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Re: Dr.Boomslangs wunderbare Welt des Rollenspiels
Doc - 29.04.2006, 00:28Dr.Boomslangs wunderbare Welt des Rollenspiels
Ich habe grade etwas Zeit, also stelle ich mich mal vor :)
Mit dem Rollenspiel angefangen habe ich (wenn ich mich recht erinnere) mit etwa 13 Jahren und natürlich mit DSA.
Ich habe dann auch auf eigene Initiative die DSA Grundbox gekauft und meine Freunde zum Mitspielen verpflichtet.
Das Prinzip des Rollenspiels war für mich auch sofort eine der genialsten Spielideen die ich mir vorstellen konnte, und vorerst dachte ich das natürlich auch von den DSA Mechanismen. Letzteres hielt aber nicht sehr lange an, und schon wenige Jahre nachdem ich mit dem Rollenspiel begonnen hatte fing ich an alles zu verändern und dann natürlich ein eigenes Rollenspiel zu schreiben (wie sicher nahezu jeder Dauer-SL auf der Welt).
Das was dabei rauskam waren dann auch erstmal natürlich nur DSA Abwandlungen, aber ich war nie damit zufrieden, denn was ich eigentlich wollte war ein.... Universalsystem! :o
Ich wollte einfach nie wieder das System wechseln müssen, aber trotzdem alles damit spielen. Dieser Gedanke war zu der Zeit auch in der sonstigen Rollenspielwelt recht verbreitet, aber meine Vorstellungen von universell waren dann doch immer völlig anders als das was die verfügbaren Systeme boten.
Ich fing also immer wieder von vorne an und machte mir immer grundsätzlichere Gedanken darüber was man mit einem Rollenspiel alles anstellen können müsste. Das war wohl sowas wie der Beginn meiner persönlichen Rollenspieltheorie.
Das Intenet habe ich erst relativ spät genutzt um mir Informationen zu Rollenspiel und Theorie zu besorgen, aber es gab immer wieder einige Deja Vus als ich mir dann mal ansah was andere sich zum Rollenspiel überlegt hatten.
Mein jetziges Interesse an Rollenspieltheorie hat sich etwas in der Motivation verschoben. Eigentlich will ich die Erkenntnisse immer noch für die Entwicklung von einer Art "Universalrollenspiel" nutzen, allerdings glaube ich nicht mehr daran, dass es ein "Supersystem" geben kann das alles ermöglicht und jeden zufriedenstellt. Ich halte das auch garnicht mehr für nötig.
"Themensysteme" sind aber immer noch nicht mein persönlicher Geschmack, auch wenn ich keine besondere Abneigung für diese empfinde. Ich vermute diese "forgige" Art der Spieleentwicklung hat irgendwas mit dem amerikanischen Geschmack für Gesellschaftsspiele zu tun und den teile ich wahrscheinlich in punkto Rollenspiel nicht.
Forge halte ich auch ansonsten nicht für das Maß aller Dinge (was hier sicher schon jeder weiß).
Trotzdem sehe ich in Forge eine sinnvolle Vorarbeit, die geleistet wurde, und die man auch nutzen sollte, aber es sollte eben auch weiter gehen.
Die Richtung die ich mir für die Theorie wünschen würde, wäre ein überarbeitetes "Big Model" also eine Gesamttheorie des Rollenspiels als Prozess in allen seinen Einzelteilen. Dies soll als Basis dienen um dann über weiterführende Themen vernünftig diskutieren zu können.
Als Feld das bis jetzt noch nicht intensiv genug bearbeitet wurde sehe ich die "Techniken". Was sind Techniken? Wie abstrakt oder konkret müssen sie sein und wie kann man sie klassifizieren, und natürlich wozu kann man sie einsetzen? Railroading, Illusionismus usw. sind schon gute Beispiele für Techniken, aber mir geht es natürlich auch um die Spielmechaniken also um Regeln.
Mein großes Ziel ist eine Art Regelbaukasten, der einem dabei hilft Regeln so zusammenzusetzen, dass sie auch das tun was man möchte, bis jetzt ist das eine eher esoterische Kunst von Rollenspielautoren die einfach mehr oder weniger aus Erfahrung wissen was sie tun.
Als sinnvollste Konzepte der Rollenspieltheorie sehe ich das Lumpley-Prinzip, als Axiom für weitere Überlegungen, und der Begriff des SIS, so einfach wie einleuchtend und nützlich.
Ich muss aber zugeben das auch GNS bzw Threefold für mich gleich den Charme hatte den es für hunderte andere Leute auch auf Anhieb zu haben scheint. Ich vermute dass daraus noch irgendwas sinnvolles zu machen ist. Mich würde z.B. auch reizen eine GNS (ähnliche) Theorie direkt in Spielpraxis bzw Entwicklungspraxis einzubinden.
Ich glaube wie gesagt daran dass es sowas wie einen Rollenspielbaukasten geben kann, der am nächsten an etwas herankommt das man vielleicht als universell bezeichnen könnte.
Das soll erstmal reichen, mir fällt bestimmt noch was ein... :shock: :wink:
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