Und plötzlich kam der Tod

Tokio Hotel und Killerpilze
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    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Elayne - 07.06.2006, 12:14

    Und plötzlich kam der Tod
    (die story hab ich auch in anjas altem Forum)

    Bill nahm mich noch ein mal in den Arm, bevor er auf die Bühne musste. Ich erwiderte diese und klammerte mich regelrecht an ihm fest. Ich wollte ihn nicht schon wieder gehen lassen, wenn auch nur für 1 ½ Stunden. Ich hatte ihn schon so oft gehen lassen. Natürlich war ich verdammt stolz auf "meine Jungs", doch manchmal nervte es wirklich. Zum Glück war dieses das letzte Konzert ihrer Schrei-Tour 2006. Dann hatten wir endlich etwas Zeit für uns. Ich freute mich schon riesig... doch dafür musste ich ihn jetzt loslassen .Dieses passierte allerdings schon ganz von allein, denn Bill löste sich sanft aus meiner Umklammerung und smilte mich an. Dann küsste er mich noch einmal lange auf den Mund und flüsterte mir ein "ich liebe dich" ins Ohr. Dann drehte er sich um und lief die Treppe zur Bühne hoch. Doch bevor er ganz verschwunden war, schrie ich ihm noch ein "ich dich auch" hinterher. Er drehte sich lachend um und reckte beide Daumen. Ich warf ihm eine Kusshand zu, und dann verschwand er endgültig aus meinem Blickfeld und tauchte für die Fans auf, was ich aus dem ohrenbetäubenden Kreischen schließen konnte.
    Lächelnd drehte ich mich um und lief davon – nur noch 90 Minuten!
    Ich stellte mich auf meinen Logenplatz – auf einer Tribüne hoch oben über den kreischenden Fans. Eigentlich waren hier nur die Techniker, aber für mich wurde eine Ausnahme gemacht.

    Ich starrte gebannt auf die Bühne, wo die Jungs gerade „Beichte“ preformten. Mir fiel auf, das Bill unnatürlich oft in meine Richtung schaute und lächelte, wo ich natürlich nichts gegen hatte. Jedes Mal lächelte ich ihm zurück.
    Als er „Rette Mich“ ankündigte, tat er etwas, was mein Herz auf Hochtouren brachte: Er rief „Der nächste Song „Rette Mich“ singe ich heute Abend nur für eine ganz besondere Person! Laura, ich liebe dich!“ Ich strahlte ihn an, und die Fans unter mir begannen empört zu kreischen. Das machte mir überhaupt nichts aus – im Gegenteil ich fand es sogar ziemlich lustig, was mich wiederum noch mehr zum Strahlen brachte. Bill begann voller Gefühl zu singen – nur für mich!:

    Zum ersten Mal alleine
    in unserem Versteck
    ich seh noch unsere Namen an der Wand
    und wisch sie wieder weg

    ich wollt dir alles anvertrauen
    warum bist du abgehauen
    komm zurück
    nimm mich mit

    komm und rette mich – ich verbrenne innerlich
    komm und rette mich – ich schaffs nicht ohne dich
    komm und rette mich – rette mich – rette mich

    bei jedem „rette mich“ schaute er mir so intensiv in die Augen, dass ich jedes Mal eine Gänsehaut bekam.

    unsere Träume waren gelogen
    und keine Träne echt
    sag dass das nicht wahr ist
    sag es mir jetzt

    vielleicht hörst du irgendwo
    mein S.O.S. im Radio
    hörst du mich – hörst du mich nich

    komm und rette mich – ich...

    mitten im Satz brach er ab und brach zusammen. Ich sprang schockiert auf. Es war alles so schnell gegangen, sodass ich es kaum mitbekommen hatte. Ein Knall – Ein Schuss – und dann Bill, wie er zusammenbrach. In der Halle war es mucksmäuschenstill geworden. So langsam begann ich zu begreifen, was gerade passiert war. Bill – nein nicht Bill, bitte nicht Bill!
    Ich stürzte zum Ausgang, und sah noch gerade wie Tom seine Gitarre von sich schleuderte und sich neben seinem Bruder kniete. Dann war ich schon im Gang und rannte in Richtung Bühne. Ich zitterte am Ganzen Körper und in meinem Kopf hämmerte nur ein einziger Gedanke: Bill!
    Endlich kam ich an, und stürzte sofort die Stufen zur Bühne hoch. Seltsamerweise hielt mich kein Seciurity auf, diese standen immer noch zu Salzsäulen erstarrt da und versuchten zu begreifen, was gerade geschehen war. Und dort lag er. Blut strömte aus einer Wunde in seiner Brust. Tom kniete neben ihm und weinte leise, während Gustav und Georg noch gar nicht kapiert hatten, was passiert war, und standen, beziehungsweise saßen dumm rum und starrten auf Bill am Boden. Doch das alles realisierte ich gar nicht richtig. Für mich gab es nur Bill und Mich. Ich ging langsam auf ihn zu, und sah beim näherkommen, dass seine Augen noch offen waren, und dass er scheinbar sogar noch mit Tom redete, denn seine Lippen bewegten sich.
    Endlich war ich bei ihm, und kniete mich neben ich, wo ich sofort wieder anfing zu weinen. Als Bill mich sah, schienen sich seine Gesichtszüge ein wenig zu entspannen. Ich griff vorsichtig nach seiner Hand, die ich fest umschloss. Bill lächelte mich schwach an, und begann mit zitternder stimme zu sprechen: „Laura, denk daran: Wen nichts mehr geht wird ich ein Engel sein – für dich allein. Ich hab Rette Mich nur für dich gesungen.... das letzte Mal dass ich etwas singen durfte. Bitte vergiss mich nicht, denn ich liebe dich!“ Damit schlossen sich seine Augen – für immer.
    Ich spürte, wie Tom neben mir zusammenbrach, hörte die Angsterfüllten Schreie der Fans. Doch sehen tat ich nur Bill, wie er vor mir lag. Plötzlich wurde mir mit unglaublicher Heftigkeit klar: Er war tot! Alles um mich herum wurde kalt und grau: Tot! Tot! Tot!
    Dann brach ich endgültig zusammen.

    Das ganze ist jetzt zwei Jahre her. Zwei trostlose, graue, lehre Jahre. Zwei verlogene Jahre. Ich war nichts weiter als einer leeren Hülle.
    Tom hatte sich noch am gleichen Tag wie Bill umgebracht – er war vom Dach der Konzerthalle gesprungen. Er hatte es gut, er war wieder bei seinem Zwillingsbruder.
    Die Hälfte der Beerdigung der beiden zwei Tage später hatte ich nicht mitbekommen, ich war zu fertig gewesen. Wenigstens wurden Bill und Tom zusammen und nebeneinander beerdigt – das hatten sie sich immer gewünscht.
    In diesen zwei grausamen Jahre hatte ich mich fünf Mal versucht umzubringen – doch immer ist mir jemand dazwischengekommen. Seit meinem fünften Versuch ließ mich mein Vater nicht mehr aus den Augen. Er verstand mich nicht. Er meinte immer, ich hätte ja noch so viel vor mir. Nur was hatte ich wirklich vor mir? Ein trostloses Leben ohne Bill. Und ohne Bill konnte ich nicht.
    Niemand trauerte den Beiden außer mir und ihrer Familie richtig nach. Einmal im Jahr, an ihrem Todestag, spielten sie große Trauer vor. Heuchler! Ich hasste alle Menschen in meinem Leben – auch mich selber. Ach Bill, wärst du noch da...
    Langsam vertraute mein Vater mir wieder. Schließlich hatte ich mich seit einem halben Jahr nicht mehr versucht umzubringen, was mir verdammt schwer gefallen war. Doch das gehörte alles zu meinem Plan...
    Dieses Mal sollte alles perfekt laufen. Niemand sollte mir in die Quere kommen, ich wollte endlich wieder zu Bill!
    Morgen. Morgen war es endlich so weit. Mein Vater würde mich das erste mal wieder allein Lassen. Er musste auf Geschäftsreise. Und das musste ausgenutzt werden. Schon beim Gedanken daran, bald alles hinter mir zu haben, begann ich vor Freunde zu zittern.
    Ich wüsste auch schon wie ich es tun würde – ich würde auf dem gleichen Weg wie Tom gehen – ich würde vom Dach der Konzerthalle springen. Springen hatte ich mich zuvor noch nie getraut, den ich hatte verdammte Höhenangst. Doch mit dem Sprung würde alles gut werden, denn ich würde auf der Stelle tot sein – wie Tom.
    Fröhlich machte ich mich aus der Küche auf den Weg nach oben in mein Zimmer, wobei ich meinem Vater begegnete, der mich misstrauisch anguckte. Kein Wunder – ich war seit Bills Tod kein einziges Mal fröhlich gewesen. Doch ich machte mir keine Gedanken darüber und verschwand in meinem Zimmer. Dort zog ich ein leeres Blatt aus meinem Collageblock und begann zu schreiben – einen Abschiedesbrief den ich schon tausendmal in meinen Gedanken verfasst hatte:

    Hey Dad!
    Wie oft habe ich jetzt versucht mich umzubringen? 5 Mal? Wie du weißt hat es jedes Mal nicht geklappt – Leider.
    Ich weiß, du verstehst mich nicht – du verstehst einfach nicht warum ich sterben möchte. Wenn ich jetzt sagen würde „Du verstehst das nicht, weil dir so etwas noch nie geschehen ist“ würde ich lügen, schließlich ist Mum bei einem Autounfall umgekommen. Das ist schon lange her, und ich kann mich kaum noch an sie erinnern. Deshalb spüre ich bei ihr nicht so einen riesigen Schmerz wie bei Bill. Damals habe ich das ganze noch gar nicht verstanden und hatte deshalb auch nie Selbstmordgedanken. Ich weiß nicht wie es dir damals ging – so richtig traurig wirktest du nach meinen Erinnerungen nie. Verstehe das hier nicht falsch – das soll kein Vorwurf an dich sein, nur ich verstehe nicht, wie schnell man einen Menschen vergessen kann. Du hast immer gesagt, du würdest Mum niemals vergessen – doch dieses Jahr hast du sogar ihren Todestag verschlafen! Mir tat es damals verdammt weh, als ich sah, das Mum für dich nicht mehr lebt.
    Bei Bill ist es aber ganz anders. Ich liebe ihn – immer noch. Zwei Jahre lebe ich jetzt schon ohne ihn – wegen dir! Du verstehst mich einfach nicht und dafür hasse ich dich! Ich will sterben, ich will jetzt sofort zu Bill!
    Vielleicht hattest du in letzter Zeit das Gefühl, mir würde es endlich besser gehen und ich wäre über Bill hinweg. Deshalb fragst du dich bestimmt auch, warum ich noch mal versuche mich umzubringen. Wenn du wirklich glaubtest, ich wäre wieder glücklich, dann kennst du mich nicht richtig. Hast du mir nie in meine Augen geschaut? Hast du nie den schrecklichen Schmerz darin gesehen? Dad, wir sind zwei so verschiedene Menschen, wir passen einfach nicht zusammen.
    Zu meiner „Fröhlichkeit“: Die war nur gespielt. Ich hab alles getan, dass du glaubtest, mir würde es gut gehen. Aber ich muss sagen, ich dachte, ich müsste mehr dafür tun. Doch ich musste nur immer ein bisschen Lächeln und wieder mit dir Reden. Dabei weiß ich ganz genau, das ich eine miserable Schauspielerin bin!
    Da haben mich schon die nächsten Gedanken geqält: Willst du vielleicht sogar dass ich es noch mal versuche? Das ich mich noch mal versuche umzubringen? Hast du gehofft das es dieses Mal klappt? Dass ich endlich sterbe? Dad, willst du mich nicht mehr? Ich war in den zwei Jahren eine ziemlich Last für dich, das weiß ich ganz genau. Aber ist das schon genug, um sich zu wünschen, dass sich seine Tochter endlich umbringt – und nicht wie sonst scheitert?
    So viele Fragen quälen mich, und ich wünschte, ich hätte endlich eine Antwort darauf. Doch du weißt genau das ich dich nicht fragen kann – wie ich dich nie nach etwas fragen konnte. Ich kann einfach nicht mit dir reden. Ich weiß nicht woran das liegt, aber ich kann es nicht ändern. Ich kann dir einfach nicht meine Gefühle zeigen. Lieber verstecke ich diese vor dir.
    Wie ich es schon immer getan habe. Du wusstest nie wirklich wie es mir ging – außer nach dem Tod von Bill und Tom. Da habe ich mich viel zu weit für dich geöffnet. Du hast gesehen, wie kaputt meine Seele ist – und wolltest mir helfen. Du hast mich zu diesen bescheuerten Psychologen geschleppt, wolltest mir helfen. Doch dabei hast du alles nur noch schlimmer gemacht.
    Ein halbes Jahr habe ich jetzt nicht mehr versucht, mich umzubringen, du kannst mir glaube das war verdammt schwer für mich. Doch jetzt ist es Zeit für einen neuen Versuch. Dieses Mal schaffe ich es.
    Wie ich es tue und wo, das sage ich dir nicht – wer weiß ob du diesen Brief doch zu früh als vorgesehen findest. Ich sage nur so viel:
    Ich werde meine größte Schwäche überwinden, danach wird alles gut!

    In Liebe, Laura

    P.S. Bitte, mach das ich neben Bill beerdigt werde – dann sind wir für immer Zusammen!

    Ich liebe dich!


    Zufrieden las ich mein Werk noch einmal durch. Ja das musste gehen! Das drückte ungefähr meine Gefühle aus, doch ich war mir sicher, Dad würde mich trotz allem nicht verstehen. Aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen!

    Ich stand auf der Balustrade und ließ mir den Wind um die Ohren wehen. Genussvoll schloss ich die Augen. Endlich war der Moment da, auf den ich so lange gewartet hatte! Endlich war es so weit: Gleich war ich bei Bill!
    Ein letztes Mal öffnete ich die Augen und Blickte über Berlin. Die Sehnsucht nach dem Tod hatte sogar meine Höhenangst geschlagen – ich stand hier nämlich ganz relaxed neben einem Abgrund von bestimmt 100 Metern. Was für eine Geile Aussicht man von hier oben hatte. Unwillkürlich musste ich daran denken, das Tom wohl dachte, als er hier vor 2 Jahren stand. Das gleich wie ich? Ich lächelte glücklich. Zwei lange Jahre hatte ich auf diesen Moment warten müssen.
    Ich holte noch einmal tief Luft, schloss die Augen, und schrie ein „Bill ich liebe dich!“ über die Stadt. Dann sprang ich – endlich zu Bill.



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Sweety - 07.06.2006, 12:51


    die ist voll schön und doch voll traurig.richtig gut geschreiben,alle achtung,aber ich hoffe,dass du das nie machn würdest!!! :)



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Elayne - 07.06.2006, 13:00


    nene weil wenn ich mit einem von denen zusammen wäre dann schon mit TOM



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Sweety - 07.06.2006, 19:20


    ach ja stimmt ja... :wink: nee,aber ich würde nich selbstmord begehen...



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    TomsBabe - 08.06.2006, 06:46


    das is voll cool !!!!



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Elayne - 08.06.2006, 09:36


    Sweety hat folgendes geschrieben: ach ja stimmt ja... :wink: nee,aber ich würde nich selbstmord begehen...

    Ich auch nich



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Elayne - 08.06.2006, 09:37


    Toms Lady hat folgendes geschrieben: das is voll cool !!!!

    Danke :wink:



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Sweety - 08.06.2006, 13:51


    hast du die selbstgeschreiben oder i-wo gelesn und dann kopiert?



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Th girl 2006 - 08.06.2006, 19:43


    die is voll mega traurig!!!da hät ich echt fast geheult!das is soooooo traurig,aber gut geschrieben! :cry: :cry: :cry:



    Re: Und plötzlich kam der Tod

    Elayne - 09.06.2006, 09:11


    Sweety hat folgendes geschrieben: hast du die selbstgeschreiben oder i-wo gelesn und dann kopiert?

    Die hab ich selber geschrieben



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