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Re: Paris, eine Stadt perfekt für einen Selbstmord!
kaikuki - 15.09.2006, 22:59Paris, eine Stadt perfekt für einen Selbstmord!
Willkommen in der französischen Hauptstadt, Paris. Der Eifelturm und die erschwinglichen Sehenswürdigkeiten verzaubern und töten schon seit Jahren ihre Einwohner...
Potentielle Selbstmörder aufgepasst: Paris ist geradezu gemacht für ein friedfertiges Ableben. Ihr werdet schon denken, "Achja, der Eifelturm", ist zwar sicher auch stilvoll, aber bei 300 Meter freiem Fall liegen die Überlebenschancen bei ungefähr 0,001 Prozent, viel zu unsicher also für den ambitionierten Suiziden. Eine hundertprozentige Sterbensgarantie liefert dagegen der Pariser Stadtverkehr. Nicht nur das, die Arten zu sterben sind da derart vielfältig, dass Kenner der Szene Paris als Gemeintipp handeln. Als Fußgänger wird man erwartungsgemäß prompt überfahren sobald man es wagt bei grün die Straße zu betreten. Falls man nicht sofort überfahren wird, sondern unter der Achse landet, ist das kein Problem, denn das nächste Fahrzeug fährt garantiert versetzt. Dies liegt sicherlich an der Mentalität der Franzosen, die sehr individuell bleiben möchten und deswegen versucht Jaques-Normalverbraucher es möglichst zu vermeiden genau hinter dem Vordermann zu fahren. Für Motorradfahrer bietet sich hier ein ideales Labyrinth, Wem es zu bunt wird, der kann ja auf die Gegenfahrbahn ausweichen.
Wem überfahren nicht brutal genug ist, der kann alternativ auch verhungern. Als Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz (ich garantiere das es in ganz Paris keinen freien Parkplatz gibt). Denn wenn ein Pariser einen Parkplatz für sein Auto gefunden hat, verlässt er ihn nie wieder. Dies wäre auch nicht möglich da die Autos alle SToßstange an Stoßstange parken (übrigens das Gerücht, die Franzosen parken ohne angezogene Handbremse ist falsch, ich hab's überprüft). Über die Autos die auf der Straße fahren habe ich folgende Theorie entwickelt: es handelt sich dabei nur um Statisten die vom Staat bezahlt werden, um Suizidtouristen nach Paris zu locken. Falls man den Tod als Fußgänger sucht, findet man ihm bei den Zebrastreifen. Denn selbst wenn es drumherum freie Parkplätze gäbe, würde sich der Franzose nie dazu herablassen irgendwo anders zu parken. Der Zebrastreifen als Parkplatz ist für die Pariser ein Satussysmbol, wie iene Luxusyacht oder ein riesiger Harem für andere.
Eine ebenfalls schöne Art zu sterben liegt in den Kreisverkehranlagen begraben. Wer dort einmal reinfährt wird von den unerbittlichen Pariser Verkehrsstatisten in die Mitte gedrängt aus der es kein Entkommen gibt und dann kann man fröhlich bis an sein (möglichst schnelles) Lebensende im Kreis fahren.
Für unmotorisierte Lebensmüde seien noch die als Hundehaufen getarnten Tretminen erwähnt, die den Pariser Bürgersteigen ihre typische braune Farbe verpassen. Die Unmöglichkeit in Paris saubere Schuhe zu behalten ist mathematisch bewiesen und hat bereits mehrere Tausende eifriger Studenten in Doktorränge befördert.
Die aus dem Verkehr resultierenden Abgase sind höchstwahrscheinlich dem allgemeinen Wohlbefinden auch nicht gerade zuträglich, was ja nur in ihrem Sinne sein kann, geehrter Selbstmörder. In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Ableben :-)
Ein Artikel aus unserer ehemaligen Schülerzeitung "OVO". Gibt noch einen weiteren über den alltägliche Buswahnsinn, dieser wird folgen. Ich find die Artikel immer schön humorvoll geschrieben, über Sinn dieses Artikels kann man streiten.
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