Trauriger Abschied.

Silberdrachen
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    Re: Trauriger Abschied.

    Rangel - 01.06.2006, 21:37

    Trauriger Abschied.
    So, so grausam es auch klingt, aber ich werde mich jetzt aus diesem Spiel abmelden.

    Ein Spiel, bei dem man ab einer bestimmten Stufe keinen einzigen Quest mehr lösen kann, ist nicht wirklich spielenswert sondern nur reine Zeitverschwendung. Ich drücke es mal relativ krass aus: Hierbei handelt es sich um ein Spiel, dass extra geschrieben wurde, damit Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Alleinerziehende von den Straßen der Normallebenden fernbleiben. 13jährige Jungen, die sich darüber Gedanken machen, dass sie im RL lieber ein Mädchen wären, sind dabei keine Seltenheit.

    Zudem ist es aus Informatikersicht auch noch schlecht geschrieben. Ich kann sehr wohl durch Bäume schießen, aber nicht durch Bäume laufen oder sehen. Aber bei einem Zaun, der mir bis zur Brust geht, kann ich nicht mit dem Bogen drüberschießen.

    Hilfe war angefragt, mehrfach - doch leider war keiner in der Lage diese Hilfe zu leisten. Weder aus der Gilde heraus, noch irgendwelche anderen. Auch hier bestätig sich mein Verdacht, dass es sich größtenteils um Spieler handelt, die im sozialen Umfeld des wirklichen Lebens selbst wenig Kompetenz aufweisen.Dieser Verdacht bestätigt sich immer mehr, vergleiche ich die Spieler mit meinen Schülern, die dieses Spiel spielen. Klingt hart, ist aber so.

    Nun gut, zusammenfassend tut es mit leid, dass ich vier Wochen meines Lebens - trotz anfänglicher Skepsis - doch tatsächlich mit dem Spielen dieses Spieles vergeudet habe.

    Ich werde mich nun weiterhin um unser Haus und den Garten kümmern, wünsche euch noch viel Spass beim Spielen.

    Gruß Thandarion

    Ich hoffe du verzeihst mir meine Veröffentlichung.
    Aber ich bin der meinung es geht alle etwas an. Ich finde es schade das du aufhörst, ich wollt dir helfen. Und würde es immer noch gerne machen. Ich respektiere deine Entscheidung und wünsche dir alles Gute.

    Und hoffe das wir nochmal in Konntakt treten können. Mit Hochachtung Rangel



    Re: Trauriger Abschied.

    Klingenwart - 01.06.2006, 21:50


    Nun, es ist wirklich blöd, wie so manches funktioniert - lachhaft, aber zum darüber hinwegsehen meiner Meinung nach, kann jeder seine Meinung haben.

    Aber zu der Hilfe, sicher, immer und überall kann man nicht helfen, aber bezüglich dieser "Quest-Probleme" habe ich nichts gelesen, ob du/ihr Hilfe brauchtet, gerne hätte ich geholfen, wie immer und so vielen Mitgliedern.

    Tatsächlich gibt es Menshcen, die der Realität immer mehr entschwinden - schade, aber so ist es nunmal, wie auch Menschen in die Alkoholsucht verfallen.

    Allerdings respektiere auch ich deine Entscheidung. Schade, denn es machte wirklich Spaß, deine Kommentare zu lesen und die Streitigkeiten mit Chalice zu verfolgen.

    Ich wünsche dir/euch für die Zukunft alles Gute, dass der Garten grünet und das Haus so wird, wie es ein soll.

    Liebe Grüße
    Ivona



    Re: Trauriger Abschied.

    Thandarion - 05.06.2006, 20:59


    Nun gut, hätte ich es an die große Glocke hängen wollen, hätte ich es selber veröffentlicht. Aber das ist schon ok.

    Um meine Auffassung ein wenig genauer auszuführen: Seit der Beta-Version liegt mir meine Frau in den Ohren, um was für ein wundersames Spiel es sich heir doch handelt und wie super es sei, dieses zu spielen. Allerdings dann eben mit dem faden Beigeschmack des monatlichen Beitrags in einer gewissen Höhe. Mein Vergleich mit einem Buch, das ich in einer Buchhandlung erwerben möchte, aber nur den Buchdeckel dafür bekomme und jede Seite, die ich lesen möchte, extra bezahlen zu müssen, haben die Meinung meiner Frau wenig geändert. Damals tat ich das Spiel damit für mich als uninteressant beiseite.

    Nachdem ich ein Jahr später in eine Klasse kam, die ich mal wieder unterrichten sollte, und meine Schüler sich irgendwie anderweitig konzentrierten und unterhielten, lauschte ich deren Unterhaltungen. Dort ging es um Aspekte des Falkens, um Zirkel und die Vor- und Nachteile eines Hexenmeister. Wenn der einen bestimmten Zauber aussprechen würde, dann würde ja alles links und rechts in Flammen aufgehebn und keiner überleben, selbst die Gegener nicht. Die Schüler waren für den normalen Unterricht nicht mehr empfänglich. Dies passierte nicht nur in einer Klasse, sondern in mehreren. Nachdem ich auch hier mein Beispiel mit dem Buch brachte, bekam ich nur den lapidaren Kommentar, dass ich mich nicht auskennen würde und somit auch nicht wüßte, über was sich meine Schüler unterhalten würden. Intererssant war nur zu sehen, dass sich vorrangig die Schüler an den Ausführungen über WoW beteiligten und hervortaten, die in der Schule und im Unterricht eher ein Außenseiterdasein fristeten und auch so wenig soziale Kontakte mit ihren Klassenkameraden pflegen und pflegten. Auch damit war das Thema zunächst wieder erledigt.

    Im Frust des Umbaus, der Renovierung und der unsagbaren Gartenpflege meinte ich zu meiner Frau eines Abends, dass ich mal wieder Lust hätte, irgend ein Spiel zu spielen, dass man zusammen spielen kann und nicht permanent - wie die typischen Ego-Shooter - gegeneinander. Meine Frau musste lachen und sagte nur, sie hätte da etwas, passend zu unserer ISDN-Flatrate: WoW!

    Angesicht der Tatsache, dass ich ja keine Ahnung hatte und dem Drängen meiner Frau habe ich also das Spiel installiert. Nach sagenhaften knappen fünf Stunden war es dann endlich soweit. Wir konnten beginnen zu spielen, während der Abend bereits zu ende war. Sehr spannend - das hat das Spiel gleich sympathisch gemacht.

    Als ich dann meinen ersten Nachtelfen nicht Schlappohr nennen und ich mir eine Standpauke meiner Frau anhören durfte, entstand Thandarion. Kurz nachdem Thandarion diese Welt betreten hat, lief ihm ein anderer Charakter über den Weg mit dem Namen "ZweiMeter". Nun gut, ich durfte mich nicht Schlappohr nennen - wieso durfte der andere sich ZweiMeter nennen? Das war unfair und gemein. Ein weiterer Bonuspunkt, den dieses Spiel mit sich brachte.

    Während wir unserer ersten Abenteuer erlebten, erinnerte ich mich an ein interessantes und beträchtliches Thema in meinem Studium zum Informatiker, welches auch zum Teil einen wesentlichen Anteil zu meiner Diplomarbeit beitrug: Das Problem des Gender-Switching. Uns lief nämlich eine Nachtelfin über den Weg, die permanent hüpfte. An meine Schüler erinnert, habe ich mit meiner Frau gewettet, dass es sich hier um ein Mitglied der CSG (Counter Strike Generation) bzw um ein CSK (Counter Strike Kid) handelt. Nebenbei bemerkt, es ist sehr authentisch, wenn eine Person ständig durch die Gegend hüpft - passiert mir auch ständig in der Einkaufsstraße (wir erinnern uns - ich darf mich nicht Schlappohr nennen, weil das irreal ist). Diese Nachtelfin war im realen Leben, so teilte er mir mit, 13 Jahre alt. Bislang noch nichts dabei denkend, fiel mir auf, dass er verdammt wild hinter schweren Kriegsbeilen her war - umso größer und schwere, um so besser. Also wette ich mit meiner Frau und sage, dass ist ein Kerl im echten Leben. Wie sich herausstellte, war dies auch noch eine richtige Annahme - es gibt halt Stereotypen und da passen die Typen einfach immer wieder rein. An dieser Stelle machte sich meine Abneigung dem Spiel erst recht bemerkbar. Wenn als Resultat aus diesem Spiel sich 13 jährige Jungen darüber Gedanken machen, lieber ein Mädchen sein zu wollen, dann finde ich das echt sehr fragwürdig. Aber nun gut - die Medizin machts möglich. Also nicht, dass ich etwas gegen solche Leute hätte, nein - je mehr Jungen sich darüber Gedanken machen, um so mehr Frauen bleiben für mich, das läßt sich ganz leicht rechnerisch nachweisen. Aber ich erinnere mich auch noch sehr gut an meine erste Begegnung mit einem - nun ja - etwas anders gearteten (Herr Lehrer, Herr Lehrer, ich muss Ihnen unbedingt etwas sagen - sprachs mit stolzgeschwellter Brust. Was hast du denn so dringendes mir mitzuteilen? meine Antwort. Ich bin schwul! - sprachs mit freudigen Sprüngen vor der versammelten Klasse - Herzlichen Glückwunsch, endlich hast es geschafft)

    Weiterhin bekammen wir dann Kontakt mit einer anderen Person, bei der sich herausstellte, dass es sich um eine Alleinerziehende Mutter handelte, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun hatte, als WoW zu spielen. Gut, allein war sie im realen Leben - wen auch immer sie bei dem Zeitauffand zum Spielen jemals erzogen haben mag. Zudem fielen mir Charaktere auf, die binnen kürzester Zeit einen "Zirkel" um den anderen schafften. Für mich als arbeitendes Mitglied der Gesellschaft undenkbar, binnen einer so kurzen Zeit den höchsten Zirkel zu erreichen. Nun gut, ich bin Lehrer und habe somit doch recht häufig die Möglichkeit, am Schreibtisch sitzend WoW zu starten. Es gibt aber nur eine Gruppe Mensch, die noch mehr hat: Langzeitarbeitslose.

    Ich will damit das Spiel nicht verdonnern, wahrlich nicht. Für genau die Menschen mag dieses Spiel ein Heil sein, ein Ausweg aus einer ausweglosen Situation. Im realen Leben vielleicht eingeschränkt in ihren Möglichkeiten und in den Umsetzungen ihrer Wünsche und Träume mag dieses Spiel ihnen Hoffnung geben und den tristen Alltag vergessen machen, doch täuscht das nicht darüber hinweg, dass die bereits vorhanden Schwächen - und seien sie sozialer Art - in das Spiel mit übernommen werden. Und manche müssen eben im Rahmen dieses Spieles eben auch den sozialen Umgang neu lernen - sofern sie daran Interesse haben. Die meisten, die mir bislang über den virtuellen Weg gelaufen sind, haben jedoch wenig Interesse daran. Erinnere ich mich doch zu gut an ein "Gruppenmitglied", dass sich tollkühn auf den gefallenen Miniboss stürzte, um dessen Kopf zu erhaschen, während die anderen Gruppenmitglieder einzeln mit zwei, drei Gegnern beschäftigt waren. Im Chat-Fenster war dann nur zu lesen: Ätsch, ich bin tot - macht aber nix, ich habe dafür den Quest-Gegenstand. Ach, was für wundersame Gedanken durchströmten mein gemartertes Hirn. Der Rechner hatte bereits Flugposition zum Fenster hinaus angenommen, in Gedanken legten sich meine Hände um den dürren, kleinen, nackten Hals des pubertierenden Kleinkindes, das sich da in unserer Gruppe befand und - ich gebe es unverhohlen zu - langsam schlossen sich meine Hände wie Schraubzwingen bis nur noch ein kleines, unscheinbares aber auch unwichtiges Gurgeln aus dem sabbernden Mund dieser frechen Rotzgöre entfleuchte ... aber nun gut, zurück zum eigentlichen.

    Hinzu kommen noch die diversen technischen Mängel und vorhandenen Programmierfehler, die auf ein schlechtes Design und eine noch schlechtere Umsetzung schließen lassen. Bedenkt man den wirtschaftlichen Hintergrund der Firma Vivendi, dann ist ihnen mit WoW ein Clou gelungen - immerhin schreiben sie mittlerweile wieder schwarze Zahlen - dank WoW. Aus technischer Sicht habe ich hier irgendwie ein Spiel aus den Tagen des C64 vor mir - schlecht umgesetzt, fragwürdiges Verhalten, noch schlechtere Grafik (nein, es liegt nicht daran, dass es sich um ein Online-Spiel handelt, die Grafikdaten sind Clientseitig gespeichert!).

    Ich hoffe, meine Meinung damit etwas ausführlicher dargestellt zu haben, die vormals in dem Schreiben an Rangel doch ein wenig schroff klang.

    Ihr braucht aber keine Sorge zu haben. Solange ich eine Frau habe, die verrückt nach diesem Spiel ist, werdet ihr auf meine zeitweillig etwas bissigen und sicherlich auch manchmal beleidigenden Kommentare nicht zu verzichten.



    Re: Trauriger Abschied.

    Chalice - 05.06.2006, 21:44


    Ich bin nicht verrückt. ist dir aufgefallen, dass ich das Spiel nur noch starte wenn du sagst: " Lass uns mal eine Runde spielen?".
    Es kommt nicht mehr so oft, da wir beide wieder arbeiten müssen, also in etwas geregelteren Maßen, als es in unseren Ferien der Fall war.
    Natürlich, diese Spiel bietet eine die Flucht vor der Realität und wenn ich dich nicht hätte, wäre ich wohl auch ein Härtefall, wie du es beschrieben hast.

    Hab dich lieb!



    Re: Trauriger Abschied.

    Thandarion - 05.06.2006, 22:10


    Herzchen, Du musst verrückt sein, ansonsten wärst Du nicht mehr bei mir.

    Ich liebe Dich!



    Re: Trauriger Abschied.

    Vishnya - 06.06.2006, 13:51


    Ich glaube so lange ihr euch habt und so liebt, werdet ihr den Bezug zur Realität nicht verlieren.

    Alles Gute und Liebe wünscht euch Vishnya!!



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