absicht verfolgst du damit?

    "Immerhin verkrieche ich mich nicht vor Auseinandersetzungen, so wie du es für gewöhnlich zu tun pflegst." Erwiderte Richard trocken, und plötzlich begann ein spöttisches Lächeln seine Mundwinkel zu umspielen.
    Aber es war nicht der ihm zu eigene Spott, der sein Tun und Handeln immer begleitete. Es war die Art von Spott die verletzte und beleidigte, als er den Mund wieder öffnete.
    "Und ich resigniere nicht wie du vor der Welt, und flüchte in irgendwelche Opiumhöhlen, um meine eigene Hoffnungslosigkeit zu vergessen." Richard wusste, dass es nicht nett war, Frederick daran zu erinnern, und das dieser Vorwurf alles andere als fair von ihm war, aber Worte, die einmal gesprochen waren, konnte man nicht zurücknehmen, und Richard war kein Mensch, der schnell bereute, oder sich entschuldigte. Und bei Frederick Resnick schon gar nicht.
    "Und jetzt verschwinde endlich hier. Du bist hier nicht länger willkommen." Fügte er kalt hinzu und die sengenden, grünen Augen ließen Lara ein weiteres Mal erstarren.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 17.01.2007, 15:48


    „Keine Sorge, Richard,“ aus Fredericks Mund klang sein Name wie eine Beleidigung. „Ich habe nicht vor länger in diesem Haus zu verweilen. Du hast mir wieder einmal bewiesen, wie falsch es war, irgendwann mehr in dir zu sehen als den verbitterten und überheblichen Mann, der vor mir steht.“

    Erst jetzt wo er den Blickkontakt zu Richard unterbrach und sich zur Tür wandte, wurde sich Frederick wieder gewahr, dass Lara dies alles mitangehört hatte.

    Im selben Moment wich die Kälte von seinem Gesicht und Traurigkeit machte sich auf seinen Zügen breit.
    Lara musste ihn nun für ein Monster halten und wenn er schon nichts darauf gab, was Richard von ihm hielt, so war er nun enttäuscht zu wissen, dass seine eigene Frau ihn nun für ebenso grausam halten musste.

    In ihrem Blick lag Angst und ein Gefühl, das Frederick schwer einschätzen konnte.
    Es tat ihm leid, sie hierher mitgenommen zu haben.
    Er hätte doch wissen müssen, dass bei diesem Besuch keine freundlichen Worte fallen würden und doch hatte er sie mitgenommen.

    Frederick wusste auch weshalb.
    Lara gab ihm Kraft das alles hier durchzustehen und jetzt hatte er durch seine eigene Dummheit den einzigen Menschen verloren, der noch zu ihm hielt und ihm etwas bedeutete.

    „Komm, Lara.“ sagte er und seine Stimme klang kälter als er es wollte. „Wir gehen.“



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 17.01.2007, 16:19


    Richard stierte Frederick nur stumm an.
    Er hatte dazu nichts mehr zu sagen.
    Alle Worte waren gesagt, und auch wenn Frederick beleidigend und kalt wurde, wusste Richard dass es daher rührte, dass er ihn getroffen hatte, denn für gewöhnlich war Frederick kein Mensch, der Beleidigungen und abfällige Bemerkungen logischen Argumenten vorzog.

    Wieder einmal?
    Richard schwieg weiter.
    Wieder einmal.
    Dann gab es diese Situation für dich schon?
    Wie gut, dass du mich nun darüber in Kenntnis setzt.

    Er würde ihn ziehen lassen.
    Er würde ihn nicht aufhalten, wenn er die Türschwelle übertrat obwohl er wusste, dass Resnick nicht wiederkehren würden, wenn er ihn nicht ausdrücklich darum bat.
    Und er kannte sich selbst gut genug um zu wissen, dass er ihn niemals darum bitten würde.
    Wenn er dieses Haus also hinter sich ließ, gab es kein zurück mehr, und alles was sie hatten, und was gewesen war, wäre ausgelöscht.
    Richard nahm es in Kauf.

    Lara sah einen kurzen Moment unschlüssig von Richard zu Frederick.
    Die Spannung in der Luft war einer Kälte gewichen, wie sie sie nicht kannte und ihr wurde klar, dass das Gespräch der beiden Männer beendet war.
    Keiner von ihnen hatte nachgegeben. Aber beide hatten sie verloren.
    Sie wollte etwas sagen, wollte versuchen, die Situation zum guten zu wenden, aber sie wusste, dass niemand auf sie hören würde.
    Ihr Worte würden an Richard abprallen und vielleicht sogar an Frederick, also entschloss sie sich, das zu tun, was sie am Besten konnte:
    sich um Frederick zu kümmern.
    Für ihn da zu sein, wenn er sie brauchte, und zu versuchen, ihm seinen Kummer zu nehmen.
    Sie hatte heute eine Seite an ihm kennen gelernt, die ihr fremd war, und die sie ängstigte.
    Aber das ließ sie nicht zurückweichen, denn sie liebte diesen Mann.
    Und nichts, was er tun, sagen oder wie er handeln konnte würde jemals etwas daran ändern.
    Behutsam hakte sie sich bei ihm unter, drückte sanft seinen Arm, ganz so als wolle sie sagen "Ich bin da. Und ich bleibe bei dir."
    Ihre blauen Augen sahen ihn sanft an, und da war keine Furcht in ihnen.

    Die große Eingangstüre schwang lautlos auf, ohne dass jemand sie geöffnet hatte, und gab den Blick nach draußen frei.
    Das helle Licht des Nachmittags verlor langsam den Kampf gegen die nahende Abenddämmerung, aber noch zwitscherten die Vögel draußen und noch waren der Sonne Strahlen nicht versiegt.
    Richards Blick glitt an beiden Menschen vorbei, an den Waldrand, ganz so, als würde er diesen nach etwas bestimmten absuchen.
    Aber er konnte nichts entdecken.
    Trotzdem passte irgendetwas nicht in dieses Bild.
    Er sah, wie Lara und Frederick über die Schwelle traten, bereit, die Stufen hinunter und zu ihrer Kutsche zu gehen.
    Dann wurde ihm schlagartig bewusst, was nicht stimmte.
    Die Kutsche!
    Rote Spritzer waren am Verdeck zu sehen, und als er genauer hinsah, bemerkte er, dass die Kehle des Kutschers zerfleischt war.
    Nicht doch!
    Eine kleine Bewegung ließ ihn sein Augenmerk auf etwas anderes richten, und er sah den fauligen, knochigen Schwanz eines jener Geschöpfe, die auch er inzwischen kannte.
    Viel schlimmer jedoch war, dass sich plötzlich eines jener Biester hinter Frederick aufbaute, und zum Sprung ansetzte.
    Wenn er jetzt nichts tat, würde er sehen, wie Frederick umkam.
    Und das konnte er nicht auf sich nehmen.
    "Frederick!" Stieß er schließlich hervor, und zwar laut und energisch genug um den Inspektor herumwirbeln zu lassen.
    Im selben Augenblick traf Richards geworfener Degen den Wolf, der sich vor dem Inspektor ausgebreitet hatte und zum Sprung ansetzte.
    Er machte eine energische Geste, die ihm bedeutete, hereinzukommen.
    "Mach die Türe zu!". Befahl er ihm, während dieser ihn noch verdutzt ansah.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Andrew Simmons - 17.01.2007, 17:51


    Admin-Andrew:

    Mannmannmann, ihr zwei seid grooooooooooooooooooßartig :) Und ich bin stolz zwei so groooooooooooooooßartige Mitspieler zu haben :):)

    *von dannen hüpf und auch wieder etwas sinnvolles zum Spiel beitragen werde*



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Andrew Simmons - 17.01.2007, 18:31


    Erzähl-Andrew

    Ein Sturm erhebt sich und in das Heulen des Windes mischt sich dasjenige von dutzenden Wölfe. Aber ihr Klagen ist seltsam verändert, misstönend, klingt gerade so, als ob die Kehlen nicht mehr dafür geschaffen sein sollten überhaupt noch einen Laut von sich zu geben.

    Ein Blitz zerreißt das unnätürliche Dunkel, welches den Wald zu durchtränken scheint und die Schatten der Bäume in verzerrte, groteske Gestalten verwandelt. Regen peitscht gegen die kostbaren Glasscheiben des viktorianischen Hauses und jeder einzelne Tropfen scheint im Moment der Aufgabe seines Seins einen leisen Schrei auszustoßen, ganz so als ob er hofft sich gegen das Vergehen auflehnen zu können.

    Ein zweites Mal wird die Dunkelheit erhellt.
    Er ist hier.
    Auch wenn er nicht zu sehen ist, dringt die Stimme des Wissenschaftlers Simmons durch das Foyer und wie schon Wochen zuvor kündigt sie an, was ohnehin kein Geheimnis mehr ist.

    Der Zweite Meister ist hier.

    Stille legt sich wieder über die unterbrochene Dunkelheit. Nur das Toben der Naturgewalten ist noch zu vernehmen, das Heulen der Wölfe zerrt an den Nerven jeder menschlichen Seele.
    Das Haus ist sicher. Keines der Untiere wird wagen die magische Grenze zu überschreiten und doch mutet Richard Concords Refugium mehr wie ein Gefängnis denn einer Zufluchtsstätte an.
    Den Wald zu durchqueren, diese Erkenntnis stellt sich bald ein, ist ein lebensgefährliches Unterfangen geworden...



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 17.01.2007, 22:39


    Was in diesem kurzen Augenblick geschah, war später für Frederick nicht mehr nachzuvollziehen.
    Er hätte auch nicht genau sagen können, was Lara und ihn da vor Richards Tür angegriffen hatte.
    Das Einzige woran sich der Inspektor erinnern konnte war, dass er voll Zorn und Enttäuschung das Haus verlassen hatte.
    Er spürte noch immer Laras sanfte Berührung auf seinem Arm.
    Sie unterstütze ihn auch weiterhin, obwohl sie gerade miterleben musste, wie er seine Beherrschung verloren hatte.
    Nichts auf der Welt konnte dieses Vertrauen, das sie ihm entgegenbrachte aufwiegen.

    Als sie beide hinaustraten war es für Frederick plötzlich so, als würde er in eine Realität eintreten, aus der er nicht gekommen war und die nicht zu seinem Leben gehörte.
    Es war vielmehr als hätte sich eine dunklere Sphäre über Richard Concords Haus geschoben und alles verdunkelt, was sie nun umgab.
    Sein Blick fiel auf den Kutscher, der leblos auf seinem Platz saß, von oben bis unten mit Blut verschmiert.

    Schützend zog er Lara an sich und genau in diesem Moment drang Richards Schrei an sein Ohr.
    Er wandte sich um, konnte noch das Scheusal erkennen, das im Begriff war sie anzugreifen und spürte den Luftstoß, den Richards Degen verursachte, als er an ihm vorbeiflog, um das Untier zu töten.

    Schnell zog er Lara mit sich ins Haus und schloss die Tür hinter sich.
    Noch immer gegen die schwere Tür gelehnt, blickte er zunächst zu seiner Frau. Ihr war nichts geschehen.
    Angst lag jedoch auf ihrem hübschen, zarten Gesicht.
    Frederick sah nun zu Richard und mit ernster Miene fragte er „Was war das?“

    OOC: Na na, so viel Lob an einem Tag. Das gilt natürlich auch der Person, die diese Geschichte und deren Figuren erfunden hat. :-)



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 17.01.2007, 23:01


    Als die Türe sich wieder geschlossen hatte, atmete Richard erleichtert aus.
    Hier drinnen waren sie in Sicherheit.
    Auch wenn das bedeutete, dass er Frederick jetzt nicht mehr so leicht rauswerfen konnte, wenn er nicht das Todesurteil über den Inspektor sprechen wollte.

    Er musterte beide kurz, um sicherzusein, dass es ihnen an nichts fehlte.
    Er konnte die Veränderung fühlen, die draußen vor sich gegangen war, und es störte ihn ungemein, dass diese Bestien sich tatsächlich an sein Haus heranwagten.

    Er sah, wie Frederick ihn mit einer Mischung aus Überraschung, Schock und Ärger ansah und zu begreifen versuchte, was das eben gewesen war.
    Dann sah der Inspektor ihn an, und für einen kurzen Moment schienen ihre Streitigkeiten vergessen, während Resnick fragte, was genau sie dort angegriffen hatte.

    "Meine neue Wachhundestaffel, was sonst?" Entgegnete Richard sarkastisch in Ermangelung einer besseren Antwort.
    Was genau es war, konnte er selbst nicht sagen... besser gesagt, er konnte es schon, aber nicht so, dass Frederick es verstehen oder ihm Glauben schenken würde.
    Noch bevor ehe er weitersprechen konnte, hörte er aus Richtung Salon Andrews Stimme zu ihnen durchdringen.
    Alarmiert wandte er den Blick von Frederick und Lara ab.
    "Andrew." Stieß er besorgt hervor, warf einen weiteren Blick durch die Hohen Fenster nach draußen, und machte dann auf dem Absatz kehrt, ohne sich darum zu kümmern, was mit Lara oder Frederick geschah.
    Er lud sie nicht ein, ihm zu folgen, war im Augenblick aber auch zu beschäftigt, sie davon abzuhalten, als er mit eiligen Schritten wieder im dunklen Korridor verschwand.

    tbc: Salon

    Lara klammerte sich nun noch fester an Fredericks Arm.
    Der kalte Schauer lief ihr bei jedem einzelnen Winseln oder Jaulen über den Rücken und sie sah ihren Mann stumm an.
    Wo waren sie da nur hineingeraten?
    Immer dann, wenn sie glaubte, alles könnte wieder normale Bahnen annehmen, geschah etwas, das alles nur noch schlimmer machte.
    Und der einzige Vorteil, den sie aus dieser Situation zogen war der, das Richard sie nicht des Hauses verwies, obwohl Lara ihre linke Hand dafür gegeben hätte, sich jetzt in ihrem eigenen Haus zu befinden.
    "Was passiert hier, Frederick?" Fragte sie ihn schließlich leise, um ihn mit großen, blauen Augen anzusehen.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Frederick Resnick - 18.01.2007, 00:09


    Frederick stand wie versteinert vor der Tür und starrte geradeaus.
    Nichts, was er je bisher gesehen hatte, ähnelte auch nur annähernd der Bestie, die sie noch vor einigen Sekunden angegriffen hatte.
    Diese Erscheinung war mit seinem rationalen Verstand nicht vereinbar.
    Er redete sich ein, dass es ein Hirngespinst gewesen war, eine Einbildung und doch zweifelte er im selben Moment an seinen eigenen Gedanken.

    Richards Verschwinden war ihm noch gar nicht richtig aufgefallen, da ertönte Laras Stimme, dicht neben ihm.
    Langsam wandte er den Blick zu ihr, sah die Angst und den Schrecken in ihrem Gesicht und sein Ausdruck wurde milder.

    „Ich weiß es nicht, Lara.“ gestand er ihr dann und strich ihr dabei noch immer ein wenig geistesabwesend über die Wange.
    „Aber ich glaube ich kenne jemand, der es uns erklären kann.“

    Langsam nahm er ihre Hand und ging mit ihr zu der Tür, durch die Richard kurz zuvor verschwunden war.

    tbc: Großer Salon (& Lara?)

    ooC: ich hoffe euch passt es, wenn die beiden auf einen kurzen Plausch vorbeischauen. ;-)
    So Schlafenszeit *gähn*



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 18.01.2007, 00:46


    Japp, nimm die Lara nur mit :) Und selbstverständlich darfst du dich zu uns gesellen *g* *den Richie der mit den Augen rollt beiseite schiebe*
    Wir warten auf dich, Freddy :)



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Gillian Jenings - 06.02.2007, 14:50


    pp: Wald

    Das Pferd unter ihr strauchelte, Gillian glitt aus dem Sattel, sah vor sich die marmornen Stufen des Hauses, welches sie zu erreichen gewünscht hatte, stolperte, erklomm sie auf allen Vieren, zog sich an den Dämonenfratzen hoch und schlug gegen die Tür, dass ihre Fingernägel brachen und der Klang dumpf in dem Gebäude widerhallte.
    Richard...!
    Endlich gehorchte ihre Stimme ihr und aus der wunden Kehle löste sich der Schrei, von dem sie hoffte, dass er ihr Hilfe bringen würde.

    "Richard!"



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 06.02.2007, 18:43


    pp: NSC Limbus

    Charles hörte ein lautes Pochen an der Türe und hielt inne, als er den Korridor passierte.
    Er war unschlüssig darüber, ob es sich tatsächlich um ein Klopfen gehandelt hatte, oder viel mehr um den Ausläufer des Sturmes, der vor dem Haus tobte.
    Sein Blick glitt durch eines der hohen Fenster und er sah, wie draußen tatsächlich der Wind durch das Laub der Bäume fegte.
    Lag er also mit seiner Vermutung richtig?
    Das grausige Heulen eines Wolfes drang an die geschulten Ohre des Butlers, und er tat einen zweiten Blick durch das Fenster.
    Er sah eine Rudel halbverwester Tierkadaver aus dem Wald sprengen und in Richtung Haus jagen, und in diesem Moment begriff er, dass sie ganz offensichtlich etwas jagten.
    Etwa im selben Moment drang ein lauter, verzweifelter Schrei von der Türe her zu ihm, ein Schrei, der lediglich einen Namen bildete, ihn aber dennoch zu handeln veranlasste.
    Zügig, aber aufrecht trat er auf die Türe zu.
    Er riss sie auf, und herein fiel eine junge Frau mit zerrissener Kleidung und langem rotem Haar, die er trotz ihrem ziemlich ungewohnten Erscheinungsbild deutlich als Gillian Jenings erkennen konnte.
    Er schloss die Tür wieder, sperrte damit sämtliche Bestien aus, die versucht hatten, ihr nachzustellen, und verzog keine Miene, als er sich ihr mit stoischem Gesichtsausdruck annahm.
    „Sie wünschen, Madam?“



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Gillian Jenings - 06.02.2007, 18:49


    Eine Schrotflinte.
    Ein Heer fähiger Exzorzisten.
    Einen Waldbrand, der das Anwesen auslässt.
    Göttliche (egal welcher) Intervention.
    Ein heißes Bad.

    "Ich wünsche," sagte Gillian und richtete sich wieder auf, während sie den unnützen Versuch unternahm ihre Kleidung zu richten. "Den Hausherrn zu sprechen."

    Sie sah den Butler an und musste ihm innerlich Respekt zollen. Er war eine Zierde seiner Zunft.
    Und sie ganz nebenbei im Haus, was sie aufatmen ließ. Wenigstens ein Teilsieg.



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 06.02.2007, 19:23


    Charles nickte.
    Die junge Frau sah ein wenig zerrupft aus, aber der Butler wusste es besser, als sie nach den Gründen ihres Erscheinungsbildes zu fragen - den Gründe musste es geben, da war er sich sicher.
    Noch nie hatte Gillian Jenings anders ihre Aufwartung gemacht, als perfekt gekleidet und frisiert.
    Nichts überließ sie dem Zufall, und selbst jetzt, da sie so zerbrechlich und verletzlich wirkte, hatte sie noch etwas an sich, das zahlreichen Männern den Kopf verdrehen würde.

    "Ich werde sehen, ob Master Concord Sie empfängt, Madam." Erwiderte er, deutete mit der Hand auf eine Bank an der Wand, um ihr zu bedeuten, dass sie sich dort niederlassen konnte, wenn sie es wollte.

    Dann verschwand er in den dunklen Korridoren, und ließ sie abermals alleine.
    Es dauerte allerdings nicht lange, bis er zurückkehrte.
    Die wässrigen, grauen Augen glitzerten, als er sich kurz verneigte, und sie dann wieder ansah.
    "Master Concord empfängt Sie jetzt, Madam." Erklärte er kurzangebunden.
    "Wenn Sie mir folgen wollten...?" Er machte nahezu auf dem Absatz kehrt, und verschwand erneut in dem dunklen Korridor, langsam genug jedoch, das Gillian ihm zu folgen vermochte.

    tbc: Esszimmer



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Gillian Jenings - 06.02.2007, 19:39


    Sie nickte stumm und schloss sich Charles dann an. Sie betrachtete die geschmackvolle Einrichtung des Hauses und emfpand sie wie immer als exquisit und angemessen. Gillian seufzte leise, strich über eine der Dämonenfratzen und folgte Charles dann in einen finsteren Korridor, der sie entweder zur Bibliothek oder zum Esszimmer bringen würde. Oder waren es der Große Salon und das Esszimmer? Oder der Wintergarten? Sie wusste es nicht genau, doch es spielte auch keine Rolle. Hauptsache, sie würde bald in den Genuß von Gesellschaft kommen, die Ahnung hatte, was hier passierte. Oder zumindest nicht nur an das Beweisbare glaubte.

    tbc: Esszimmer



    Re: Vor dem Haus/ Haustür/ Wege weg und hin zum Haus

    Richard Concord - 19.09.2007, 00:53


    pp: Foyer

    Richard trat durch die Haustüre hindurch, und Leah wollte es ihm eben gleichtun, als Gillian ihr den Weg vertrat.
    "Und wohin genau gedenken Sie zu gehen?" Fragte sie die Krankenschwester und Leah sah sie zunächst irritiert an.
    "Ich denke, Mr. Concord ist auf dem Weg zu Dr. Simmons." Erklärte sie aber Gillian sah nicht so aus, als brächte sie Verständnis für diesen Gedanken auf.
    "Das ist nichts für Sie." Sagte sie ruhig, jedoch mit Nachdruck.
    "Aber..."
    "Kein Aber. Glauben Sie mir, Sie würden mehr stören als helfen. Das war schon beim letzten Mal so." Gillian gestattete sich ein arrogantes Lächeln, und erinnerte sich an die Rolle, die Rubenstein gespielt hatte, als Frederick auf Andrew geschossen hatte.

    Ohne die Krankenpflegerin wären die Schüsse möglicherweise niemals gefallen... niemals notwendig gewesen.
    Rubenstein öffnete den Mund, um erneut etwas zu sagen, aber Gillian hob nur kurz ihren Finger, um ihr zu bedeuten, dass sie schweigen sollte, und die junge Frau schwieg tatsächlich.
    "Bleiben Sie im Haus." Riet ihr Gillian, bevor sie sich von ihr abwandte, und Richard folgte, der bereits vorangegangen war, und tatsächlich kein Gefühl für das jetzt und hier zu haben schien.

    tbc: Konzil der Masters im Zauberwäldchen ;)



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