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Re: Qualität Langdistanzen
wehaka - 18.07.2006, 23:39Qualität Langdistanzen
Newbie hat folgendes geschrieben: feder hat folgendes geschrieben: in roth gab es auf der radstrecke keine gels....was machst du in solchen fällen? anhänger?
in Ungarn gibts nur an den Wendepunkten Bananen und ungeniessbare Schokolade - dazu Wasser pur - oder von unterwegs aus einem Pumpbrunnen :P
da würden wohl viele der "verwöhnten" Ironman-Starter mit Rucksack starten :wink:
Ich habe das mal aus Klugschnackers 3x3 Tipps ausgegliedert. Der Punkt interessiert mich und ich habe mir da auch schon Gedanken drüber gemacht.
Mit Frankfurt und Roth haben wir in D zwei ziemlich perfekt organisierte Langsistanzen. Es gibt vielleicht kleine Mängel, aber das erscheint mir wie Jammern auf hohem Niveau.
Lese ich Berichte aus Zürich oder Klagenfurt, lese ich in den letzten 2 Jahren Berichte von Traktoren und Unfällen auf der Radstrecke, Brücken für die Athleten auf der Laufstrecke, damit die Zuschauer ungehindert passieren können, geklauten Fahrrädern, falschen Medaillen und mangelhafter Verpflegung/Versorgung.
Sind wir tatsächlich verwöhnt?
Was kann man als "Standard" erwarten?
Re: Qualität Langdistanzen
drullse - 18.07.2006, 23:52Re: Qualität Langdistanzen
wehaka hat folgendes geschrieben: Was kann man als "Standard" erwarten?
Wenn man nach dem Geldwert der Veranstaltung fragt: schau Dir Deinen Liebingswettkampf an und was es kostet und dann projezier das auf die anderen Veranstaltungen.
Und dann kannste das Ganze vermutlich auch erst wirklich vergleichen, wenn Du die jeweiligen Wettkämpfe auch selbst gesehen hast. Jeder empfindet die Kleinigkeiten, die einem Rennen den Stempel aufdrücken anders.
Nächste Frage: wie wägst Du die einzelnen Wertungspunkte gegeneinander ab? Zählt ein landschaftlich besonders schöner Kurs genauso wie ein gutes Finisher-Buffet?
Kleines Beispiel: der einzige IM, der mich interessiert, ist Lanzarote. Während ich die Startgelder so schon grundsätzlich unverschämt finde, ist der Gegenwert dort im Vergleich zu FFM oder Roth um ein Vielfaches geringer. Dafür ist der Radkurs mit nix zu vergleichen... Also denke ich trotzdem darüber nach, dort zu starten.
Interessante Sache das!
Re: Qualität Langdistanzen
feder - 19.07.2006, 11:05Re: Qualität Langdistanzen
wehaka hat folgendes geschrieben: Ich habe das mal aus Klugschnackers 3x3 Tipps ausgegliedert. Der Punkt interessiert mich und ich habe mir da auch schon Gedanken drüber gemacht.
sehr guter gedanke - ich bin ja auch schon seit letztem jahr am überlegen, zb in klagenfurt einmal zu starten.
wenn ich aber nun die berichte so lese, dann überlege ich mir das doch noch einmal gründlich.
eine finishermedaille eines anderen wettkampfs zu erhalten, ist oberpeinlich und spricht bände über die qualität und sorgfalt des org-teams. andererseits ist für mich wichtiger, daß das renngeschehen ordentlich organisiert ist. dazu gehört, daß die räder bzw die WZ bestmöglich abgesichert sind und auch daß die verpflegung gut und ausreichend ist. es kann ja wohl nicht sein, daß 13-h -finisher auf der laufstrecke nur noch wasser gereicht bekommen, genausowenig daß ich vm rad absteigen muss um eine flasche wasser aufzunehmen..
auch eine gut abgesicherte strecke finde ich sehr wichtig.
eine gute freundin war in klagenfurt - auf ihren bericht bin ich gespannt....
Re: Qualität Langdistanzen
Willi - 19.07.2006, 13:07
Ich habe den Eindruck, dass die Diskussion um Qualität von Wettkämpfen einen arg religiösen Charakter hat.
Der eigene Lieblingswettkampf wird mit der rosarotesten Brille gesehen - und es darf auf keinen Fall etwas anderes im Lichte daneben stehen. So war ich z.B. grad mal auf Wikipedia.de und hab mit faszinierendem Entsetzen die Historie des Artikels über Roth angeschaut - und umgekehrt den Umfang der Vorberichterstattung in der inoffiziellen Hauspostille - pardon "eZine" - des Frankfurter Sparkassentriathlons ... :shock:
Es ist die gleiche Diskussion wie zwischen einem BMW- und einem Audi-Fahrer, die die Pannenstatistiken des ADAC erörtern.
Re: Qualität Langdistanzen
Newbie - 19.07.2006, 13:45
das Preis-Leistungsverhältnis muss einfach stimmen.
wenn ich 300 Euros für einen Wettkampf ausgebe erwarte ich auch eine gute Verpflegung, gute Organisation, schönes Finishershirt usw.
wenn ich hingegen für 40 Euros bei einer Langdistanz antrete weiss ich von vorne herein, dass da einiges halt nicht geboten wird. Quasi Billigangebot halt. Jeder muss selber wissen was er will und braucht.
vieles was bei Ironman oder bei ähnlichen Veranstaltungen geboten wird ist für mich überflüssig. Ich brauche weder ein Feuerwerk noch ein Banquette zur Siegerehrung oder ein mehrgängiges Menü zur Pastaparty.
Was nicht in Zahlen belegt werden kann ist die Stimmung und das Herzblut, welches der Veranstalter, die Helfer und die Anwohner liefern. Da wird Zürich oder auch Frankfurt wohl nie mit Roth oder Kraichgau mithalten können. Und grad diese Punkte sind für mich viel wichtiger als Verpflegung oder Medaille (die dann eh weggeschmissen wird :oops: )
Re: Qualität Langdistanzen
dickermichel - 20.07.2006, 10:54
Hm, ich war 2002 und 2003 in Klagenfurt (waren meine beiden ersten IMs) und ich fand es wunderbar. Allerdings hatte ich zumindest 2002 noch keine Vergleichsmöglichkeit, da der IM Austria meiner erster Triathlon war.
IMO muß man nur eine Liste aller Qualitätsfaktoren erstellen und dann jeden IM bewerten - schon hat man für sich PERSÖNLICH den besten WK herausgefiltert.
Aber sobald eine zweite Person dazukommt, wird es unsinnig, denn der eine legt viel Wert auf eine perfekte Orga, der andere auf einen schönen Radkurs, der dritte auf harte Kampfrichter, der vierte auf das Buffett usw. etc.
Natürlich kann man jedoch ein paar grundsätzliche Standards definieren, die ein WK erfüllen sollte.
Laßt uns das doch mal innerhalb dieses Threads entwickeln und ich schicke das Ergebnis dann an alle Vereine, die in Deutschland WK veranstalten.
Ich fange schon mal an, was mir so auf die Schnelle einfällt:
1. Startunterlagen:
- Wo gibt es diese?
- Klare Aussagen zu den WK-Modalitäten
2. Sicherheit der Ausrüstung:
- Wer ist dafür verantwortlich?
3. WK:
- Absperrung/StVo?
- Kampfrichter
4. Verpflegung:
- Vor, während und nach dem WK
Eigentlich sind es doch gar nicht so viele Punkte, die erfüllt werden müssen, um zumindest einen "ordentlichen" WK durchführen zu können. Oder irre ich mich?
Gruß: dm
Re: Qualität Langdistanzen
drullse - 20.07.2006, 11:03
dickermichel hat folgendes geschrieben: Eigentlich sind es doch gar nicht so viele Punkte, die erfüllt werden müssen, um zumindest einen "ordentlichen" WK durchführen zu können. Oder irre ich mich?
Gruß: dm
Als selbst schon Veranstaltender kann ich Dir versprechen: DOCH - es sind unendlich viele kleine Punkte. Von den meisten bekommt der Athlet gar nix mit...
Re: Qualität Langdistanzen
dickermichel - 20.07.2006, 11:09
drullse hat folgendes geschrieben:
Als selbst schon Veranstaltender kann ich Dir versprechen: DOCH - es sind unendlich viele kleine Punkte. Von den meisten bekommt der Athlet gar nix mit...
Ich wußte, das dieser Satz kommen wird, war aber zu faul, es ganz genau zu schrieben.
Also jetzt:
Es geht mir bei der Liste "nur" um die Sicht/Bedürfnisse des Athleten.
Daß die Organisation des WKs noch mal eine ganz andere Sache ist, ist vollkommen klar.
Aber ich will ja auch nicht wissen, wie es Audi schafft, daß das Auto fährt, sondern nur DASS es fährt - so meinte ich das.
Gruß: dm
Re: Qualität Langdistanzen
drullse - 20.07.2006, 11:15
Ja, ist mir auch grade klar geworden, war etwas voreilig...
Re: Qualität Langdistanzen
feder - 20.07.2006, 12:35
dickermichel hat folgendes geschrieben:
Es geht mir bei der Liste "nur" um die Sicht/Bedürfnisse des Athleten.
der wettkampfablauf muß funktionieren - reibungslos... wenn zb die duschen nicht ausreichend sind, ist das zwar nicht schön, aber -wie ich finde- verschmerzbar :wink:
Re: Qualität Langdistanzen
Carlos - 20.07.2006, 12:39
Nun, ich habe nicht so viel LD Vergleichsmöglichkeiten (lediglich Frankfurt und UK) muss aber sagen, dass ich in Frankfurt schon ziemlich verwöhnt worden bin und ich finde das das Preis-Leistungs-Verhältnis i.O. ist.
Weiterhin war ich im Kraichgau und in Roth (Staffel) und auch diese waren Top (obwohl ich schon etwas überrascht war das anfangs JEDER in Roth in die Staffel-Bike-Trans-Aera wandern durfte - OHNE kontrolliert zu werden :roll: !
IM-UK dagegen (und ich habe ja schonmal an anderer Stelle darüber berichtet 8) ) war eine Katastrophe - UND ich bin weissgott kein Mensch der grosse Ansprüche stellt! Wenn gewünscht werde ich auch hier gerne noch das Eine oder Andere "Feature" dieses Rennens posten!
Ich denke es kann und wird eine ellenlange Diskussion geben, da jeder für sich andere Vorstellungen haben wird wie ein 'optimales Rennen" aussieht - ich denke es muss einfach rundum funktionieren und nicht nur teilweise hervorragend sein.. my 2 cents!
Tsssccchau!
Car-'wat denn nu? Campa oder Shimano :wink: '-los
Re: Qualität Langdistanzen
dickermichel - 20.07.2006, 14:18
Mir schwebt da eine "einfache" Prioritätenliste vor:
1. Die Grundlagen, die eine Veranstaltung für den Athleten erfüllen muß
2. Erweiterte Standards, die einen WK zu einem guten WK machen
3. Gimmicks, die einen guten WK zu einem besonderen WK machen, durchaus ABER subjektiv in der Bewertung sind.
Oder so: dm
Re: Qualität Langdistanzen
Danksta - 20.07.2006, 14:26
Jaja, das erinnert mich an das gute Kano-Diagramm.
Basisforderungen, deren Nichterfüllung vom Kunden bestraft wird.
Leistungsforderungen - je mehr erfüllt wird, desto besser wird das Produkt bewertet.
Begeisterungsmerkmale - Die (unerwartete) Übererfüllung der Kundenforderungen wird massiv belohnt.
Basisforderungen wären ne gut bewachte Wechselzone.
Leistungsforderungen wären schöne Strecken, gute Orga,...
Begeisterungsmerkmale sind zum Beispiel ein Start von der Fähre, eine Lanzarote-Radstrecke oder ein besonders tolles Buffet im Ziel.
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