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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Kat Forum: Die Gilde der Abenteurer aus dem Unterforum: Die Orden der Magie Antworten: 2 Forum gestartet am: Sonntag 02.05.2004 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Magie in den Büchern Letzte Antwort: vor 19 Jahren, 10 Monaten, 10 Tagen, 23 Stunden, 2 Minuten
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Re: Magie in den Büchern
Kat - 12.06.2004, 14:21Magie in den Büchern
Magie steht nicht in Büchern. Sie besteht nicht aus Sprüchen in einer geheimnisvollen Sprache, die nur dahergesagt werden müssen, um die gewaltigsten Kräfte zu entfesseln. Wenn dies so wäre, könnte ein jeder der größte Magier sein, so er nur über das entsprechende „Zauberbuch“ verfügt. Es ist ein Mythos, geboren aus dem Wunschdenken der Unbegabten, und es ist ihnen nicht beizubringen, dass nichts daran ist. Sie zeihen uns der Geheimnistuerei, weil Sie nicht verstehen, was wir tun, und nehmen an, wir hätten Angst um unsere Macht und würden daher die Magie dem Schleier des Geheimnisses umgeben. Und sie erkennen einfach nicht, dass es nicht an der Magie liegt, dass es nicht in unserer Schuld liegt, dass wir die Magie verstehen und sie nicht. Wie viele unverständige Hitzköpfe mussten wir schon gewaltsam zur Räson bringen, weil diese es sich zur Aufgabe gemacht hatten, unsere „Geheimnisse“ zu lüften und die „Macht der Zauberbücher“ für sich zu gewinnen? Wie viele Verdiente unseres Ordens mussten schon ihr Leben lassen, weil ignorante Dilettanten ihnen Macht und Fähigkeit neideten und glaubten, beides durch den Raub ihrer Bücher zu erlangen? Sie alle kämpften, töteten und starben vergebens, und doch hält alle Welt an den „Zauberbüchern“ und „Zaubersprüchen“ fest.
Weshalb? Kann man denn schmieden, wenn man ein Buch darüber gelesen hat? Oder reiten? Oder segeln und navigieren? Oder beten und segnen? Oder reden? Oder klug denken und weise handeln? Was geben uns denn Bücher und Sprüche? Etwa Fähigkeiten?
Deshalb sei dies eine Warnung an alle Aspiranten der Kunst, sich zu hüten im Umgang mit allen Unbegabten und ihnen nicht zu vertrauen, denn sie neiden alles, was sie nicht verstehen, und man kann ihnen die Magie ebenso wenig beibringen, wie es unsere Bücher vermögen.
Außerdem eine Warnung an all diejenigen, die unsere „Geheimnisse“ suchen und zu stehlen trachten: So Ihr bisher nicht verstanden habt, worum es geht, so werdet Ihr auch im Weiteren nichts verstehen und seid gut beraten, dies Werk und alle übrigen magischen Werke beiseite zu legen und nie mehr zu betrachten, denn diese werden Euch nur in den Wahnsinn der Unfertigen treiben oder in das Verderben derer, deren „Geheimnisse“ Ihr sucht. Hütet Euch!
Kat, Orden des Seriath
Re: Magie in den Büchern
Kat - 13.06.2004, 10:26Die Höchste Kunst
Magie ist die höchste Kunst. Sie ist gleichzeitig das Künstlichste und Höchste, zu dem die Völker fähig sind. Doch wie es sich mit allem Hohen verhält gibt es nur wenige, die überhaupt das Talent dazu besitzen, und noch weniger, die Ihr Talent erkennen und zu nutzen wissen. Daher seid Euch bewusst, dass es eine einsame Kunst ist, die Ihr wirkt, und die auch von den wenigsten gewürdigt wird. Die meiste Zeit Eures Lebens werdet Ihr es mit stumpfsinnigen Narren zu tun haben, die einen Zauber nicht erkennen, wenn er direkt vor ihren Augen mit allen drei Großen Taten gewirkt wird. Manchmal kann dies auch ein Segen sein. Doch genug von den Unbegabten. Sprechen wir von der Kunst!
Der Gegenstand der Magie ist die Veränderung dessen, was wir Wirklichkeit nennen, nach dem Willen des Magiers. Dies jedoch nicht alleine, denn ein jeder vermag zu einem gewissen Grad die Wirklichkeit zu verändern. Schon alleine wenn man einen Stein aufhebt, hat man die Wirklichkeit verändert. Was die Magie von den anderen Künsten unterscheidet, ist die Art und Weise ihrer Anwendung. Wir verändern nämlich die Wirklichkeit mittels des Geistes, ohne direkte Beeinflussung durch etwas Körperliches. Um dies bewerkstelligen zu können, muss man zuerst die Wirklichkeit verstehen, denn wie lehrte schon der Gründer unseres Ordens: „Wer die Wirklichkeit zu ändern trachtet, muss ihr zuerst entfliehen.“
Was also ist Wirklichkeit? Das Wort alleine beinhaltet schon den Schlüssel zu dieser Frage. Denn wirklich ist alleine das, was wirkt. Hieraus resultieren die vier Fragen, die im Kern aller Magie stehen: Was wirkt, wodurch wirkt es, auf wen und wie?
- Was wirkt? Dies ist der Gegenstand der Wirklichkeit. Wenn der Magier diese Wirklichkeit verändern will, also selbst wirken will, so muss er zuerst die Wirkung des Gegenstandes verstehen und ein Teil derselben werden. Das heißt, der Magier muss selbst wirken.
- Wodurch wirkt es? Dies ist die Art und Weise der Wirkung des Gegenstandes. Was an ihm wirkt und auf welche Weise? Bei aller anscheinenden Ähnlichkeit mit der vorherigen Frage handelt es sich doch um einen eigenständigen Aspekt: Die Art und Weise der Wirkung hat nichts mit dem Gegenstand selbst zu tun, sondern ist Teil der Umstände, des Ortes und der Zeit.
- Auf wen wirkt es? Die ist die Frage nach dem Empfänger der Wirkung, denn die Wirkung ist nicht absolut, immer und überall gleich, sondern auch an den gebunden, der sie erlebt. Wirkung setzt also ein Subjekt des Wirkens voraus, wie es ein Objekt benötigt, das wir in der ersten Frage betrachtet hatten. Deshalb soll man auch den kennen lernen, auf den man wirken will, so die Wirkung eintreten soll.
- Wie wirkt es? Dies ist die Art und Weise der Wirkung beim Empfänger. Was bewirkt die Wirkung bei ihm, welches Erlebnis hat er dadurch? Unterschätzt nicht die Bedeutung dieser Frage, denn auch an ihr hängt der Erfolg Eurer Kunst.
Erst wenn diese vier Fragen alle zur Genüge beantwortet wurden, ist die Kunst vollkommen. Dann erst ändert sich die Wirklichkeit nach Euren Vorstellungen. Wenn Ihr nun den Eindruck habt, dies sei unmöglich zu bewerkstelligen, so habt Ihr damit nicht unrecht: Wenn es alleine an Euren Fähigkeiten läge, Wirkung hervorzurufen, so wäre tatsächlich alle Magie vergebens. Doch Ihr habt unerwartete Verbündete bei Euren Vorhaben.
Kat, Orden des Seriath
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