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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 19.02.2009, 11:30 Titel: |
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Da ich hier wohl irgendwo sicherlich über die diversen Vorwürfe, Strafverfahren oder was auch immer gegen diverse (ehemalige) Spitzenbeamte berichtet habe, soll hier nicht verschwiegen werden, wie es ausgegangen ist (laut Standard):
| Zitat: | | Die Staatsanwaltschaft hat nicht nur wie berichtet das Verfahren gegen den früheren Kabinettschef des Innenministeriums, Philipp I[.], sondern alle Verfahren gegen Spitzenbeamte im Zuge der sogenannten Innenministeriums-Affäre eingestellt. Das berichtet das Ö1-Morgenjournal am Donnerstag. Die Vorwürfe seien entweder nicht beweisbar oder nicht strafrechtlich relevant gewesen, so Gerhard Jarosch von der Staatsanwaltschaft. | | Zitat: | | Gründe für die Einstellungen und Teileinstellungen sei "teilweise eine miserable Beweislage", oder die Vorwürfe konnten eindeutig entkräftet werden, so Jarosch zur APA. Drei offene Verfahren gibt es noch zum Fall Haidinger, die allerdings nichts mit der ursprünglichen Causa zu tun haben. |
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Verfasst am: 19.02.2009, 11:30 Titel: Anzeige |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 20.02.2009, 09:23 Titel: |
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Der Standard berichtet über den Salzburger Wahlkampf die folgende Anekdote:
| Zitat: | | Landeshauptfrau Gabi Burgstaller "flirtet heftig mit der FPÖ", warnt Haslauer, der sich freilich auch eine schwarz-blaue Koalition vorstellen kann. |
In Kärnten ist heute Vorwahltag, dh es kann schon heute, 9 Tage vor der Wahl, gewählt werden, jede Gemeinde muss mindestens ein Wahllokal mindestens 2 Stunden offen halten. Wahlkarten gibt es übrigens auch. Die einzige Partei die gegen diese Neuerung war (die es auch in NÖ geben soll), ist das BZÖ.
So, und noch ein Standardbericht aus Salzburg:
| Zitat: | | "Heil Hiltler", ruft ein Jugendlicher bei einer Wahlkampf-Veranstaltung der FPÖ in Faistenau in Salzburg, an der auch Parteichef Heinz-Christian Strache teilgenommen hat. | Diesen Youtube- Link postet der Standard, ich konnte ihn mir aber noch nicht selbst anschauen, außerdem soll er schon wieder weg sein.
| Zitat: | | "Offensichtlich kann man auf politischen Veranstaltungen jetzt wieder 'Heil Hitler' rufen, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen hat. Das sollte allen Parteien zu denken geben." |
Da fällt mir jetzt ein Witz von K. Valentin ein, so unpassend das hier auch sein mag: "Wie gut, dass der Führer nicht Kräuter heißt".
| Zitat: | | Mario Apriessnig, Sprecher der FPÖ in Salzburg, bezeichnet die Vorkommnisse auf der FPÖ-Veranstaltung als "sehr verwunderlich". Im Gespräch mit derStandard.at sagt er, er und seine Kollegen hätten "nicht mitbekommen", was da vor sich gegangen ist - und das, obwohl man "höllisch aufgepasst" habe. | Höllisch aufgepasst auf was? Dass die anwesenden Neonazis nicht vor der Kamera ihrer Gesinnung freien Lauf lassen? | Zitat: | | Apriessnig will nicht ausschließen, dass der Jugendliche "provoziert" worden sei. | Sieht man ja tagtäglich, Jugendliche, die drangsaliert, verhöhnt, herumgeschubst werden, unter großem Gruppendruck stehen, irgendwann ist dann der Punkt erreicht, wo sie nicht mehr können, wo sie sich nicht mehr zu helfen wissen, wo es aus ihnen herausbricht, sie geradezu schreien müssen "Heil Hitler".
| Zitat: | | Möglich sei auch dass es sich um eine "linke Störaktion" gehandelt habe. "Das würde nicht zum ersten Mal vorkommen", so Apriessnig. | Das ist jetzt die Wahl zwischen Pest und Cholera: Ist es einfach schon ok, bei F Veranstaltungen Heil Hitler zu schreien oder ist es einfach schon ok, Veranstaltungen der politischen Gegner mit NS- Wiederbetätigung, die man dann natürlich denen in die Schuhe schiebt, zu stören? Ich vermute, es wird sich aufklären lassen. Wir bleiben dran.
| Zitat: | | Die FPÖ will keine Konsequenzen aus dem Vorfall ziehen, sagt Apriessnig. | Da könnte ja sonst jeder kommen, das haben wir ja noch nie so gemacht. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 26.02.2009, 10:31 Titel: |
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Der Aschermittwoch ist traditionell einer der Tiefpunkte des politischen Lebens.
Hier also ein paar der besonders wenig denkwürdigen Zitate, zusammenkopiert aus Standard und orf.at:
Die FPÖ beging das ganze in Ried im Innkreis, passend in der Jahnturnhalle.´
Gast war Filip Dewinter vom belgischen Vlaams Belang, Gegendemos gab es diesmal kaum.
| Zitat: | | Bei Parlamentssitzungen könne man fast glauben, Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) würden unter dem Tisch fußeln, so Strache. | | Zitat: | | Gerhard Dörfler sei "weniger ein Erbe [Jörg Haiders] als ein Erbschleicher". | | Zitat: | | In seiner Ansprache warnte er vor allem vor der "Islamisierung" der Gesellschaft und dem Asylmissbrauch. | | Zitat: | | Strache verteidigte unter dem tosenden Applaus des sonst weitgehend zurückhaltenden Publikums die Burschenschaften. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, solle endlich zur Kenntnis nehmen, dass diese ein Teil der Demokratieentwicklung seien und es ohne sie keine Sozialdemokratie geben würde. |
| Zitat: | | Nach der Begrüßung der "lieben deutschen Österreicher", erklärte Dewinter den Zuhörern dann, was die Menschen in Europa "im Stillen denken", nämlich: "Das eigene Volk zuerst." Die rechten europäischen Parteien sollten "eine Internationale der Nationale bilden, um das Trojanische Pferd des Islam draußen zu halten". Dewinters Begrüßungsworte wurden immer wieder von tosendem Applaus unterbrochen. | | Zitat: | | Er sehe keine Rechtsextremen im Saal, sondern "nur Patrioten, die extrem stolz auf ihre Heimat sind", so Dewinter. Angesichts dessen sei er "stolz, ein Extremist zu sein". | | Zitat: | | Der einzig reizvolle Gedanke an einem baldigen EU-Beitritt der Türkei wäre, dass dann die grünen Politikerinnen Eva Glawischnig, Terezija Stoisits und Ulrike Lunacek eine Burka tragen müssten, so Mölzer. | | Zitat: | | Bei der Europawahl im Juni müsse es einen "brutalen Denkzettel" geben, betonte Mölzer. | | Zitat: | | Die zeitgleich stattfindende Veranstaltung der Grünen in Salzburg dürfte so lustig sein wie ein Requiem im Stephansdom, die Trauerfeier für Breschnew oder das Sonntaghauptabendprogramm des ORF, so Mölzer. Das BZÖ nannte er eine "orange Wendehalstruppe". |
| Zitat: | | "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir in Österreich zur stärksten Partei werden", stellte der FPÖ-Chef den Führungsanspruch. |
Damit der Aschermittwoch nicht nur auf einem Ende des politischen Spektrums tief wird, machen auch die Grünen eine solche Veranstaltung:
Pilz ruft auf, die Wirtschaftsopfer nicht den Rechten zu überlassen.
| Zitat: | | "Es ist unsere Aufgabe, den politischen Bodensatz dorthin zu bringen, wohin er gehört, nämlich nach unten." | | Zitat: | | Für erste Lacher sorgte der Grüne mit einer Spitze gegen die erdgaslastige Energiepolitik von Regierung und OMV ("Wie ein Süchtiger nach Stoff rufen fossile österreichische Politiker nach einer zweiten Pipeline") und mit seiner Aufforderung, in der Wirtschaftskrise doch endlich "ein Herz für Manager" zu zeigen: "Penthouse heizen - eine der schwierigsten Angelegenheiten in einer Stadt wie Wien." |
| Zitat: | | Pilz empfahl den FPÖ-Abgeordneten im Parlament Deutschkurse und witzelte darüber, wie es den Kollegen wohl beim Einbürgerungstest ergehen würde: "Es gibt zum ersten Mal Vertreter im Nationalrat, deren Presseaussendungen den Verdacht nahelegen, dass hier ein Kampf nicht nur gegen Ausländer, Frauen und Kultur geführt wird, sondern auch gegen die deutsche Sprache." | | Zitat: | | Nur Hohn hatte Pilz für die politische Konkurrenz in Kärnten übrig, "wo wir mit vier Parteien konfrontiert sind, die alle behaupten, persönlich von Jörg Haider abzustammen". Die Kärntner Politiker würden sich im Wahlkampf mit Ideen überbieten, was noch alles nach Haider benannt werden könnte ("vielleicht die Saualm"), schimpfte Pilz und empfahl "klotzen, nicht kleckern": "Der Klagenfurter Lindwurm soll in Zukunft Dr. Jörg Haider Wurm heißen." |
Auch in Deutschland gibt es solche Auftritte zum Aschermittwoch, zB von Franz Josef Strauß Verehrer Horst Seehofer (CSU- Chef).
| Zitat: | | "Franz Josef Strauß hatte schon recht. Irren ist menschlich. Immer irren aber ist sozialdemokratisch", feixt Seehofer, und schon tobt der bier-dunstige Saal. | | Zitat: | | "Wir wollen nicht, dass aus Ypsilanti in Hessen ein Tricksilanti in Deutschland wird." Deshalb müsse die SPDauch die Kandidatur der Politologin Gesine Schwan für das Amt der Bundespräsidentin zurückziehen. Seehofer: "Versenkt endlich den Schwan, damit Horst Köhler am 23. Mai wieder Bundespräsident wird." | Allerdings gibt es in D auch etwas Inhaltliches | Zitat: | | Er selbst will dazu einiges beitragen: mehr Hilfen für die Bauern, Gratis-Schulessen für bedürftige Kinder und mehr Mitsprache für die Deutschen in der EU-Politik. Erneut fordert Seehofer nach dem Vorbild der österreichischen Sozialdemokraten mehr Volksabstimmungen über wichtige EU-Themen, etwa einen Beitritt der Türkei. Dass die Schwesterpartei CDU diesbezüglich schwere Bedenken hat, kümmert ihn nicht. |
Ein paar Userpostings dürfen nicht fehlen:
| De Nicola hat folgendes geschrieben: | Strache am Rednerpult
Seine Auftritte entbehren nicht einer gewissen Grundkomik. Unser Sohn fragte kürzlich, "ob hier ein Kabarettist eine Rede hielte" und wirklich, dieses auf und ab der Stimmlage, diese heiseren, von scheinbar emotionaler Erregung geprägten Schübe und Worthülsen, ähneln wohl ungewollt diversen Programmen im Kabarett Simpl. | | altbürgermeister hat folgendes geschrieben: | Die Vilimskys, Canoris, Belakowitschs, Petschnigs, Kunaseks, Mahdaliks und Madejskis feiern den Tag der deutschen Österreicher!
Nastrovje!!! | | Nik M hat folgendes geschrieben: | Ist das nicht Verrat am Vaterland,
wenn man sich einen Auslaender einlaed, der dann auch noch frech erklaert, sein eigenes Volk, also das Ausland, zuerst? | | Oliver Twist3 hat folgendes geschrieben: | | Vor nicht all zu langer Zeit hat sich der Herr Strache mit dem Herrn Guevara verglichen. Wie wir ja aus der Geschichte wissen, hat sich Che aber im Kampf für seine Ideologie nicht im kubanischen Parlament ausgeruht, sondern ist nach Bolivien gegangen, um für seine Überzeugung zu kämpfen. Also Herr Herr Strache oder Herr Mölzer, seid ein Vorbild und werdet unsterbliche Helden, auf nach Afghanistan, um der Burka den Krieg zu erklären. Da spenden dann sogar viele Gegner einmal was fürs One-Way Ticket. |
PS: Der Standard zitiert dann noch ein paar Aschermittwoch- Sager der letzten Jahre. Mein Favorit ist Stoiber | Zitat: | | Ich weiß, was es heißt, Mutter von drei Kindern zu sein, |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 27.02.2009, 10:48 Titel: |
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derstandard.at:
| Zitat: | | Wenige Tage vor der Landtagswahl ließ [das BZÖ] eine opulente Standort-Marketing-Broschüre samt Film-CD einer Kärntner Gratis-Wochenzeitung beilegen und kärntenweit an Haushalte versenden. Vermutliche Kosten: rund 200.000 Euro. Als Herausgeber scheint das Amt der Kärntner Landesregierung auf, als Projektmanager BZÖ-Wahlkampf-Verantwortlicher Stefan Petzner. |
(das berichtete kortz.at schon hier
| Zitat: | | Landeshauptmann Dörfler wiederum versendet einen Wahlbrief an die Jungwähler, ebenfalls mit dem Kopf der Regierung. |
Und wieso steht das nicht im BZÖ- Thread?
Zunächst weil es ja teilweise eh schon dort steht, aber hauptsächlich wegen der Rechtfertigung von Uwe Scheuch:
| Zitat: | | "Das machen doch alle. Ich sehe das ganz entspannt." |
Und das Arge ist, trotz FPÖ Anzeige- Drohung hat er ja damit auch recht.
| Zitat: | | SP-Geschäftsführer Gerhard Passegger: "Jede Partei schaltet auch Regierungsinserate. Das ist normal." | Aber beim BZÖ ist es nicht okay, denn | Zitat: | | Aber das BZÖ hat jedes Maß verloren. |
diegermanistin merkt an:
| Zitat: | "Das machen doch alle."
Ich kann mich nicht erinnern, dass je ein Kind mit dieser Aussage durchgekommen wäre (meist folgt ja immer die obligate Antwort "Und wenn die anderen von der Brücke ...") - aber wenn ein sog. "Politiker" das sagt, dann passts?? |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 02.03.2009, 09:20 Titel: |
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Bei den gestrigen Landtagswahlen hat sich mal wieder gezeigt, wie wenig Meinungsforschung taugt: Beide Ergebnisse sind ja nicht mal im Ansatz vorhergesagt worden.
Zunächst zu Kärnten:
Das Ergebnis ist schon arg, aber ehrlicherweise nicht sehr überraschend.
Der Standard titel treffend "Die Roten verlieren gegen einen Toten."
Vorläufiges amtliches Endergebnis:
BZÖ: 45,48 Prozent
SPÖ: 28,59
ÖVP: 16,50
Grüne 4,99
FPÖ: 3,79
Wahlbeteiligung bei 77 Prozent
Die ÖVP ist sozusagen der lachende Dritte, sie hat ordentlich dazu gewonnen. Die Grünen verpassen den Einzug um 28 Stimmen, aber da die Wahlkarten noch nicht ausgezählt sind, sind die Chancen wohl gut, dass sie es auch noch in den Landtag schaffen. Die FPÖ schafft es wohl sicher nicht.
Vorläufiges amtliches Endergebnis:
SPÖ 39,4
ÖVP 36,5
FPÖ 13,1
Grüne 7,3
BZÖ 3,7
Wahlbeteiligung bei 70 Prozent
Die Inklusion des BZÖ in den Wahlauseinandersetzungen hat dort nicht viel geholfen, die SPÖ hält gerade noch Platz 1.
Die Medien fangen sofort wieder an, eine sogenannte CDU/CSU Lösung für BZÖ/FPÖ herbeizuschreiben. Ich frag mich immer, ob sie sich das aus den Fingern saugen oder ob da hinter den Kulissen etwas abläuft, wovon zwar einzelne Medienvertreter aber sonst niemand weiß - soll es ja schon alles gegeben haben. _________________ Das Forum ist umgezogen
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Der Alchemist Meister der Geheimnisse

Anmeldungsdatum: 15.06.2007 Beiträge: 552 Wohnort: Terra
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Verfasst am: 02.03.2009, 14:02 Titel: |
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| Zitat: | | Die Medien fangen sofort wieder an, eine sogenannte CDU/CSU Lösung für BZÖ/FPÖ herbeizuschreiben. Ich frag mich immer, ob sie sich das aus den Fingern saugen oder ob da hinter den Kulissen etwas abläuft, wovon zwar einzelne Medienvertreter aber sonst niemand weiß - soll es ja schon alles gegeben haben. |
Gestern Abend im ORF redete vor allem Strache von dem CDU/CSU-Modell, woran Scheibner sich aber nicht interessiert zeigte. Bin übrigens schon neugierig, wen das BZÖ zur Europawahl ins Rennen schicken wird. Und ob HPM wieder mitgiftet. Und wie niedrig die Wahlbeteiligung diesmal sein wird. Und wie es mit der EU-Verfassung weitergeht. Et cetera. _________________ Knowledge is power, but only wisdom is liberty.
Liegt ein Auge auf dem Tresen, ist ein Zombie da gewesen. |
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Der Alchemist Meister der Geheimnisse

Anmeldungsdatum: 15.06.2007 Beiträge: 552 Wohnort: Terra
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Verfasst am: 02.03.2009, 22:13 Titel: |
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| Der Alchemist - heute Nachmittag - hat folgendes geschrieben: | | Gestern Abend im ORF redete vor allem Strache von dem CDU/CSU-Modell, woran Scheibner sich aber nicht interessiert zeigte. |
Aber im rechten Lager werden Meinungen anscheinend schneller gewechselt als Hemden:
| Zitat: | Scheuch offen für Zusammenarbeit
Kärntner BZÖ-Chef schließt Fusion nach Vorbild CDU/CSU nicht aus - FP-Chef Strache unentschlossen
Wien - Der Kärntner BZÖ-Parteiobmann Uwe Scheuch ist einem von der FPÖ angedachten CDU-CSU-Modell auf Bundesebene nicht abgeneigt: "Ich habe in acht Jahren Politik mit Jörg Haider gelernt, dass man nie etwas gänzlich ausschließen kann", so Scheuch in der Tageszeitung "Österreich" (Dienstag-Ausgabe). "Eine konstruktive Zusammenarbeit kann durchaus Sinn machen. Sie beginnt mit gemeinsamen Anträgen und kann bei einem CDU-CSU-Modell enden".
Offen lässt der Kärntner BZÖ-Chef die Frage nach einer kompletten Wiedervereinigung mit der FPÖ: "Eine Wiedervereinigung ist in der jetzigen Phase nicht in Diskussion. Ich spreche bewusst von jetziger Phase, weil ich gelernt habe, dass Strategien auf 10 Jahre hinaus in der Politik keinen Sinn machen", so Scheuch.
Zwischen FPÖ und BZÖ flammen seit der Trennung 2005 immer wieder Debatten über Wiedervereinigung bzw. Wahlkooperationen auf, in der Regel nach Wahlgängen. Diesmal ist es die FPÖ, die eine Kooperation nach CSU/CDU-Modell wünscht. Nach der Graz-Wahl im Jänner 2008 hatten die Blauen noch den BZÖ-Vorschlag nach einem Listenbündnis als "peinlichen und lästigen" Anbiederungsschub zurückgewiesen.
FPÖ-Chef Heinz Christian Strache ändert sogar noch schneller seine Meinung: Nachdem er am Abend der Landtags-Wahlen in Kärnten und Salzburg den Orangen eine Zusammenarbeit nach CSU/CDU-Modell unterbreitet hat, meint er nun in einer Vorabmeldung der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstag-Ausgabe): "Es war ein Angebot. Und dieses Angebot wurde brüsk ausgeschlagen". Er wolle das nicht mehr weiter betreiben: "Das hat sich für mich erledigt." In der "ZiB" am Montagabend wurde er hingegen neuerlich mit dem Kooperations-Vorschlag zitiert.
2007 hatte Strache noch wiederholt betont, eine "eidesstattliche Erklärung" unterschrieben zu haben, wonach er "solange ich Parteiobmann der Freiheitlichen Partei bin, keinerlei Plattformen mit einem BZÖ eingehe" werde. (APA) |
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harald 33.33% der Leserschaft
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.04.2006 Beiträge: 903 Wohnort: Klosterneuburg
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Verfasst am: 03.03.2009, 15:08 Titel: |
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| dejost hat folgendes geschrieben: | | Die ÖVP ist sozusagen der lachende Dritte, sie hat ordentlich dazu gewonnen. |
Gut, in Kärnten war das nach dem historischen Tiefstand bei den letzten Wahlen aber auch nicht wirklich verwunderlich, find ich zumindest! _________________ --Harald
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 04.03.2009, 14:01 Titel: |
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@Harald: Gute Argument
@Grüne in Kärnten:
Wie vermutet sind sie jetzt dank Wahlkarten/Briefwähler noch ins Parlament gekommen.
@BZÖ (herz) FPÖ:
Schon oft wurde von den Medien eine Wiedervereinigung, zB nach dem Modell CSU/CDU von FPÖ und BZÖ (nach der Abspaltung letzter von erster im Jahr 2005) herbeigeschrieben.
Nun wirkt es nach verschiedenen Medienberichten so, als ob sich auch etwas tut.
Meines Erachtens ist das primär im Interesse der FPÖ: Die sichert sich ein bisschen Einfluss in Kärnten (wo sie ja im Moment so gut wie keinen hat) oder muss zumindest dort keine Niederlagen mehr hinnehmen und kann sich Alkoraser Jörg Haider von nun an "offiziell" auf die Fahne heften. Außerdem bekommt sie bei jeder Wahl die paar Prozentchen, die das BZÖ hatte, was wenn es knapp wird für Mehrheiten, Regierungsbeteiligungen etc schon mal den Ausschlag geben kann.
Für die Kärntner Truppe des BZÖ mag das ganze sogar schmackhaft sein, weil sie so in einer einflussreicheren Partei im Bund mitmischen können und sich in Kärnten noch weiter einzementieren können - ein wenngleich vernachlässigbarer Konkurrent fällt weg - , aber für die BZÖler, Koalabär Bucher, rechtskräftig verurteilter Lügner Westenthaler und Co im Nationalrat bzw sonstwo im Bund bedeutet dies eine weitere Entmachtung. Für Literaten- Fan Stefan Petzner ist das ganze vermutlich einerlei.
Wenigstens entfällt die lästige Obmannsuche.
Was natürlich für beide gut ist, ist ein Ende der ewigen Streitereien untereinander, der Prozesse etc.
Meine Vermutung ist daher, dass diese Wiedervereinigung am BZÖ scheitern wird.
Wenn sie überzeugt werden können, dann nur vor dem Hintergrund von weiteren (drohenden und kostenintensiven) Wahlniederlagen (EU, OÖ) und vor allem wegen der Angst, aus dem Nationalrat zu fliegen. Denn wenn die Regierung die ganze Legislaturperiode durchhält, wird das BZÖ bis dahin noch redundanter geworden sein und Alkoraser Jörg Haider wird bis dahin vermutlich auch alleine nicht reichen.
Wobei, und wie gesagt, ich denke ja dass die Wiedervereinigung für das BZÖ weniger attraktiv ist, denn solange sie so stark in Kärnten sind, schaffen sie den NR auch.
@heutiger Post:
Es gibt eine Umfrage, über die der Standard berichtet.
| Zitat: | | Die Studenten in Deutschland sind einer Studie zufolge heute so "labil und teilnahmslos" wie nie zuvor. Das hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazin "Focus" eine Untersuchung der Universität Konstanz im Auftrag des Bundesbildungsministeriums ergeben. Danach interessieren sich nur noch 37 Prozent der Studenten für Politik, 1983 seien es noch 54 Prozent gewesen. Für die Studie wurde laut "Focus" die politische Einstellung von 8350 Studenten an 25 Hochschulen untersucht. |
| Zitat: | | "Studenten haben den Eindruck, als könnten sie weder ihre berufliche Karriere noch politische Entscheidungen wirklich beeinflussen." Was bislang nur für Jugendliche ohne berufliche Qualifikation gegolten habe, treffe nun "auf mehr und mehr Studierende zu". Deswegen zögen sich immer mehr Studenten ins Private zurück. | | Zitat: | | Immer weniger Studenten engagieren sich in Parteien und Bürgerinitiativen, hieß es. |
Die (angehende) Bildungsschicht konzentriert sich auf das Private. Überwachung (Videokameras) wird mehr. Die Leute sind politisch desinteressiert. Wichtige Entscheidungen hinter geschlossenen Türen. Kunst wird vor allem von Mäzenen getragen. Unterhaltungsindustrie.
Das hatten wir schon mal.
Man nannte es Biedermeier.
Für mich, als politischen Hobbykommentator sieht es aus, als bewegen wir uns auf eine Phase des Neo- Biedermeier zu. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 24.03.2009, 15:53 Titel: |
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Die Politiker verzichten in der Wirtschaftskrise auf ihre Gehaltsanpassung.
Das bringt zwar im Endeffekt nicht viel an Ersparnis, ist aber im Hinblick auf so manche andere Forderungen (zB geforderte Mehrarbeit von Lehrern) immerhin symbolisch eine gute Sache.
Pröll findet das so super, dass gleich alle auf die Inflationsanpassung verzichten sollen, wie das der Kaufkraft nützen soll, erklärt er aber (noch) nicht.
Gleichzeitig sind mal wieder Spionagegerüchte um den mittlerweile verstorbenen Helmut Zilk aufgetaucht. Meine Quellen meinen, dass sei ein Nebeneffekt eines Versuchs, die tschechische Regierung während der EU- Präsidentschaft in die Bredouille zu bringen.
Jedenfalls wurde mittlerweile bekannt, dass sowohl die österreichischen als auch die tschechischen Akten zu dem Thema schon vor langer Zeit vernichtet wurden. Damit ist wohl jedem gelernten Österreicher klar:
Die Vorwürfe sind unbegründet.
Die tschechische Regierung hingegen wurde jetzt wirklich durch das Parlament abgewählt. _________________ Das Forum ist umgezogen
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Der Alchemist Meister der Geheimnisse

Anmeldungsdatum: 15.06.2007 Beiträge: 552 Wohnort: Terra
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Verfasst am: 25.03.2009, 15:43 Titel: |
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Zilk-Akt anscheinend doch noch gefunden (mit harmlosem Inhalt, wie zu erwarten war):
http://orf.at/static/zilk_akte.pdf
PS für mitlesende ORF-Redakteure: Bundesdeutsch "die Akte", österreichisches Deutsch "der Akt". Danke für die Kenntnisnahme. _________________ Knowledge is power, but only wisdom is liberty.
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 05.04.2009, 09:49 Titel: |
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Abgeschrieben von orf.at
| Zitat: | Dass die ÖVP-Frauenchefin Maria Rauch-Kallat seit der Wahl 2008 kein Nationalratsmandat mehr innehat, führt sie auf parteiinterne Rachegelüste zurück: "Dass ich einen hinteren Platz auf der Bundesliste gehabt habe, das war die Rache dafür, dass Gerti Brinek Volksanwältin wurde und nicht ein Mann", sagt sie im Interview mit dem "Kurier" (Sonntagsausgabe). "Das hat man mir mehr oder minder unverhohlen gesagt."
Gertrude Brinek war im Sommer 2008 durchaus überraschend vom ÖVP-Parlamentsklub als VP-Volksanwältin nominiert worden - anstatt des eigentlich als Favoriten gehandelten Peter Sonnberger. Dass eine Frau Volksanwältin wurde, "habe ich betrieben", sagt Rauch-Kallat nun: "Es ist mir wichtiger, dass eine gute Frau Volksanwältin ist, als dass ich selbst im Parlament sitze." | | Zitat: | | Beim ÖVP-Parteitag im November des Vorjahres hatte Rauch-Kallat massive Kritik am geringen Frauenanteil in der ÖVP-Fraktion - weniger ein Viertel der schwarzen Abgeordneten sind weiblich - geübt. Und im März hatten ausgerechnet am Frauentag in Tirol die dortige Frauenvorsitzende sowie zwei Bezirksleiterinnen das Handtuch geworfen. |
Zum Strafverfahren ihres Ehemanns, der mittlerweile aus der U-Haft entlassen wurde, sagt sie inhaltlich nichts, eben weil das Verfahren noch läuft. Sie hält ihn aber - wenig überraschend - für unschuldig. _________________ Das Forum ist umgezogen
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Der Alchemist Meister der Geheimnisse

Anmeldungsdatum: 15.06.2007 Beiträge: 552 Wohnort: Terra
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Verfasst am: 05.04.2009, 19:35 Titel: |
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| Zitat: | In der SPÖ glaubt man offensichtlich, die eigene Politik aufwerten zu können, wenn man ihr ein "dotcom" anfügt. So stellt sich der jüngste Versuch dar, modern und jugendlich zu sein. Die Partei produziert ein Video mit ihrem Chef und stellt den Bundeskanzler mit einer Ansprache an die Nation ins Internet. Das Ergebnis: Das Interesse der Nation ist endenwollend, das wurde anhand der äußerst bescheidenen Zugriffszahlen manifest.
Eine langweilige Rede von Werner Faymann wird auch dann nicht spannend, wenn sie im Internet steht. Sie bleibt in dieser verstaubten Inszenierung auch auf Youtube langweilig. Es ist ein Irrglaube der Parteien, dass die bloße Verwendung von Internet schon modern sei. Wenn sich die SPÖ darauf verlässt, endlich auch junge Leute ansprechen zu können, indem sie diese im Internet mit purer Fadesse konfrontiert, dann ist sie von allen guten Geistern verlassen.
Für die meisten, vor allem auch jungen Menschen, ist die Nutzung des Internet und die Kommunikation über dieses längst selbstverständlicher Alltag. Überraschend ist daher, dass sich die Politik noch so schwertut, dieses Medium auf unpeinliche Art zu nützen. Versuche gab es genug, und meist merkte man ihnen die Absicht an. Wilhelm Molterer war in seinem Wahlkampf ganz flott unterwegs, er hat "getwittert". Sein letzter Eintrag: "Ich ziehe die Konsequenzen." Dann ward er dort nicht mehr gesehen. Ernst Strasser entdeckte das "private" Facebook an dem Tag für sich, als er VP-Spitzenkandidat für die EU-Wahl wurde.
So konventionell die Parteien, auch die angeblich so jungen Grünen, das Internet für ihre Zwecke nützen, so intensiv sind einzelne Proponenten im Netz unterwegs. Manche geradezu manisch. Wer sich etwa im Facebook bewegt, wird sich wundern, welche Politiker alle "Freunde" sein wollen. Das grenzt an Stalking. Und bei manchen Blogs geht es ohnedies nur um die Befriedigung der kaum verhohlenen Eitelkeit. Das ist dann nicht innovativ, sondern nur penetrant.
Ganz prinzipiell und speziell für die Politik gilt auch im Internet: Wenn ich keinen Inhalt anzubieten habe, dann halte ich lieber den Mund. Sonst mach ich mich nur lächerlich. Wie im richtigen Leben. (Michael Völker/DER STANDARD-Printausgabe, 3. April 2009) |
| Zitat: | Es ist immer wieder erstaunlich, wie der Mensch so weit kommen konnte, ohne irgendeine Art von Lernfähigkeit zu besitzen. Letzteren Eindruck muss man zumindest bekommen, wenn man den Umgang mit Suchtgiften betrachtet. In schöner Regelmäßigkeit glaubt irgendjemand, Drogen jetzt aber endgültig aus der Welt schaffen zu können. Dass die Vorgänger an dieser Aufgabe grandios gescheitert sind, interessiert diese hellen Köpfe nicht.
US-Alkoholprohibition, der dortige "War on drugs" und seit zehn Jahren die Initiative für eine drogenfreie Welt der UNO - gleich, ob beim Produzenten oder Konsumenten angesetzt worden ist, die Sucht ist nie ausgerottet worden.
Was nicht bedeutet, dass das Ziel an sich nicht gut wäre. Jeder Drogenkranke, der nicht in Autos und Wohnungen einbricht, jeder Teenager, der sich nicht prostituieren muss, um zum nächsten Schuss zu kommen, ist ein Ziel, für das es sich zu arbeiten lohnt. Aber mit Methoden à la Rambo wird es nicht zu erreichen sein.
Bauern die Ernte anzuzünden bringt wenig, das Vermögen der Drogenbosse weltweit abschöpfen zu können schon mehr - denn deren Ziel ist es primär, Geld zu verdienen. Und auf Konsumentenseite ist eine ehrlichere Präventionsarbeit - wie sie zum Teil schon praktiziert wird - vonnöten. Schülern zu sagen, dass alle illegale Drogen tödliches Teufelszeug sind, wenn jeder Dritte am Wochenende Ecstasy eingeworfen oder einen Joint geraucht hat, wird so wenig Erfolg bringen wie globale Suchtausrottungsfantasien. (Michael Möseneder/DER STANDARD-Printausgabe, 10.3.2009) |
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Der Alchemist Meister der Geheimnisse

Anmeldungsdatum: 15.06.2007 Beiträge: 552 Wohnort: Terra
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Verfasst am: 05.04.2009, 20:01 Titel: |
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| Zitat: | Die FPÖ hat Sorgen. Löhne, Pensionen, Zuwanderer: Sorgenkinder allerorts. Ihre neueste Sorge gilt der deutschen Sprache. Die sieht der FPÖ-Abgeordnete Gerhard Kurzmann in Gefahr. "Wenn junge Menschen mit Anglizismen um sich werfen, um zu zeigen, wie gescheit sie sind, dann wollen wir das nicht", sagt Kurzmann.
Geldstrafe für Englisch
Seine Verlustangst gipfelt nun in einem parlamentarischen Antrag. Darin ruft er "zum Schutz und Erhalt der deutschen Sprache" auf. Laut dem Gesetzesantrag soll ein Beirat Sprachverstöße kontrollieren, falls nötig werden Verwaltungsstrafen verhängt. "Wenn man keine Sanktionen hat, kann man auch keinen Missbrauch abwenden", sagt Kurzmann zu derStandard.at. Handlungsbedarf sieht er vor allem in der Werbung. Gerade dort mache "die Überflutung mit Anglizismen die Sprache für ältere Menschen unverständlich".
Überbordendes Englisch - Kurzmann: "Uns stört es nur, wo es einen anderen Ausdruck auf Deutsch gibt" - soll also Geld kosten. "Ich finde das einfach lächerlich, was sich da abspielt. Im ORF die 'Primetime' und was weiß ich, wie die alle heißen, das ist ja nicht mehr auszuhalten", polterte FPÖ-Abgeordnete Heidemarie Unterreiner vorige Woche im Parlament.
"Luftsackerl statt Airbag"
Im Hohen Haus überwog freilich die Häme für den FPÖ-Vorstoß. Pommes Frites würde die FPÖ wohl "mit Bratkartoffelstäbchen übersetzen", spottete BZÖ-Mandatar Ewald Stadler, sonst für patriotische Ausritte immer zu haben. "Wie wollen Sie das Wort Airbag übersetzen? Vielleicht mit Luftsackerl", ätzte SPÖ-Abgeordnete Christine Muttonen.
Der Grüne Wolfgang Zinggl vermutet, dass der Antrag länger nicht auf die Tagesordnung kommen wird. Die Öffentlichkeit sei durch den Vorschlag eher belustigt. "Damit wird die Bevölkerung kriminalisiert, inklusive FPÖ", sagt Zinggl. Er verweist auf den "Rap" und die "Disko"-Besuche von Parteichef Heinz-Christian Strache. "In der Praxis ist das überhaupt nicht durchführbar, Sprache ist ja etwas Lebendiges", sagt Zinggl zu derStandard.at. Außerdem sieht er ideologische Motive: "Dieses Nationalbewusstsein ist schon mit einer gewissen Deutschtümelei verwandt."
"Sprachverderber" ORF
Das sehen die freiheitlichen Sprachpfleger anders. "Sprache ist ein Identitätsstifter", sagt Unterreiner zu derStandard.at. Die Bewahrung des Deutschen sei "nicht ideologisch belastet, sondern ein kulturpolitisches Anliegen", betont ihr Abgeordneten-Kollege Kurzmann. Der Steirer ist auch stellvertretender Obmann der Interessensgemeinschaft (IG) Muttersprache. Der Sprachverein unterstützt Kurzmanns politischen Vorstoß.
Es gebe "zwei große Sprachverderber: den ORF und die Werbewirtschaft", sagt der Vorsitzende der IG Muttersprache, Werner Pfannhauser, der als Universitätsprofessor ein ausgewiesener Experte ist, allerdings für Lebensmittelchemie. Die Mitglieder des Vereins schreiben Leserbriefe, manchmal gibt es auch Post an Betriebe, die allzu englisch werben. Er wolle bei den Anglizismus-Verwendern Bewusstsein wecken: "Die sind nicht alle böse, aber doch gedankenlose Menschen, die eine gewisse Kulturferne haben", sagt er.
Vorbild China
Bewusstsein schaffen will auch FPÖ-Nationalrat Kurzmann, der in seinem Antrag die "Pflege der deutschen Sprache in Fernsehen, Radio und Internet" fordert. Im Internet sei das schwierig, gibt er zu. Aber: "Die Chinesen gehen da ja auch völlig eigene Wege, man muss nicht alles von den USA übernehmen."
Peter Ernst, Philologe am Germanistik-Institut der Universität Wien, unterstellt den selbsternannten Sprachrettern gleich mehrere Denkfehler. "Sprache besteht nicht nur aus Wörtern. 'Primetime' ist ein Wort-Ersatz und deshalb noch lange nicht Englisch." Bedenken wären erst angebracht, wenn Österreicher im Familienkreis Englisch sprächen. Die FPÖ will es gar nicht erst so weit kommen lassen. "Eine emotionale Missachtung der eigenen Sprache" konstatiert FPÖ-Politikerin Unterreiner. "Jugendliche glauben, sich über englische Wörter profilieren zu müssen."
"Fremdwortrassismus"
Die Verbindung von Sprache mit vermeintlichen Charakterschwächen sei ein alter Hut, sagt Germanist Ernst: "Wo Sprachgebrauch geregelt wird, ist die Grenze zu einem totalitären Regime sehr nah. Diese Entwicklung halte ich für gefährlich und auch dumm."
Sprachschützer Pfannhauser sieht seinen Zugang aber rein pragmatisch. „Windloch" für "Fenster" habe sich eben nicht durchgesetzt, aber es spreche überhaupt nichts dagegen, "E-Post" statt "E-Mail" zu sagen. Auf seiner Homepage finden sich daher auch keine "Links", sondern lediglich "Seitenverweise". Außerdem stehe in der Verfassung die "Staatssprache Deutsch - und nicht etwa Denglisch oder Engleutsch."
Die Chancen der FPÖ auf eine Mehrheit für ihren Antrag - der neben Geldstrafen für englische Werbung auch eine Radioquote von 40 Prozent deutschsprachiger Musik vorsieht - sind ohnehin endenwollend. Bisher signalisierte keine Fraktion Zustimmung. Für Wissenschaftler Ernst verständlich, er findet den Umgang der FPÖ geradezu unehrlich. „Kuvert und Trottoir darf ich sagen, aber Cashflow und Primetime sind böse: Das würde ich als Fremdwortrassismus bezeichnen." (Lukas Kapeller, derStandard.at, 31.03.2009) |
Zwar kein neues Thema mehr, aber immer wieder unterhaltsam. Und wer noch nicht genug hat, kann übrigens hier weiterlesen.  _________________ Knowledge is power, but only wisdom is liberty.
Liegt ein Auge auf dem Tresen, ist ein Zombie da gewesen. |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 06.04.2009, 07:38 Titel: |
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@obiger Post:
Ich habe den hierher verschoben, weil der Is that what reality looks like- Thread ist eigentlich für extrem arge, tragische Sachen gedacht.
Nicht, dass die FPÖ nicht arg ist, aber gerade diese Äußerungen sind im Vergleich, was sonst so von ihnen kommt vergleichsweise harmlos.
PS: Wenn mal wem fad ist, kann er oder sie ja auf die F- HP schauen, ob sie dort Links, Email odgl haben.
| Zitat: | | Die Einbrecher machen sich hier wie die Heuschrecken über uns her. | hat BMI Fekter laut Standard gesagt. Das finde ich sehr arg, weil sie ist ja schließlich Innenministerin und das seit Mitte 2008, dem Abhilfe zu schaffen ist gefälligst ihr Job. Auch ihre Amtsvorgänger (Platter, Prokop, Strasser) wird sie jetzt vermutlich nicht als inkompetent bezeichnen und auf die die Schuld schieben. Was sollen wir von diesem Schuldeingeständnis halten?
Und was will sie unternehmen?
Zwar gibt es - endlich - mehr Planstellen für Polizisten, das Geld wird aber anderswo gespart | Zitat: | | Die EDV und der Fuhrpark würden weiter veraltern, die mehr als notwendigen Sanierungen von Dienststellen hinausgeschoben | Die Gewerkschaft kritisiert im Standard: | Zitat: | | So musste eben erst ein Scheinkauf mit einem lange gesuchten Dealer verschoben werden, weil schlicht das Überstundenkontingent erschöpft war. "Die Chance, dass ich den noch einmal erwische, ist unwahrscheinlich." Auch Tatortgruppen könnten nicht mehr regelmäßig zu Einbrüchen ausrücken. Die letzte Aktion "Schwerpunkt Ost" soll bis zu 300.000 Euro rein an Überstunden gekostet haben. | Auch die Software für die zukünftige Kriminalstatistik muss eingespart werden, das ist aber kein so großer Verlust. Aber auch die Dienststellen selbst bezeichnet die Gewerkschaft als marod: | Zitat: | | Teilweise komme es zur "skurrilen" Situation, dass mutmaßliche Täter und Opfer nebeneinander, nur durch einen Vorhang getrennt, einvernommen würden. Darum verlangt die Gewerkschaft bereits seit langem die Sanierung von Dienststellen und zumindest die Einrichtung notwendiger Verhörräume. |
Übrigens Vorgänger, Peter Pilz bloggt:
| Zitat: | [Ernst Strassers] Computer waren Spenden von Firmen [!]. Der Innenminister ließ sich elektronisch von Firmen aushalten. Ein Teil dieser Computer ist einfach verschwunden, ein anderer Teil wurde ohne professionelle Löschung der Festplatten an die Firmen zurückgegeben.
Als Strasser vom BIA zu seinen e-mails befragt wurde, musste er Peinliches zugeben. Die Festplatte war nicht verschlüsselt. Die Daten waren nicht einmal durch ein password gesichert. Wer zum Computer kam, konnte alles lesen und kopieren. Jeder in seinem Kabinett hatte unbeschränkten Zugriff. Firmen hatte Zugriff. Alle [...] die einen herumstehenden Strasser-Computer begegneten, hatten Zugriff |
Noch ein Standardzitat zum Abrunden: | Zitat: | | So habe sich die Zahl der Straftaten während [Strassers] Amtszeit fast verdoppelt, sagte der Wiener Sicherheitswache-General Franz Schnabl. Dieser musste, genauso wie andere Kritiker, gehen. |
Übrigens, die ÖVP Wien fordert weiter die Einführung einer (wörtlich)Stadtpolizei (http://wien.oevp.at/1177/, erster Absatz). Die christlich- soziale Partei forder übrigens auch ein generelles Bettelverbot (selber Link, ganz unten). _________________ Das Forum ist umgezogen
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harald 33.33% der Leserschaft
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.04.2006 Beiträge: 903 Wohnort: Klosterneuburg
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Verfasst am: 06.04.2009, 19:22 Titel: |
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@Englisch: So lustig das ist, aber hat sich von euch noch niemand gefragt, warum help.gv.at nicht (amts)hilfe.gv.at heißt? Bei offiziellen Auftritten kann ich mir den Hinweis auf die Amtssprache auch nicht verkneifen. Dagegen ist mir der ORF oder sonst was wurst! _________________ --Harald
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 09.04.2009, 08:56 Titel: |
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@help.gv.at:
Amtshelfer.gv.at und hilfe.gv.at sind nicht mal verwendet, ob sie delgiert sind kann man auf nic.at nicht abfragen.
Ich vermute aber, dass man den Namen verwendet hat, weil er besser zu kommunizieren ist.
@Scheinheilig:
http://salzburg.orf.at/stories/354229/
| Zitat: | Ingrid Riezler, Landesfrauenvorsitzende und Landtagsabgeordnete [in Salzburg], war als Sekretärin des Gymnasiums [in Radstadt] karenziert.
Sie soll aber zu Jahresbeginn erklärt haben, bei einer Wiederwahl in den Landtag werde sie ihren alten Arbeitsplatz nicht mehr benötigen. Daher wurde der Posten an die Karenzvertretung, eine alleinerziehende junge Frau, vergeben. | | Zitat: | Wenige Tage nach der Wahl am 1. März marschierte Ingrid Riezler jedoch bei der Direktorin des Gymnasiums auf und teilte mit, sie wolle den Sekretärinnenjob nun doch behalten. Natürlich müsse sie für ihre politische Arbeit entsprechend freigestellt werden. Mit Mai werde sie wieder den Dienst antreten.
Als Landtagsabgeordnete erhält Riezler einen Brutto-Monatsbezug von knapp 5.000 Euro. Die Halbstagssekretärin an der Schule verdient zum Vergleich rund 700 bis 800 Euro brutto. | | Zitat: | Erboste und entsetzte Funktionäre aus dem Pongau schlugen daraufhin Alarm bei Landeshauptfrau und SPÖ-Vorsitzender Gabi Burgstaller. Riezler hat daraufhin auf den Halbstagsjob in Radstadt verzichtet.
Riezler erhielt jedoch die Zusage, sie werde den Posten einer Schulsekretärin in der Stadt Salzburg erhalten. Sie lässt sich jedoch vorerst auch bei ihrem neuen Job in der Stadt weiter karenzieren. | | Zitat: | | Den Arbeitsplatz benötige sie, um sich pensionsrechtlich abzusichern. |
Zugegeben, 5000€ brutto sind netto nur ~3000€, trotzdem könnte man sich da sicher auch anderswo pensionsrechtlich absichern, vor allem wenn man schon zugunsten jemand anderes, der den Job braucht, verzichtet hat. Und vor allem, wenn der Parteivorsitzende plakatieren lässt "Mit der SPÖ um die Arbeitsplätze kämpfen" und "Österreich hält zusammen. Solidarisch" _________________ Das Forum ist umgezogen
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Der Alchemist Meister der Geheimnisse

Anmeldungsdatum: 15.06.2007 Beiträge: 552 Wohnort: Terra
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Verfasst am: 14.04.2009, 22:52 Titel: |
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| Zitat: | Wenn Verteidigungsminister Norbert Darabos so weitermacht wie bisher, dann ist das Bundesheer in absehbarer Zeit tot. So steht es sinngemäß in einem Brief, den die höchsten Generalstabsoffiziere des Bundesheeres in den vergangenen Tagen unter höchster Geheimhaltung zirkulieren ließen - sie haben dutzendweise unterschrieben.
Zu den Unterzeichnern soll auch der stellvertretende Generalstabschef gehören. Am Mittwoch sei das Papier dem Minister bei einem Vier-Augen-Gespräch übergeben worden, erfuhr der Standard.
Der Hintergrund der Aktion liegt nach Aussage eines Beteiligten darin, "dass wir als Offiziere nicht widerspruchslos hinnehmen können, dass das Bundesheer durch diesen Budgetabschluss kaputtgespart wird" . Namentlich zitiert wollte aber niemand werden.
Am Donnerstag wurde nämlich vom Adressaten des Briefes eine totale Nachrichtensperre verhängt. Nach außen soll der Eindruck entstehen, dass es das Schreiben gar nicht gegeben habe, lautet die Linie des Darabos-Büros. Sprecher Stefan Hirsch zum Standard: "Mir ist dieser angebliche Brief nicht bekannt. Grundsätzlich pflegt der Minister mit seinem Generalstab nicht über Brief zu kommunizieren - und umgekehrt."
Auch gebe es keinen sachlichen Grund, aus dem sich die Offiziere beschweren könnten: Das Budget des Bundesheeres werde heuer höher sein als im Vorjahr, versichert Hirsch. Hohe Offiziere, die zum Kreis der möglichen Unterzeichner gehören, antworten auf entsprechende Anfragen unisono mit "Kein Kommentar." Der letzte ähnliche Vorgang passierte im Jahr 1972: Da informierte General Albert Bach den damaligen Verteidigungsminister Karl Lütgendorf über die Fehlentwicklungen, die er nicht mittragen konnte. Bach wurde pensioniert. (Conrad Seidl/ DER STANDARD-Printausgabe, 3. April 2009) |
Übrigens hat Darabos laut einer ORF-Meldung die Briefannahme mit einer dahingehenden Illoyalitätsanklage verweigert, dass die betreffenden Generäle ihre Posten ihm zu verdanken hätten.
| Zitat: | Der niederösterreichische Militärkommandant, Generalmajor Johann Culik, weist die Kritik von Eduard Paulus, Präsident der Österreichischen Offiziersgesellschaft, vehement zurück. Die Offiziersgesellschaft hatte im Vorfeld der Sitzung des nationalen Sicherheitsrats kommende Woche am Samstag einmal mehr vor dem Ruin des Bundesheers gewarnt.
Angesichts der prekären finanziellen Situation würden "Schutz- und Hilfsmaßnahmen" wie etwa beim Erdbeben in Italien bald nicht mehr möglich sein. "Ohne radikale Gegensteuerung kann von einem Heer keine Rede mehr sein". Damit werde auch keine Katastrophenhilfe mehr möglich sein, schreibt Paulus in einem Brief an Regierung und Abgeordnete.
"Die Aussagen von Eduard Paulus sind nicht nur falsch, sondern verunsichern auch die Österreicherinnen und Österreicher und untergraben die Moral der Truppe", teilte Culik in einer Presseaussendung mit. "Hier wird am Rücken der Menschen in Österreich Verunsicherungspolitik betrieben, die in dieser Form abzulehnen ist", so Culik weiter. "Das Bundesheer hat für die Erfüllung der gesetzlichen Aufträge modernstes Gerät zur Verfügung. Gerade die ABC-Abwehrschule hat gemeinsam mit den Pionierbataillonen zahlreiche Spezialisten und ausreichend Katastrophenhilfsgerät zur Verfügung." Diese Kräfte könnten bei Bedarf mit Lufttransportmittel auch rasch in ausländische Katastrophengebiete verlegt werden. "Der Katastrophenschutz in Niederösterreich ist gewährleistet und wir werden unsere gesetzlichen Aufträge auch in Zukunft erfüllen", so der Generall weiter.
Paulus hatte in dem Brief kritisiert, dass das Bundesheer derzeit nur mehr über maximal 6.500 voll einsetzbare Soldaten verfüge. Ein Rest von 8.000 bis 9.000 Soldaten könne für bestimmte Aufgaben allenfalls "als bedingt einsetzbar" bezeichnet werden. Ohne radikale Gegensteuerung "kann von einem Heer keine Rede mehr sein". Die Bundesheerreform 2010 mit dem Ziel "55.000 Mann" sei mit den derzeitigen Budgetmitteln "absolut undurchführbar". Die vorgesehenen elf Milizbataillone seien nicht voll einsetzbar, "bestehen zum Teil auf dem Papier und verfügen außer Handfeuerwaffen und einem 30 Jahre alten Kampfanzug kaum über Ausstattung".
"In der gegenwärtigen Situation bleibt nur mehr übrig, die Auslandseinsätze zu stornieren, sonst ist nicht einmal mehr die Fähigkeit zur Katastrophenhilfe im Inland gegeben", hält Paulus fest.
Der Generalstabchef des Bundesheeres, Edmund Entacher, hat am Samstag via Aussendung die Behauptung des Präsidenten der Offiziersgesellschaft, Eduard Paulus, der vor einem "Ruin des Bundesheers" gewarnt hatte, zurückgewiesen. Das Bundesheer könne "jederzeit Katastrophenhilfe für die Bevölkerung in hoher Qualität erfüllen", so der Generalstabschef.
Das Heer komme "selbstverständlich seinem gesetzlichen Auftrag nach, wie derzeit der Einsatz zur Bekämpfung des Waldbrandes in Tirol eindrucksvoll zeigt", so Entacher. "Wir sind einsatzbereit und werden unsere verfassungsmäßigen Aufgaben auch in Zukunft erfüllen". Im Katastrophenfall stünde jedenfalls eine ausreichende Anzahl an Soldaten zur Verfügung. "Eine Verunsicherung der Bevölkerung ist nicht angebracht und zurückzuweisen". (APA, 11. April 2009) |
Was auch immer davon tatsächlich zutreffen mag und was nicht, mMn ist Darabos genauso rücktrittsreif wie zB die Innenministerin oder die von der Bildung. _________________ Knowledge is power, but only wisdom is liberty.
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harald 33.33% der Leserschaft
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.04.2006 Beiträge: 903 Wohnort: Klosterneuburg
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Verfasst am: 15.04.2009, 11:59 Titel: |
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Einer spricht das aus, was sich viele denken.
Was kann denn rauskommen, wenn man ein Sparpaket nach dem anderen beschließt, Aufnahmestopp beim Bund, ... . Sicher die Verwaltung hatte lange zu viel Personal für die Aufgaben, war unstrukturiert und ineffizient.
Das überschüssige Personal wird abgebaut durch eine Nicht - Nachbesetzungspolitik. Das führt wiederum dazu, dass die wenigen Jungen Arbeit für mehrere Personen tun müssen, denn es liegt nun mal in der Natur der Sache, dass die Erfahrung eines älteren Mitarbeiters die Möglichkeit des vollen Einsatzes eines jungen Mitarbeiters (zeitlich, stresstechnisch, familiär) nicht vollkommen ausgleichen kann. Zusätzlich kommt noch die mentale Haltung der 5 Jahre vor der Pensionierung stehenden Mitarbeiter hinzu, möglichst geruhsam und ohne Aufhebens in die Pension zu gelangen (Stichwort politische Veränderungen aufgrund Neuwahlen und Umbesetzungen).
Somit überaltert das vorhanden Personal, strukturierter gestaltete Abläufe überhäufen den immer kleiner werdenden Personenpool.
Und so hört man die ersten Gegenrufe auf Seiten der Lehrer, des Heeres und der Justiz. Und wo bleibt die restliche "Allgemeine Verwaltung". Die schwiegt solange bis es zu spät ist.
Wo bleibt die Nachhaltigkeit, die immer gepredigt wird? Für jeden 2. Pensionierten eine junge Nachbesetzung -> ich habe das Gefühl, das gibt es schon lange nicht mehr. Und dann soll durch eine flacher Lohnkurve auch noch der Teil beschnitten werden, der derzeit am ehesten den größten Aufwand hat.
Die öffentliche Verwaltung ein Auslaufmodell? 55 und mehr Überstunden wie in der Privatwirtschaft? Ist das wirklich Sinn und Zweck?
Ich kann nur sagen, dass ich die Entwicklung nicht gut heiße. Ändern wird sich an dieser nichts. Die Verwaltung wird nicht von heute auf morgen zusammenbrechen. Doch werden nach und nach Arbeiten liegen bleiben, die unwichtig erscheinen, im Gesamtbild aber auch sehr wichtig für das Funktionieren der Wirtschaft sind. Statistiken seien da als Beispiel genannt.
Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich hier um meine höchstpersönliche Meinung handelt und dass Generalisierungen hier, wie es bei solchen immer der Fall ist, teilweise überzeichnet dargestellt werden, aber dies dennoch nichts an der Tatsachenlage und den Trends ändert! _________________ --Harald
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 19.04.2009, 16:00 Titel: |
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Mit der SPÖ um die Arbeitsplätze kämpfen.
Ist euch schon mal aufgefallen, dass man das auch ganz anders lesen könnte?
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Dinkhauser, der mit seiner Gruppierung Bürgerforum Tirol den zweiten Platz im Tiroler Landtag hat, ist in diesem meinem Blog sehr wenig vorgekommen, wohl weil er auf Bundesebene (für mich überraschend) kläglich gescheitert ist und eben weit weg ist.
Jetzt kommt er in diesem Thread vor, und nicht unbedingt positiv.
http://tirol.orf.at/stories/356252/
| Zitat: | | Claudia M[.] war als Angestellte beim Bürgerforum Tirol unter anderem zuständig für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit und hatte, genau wie ihre beiden Kollegen, keinen unterschriebenen Vertrag. Das und mehr wollte sie für sich und ihre Kollegen nach eigenen Angaben geregelt wissen. Als sie ihre arbeitsrechtlichen Ansprüche geltend machen wollte, sei Dinkhauser so in Rage geraten, dass er sie sofort vor die Tür gesetzt habe. |
| Zitat: | | M[.] hat jetzt aber Klage eingereicht. Darin geht es um sittenwidrige Kündigung und die Ausbezahlung von insgesamt 661 während des Wahlkampfes angehäuften Überstunden. Es habe nie eine Vereinbarung über Überstunden gegeben. |
| Zitat: | | Das wird von Seiten des Bürgerforum zwar bestätigt, an der Beseitigung dieses Problems werde aber gearbeitet. Während seiner Zeit als Arbeiterkammerpräsident ist Dinkhauser bereits mit einem ähnlich gelagerten Fall in die Schlagzeilen geraten: Der ehemalige AK-Direktor Martin Hirner hatte damals erfolgreich vor Gericht gegen seine Entlassung gekämpft. |
Dinkhauser selbst äußerte sich dazu nis jetzt nicht. Es sei noch mal drauf hingewiesen, dass er früher AK- Präsident in Tirol war (und übrigens Olympiateilnehmer) und dass noch nichts fix ist. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 23.04.2009, 07:43 Titel: |
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Budgetrede.
Was soll ich dazu sagen, ich kenne mich zuwenig aus. Es wird wohl sinnvoll sein, in der Wirtschaftskrise Schulden zu machen, wenn man damit die Krise wenn nicht abwenden, so doch die Auswirkungen in Österreich mildern kann.
Leider zeigt die Geschichte, dass anders als angekündigt solche Schulden nachher in den guten Zeiten nie abgebaut wurden (das ist wohl der Grund, wieso der Austrokeynesianismus gescheitert ist).
Über die einzelnen Maßnahmen kann man streiten, es haben auch schon verschiedeneste Leute gejammert.
Finanzstaatssekretär Schieder hat neue Steuern in dieser Legislaturperiode nicht ausgeschlossen, auch strukturelle Änderungen im Steuersystem seien nicht ausgeschlossen. Soweit ich weiß, steht im Koalitionsübereinkommen was anderes. Das Problem ist auch, dass der Mittelstand, wie Rauscher oft jammert, die größte Steuerlast trägt (oder zumindest eine der größeren). Das Problem ist aber, dass der Staat finanziert werden muss, und egal auf wen man diese Steuerlast umverteilt, die werden dann noch mehr schreien und ob sich da eine Regierung drüber traut? Die aktuelle scheint mir nicht exzessiv progressiv zu sein.
Eine Auswirkung der Schulden sind aber die Zinsen. Der ORF schreibt dazu:
| Zitat: | | Wenn der Schuldenberg in vier Jahren so hoch sein wird wie 80 Prozent der jährlichen Gesamtwirtschaftsleistung, fressen die Zinsen nochmals 3,6 Prozent davon auf - so weit, so abstrakt. In konkreten Zahlen bedeutet das Schulden von fast einer Viertelbillion Euro und über elf Mrd. Euro an Zinszahlung pro Jahr. Diese bezahlt dann jeder Berufstätige mit der Hälfte seiner Lohnsteuer. | Das ist, vor allem langfristig, ein echtes Problem, aber was sind die Alternativen in der Wirtschaftskrise?
Die Oppositon hasst das Budget, aber das sind wir ja gewohnt. An konstruktiver Kritik ist nicht viel da, HC sagt, die Bankenlobby ist dahinter und alles bringt nix, die Grünen sagen die Armen und Arbeitslosen kommen zu kurz und befürchten neue Sparpakete. Der Rest ist nur mehr desselben oder persönliche Angriffe.
Auch irgendwie Teil des Budget ist ja die sogenannte Lösung im Lehrerstreit, denn die BIG bekommt jetzt 2 Jahre nur die halbe Miete, damit finanziert man halt andere Lücken im System (Loch auf, Loch zu).
Eine Mietzinssenkung verlangen auch die Polizei und die Unis. Irgendwo habe ich gelesen, dass es auch die Richter verlangt haben, aber da finde ich keine Quelle im Moment. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 03.05.2009, 18:32 Titel: |
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Auch in Deutschland gibt es Politiker, schreibt orf.at
| Zitat: | | Die deutsche Regierung hat letzte Woche einen geheimen Einsatz der Anti-Terror-Einheit GSG9 zur Erstürmung der "Hansa Stavanger" offenbar in letzter Sekunde gestoppt. Das deutsche Containerschiff ist seit Anfang April in den Händen somalischer Piraten. |
| Zitat: | Sowohl Schäuble als auch Steinmeier wollten laut den Medienberichten wahlkampfwirksam zeigen, dass Deutschland Schiffe auch anders befreien kann als durch die Zahlung von Lösegeld an die Piraten. Als Steinmeier schließlich vorpreschte, stoppte ihn Schäuble.
Laut "Spiegel" gab es während der dreiwöchigen Planungen des Einsatzes mehrfach Streit zwischen den Ministerien. So habe das Auswärtige Amt dem Innenministerium vorgeworfen, Washington grundlos eingebunden und sich so "in Abhängigkeit" begeben zu haben. | | Zitat: | | Dass Schäubles Ministerium die Informationen über den Einsatz an die USA weiterleitete, war jedenfalls der Grund für das Veto aus Washington - und damit wieder der Anlass für Schäuble, die ganze Aktion abzublasen, schreibt das Nachrichtenmagazin "Focus". |
| Zitat: | | Aus dem erhofften politischen Erfolg droht nun eine politische Pleite zu werden. Die Grünen kündigten eine Dringliche Anfrage zu der Causa im Bundestag an. Auch FDP-Verteidigungsexperte Rainer Stinner forderte Aufklärung über das "Kompetenzgerangel auf dem Rücken der Geiseln". | | Zitat: | | Die über drei Wochen laufende Geheimaktion wiederum habe die deutschen Steuerzahler mehrere Millionen gekostet, rechnet der "Spiegel" vor - und damit mehr als alle Lösegeldzahlungen der vergangenen Jahre zusammen. |
Es gab noch einen Haufen anderer Probleme, ua Logistik, aber das die Politiker sich hier gegenseitig den Erfolg nicht gönnen - ungeachtet ob der Streit der eigentliche Grund oder nur ein "ferner liefen" war - ist im Hinblick auf die Sache, um die es geht, schon sehr erbärmlich. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 13.05.2009, 16:48 Titel: |
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Bei einer KZ Feier hat es kürzlich eine Störaktion von Neonazis, mit Sieg Heil rufen und mit Softgunschüssen (diser Punkt scheint noch nicht restlos geklärt zu sein) gegeben. Es bleibt zu hoffen, dass dies nur dumme Jugendliche waren - sowas ist wohl einer der größten Tabubrüche, die man begehen kann, ohne jemanden am Körper zu verletzen, manche Jugendliche fühlen sich von sowas vielleicht herausgefordert. Verhaftungen gab es auch schon, wie dem auch sei, dafür gibt es den Fascho-Thread.
Was hierher passt ist erstens mal die Feststellung, dass die Verurteilung dieser Tat von den österreichischen Politikern eher mau ist - klar, von Martin Graf hat jetzt niemand erwartet, dass er sich erschüttert vor die Kameras stellt und Spindelegger hat eh gesagt, die Sache schadet dem Ansehen Österreichs, aber wenn man bedenkt wieviele Parteien sich auf eine antifaschistische Geschichte berufen, ist es eben mau.
Die Medien hingegen sind da schon mehr auf zack, Rohrer schreibt einen sehr guten Artikel im Kurier (sie soll dort abgesägt werden, habe ich gehört), aber hier geht es nicht um Medien sondern um Politik.
Und da sticht leider Fr. Fekter eher negativ hervor.
Aber warum soll ich mir selber was überlegen, ich kann ja abschreiben, was Rauscher dazu geschrieben hat: | Zitat: |
Es gibt eine alte Vernebelungstaktik, wenn es um rechtsextremistische Gesinnungen und Vorfälle geht. Die einschlägigen Herrschaften schreien dann immer: Aber die Linksextremen auch! Ungeachtet der Tatsache, dass hierzulande Neonazis und Rechtsextreme ungleich dominanter sind als Linksextreme.[...] Maria Fekter reagierte laut Agenturbericht auf die Neo-Nazi-Vorfälle an der KZ-Gedenkstätte Ebensee zunächst korrekt: Jeder Verharmlosung des Nazi-Regimes sowie Wiederbetätigung werde entschieden entgegengetreten. Dann aber analysierte sie die "grundsätzliche Situation": Es seien die "gegenseitigen Provokationen im Vormarsch". Was heißt "gegenseitig"? Dass die alten KZ-Opfer die Jungnazis provoziert hätten? Das denn doch wohl nicht. Oder, das schon eher, dass auch die "Linken" provozierten?
Aber was meint sie genau? Proteste gegen Wehrmachtsnostalgie oder gegen "Totengedenken" zur Niederlage des Dritten Reiches? Fekter versucht hier etwas gleichzusetzen, und das grenzt an Verharmlosung. |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 27.05.2009, 08:16 Titel: |
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Das ist wieder so eine Sache, die in ein halbes Dutzend Threads so ein bissel passt, aber wirklich reinpassen tut sie in keinen. Deswegen tu ich es halt in diesenm in dem hat sich schon länger nix getan.
Gudrun Harrar schrieb im Standard:
| Zitat: | Szene in der Wiener Innenstadt: Eine Passantin verweigert, offenbar eine gewisse Angewidertheit nicht verbergend, Werbematerial der FPÖ für die Europawahl. Der junge FPÖ-Aktivist nimmt's zuerst gelassen - "Macht nichts" - um ihr dann doch beleidigt nachzurufen: "In ein paar Jahren werdet ihr schon noch schauen!"
Schade, dass in so einem Moment Ärger und Ekel die Coolness auslöschen, die man bräuchte, um der Sache nachzugehen: "Wie bitte? Was meinen Sie damit? Was genau werden wir in ein paar Jahren sehen?" [...] ob so [einer] weiß, was er da sagt, ob er weiß, dass er droht und womit er droht, und wie er zur Geschichte dieses Landes steht.
Aber vielleicht meinte er es ja ganz anders. Er meinte, in ein paar Jahren werden wir schauen, wie demokratisch reif und verbal zurückhaltend die FPÖ geworden ist. Er meinte, in ein paar Jahren werden wir sehen, dass die FPÖ viel besser ist als ihr Ruf. |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 29.05.2009, 12:16 Titel: |
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Graf und Muzicant.
Da hat also der Herr Ariel Muzicant gesagt, der nicht so nette Herr Kickl erinnere ihn an das Gehetze des noch weniger netten Hrn Goebbels.
Ja, darf er das?
Nona darf er das.
Hat er recht?
So wie bei den meisten Attacken mit der Nazikeule, ist die Kritik berechtigt, aber man hätte das auch produktiver formulieren können.
War das taktisch super?
Nicht so ganz. Was soll das bringen, es ist ja wohl bekannt, wenn man auf die FPÖ hinhaut, und zwar nicht mit der feinen Klinge (das würden sie nämlich nicht checken) sondern eben mit der Nazikeule, dann weinen sie wehleidig. Und das in Wahrheit zu recht, weil für solche Attacken in der Form gibt's keinen Anlassfall.
Und da sagt der Herr Martin Graf, in Notwehr wie er glaubt (hat angeblich Jus studiert), der Muzicant sei der Ziehvater des antifaschistischen (!) Linksterrorismus.
Ja, darf er das?
Nona darf er das.
Hat er recht?
Die Aussage ist so blöd, man kann sie schwer widerlegen. Erstens, gibt's überhaupt Linksterrorismus in Österreich? Graf glaubt vielleicht, die paar Steineschmeißer bei den Anti-Opernballdemos sind Linksterroristen (gewaltbereiter Mob nennt er das), die Querverbindungen zu Muzicant könnte nicht mal ein Goebbels konstruieren. Und zweitens ist Muzicant ungefähr so "links" wie Schönborn, Schakfeh oder Bartenstein.
War das taktisch super?
Für ihn schon, für alle die keine Kellernazis oder Antisemiten sind nicht. Graf kann behaupten, Muzicant hat angefangen. Das ist zwar ein Kindergartenargument, aber ungefähr auf dem Niveau spielt sich Politik in Österreich auch ab. Und jetzt können sich er und seine Gesinnungsgenossen gegenseitig auf die Schulter klopfen, dass sie es den Linken, den linksextremen Medien wie dem Kurier etc so richtig gezeigt haben und ihnen offensichtlich keiner was kann und dass sie unaufhaltbar sind.
Jetzt ist großes Rascheln im Karton.
Plötzlich wollen jetzt die, die Graf vor ein paar Monaten noch in diese Position gewählt haben, ihn da wieder raushaben. Die SPÖ möchte ihn gleich abwählen, die ÖVP will das dann doch lieber nicht. Als ob das irgendwie schlimmer wäre, als das was schon bisher über Martin "Wenn Sie so wollen, haben die Nazis halt Millionen Juden umgebracht" Graf bekannt war. Diesmal hat er es halt konzentriert auf den Punkt gebracht, aber sonst? Sogar die Mitarbeiter, die beim Naziversand bestellt haben, haben jetzt in die Privatwirtschaft (wahrscheinlich arbeiten sie jetzt bei dem Versand) gewechselt, und das mit Muzicant, das war ja überhaupt nicht antisemitisch, nur Notwehr.
Traxler sagt dazu:
| Zitat: | | Jetzt fordern sie also, Martin Graf möge von sich aus zurücktreten. Nett. Der fromme Wunsch soll einen Ideologen des Rechtsextremismus dazu verführen, den Kardinalfehler auszubessern, den die Koalitionsparteien mit seiner Wahl gemacht haben. | | Zitat: | | Die haben sich etwas gedacht, als sie Graf für den Posten eines Dritten Nationalratspräsidenten nominierten, was man von jenen in den anderen Parteien, die ihn wählten, nicht behaupten kann. | | Zitat: | | Jetzt, wo sie Gleichgesinnte besser denn je ins Parlament schleusen können, sei es als Mitarbeiter, sei es als nationalistischer Büttenredner, jetzt, wo die hohe Funktion jeder ihrer gezielten Provokationen mehr Aufsehen in der Öffentlichkeit beschert als Ansehen, wäre sie nur im Hades der "Olympia" gefallen - jetzt soll Graf so lieb sein und all das auf dem Altar des "antifaschistischen Linksterrorismus" opfern? Auch wenn es endlich von schlechtem Gewissen und später Einsicht zeugt, gehört schon eine große Portion Naivität dazu, von Graf die Entfernung Grafs zu erflehen. | | Zitat: | | Selbst wenn das Wunder einträte, hinterließe es den schalen Geschmack, die österreichische Demokratie mache sich von der Gnade übelster Provokateure abhängig. | | Zitat: | Die nächsten Wahlen stehen an, und unübersehbar besteht die freiheitliche Taktik darin, ihre Hetzkampagne nach dem 7. Juni zu verschärfen. Was hat der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde mit der EU zu tun, dass Graf ihn nun mit einem "gewalttätigen linken Mob" verbindet? Ariel Muzicant ist - in bekannter Nazimanier - die Rolle eines Hassobjekts zugedacht, und das Prinzip ist: Jede Woche einen Schlag mehr von dieser "freien Meinungsäußerung", probieren wird man noch dürfen.
Aber die Grenze des Zumutbaren ist nicht erreicht, sie ist längst überschritten. Und bald könnte es zu spät sein. |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 30.05.2009, 10:37 Titel: |
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Und wieder ein paar Worte vom Standard zur neu aufgewärmten Graf-Affäre.
| Zitat: | | Als Kompromiss einigten sich die beiden Großparteien dann darauf, "die Bundesregierung zu ersuchen, Maßnahmen weiterzuführen" , die geeignet seien, eine "nicht wiedergutzumachende Beeinträchtigung des Ansehens Österreichs im Ausland durch solche unverantwortlichen Äußerungen hintanzuhalten" . Insbesondere Behörden und Ministerien seien in Prävention, Aufklärung und Strafverfolgung dazu angehalten, dem Bereich politischen Extremismus großes Augenmerk zuzuwenden. | | Zitat: | | Das rot-schwarze Unternehmen ist allerdings bloß ein symbolischer Akt, da Graf auch damit zu keinem Abgang bewegt werden kann. "Das sind politische Plattidüden" , bestätigt der Verfasszungsrechtler Heinz Mayer dem Standard. "Der ganze Akt ist rechtlich völlig bedeutungslos. Man versucht halt offenbar, eine politische Kultur zu definieren." Hintergrund: Für eine Abwahl Grafs bräuchte es zuerst eine Zweidrittelmehrheit für eine entsprechende Gesetzesänderung, damit ein Parlamentspräsident überhaupt abgewählt werden kann. Erst dann könnte der Nationalrat den Freiheitlichen, der auch Mitglied bei der als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Olympia ist, abberufen. |
Richtig erbärmlich ist die folgende Ausrede: | Zitat: | | Dass Graf im Herbst auch mit Stimmen der SPÖ ins Amt gewählt wurde, rechtfertigte Faymann so: Damals seien eben noch "keine besonderen Vorkommnisse" im Zusammenhang mit seiner Person bekannt gewesen, aber: "Im Nachhinein ist man immer klüger." | Die neuen Aussagen von Graf sind genausowenig/viel schlimm wie frühere Aussagen, und wenn damals schon die Informationsbeschaffung der SPÖ so mies war, ist es geradezu ein Wunder, dass sie jetzt überhaupt von der Sache gehört haben.
Im Übrigen möchte ich diesen Standard-Artikel empfehlen. Der ist zwar nur von durchschnittlicher Qualität, aber er bietet einen sehr guten Überblick über die antisemitischen/nazi-freundlichen Highlights der 2. Republik. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 02.06.2009, 12:19 Titel: |
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HC gibt dem Standard ein Interview. Es gab ja Gerüchte, er habe sich firmen lassen (was meines Erachtens niemanden was angeht). HC weicht daher Fragen danach aus, aber der Standard bohrt, wieso er dann mit dem Kreuze fuchtelt, wenn das "eine private Herzensangelegenheit" sei. Trotzdem, es ist halt für das Kreuz in Schulklassen und gegen ein Auftrittsverbot für den Nikolo, den Widerspruch ignoriert er. Christliche Nächstenliebe findet er super, aber nicht die Übernächsten-Liebe (sic!). Auch das elaboriert er nicht näher, außer dass das besonders gilt, wenn es Probleme im eigenen Land gibt. Auch zur Graf-Affäre äußert er sich.
| Zitat: | | Es muss möglich sein, dass sich jemand wie Präsident Graf im Sinne einer verbalen Notwehr dagegen zur Wehr setzt, dass seine und meine Person und die FPÖ beflegelt werden mit Begriffen wie "Kellernazis" . Und dagegen, dass Vergleiche mit Goebbels und Eichmann angestellt werden - da hört sich doch jeder Spaß und jedes Niveau auf. Da habe ich keine Zurückweisung solcher Beschimpfungen durch den Bundeskanzlers gehört - da hat auch der Herr Bundespräsident leider Gottes keine Stellung bezogen. Wir haben von unserer Seite immer den Dialog gesucht und gepflegt - ich habe nach politischen Äußerungen des Herrn Muzicant schon im Jahr 2008 einen Brief geschrieben und das Gespräch gesucht, genauso wie Präsident Graf. Muzicant hat das leider nicht angenommen und uns weiter in der Öffentlichkeit mit unhaltbaren, skandalösen Bemerkungen beschimpft. Da wird man sich einmal zur Wehr setzen dürfen. |
Der Standard fragt, ob die Aufregung nicht der F nützt:
| Zitat: | | Das, was hier passiert, kann für niemanden eine Werbung sein. Das ist zum Schaden Österreichs, was hier angerichtet wird - was von Bundeskanzler Faymann angerichtet wird, ist für niemanden von Vorteil. Da werden junge Menschen kriminalisiert, weil sie nicht so wählen, wie sich die SPÖdas wünscht. |
Zum angeblichen Hitlergruß bei einer FPÖ-Veranstaltung:
| Zitat: | | Da werden Standbilder herausgegriffen und so dargestellt, als wäre etwas passiert, was nicht passiert ist. Bei uns haben Extremisten keinen Platz, weder von rechter noch von linker Seite. Da waren hunderte linksextremistische Gewalttäter zugegen, die mit allen möglichen Gegenständen auf mich und die Besucher geworfen haben:Das ist ungeheuerlich, was da passiert. Nach der Hetze des Bundeskanzlers Faymann gegen die Freiheitliche Partei bin ich persönlich von 50 Linksextremisten angegriffen worden, und Mitarbeiter von mir wurden verletzt, weil Flaschen auf sie geworfen wurden. | | Zitat: | | Da ist eine gefährliche politische Methode dahinter. Wir wissen, es gibt auch Agents Provocateurs von linker Seite. Der sogenannte Antifaschist muss ja nicht immer ein Demokrat sein - Stalin war auch Antifaschist. Wir dagegen sind 100 Prozent Demokraten. |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 17.06.2009, 19:29 Titel: |
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| orf.at hat folgendes geschrieben: | | Einen Tag nach der FPÖ hat heute auch die ÖVP ihre Forderung nach einer Stadtwache für Wien erneuert. Unterstützung bekam sie dieses Mal auch von Innenministerin Maria Fekter (ÖVP). Die Zahl der Einbrüche solle so verringert werden. |
Ich muss schon zugeben, dass ich es ziemlich arg finde, wenn die Innenministerin (ua zuständig für Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit; Maßnahmen der Wiederherstellung der subjektiven und objektiven Sicherheit von Verbrechensopfern, so stehts im Bundesministeriengesetz), zuständig für die Polizei befürwortet:
dass es notwendig ist einen Wachkörper neu zu schaffen der ganz klar ureigenste Polizeiaufgaben wahrnimmt, und dabei auch noch die Kompetenzen der Ministerin selbst reduziert.
Was im Übrigen immer noch keiner gesagt hat, wieso dieser aus dem Boden zu stampfenden neue Wachkörper irgendwas besser können soll, als die Polzei. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass dieser neu zu erfindene Wachkörper nur dazu da sein soll - jetzt mal abgesehen davon, dass man hier versucht, politisches Kleingeld für die Wienwahl zu wechseln - dasselbe zu machen für die Polizei, bei gleichzeitig schlechterer Ausbildung und schlechterer Bezahlung (und die Bezahlung von PolizistInnen, vor allem am Anfang ihrer Karriere ist im Vergleich zu ihrer Wichtigkeit und Verantwortung ja eh schon eine Beleidigung). _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 20.06.2009, 12:50 Titel: |
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Es gibt einen Haufen Umfragen zur Sonntagsfrage. Mit einer Ausnahme ist bei allen die ÖVP auf Platz eins. Außerdem verlieren die Grünen und das BZÖ würde es gerade noch in den NR schaffen.
Außerdem habe ich eine neues Wort für die FPÖ gelernt: Aggressivmimosen.
Auf den Westenthaler passt es meiner Meinung auch ganz gut.
So, aber eigentlich geht es mir um diese neue Erscheinung:
http://derstandard.at/1244460850632/Oberoesterreich-Offen-Rechtsextreme-streben-in-den-Landtag
| Zitat: | | Eine Partei schickt sich an, den Freiheitlichen in Punkto Asylkritik, Nationalgefühl und Heimatbewusstsein den Rang abzulaufen. Die 2007 gegründete Nationale Volkspartei (NVP) möchte bei den Landtagswahlen in Oberösterreich am 27. September antreten - und sorgt damit für Aufsehen. | | Zitat: | | Denn der Gründer der NVP ist kein Unbekannter: Robert Faller ist ehemaliger Anführer der vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) als "neonazistisch" eingestuften Gruppe "Kameradschaft Germania und Nationaldemokratisches Aktionsbüro" (NDAB) und Betreiber der Homepage Stop3g, einer Initiative zur Abschaffung des Wiederbetätigungs-Verbotsparagraphen. Diese sammelte unter anderem Spenden für Gerd Honsik, der im April 2009 zu fünf Jahren Haft wegen NS-Wiederbetätigung - nicht rechtskräftig - verurteilt wurde. | | Zitat: | | So heißt es zum Beispiel im SS-Programm[1944]: "Das einzelne Volk ist gewachsen aus den Kräften der Erbsubstanz und der Umwelt" und im Programm der NVP: "Das Volk sehen wir gewachsen aus den Kräften der Erbsubstanz und der Umwelt." | | Zitat: | | Der Pool potenzieller Wähler scheint in Oberösterreich in Bezug auf die vorangegangene Nationalratswahl 2003 gering. Damals erhielt die ÖVP 43,4 Prozent und bildet seither mit den Grünen die Landesregierung. Die SPÖ erhielt 38,3 Prozent, die FPÖ 8,4. Damit liegen die Freiheitlichen deutlich unter dem Bundestrend. Einer aktuellen SORA-Umfrage nach wollen außerdem sechzig Prozent der Oberösterreicher die Grünen auch künftig in der Landesregierung. | | Zitat: | | "In großen Teilen der eigenen Kreise wird diese Partei nicht ernst genommen sondern angefeindet", sagt ein Mitarbeiter des DÖW im Gespräch mit derStandard.at. Diese Kritik betreffe fast ausschließlich die Person Robert Faller. "Die Art und Weise wie er dieses Projekt aufgezogen hat - und andere davor - stößt auf große Ablehnung. Auch intern hat es vor etwa einem Jahr eine Auseinandersetzung gegeben." | | Zitat: | "In der Vergangenheit hat er angekündigte Aktivitäten oft nicht eingehalten. Zum Beispiel wurden angekündigte Kundgebungen nicht gesetzt oder ähnliches. Das hat dazu geführt, dass Faller als ein nicht tragbarer Bündnispartner gesehen wird."
Faller, der nach Eigenangaben momentan als Gemeindearbeiter und zeitweise als Kellner arbeitet, sieht die NVP jedenfalls als "patriotische Alternative", wie er auf der Partei-Homepage schreibt. Und sein Ziel? "Ich möchte meine Kinder nicht in einem kapitalistisch, kommunistisch oder gar islamisch geprägten Österreich aufwachsen oder leben sehen." |
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dejost Administrator
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Verfasst am: 28.06.2009, 11:09 Titel: |
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Heute ist Pröll in der Pressestunde.
Es geht um das Übliche, eines von Prölls Sparplänen ist Verwaltungsreform.
ORF-Mann Dittlbacher liest ein Zitat vor, was sinngemäß lautet, was nicht für ein Sparpotential durch Beseitigung von Doppelgleisigkeiten und weitere Automatisierung in der Verwaltung schlummert.
Das Zitat ist von Riegler und über 20 Jahre alt.
Die Pointe ist, wie Dittlbacher meint, jeder der für ein Vorhaben Geld braucht, sagt, "Verwaltungsreform", da schlummern die "mythischen Milliarden."
Bei einer Gelegenheit macht Pröll Föderl-Schmid zur Schnecke, die in einer Kolumne Pröll scharf angegangen ist, als er nach Brüssel fuhr um Geld für die Ostgeschäfte der Banken rauszuholen.
Als Pröll aber 10min später gefragt wird, was er von der Kampagne der Krone für ihn und seinen Onkel Erwin hält, sagt er, er machte das, was er immer schon gemacht habe: Er kommentiere politische Meinungen in Zeitung niemals nicht.
Obwohl Pröll eigentlich schon sehr klare Worte zu Martin Graf gesagt hat, hat er heute einen anderen Ansatz: Rot-Grün sind schuld, weil sie irgendwann mal Graf zum Ausschussvorsitzenden gewählt haben. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 05.07.2009, 20:48 Titel: |
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Kalteneggers Aussagen habe ich zwar schon in einem anderen Konnex erwähnt, in folgendem Standardinterview legt er aber noch deutlich nach:
http://derstandard.at/1246541412541/Ein-Sicherheitssprecher-der-luegt
| Zitat: | | Es ist schon bemerkenswert, dass sowohl die Blauen als auch die Orangen, die sich selbst als die Anständigen, als die Ordnungshüter und Vertreter einer Law-and-Order-Politik darstellen, in ihren eigenen Reihen ein Sammelsurium von unanständigen Elementen haben. Westenthaler, der rechtskräftig verurteilt ist, ist Sicherheitssprecher des BZÖ. Auf der einen Seite lügt er Richter an, auf der anderen Seite spielt er sich als Sicherheitssprecher auf." | | Zitat: | | Als "Sittenbild" zählt der ÖVP-Generalsekretär im Gespräch mit dem Standard noch Susanne Winter auf, verurteilt wegen Verhetzung, BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz, "der sich mit Steuertricks vor Unterhaltszahlungen drückt" , Martin Graf, der als "Gagenkaiser beim ARC Seibersdorf bekanntgeworden ist" , und Andreas Mölzer von der FPÖ, den "faulsten EU-Abgeordneten" . Kaltenegger: "Diese Beispiele zeigen, dass bei den Blauen und Orangen die Moral nicht groß geschrieben ist." | | Zitat: | | Kaltenegger fordert die Parteichefs auf, die Abgeordneten zum Rücktritt zu bewegen: "Solche Leute haben im Parlament nichts verloren, das gehört in der Partei ausgeredet. Das ist die Verantwortung der beiden Parteichefs. Wenn ich selbst hohe moralische Ansprüche an die Regierungsmitglieder stelle, an alle andern Parteien im Land, dann müssen diese Ansprüche auch für einen selbst gelten." | | Zitat: | | Es sei für die anderen Parteien unangenehm, mit Westenthaler in den Ausschüssen zusammenzuarbeiten. "Die Glaubwürdigkeit eines rechtskräftig Verurteilten als Sicherheitssprecher ist natürlich gegen null gehend." |
User rter fragt: | Zitat: | wer hat ihm [gemeint: Westenthaler] das große goldene ehrenzeichen mit dem stern umgehängt
und muss er das jetzt zurückgeben? |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 10.07.2009, 11:45 Titel: |
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Die Nationalisten- Fraktion auf EU Ebene hat so manche Probleme, wie die Presse von heute schreibt:
| Zitat: | Schon einmal zerbrach ihre Fraktion im Europaparlament, weil italienische Nationalisten gegen rumänische Einwanderer hetzten, die rumänischen Nationalisten das aber gar nicht lustig fanden. Diesmal sind die Freiheitlichen selbst Anlassfall von Konflikten bei der Fraktionsbildung,
weil slowakische Nationalisten wenig Verständnis für die FPÖ-Linie
zu den Beneˇs-Dekreten aufbringen.
Und die FPÖ verstört im Gegenzug, dass ein niederländischer Calvinist in der neuen Gruppe ernsthaft einen christlichen Gottesstaat fordert. Eben noch hat man zwar daheim „Abendland in Christenhand“ plakatiert, aber das war nicht gar so verbindlich gemeint.
Die FPÖ bleibt vorerst allein und kann sich damit trösten, dass ein internationaler Zusammenschluss nationalistischer Parteien per se eine Kuriosität ist. Er kann nicht wirklich funktionieren, weil jede dieser Gruppen von historischen Feindseligkeiten lebt – und sich darüber
definiert. Wo das Trennende über das Gemeinsame gestellt wird, kann sich das Gemeinsame schwerlich entwickeln. Selbst dann nicht, wenn es eigentlich nur um mehr Einfluss in den EU-Parlamentsausschüssen
und um mehr Geld für die gemeinsame Fraktion geht. |
Das ist ein bisschen so wie die Nachricht vom brennenden Bauernhof: Für den, en es betrifft, ist es zwar wirklich unerfreulich, für alle anderen ist es ziemlich wurst, aber man schaut halt hin.
Das folgende, ebenso der Presse entnommen, ist aber wesentlich ärger und betrifft alle:
| Zitat: | | Schon heuer wird der Bund knapp 20 Prozent seiner Nettosteuereinnahmen für Zinsenzahlungen aufwenden. | Noch nicht so dramatisch, jedoch: | Zitat: | Nur für die Zinsen, wohlgemerkt.
Zählt man die Tilgungen dazu, dann gehen 76 Prozent der Nettosteuereinnahmen für den Schuldendienst drauf. 2013 werden es wohl schon an die 100 Prozent sein. | aber es wäre nicht die Presse, wenn da nicht noch was käme: | Zitat: | | Der Staat hat zwar auch noch andere „steuerähnliche Einnahmen“, die das Ergebnis ein bisschen verbessern | Wie die Zahlen allerdings unter Berücksichtigung dieser Einnahmen aussehen, verschweigt die Presse.
Wie arg ist es jetzt also wirklich?
Ich weiß es auch nicht. Ganz harmlos ist es aber sicher nicht. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 12.07.2009, 20:58 Titel: |
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Ok, seien wir mal ehrlich, die FPÖ war schon mal auf Platz 2. Auf der anderen Seite, sehr viel Gutes ist daraus nicht gekommen. Wieder auf der anderen Seite, sehr viel Gutes tut sich im Moment auch nicht. Und wieder auf der anderen Seite, viel hängt an der weltweiten Situation - Wirtschaftskrise, damit verbunden eher steigende als sinkende Arbeitslosigkeit, Schulden und Kriminalität. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 24.07.2009, 11:52 Titel: |
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In Umfragen, auf den Titelseiten von Krone und Heute berichtet, ist die SPÖ in den Umfragen nun wieder die Nummer 1.
Sonst sind ja diverse Skandale in den Medien. Wenn Sachen gerade besonders virulent sind, fehlt mir oft die Lust, drüber was zu schreiben, weil eh alle mit dem Thema gesättigt sind. Wie aber schon oft erwähnt dient das Blog auch als Archiv. Daher hier mal einen Artikel von Stephan Klasmann aus dem heutigen Format:
| Stephan Klasmann im Format hat folgendes geschrieben: | Aus Schaden wird man klug! Diese über viele Generationen stupide tradierte Sentenz zählt zu jenen vermeintlichen Weisheiten, deren gegen null tendierender Wahrheitsgehalt auch durch vielfache Wiederholung nicht steigt. Die tägliche Anschauung würde sogar eher das Gegenteil nahelegen: Autoraser rasen auch noch nach dem vierten Führerscheinentzug, Raucher qualmen auch noch nach dem dritten Herzinfarkt, und in einer Wiener Abtreibungsklinik soll es die Rekordhalterin mittlerweile auf 14 Schwangerschaftsabbrüche gebracht haben.
Dieser Tage wird uns das Unvermögen des Menschen, aus Erfahrung klug zu werden, an vielen Fronten gleichzeitig demonstriert. Etwa beim Flughafenprojekt Skylink. Spätestens seit dem AKH-Skandal vor 30 Jahren wissen wir, dass die Kosten für Großprojekte die Tendenz haben zu explodieren. Statt einer Milliarde Schilling kostete das Wiener Großkrankenhaus schließlich über 40 Milliarden. Schon hundert Jahre davor ließ schlechte Kalkulation ein Prestigeprojekt scheitern: Die jährlich von Millionen Touristen bestaunte Wiener Hofburg ist in Wahrheit ein Rudiment. Die Anlage hätte viel größer ausfallen sollen – doch Kaiser Franz Joseph ging das Geld aus.
Beispiele für solche Kostenfallen sind Legion: LKH Klagenfurt, Tauerntunnel, Donauinsel, Zwentendorf. Gelernt hat man daraus nichts. Der Flughafen-Vorstand hätte nämlich bereits während der Planung, vor allem aber parallel zur Errichtung von Skylink durch striktes Kostenmanagement jede Abweichung des Ist vom Soll feststellen müssen. Jetzt prüft man im Nachhinein, wo denn die vielen, vielen Euros geblieben sind. Das wird die vielen, vielen Euros aber nicht zurückbringen. Mag sein, sagen die Prüfer, aber dafür wird schonungslos aufgeklärt (wenn ich das schon höre!), um derartige Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Von wegen (siehe oben).
Fast noch augenfälliger ist das Scheitern der Ausschadenwirdmanklug-These am Beispiel der Bankenkrise. Eben noch mit Billionen Dollar vor dem Ruin gerettet, genehmigen sich die Wall-Street-Banker nun in Summe 18 Milliarden Dollar an Bonuszahlungen. Für das Jahr 2008 wohlgemerkt, in dem außer Rekordverlusten keine wie immer gearteten bemerkenswerten Leistungen zu verzeichnen waren. Auch in Europa feiert die Gier fröhliche Urständ. Der Vorstand der HSH-Nordbank – mit Milliarden deutscher Staatsgelder der Pleite entronnen – erhält 2,9 Millionen Euro Bonus. Eben noch ängstlich und um ihre Existenz zitternd unter den wärmenden Mantel von Vater Staat geschlüpft, wollen die Bankmanager nun – kaum sechs Monate später – von stärkerer Regulierung nichts mehr wissen. Die Volksseele schäumt, der Champagner im Vorstandsglas ebenfalls.
Nach einer kurzen Schrecksekunde – immerhin stand das Weltfinanzsystem nach der Lehman-Pleite tatsächlich vor dem Zusammenbruch – sind viele Manager zum Business as usual zurückgekehrt. Die Risikobereitschaft steigt wieder, wie das Kursplus von 30 bis 50 Prozent an den internationalen Aktienbörsen zeigt. Das fröhliche Spiel der Spekulation und der ungehemmten Profitmaximierung geht in die nächste Runde. Bis zum nächsten Crash. Bloß: Eine weitere Wirtschaftskrise dieser Größenordnung werden wir uns in den nächsten Jahrzehnten schlicht nicht leisten können. Aus Schaden wird man klug? Nein: Der Kluge vermeidet den Schaden. |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 25.07.2009, 18:59 Titel: |
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http://derstandard.at/1246543012621/Weiterer-Schlagabtausch-zwischen-Rot-und-Schwarz
Schon seit einiger Zeit wird wieder in der nun nicht mehr so großen GroKo
gestritten. Hier mal ein paar Splitter davon:
| Zitat: | | Der Schlagabtausch zwischen den Koalitionspartnern SPÖ und ÖVP ist auch am Samstag weitergegangen. Nachdem die ÖVP-Abgeordneten Fritz Grillitsch und Günter Stummvoll die SPÖ - unter Bezugnahme auf die Rechnungshof-Kritik an riskanten Finanzgeschäften der Bundesländer - erklärt hatten, "spekulative Elemente" würden sich nur in "roten Ländern" finden, ortete SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas "zunehmende Zeichen von Nervosität" innerhalb der ÖVP. |
| Zitat: | | "Die echten Zocker sitzen in den roten Bundesländern". Auch Grillitsch meinte, der RH-Bericht zeige, dass "die wahren Spekulanten" in der Partei Faymanns sitzen würden. |
| Zitat: | | "Nach dem Rundumschlag von VP-Klubobmann (Karlheinz, Anm.) Kopf im heutigen Kurier gab es auch von VP-Finanzsprecher Stummvoll und Abgeordneten Grillitsch keine sachlichen Beiträge" so Rudas. Kopf hatte im "Kurier" unter anderem gemeint, der Haussegen in der Koalition hänge "ordentlich schief". | | Zitat: | | In den "roten Bundesländern" seien "offenbar Dilettanten am Werk" gewesen, so Stummvoll. Faymann habe "dringenden Erklärungsbedarf". |
Also, ob, wann, von wem wie und wieviel Geld verbraten wurde, prüft eh gerade der Rechnungshof.
Achja, VP Chef Pröll meint, SPÖ-UHBP HeiFi sei nicht unparteiisch. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 26.07.2009, 18:13 Titel: |
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Was haben wir gerade?
Sommer.
Und was gibt's da meistens?
Ein Loch.
Und wen macht das offensichtlich besonders traurig?
Martin Graf, wegen dem schon einige Zeit nicht mehr diskutiert wurde.
Und was macht er da?
Ohne Anlass eine Südtirol-Diskussion.
http://derstandard.at/1246543022780/Provokation-Wieder-Wirbel-um-Graf-Suedtirol-ist-Teil-Tirols'
| Zitat: | In der Sonntags-Presse sprach er sich für eine Volksabstimmung zur Rückkehr Südtirols zu Österreich aus - und ist damit wohl auf Parteilinie. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte eine solche Volksabstimmung schon 2007 gefordert.
„Südtirol ist ein Teil des gesamten Tirol", wird Graf nun zitiert, das „derzeit" eben italienisches Territorium sei. Dennoch glaube er an das „Selbstbestimmungsrecht der Völker". Er sei der Meinung, dass den Südtirolern seit dem Zuschlag an Italien nach dem Ersten Weltkrieg das Selbstbestimmungsrecht vorenthalten werde. Es sei an der Zeit, die Bevölkerung zu fragen, „ob es ein Tirol geben soll". |
Höchste Zeit, jetzt wo die Grenzen abgeschafft sind, gemeinsamer Markt und Währung da sind, die Leute umziehen können wie es ihnen passt und die Deutschtiroler in Südtirol jedenfalls kein schlechteres Los haben als die Slowenen in Kärnten, muss man mal endlich fragen, ob man nicht an der guten alten Landkarte rumdoktern sollte. Leider erkennt das nur Martin Graf:
| Zitat: | | Die Spitzen in Tirol wie Südtirol reagierten irritiert und ablehnend. |
| Zitat: | | „Wir leben heute im Herzen eines gemeinsamen Europa." | | Zitat: | | Außerdem würde eine derartige Abstimmung derzeit keine Mehrheit in Südtirol finden. |
| Zitat: | | Verärgert zeigte sich der teils in Südtirol aufgewachsene frühere Nationalratspräsident Andreas Khol, dessen Familie von den italienischen Faschisten vertrieben wurde: Wenn man sich in ein so hohes Staatsamt wählen lasse, „muss man sich auch entsprechend benehmen". Es sei ein schwerer Fehler gewesen, Graf zum Dritten Nationalratspräsidenten zu wählen: „Man hätte wissen müssen, was kommt - er war kein unbeschriebenes Blatt." | Na, hätte das der gute Khol nicht vor der Abstimmung sagen können? Da wäre uns allen was erspart geblieben.
Die Standardposter schlagen auch so manche Abstimmung vor, ua über die Abwahl Grafs, dass Franz Josefs- Land zu Österreich soll und Siebenbürgen (= Transsylvanien) auch gleich.
In Wahrheit sollte man die Abstimmung am besten wirklich machen, Graf würde das Ergebnis wahrscheinlich überraschen.
http://derstandard.at/1246543039940/Wieder-Eklat-um-Martin-Graf-Der-blaue-Provokateur
| Zitat: | Mit seinem jüngsten Vorstoß hat er einmal mehr unter Beweis gestellt: Der Mann gibt keine Ruhe. Da ist schon die Hoffnung chancenreicher, dass die ÖVP doch noch einlenkt und eine Abwahl des Dritten Nationalratspräsidenten ermöglicht. Geschieht das nicht, wird Graf weiterhin Rücktrittsaufforderung nach Rücktrittsaufforderung sammeln und sie gleichsam wie Trophäen in seinem Burschenschafter-Milieu vor sich hertragen.
Eines darf aber im Streit um seine Person nicht übersehen werden: Graf ist nicht der rechte Einzelkämpfer im hohen Staatsamt. Was er sagt, denkt seine Partei - zumindest gibt es keine Einsprüche. Das ist das eigentliche Problem. Graf betätigt sich nur als Provokateur, als einer, der schaut, wie weit man gehen kann. Die Rest-FPÖ beobachtet das. |
Völlig ungeachtet dessen übte sich Michael Häupl in Bescheidenheit:
| Zitat: | | Ich bin Bürgermeister, nicht Gott. |
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dejost Administrator
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Verfasst am: 27.07.2009, 21:01 Titel: |
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http://derstandard.at/1246543124609/Einserkastl-RAU-Geburtstagsgruss
Manchen ist echt nix zu peinlich. | Zitat: | | Das Bundeskanzleramt hat Zeitungen gebeten, die Geburtsdaten bestimmter Redakteure bekanntzugeben. Man möchte jeweils elektronisch zum Geburtstag gratulieren. |
http://derstandard.at/1246543068492/Ex-Abgeordneter-Klement-wegen-Verhetzung-angeklagt
Apropos peinlich. Klement, das ist einer, den sogar die FPö rausgehaut hat. Und er hat irgendwas Antisemitisches anlässlich Jörg Haiders Dahinscheidens von sich gegeben. Offensichtlich war es antisemitischer, als das was Petzner neuerlich von sich gegeben hat, sonst würde auch der vor dem Kadi stehen. Klement ist nämlich wegen Verhetzung angeklagt. Vor Gericht erscheint er deswegen noch lange nicht. | Zitat: | | Die Staatsanwalt wirft ihm vor, im Oktober vergangenen Jahres auf seiner Website einen antisemitischen Artikel veröffentlicht zu haben. Zum Prozess am Montag am Landesgericht Klagenfurt erschien Klement aber nicht. Er hatte sich per E-Mail mit einem "geschäftlichen Termin im Ausland" entschuldigt. | | Zitat: | | "Was ist das für ein Geschäftstermin, wenn er AMS-Bezieher (Arbeitslosenunterstützung, Anm.) ist?" fragte Richter Christian Liebhauser-Karl den Verteidiger. | Der Verteidiger hat nicht geantwortet, aber Klement selber. So lange war er offensichtlich nicht "dringend" im Ausland. | Zitat: | Klement wies zudem die Aussage von Richter Christian Liebhauser-Karl, wonach er beim Arbeitsmarktservice gemeldet sei, zurück und drohte mit Klage.
Der ehemalige Abgeordnete erklärte, er sei "nicht direkt beim AMS", sondern in einem Firmengründerprogramm. Zudem habe er seinen Auslandsaufenthalt dem AMS gemeldet. Zur Ankündigung des Richters, seinen Aufenthalt überprüfen zu lassen, meinte Klement: "Das ist Rufmord, ich behalte mir eine Klage vor." |
Na, was der für eine Firma gründet, will ich gar nicht wissen. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 05.08.2009, 10:52 Titel: |
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| Florian Klenk im heutigen Falter hat folgendes geschrieben: | Es war einmal eine Zeit, da gab es richtige Richter. Sie waren unabsetzbar, unversetzbar und unabhängig.
Sie waren ein eigener, stolzer Stand. Niemand sollte Druck auf sie ausüben, schon gar nicht politische Machthaber. So steht es in einem
Märchen namens Bundesverfassung. Die Realität ist anders. Richter sind
zwar unabhängig, doch es sind Staatsanwälte, die darüber entscheiden,
welche Fälle ihnen vorgelegt werden.
Staatsanwälte sind weisungsunterworfen. Sie werden vom Justizminister
befehligt, befördert und abgesetzt. Weisungen (selten) und vorauseilendes Gespür für die Sorgen der Politik (oft) bestimmen ihre Sicht auf das Recht und die Vehemenz ihrer Ermittlungen.
Wer kontrolliert die Staatsanwälte, wenn sie sensible Causen „wegadministrieren“ oder Unschuldige sinnlos quälen? Das Verfassungsmärchen sagt: die honorigen Justizminister, die wiederum der parlamentarischen Kontrolle unterstehen. Die Realität sagt: die Justizminister, die von den eigenen Parteifreunden bedingungslos
unterstützt werden. |
| Zitat: | Sie will „wild gewordene Staatsanwälte“ (Fekter) zähmen, indem sich diese vor einem parlamentarischen Unterausschuss rechtfertigen müssen. Auf den ersten Blick klingt dieser Ausbau der Kontrolle schön. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum die SPÖ Fekter unterstützt
(in Wahrheit feuert sie einen ÖVP-internen Streit an).
Dennoch hat ÖVP-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner Recht, wenn sie das Ansinnen zurückweist. Denn unsere Parlamentarier sind nicht reif dafür, die Justiz zu kontrollieren.
Sie üben enormen Druck aus, wenn Ankläger nicht spuren. Korruptionsermittlungen gegen das BZÖ, überwachte Handys, Hausdurchsuchungen bei Tierschützern, Waffenlobbyisten oder roten Bankern: Allzu oft witterten Politiker einen Skandal, wo keiner ist.
Der Politik noch mehr Kontrolle gegenüber Justizorganen zu überantworten bedeutet somit auch noch mehr Zugriff der Machthaber auf die ohnedies sehr untertänige Justiz.
Der Ausweg? Als Claudia Bandion- Ortner noch Strafrichterin war, forderte sie in News, die Politik möge die Staatsanwaltschaft endlich weisungsfrei stellen. Ein Politiker könne nicht Chef der Anklagebehörde sein. Es brauche eine Persönlichkeit, ähnlich dem Rechnungshofpräsidenten, der Ankläger dirigiert. Ähnliches forderte
einst auch die SPÖ. Es wird Zeit, dass Bandion-Ortner ihre Forderung
laut wiederholt. |
Angemerkt sei erstens, dass Klenk hier zumindest teilweise und indirekt das Vorgehen gegen die Tierschutz-Verbrecherorganisation gutheißt. Und weiters sei erlaubt anzumerken, dass auch der Rechnungshofpräsident von der Politik bestimmt wird, nur haben es die letzten zu verstehen gewusst, sich dadurch nicht beeinflussen zu lassen.
In der selben Falter- Ausgabe sagt UHBK Werner Faymann auf eine Frage zu Spekulationsgeschäften der Republik:
Geld soll man nicht unter das Kopfpolster legen. Aber es ist doch | Zitat: | | abenteuerlich, dass ich acht Monate Regierungschef war, ohne zu wissen, wie dieses Geld veranlagt wurde und wie es mit der Veranlagung ausschaut. |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 15.08.2009, 11:44 Titel: |
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Da dieser Thread ja schon ziemlich ausufernd wurde, hat er schon mehrere Ausgliederungen erfahren. So gibt es zB eigene Threads zum BZÖ , zu politischen Ankündigungen aber auch zu einzelnen politischen Ereignissen oder Themen (NR Wahl 06, NR Wahl 08, US Presidential Election 08, Europäische Union, EU Wahl 2009)
Eine weiteren, neuen Thread gibt es auch:
Falterbericht zu eventuellen Skandalen im Justizministerium
Hierher passt jedoch folgendes:
Schon wiederholt hier habe ich erwähnt, dass Politiker gerne sagen, in der ominösen Verwaltungsreform schlummerten die mythischen Milliardenm, die es einzusparen gibt. Aus meiner täglichen Arbeitspraxis heraus äußerte ich wiederholt die wohlbegründete Vermutung ("educated guess"), dass hier eine durchaus nicht zu unterschätzende Menge an Geld gespart werden könnte, die sogenannte Realverfassung der Republik verhindert das aber.
Wann gab es denn die letzte Verwaltungsreform, die so einen Namen auch verdient?
In den 1920ern, wegen der Völkerbundanhleihen.
Das hält wie gesagt niemanden davon ab, dauernd anzukündigen, dass jetzt wirklich dieser Schatz einmal gehoben werden soll. Rausgekommen ist nichts, aber ab Herbst wird wieder verhandelt. Dazu hat der Standard vor kurzem Lopatka, nunmehr Staatssekretär, interviewt, der auch einsehen muss, dass die vollmundigen Ankündigungen an Überzeugungskraft zu wünschen übrig lassen.
| Zitat: | | Es ist immer der einfachere Weg, Steuern zu erhöhen, als tatsächlich auf der Ausgabenseite Reformen umzusetzen. Es gibt manche, denen fehlt der Glaube, dass überhaupt etwas passiert. Ich habe dafür ein gewisses Verständnis, weil in den letzten 20, 30 Jahren davon geredet wurde, aber in der Sache kaum etwas geschafft wurde. | | Zitat: | | Es gibt immer in irgendeinem Bundesland Landtagswahlen. Wenn wir darauf Rücksicht nehmen, dann werden wir nie zu einem Ergebnis kommen. |
| Zitat: | | Der entscheidende Punkt ist: Was ist für die Sache besser? Ist es für die Sache besser, es gibt neun unterschiedliche Dienstrechte für Lehrer oder ich habe österreichweit eine einheitliche Regelung. Ich gehe davon aus, dass es besser ist, gerade im Schulbereich, österreichweit einheitliche Standards zu haben. Mir fehlt jedes Argument, warum Pflichtschullehrer in Wien anders behandelt werden sollen als die im Burgenland. Ich bin dort für Differenzierungen, wo sie sachlich gerechtfertigt sind. | Ob er das im Herbst noch mal sagen wird? oder ob es dann doch Grund für sachliche Differenzierungen geben wird?
| Zitat: |
Bisher hat man unter Reform einen Zubau verstanden, in dem man etwas Zusätzliches gemacht hat und viel weniger oft einen Umbau der Strukturen. Ob bei der Gesundheit oder bei unserem Schulsystem, da gibt es viele Bereiche, wo Bund, Länder und teilweise Gemeinden hinzugezogen werden müssen. Die Verhandlungen müssen somit auf drei Ebenen angesetzt werden. Das macht die Verwaltungsreform in Österreich so schwierig und so kompliziert. |
User regen an, man solle mit dem Sparen beginnen, in dem man nicht mehr als 1 Staatssekretär im Finanzministerium unterhält.
Konkret sagt er nichts, aber das hat auch ernsthaft keiner erwartet. Aus so nebulösen Schlagwörtern wird halt dann am Schluss meist doch keine Reform.
Ein paar konkrete Vorschläge?
Ich hätte ein paar:
Man führt - idealerweise per VO des Lhptms, dann können die Länder auch nicht sudern, dass sie beschnitten werden -
für Gewerbe-, Naturschutz-, Baum-, wasweißich- Genehmigungen Untergrenzen ein. Wer was besonders banales macht, muss sich dafür nicht einen Bescheid holen. Er muss - wie in der VO "kochrezeptartig" vorgeschrieben" - nur bestimmte Sachen einreichen, wenn er das schafft und die Voraussetzungen erfüllt oder wenn die Behörde pennt, gilt der Bescheid als ergangen.
Andernfalls kann die Behörde binnen X Wochen (sinnvolle Dauer hängt von der jeweiligen Materie ab) per Verfahrensanordnung (!) das (bisherige) ordentliche Verfahren einleiten, entweder weil die Voraussetzungen (Umfang oder Unterlagen) nicht vorliegen oder weil besondere Gründe dagegen sprechen.
Da könnt ja jeder kommen, das haben wir ja noch nie so gemacht?
Von wegen, in der Wiener Bauordnung ist das seit Jahren so.
Überhaupt könnte man so manche Materien entrümpeln, vereinfache - oder einfach sein lassen. Wenn man wirklich sparen will, wird sich der Staat aus manchen Sachen zurückziehen müssen.
Achja, und wenn man neue Technologien, Arbeitsweisen oder auch nur Computerprogramme einführt, sollte man die Leute, die dann damit arbeiten müssen, auch wirklich vorher einbinden und es ihnen nicht mit den sinngemäßen Worten "schmeck's, Kropferter" hinhauen, insbesondere wenn es überhaupt keinen Standards puncto Bedienbarkeit, Nutzerfreundlichkeit etc entspricht. Sonst sind die schönen Einsparungsziele nämlich gleich beim Teufel und außer Spesen - und gefrusteten Mitarbeitern - nix gewesen. _________________ Das Forum ist umgezogen
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harald 33.33% der Leserschaft
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.04.2006 Beiträge: 903 Wohnort: Klosterneuburg
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Verfasst am: 15.08.2009, 17:57 Titel: |
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| dejost hat folgendes geschrieben: | Man führt - idealerweise per VO des Lhptms, dann können die Länder auch nicht sudern, dass sie beschnitten werden -
für Gewerbe-, Naturschutz-, Baum-, wasweißich- Genehmigungen Untergrenzen ein. Wer was besonders banales macht, muss sich dafür nicht einen Bescheid holen. Er muss - wie in der VO "kochrezeptartig" vorgeschrieben" - nur bestimmte Sachen einreichen, wenn er das schafft und die Voraussetzungen erfüllt oder wenn die Behörde pennt, gilt der Bescheid als ergangen.
Andernfalls kann die Behörde binnen X Wochen (sinnvolle Dauer hängt von der jeweiligen Materie ab) per Verfahrensanordnung (!) das (bisherige) ordentliche Verfahren einleiten, entweder weil die Voraussetzungen (Umfang oder Unterlagen) nicht vorliegen oder weil besondere Gründe dagegen sprechen. |
Ähm, ich möcht ja nur ungern dich in deinem Tatendrang stoppen, aber die Idee kommt von der EU und wird derzeit gerade umgesetzt! Das Ganze läuft unter dem Titel "Sammelgesetz Dienstleistungsrichtlinie". Es wird eine "einheitliche (Anlauf)Stelle" bei den Ämtern der Landesregierung geben. Das heißt, niemand muss sich mehr gedanken machen, wo er die Dinge einbringt. Die Ämter der LReg spielen dann Postbote und senden die Unterlagen an die zuständigen Behörden weiter. Sollte binnen ?3? Monaten keine Reaktion erfolgen, so gilt die Dienstleistung als zulässig. Ein paar Ausnahmen gibt es, zB im Gesundheitsbereich.
Es wird auch ein einheitliches elektronisches Portal geben (soll gemeinsam mit dem Unternehmensserviceportal, dem Gesundheitsportal und Help.gv.at laufen). In der Stellungnahme des Gesundheitsministeriums hab ich beim Unternehmensserviceportalgesetz (keine Ahnung ob es genau so heißt) hinein urgiert, dass auf Synergien mit Länderportalen und Bundesportalen in anderen Bereichen Rücksicht genommen wird. Dies wurde auch in den Erläuternden Bemerkungen zum Sammelgesetz Dientsleistungrichtlinie nachträglich seitens des zuständigen Ministeriums festgehalten, also hoffe ich, dass die Chancen nicht allzu schlecht stehen, dass wir uns elektronsich nicht zu Tode verwalten. _________________ --Harald
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 17.08.2009, 12:31 Titel: |
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@vorige posts:
keine angst, die dienstleistungsrichtlinie ist nicht an mir vorübergegangen. aber wie du schon geschrieben hast, geht es bei der hauptsächlich darum, das einreichen von anträgen für grenzüberschreitende anbieter von dienstleistungen zu vereinfachen.
für die behörden selbst ist es überhaupt nicht einfacher, sondern nur mit mehrkosten und -aufwand verbunden.
auch die 3 monate sind nicht deswegen reingeschrieben, damit sich probleme so lösen, sondern damit die behörde den zusätzlichen aufwand nicht als willkommene ausrede für (noch) längere verfahrensdauern verwenden kann.
unter dem strich bin ich sehr dafür, dass das ziel der dienstleistungsrichtlinie umgesetzt wird - dass man für das dasselbe projekt bei mehreren stellen x verschiedene (bau, gewerbe, arbeitnehmerschutz - und die ganzen spezialgenehmigungen, von baumschutz über strahlenschutz bis zu denkmalschutz) anträge stellen muss, ist nicht zukunftsträchtig.
aber eine verwaltungsvereinfachung bringt das überhaupt nicht.
noch zu den 3 monaten:
diese miniverfahren, die es in großer zahl gibt, die aber fachlich kaum eine herausforderung darstellen, sind sowieso schneller erledigt.
und im übrigen war das nur der erstbeste, offensichtliche vorschlag, der mir eingefallen ist. es gibt sicher noch viel mehr noch bessere ideen.
@heutiger kurier:
| Zitat: | | Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, klammern sich Österreichs Staatsdiener nicht an unzeitgemäße Privilegien. 85 Prozent wünschen sich, dass öffentlich Bedienstete leichter versetzt werden können. 80 Prozent sind dafür, die komplizierten und teuren Beamten-Pensionsregelungen zu vereinheitlichen. Fast die Hälfte will die Pragmatisierung abschaffen | | Zitat: | | Ähnlich ist es bei der Frage, ob es möglich sein soll, Angehörige des öffentlichen Umfrage zeigt: Auch die Mehrheit der Staatsdiener will Beamten-Privilegien abschaffen Dienstes umzuschulen und zu versetzen. Dabei erweisen sich die befragten Staatsdiener sogar noch reformwilliger als der Rest. | | Zitat: | | 62 Prozent von ihnen fordern, dass das Zulagen- und Nebengebührenwesen reduziert wird. | | Zitat: | | Die Wähler der ÖVP – indieser hat die Beamtengewerkschaft besonders großen Einfluss – ärgern sich mehr als der Durchschnitt über Sonderrechte für Staatsdiener. | | Zitat: | Das Ergebnis offenbart, dass die heimischen Staatsdiener entgegen der weitläufigen Meinung nicht nur ihren Stand, sondern auch das große Ganze im Auge haben. Es offenbart zudem, dass die mächtige Beamtengewerkschaft mit ihrem Boss Fritz Neugebauer an der Spitze den Großteil ihrer Klientel nicht vertritt. Die
Interessenvertretung stemmt sich ja seit Jahren mit aller Kraft gegen dringend nötige Reformen im öffentlichen Dienst, und seien diese noch so klein. |
Das nächste Interview mit Neugebauer würde ich gerne sehen/lesen.
Achja, die erwähnte Studie ist von Gfk (Ulram). _________________ Das Forum ist umgezogen
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harald 33.33% der Leserschaft
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.04.2006 Beiträge: 903 Wohnort: Klosterneuburg
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Verfasst am: 17.08.2009, 18:46 Titel: |
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Wen haben die gefragt?
Jahrgang 1953 oder älter? Supa, die gehen in 5 Jahren in Pension.
Jahrgang 1975 oder jünger? Die sind dafür, weil eine Novelle sicher kommt und je später, desto schlechter für die Pension bei der jetzigen Einkommensverteilung.
Jahrgang 1965-1975? Die sind dafür, weil sie wahrscheinlich gerade nicht mehr pragmatisiert wurden und daher auf die Pragmatisierten angefressen sind.
Überrascht diese Umfrage daher? Nein, zumindest nicht mich. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ich jetzt pragmatisiert genauso verwende wie alle Vorposter/Zitate. _________________ --Harald
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 12.09.2009, 10:18 Titel: |
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http://wien.orf.at/stories/389360/
Keine Angst, keine Angst, Rosmarie...
| Zitat: | | "Amüsant" findet FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Bürgermeister Michael Häupls "Gott schütze Wien" vor einem Bürgermeister Strache. Keiner brauche Angst zu haben, so Strache, der auch personelle Überraschungen für die Wahl ankündigte. | | Zitat: | | "Dass jemand wie Häupl, der dem Nikolaus Auftrittsverbot in den Wiener Kindergärten erteilt hat und der das Kreuz aus den Klassenzimmern verbannt hat, jetzt Gott bemüht, das ist schon sehr unglaubwürdig. Aber es zeigt, dass ihm das Wasser bis zum Hals steht", so Strache. | | Zitat: | | Als Bürgermeister werde er gemeinsam mit der FPÖ dafür sorgen, dass es "wieder ein offenes Wien gibt". Er werde im Rathaus den "eisernen Vorhang niederreißen" und Sprechstunden veranstalten sowie alle Magistratsstellen persönlich besuchen. |
Straches Beiträge für ein offenes Wien sind ja bisher Legion.
Und wenn er wirklich alle Magistratsstellen besuchen will, ist schon mal ein halbes Jahr Amtszeit weg: Ich bin schon ein paar Jahre dabei, und habe nicht mal mit der Hälfte aller Magistratsabteilungen zu tun gehabt (und von denen gibt es über 50), dazu kommen noch die Bezirksämter. Stellen, also Gebäude wo Magistratsmitarbeiter sitzen, gibt es aber noch viel, viel mehr und über ganz Wien (und vereinzelt sogar außerhalb) verteilt.
| Zitat: | | Häupl hingegen trage die Verantwortung für "vielschichtige Fehlentwicklungen", so Strache und nannte Skylink, Praterdebakel und Krankenhaus Nord als Beispiele. | | Zitat: | | Trotzdem alle Parteien eine Zusammenarbeit mit Straches FPÖ bereits ausgeschlossen haben, glaubt dieser nicht, dass die Realisierung seines Vorhabens unmöglich ist: "Wenn die FPÖ stark zulegt, dann wird auch eine Veränderung bei den anderen Parteien stattfinden." | | Zitat: | | Strache bekräftigte, dass ein Wechsel in das Rathaus für ihn nur als Bürgermeister in Frage komme. Sollte das Amt nicht der FPÖ zufallen, werde er im Parlament bleiben. Wahlziel sei ein Ergebnis über 20 Prozent | Strache und die Realität: Über 20% will er (wird der wohl auch kriegen), aber er wird nur dann selbst einen Finger rühren, wenn er Bgm wird, was auch bei über 20%, ja selbst 30% noch ausgeschlossen werden kann.
Achja, Überraschungskandidaten kündigt er auch an. Wahrscheinlich Theresia Zierler. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 19.09.2009, 18:39 Titel: |
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http://kaernten.orf.at/stories/390911/
Auf die FPÖ Zentrale in Klagenfurt ist ein Anschlag verübt worden.
Es ist zwar nur Sachschaden entstanden, aber so etwas ist auf jeden Fall kompromisslos abzulehnen.
| Zitat: | | "Gewalt ist keine Lösung", meinte der FPÖ-Politiker. In einer Demokratie müssten andere Wege gefunden werden, seine Meinung zu äußern. | Weise Worte!
Die Täter, vermutet die FPÖ, seien übrigens "linke Demonstranten(!)". Der Zusammenhang wird aufgrund von diversen Anti-Ulrichsbergsdemos hergestellt. Ich würde ja eher auf das BZÖ tippen.
Der Standard schreibt: | Zitat: | Das BZÖ hat für die Nationalratssitzung am Mittwoch einen Misstrauensantrag gegen Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) angekündigt. Dieser würde eine "Reformunfähigkeit" an den Tag legen und sollte "endlich seinen Sessel räumen", erklärte Klubchef Josef Bucher. An einer "langfristigen Absicherung" des Gesundheitssystems würde es gänzlich fehlen. Neue Steuern seien jedenfalls der falsche Weg, so Bucher.
Stöger hatte im DER STANDARD-Gespräch dafür plädiert, mehr Staatsgeld für das Gesundheitssystem aufzuwenden - finanziert werden sollte dies über höhere Steuern auf Kapitalerträge. Mit dieser Ansage sorgte der Minister allerdings für Verstimmung sowohl beim Regierungspartner als auch bei Parteikollegen und relativierte rasch. Er würde keine höhere Kapitalertragssteuer, sondern die Einführung einer generellen Vermögenszuwachssteuer fordern, erklärte Stöger sodann. |
Und zum Schluss noch ein sehr lesenswerter Artikel im Standard:
http://derstandard.at/1252771704984/Kommentar-der-Anderen-Das-eine-und-das-andere
Der Direktor des es Jüdischen Mueums in Hohenems (von vom Vorarlberger FP-Chef Dieter Egger bei einem Wahlkampfauftritt im August als "Exiljude aus Amerika" bezeichnet) analysiert, imho sehr treffend, die Funktionsweise von bewusster Provokation im Wahlkampf. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 20.09.2009, 17:52 Titel: |
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Die Wahl in Vorarlberg ist vorbei.
Und, auch wenn man das im Nachhinein immer leicht sagen kann, überraschend ist das (vorläufige) Ergebnis keineswegs:
Die ÖVP verliert, hält aber die Absolute, die bewusste Provokation der FPÖ (siehe auch verlinkten Artikel im vorigen Post) ist erfolgreich, die SPÖ verliert weiter, die Kleinparteien (damit meine ich auch das BZÖ) scheitern. Einzig dass die SPÖ die kleinste Landtagsfraktion wird, überrascht mich etwas.
Andernorts (nämlich im Standard) sagt Laura Rudas: | Zitat: | | "Wir wissen, wo es im Bildungssystem mangelt - und zwar seit 30 Jahren" | Also bitte. 1979 hatte die SPÖ noch die Absolute. Wieso haben sie in den 30 Jahren nix gemacht? _________________ Das Forum ist umgezogen
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Der Alchemist Meister der Geheimnisse

Anmeldungsdatum: 15.06.2007 Beiträge: 552 Wohnort: Terra
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 25.09.2009, 18:20 Titel: |
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| orf.at hat folgendes geschrieben: | | Das Innenministerium hat neuerlich Förderungen für die Asylwerberberatung durch große Hilfsorganisationen gestrichen. Caritas, Diakonie und Volkshilfe sprechen von einer Bestrafung für ihre regierungskritische Haltung. Stattdessen übernimmt ein innenministeriumsnaher Verein die Beratung. |
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 27.09.2009, 12:26 Titel: |
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Weil's keinen eigenen Thread dafür gibt, halt hierhin.
Heute ist Equal Pay Day.
| Zitat: | | Der 27. September ist jener Tag, ab dem Frauen in Österreich bis zum Ende des Jahres gratis arbeiten berechnet nach den aktuellen Einkommensunterschieden zwischen den Geschlechtern. Denn Frauen verdienen laut Equal Pay Day Studie der Europäischen Union im Schnitt um ein Viertel weniger als Männer - das macht 96 Arbeitstage mehr, die Frauen "gratis" leisten. |
Immerhin, letztes Jahr war der Equal Pay Day der 25. September. Es wird also eh was getan.
Übrigens, Stichwort "es tut sich eh was": Der Wifo- Chef hat in der heutigen Pressestunde die Aktionen der Regierungen, auch unserer, hinsichtlich der Wirtschaftskrise gelobt. _________________ Das Forum ist umgezogen
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 27.09.2009, 16:12 Titel: |
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Das oö Ergebnis ist dem aus Vorarlberg nicht ganz unähnlich, abgesehen davon dass die SPÖ nicht so massiv verloren hat:
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dejost Administrator
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 04.10.2005 Beiträge: 4517 Wohnort: Ottakring
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Verfasst am: 30.09.2009, 07:54 Titel: |
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Die SPÖ (und die Sozialdemokratie in ganz Europa) verliert immer mehr und immer öfter.
Wieso ist das so?
Nun, ich vermute, die angebotenen Antworten auf die Krise haben den Wähler nicht überzeugt.
Wer die Schuld bei den Ausländern sieht, wählt die FPÖ.
Wer Law & Order will, wählt eher die Konservativen. (Es sei angemerkt, dass die bei den Sicherheitsausgaben zuerst gespart haben und es deswegen jetzt erst nötig wurde, soviel dagegen zu machen. Das ganze kombiniert mit der typisch österreichischen Reformunwilligkeit).
Hinsichtlich Wirtschaftskompetenz hat die SPÖ die Wählenden noch nie wirklich überzeugen können.
Bei den Bildungskonzepten scheint man der SPÖ nicht zuzutrauen, etwas durchzusetzen.
Und bezüglich diverser sozialer Ausgaben schwingt wohl die Angst auf neue Steuern mit, obwohl die natürlich wohl eher den gehobenen Mittelstand aufwärts treffen würden, und nicht die Leute, die von den sozialen Ausgaben profitieren würden.
Für die Finanztransaktionssteuer sind ja mittlerweile überhaupt alle, also auch kein Grund, die SPÖ zu wählen. (Komisch nur, obwohl alle dafür sind, gibt es sie immer noch nicht. Was kann da nur dahinter stecken?)
Aber genug meines unqualifzierten Rumgemutmaße, jetzt kommen mal die Profis dran:
http://derstandard.at/1253808108208/Michael-Voelker-Lauter-hochanstaendige-Leute
| Zitat: |
Die SPÖ mit Erich Haider an der Spitze hat ein Minus von 13,4 Prozentpunkten eingefahren. Sie hat fast ein Drittel ihrer Wähler von 2003 verloren. Sie hat mit 24,9 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis im Land eingefahren. Und Haider war angetreten, um Erster zu werden. Gibt es ein deutlicheres Signal? Was gibt es da nicht zu verstehen?
Und dennoch bleibt Haider. Wie vor ihm Michael Ritsch in Vorarlberg (minus 6,8), Reinhart Rohr in Kärnten (minus 9,7), Hannes Gschwentner in Tirol (minus 10,4) oder Hannes Swoboda im EU-Parlament (minus 9,6). Die SPÖ kann mit Niederlagen nicht umgehen. | | Zitat: | | Aber Erich Haider macht jetzt einen Fehler. Noch einen. Er kann nicht loslassen, er kann die Niederlage nicht einsehen, er will die Konsequenzen nicht tragen. Er bleibt auf seinem Sessel picken. Und so macht auch Faymann einen Fehler, wenn er seinem Freund Haider vertraut und die Genossen in Linz gewähren lässt. | | Zitat: | Haider hat viel für die Partei geleistet, das ist unbestritten, aber jetzt steht er vor den Trümmern seiner politischen Karriere. Wenn Werner Faymann wirklich ein Freund wäre und nicht nur als Dank für die erwiesene Loyalität falsche Rücksichtnahme übt, dann würde er das Haider auch in aller Deutlichkeit mitteilen.
Der kann die Partei nicht reformieren, er hat sie nach bestem Wissen und Gewissen dorthin geführt, wo sie jetzt steht: an den Abgrund. Das ist nicht allein seine Schuld, hängt aber offenkundig auch mit seiner Person zusammen.
Was sich in Oberösterreich abspielt, ist symptomatisch für die Bundespartei: Augen zu und durch. Nichts ändern, keine Konsequenzen, nicht zurückschauen. Hochanständig, das mag auch Werner Faymann sein, wenn er jetzt keinen Sündenbock sucht und kein Personalopfer auf dem politische Altar bringt. Aber ist das klug, sich als die Partei der Verlierer aufzustellen? Und offenkundige Schwachstellen gibt es in der ersten Reihe genug. | | Zitat: | | Das soziale Profil zu schärfen heißt nichts anderes als höhere Vermögenssteuern zu fordern, und die "wahren Probleme" anzusprechen läuft stets auf eine Verquickung der Themen Kriminalität und Integration hinaus. Sprich: Ausländer hauen. |
http://derstandard.at/1253808107091/Kommentar-der-anderen-Der-hohe-Preis-des-roten-Populismus
| Zitat: | | Die SPÖ hat die Oppositionszeit bis 2006 nicht genutzt, um eigenständigen politischen Gestaltungswillen zu zeigen - Ansätze, wie Gusenbauers "solidarische Hochleistungsgesellschaft" wurden parteiintern schnell wieder abgedreht. Stattdessen wurde auf eine Mischung aus oppositionellem Möchtegern-Populismus und sozialer Wohlfühlpolitik gesetzt, die personellen und substanziellen Reste an Wirtschaftskompetenz wurden abgebaut. Der diesbezügliche Höhepunkt war die Wahlzuckerl-Verteilungsorgie in der Schlussphase des letzten Nationalratswahlkampfs. Mehr oder minder daran beteiligt waren auch die anderen Parteien, nicht zuletzt die ÖVP. | | Zitat: | | Zum einen schreibt man ihr keine nennenswerte Krisenbewältigungskompetenz zu und zum anderen fehlt es in der Krise an Mitteln, um so weiterzumachen. Der breiten Masse schwant, dass die Kosten mitnichten auf die "Reichen/Vermögenden/Spekulanten" beschränkt werden können, womit es den entsprechenden Aussagen der SPÖ-Politiker an Glaubwürdigkeit mangelt. Wohin die Schärfung des "linken Profils" führt, ist in Oberösterreich unter Beweis gestellt worden. | | Zitat: | | Unglaubwürdig ist die generell "strikte" Abgrenzung zur FPÖ - die erfolgt nämlich nur dort wo sie billig ist (im Bund, wo keine Wahlen anstehen), dort wo sie teuer zu stehen hätte kommen können (Oberösterreich) oder noch kommen könnte (Steiermark), hört(e) man anderes. | | Zitat: | | Zwar hat auch die ÖVP einen Schwenk zu mehr Regulierung und Staatsinterventionismus vollzogen, nur wurde der vom Gros der Bevölkerung als situationsadäquat angesehen. Sprich: von den Regierungsparteien gilt die Volkspartei derzeit als lernfähig wo notwendig, und konsequent wie beharrend wo gewünscht. |
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/511486/index.do?_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/511142/index.do&direct=511142
| Zitat: | | Die SPÖ steckt dabei in einem besonderen Dilemma: Denn gerade in Bereichen, in denen sie ihr Profil schärfen will – bei mehr sozialer Gerechtigkeit und konsequenterer Ausländer- und Integrationspolitik – punktet die FPÖ besonders. Für die Kanzlerpartei besteht damit Gefahr, dass sie den Freiheitlichen erst recht Wähler zutreibt. | | Zitat: | Mittlerweile wird auch die ÖVP aufgrund ihrer Wirtschaftskompetenz für Arbeiter immer attraktiver: Bei der Oberösterreich-Wahl war die ÖVP in dieser Gruppe sogar knapp vor der SPÖ.
Noch größer ist das Dilemma der SPÖ in der Ausländer- und Integrationspolitik. Hier bemüht sich die Kanzlerpartei, nun einen Spagat zwischen Law-and-Order-Kurs und liberaler Ausländerpolitik zu schaffen: Härte gegen Ausländer, die sich nicht an die „Spielregeln“ in Österreich halten, zugleich verstärkte Bemühungen für Integration. So werden morgen, Mittwoch, neue Angebote für die Integration jugendlicher Migranten auf dem Arbeitsmarkt vorgestellt. Mit der Festlegung, dass es bis zum SPÖ-Parteitag 2010 ein Integrationskonzept geben soll, bestätigt die SPÖ allerdings, dass es in diesem Bereich Schwierigkeiten gibt – was wiederum der FPÖ, die eine noch strengere Linie verlangt, Auftrieb gibt. | | Zitat: | | Der SPÖ laufen die Jugendlichen davon. In Oberösterreich war die ÖVP bei den unter 30-Jährigen mit 41Prozent voran, dahinter kam aber schon die FPÖ mit 29 Prozent, die SPÖ lag hingegen abgeschlagen mit zwölf Prozent nur mehr auf Platz vier. Nur bei den Pensionisten war die SPÖ noch stärkste Kraft. |
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