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Re: Vortrag Eichhörnchen
Chrigi - 28.07.2004, 21:25Vortrag Eichhörnchen
Das Eichhörnchen
Das Eichhörnchengehört zu den beliebtesten Wildtieren in der Schweiz. Seit 1988 ist es geschützt.
Eichhörnchen sind zwischen 300 und 500 Gramm schwer und ungefähr 40 cm lang. Allein der Schwanz misst etwa 20 cm und ist mit ca. 10 cm langem Haar bedeckt. Die Fellfarbe kann von rot bis fast schwarz gehen. Das kommt wahrscheinlich daher, dass in machen Wäldern eine dunklere Farbe bessere Tarnung und Schutz bietet. Am Bauch ist das Fell bei allen weiss. Im Frühling und im Herbst wird das Fell gewechselt, an den Ohren und am Schwanz jedoch nur im Frühling. Das Eichhörnchen hat lange, borstige Tasthaare an der Schnauze. Auch am Bauch und an den Beinen hat es noch ca. 60 weitere verteilt, mit denen es beim Klettern Hindernisse feststellen kann.
Das Eichhörnchen ist auch noch unter anderen Namen bekannt. Je nach Gegend wird es zum Beispiel Eichkatze oder ?kätzchen, Ochkatzel, Immenaffe, Tannenaffe, Rotrock, Baumäffchen oder Eiker genannt.
Die alten Griechen meinten, das Eichhörnchen benütze den Schwanz als Sonnenschirm. Sie nannten es deshalb "Skíuros", was soviel heisst wie "das Tier, das mit dem Schwanz Schatten macht". In der Wissenschaft ist der Name bis heute geblieben: "sciurus vocaris". Eigentlich dient der Schwanz aber als Balancierstange. Um auf den dünnen Ästen oder bei einem 4? bis 5?metrigen Sprung das Gleichgewicht zu halten, muss das Eichhörnchen denn Schwanz rasch nach links oder rechts bewegen. In der Nacht, wenn das Eichhörnchen schläft, dient er ihm auch als eine Art Bettdecke.
Eichhörnchen paaren sich zwei Mal im Jahr. Dann benutzt das Männchen seinen Schwanz zur Anlockung, indem es die Haare aufstellt und ihn langsam hin und her bewegt. Erst wird es vom Weibchen verjagt, danach wird das Weibchen scheu und läuft vor dem Männchen weg. Dieses "Spiel" geht über mehrere Tage. Die Paarung findet im Nest des Weibchens statt. Das Männchen wird danach jedoch gleich wieder verjagt. Nach 38 Tagen kommen dann 2 bis 8 (im Herbst meistens mehr wie im Frühling) kaum 6 cm grosse, nackte, blinde und taube Eichhörnchen zur Welt. Schon nach 10 Tagen bekommen sie den ersten Flaum, und nach 20 Tagen sind sie richtig behaart. 30 Tage nach der Geburt öffnen sie die Augen und werden noch 10 weitere Tage gesäugt. Da die Mutter von Zeit zu Zeit ihr Haus wechselt, haben die Jungen auch schon den ersten Umzug hinter sich. Bereits nach 7 bis 8 Wochen sind sie selbständig, bleiben aber bis zum nächsten Wurf bei der Mutter. Geschlechtsreif sind sie nach 9 bis 10 Monaten. Da die Jungtiere noch nicht schnell genug sind, überlebt nur ungefähr die Hälfte eines Wurfes; viele werden zu Opfern von Fleisch fressenden Tieren. Die einzigen Feinde der ausgewachsenen Tiere sind Baummarder und Habicht. Früher zählte auch der Mensch dazu, denn man hat Eichhörnchen gegessen und aus den Fellen Mäntel geschneidert. Im Normalfall aber werden Eichhörnchen zwischen 10 und 12 Jahre alt.
Hoch in den Bäumen baut es sein Nest. Man nennt dieses auch Kobel. Dieser Kobel hat einen Durchmesser von bis zu 50 cm. Aussen besteht er aus grossen Ästen, die nächste Schicht ist etwas feiner. Der Eingang ist ca. 5 cm gross und liegt so, dass der Wind nicht hinein blasen kann. Auf der Rückseite (gegen den Stamm) hat es einen kleineren Notausgang. Die Innenausstattung besteht meist aus Grashalmen. Man hat aber auch schon Papier, Stoff, Moos oder Schafwolle gefunden. Ein schönes grosses Nest wiegt bis zu 500 Gramm. Manchmal findet man auch angefangene Nester, die das Eichhörnchen dann fertig baut, wenn ihm sein Hauptnest nicht mehr gefällt. Übrigens braucht ein Eichhörnchen nur 2 bis 5 Tage um ein Nest fertigzustellen.
Nun noch zur Ernährung: Das Eichhörnchen ist ein Nagetier und ernährt sich hauptsächlich von Pflanzen. Aber im Frühling heisst es "Aufpassen!", nicht für das Eichhörnchen, sondern für die Vögel, denn das Eichhörnchen frisst fürs Leben gern Eier und Jungtiere. Auch Ameisenpuppen, Käfer, Heuschrecken und andere Insekten gehören zu den Leckereien. Das Alltagsmenue setzt sich aber aus Samen, Nüssen, Blüten, Früchten, Knospen, Blättern, Rinden, Wurzeln und Beeren zusammen. Es kann sogar Pilze, die für uns ungeniessbar sind, fressen. Im Herbst fängt das Eichhörnchen an, Vorräte zu sammeln. Diese versteckt es in Höhlen oder auch einzeln in Astgabeln und im Boden. Die meisten sind so gut versteckt, dass sie das Eichhörnchen im Winter, wenn es sich aus seinem Kobel wagt, selbst nicht mehr findet. Und dies, obwohl ein Eichhörnchen eine Haselnuss bis auf 30 cm Entfernung riechen kann.
as Eichhörnchen ist ein ausgezeichneter Kletterer. Mit seinen 18 Krallen (4 vorne, 5 hinten) ist es ganz schön flink. Es kann nicht nur aufwärts, sondern auch blitzschnell Kopf voran einen Stamm hinunter klettern. Wenn nötig, kann das Eichhörnchen sogar schwimmen. Sobald es wieder am Ufer ist, schüttelt es sich kräftig und klettert sogleich auf den nächsten Baum.
Habt ihr gewusst, dass auch das Murmeltier mit dem Eichhörnchen verwandt ist? Tiere mit ähnlichen Eigenschaften gehören nämlich in die gleiche Familie, obwohl die Unterschiede gross sein können. Das Eichhörnchen zum Beispiel ist ein typischer Einzelgänger, das Murmeltier jedoch lebt in grossen Gemeinschaften. Insgesamt gibt es in der Familie der Hörnchen rund 190 verschiedene Arten, die über alle Erdteile ? ausser Australien ? verbreitet sind.
von Renée Schulthes
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