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Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 18.11.2009, 21:52Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Heute war ich beim Arzt, weil ich vermutlich unter Schlafapnoe leide. Ich bin extra zu einem Spezialisten gegangen, weil ich dachte, dass mich der Hausarzt eh überweisen wird, da kann ich mir einen Gang sparen.
Oberflächlich war das eine schicke Praxis, die ich mir ausgesucht habe. Schicke Website, schickes Haus, moderne Möbel...
ABER
Als ich zur Tür reinkam, stand ich quasi mitten im Wartebereich und ca. 10 Leute glotzten mich an, das fand ich schon unangenehm.
Nach der Anmeldung und kurzer Wartezeit musste ich mehrere Stationen ablaufen, ohne dass mir mal jemand vorher erklärt hätte, was da gemacht wird und warum. Ich wurde immer nur aufgerufen, musste meinen Weg nach Gehör suchen, bis ich eine ungeduldige Helferin fand, die sagte: "Bitte auf diesen Stuhl setzen", und einfach irgendwas mit mir machte.
Zum Beispiel wurde mir ohne Warnung eine Salbe (?) auf das Ohr geschmiert mit der Anweisung, dass ich da nicht anfassen soll und es würde dann bald brennen. Na hurra! Ich habe etliche Kontaktallergien und möchte bitte vorher klären, ob ich die Salbe vertrage. Und vor allem möchte ich vorher wissen, was da gemacht wird und warum!
Beim Warten auf die nächste Station kam ein Arzt, rief seinen nächsten Patienten auf, begrüßte ihn mitten im Wartebereich und begann sofort an Ort und Stelle: "Wie geht es Ihnen, was ist mit dem Medikament? Haben Sie sich impfen lassen? Na dann machen Sie mal den Ärmel hoch." Und dann wurde der Patient direkt vor meiner Nase geimpft. War das Showimpfen? Ich will nicht die Krankengeschichten anderer Leute kennen. Ich will auch nicht, dass andere Leute meine privaten Details hören. Immer dieses Fragen der Helferinnen: "Wie viel wiegen Sie denn, Frau Tigger? Haben Sie dies und das, Frau Tigger? Wurde bei Ihnen schon das und das gemacht, Frau Tigger?" Und den Namen immer schön laut blöken, damit es auch jeder hört, der da direkt neben dem Behandlungsbereich sitzt. Der war nicht einmal durch einen Vorhang abgetrennt, nix!
So wurde ich von Station zu Station geschickt, bis ich endlich zum Arzt durfte. Dieser war total überheblich und machte einen doofen Spruch, weil er mich mehrmals rufen musste, bis ich kam. Kein Wunder, bei den vielen Wartebereichen und bei den vielen Patienten, die da rumsaßen, habe ich sein Rufen erst nicht gehört, weil ich ca. 10 Meter entfernt saß.
Zu meiner Vorgeschichte fragte er: "Wer hat diagnostiziert, dass sie diese Krankheit haben? Sie selbst?" So nach dem Motto: Das hat sie wohl in der Apothekenumschau gelesen...
Aber in solchen Situationen werde ich echt zum Schaf und halte die Klappe, mache alles brav mit. Wahrscheinlich würde ich mich auch vor allen Leuten frei machen, wenn mir das nur jemand im Kittel sagt...
Ich habe zwei Monate auf diesen Termin warten müssen, da wollte ich nicht unverrichteter Dinge wieder gehen. Schließlich hatte ich auch extra einen Sitter organisiert, der auf mein Kind in der Zwischenzeit aufpasst.
Nun muss ich heute Nacht auch noch so ein doofes Gerät tragen, eine Kiste auf der Brust, eine auf dem Bauch, einen Klipp am Finger und zwei Schläuche in der Nase. Wie soll ich da schlafen können? Und vor allem: Was ist denn, wenn ich heute Nacht gar keine Atemaussetzer habe? Dann bringt mir das doch gar nichts.
Ich bin mal gespannt, wie der nächste Termin wird, wenn ich die Diagnose erfahre. Die macht dann übrigens ein anderer Arzt, auch toll organisiert, weil der erste an dem Tag nicht da sein wird. Ich werde mir das Ergebnis und seine Meinung anhören, dann meine Meinung zu dieser ganzen Praxis sagen und mir ggf. einen anderen Arzt suchen.
Spontan fehlt mir immer der Mut und die Schlagfertigkeit, aber wenn ich es mir vornehme, dann kann ich das schon.
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 18.11.2009, 23:34
Oh Schreck!
Ich hätte die Praxis stehenden Fusses wieder verlassen und würde mich bei der zuständigen Kasse oder Kammer beschweren.
Solche Ärzte sollten mal kapieren, dass Patienten Kunden sind und dass es durchaus Dinge wie Datenschutz und Intimsphäre gibt.
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 19.11.2009, 00:32
:shock: Das hört sich heftig an.
Das Schlimme ist, dass man eben auf die Fachärzte irgendwo angewiesen ist und halt diese ellenlangen Wartezeiten. Daher lässt man sich das gefallen, weil man irgendwann ein Ergebnis haben möchte und nicht schon wieder von vorne anfangen will.
Ist aber auch komisch, dass du erst die Untersuchungen gemacht bekamst und zum Schluss erst zum Arzt durfest. Was für eine merkwürdige Reihenfolge. :?
Das scheint ja echt ein Krauderladen zu sein.
Zumindest würde ich auf die Privatsphäre bestehen und das beim nächsten Mal auch einfordern. Einen Arzt mal freundlich drauf hinzuweisen, was einen stört, schadet vielleicht gar nicht. Die wissen oft gar nicht, was bei ihnen so abgeht.
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 19.11.2009, 10:19
Ich mußte mal wegen eines Szintigramms zu einer speziellen Praxis, da kam man sich auch so wie am Fließband vor. Und ich habe auch erst ganz am Ende den Arzt gesehen - für ca. 3 Minuten...
Ich glaube, gegen die Praxisorganisation an sich kannst Du nichts machen, aber sich z.B. gegen die "Öffentlichkeit" des Empfangsbereichs beschweren!
Ärzte unterliegen doch der Schweigepflicht?
Mein neuer Hausarzt hat das allerdings auch, und jedesmal mache ich darauf aufmerksam, aber sie wissen nicht, wie sie es baulich ändern könnten...
Noch schlimmer war es bei einer FÄ, bei der ich mal war - da die auch nicht so sympathisch war, bin ich da nicht mehr hingegangen. Denn da war es im Wartebereich ganz still, und in die Stille hinein wurde nach intimsten Dingen gefragt :shock:
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 19.11.2009, 22:45
Oh ja, sowas hatte ich auch mal beim FA. Da saß ich im Wartebereich und mein Ergebnis wurde vom Labor (links von mir) zur Anmeldung (rechts von mir) rübergerufen: "Der Urin von Frau Tigger ist okay!!!!"
Fehlte nur noch der Applaus der anderen Wartenden...
Wie befürchtet, habe ich letzte Nacht kaum geschlafen. Heute nachmittag bekam ich dann auch den Anruf, dass das Gerät nicht genug brauchbare Daten aufgezeichnet hat und ich die Messung noch einmal machen muss. Aber nicht mit mir! Ich gehe zu meinem nächsten Termin hin, verlange meine gesamten Untersuchungsergebnisse, sage denen die Meinung und gehe zu einem anderen Arzt. Bei meiner Krankenkasse werde ich mich auch beschweren. Bin mal gespannt, wie die das finden, dass jede Menge Untersuchungen gemacht wurden, die vermutlich gar nicht nötig waren. Ich vermute ja, dass die so viele Tests wie möglich mit jedem Patienten machen, um maximal Kohle zu kassieren. Die Tests werden ja von den schlecht bezahlten Helferinnen gemacht. Kein Wunder, dass die Praxis so schick ist...
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 20.11.2009, 14:54
Stimmt, Raubtigger, an die Krankenkasse kann man sich auch noch wenden - aber so wie ich das mitbekommen habe, schreiben die höchstens einen Brief an den Arzt mit einem Rüffel. Der wird einfach behaupten, all diese Untersuchungen seien unbedingt medizinisch notwendig gewesen, aus seiner Sicht der Dinge....
Hm, warum gehst Du nicht gleich zu einem Schlaflabor?
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 20.11.2009, 14:58
Wie kamst Du eigentlich auf die Schlaf-Apnoe? Hat Dein Mann das nachts bemerkt? Ich frage, weil ich auch schon mal im Schlaf rede, und das wird nur entdeckt, wenn jemand neben mir liegt (und die Fellnase schweigt als Gentleman) ;)
Ich selber erinnere mich an nichts, wenn ich nicht rabiat aufgeweckt werde... Aber es stört sicher den Schlaf, vielleicht bin ich deswegen immer so müde? :?:
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Rumpelnöff - 20.11.2009, 17:21
Oh wei,
ich hasse solche Praxen auch!
Wechseln und zu Krankenkasse ist da wohl ein probates Mittel!!
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 24.11.2009, 00:47
Ich habe Atemaussetzer im Schlaf. Mein Mann sagt das und ich selbst habe es auch schon im Halbschlaf (?) gemerkt. Ich schnarche außerdem, früher habe ich im Schlaf auch geredet und bin schlafgewandelt. Allerdings weiß ich nicht, ob das irgendetwas zu bedeuten hat.
Inzwischen war ich wieder dort, habe meine Kritik sachlich, aber sehr deutlich geäußert. Der Arzt hat versucht zu erklären, warum das alles so ist, aber auf mein "Sie müssen einen anderen Weg finden. Das geht so nicht! Die Patienten sind Menschen! Man fühlt sich hier wie Vieh, das von Station zu Station geschickt wird!" wusste er nichts mehr zu erwidern.
Immerhin will er zunächst im Selbstversuch klären, wie wir in meinem Fall weiter vorgehen werden, da ja die Messung nicht funktioniert hat. Vielleicht merkt er dann mal, wie bescheuert das ist, so verkabelt zu schlafen bzw. es verzweifelt zu versuchen. Ich meine, es gibt so tolle Geräte wie Handys, das iPhone usw. Es gibt Bluetooth. Aber dass diese Techniken mal in der Medizin angewendet werden, ist wohl zu viel verlangt...
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 25.11.2009, 00:09
hallo tigger,
mein Mann muß demnächst wegen der gleichen Probleme wie bei dir ins Schlaflabor. D.h. er muß dort im Labor schlafen und wird verkabelt und wohl auch gefilmt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man unter solchen Umständen überhaupt schlafen kann, aber passieren muß ja mal was.
Das mit dem Schnarchen ist wirklich so schlimm, dass Göga jetzt in Sohnemanns Zimmer gezogen ist, seit der ausgezogen ist, damit ich nachts mal wieder Ruhe habe, oder besser gesagt wir beide, da ich ihn ja mit meinen "Kommentaren" dann auch immer wieder gestört habe.
Und Atemaussetzer können ja auch richtig gefährlich sein, wie ich gelesen habe.
Ich hoffe für dich, dass für die auch recht bald eine Problemlösung in die Nähe rückt. Die Mißachtung der Intimsphäre in Arztpraxen ist mir auch schon öfter untergekommen. Man läßt sich da auch viel zu viel bieten als Patient. Finde ich gut, dass du da mal was gesagt hast !
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 25.11.2009, 01:07
@ Träumerin
Im Schlaflabor bekommen die Patienten oft Schlaftabletten, damit sie schlafen können. Ich halte davon aber nichts, weil man doch dann nicht genauso schläft wie normal.
Ich könnte auch eine Schlaftablette für die Aufzeichnung nehmen, hat der Arzt gesagt, aber das habe ich abgelehnt, zum einen, weil ich noch mein Kind stille, zum anderen, weil ich nachts nicht einfach weiterpennen kann, wenn mein Kind weint. Es kann schließlich immer mal was schlimmes sein.
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 25.11.2009, 01:12
Ich hatte auch schon die Idee, mir einen Vordruck zu schreiben:
"Lieber Arzt / liebe Ärztin,
mein Termin war um ___ Uhr.
Aufgerufen wurde ich erst um ___Uhr.
Ich habe also trotz Termin ___ Minuten gewartet.
Warum entschuldigen Sie sich nicht wenigstens?"
Es scheint schließlich normal zu sein, dass man (als Kassenpatient) ewig wartet, auch wenn man einen Termin hat.
Das finde ich total unverschämt.
Sicher kann immer mal ein Notfall oder sonstwas dazwischen kommen. Aber dann muss der Arzt das doch wenigstens wahrnehmen und was dazu sagen.
Re: Arztbesuch - Was muss man sich gefallen lassen?
Anonymous - 11.02.2010, 16:49
Ist zwar schon ne Weile her, aber weil ich das grad lese, ich könnte Romane schreiben über "die dollsten Dinger" die ich mit Ärzten schon erlebt habe... ich habe mir angewöhnt im Internet Bewertungen zu schreiben über die entsprechende Praxis. Das kann dann jeder lesen, und so kann ich meinem Ärger Luft machen. Ob Beschwerden bei der Krankenkasse wirklich was bringen bezweifel ich. Außerdem ist mir das auch zu umständlich, so viel Zeit- und Nervenaufwand sind mir manche Idioten auch nicht wert.
Ich mußte auch mal im Schlaf so ein Gerät tragen. Dabei ist nichts rausgekommen, ich habe im Schlaf diese Drähte in den Mund genommen und darauf herumgenuckelt wie ein Baby am Schnuller. Komisch...muß wohl son Saugreflex gewesen sein.
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